Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich möchte Sie sehr herzlich zur heutigen Veranstaltung hier bei uns im Stifterhaus begrüßen. Es ist eine hübsche Verlagspräsentation des Verlagseviktions-Kreinhäuser und ich begrüße den Verneger, Künstler, Holzschneider, Zeichner und Grafikwettbewerber Christian Kahnhäuser. Sie herzlich willkommen im Städtereis. Christian Tannhäuser wird heute aus seinem Programm zwei Bücher bei uns vorstellen, Vorstellung nenne ich den Gedichtband Reise durchs Nimmerich der Allyrikerin der Allyrikerin, Übersetzerin, Psychoanalyptikerin Unterbosmann mit Birnenholzschnitten von Christian Tannhäuser. Und dass es auch zählt, neun Ziffern, sechs Hüte und der Einbezug von Liedtexten von Joseph Rackay und Christian Steinbacher mit Federzeichnungen von Christian Tannhäuser. Ich begrüße auch Uta Grossmann und Christian Steinbacher. Ebenfalls herzlich willkommen. Christian Tannhäuser gründete seine Edition als Verlag für Lyrik, Poser und Wissenschaft im Jahr 1989, ein bisschen früher hat er schon angefangen, hat er mir erzählt, dem Jahr der Öffnung des Eisenen Vorhangs. Und von Anfang an war für Christian Tramhäuser daher, wie man sehr gut mitverfolgen konnte, der interkulturelle Dialog bei der Auswahl des Programms von großer Bedeutung ist ein wunderbarer Verletzer auch zu der Landschaft Adalbert Stifters und zu Adalbert Stifters selber. Alle seine Bücher sind zudem von hoher bibliophiler künstlerischer Qualität. Sehr gerne erinnern wir vom vom Stifterhaus an die Ausstellung Zerwissene Landschaften Christian Tannhäuser-Krauthaus, die Christian Tannhäuser von Mai bis September 2018 hier bei uns in der Literaturgalerie präsentierte und in der beide Künstler quasi im Dialog miteinander zu sehen waren. Mehr über seine Edition und über die beiden Neuerscheinungen Reise durchs Nimmerreich von Gunter Goßmann und Das ist auch 10, 9 Zittern und 6 Hüte, werden wir noch von Christian Tramhäuser erfahren, beziehungsweise in den nächsten 60 bis 90 Minuten. Ich wünsche uns einen anregenden Abend und übernehme das Wort von Christian Tannhäuser. Ja, vielen Dank, Regina. Vielen Dank für die Einladung. Ich mache das ganz kurz, damit mir Zeit für die Lesungen bleibt. damit mehr Zeit für die Lesungen bleibt. Oft wird nachgefragt, wie ich als Verleger und Buchillustrator bei den zahlreichen Zusendungen auswähle und wie Publikationen in kleinen Auflagen trotz enger werdenden Grenzziehungen bei Förderstellen erscheinen können. Das Programm der Edition ist im Fluss, es gibt keinen festgefahrenen Plan. Manche Bücher müssen einfach erscheinen. Wesentlich sind die persönlichen Begegnungen und die gemeinsamen Überlegungen. Zwei Beispiele von Neuerscheinungen werden heute vorgestellt. Christian Steinbach ist hier bestens bekannt. Wir arbeiten seit 1988 zusammen. Damals werden vielbeachtete Sanagram-Symposiumen unten sein, mit Teilnehmern wie Oskar Tastior, Sabine Scholl, Gerhard Laschke, Brigitte Falkner und einige zu nennen. Zu diesem Anlass erschien damals als Anregung für die Teilnehmer ein schmales Heft, ich kann es dann auch hier herzeigen, mit Erfundstücken aus der Ortsgeschichte. Ein paar Monate später steht erstmals die Bezeichnung Edition Dammhäuser auf einem Buchumschlag. Eine Auswahl von Stifters Briefen folgt zugleich. Eine Auswahl von Stifters Briefen folgt sogleich. 35 Jahre ist es her, 1988, 1989. Bewegte Jahre, Grenzen wurden geöffnet, Niemands Länder wurden beglippert. 2009 erschien anlässlich der Kulturhauptstadt Linz in der Reihe Ramitz Dialoge von Gershama Gazi und Steinbacher, das Buch Klopfholz, ausgemachte Fiktionen. Ein Zitat daraus, das Stofftier im Kinderzimmer gegenüber trägt jetzt einen violetten Filzhut. Diesem wurden nun, dass es auch zählt, neun Ziffern, sechs Hüte aufgesetzt. Und noch ein paar Hüte dazu von mehr oder weniger bekannten Hutträgerinnen, am Umschlag zum Beispiel einer von HC Hartmann, dem langjährigen Freund und Geburtshelfer der Epizion. Fast gleichzeitig mit diesem Text erhielt ich eine erfreuliche Nachricht aus Amerika, gleich beim ersten Lesen der Gedichte von Dr. Großmann war mir klar, dass wir ins Gespräch kommen. Dr. Großmann wurde im Wochenende geboren, lebte in New Haven, in Etikett, konvertierte in amerikanische Literaturwissenschaft an der Universität Bonn, Paris und Yale, publizierte Gedichte unter anderem in den Manuskripten und in Sinn und Form, selbstlose Geek und ist als Psychoanalytikerin tätig. mit Gründthetik. Zuletzt noch ein Hinweis auf die Herstellung der beiden Bücher. Gestaltet wurden sie von unserem Sohn Josef. Er ist mit der Welt des Digitalen besser vertraut als sein Vater. Die Satzformen für die Umschläge werden in der Oppenseimer Buchwerkstatt von Hand gesetzt, gedruckt und fadengeheftet, wie er seit über 25 Jahren in der Druckerei Blöckli in Freistaat. Das ist eine Druckerei, eine Dremodruckerei, die nur die alten Maschinen haben und die modernen Maschinen. Und an diesen alten Heidelberger Zylindern und Tielen arbeitet einer, mit dem ich besonders gerne zusammenarbeite, dieses Walter, einer der letzten Buchdrucker im Lande, mit diesem besonderen Fingerspitzengefühl. Noch nie hat er sich einem Druckexperiment verweigert, nicht bei Überformaten auf Blütenpapier, nicht beim Druck eines Fingerabdrucks in Holzschmiedetechnik. Lassen Sie sich nun zuerst von Uta Großmann die Zeitlosigkeit der Rüstenmannschaft in New Mexico entführen und jetzt fließende anschließen wird Christian Steinbach-Paräse. Und schon empfiehlt Freude für den Riesener. Können Sie mich hören? Ja? Ich freue mich sehr, heute Abend bei Ihnen zu sein. Danke Ihnen, dass Sie zu unserer Lesung gekommen sind. Ich möchte mich auch beim Stifterhaus besonders bedanken für die großzügige Einladung. Sie wissen das schon und es klang auch gerade schon an, trotzdem möchte ich noch mal aus meiner Sicht sagen, dass der Christian ein ganz besonderer Mensch ist, eine Ausnahmeerscheinung in der Verlegerlandschaft. Er ist einer der wenigen Verleger im deutschsprachigen Raum, also der nicht nur Bücher herausgibt, sondern wirklich hochwertige künstlerische Objekte. Außerdem künstlerisch mit seinen Autorinnen und Autoren zusammenarbeitet und mit seinen Rollschnitten und Federzeichnungen ein Diagramm schafft zwischen Text und Bild. Also zum Beispiel in unserem Buch bewegen sich seine Drucke also zwischen einer konkreten und einer abstrakten Ebene, könnte man sagen. Und so ist es auch bei den Gedichten. Sie markieren manches, lassen aber vieles frei, so wie auch die Gedichte. Und der Christian ist außerdem ein unglaublich liebenswerter Mensch. Es war mir ein großes Glück, ihn zu finden und gemeinsam mit ihm das Buch zu gestalten. In den Vereinigten Staaten befinde mich also als Lyrikerin in deutscher Sprache in einer Randlage. Da sehe ich gerade am Rand das Schweigen, das versuche ich nicht. Sogar Außenlage. Das ist ja wirklich weit weg meine Texte verstehen also die meisten Menschen um mich herum nicht umso wichtiger und schöner ist es also für mich in gewisser Weise nach Hause zu kommen und heute Abend zusammen mit Christian Steinbacher bei Ihnen hier sein zu dürfen das Buch habe ich Reise durchs Nimmerich genannt Sie haben es gerade schon so schön ausgesprochen, noch ein bisschen verfremdender als Wort. Nimmerich könnte man auch sagen. Das Nimmerich, was ist das Nimmerich? In meiner Vorstellung ist es ein Nicht-mehr-Ich. Unser Ich, also wer wir sind, definieren wir ja häufig recht eng. Also wir sagen, mein Name ist so und so, ich bin dann und dann geboren in dem und dem Ort, von Beruf bin ich das und meine Eltern haben das gemacht und deswegen bin ich wahrscheinlich auch so geworden. Sprich, wir haben also relativ bestimmte fixierte Geschichten, die sind auch relativ kurz erzählt über uns, die wir immer wieder hervorbringen. Dabei ist es ja eigentlich so, dass dieses Ich sehr schwer zu fassen ist und sich entzieht und wie Sand, wie Wasser, wie Luft durch die Finger rennt. Das Nimmer-Ich ist auch kein Negativ, das Ich steckt ja noch im Wort drin, aber es ist ein Ort, ich stelle es mir als einen Freiraum vor, in dem wir dem Ich und seinen Erfahrungen von Neuem nachspüren und ihm weitere Dimensionen eröffnen. Und dazu eignet sich die Lyrik aus meiner Sicht in besonderer Weise, denn sie kann gleichzeitig etwas entdecken und erschaffen. Sie deckt also Wirklichkeit auf, aber sie stiftet sie auch gleichzeitig. Und die Metapher zum Beispiel, der bildhafte Vergleich, der so ganz zentral ist in der Lyrik überhaupt, auch in meinen Gedichten, ist in der Hinsicht ein sehr kraftvolles Mittel, denn der Vergleich zieht Dinge zusammen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben und findet und stiftet die Verbindung zwischen ihnen. Also wenn ich sage, dass meine Gedichte Wirklichkeit ergründen und erweitern, geschieht das oft mit Hilfe der Metapher. Sie hören auch schon vielleicht, dass ich Gedichte in gewisser Weise nicht als etwas Erfundenes, als was Erfundenes, als Fiktionales auffasse, sondern aus meiner Sicht beschreibt ein gutes Gedicht im Idealfall etwas, das wirklich ist, das wir aber bislang noch nicht haben in Worte fassen können. So, dann will ich auch gleich mit Gedichten anfangen. Ich fange mit zweien an, die in der Wüste spielen. Sie entstanden bei Aufenthalten in New Mexico, im Südwesten der USA. Ihnen sind wahrscheinlich Bilder aus diesen Gegenden bekannt. Die Landschaften sind unglaublich groß, weit, der Himmel unendlich. Eigentlich ist es aber egal, ob ich Bilder aus einer Landschaft weit weg in meinen Gedichten verwende oder zum Beispiel von der Donau in Linz, denn im Gedicht hat die äußere Landschaft ja vor allem den Zweck, etwas über unsere innere Landschaft, über unser inneres Erleben auszusagen. Das erste Gedicht heißt Die leere Mitte. Wenn man sich in einer weiten Landschaft befindet, vielleicht in einer Wüste, steht man einer riesigen Leere gegenüber. Da ist nichts. Das Gedicht stellt die Frage, was sich offenbart, wenn da nichts mehr ist. Das Gedicht stellt die Frage, was sich offenbart, wenn da nichts mehr ist, wenn die Welt mit ihrem Überfluss, mit all ihren Dingen, Details zurückgetreten ist. Die leere Mitte. Das dürre Land der Wüste vereinfacht, was das Auge sieht. Oben Himmel, unten Erde. Die klare Luft wie ein mikroskopisches Glas, das sichtbar macht, was dazwischen liegen mag. Ein tiefes Seufzen, Zeichen der Erleichterung, schallt zurück vom Atalaya-Berg. Würde der Vielfalt reduziert. Die trockene Erde erträgt die nächsten Pinions nur ein paar Fuß weit entfernt. Dazwischen ihre rote Haut, nackt grenzend an den sie abtragenden Wind, der zu ihr sinkt von dem, was nicht ist, bloß in ihm mitschwingt. Die rissige Rinde des Gestreuchs zeichnet ihr Zerbrechen nach. Nichts verhüllt mehr den Tod. Das Leben, eine schmale, grüne Ader, geschluckt von der Schlucht im Taosplateau. Auf dem Weg wüsteneinwärts liegt das gewundene Horn eines Widders im Schatten der Kaktee. Von Zerstreutheit erlöst, führt jede Linie dieser Form zurück in den Kreis. Der Wind lässt Wacholderbeeren wie lose Schrotkugeln hüpfen im Rund. Unser Auge streift entlang der Spirale des Gehörns in seine leere Mitte. Sie sehen also einige der Gedichte spielen wirklich in der Wüste. Das war nicht mein Vorsatz. Ich habe das selbst irgendwann bemerken müssen und mich dann gefragt, was mich in der Wüste eigentlich so interessiert und bin dann in mich gegangen und es kam mir der Gedanke, dass ich mit dem Motiv der Wüste einen Teil meiner eigenen Geschichte verarbeite, denn in gewisser Weise, so habe ich es zumindest empfunden, wurde ich in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts in eine Wüste hineingeboren, und zwar in die Wüste der Nachkriegszeit. Die deutschen Städte lagen ja 1945 in Schutt und Asche, man denkt zum Beispiel an Köln, vielleicht kennen Sie die Bilder, die Brücken sind in den Rhein hineinkollabiert, die Häuser, also es ist wirklich wie ein Ascherhaufen. Der Dom steht zwar noch, aber das ist auch das Einzige. Sie wurden dann schnell wieder aufgebaut, diese Städte, aber das war ja nur Fassade. Und das war ja nur Fassade. Ich denke, dass solch ein Grad der Zerstörung und der Verwüstung, auch wenn der Krieg offiziell zu Ende ist, weiterwirkt und dass nachfolgende Generationen diese Wirkung auch spüren. Man könnte sagen, wie im Außen, wie im Innen. Die Wüste im Außen, so fühlt es sich an, lagert sich auch ins Innere ein in irgendeiner Form. Und nach vielen Jahren haben also diese Wüsten ihren Weg ins Gedicht gefunden. Und im Gedicht können wir sie bearbeiten, vielleicht umwandeln. Und in dem folgenden Gedicht wird die Begegnung mit der Wüste verglichen mit einem sich schlafen legen. Man legt sich zueinander und dank des Wachens oder Wachbleibens des lyrischen Ichs darf das Land schlafen gehen. Wachen. An Tagen der Traurigkeit liegt die Wüste auf ihrem Bett aus Stein, gekrümmt in die Meander eines versiegten Flusses. Die gefährliche Trockenheit, die es fernzuhalten galt, umwickelt uns wie ein enges Laken. fernzuhalten galt, umwickelt uns wie ein enges Laken. Das Ohr horcht auf den Puls des Sands, das freie Auge streicht über mehr Träubel und strauchigen Gamanda hin zum Erdenrand. Es überzieht dieser Speer die Dürre mit dem Stoff seines Blicks, streift die abgestreifte Haut einer Klapperschlange, rollt sich darin ein. Durch das Muster opaker Schuppen weht die lavendelnde Nacht hinein. Gehüllt in das Tuch unseres Wachens lässt sich das weite Land sinken auf den Grund des im Schlafe federleichten Seins. Im nächsten Gedicht geht es um ein kleines Kind, das glaubt, seine Füße verloren zu haben und sie unter Wasser suchen geht. Abstrakt gesagt handelt das Gedicht davon, wie man sich in der sogenannten Realität zurechtzufinden lernt, wie man also lernt, wie sich Wasser anfühlt, wie sich Luft anfühlt, der eigene Körper und so weiter. Das Gedicht handelt auch davon, wie unsicher unsere Sinneserfahrungen eigentlich sind. Es heißt Versehen und spielt mit der doppelten Bedeutung des Wortes. Also Versehen ist auf der einen Seite ein Unfall, andererseits ein nicht richtig Sehen und in dem Gedicht wird auch ein Bogen gespannt von dem Versehen am Anfang zum Verstehen am Ende des Gedichts. Beide Worte unterscheiden sich nur durch einen einzigen Buchstaben. Buchstaben. Versehen für Julian. Du hattest deine Füße schon eine Weile ins Wasser getaucht. Sie standen sicher auf der Stufe aus Stein. Dann bemerktest du, dass du sie nicht mehr klar sehen und umwogt von Wasser als davon unterschieden fühlen konntest und beugtest deinen Kopf kurzer Hand nach unten. Du verstandest nicht dies andere Empfinden, das es schwer macht, die Augen offen zu halten, unmöglich zu atmen. Deine Füße waren dir egal, und da dir der Unterschied zwischen Luft und Wasser entfallen war, schien es auch sinnlos, den Kopf wieder nach oben zu recken. Es war alles blitzschnell gegangen. Ich ergriff dich und hob dich hoch. Schon trockneten wir dein Gesicht mit dem Handtuch, Paper Towel, langsam kamen Gedanken und Worte und beförderten das Verstehen wie den unter Wasser getauchten Kopf in Richtung Oberfläche. Noch ein Gedicht, das mit der doppelten Bedeutung im Titel spielt. Es heißt Morgen grauen, der Morgen graut, am Morgen graut es uns. Auch dieses Gedicht stellt in Frage, ob wir uns auf unsere Wirklichkeit verlassen können, ob wir uns darauf verlassen können, am Morgen unsere Welt so wiederzufinden, wie wir sie am Abend zurückgelassen haben. Morgen grauen. Am frühen Morgen, wenn die Nacht am kältesten ist, erwache ich. Das Kind will die Flasche und trinkt an gegen die Leere in seinem Bauch. Wir fürchten den Ort, wo zwischen der letzten Nacht und einem neuen Tag die Welt ins Nichts versinkt. Wie Ballons, vielleicht mit einem Faden gewickelt um das, was mal Hals war, steigen wir zum Himmel empor. Das Herz stockt vor der Angst, dass all dies einmal enden muss. Lass das Kind ruhen und halte dich fest an der Wärme eines schlafschweren Körpers. Wenn alles schon endet, am Ende jeder Nacht, ersteht die Welt nur am Morgen, weil die Welt aus dem Nichts erwacht. Im nächsten Gedicht gehen wir in die Geschichte zurück, recht weit bis hin zu den Punischen Kriegen im 2. Jahrhundert v. Chr. Es geht auch um ein Kriegsende. Es heißt, dass dem römischen Feldherrn Scipio Emilianus es nicht reichte, den Sieg über Kartago zu erringen und die Stadt dem Erdboden gleich zu machen. Nein, er ließ darüber hinaus Salz auf die Felder streuen, um das Land für lange Zeit unfruchtbar zu machen. Sie merken schon, das Gedicht wirft auch wieder meine Frage auf, wie ein Krieg weiterwirkt, nachdem er offiziell schon beendet ist. Gleichzeitig steht das Salz, also das Gedicht heißt Säen des Salzes, nicht nur für Negatives, sondern auch für so etwas wie unsere Essenz oder unser Wesen. Es erinnert zum Beispiel an die Bergpredigt, in der Jesus zu den Jüngern sagt, ihr seid das Salz der Erde. Und es steht auch dafür, wie leicht es sich zerstreut und uns durch die Finger rinnt. Säen des Salzes. Wenn der weite Raum für einen Moment nicht mehr im Wege steht und Salz und Mineralien, die wir sind, verstreut in Gletscher, Meere, steinige Erde, sich sammeln, uns unser Wesen schmecken lassen. Gibt es die Kraft der alten Welt, die das Zerstobensein erhält und Scipio Emilianus die Städte pflügen lässt, wo einst Carthago stand. Er sät uns in die Furchen, wo unser Zerstreutsein wieder für lange Zeit die Ernte vertilgt. Land der Wolken Im Land der Wolken ist die Wolke ein Nicht-olltsein, gar ein weggemachtes Wollen. Dort wird geraucht gegen die kalte Nässe der Lungen. Warmer Atem ans Fenster gehaucht, dann weggewischt. Manchmal eine Bitte gerufen in stiebenden Schnee, der sie uns in kalten Tropfen zurück ins Gesicht klatscht. Dem Wollen ausweichend wird kein Gefühl gewagt in diesem Land der Wolken, wo das Weichen die Luft so kalt macht. Die Lungen wolken blind vor eigenem Kummer, für den das Wetter keinen Platz hatte. Und warmes Wollen, so glauben wir, die andere nur fühlen ließe, wie sehr sie frieren. Das nächste Gedicht heißt Lösung vom Erdinnern, spielt mit dem geläufigeren Lösen vom Erinnern. Das Gedicht beschreibt einen Prozess der Loslösung von zwei Menschen im Bild der Loslösung von Kontinenten, von Afrika und Südamerika. Man geht ja davon aus, dass die in der Frühgeschichte einmal als eine Landmasse verbunden waren und durch das Lösen oder Losmachen entsteht eine Lehre, ein Motiv, das Sie jetzt schon aus anderen Gedichten kennen. Weil Afrika sich einst an Südamerika schmiegte und Kap Horn noch keine Klippe war, die nur wenige umschifften, entsteht Wehmut beim Anblick der Landkarte. Feine Linien zwischen Wasser und Erde türmen sich auf als Haufen vom Meer gewaschenen Steins. Wie Kontinente eingelegt in die Tiefe des Anderen beginnen auch wir uns zu trennen. Jeden Morgen geht über deinen Graslandschaften, Seen und dichten Wäldern die Sonne auf. Zu Abend, wenn Wasser und Land ineinander fließen wie die verblassenen Farben der Dämmerung, lösen wir uns von der Verankerung im Erdinnern und Treiben im Wasser des Golfstroms. Uns zeichnet aufs Papier nur das Erinnern. Die Karte weist dir zu den neuen Platz. Du bist die Leere, die du hinterlassen hast. Mein goldener Kontinent, mein Traumesschatz, die mir vom Meer durchwaschende Leer. waschende Leer. Auch im nächsten Gedicht muss sich jemand von einer anderen geliebten Person lösen. Es heißt über Freuds Traum vom brennenden Kind. Vielleicht kennen Sie diese Stelle aus der Traumdeutung von Freud. Freud hatte den Traum nicht selbst, sondern eine Patientin erzählte ihm davon. Und den Traum träumt ein Vater, dessen Kind an einer Krankheit gestorben war. Und das Kind erscheint dem Vater im Traum und spricht zu ihm. Vater, siehst du denn nicht, dass ich brenne? Und der Vater schreckt aus seinem Schlaf auf, eilt in das Kinderzimmer, in dem der tote Körper des Kindes aufgebahrt ist. Und tatsächlich hat der alte Mann, der Nachtwache halten sollte, seine Kerze fallen lassen und die Betttücher angezündet. Der Vater kann das Feuer löschen, es hat also wenig Schaden angerichtet und der Körper seines Kindes verbrennt nicht. Und wenn man das hört, so als Material, als Grundlage für das Gedicht, kann man da noch zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden. Die reichen schon hier ineinander. Und das ist auch, was ich mir in dem Gedicht zunutze mache. was ich mir in dem Gedicht zunutze mache. Sie hören außerdem in dem Gedicht Rhythmus und Reim wie im Erlkönig Goethes Ballade. Auch das Thema des Kindestodes wird hier aufgegriffen. Es ist keine Ballade, es ist ein kurzes Gedicht. Und am Ende gerät das Mithrum ins Wanken, denn wir bewegen uns an der Stelle dann über eine recht wackelige Brücke, wie in einem traumhaften Zustand. Überfreuts Traum vom brennenden Kind. Mein Vater, mein Vater, siehst du denn nicht, das Feuer im Bette verbrennet mich. Das Kind lag noch lebend im Fieber stumm am Bette, sein Vater verdammt nichts zu tun. Mein Vater, mein Vater, hörst du denn nicht, die Feuerstunge vom Tode mir spricht. Nun fährt er hoch und eilt zum Kind, nur Tuch und Arm sind vom Feuer versenkt. Es war gestorben ohne Wort, der Mund fieberrissig, die Lippen verdorrt. Sein Vater hielt ihm die heiße Hand, noch lebend, verbannt an düsteren Ort. Doch als es schon tot ist, kann's retten der Vater und wankt ihm nach über des Abgrunds von Traumesbanden nur lose gehaltenen Übergang. Das nächste Gedicht heißt Pusteblumen. Nennt man die in Oberösterreich auch so? Wenn der Löwenzahn etwas verblüht schon, dann kommt die Pusteblume zum Vorschein. Pusteblumen. Richtig, hier geht es um eine unwahrscheinliche Verbindung, ganz kurz als Einleitung, nämlich eine bildhafte oder eine assoziative Verbindung zwischen den weißen, weichen Köpfen der Pusteblumen und dem weißen Rund des Vollpfen der Pusteblumen und dem weißen Rund des Vollmoons. Pusteblumen. Sitzen auf dürren Stängeln und recken ihre weißen Häupter zum Mond. Die finstere Wiese ist voll von diesen konzentrierten Strecken. Andacht in der Stille der Nacht. Im Gras so verdeckt wie der Mond im Schatten der Erde, gerafftes Reziprok von nah und fern, beim nächsten Windstoß löst sich der Samen und fliegt in Richtung Stern. Winter. Winter Endlich eine Landschaft ohne die Markierung eines grünen Baums oder dem Spiel des Lichts in den Blättern. Endlich kommt alles zur Ruhe und unser Atem überzieht das Land mit dünnem Eis. Die Ruhe überdauert das Schlittschuhlaufen der Kinder, lässt Stimmen tönen wie aus großer Ferne. Am Abend vergessen wir weiter die Zeit, die sich verzerrt im Flackern des Feuers, verlernen den Raum im Raunen des Kaminschachts. Schachts. Da wir uns an der Donau befinden, auch ein Flussgedicht, Bedenkenlos heißt es. Bedenkenlos ist eines dieser wunderbaren, vielteiligen deutschen Worte. In der Mitte hat es das Denken, die Silbe B ist vorgestellt und macht aus Denken das Bedenken, also die Sorge, aber auch das Denken über etwas. Und dann wird das Ganze negiert durch die letzte Silbe los, ohne. Und man könnte sagen, also das Denken wird sprachlich durch die vorgestellte und nachgestellte Silbe bereits zweifach beschnitten und so hat also auch in diesem Gedicht die Bedenkenlosigkeit, also das Nichtdenkenmüssen, das Sich-Nicht-Sorgen-Müssen des Flusses etwas Befreiendes. Bedenkenlos. Ein Fluss kann nicht denken, wie er den steinigen Grund und das schattige Ufer findet. Im Vertrauen auf die Form, die das Sein ihm schafft, legt er sich ins Land. Er geht sich über den toten Körper einer Eule, das gegerbte Gesicht der Stoppelfelder, das wilde Gestikulieren einiger verstreuter Weiden, gibt sich ins Bett, das der Wind ihm gräbt, kommt zur Ruhe im Licht des Mondes, lässt ihn sein glattes Fell bescheinen. Das vorletzte Gedicht, das ich Ihnen vortragen möchte, leitet sich den Titel von Virginia Woolf's gleichnamigem Essay und heißt A Room of One's Own, also ein eigenes Zimmer. Bei Woolf geht es ganz konkret um das eigene Zimmer. Das braucht man als Frau, um sich aus Abhängigkeit und Kindlichkeit zu emanzipieren, auch um Künstlerin zu werden. Und Wolf schreibt also in ihrem Essay, a woman must have money and a room of her own if she is to write fiction. Also eine Frau muss Geld und ein eigenes Zimmer haben, um schreiben zu können. und ein eigenes Zimmer haben, um schreiben zu können. In meinem Gedicht geht es aber nicht um ein eigentliches Zimmer, um ein tatsächliches Zimmer wie bei ihr, sondern um einen inneren Ort. Es geht darum, einen Ort des Sammelns oder des Sich-Sammelns zu schaffen, wie man ihn zum Beispiel in dem Gedicht mit der Referenz zu dem römischen Feldherrn so schmerzlich vermisst. Es ist auch ein Ort, an dem das Haus mit neuem Leben gefüllt wird. Man denke also an das Motiv der zerstörten Städte und Häuser zurück zu Ende des Krieges. Und man könnte sagen, es ist ein Gedicht darüber, eine Geschichte darüber, wie ich Lyrikerin wurde. A Room of One's Own Es ist ein Vertrauen, die innerste Kammer zu bauen, wobei das Bauen wie ein Finden scheint. Zu schauen ist sie in einer Leere weit ab der großen Stadt, wo das leise Brausen des Windes den Gedanken noch während er entsteht mit sich vorträgt, sodass die Leere sich auch ins Innen ergeht und die Kammer dort, wenn die einhüllende Nebel verweht, betreten wird. Diese Leere, einmal ins Innen gepflanzt, dehnt sich mit jedem Betreten, wobei das Betreten wie ein Beten scheint und das Sein das Licht spendet für ihren hellen Schein. Und war die Stadt mal Widerstand, so hält das Sein ihr nunmehr Stand. Die Kammer nistet sich in die Häuser ein und füllt sich bis zum Rand mit Sein, welches wandeln kann in feinere Substanz auch einen unbeugsamen Stein. Das letzte Gedicht ist eine Hymne oder Lobgesang. Das zentrale Bild ist der Mohn und sein Verblühen. Was wir für sein Verblühen halten, erweist sich aber als seine Fähigkeit zur Verwandlung. Mond, eins. Wir lieben, was sich überwinden kann, was sich aus dem Gemisch von Saat und Erde nach oben reckt, was den grob behaarten Stiel in die zartschlaffen Blüten des Mondes streckt, die mithilfe des rechten Einstichs des Sonnenlichts karfunkelnde Flecken an den Himmel bluten. 2. Der Mohn verliert im Licht des Mohns sein leuchtend Rot, es ist durch ihn das Feuer des Tages gefegt, hat ihm die Farbe entleckt, ihn in die grau versunkene Lithographie der Nacht geschickt, wo nichts mehr die feinen Konturen um sich greifender Verzweigung verdeckt. 3. Zu dritten Zeit des Tages verflüchtigt der Wind des Mohnes Spur. Das Röntgenbild seiner Äderchen des Menschenblutfluss in Miniatur leuchtet auf in gedehnter belichtung wie der sternebahn wir lieben was sich überwinden kann Gracias. Ich komme dann wieder weg. Ich brauche es zum Erklären am Anfang. Der zweite Teil des Buchs heißt Chapeau. Das sind sechs Hutgedichte. Hüte gibt es in dem Buch mehrere, die stammen von Christian Tannhäuser, sind aber im ersten Teil vorhanden. Ich werde ein bisschen auch sprechen, um welche Hüte es sich handelt. Die Liste dazu liegt hinten auf, sie ist nicht im Buch. liegt hinten auf, sie ist nicht im Buch. Diese Hüte durchbrechen den ersten Teil, begleiten ihn, unterbrechen ihn und da geht es um Ziffern. Dieser Teil mit den Ziffern heißt Alle Neune. Bei Chapeau, bei den Gedichten mit Hüten, geht es um Gedichte, so wie meistens bei mir in meiner Lyrik. Bei Alle Neune dagegen geht es um eine Beschäftigung mit dem Lied, etwas für mich eher Seltenes. Dazu sage ich gleich was, bleibe aber noch bei den Gedichten. Es gibt vielleicht wenig Klinken zu Uta Großmann. Eine gäbe es, sie hat das Gedicht nicht gelesen, es gibt auch einen Wasserlauf, der spricht selbst. Hier spricht kein Wasserlauf, hier sprechen die Hüte quasi selbst. Bevor wir die hören, geht es aber in das Feld der Ziffern. Da gibt es einen Anlass. Wir haben schon gehört, neun kleine Chansons von Joseph Rackay. Diese Platte, Langspielplatte, hat man früher gesagt, heute Vinyl, ist mir begegnet. Eigentlich unweit von hier, da gab es ein Plattengeschäft, das hieß Wahn und Sinn. Das war am Adelbert-Stifter-Platz. In diesem Eck da hinten. Da habe ich diese Platte mit nach Hause genommen. Eine Platte von Joseph Raquet und Patrick Portillard mit dem Namen Le Fleubleu. Diese Platte beschäftigt mich bis heute ein bisschen. Ich habe sogar das Cover hinten aufgelegt. Und da sind auch so sieben kleine Gedichtchen, Chansons, Lieder zu Ziffern enthalten, auf Französisch. Nun, bevor wir da beginnen, noch ganz kurz, das Ganze spielt quasi in einer Versuchsreihe, wenn man so will. Denn 2020 erschien dieses Buch, Phantome, Phantome, von Michel Mettai und mir. Es kam hier zu keiner Präsentation, leider. Das war eine verhinderte Sache. Corona hat uns alle im Griff gehabt. Es war zweimal verschoben und dann konnte es nicht stattfinden. Ich habe aber das Buch zumindest in der Alten Schmiede so präsentieren können, dass Stimmliches vorhanden war, als wir Zuspielungen von Michelle Metai, die ja auch eine Stimmkünstlerin ist, aus einer anderen Aufnahme dazu mitgegeben haben. Und diese Aufnahme ist nach wie vor auf meiner Homepage abrufbar. Ich erinnere ganz kurz, 2012 war Michelle Metai hier in diesem Raum. Sie hat ausgestellt und hat bei der Ausstellungseröffnung eine Performance gemacht. Es gibt nicht nur diese Situation, es gibt auch die zwischen den Säulen. Und Michelle war hier in der Mitte, auf einem Sockel. Ich glaube, ein Foto existiert sogar auf der Homepage des Stifterhauses. Ja, soweit ein bisschen Rückblick. Denn ich gehe auf das Buch jetzt nicht näher ein, das wäre zu viel. Ich habe jedenfalls Texte gemacht, die ihre französischen Texte, egal wie die jetzt zustande gekommen sind, das wäre zu viel, kontrastieren, aber zugleich doch am Text bleiben. Und in dem Folgebuch Scheibenwische mit Franzen, das konnte ich schon im Stifterhaus dann präsentieren, Seitenwische mit Franzen, das konnte ich schon im Stifterhaus dann präsentieren, gibt es dann auf einer Seite irgendwo bei 160 herum, plötzlich in einer Fußnote, die ausschert, einen riesigen Text, und zwar, ich weiß gar nicht mehr, wie viel das eigentlich, es ist ein Bild, La Vie, die ich übertragen habe vom Französisch ins Deutsche für dieses Buch. Eine Art Kontrapart in dem ganzen Buch, aber vielleicht der Teil 2 dieser Versuchsreihe. Die Bücher liegen auf, sie sind aktuell nicht erwerbbar, aber es gibt Ansichtsexemplare hinten, man kann sie in jeder Buchhandlung erwerben. Ein langer Exkurs. Es tut mir leid, aber sonst versteht man nicht, wie ich zu der Situation komme, in der Versuchsreihe 3 noch einmal auf das Französische einzugehen mit diesem kleinen Liedchen. So, jetzt sind wir aber im Text. Endlich. So schauen diese Tafeln aus. Immer das französische Liedchen, dann die Übertragung, dann eine poetische Reaktion, wenn man so will. Das sind durchaus sehr verschiedene Reaktionen und noch ein kleines Zitat. Also jeweils kein Gedicht, keine Erzählung, sondern eine Tafel, auf der etwas präsentiert wird. Und jetzt geht's los. 1 Ein paar Träbchen, mir sind da noch ein paar. Eins. Kreisch nicht gleich, wenn's bricht. Plärr doch bitte nicht, weil der Autobus riss ab den Arm so schlicht. Dicht. Mach doch kein Trara. Ist da einer dran, noch ja. Und das Reaktion darauf? In dem Fall wird die Eins immer ausgeblendet. Oder auch ein. Geborene versichern uns. Wer früher lebt, birgt mehr Konflikt. Geht's denn noch trächtiger im ersten Stand, nicht Zug noch Fuhr, verneint das gute alte Horn. Sag ich dir wohl, müsst's wer betonen, ums andere wird ausgewischt. Und das Zitat zu der Eins, oh, die Wellen, 1, 1, 1, doch haben sie einen Teil überschwemmt. So war Silikandinsky in seinem Textchen der Weg. Es gab übrigens auch schon im Vorfeld, die Null ist da nicht drinnen, ein kleines Zitat, das ist nur ein einzelner Hut, auf der Gegenseite von Bohemil Rabl, laut Liste, das heißt nicht 1-1-1, sondern Lippe, Lippe, Lippe, jeweils ein Rufzeichen mehr. Und ist auch ein Zitat von Basili Kandinsky aus seinem Textchen Wintertraum. Wir gehen aber weiter zu 2 und ich sage dann immer, was so dazwischen passiert auf diesen Seiten von wie soll ich sagen, von Christian Tannhäuser, der auch quasi Zitate in dem Fall mitgegeben hat. Hier haben wir nur ein privates, da steht privat und hier haben wir Robert Walzer. Da Da steht Privat und hier haben wir so ette. Zwei. Man weiß zu trösten sich gar weit, wenn man verliebt sich freit. Man merkt ja nicht, dass Zeit vergeht, wenn man sich so versteht. Doch vor dem Käse, man nimmt zu voll kein Dress, wenn man zu zweit... Das ist Reaktion drüben auf der anderen Seite. Folgetonhorn zum Zweiten. Auf viel folgt G. Aus Rad ein Stromlandgar. Klammer. Mesopotamien ist aus den jüngsten Lehrplänen einfach entfernt worden, heißt es. Leider. Klammer zu. Zitat. Der zweite Tag ist, als wäre er der erste. So, Jejeana Gaze, in ihrem Textchen Knabenkraut. 14, 15. Seite 14, 15. Josef Roth. Dua. Seite 1415, Josef Roth. Toi, toi, avec tes yeux de crème anglaise, avec ton un peu bleu marine, moi, avec mon couteau épluché, quand je fais la cuisine, toi et moi, avec ton vieler Cuisine? Toi, mein, weckst du mir, Papa, so für drei. Drei. Dir, mit deinen Puddingaugen weich, mit deinem Umhang dunkelblau, mir, mit meinem Schneidewerkzeug bleich, wenn ich koche mit um, schau, dein und mein, mit deinem alten Herrn macht es drei. Dein und mein mit deinem alten Herrn macht es drei. Musketen Rittlings mit Barrett, dann sowieso nur so wie so. Auch Gassenhaut wär gerne durch und durch und durch. Na was denn, Tritt abschießen? Gelöst wie Dialektik nur? Und das Zitat? In einem dritten Zimmer daneben stand an die Wand gelehnt auf drei Beinen ein leichtes Mahagonitischchen. Das vierte Bein lag nicht weit entfernt. So Basilika Dinski in seinem Text Drei Zimmer. Es folgt Rainer Maria Rilke. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier. Vier.. Vier.-D.R.H.E.H.H.E.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H.H Hand, mit Daumen nicht sind's ja bloß vier. Und drüben, auf der anderen Seite, streckt von sich sehr wie unter Augen, spielt Sitzfleischletter für die Bande, allemal unter Augen die Bande, Buchstaben, Bande, oh welch Bande, Bande. Zitat. Viertens, wir wanderten. Und was sahen wir da? Am Straßenrand lag ein Mann ausgestreckt, den Kopf auf einem Baum stumpf, ein so langer Kerl, dass nicht zu sehen war, wo seine Beine endeten. So Daniel Charms in seinem Text erstens und zweitens. Hier, das ist interessant. Links Egon Erwin Kisch, rechts Räuber Hotzenplatz. 5. Petit Blanc-sur-le-Saint. Fünf. Nicht doch sei so sehr genau. Macht auch sein Tischplatz dort zwei Francs. Hast einen Plus und so nur fünf. Gibst an der Bahn ein Trink als Pimpf. Auf der Gegenseite. Kaffee am Nachmittag. Nicht ganz. Zitat. Fünftens. Wir wanderten und was sahen wir da? Quer auf der Straße stand ein Esel. So Daniel Charms in seinem Text erstens und zweitens. Diese beiden Seiten sind privat, steht hier. Es sind Damenhütte anscheinend. sind privat, steht hier. Es sind Damenhütte anscheinend. Da kann man den Christian Tannis fragen. Sitz. Le Jaure de l'entier se parle quand il achète le fraisier de pain cremier au prix de six ans sept. Si c'était mieux fait, c'est pas comme le saucisse qui s'achète toujours 6. Voll mich Joghurt echt im Trend. Als Doppelpack, da, wir schippten. Frisch vom Markt wär's ei horrend. Zum Preis von 6 ist im 7. Bloß 6,halb wär beend. Klar, sicht Würstchen relaxed. Kauft auch die man meist zusechst. Das Maß nimmt Lutz am Doppelcheck. Ah, so freut dich das Würfeln. Das Auge trumpft. Wenn immer sechs oben sind, nicht auf jeder Seite, beim Zitat, sechs Kronleuchter mit einem Mobile in der Art Caldas, so Georges Perrec in seinem Text Das Mietshaus. Da wird jetzt wieder jemand aufgerufen, Franz Kafka steht hier auf dieser Liste. 7. 7. Der Hocken bleibt als Tropf zur Nacht. Kein Topf. Der dann nicht spricht und auch nichts isst. Der es braucht, dass ihn nicht drückt, die Fracht. Welch ein Mist. Er ist so dürr, echt ein Skelett. Macht Socken Loch um Loch, nicht wett. Er ist halt nah beim Sieb. Wenn's geht, er ist halt nah. Er ist Asket. Gegenseite. Na, er ist Asket. Gegenseite. Schläfer bürgen, bis es rieselt. Da haben wir dreimal die Sieben drinnen. Denn das Rieseln ist ja auch ein Sieben. Unten auf der Seite siebtens. Mietbilden. Soweit das Zitat von George Bereck aus seinem Text Das Schlafzimmer. Und endlich ist er da. Der schon erwähnte von Christian Tannhäuser, HC Abmann auf den Seiten 34, 35. Seitenverkehrt auch außen. Witt. Blaschne schemel Witt. Acht. Schneewittchen mochte Zwerge gern. Die reichten sich da ihr nicht fern. Gingen kaum entfacht. Schon früh zu Bette alle acht. Gegenseite. Wollte es sich aufmerksam geben, stünde das Zahlen zu nicht. Immer nur Tintich, aber Misslinge bei Speisekarten noch jede. Ja, und sogar das Unendliche ließ sich strecken auf so einer Liege. Zitat, die Acht ist die Eiu der Zahlen. So Ramón Gémez de la Serna in seinen Gregorias. Übrigens eine große Anregung, diese Gregorias waren für HC Apen. Nun etwas schwieriger bei den letzten beiden hier. Da ist rechts der Eugen Wöltscher, ein blinder Fotograf, und links Deneck Neubauer, ein etwas skurriler Typ, von dem Christian Annerl übrigens auch ein Buch einmal gemacht hat. Das liegt heute auf. Und wir kommen auch gleich weiter zu 9. 9. Nein, ist dir verhasst, das Ratatouille? Bring nach Nudeln, kutteln dich in die Prädouille. Reicht Thunfischkost dir schnell zum Fluch. Du übergibst dich beim Geruch vor einem Allzwecktuch. Koch besser dir ein Ei bloß, Moin. Gegenseite. Ja, wird denn geschnitten? Fällt's raus, Gelenk? Oder geht's gar nicht um Bahnen? Stumpf oder spitz jedenfalls treife man nicht, sondern, wenn auch knapp nur, daneben. Egal, es gilt. Nur, wenn es auch umfällt, es zählt. Wir sind also ganz am Schluss bei der Kegelbahn. Nicht aber im Zitat, denn da heißt es, oder das passt auch zur Kegelbahn irgendwie, an der neunten Stelle Zusammenstoß, an der zehnten Krausen. So wiederum Vasilij Kadinski in seinem kleinen Text Kleine Welt. Nun endlich zu den Gedichten. Da schätze ich noch was voran, weil ich freue mich. Das ist schön. Da steht hinten, ja das müsste man finden, doch, und das fünfte Hutgedicht, es geht um die Widmungen, Rezeptur auf Ratschlag, ist gewidmet dem Maler Ewald Walser. Freut mich, dass er heute hier ist. Wir lesen aber als erstes das erste, und das heißt einfach Höhenflug. Wir lesen aber als erstes das Erste. Und das heißt einfach Höhenflug. Hier ist dem Christian Tannes ein Ballon eingefallen. Ein Ballon kommt im zweiten Gedicht vor. Das passt irgendwie alles zu dieser Gegenseite. Höhenflug. Fliegen, das wollte ich schon immer und nicht bleiben. Nämlich auf den Kürzen verzagt, hockend herum, leicht genug wäre ich ja, und so leget ab mich bitte hier nicht, oder zum Krempel es wäre noch zu früh, macht inzwischen es zunehmend Freude, auszuweichen den vielen Masten, Stangen und Nadeln, und was sich sonst alles noch anbieten will. Das, es zählt. Gut Gedicht 2. Heißluft, wisse zu glätten. Eine Unterbrechung. Dumpfes, schweres Zischen, es hat dich wie mich erschreckt, doch uns war klar sofort vorbei an uns flog, voll und rund ein Heißluftballon. Zyklisches aber enthält das nicht, würde das, zeigt es sich zerfetzt sein, dann auch schon wieder gewesen damit und so ohne jede Aussicht auf Weiteres. Zirkulieren des Zauberers Hut entspringt, nichts wäre doch, griffest du nicht einmal hin, nicht hinein, auch nein, nicht mal eine Niete könnt. So, wo Schlüpfen drum, haltet ihr es da in die Herden? Drum haltet ihr es ein, ihr Herren. Namens Schmalhans, heutigen Tags Schmalbrustwohl. Oder besser ein, auch nicht, möchte der Dampf bleiben flüssig. Und so lasst weiter fest ab. Exhalation heißt das Fachwort. Angebracht an Vulkanen wird's gerden. Denn ein Dämpfen, das bricht dann noch jeden erschöpften Kollegen aus der Sippschaft der Hüte wieder in Form. Das Dritte. Treibt an doch keinem Filz das. Winsack mit Sahne. Sei doch nicht grasso. gebunden, gehalten. Gerührt bringt wer ein als sein angelegentliches Häubchen das, vor lauter Milchwitz uns machte fast fest, nämlich zu 100% aus hellem Panama-Stroh das, geflochten in Ecuador, he du W wird, prämiert hier denn jetzt schon? So fragt wer uns das über jeden Anlass hinaus? Dann wieder im Bilde. Eigentlich sind wir gesellig, aber was sollen wir machen? Wird keine Ablage mehr offeriert, stimmt das traurig? Ach, kein einziges Brett in der guten neuen Stube geht um. Unser Klagen, bis das uns ein Innenband das, das sich verstellen uns wieder, erfreut. Und das mehr als all das, was dann immer nur auszutauschen ist. Etwa Einlagen, die aus Schaumstoff war's. Mist behagt uns da, lasse kalt halt es es keinen, wenn wo es wurde, wie vorhin für uns Hüte, vergessen auf die Grundfeste, aber selbst sowas verleite nicht zu nem Magenband oder zu nem Seesack, ich will, bin ja kein Windspiel, ich doch, wo noch landen, sehr wohl, also seid doch nicht so. Also seid doch nicht so. Schlapphut zum Auspacken. Bresche ohne Gewichtung. In den Nacken und hoch über die Stirn, meinetwegen. Doch mit Anorak, nein, dies wäre ein Umding. Das geht einfach gar nicht. Das dürfen allenfalls Fischer oder Imker. Doch die koppelten sogar Gamsbad mit Trördloks. Oh, welch ein Aufstand, so mild. Knautsch, Zonen kaum noch erwünscht. Drückeberger, wohl, wo? Nein doch. Die da nun lassen sich alle auch falten. Nicht fallen. Aus Papier sie sind. Und das Band ist nur als ein Strich aufgemalt. Ja, aber bei so wenig Vorgabe, Vorlauf, Material heißt man manches halt anders und das oft zugleich und dabei dann auch vorschnell. Versuch's mal. Mit Haut und Hut. Da gibt es eine Fußnote, die fängt da mit Schwindel, leg nach, die lassen wir aus, die ist auch mehr zum Lesen als Vorlesen. Da geht es um Colorplay und einen Film von Schabroll, der Hutmacher. Und irgendwas muss ja auch im Buch drinnen bleiben, wenn ich schon fast das Ganze durchlese. Rezeptur auf Ratschlag. Ließen sich unter einen Hut bringen nicht nur Gedanken oder Spieler wie die, meint das Stoffmutterband. Aber auch außen mag es bereits gehen, heftig zu, ergänzt lässig diese Trilby in seinem originellen Design, dreifarbig, keck. Ich dagegen gebe mir sowieso nur die Kante, behauptet der Aspirant, dessen Träger auf dem Cover der Single blinzelt, freigeräumt wirkt seine Stirn. Alles eine Sache der Aufwartung und das nicht erst auf Raten empfiehlt dann dieser Fedora seinem Herrn, der wüsste auf echt schickliche Art zu lüpfen zuletzt. hier wird, launig gestupst wie gescherzt, denn angewinkelt wird er sehr wohl und das ohne jemanden in den Rücken zu fallen, dieser zweite, der andere Arm, der, wenn du dich verbeugst, sich verbirgt oder sich verbiegt, so als wäre das aus einem Maskenfest untermalt mit Satie, also wie bei einem Tanz auf dem Medizinball und mittels Blitzgesuch wie beim gestiefelten K-K-Kater, wird restlos gealbert dabei. Aber keine Bedeckung, kein Klimpern, kein Klappern, kein Deckel gezückt und schon zögen, zuckelnd. Ab wie da nur so eine verzogene Nummer zuvor jedoch kurz in den Fokus genommen sein will. genommen sein will, auch dieses andere Exemplarhut, das dort wäre, hätte zum Sammeln der Zettel anstatt einer Urne oder einer Box geschickt in der Runde herum. Aber selbstverständlich auch. Da ist ein Sternchen, eine Fußnote, das steht unten. Wenn man will, kann man an dieser Stelle die Titelzeile auch erweitern. Beispielsweise durch Karnisen, Galoschen, Garnelen, Ganoven. Oder andersrum, Strandkörbe, Grauzonen, Senfboten, Senfkörner und so weiter. Für heute nehme ich die Senfkörner. Aber selbstverständlich Senfkörner auch. Krämpfe, Hutband, Krone, Kniff, leichter abhebt sich ein Griff, dem ins Futterdach ein Ei legte, wer vier mehr als drei. So das, was auswächst zum letzten Schrei. Da sind wir wieder fast beim Lied. Der letzte Schrei, der hier kriegt. Das lässt uns noch einmal ins Französische wechseln. Es gibt nämlich hier noch ein Bonusmaterial mit dem Titel Von Fuß bis Hut, Federlesen ohne Ende. Etwa mit der Eins. Fuß. Zonenfreies Bein, hält sich raus allein, stampft zur Seite plötzlich auf mit Knall. Gemein. Schwein. Aufgeweckter Fall, knöpft den Brunnen auf im Stall. Wade. Aufgeweckter Fall knöpft den Brunnen auf im Stall. Wade. Gebt die Kante mir, bleibt sonst kein Revier, dass dem Krampf als Zone reicht zu spät. Um vier. Schmier. Streckenlauf im Bett ruft kein Mehrzweckfett komplett. Schenkel eins. Schmerz. Ganze Platte glüht, Muskel ab sich müht Und dem Pflastern gleich die Hitz verstreut Wo's brüht, blüht Zieh'n im Bein auf neu, das behält den Stich wie Heu Schenkel 2, vom Heupferd Ariadne friss, bis ein Bein ihr riss, der Behüter lehnt, zurück sich schwach gewiss. Schiss, zartgrün Kot sich macht, das Erinnern sei vollbracht. Intimie genehm, spielt Rasur bequem, doch für Schwestern braucht's nur Schaum ganz frisch, zudem Creme. Vorsicht, landet schief, folgt dann nur noch so ein Kniff. Lied. Sandsmann weist, den Stand ist wohl kein Gigant, ohne Krümel legt sich kein Verhau. Gewand, Pfand, Augenschleim ins Haus. Das sich schlief, wär doch noch aus. Stirn, biete dem... Applaudissements Vielen Dank, Christian Tannhäuser, vielen Dank Uta Goßmann und Christian Steinbacher für die Einblicke in die neuen Bücher. Sie können diese Bücher heute auch bei uns erwerben. Ich beweise auf den Büchertisch. Ich lade Sie wie immer ein, dass Sie ein bisschen noch im Stifterhaus bleiben, vielleicht das Gespräch suchen, Fragen beantwortet bekommen. Das Literaturcafé ist geöffnet. Ich bedanke mich, dass Sie heute zu uns gekommen sind und wünsche Ihnen weiterhin einen schönen Abend. Danke sehr.