Klima und Du Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin- und hergeschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der Freien Medien in Oberösterreich. Wenn man eine Stadt für Autos entwirft, scheitert das Ganze für alle, einschließlich der Autofahrer. Wenn man eine multimodale Stadt entwirft, die dem Gehen, Radfahren und dem öffentlichen Verkehr Vorrang einräumt, funktioniert sie für alle, auch für die Autofahrer. Dieses Zitat stammt von Brent Toderian, einem niederländischen Städteplaner. Und damit möchten wir Sie ganz herzlich begrüßen bei einer Folge der Sendung Klima und Du. Heute geht es um das Thema Radfahren. Bei mir im Studio sitzt mein Kollege Christian Hummelbrunner, Manager der Klima- und Energiemodellregion Traunstein. Und mein Name ist Sibylle Chiari, ich bin Klima- und Energiemodellregionsmanagerin hier in der Region Vöckler-Ager. Gemeinsam gestalten wir heute eine Klima-und-Du-Folge zum Thema Radfahren und zu einem ganz bestimmten Erlebnis, das wir in diesem Sommer gemeinsam mit anderen bei einer Climate Experience erleben durften. Diese Climate Experience wurde vom Klima- und Energiefonds ausgeschrieben, man konnte sich bewerben und dann wurden 25 glückliche TeilnehmerInnen ausgewählt, die im Juni nach Holland im Nachtzug aufbrechen durften. Christian, wir zwei waren ja unter den glücklichen Mitreisenden. Christian, wir zwei waren ja unter den glücklichen Mitreisenden. Jetzt vielleicht erzähl mal ein bisschen, warum wir uns beworben haben und was so die Motivation war. Wie war denn das bei dir? Warum wolltest denn du auf diese Climate Experience mitfahren, wo man sich drei Tage in Holland mit Fahrradfahren beschäftigt, selbst aufs Radl sitzt, mit anderen Expertinnen austauscht? Ja, hallo Sibylle und hallo an alle Zuhörer bei unserer Sendung jetzt am Radiogerät. Die Frage, warum ich mich bei der Climate Experience beworben habe zum Thema aktive Mobilität, ist im Grunde genommen ganz einfach zu beantworten. Also das Erste, ich denke mir, dieses Thema aktive Mobilität, Radfahren zu Fuß gehen, ist einfach eine unglaublich wichtige Geschichte, auch bei uns in Österreich für die Energiewende. Und das Beste ist, man schaut sich einfach dort an, was richtig gut funktioniert. Also Climate Experience heißt ja von dem besten Lernen. Und was dieses Thema betrifft, sind es einfach die Holländer. Und das Zweite ist, ich habe mich deshalb beworben, gebe ich ganz offen zu, ich bin totaler Holland-Fan, ich bin mehrere Male schon in Amsterdam gewesen und ich wollte einfach die Gelegenheit nutzen, wieder einmal dort hinzukommen. Bei mir war es ähnlich, muss ich gestehen, also ich bin auch sehr gerne in Holland, aber das Beeindruckendste für mich ist wirklich auch diese unfassbare Infrastruktur, die man dort wirklich als Radenthusiastin genießen darf und sich anschauen darf, was alles möglich wäre, wenn viel Kraft, Wille und auch Geld investiert wird in diesen Bereich. hier im Studio alleine, der Christian und ich. Wir haben aber auch jemanden quasi mitinterviewt im Vorhinein, den wir auch zu Wort kommen lassen wollen, und zwar unseren Hauptorganisator dieser ganzen Geschichte, den Harald Grill, bei dem wir uns an der Stelle auch ganz herzlich bedanken für all seine Mühe, die er in dieses Unternehmen gesteckt hat. Er hat sich eben ein gutes Programm gemeinsam mit Kollegen, Kolleginnen überlegt und hat vor Ort alles für uns wunderbar organisiert. Und wir haben ihn zu verschiedenen Punkten jetzt auch befragt, zum Beispiel, was aus seiner Sicht der eigentliche Sinn dieser Climate Experience war. Der Zweck der Climate Experience zu aktiver Mobilität, Radfahren und Fußgehen war wie bei jeder Climate Experience. Es geht bei Climate Experience darum, den österreichischen Stakeholdern einen Einblick in ein jeweils weiterentwickeltes Ökosystem zu geben. Es geht also darum, was schon woanders passiert ist und was davon können wir in Österreich mitnehmen, lernen, implementieren. Ja, der Harald hat uns hier auf eine Reise geschickt oder mitgenommen, die für uns, glaube ich, vieles im Kopf verschoben hat. Und da sind wir sehr dankbar auch dem Klimafonds, dass das möglich geworden ist. Wir haben, um es ein bisschen aufzubauen und nachzuerzählen, was wir da alles erleben durften, in einem ersten Schritt sind wir natürlich in den Nachtzug gestiegen, wie schon erwähnt, und dann in der Früh, erstaunlich gut erholt würde ich sagen, in Utrecht angekommen. Würdest du das anders beurteilen, Christian? Nein, das stimmt. Also ich habe schon lange keine Erfahrung mehr gehabt mit dem Nachtzug. Es hat wirklich gut funktioniert. Das war auch relativ bequem. Wir haben zwei Abteile gehabt beim Rausfahren und sind dann halt mit einer entsprechenden Verspätung, keine Ahnung warum, morgens in Utrecht aus dem Zug ausgestiegen. Wir sind dann auch gleich in Medias Res, also wir hatten sofort Programm und wurden abgeholt vom quasi Leiter der Einheit für aktive Mobilität in Utrecht, von Adrian van Doren. Und er hat uns ein bisschen hinter die Kulissen blicken lassen, wie eine Stadt wie Utrecht, die ja wirklich eine Leuchtturmstadt der Radmobilität ist, quasi funktioniert, welche Prinzipien da dahinter stecken, was sie nach wie vor verfolgen und da war sehr viel Spannendes dabei. Also sie haben in Utrecht einen Radanteil von 43 Prozent bei Fahrten, die kürzer sind als siebeneinhalb Kilometer. Das ist einfach sensationell hoch und über das Zehnfache, was wir bei uns in Oberösterreich an Radanteil haben. Und das kann man sich ja kaum vorstellen, diese Menge an Rädern, die das bedeutet. Was sie auch verfolgen, ist eine Stadt der kurzen Wege, also eine Zehn-Minuten-Stadt. Ein extrem schlaues Konzept, wo man sukzessive einfach geschafft hat, die Wege für Räder kurz und bequem zu halten und im Gegenzug für den Autoverkehr immer etwas umständlicher zu gestalten, dass letztendlich immer der schnellste Weg der Weg mit dem Rad ist oder zu Fuß. Christian, was hat dir in Utrecht noch besonders gut gefallen? Was war da für dich spannend und neu? für dich spannend und neu? Es war insgesamt eine interessante Sache, weil einfach die Holländer dieses Thema Radfahren ganz anders umgesetzt haben, wie es bei uns in Österreich ist. Also faszinierend war zu hören, dass dort im Grunde genommen politischer Konsens herrscht, was Radfahren betrifft. Das heißt, es wird dort nicht zu Diskussionen kommen, ob man etwas macht, sondern es kommt dort bestenfalls zu Diskussionen, wie man etwas macht, aber man ist sich dort einfach einig, dass das der Weg ist. Und man sieht es dort recht gut. Du hast das gerade angesprochen, Utrecht ist so konstruiert von der Grundidee her, dass Radfahren einfach und schnell ist und Autofahren kompliziert ist und länger dauert. Für mich war es auch eine tolle Erkenntnis, wie es halt geheißen hat, dass Parken in Utrecht pro Stunde über 7 Euro, glaube ich, war es. Ja, ich glaube, 57. 57 kostet, während im Gegensatz dazu die Jahresgebühr für einen Fahrradparkplatz in dieser Riesenfahrradgarage direkt am Bahnhof, glaube ich, 70 Euro kostet. Und damit ist man eigentlich relativ gut und schnell dazu überredet, das Auto stehen zu lassen und das Fahrrad zu verwenden. Genau, wie du sagst. Und was mich noch begeistert hat, in dieser unfassbar riesengroßen Radgarage, gibt es im Zentrum noch dazu ein Radgeschäft, das mit allem Pipapo aufwartet und alles an Reparaturen sofort möglich macht. Dieses Radgeschäft hat das ganze Jahr, jeden Tag durchgehend geöffnet. Es ist wirklich eine unglaubliche Serviceinfrastruktur, die einen da nie im Regen stehen lässt oder mal allein irgendwo in der Nacht quasi mit dem Rad am Bahnhof verlempern lässt, nur weil man einen Platten hat. Also man kommt dort einfach mit dem Rad idealerweise weg hin und findet am Parkplatz. Es ist eher das Problem, dass sie jetzt schon an ihre Grenzen kommen mit selbst diesen riesigen Kapazitäten. Genau, also das hat uns, glaube glaube ich beide schwer beeindruckt. Wir haben aber heute auch natürlich wieder ein bisschen musikalische Untermalung mitgebracht, passend zum Thema lauter schöne Lieder, die sich dem Fahrradfahren widmen und wir wollen starten mit Max Rabe und seiner Ode Fahrradfahren. Dann ist die Welt ganz einfach Die Autos stehen im Stau, ich fahr vorbei Alle Ampeln grün, die Bahn ist frei Wenn ich mit meinem Fahrrad fahr Mitten durch die Stadt Fahrradfahren Wenn ich mit meinem Fahrrad fahr Ich dreh' in die Pedale und brauch' keine Motoren Fahrradfahren, nichts ist so schön wie Fahrradfahren Fahrradfahren, nichts ist so schön wie Fahrradfahren. Das ist das Ideale, der Wind weht um die Ohren. Manchmal läuft im Leben alles glatt, vorausgesetzt, dass man ein Fahrrad hat. Dann fliegen die Gedanken und man braucht auch nicht zu tanken. Die Polizei sagt freundlich guten Tag, weil ich ihm alles richtig mach. Solltest du ohne Fahrrad sein, könnt ich dir meins leihen. Könnt ich dir meins leihen. Fahrradfahren, ich seh's so schön wie Fahrradfahren. Aufs Auto kann ich pfeifen, ich brauche bloß zwei Reifen. Und wenn es dann mal regnet, setz ich ne Mütze auf. Und wenn es noch mal regnet, nehm ich den Regen gern in Kauf Besser so, als wenn ich lauf Parakan, es ist so schön mit Parakan Das ist das Optimale und lüftet die Sandale. Wir freuen uns, dass Sie heute bei uns bei unserer Sendung zu Gast sind. Ich bin Christian Hummelbrunner und mit meiner Kollegin Sibylle Chiari gestalten wir heute die Sendung zur Climate Experience zum Thema aktive Mobilität, wo wir im Sommer die Gelegenheit hatten, das bei Profis in Holland anschauen zu können. Sibylle, du hast mich vorhin gefragt, was nur so eines der Highlights war für mich oder interessante Sache bei unseren eineinhalb Tagen, die wir in Utrecht gewesen sind. Also ihr erinnert mich ganz gut an einen Punkt, wo uns gesagt wurde, wir haben es vorhin angesprochen, in Holland herrscht Konsens, was das Thema Fahrradfahren betrifft. Es gibt aber eine zweite Sache, für die in Holland auch noch Konsens herrscht. Man darf dort Sachen ausprobieren, gerade im Zusammenhang mit dem Radfahren, die, wenn sie daneben gehen, um es einmal ganz platt zu formulieren, nicht sofort zum politischen Skandal führen, sondern man hat dort die Chance, dass man eine Erkenntnis gewinnt, dass man etwas, was man probiert hat, dann einfach rückgängig macht und besser und anders dann neu probiert. Also nachdem ich politisch auch ein bisschen tätig bin auf Gemeindeebene, denke ich mir, das wäre etwas, das würde ich mir bei uns eigentlich auch wünschen. Eine lernende Kultur, eine lernende Innovationskultur. Sehr schönes Bild, das wir da mitnehmen durften aus Holland, gerade zu diesem Thema, wie oft Kreisverkehre zum Beispiel umgebaut wurden, bis sie diesen endgültig funktionierenden Status bekommen haben. Das war für uns als gelernte Österreicher schon sehr augenöffnend. Das stimmt, das ist eine interessante Sache. Ich war ja dann vier Wochen ungefähr nach der Climate Experience nochmal in Amsterdam bei Freunden. Ich gebe es zu, ich bin Zug gefahren, wir sind mit dem Auto hingefahren und die Erkenntnis auch in Holland mit dem Auto zu fahren ist für einen gelernten Österreicher eine ganz besondere, weil die Radlfahrer haben dort Vorrang, immer. lernten Österreicher, eine ganz besondere, weil die Radlfahrer haben dort Vorrang, immer. Und das heißt auch im Kreisverkehr ist die Radspur ganz außen, du fährst mit dem Auto weiter innen als die Radfahrer und wenn du den Kreisverkehr verlässt, musst du aufpassen, weil die Radfahrer Vorrang haben. Also das ist da ganz anders, weil für uns eigentlich so diese typischen eingelernten Regelungen wie Fließverkehrsregeln einfach durch diesen permanenten oder ständigen Vorrang der Radfahrer eigentlich aufgehoben sind. Für die Radfahrer ist es gut, weil wir haben ja gesehen, wichtig ist, die Radfahrer müssen fahren können, die dürfen nicht gestoppt werden. Warum das in Holland so ist, dass die Reiter wirklich Vorrang haben in so vielen Bereichen und dass die Planung sich einfach wirklich am Maßstab Mensch und Mensch im Gehen und Mensch am Rad orientiert, hat den Hintergrund, dass sie einfach schon sehr, sehr früh begonnen haben mit dem Ganzen. Man muss sagen, das geht schon seit den 60er Jahren in Holland und es hatte gar nicht mal Umweltgründe, es hatte tatsächlich soziale Gründe, Und es hatte gar nicht mal Umweltgründe, es hatte tatsächlich soziale Gründe, weil sich einfach wirklich die Menschen über diese vielen, vielen Verkehrstoten Gedanken gemacht haben. Und das dann letztendlich der ausschlaggebende Punkt war, dass auch ein Journalist, dessen Tochter leider im Verkehr umgekommen war, sich sehr aktiv für diese Bewegungsstoppt, den Kindermord eingesetzt hat. So hat das begonnen in Holland. Und darauf aufbauend hat sich eine riesige soziale und dann auch Umweltbewegung quasi gebildet, die dieses Thema Radfahren omnipräsent in die holländische Entscheidungskultur eingebracht hat. Und da war ganz wesentlich auch die Entstehung des Vizersbonds. Der Vizersbond ist sowas wie die holländische Radlobby oder so ein bisschen die Trägerorganisation und vielleicht so ein bisschen auch der Grundstein für alles, was an Radlobby entstanden ist in Europa. Und dieser Vizersbond hat uns auch drei Tage lang begleitet, hat uns quasi durchs Programm geführt, uns sehr spannende Referentinnen vorgestellt und Chris Bruntlett von der Dutch Cycling Embassy hat uns dann auch nach unserem Besuch in quasi Utrechter Stadtverwaltung weiter in die Zentrale, in das sozusagen Headquarter der Dutch Cycling Embassy mitgenommen und uns ein bisschen was über den Hintergrund dort erzählt, auch ein bisschen was zu den Fakten und es hat sich sogar Wim Bott für uns Zeit genommen, das ist quasi einer der großen Radpersönlichkeiten, Radkorriphäen in Holland, um uns ein bisschen in diese Faktenlage einzuweihen. Und da waren schon sehr viele Punkte dabei, die mich persönlich sehr beeindruckt haben. Ich weiß nicht, wie es dir gegangen ist, Christian, bei mir sind sehr stark hängen geblieben einfach so diese Fakten, die so eine deutliche Sprache sprechen, wenn man sich anschaut, wie zum Beispiel allein die Gesundheit der holländischen Bevölkerung dadurch, dass so viel Fahrrad gefahren wird, ist um so viel besser, das Gesundheitssystem ist um so viel günstiger, dass alle Investitionen, und die sind natürlich hoch, also es sind 30 Euro pro Kopf und ja, Investitionen des Bundes ins Radfahren, dass das aber 19 Milliarden Dollar, also drei Prozent des holländischen BIP einspart, weil eben Gesundheitseffekte positive entstehen und negative Effekte vermieden werden. Das ist ein ökonomisches Modell des Radfahren, muss man ganz ehrlich sagen, wenn man es vor dem ökonomischen Hintergrund anschaut. Und was mich auch extrem beeindruckt hat, ist einfach, dass auch ältere Personen in Holland zu extrem hohen Anteilen Rad fahren. Also gerade unter 65-75-Jährigen, die haben den allerhöchsten Radanteil an ihrem Modelsplit. War für mich auch überraschend, muss ich sagen. Christian, du hast? beeindruckend diese Fakten und diese Daten zu hören. Der ökonomische Effekt, den die Holländer haben, ist natürlich da. Mir ist eines gut in Erinnerung geblieben, diese Investition in die Radinfrastruktur spart natürlich Geld, weil man darf nicht vergessen, oder man muss ganz klar dazu sagen, die Leute, die mit dem Rad fahren, fahren dann neben dem Auto. Und die Infrastruktur, die ich fürs Radfahren brauche, ist natürlich wesentlich platzsparender, kleiner und billiger herzustellen, als die Infrastruktur, die ich fürs Auto brauche. Also das soll das nicht bedeuten, dass die Holländer neben dem Auto fahren. Die tun das genauso. Und es gibt da zwischen Utrecht und Amsterdam natürlich die breite Autobahn. Aber innerstädtisch, dann ist es natürlich leichter, weil die ausgebaute Radinfrastruktur natürlich auf der anderen Seite eine Infrastruktur fürs Autosport, damit ist es ein ökonomisches Modell. Wir sollten halt jetzt irgendwie schauen, dass wir das in Österreich auch irgendwie entsprechend unter den Entscheidungsträger bringen. Ich glaube, das wird eine spannende Aufgabe für uns werden. Du hast vorher dieses Thema angesprochen, dass der Beginn dieses Umstiegs ein Unfall gewesen ist, der dann letztendlich zu einer Bewegung geführt hat. Wie hat es geheißen? Stop the Killing? Stop the Kindermord. Stop the Kindermord, genau, danke. Mir ist eine zweite Sache auch noch in Erinnerung geblieben. Also viele von uns, viele von unseren Zuhörern, jetzt erinnern Sie wahrscheinlich an die Mitte der 70er Jahre. Das war die Zeit, wo es diese Ölkrise gegeben hat, wo halt dann bei den Autos bei uns das Pickel oben war, Samstag, Sonntag, Montag, Dienstag, je nachdem welches der Autofreitag gewesen ist. Und die Holländer haben das, so habe ich es auch verstanden, dann auch als Ausgangspunkt genutzt, dass sie gesagt haben, okay, wenn das mit den Autos eigentlich ein Problem ist oder da irgendwo das mit der Energieversorgung vielleicht auf etwas wackeligeren Beinen doch steht, man weiß nicht, dann machen wir es doch gleich gescheit, dann sorgen wir dafür, dass Radfahren das Mittel zum Zweck ist, dort was funktioniert natürlich und die haben das konsequent umgebaut. So gesehen muss man natürlich auch sagen, haben die Holländer jetzt doch 50 Jahre Vorsprung im Vergleich zu uns. Und von diesem Vorsprung werden sie natürlich auch zehren. Also es gibt da auch spannende Studien, die quasi berechnen, was, wenn wir weiter so essen, wie wir essen in Europa jetzt. Also diese ganzen Trends quasi in die Zukunft transferieren, prognostizieren. Und dann zeigt sich, dass Holland das einzige Land Europas ist, das 2030 nicht übergewichtig im Durchschnitt sein wird, aufgrund ihrer Radkultur. Und das ist schon auch ein Fakt, den ich sehr interessant finde und sehr hinterfragenswert finde, ob uns auch dieser Anreiz, dass wir einfach eine wirklich fitte, gesündere Gesellschaft sein könnten, durch solche Maßnahmen, ganz abseits von jeglichen Klimaeffekten und sonstigen, was wir natürlich erreichen wollen, dass auch das ein großer Anreiz sein könnte. Denn die Holländer fahren durchschnittlich 1000 Kilometer pro Kopf. Und ja, alt, jung, durchschnittlich kommen diese 1000 Kilometer raus. Daraus sind wir eigentlich wirklich meilenweit davon entfernt. Ich würde jetzt gerne auch noch einmal Harald Grill zu Wort kommen lassen. Er schildert in einem seiner erlebten Aha-Effekte auch ganz gut, wie sich die Herausforderung gestaltet in so einem Radland, wo man erst einmal die Leute aufs Rad bringen muss und dann irgendwann natürlich auch dort halten will. Ein weiterer Aha-Effekt war für mich die Darstellung des Vizesbond, einer holländischen Fahrradinteressensvertretung, vergleichbar mit der der Radlobby in Österreich. Die Darstellung des jahrzehntelangen Prozesses der Themenfindung und Setzung und der dahinterstehende Aufwand war für mich sehr aufschlussreich. Angefangen hat diese Interessensvertretung mit fast ausschließlich Infrastrukturthemen. Also Fahrradfahren überhaupt zu das Thema Infrastruktur war dann zwar noch immer wichtig, aber die Promotion wurde eben auch wichtiger, mehr Leute aufs Fahrrad zu kriegen. Dann, nach einer gewissen Zeit, hat man eben genügend Leute am Fahrrad, muss die aber am Fahrrad behalten. Das heißt, bei den unterschiedlichen Infrastrukturthemen geht es nicht nur ums Ermöglichen, sondern um Komfort. Und es geht weniger darum, Leute zu ermutigen, als um Belohnung, dass sie am Fahrrad bleiben. Genau, diese Belohnungen sind natürlich auch wichtig, beziehungsweise die Anreize, also einfach das Gefühl zu haben, man ist mit dem Fahrrad wirklich gern gesehen, man ist mit dem Fahrrad nicht irgendein sehr nachrangiger Teilnehmer, der sich irgendwo umschleichen muss, sondern man ist wirklich prioritär wichtiger Verkehrsteilnehmer. wo wir selber uns auf diese Hollandräder setzen durften und mit toller Begleitung durch Utrecht geleitet wurden und uns dort die Maßnahmen ansehen durften, die jetzt jüngst auch umgesetzt wurden, um den Radverkehr noch flüssiger zu machen, um ihn auch noch für größere Kapazitäten auszubauen. Man muss sich vorstellen, zur Rushhour gibt es ja dort Radstaus. Also an den Ampeln gibt es wirklich dann lange, lange Schlangen von RadverkehrsteilnehmerInnen. Und wir durften uns eben anschauen, wie solche Ampellösungen ausschauen, wie auch der gemischte Verkehr gut geführt werden kann, also wo sich die Radfahrer und die Autofahrer Straßen teilen, welche Elemente das gut möglich machen. Teilen, welche Elemente das gut möglich machen. Und es ist so viel subtile Planung, subtiles Design in der Spur fahren, dass man nicht gleich auf eine hohe Bordsteinkante irgendwo trifft, sondern dass das alles ein bisschen einen sanften Übergang hat. Dann sind sehr viele solche Roadbumps, also so kleine Hügel, kleine Hindernisse in der Straße eingebaut, die ein Auto, wenn es viel zu schnell fährt, natürlich ins Hüpfen bringen einem Radfahrer, aber deshalb nichts ausmachen, weil sie in Holland extrem angepasst an die ideale Kurve für Radfahrer ausgeformt sind, sinusförmig ausgeformt sind und so für Radfahrer überhaupt kein Hindernis darstellen. Man kann das Tempo beibehalten, aber der Verkehr wird tatsächlich stark beruhigt dadurch. aber der Verkehr wird tatsächlich stark beruhigt dadurch. Lauter solche kleinen spielerischen Elemente führen eben dazu, dass man wirklich das Gefühl hat, diese Wege sind für mich als Radfahrerin geplant, da fühle ich mich wohl, da habe ich Platz genug. Und das ist wirklich ein Erlebnis, muss ich sagen, das extrem angenehm ist, gerade wenn man es auch schon mal anders erlebt hat, mit dem Rad im Schwerverkehr irgendwo, genau, sich durchkämpfen zu müssen. An dieser Stelle würden wir jetzt wieder ein kleines Musikstück einbauen, und zwar einen großen, großen Klassiker der Radmusik, das Bicycle Race, eine Cover-Version von Ra. I want to ride my bicycle I want to ride it where I like You say black I say white You say bar I say bite You say shark I say hey man Jaws was never my scene And I don't like Star Wars You say roll I say Royce I say God Give me a choice You say Lord I say Christ I don't believe in Peter Pan Frankenstein or Superman All I wanna do is Bicycle I don't believe in Peter Pan, Frankenstein or Superman All I wanna do is Bicycle, bicycle, bicycle I want to ride my Bicycle, bicycle, bicycle I want to ride my bicycle I want to ride my bike I want to ride my bicycle I want to ride my B, I want to ride my bicycle Races are coming your way So forget all your duties, oh yeah Flat bottom girls, they'll be riding today So look out for those beauties, oh yeah On your marks get set go I want to ride my bicycle, bicycle, bicycle, bicycle, bicycle, bicycle race. Ja, willkommen zurück bei unserer Folge von Klima und Du. Christian Hummelbrunner und mein Name ist Sibylle Chiari hier im Studio. Und wir erzählen gerade über unsere Erfahrungen, die wir machen durften auf der Climate Experience zum Thema Radfahren in Holland dieses Jahr im Juni, wo wir viele, viele Aha-Effekte mitnehmen durften, vieles gesehen haben, was wir uns in Österreich wünschen würden und viel, was uns inspiriert hat, auch in unserer Arbeit, was wir gut brauchen können für unsere Arbeit als Klima- und Energie-Modellregionsmanagerinnen. Und ein bisschen was wollen wir jetzt noch erzählen, was uns besonders gut gefallen hat, beziehungsweise was uns aufgefallen ist. Eine Sache, Christian, du hast vorhin gesagt, wie wir gerade der Musik gelauscht haben. Besonders spannend sind ja diese Schilder, die man in Holland sieht, wo draufsteht Auto te Gast. Was bedeutet, hier ist das Auto zu Gast. Vielleicht magst du erzählen, was es damit auf sich hat. Hier ist das Auto zu Gast. Das heißt im Grunde genommen, es ist ein Radweg. Und uns ist da ganz deutlich gesagt worden, dass man mitunter die Kombination braucht, weil auch Autos natürlich in Holland fahren müssen und die dürfen gelegentlich halt auch diese Radwege verwenden. Und das ist damit gekennzeichnet eben, dass Autogäste sind. Auto de Gast. Die Autos sind hier zu Gast, haben aber natürlich den Nachrang im Vergleich zu den Fahrrädern. Und diese Straßen sind ja auch schön breit, also man fühlt sich da ja auch selten bedrängt von den Autos und allein dieses Schildchen, dass respektvoll auf Radfahrer gewartet werden darf und das auch nicht unbedingt überholt werden muss auf diesen Straßen, die ja zudem dann auch unter 30 kmh oder mit einer 30 kmh-Beschränkung auf jeden Fall versehen sind. Genau. Und was ich noch spannend fand, wie uns die Verkehrsplaner, mit denen wir arbeiten durften, erzählt haben. Dieses Autotegastschild hat keinerlei gesetzliche Grundlage. Also es gibt, es existiert im rechtsleeren Raum mehr oder weniger, ist aber in ganz Holland verbreitet, wird in dieser Form einfach verwendet, ohne dass es jetzt irgend so einen großen rechtlichen Rahmen braucht. Das ist einfach ein quasi Nudging-Projekt, wenn man so will. Genau, es herrscht Konsens, dass das Ganze gemacht wird. Es ist eine schöne, positive Formulierung. Und man sieht natürlich auch ganz deutlich, in Holland sind alle Radfahrer. Auch die, die in dem Moment gerade zufällig im Auto drinnen sitzen, sind grundsätzlich einmal Radfahrer. Und ich glaube, dass das genau der Grund ist, warum es funktioniert. Und du hast das angesprochen, dass die Radwege teilweise sehr breit sind. Ja, müssen sie auch. Also wenn man sich jetzt anschaut, wie enorm eigentlich dieser Radverkehr in Utrecht ist oder in Amsterdam, dann braucht man dort natürlich entsprechende Wege. Also tolle Erfahrung, mal in Holland, in einer holländischen Großstadt Rad fahren zu dürfen. Die Radwege sind breit, sie sind trotzdem sehr, sehr busy, es ist sehr crowd, es ist unglaublich viel dort los. Und eine wichtige Geschichte auch für mich, man erkennt einen Radweg sofort, der hat eine andere Farbe, der ist rot. Und das macht es natürlich für die Benutzerinnen natürlich recht leicht, weil man sofort weiß, aha, das ist ein Radweg, das ist eine rote Strecke, man fühlt sich dort einfach wohl. Oder es sind einfach ein paar so tolle Bilder, das ist mir dann wieder so richtig bewusst geworden, wie wir zurück waren in Österreich, dann Radl gefahren sind wieder. In Holland ist es so ausgelegt, dass die Radfahrer ganz einfach den Vorrang haben. Die Radwege sind durchgehend. Und wenn ich mir das bei uns anschaue, also wir sind dieser Tage wieder einmal gefahren von zu Hause in den nächsten Ort, dort gibt es immer ein wunderbares Eisstandl, wo wir uns ganz gerne was holen, der Radweg direkt neben der Bundesstraße und so laufend alle paar hundert Meter halt die Einmündung von einer Straße. Da fährt der Bauer auf sein Feld bei der einen Straße, bei der anderen geht es zum Wohngebiet. Und jedes Mal, wenn eine Einmündung einer Straße in die Bundesstraße kommt, endet dort der Radweg. Und auf der anderen Seite von dieser Straße fängt er wieder an. Und das ist vom Design her, also sorry, wenn ich das jetzt so brutal sage, das ist vom Design her schlicht und einfach falsch. Das ist ein Riesenfehler, was wir da in Österreich machen, weil der Radweg muss durchgängig sein. Stehenbleiben muss das Auto und den Radfahrer fahren lassen. Also was bei uns derzeit eh kein Problem ist, weil da fahren eh noch nicht so viele. Aber das ist glaube ich doch eines der ganz wesentlichen Kriterien, es den Radfahrern leicht zu machen. Absolut, was du sagst, dass einfach auch daran gedacht wird, wie können alle Verkehrsarten flüssig werden und das ist schon etwas, wo ich mir gedacht habe, bei uns wird ausschließlich auf flüssigen Autoverkehr geachtet. Ob da die Fußgänger schnell genug drüber kommen oder die Radfahrer schnell genug drüber kommen, zum Beispiel bei Ampeln, ist überhaupt keinerlei Planungskriterium. Zumindest fühlt es sich für die aktive Mobilität momentan noch so an. Und da fand ich wirklich auch ein, muss man sagen, ein Beispiel, das uns Tim Adema gezeigt hat von Röllefs Verkehrsplanung, nahezu unglaublich, was jetzt zum Beispiel in Gröningen ausprobiert wird, wo gleichzeitig an einer Ampel alle Ampeln auf grün geschaltet werden für den Fuß- und Radverkehr. auch diagonal über die Straße, egal in welche Richtung zu fahren, es werden alle Ampeln grün gestellt für den Fuß- und Radverkehr. Und es gibt sehr, sehr witzige Videos auf YouTube dazu, wenn man die anschaut. Man kann es fast nicht glauben, wie sich da dieser Verkehr auf einmal verpflichtet und alle quer, kreuz und quer über diese Kreuzungen wechseln, Radfahrer und eben Fußgänger, und auch die entsprechende Zeit bekommen. Wenn man bei uns schaut, muss man ja fast schon Sprintqualitäten haben an manchen Ampeln, wenn man als Fußgänger da wirklich noch bei Grün ans andere Ende des Zebrastreifens kommen möchte. Genauso als Radfahrer, wo man zum Beispiel hier in der Region an der Himmelreichkreuzung endlose Wartezeiten und sehr, sehr kurze Grünphasen als Radfahrer zu überwinden hat. Das sind solche Beispiele, wo ich mir im Alltag jedes Mal wieder denke, so etwas gäbe es in Holland natürlich nicht. Da steht man an einem anderen Punkt, wie man mit Radinfrastruktur umgeht. Ganz genau so ist es. Du hast gerade dieses Thema dieser Kreuzung in Groningen, glaube ich, hast du gesagt, angesprochen, aber da war doch auch in Amsterdam so eine Kreuzung, wo wir gewesen sind. Sibylle, wie war das genau? Kannst du das? Das war wahrscheinlich die verrückteste Kreuzungserfahrung, die wir beide gemacht haben, würde ich mal sagen. In Amsterdam geht der planerische Wille so weit, dass man wirklich experimentiert, verrückt experimentiert mit neuen Kreuzungslösungen. Und an einer Kreuzung in Amsterdam, wo, muss man dazu sagen, nicht nur Fußgänger, Radfahrer, Autos, sondern auch eine Straßenbahnlinie quer, haben sie gesagt, okay, wir schauen jetzt einfach einmal, was passiert, wenn wir alle Ampeln abmontieren. Es gibt dort keine Verkehrsregelung mehr an diesem ganzen Kreuzungsbereich. Also für mich persönlich hat es sich, glaube ich, schon ange... Dann hat es auf einmal geheißen, ja, jetzt probiert es einmal aus und fahrt da eine Runde über diese Kreuzung. Da muss ich ganz ehrlich sagen, haben mir kurzzeitig die Knie geschlottert. Ich weiß nicht, wie es dir gegangen ist. Ich habe da zum Knieschlottern jetzt gar nicht einmal wirklich Zeit gehabt oder daran gedacht, aber alle Zuhörerinnen, die jetzt gerade die Schweißperlen auf der Stirn stehen haben, wir sind, die Sibylle und ich jetzt erleben, der Beweis, die Kreuzung funktioniert, wir haben sie überlebt, ich glaube, wir sind sogar zwei Runden gefahren und die wesentliche Erkenntnis war, es passen alle aufeinander auf. Also man schaut, wo die Autos fahren, die Autos schauen, wo die Radlfahrer fahren, aufeinander auf. Also man schaut, wo die Autos fahren, die Autos schauen, wo die Radlfahrer fahren, zwischendurch die Fußgänger, man passt auf die anderen Radlfahrer auf und wichtig zu sagen ist, wir reden da nicht von einer Kreuzung, wo alle drei Tage einmal irgendein Verkehrsteilnehmer drüber fährt, sondern das war tatsächlich eine stark befahrene Kreuzung mitten in Amsterdam. Mitten im Zentrum. Und ich muss sagen, also ich habe auch tatsächlich völlig positiv abgeschlossen mit dieser Kreuzung. Nach der ersten Runde war das Knieschlottern weg und dann war ich wirklich beeindruckt, wie einfach dieses Zauberwörtchen, das wahrscheinlich in Holland im Verkehr ganz anders noch gelebt wird wie bei uns, das Zauberwörtchen, das dafür eben braucht, dass sowas funktionieren kann, heißt tatsächlich Augenkontakt. Und das ist was, was dort unglaublich Teil der Verkehrskultur ist, dass sich Autofahrer, Radler, Fußgänger ständig den Blickkontakt zueinander suchen und dadurch natürlich auch die Rücksichtnahme eine ganz, ganz andere ist. Ja, wir hätten jetzt wieder eine Frage an den Harald Grill von Complus Ultra, der diese Reise für uns organisiert hat und haben ihn auch noch danach gefragt, jetzt haben wir so ein bisschen quasi gesagt, was uns abgeht oder was wir, was uns auffällt, das in Österreich vielleicht noch Nachholbedarf hat. Was ist es denn für Harald Grill, was ihm fehlt bei uns im Vergleich zu Holland? In Sachen Radfahren fehlt uns in Österreich im Vergleich zu Holland die identitätsstiftende Kultur für das Rad. Denn Holland von den unterschiedlichen Stakeholdern wie der Politik, Verkehrsplanung, der breiten Bevölkerung etc. getragene Konsens, das fehlt uns. Radfahren hat gegenüber anderen Mobilitätsformen in einigen Bereichen viele Vorteile. Und da ist es meines Erachtens, dank Ehefahrrädern, egal ob es sich um ein flaches Land wie Holland handelt oder eben um Österreich. Ja, wir haben natürlich uns auch noch ein bisschen was überlegt, was wir erzählen wollen, um Beispiele zu geben oder noch ein bisschen diese Reichhaltigkeit von dem, was wir dort erleben durften, zu illustrieren. Wir sind ja dann auch weitergefahren nach Amsterdam. Also wir haben uns Utrecht angeschaut, wir haben uns Amsterdam angeschaut und wir haben uns auch eine sehr kleine Stadt angeschaut, weil wir sind natürlich hier in der Region nicht so vergleichbar mit diesen großen Städten. Wir haben uns auch Houten angeschaut, die sogenannte Fahrradstadt Hauten. Das ist eine Stadt, die speziell geplant worden ist, um wirklich fast ausschließlich Radverkehr innerhalb dieser Siedlungsstruktur zu haben. Ich glaube, das war für uns auch ein sehr spannendes Erlebnis, in diese Stadt zu fahren. Was mir gleich aufgefallen ist, wie wir mit dem Zug von Utrecht hingefahren sind und ausgestiegen sind, gab es wieder diese tausenden Plätze, ich glaube es waren 4000 Stellplätze, wenn ich es recht in Erinnerung habe, dort am Bahnhof für Fahrräder. Und dann sind wir rausspaziert und dann war da eben unsere Ansprechperson und ich habe am Ausgang so ein kleines Fleckerl Parkplatz gesehen und habe gefragt, wo sie denn hier die Autos parken, weil da standen zwei Autos auf diesem Parkplatz, wo wahrscheinlich 20 Pkw Platz gehabt hätten und er hat gesagt, na hier gibt es keinen anderen Parkplatz, das ist der Bahnhofsparkplatz. Und gerade wenn man Adnang-Buchheim und Vöcklerbruck kennt, war das für mich schon ein sehr großer Aha-Effekt, weil ich mir gedacht habe, spannend, da parken jetzt gerade, und er meinte, er ist nie voll besetzt, dieser Parkplatz, es ist einfach dort die Kultur, mit dem Rad zum Zug zu fahren, wenn man weiter hat in die Arbeit und in der Fahrradstadt Hauten offensichtlich ganz besonders. Was war denn so dein Erlebnis in Hauten, Christian, was dir in Erinnerung geblieben ist? Also der Grund, warum die Autos nicht drinnen sind, im Zentrum von Hauten, ist schlicht und einfach der, weil sie nicht reinfahren dürfen. Also was man dort an typischen Fahrzeugen, Lkw, Pkw sieht, das sind die Lieferanten für den Supermarkt oder halt einfach die, die Ware bringen, aber nicht unbedingt diese Privatpersonen. Du hast angesprochen, kleine Stadthauten, also ich habe es in Erinnerung, 40.000 Einwohner, glaube ich, hatten oder so. Ich glaube, es war ein bisschen weniger. In dieser Richtung, also so richtig klein ist Hauten dann eigentlich nicht. Also für mich hat Hauten ein bisschen konstruiert gewirkt. Also keine gewachsene Stadt, sondern eine konstruierte Stadt. Das ist ganz klar erkennbar. Was ich so von der Planung her gut in Erinnerung habe, die Wohngebiete sind eher außen an der Grenze. und man kann außen natürlich zu seinem eigenen Haus, zu seiner Wohnung natürlich mit dem Auto hinfahren. Parkplätze gibt es im Außenbereich, aber das Zentrum selbst ist zu Fuß erreichbar, beziehungsweise gibt es dort so einen Ortsbus, so einen kleinen elektrischen. Und natürlich wieder die Möglichkeit eben im Fahrrad zu fahren. Also ich persönlich denke mir, es ist ein interessanter Versuch für mich, wie er jetzt haut, nicht unbedingt the place to be. Ja, genau, ich glaube, geht es uns ähnlich. Es war ein interessantes Beispiel, aber jetzt nichts, was einen überwältigt hat von dem. Es ist einfach interessant, sich solche Planungsprinzipien anzuschauen, zu schauen, wie sowas wächst und entsteht und dass der Hintergedanke, wie baut man denn eine ratfreundliche Siedlung in sowas münden kann. Also es war wirklich ein interessantes Beispiel einfach. Genau und es ist wieder diese holländische Kultur, wo man eben sieht, die machen das einfach. Die probieren das und sie schauen sich auch, wie das Ganze funktioniert und in Hauten selbst dürfte es ganz gut funktionieren für die Menschen, die dort sind. Genau und recht beschaulich ist es. Also es kam auch so ein bisschen diese Anmerkung, ja, also sehr junge Leute ziehen da üblicherweise kaum hin. Es ist schon ein bisschen ein gediegenes Ambiente. Genau, wir haben noch ein bisschen was im Gepäck, zum Beispiel ein weiteres Musikstück. Eines, das sich dem Thema Rennrad und dieser Großartigkeit, was ein Rennrad auch so an Imagegewinn mit sich bringen kann, von Dota Care mitgebracht. mit seinem Jungen schlafen. Boah, mir wird ganz warm. Hätte ich so einen Mann mit so einem Rennrad, dann sagte ich zu ihm, ich hab die Blumen weggeworfen und die Katze verschenkt. Lass uns aufbrechen, Baby. Dann leben wir am Adria-Strand so als fliegende Händler und verkaufen gefälschte Markentaschen. Oh yeah! Bloß, dass wir nicht fliegen können, sondern mühsam durch den Sand laufen müssen und die Taschen bauen uns dabei ans Knie. Oh no! Und am Strand geht nichts mit Rennrad. Es hätte also auch nichts geändert. Doch es gibt kein Zurück, denn ich hab die Blumen weggeworfen und die Katze verschenkt. Lass uns aufbrechen, Baby. Ich hab die Wohnung abgeschlossen und den Schlüssel dran gehängt. Steig auf dein Rad, wir fahren los. Oder wir fahren halt als Touristen hin. Mit unseren Kameras, Kameras, und hab so viel Spaß, so viel Spaß. Und hinterher aber tausend Terabytes ungesehener Urlaubsbilder, das find ich so deprimierend. Wie willst du unseren Freunden sein? Das langweilt mich und dann würden wir streiten und öden uns jahrelang an. Und auch das Rennrad hätte daran nichts geändert. Da geht er hin mit seiner Schnalle, sie passt sehr gut zu ihm im Falle Einer Trennung der beiden, möchte ich wetten, sie bleiben Jeder nicht lang allein, nur für mich bleibt alles beim Alten Und ich kann die Katze behalten Doch vielleicht kauf ich mir ein Rennrad und zieh in den Süden, vielleicht wird da was drauf. Denn es dort rumzuschieben sieht sehr gut aus. La la la la, la la la. Ich hab die Fluren weggeborgen und die Katze verschenkt Lass uns aufbrechen, Baby Ich hab die Wohnung abgeschlossen und den Schlüssel drangehängt Steig auf dein Rad, wir fahren los Lalalalalalalalalala Lalalalalalalala, Baby Lalalalalalalalalala Ja, hier sind wir zurück bei der Sendung Klima und Du. Und der Christian und ich, wir sind ja schon richtig ins Schwärmen geraten über unsere Rad-Erfahrungen, die wir in Holland machen durften im Rahmen der Climate Experience. Und möchten jetzt noch ein bisschen was von diesen Befahrungen erzählen, die wir auch in Utrecht und Amsterdam machen durften. In Amsterdam ist mir noch eingefallen, fand ich sehr, sehr lustig, unser Guide, unser Radguide für die geführte Radtour durch die Stadt, wo uns alle verkehrsplanerischen Highlights gezeigt wurden, hat uns als erstes bei der Einfahrung gesagt, ihr seid die Radfahrer und das Rad ist das Hauptverkehrsmittel hier in Amsterdam. Das bedeutet, wenn ein Auto irgendwo ist, ihr fahrt es auf keinen Fall auf die Seite, ihr macht es auf keinen Fall Platz, ihr habt es immer Vorrang und ihr braucht es nicht zu warten. Also ich habe mich kurz wie eine Radkönigin gefühlt, muss ich sagen, also so fühlt man sich in Österreich eigentlich nie schon fast. Genau, sehr, sehr chauffiert auf jeden Fall im Verkehr und das war ein sehr schönes Gefühl. Und das war ein sehr schönes Gefühl. Und große Faszination, Rush Hour, Freitag, Amsterdam. Fühlt sich nicht nach einer Rush Hour im herkömmlichen Sinn an, sondern eher so, als würde man in einem Pool mit unglaublichen, also in einem Pool mit wahnsinnig vielen Fischen geworfen werden. Warmverhalten verhalten sich meiner Ansicht nach die RadfahrerInnen in Amsterdam zur Rushhour. Alles fließt ineinander, die Schnellen flitzen vorbei an den anderen, weben sich durch, keiner kollidiert. Das war für mich das Allererstaunlichste, muss ich sagen. Es geht so organisch und weich aneinander vorbei, ineinander vorbei, webt sich durcheinander an Kreuzungen. Christian, du hast das wahrscheinlich ähnlich wahrgenommen. Ja, es ist einfach busy. Und am einfachsten, also ich bin vorher schon einige Male Rad gefahren, weil wir schon etliche Mal in Amsterdam gewesen sind. Das Wichtigste dabei ist, man muss halt sich möglichst so verhalten, wie es die anderen Radlfahrer auch tun, eben in Amsterdam. Und das ist halt ein bisschen anders, wie man sie als Radlfahrer in Österreich verhält. Also genau wie es, was du gesagt hast, man fährt einfach weiter, man hält die Geschwindigkeit, man sollte jetzt nicht auf die Idee kommen, dass man plötzlich einfach stehen bleibt mitten am Radlweg, weil das wird mit sofortigen Wirkungen auf einen Unfall auslösen, weil hinter dir ganz sicher ein anderer Radlfahrer oder Radlfahrerin ist, die davon ausgeht, dass du brav weiterfährst. Und unter den Voraussetzungen, so tun wie alle anderen, funktioniert es recht gut. Geschwindigkeit halten, nicht zu langsam fahren. Die Autofahrer wissen, dass die Radlfahrer Vorrang haben und damit funktioniert das eigentlich recht gut. Und auf die Art und Weise empfindet man dann auch dieses Transportmittel, dieses Verkehrsmittel Fahrrad als recht praktische Geschichte, weil man in Wahrheit wirklich schnell von A nach B kommt. Ich glaube das war auch so. Das ist die Erkenntnis. Genau. Zum Beispiel in Wien Fahrradfahrt und das Gewohnte ist das ewige Stop and Go und Warten. Und in Amsterdam von einem Fleck zum anderen in gefühlter Windeseile einfach durchrauschen kann mit dem Fahrrad. Das ist schon wirklich eine ganz andere Zeit und ein ganz anderer Zeitaufwand, den man dafür hat. Genau, es ist einfach dieses, wir haben es jetzt ja schon ein paar Mal gesagt, dieses Designprinzip, Konstruktionsprinzip, die Radlfahrer müssen durchgängig fahren können. Du darfst die Radlfahrer nicht bremsen, weil jeder Stopp natürlich mit Anstrengung verbunden ist, dass man dann Geschwindigkeit wieder hat. Ich meine, das sind so eigentlich so Non-Naherkenntnisse. Faszinierend ist, es wird einfach in Holland unglaublich konsequent umgesetzt. Also wenn du jetzt stark befahrene Fahrradwege hernimmst, und das kennt man als klärender Österreicher nicht, dass es sowas gibt, tatsächlich gibt es es in Holland, und du hast auf der anderen Seite eine stark befahrene Straße, und diese zwei Wege, Radweg und der Autoweg, die kreuzen sich. Dann machen sie das auf zwei Etagen. Also das heißt, es gibt entweder Unterführung für die Radfahrer oder es gibt eine Brücke, wo die Radfahrer oben und drüber sind. Aber beide Verkehrsteilnehmergruppen brauchen nicht stoppen, müssen nicht von der Geschwindigkeit runter, sondern die fahren durchgängig. müssen nicht von der Geschwindigkeit runter, sondern die fahren durchgängig. Und das sind einfach diese Dinge, wo ich mir denke, wenn man das wirklich gut umsetzt, dann wird es auch genutzt. Das ist für mich so, wenn ich es jetzt mit Österreich vergleiche, vielleicht ein kleines bisschen ein Henne-Ei-Problem. Wenn man sich nach der Climate Experience jetzt anschaut, wie es bei uns in Österreich umgesetzt ist, dann darf man sich nicht wundern, dass nicht angenommen werden, die Radwege. Auf der anderen Seite werden die Radwege aber auch nicht ausgebaut, weil halt die anderen nicht angenommen werden. Damit haben wir im Grunde genommen eine interessante Situation, wo wir eigentlich wissen, warum was wie in Österreich gemacht wird, aber wo man halt einen Ansatz brauchen würde, wie man diesen Knoten, den wir haben, vielleicht etwas auflösen können. Sibylle, wie meinst du das jetzt? Ich habe es schon auch. Das ist ja ein Problem, immer zu hören, ja, die Radfahrer sind ja nicht da, wir fahren da überhaupt im Rad, brauchen wir keinen Radweg. Das ist natürlich momentan die Lage, wenn man Radzählungen macht, sind da keine Radfahrer oder wenige Radfahrer. Aber ich finde, da ist wirklich dieses Beispiel Holland oder auch andere Länder, die sich da jetzt wirklich reinhängen, wie das Bundesland Baden-Württemberg in Deutschland, wo sich ganz deutlich zeigt, sobald massiv ausgebaut wird bei den Radwegen, kommt die Nachfrage. Die Leute fahren, sobald die Radwege sicher sind und da sind und verfügbar sind und schnell sind und praktikabel durchgängig sind. Und ich glaube, da kann man mittlerweile einfach wirklich gute Beispiele heranziehen und sagen, schaut, es ist wirklich zu erwarten, dass das auch bei uns in Österreich so sein wird. Und genauso erwarte ich mir das auch bei uns in der Region. Also ich denke, egal ob Henne oder Ei, wo Radwege sind, werden Radfahrer kommen. Und an der Stelle möchten wir gerne auch noch einmal Harald Grill nach einem seiner ganz besonderen Aha-Erlebnisse fragen. Ein weiterer Aha-Effekt war für mich es zu erleben, eben eine Climate Experience. Einfach in einer holländischen Großstadt auf ein Fahrrad zu steigen und zu sehen, was es bedeutet, es zu spüren. Zum Beispiel die Fahrradgarage in Utrecht war beeindruckend. Mehrere hundert Meter unter der Erde lauter Fahrräder geparkt. Das ist ein eigenes Erlebnis. Das ist ein eigenes Erlebnis. In Holla, in Amsterdam zum Beispiel, waren andere Dinge beeindruckend. Die Dichtheit, die Beengtheit war schon zu spüren im Straßenverkehr und da sind wir noch weit weg in Österreich mit der Dichte des Radverkehrs und was das auch bedeutet. Radverkehrs und was das auch bedeutet. Daraufhin die Versuche, wie man in Amsterdam Selbstregulation auf einmal einen Vorzug gibt gegenüber den uns gewohnten regulierten Ampelsystemen, auch das war ein Erlebnis. Worauf wir auch gerne noch hinweisen würden, wäre ein Blog, den wir kennenlernen durften. Wir durften auch Mark Wagenbuhr, einen oder den bekanntesten Radinfluencer quasi, also Radblogger in Holland kennenlernen. Einfach unglaublich spannend ist auch für uns Österreich einfach so viel Material beinhaltet, Erfahrungsberichte, aber auch super Erklärvideos zu allen möglich und sich jetzt auch die Bilder dazu zu holen, zu allem, was der Christian und ich jetzt so erzählt haben. Also nochmal bicycledutch.wordpress.com. Und Marc Wagenbuhr hat uns eben auch eine ganz besondere Umsetzungsinnovation, würde ich fast sagen, gezeigt. Da sind wir gemeinsam drüber geradelt in Utrecht und wir haben dann gesagt, es ist eine Brücke quasi über den dortigen Kanal und sie haben lange überlegt, wie sie das lösen wollen. Es war dann tatsächlich kein Platz für eine Lösung da. Aber in Holland heißt es nicht, es gibt kein Platz, Ende des Projekts, sondern es heißt, es gibt keinen Platz, wir müssen wirklich kreativ werden. Und die kreative Lösung an dieser Stelle ist eigentlich nahezu unglaublich, wie das gebaut worden ist. Man muss sich das dann fast wirklich einmal das Bild dazu im Internet googeln, bitte liebe Zuhörer und Zuhörerinnen. Da wurde tatsächlich der Radweg in einer riesigen Kurve über eine Schulturnhalle drüber geführt und in einer weiten Kurve auf diesen Kanal zu. Also eine ganz große Schlinge über eine Schulturnhalle. Nicht in erster Linie, da braucht es schon wirklich planerische Experimentierlust, aber das ist so ein Erlebnis, auf dieser Riesenkurve zu fahren. Wir durften da alle drüber radeln und es ist eine unglaublich angenehme Steigung, wirklich ein tolles Fahrerlebnis und ich denke einmal eine sehr, sehr gute Lösung. Zumindest sind sie im Nachhinein sehr zufrieden damit, wie diese Brücke jetzt angenommen wird und welche neuen Siedlungsgebiete dadurch jetzt auch eine gute Verbindung bekommen haben. Christian, möchtest du noch etwas ergänzen zu dem Thema, was wir alles gesehen haben, was man vielleicht in Österreich jetzt nicht so sieht? Mir würden noch die Kreisverkehre einfallen. einfallen? Ja, die Kreisverkehre. Es ist ganz genau von der Grundidee her eben so, wie wir es vorher angesprochen haben, es ist darauf ausgelegt, dass die Radfahrer Vorrang haben. Und im Kreisverkehr sind in Holland die Radfahrer außen geführt. Die Autos sind innen. Dieser Dutch Roundabout quasi im Design. Ein roter Ring außen, ein kleiner. Dieser rote Ring außen für die Radfahrer, dann innen der Ring für die Autofahrer und die Radfahrer haben natürlich auch dort den Vorrang. Das ist eben genau dieses Prinzip, wie wir es vorher angesprochen haben, die Radfahrer müssen durchgehend fahren können. Das heißt also, wenn du als Autofahrerin den Kreisverkehr verlässt, dann hast du dafür zu sorgen, dass du auf die Fahrradfahrer aufpasst, die da möglicherweise gerade im Kreisverkehr drinnen sein können. Das ist eine komplett andere Lösung, als wir es in Österreich gewohnt sind. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, man gewöhnt sich daran, auch als Autofahrer. Und es ist, wenn man gleichzeitig zum Autofahrer halt auch der Radlfahrer ist, natürlich die perfekte Lösung, weil man genau weiß, ich kann mit dem Radl eben durchgängig weiterfahren und ich bin nicht gezwungen, jetzt irgendwie zu bremsen, weil ich dort am Autofahrer als Verkehrsteilnehmer den Vorrang geben muss. Ja genau, es ist genau, was du jetzt sagst, die Kultur passt auch zu dem, wie das gebaut ist. Also ob es bei uns jetzt sofort funktionieren würde, wenn wir solche Kreisverkehre bei uns einführen würden, ist natürlich eine Frage. Es braucht natürlich auch wirklich diese Verkehrskultur, die dort, wie du sagst, da sitzen Radfahrer in den Autos und umgekehrt, man hat gegenseitiges Verständnis, es klappt einfach gut im Miteinander und das ist glaube ich so ein bisschen ein Schlüsselmoment, den wir uns auch noch mitnehmen können, dass wir diese Kultur ja aufbauen müssen bei uns, die gibt es ja noch nicht. Genau, also wir werden dieses holländische Modell jetzt nicht innerhalb von kurzer Zeit in Österreich umsetzen können. In Wahrheit, die Holländer haben es ja auch nicht innerhalb kürzester Zeit umgesetzt. Das ist in Wahrheit das Ergebnis von einem 50-jährigen Prozess. Also ich sage es jetzt einmal ganz platt und plakativ, wenn wir jetzt anfangen, diese Kultur umzusetzen. Also ich werde es in Österreich nicht mehr erleben, weil dann wäre ich 107. Wer weiß, wer weiß, Christian. Wenn du fleißig Radl fährst, ist alles möglich. Und an dieser Stelle müssen wir uns leider dann auch schon aus dieser Sendung und unserem Erfahrungsbericht in Holland verabschieden. Wir danken fürs Zuhören und ich denke, wir konnten uns alle sehr, sehr viel mitnehmen. Alle Teilnehmer, Teilnehmerinnen, die da aus ganz Österreich involviert waren und mitfahren durften. Ich glaube, jeder hat so wirklich viel in den Rucksack packen dürfen an Gesehenem, an Erfahrenem, an Dingen, die man sich vielleicht in Österreich jetzt wünschen kann und hoffentlich schneller ist es umzusetzen, als es in Holland passiert ist. Ich bin da sehr zuversichtlich, dass wir viel Veränderung sehen werden in den nächsten zehn Jahren im Radbereich. Und wir verabschieden uns jetzt noch mit einem kleinen letzten Fahrradstück und zwar von den Prinzen. Noch eine letzte Ode, Mein Fahrrad. Und mein armes kleines Fahrrad, steht alleine vor der Tür Oh wie liebe ich mein Fahrrad, warum das weiß ich nicht genau Meinem Fahrrad werd ich treu sein, im Gegensatz zu meiner Frau Niemals werd ich es verlassen, niemals werd ich von ihm gehen Denn wir fliegen wie auf Wolken Weil wir uns so gut verstehen Jeder Popel fährt nen Opel Jeder Affe fährt nen Ford Jeder Blödmann fährt nen Porsche Jeder Arsch nen Audi Sport Jeder Spinner fährt nen Manta Jeder Dödel Jaguar. Nur Genießer fahren Fahrrad und sind immer schneller da. Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin und her geschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der Freien Medien in Oberösterreich.