Was ist Rassismus? Was ist Rassismus? Wir haben uns angeschaut, was Rassismus eigentlich in der Schule alles verursacht. Das geht mit sehr vielen Sachen einher. Und wenn wir uns zunächst einmal eine Klassengemeinschaft anschauen und die Gruppendynamik in der Schule, dann merken wir, dass Rassismus sehr, sehr viele negative Auswirkungen hat. Es trennt innerhalb der Klassengemeinschaft, es erschwert oder verhindert emotionale Verbundenheit untereinander unter den Schülerinnen und Schülern. Es erschwert oder verhindert, miteinander in Beziehung zu treten, miteinander zu kooperieren, auch zwischen Lehrerinnen und Schülerinnen. Es hemmt aber auch vor allem die Potenzialentwicklung von so vielen jungen Menschen und trägt auch zur Antriebslosigkeit bei. Also insgesamt kann man sagen, dass Rassismus sich überhaupt nicht auszahlt in der Schule und in der Klassengemeinschaft, dass es total kontraproduktiv ist. Und Qualitätsstandards, die wir von der Schule einfordern, können somit nur schwer erreicht werden. Aber abgesehen davon, dass es für die Klassengemeinschaft total hinderlich ist, gibt es natürlich sehr viele negative Konsequenzen auf der individuellen Ebene und da beobachten wir, dass Rassismus vor allem krank macht. Also führt zum geringen Selbstwert, führt zu Konservationsschwächen, führt zu Krisen, die natürlich auch im Klassenzimmer oder generell in der Schule verhandelt werden, trägt zum Gefühl permanenter Alarmbereitschaft bei, wodurch natürlich wieder die Konzentrationsschwäche eintreten kann, manifestiert sich als Gefühl ständiger Unsicherheit und kann sogar auch symptomatische Ausbildungen wie die bekannten Fluchteangriff- und Ohnmachtssymptome hervorrufen. Und behörde natürlich psychische Gefahren. Das ist auch natürlich vielerlei Studien bewiesen worden. bewiesen worden. Genau. Was passiert denn eigentlich mit den Kindern und Jugendlichen, die in der Schule sind, die aber auch schon im Kindergarten sind, in der Lehre, in der Ausbildung, wenn wir unsere Aufmerksamkeit nicht darauf richten? Was passiert denn mit jungen Menschen? Die Lebenswelt dieser jungen Menschen wird unsichtbar gemacht und kann sich sogar auch in Handel- und Entscheidungsfindungen niederschlagen, wie Ohnmacht, Sicherheit, Angst und Wut. Und diese Gefühle dann wiederum in Starre, in Abkapselung und in Gewalt, sei es gegen sich selbst, aber auch anderen gegenüber. Und alle, die schon Rassismus erfahren haben, wissen auch, dass Wut in unserer Gesellschaft nicht allen Menschen gleichermaßen zugestanden wird. Und sobald auch diese Gefühle wie Wut, was eigentlich ein total gutes Gefühl ist, nicht ausgelegt werden kann, dann kann das eben zu sehr vielen schwerwiegenden Folgen führen. Damit müssen wir uns die Frage stellen, wenn Rassismus oder generell Diskriminierung so viele Nachteile mit sich bringt, wieso erfährt es dann österreichweit nicht die notwendige Resonanz? Beziehungsweise, wieso melden sich nicht so viele Personen? Wir haben das vorher gesehen, im vergangenen Jahr haben wir 158 Fälle erreicht und wir gehen in viel, viel mehr Fällen raus. Also wieso melden sich nicht so viele Personen? Dabei gibt es sehr viele Hemmschwellen, sehr viele Barrieren, die dazu führen, dass diese Fälle dann berichtet werden oder dass er so unsichtbar wird. Und zwar gibt es auf der einen Seite eben auch eine große Hängschwelle, die Diskriminierungserfahrungen zu melden, sei es bei z.B. Schülerinnen und Schülern, aber auch bei den Eltern selbst. Es gibt keine Übersicht oder keine gute Übersicht über Vereine und Organisationen, sind vielleicht zu wenig bekannt. Das bemerken wir auch an unserem Verein, weil sehr viele von uns in Wien wohnen und wir sind nicht so zerstreut und divers. Österreichweit würde ich das wirklich gerne wünschen. Das ist natürlich auch ein großes Problem. Volksschulkinder und Kindergartenkinderinder in unserer Statistik kaum vertreten. Und das liegt natürlich daran, dass man als Volksschulkind und als Kindergartenkind keine Worte dazu findet, was gerade passiert. Viele Kinder merken schon ganz früh, dass sich das schlecht anfühlt, aber wissen nicht, wie sie das ausdrücken sollen und haben keine Sprache dafür. Das bemerken wir natürlich auch bei Erwachsenenpersonen. Also wie soll es auch Kindern dabei gehen? Fehlendes Bewusstsein oder generell Wissen über die eigenen Rechte, über die Gesetzeslage, dass es zum Beispiel eine Diskriminierung verboten wird, ist auch niedergeschrieben in das oberösterreichische Antidiskriminierungsgesetz. Und auch das Wissen ist kaum vorhanden. Unklarheit, um überhaupt Diskriminierung zu erkennen, wirklich das zu benennen und zu sagen, ist da wirklich Diskriminierung passiert oder war das etwas anderes? Darf ich das wirklich als so etwas deklarieren? Und eben, wie schon vorher erwähnt, das Unvermögen, Diskriminierungserfahrungen auszudrücken, Worte dazu zu finden und das auch verständlich zu machen. Noch dazu kommen sprachliche Barrieren, gerade bei mehrsprachigen Eltern, die das auch gerne melden möchten. Und auch ein großes Misstrauen gegenüber Behörden und anderen Anlaufstellen, weil schon in der Vergangenheit sehr viele negative Erfahrungen mit Behörden und offiziellen Stellen gemacht worden sind. Und mit all diesen Hindernissen kommen auch sehr viele Gefühle wieder einher, die wir auch beobachten bei den Personen, die sich bei uns melden. Also sehr viel Unsicherheit, sehr viel Angst, was man dagegen tun kann. Scham ist ein sehr großes Thema, das wir beobachten. Trauer, Schuldgefühle, Ohnmachtsgefühle und eben wie auch schon erwähnt die Wut, die da hinzukommt und die auch lebend sein kann. Aus diesen ganzen Beobachtungen haben wir auch ein paar Erkenntnisse formuliert. Und was nehmen wir daraus mit? Wir beobachten, dass wir in der Schullandschaft durchwegs AkteurInnen haben, die total überfordert sind. Eigentlich bräuchte es Menschen, die gegen diese Mühlen der diskriminierenden Strukturen arbeiten, dass sie einschreiten, dass sie intervenieren, dass sie ihre eigene Positionierung, ihre eigenen Glaubenssätze hinterfragen. Und das erfordert natürlich sehr viel Aufmerksamkeit und sehr viel Energie. Es gibt immer wieder Lehrerinnen, die sich an uns melden, die sich zum Beispiel Workshops wünschen, die fragen, was kann man tun, die sehr engagiert sind. Aber dem gegenüber steht eigentlich ein chronischer LehrerInnenmangel in ganz Österreich. Eine Überforderung, auch den eigenen Anspruch, zumindest die Mindeststandards zu wahren, auch wenn das auch oft schwierig ist. schwierig ist und von Schulleitungen, die berichten, dass immer wieder LehrerInnen ins Burnout schlittern und nicht wissen, wie sie eben diesen LehrerInnen-Mangel, den Ressourcen-Mangel handeln können. Das heißt, wir haben hier wirklich ein großes strukturelles Problem, von dem viele LehrerInnen betroffen sind. Und dann auf der anderen Seite aber haben wir beobachtet, dass es eben sehr viel Aufmerksamkeit und Energie braucht, eben gegen diese Strukturen, in denen wir alle hineingeboren worden sind, zu arbeiten. Und so ist es, dass es oftmals nur an einzelnen Personen hängen bleibt, an einzelnen engagierten Personen, die sich gegen Diskriminierung engagieren und das in ihrer Freizeit vorantreiben, indem sie sich eben in ihrer Freizeit weiterbilden. das in ihrer Freizeit vorantreiben, indem sie sich eben in ihrer Freizeit weiterbilden. Aber wir sagen, das kann doch nicht möglich sein, dass das so strukturell nicht etabliert ist. Und daraus haben sich für uns auch Forderungen erschlossen, die wir auf der einen Seite politischen Verantwortungsträgerinnen zuschreiben, aber auch Möglichkeiten und Ideen, wie LehrerInnen, wie Schulleitungen und vor allem auch jede Person von uns das beitragen kann, um Bildung möglichst rassismuskritisch und vor allem auch verurteilsbewusst anzugehen. Zunächst einmal wäre es die Ressourcenaufstockung etwas, was sowieso in den letzten Jahren immer wieder medial diskutiert wird. Dass auch eine Attraktivierung des LehrerInnenberufs gemacht wird, das vor allem zur Finanzierung beigetragen werden muss. Dass LehrerInnen vor allem im öffentlichen Sektor entlastet werden und dass die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Mit der notwendigen Finanzierung geht aber damit auch einher eine Änderung des Curriculums. Das bedeutet, dass angehende Lehramtsstudierende, also Lehramtsstudierende, die angehende LehrerInnen werden, sind, dass die verpflichtet eine Ausbildung machen müssen, die sich mit diskriminierungssensiblen Lehrern auseinandersetzt. Und dass es nicht nur ein Wahlfach ist für einzelne Lehramtsstudierende, die sich das aussuchen können. Dass es Usus ist, wie zum Beispiel der Turnunterricht in jeder österreichischen Schule. Dass auch das ein Teil vom Unterrichten ist. Und dass auch Lehramtsstudierende keine Sorge haben müssen, danach in die Schulen zu gehen, dass sie auch vorbereitet und gestärkt werden, mit der Heterogenität der Klasse umgehen zu können, weil was wir auch beobachten ist, dass die LehrerInnen bei weitem nicht so divers aufgestellt sind, wie das Klassenzimmer an sich, das sie unterrichten. die Hard Skills, die wir sehr gerne etabliert haben möchten in der Ausbildung, aber auch für LehrerInnen, die schon im Beruf sind, für die Weiterbildung. Und auf der anderen Seite auch die Soft Skills, die die Lehrenden erhalten sollen im Umgang mit Irritationen, mit Konflikten in der Klasse, aber auch mit sich selbst. mit Irritationen, mit Konflikten in der Klasse, aber auch mit sich selbst. Und dazu empfehlen wir eine Supervision und ein Konflikttraining für alle Lehrerinnen, das natürlich nicht nur beim einen Mal bleiben soll, sondern ein ongoing Prozess sein muss. Und Handreichungen für Lehrerinnen und Lehrern, um zu wissen, was tun wir vor Diskriminierungsmomenten, aber auch währenddessen, welche Optionen gibt es, wie reagiere ich darauf und was kann ich danach machen, wie kann ich die betroffenen Personen begleiten, hole ich mir auch Hilfe von außen, wen kann ich hier ansprechen? Und wie werden hier betroffene Schülerinnen und Schüler begleitet beziehungsweise die Klassengemeinschaft? Wir haben beobachtet auch, dass sehr viele Lehrerinnen und Lehrer überfordert sind in so einer Situation und es oftmals unter den Teppich gekehrt wird, wenn Diskriminierung passiert in der Klasse, weil sie selbst nicht wissen, was sie jetzt tun können. Und gleichzeitig haben sie aber auch diesen Stress, ihren Stoff weiterzubringen. Und so ist nicht viel Raum für so eine wichtige Sache. Und deswegen eine weitere Sache, die wir auch immer wieder betonen, ist, dass es diskriminierungssensible SozialarbeiterInnen und PsychologInnen geben muss, die bestenfalls oder durch die Bank eigentlich auch Erfahrungswissen mitnehmen und auf diese Art und Weise Vertrauen zu SchülerInnen aufbauen können und sie auch begleiten können. Dass es auch eine selbstverständliche Zusammenarbeit mit NGOs und mit Vereinen gibt. Und dass kein Extra ist, keine Privilegien, die einige Schulen vielleicht genießen, sondern dass es auch wirklich quer durch die Bank in ganz Österreich etabliert werden muss. Genau, ich habe noch einiges vorbereitet, aber das halte ich noch vielleicht für die Diskussionsrunde für später bereit. Ich möchte dann auch gerne schon Simon Inou die Bühne freimachen. Ich möchte noch zum Schluss einen Gedanken anbringen, das aktivistisch motiviert ist, und zwar, wenn wir davon ausgehen, dass unser höchstes Anliegen eigentlich ist, Menschenrechte im Bildungssektor durchzusetzen, haben wir auch neben diesem rechtlichen und moralischen Anspruch müssen wir uns halt auch die Frage stellen, ob wir als Gesellschaft uns das eigentlich leisten können, dass die Potenziale von so vielen jungen Menschen nicht entfaltet werden können, dass wir es riskieren, dass aus den jugendlichen jungen Menschen kranke Erwachsene werden. Und wenn wir uns ehrlich sind, können wir uns das eigentlich nicht leisten in unserer Gesellschaft. Und deswegen liegt es an uns allen eigentlich, Personen, die mit ganz unterschiedlichen Werkzeugen ausgestattet sind, mit unterschiedlichen Sprachen hier einzuwirken und mitzuarbeiten. Und für alle Interessierten, ich weiß nicht, inwieweit das auch zugänglich ist, ich kann auch noch gerne mit der Veranstalterin Rücksprache halten, habe ich auch noch ein paar hilfreiche Links vorbereitet für alle, die eben auch interessiert sind, hier Hilfe von außen zu holen oder sie auch weiterzuleiten. Hier sind nur ein paar Stellen, die hier genannt wurden und auch noch Literatur für alle Leute, die vielleicht im Bildungswesen selbst unterwegs sind und sich auch dieser Thematik interessieren. Danke vielmals. Vielen, vielen lieben Dank, Katharina. Genau. Danke vielmals. Vielen, vielen lieben Dank, Katharina. Und ja, wir werden deine Inputs weiter verarbeiten, weil wir noch eine kleine Broschüre ausgeben werden, mit ein paar Tipps von euch. Und eben das, was wir in den letzten zwei Jahren gesammelt haben, an Informationen jetzt im Zuge unserer Veranstaltungen. Vielen Dank einmal. Ich danke vielmals. So, bevor unser nächster Redner auf Facebook hat jemand gepostet, eine Quarifé, ja, eine Quarifé, Simon Inou, hat ebenfalls Soziologie studiert und Publizistik in Douala und in Wien und ist, genau, hat so vieles gemacht und er sagt, ich soll eigentlich gar nicht alles erwähnen, was er alles gemacht hat, aber vielleicht nur kurz, also er ist Chefredakteur von afrikanet.info seit 2003 bis heute, hat den Verein zur Förderung interkultureller Medienarbeit im Media gegründet, ist bei Radioaktiv Orange, fördert dort die Jugendlichen sehr, sehr stark, bezeichnet sich selbst als Bildungsaktivist und man kennt sicher die eine oder andere Kampagne von ihm, ja, Ich will more zum Beispiel oder oder, also hat sich mit Meindl und Co. angelegt, ja. Und ist 2008 mit dem Bundesheerzeichen ausgezeichnet worden und hat natürlich viele andere Auszeichnungen. Lieber Simon, danke, dass du heute da bist. Danke, dass du nach Linz gekommen bist. Merci, merci, dankeschön. Genau, trotz Verspätungen. Also ich bin wirklich froh, dass meine Wiener Gäste, Gästinnen es pünktlich geschafft haben nach Linz. Eben trotz Entgleisung und was alles noch passiert ist. Danke, dass du da bist und ich lasse dir die Bühne. Genau, lass uns die Bildung entfalten. Dankeschön. Zuerst bedanke ich mich bei Katharina und IDB, die leisten eine hervorragende Arbeit. Bitte Applaus für IDB, weil die Organisation unterstütze ich auch seit Jahren, weil es notwendig ist, dass wir so einen Verein haben. Leider hat der Verein kein Geld. Also die brauchen Kohle, um diese Arbeit, wichtige Arbeit zu machen. Heute, ich bin beauftragt worden, so ein Kino zu formulieren. Und ich habe mir wirklich Zeit genommen und habe viel geschrieben. Warum war das so wichtig? Weil ich aus Kamerun komme, aus einem Bildungskolonialsystem aufgewachsen bin und dann nach Österreich gekommen und habe genauso die verschiedenen Diskriminierungen, die wir in Kamerun erfahren haben, habe ich auch in Österreich erlebt. Das heißt, es gibt auch in Bezug auf die generationsübergreifende Diskriminierung, gibt es auch die verschiedenen Inhalte, die sich tradieren bis nach Österreich oder bis nach Europa. Und ich werde versuchen, meine Keynote vorzulesen, weil ich finde, ich trage es selten vor, aber ich muss das lesen. Das ist für mich sehr, sehr wichtig. Es ist für mich wirklich eine besondere Ehre, hier zu sein, mit euch über diese Themen auszutauschen. Und die Organisatorinnen von Japo haben das als Kindheit genannt, aber ich bemerke, dass für mich es eine Schlüsselanmerkung ist. Manche würden sagen, eine Grundsatzerklärung, aber da ich ein sehr praxis- und weniger theoretisch orientierter Mensch bin, bin ich eher für die Wortkombination Schlüsselanmerkung. Für manche von Ihnen, die hier im Raum sind, bin ich eine schwarze Person, die einen Auftrag bekommen hat, um hier über ein bestimmtes Thema zu referieren. Für andere bin ich Simon Inouye, ein Journalist, ein Antirassismus- und Bildungsaktivist, der in Österreich seit Jahren lebt, ständig unser System kritisch betrachtet und seine Meinung, auch wenn sie gegen den Strom ist, öffentlich äußert. Aber wer bin ich? Wie wird diese Person als Mensch geformt? Primär durch Bildung, zu Hause, aber auch in den sozialisierenden Institutionen wie in der Familie, in Vereinen, in der Kirche, in der Arbeit und so weiter. Ich bin in Kamerun, einem westafrikanischen Land, geboren und aufgewachsen. In der Schule lernte ich, wie viele meiner Landsleute, dass der Name unseres Landes Cameroon im Jahre 1472 auf Staunen eines portugiesischen Seefahrers namens Fernando Po zurückgeht. Wie er mit seinen Seeleuten im Delta des Wuriflusses landeten, fanden sie dort sehr viele Graben und nannten den Fluss Rio dos Cameroes, Grabenfluss, von dem später der Name Camorra abgeleitet wurde. Jene, die sich für Camorra oder für andere afrikanische Länder interessieren, werden feststellen, dass unsere Geschichten, wenn sie auf einer Institution wie Schulen erzählt werden, immer mit Bezug auf die Durchreise und die Anwesenheit bzw. die Konfrontation mit Europäern. Und es waren nur Männer in unseren Ländern, erzählt werden. Eine sehr wichtige Periode in der Geschichte meines Landes sind die Jahre 1884 bis 1919. Zu dieser Zeit war Kamerun eine deutsche Kolonie. Mein Großvater, König Tafu II. von Bana, eines Königreichs in Westkamerun, wo die Deutschen ihre Hauptquartiere hatten, war im Jahr 1884 vier Jahre alt. Nachdem die Deutschen den Ersten Weltkrieg verloren hatten, war im Jahr 1984 vier Jahre alt. Nachdem die Deutschen den Ersten Weltkrieg verloren hatten, wurde mein Land 1919 im Vertrag von Versailles und damit im Namen des Völkerbundes 1919 unter britische und französische Verwaltung gestellt. Aber das entscheidende Datum für viele Kamerunerinnen und Kameruner ist der 1. Januar 1960. Das französische Kamerun erlangte an diesem Tag seine sogenannte Unabhängigkeit und wurde nun die Republik Kamerun. Der Präsident hieß Amadou Aïdio. Maduro-Hidjo, was viele nicht wissen, ist, dass in den ersten Jahren des Regimes der französische Botschafter Jean-Pierre Benard öfters als der eigentliche Präsident Camerons angesehen wurde. Diese Unabhängigkeit war also weitgehend theoretisch, da französische Berater mit der Unterstützung jedes Ministers betraut waren und über die tasselsichen Markt verfügten. So wurde auch unser Bildungssystem von Frankreich fagostetiert und übernommen. Das zentralistische französische Schulsystem hatte ein Ziel, uns zu kleineren Französinnen und Franzosen zu machen. In ihrer Assimilationspolitik wurden wir in vieler Hinsicht so ausgebildet, dass wir von unseren Wurzeln entfremdet wurden. Das Erste, was sie gemacht hatten, das passiert auch in Österreich, war, die vielen Muttersprachen im Schulsystem zu verbieten. Es war wichtig, dass wir nur Französisch reden. Alles musste auf Französisch passieren, auch in den Pausen im Schulhof. Das erinnert uns auch hier in Österreich. Mussten wir Französisch sprechen. Unsere Muttersprachen waren nicht als solche qualifiziert, sondern abwertend als ein Batois, das ist keine Sprache, heruntergestuft. So lernten wir genau, wie sie über uns denken. In der Schule waren wir daran gewöhnt, Paris bzw. Frankreich als Pays de Lumiere, also Landeslicht, zu bezeichnen und Kamerun als Landesfinsternis. Also es ist schon sehr, sehr wichtig zu betrachten. Wir wurden als Wilde betrachtet, die unbedingt zivilisiert werden mussten, um sie in diese neue französische Kultur einzuführen. Und andere, um dieses Ziel zu erreichen, mussten wir durch Schikanen gehen, Prügel und andere Körperstrafen. Ich glaube, jede Kamone hier im Raum kann auch beweisen, welche Schikanen wir in diesem französischen Schulsystem erlebt haben. Auch unsere Götter wurden mit Füßen getreten. Durch die Ausübung von Gewalt mussten wir lernen, neue und intolerante Götter anzubieten. Wir sollten unsere Lektionen wie Roboter auswendig lernen, auch wenn wir den Sinn nicht verstanden. Es war wichtiger, den Abschluss zu erhalten, als es zu verstehen und anzuwenden. Damit stand nichts mehr im Wege, eine Karriere als Beamter erfolgreich zu absolvieren und Staatsbefehle zu exekutieren. Das werden wir auch in den 90er Jahren erfahren, nachdem sehr, sehr viele Menschen, die studiert haben, zum Beispiel in Kamerun, eher für die Staatspolizei gearbeitet haben und dann die Befehle exekutiert haben. Teilweise sind auch sehr, sehr viele Freunde von mir dadurch auch gestorben, weil sie von den ehemaligen Freunden festgenommen worden waren, nur aufgrund der Tatsache, dass sie auf eine andere Seite gewechselt haben. In Geschichte und Geografie waren wir die Meister, vorwiegend, wenn es um europäische Geschichte und Geografie ging. So lernten wir jahrelang in der Volksschule, im Gymnasium, aber auch an kommunischen Universitäten die gesamte Geschichte des österreichisch- ungarischen Kaiserreiches. Die Kriege, die Napoleon in Europa führte, waren ebenso Unterrichtsstoff. Wir lernten auch viel über Hitler, aber hier war er deutscher Staatsbürger, nicht Österreicher. Die Weltkriege über die alte und die neue Weltordnung. In Biologie lernten wir auch, dass wir als Schwarze weniger intelligent waren als Weiße. Das war Programm, alles im Namen der Wissenschaft. Über unsere wissenschaftlichen, kulturellen, politischen Errungenschaften waren kein Thema. Nicht einmal über die KamerunerInnen oder AfrikanerInnen, die für die Befreiung Europas gekämpft hatten, wurden wir unterrichtet. Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg. Sehr wenige Menschen wissen, dass 1,5 Millionen AfrikanerInnen, manche sagen, es waren mehr, aus sämtlichen Teilen des Kontinents gezogen für ihre Kolonialherren in den Zweiten Weltkrieg und die meisten auf Seiten der Alliierten. Viele wurden zwangsrekrutiert, von den Weißen diskriminiert. Entschuldigung. Ich brauche ein bisschen Wasser. Das ist ein sehr emotionales Thema. Als Kanonenfutter eingesetzt und nach Kriegsende rasch vergessen. Schätzungsweise 20 bis 25 Prozent sind gefallen. 20 bis 20 Prozent sind gefallen. Aber das finden wir nicht in europäischen Geschichtsbüchern. Also hat die Freiheit der EuropäerInnen unbedingt mit dem vergossenen Blut von Millionen Afrikanern zu tun. Das heißt, wenn die FPÖ vermutet, wir haben hier nichts zu finden, dann haben sie keine Ahnung von der Geschichte. Uns wurde institutionell und offiziell nie erzählt, wer wir vor der Kolonialzeit waren. Eigentlich, laut europäischen Erzählungen, haben wir vor ihrer Ankunft bei uns nicht existiert. Unser Referenzpunkt als SchülerInnen und Studierende war Frankreich, beziehungsweise Europa. Die audiovisuellen Medien hatten ebenso zum Ziel, genau das in uns zu pflegen. Es war immer besser in Europa, auch wenn Europa im Kriegszustand war, als bei uns zu Hause. Das haben wir auch vor zwei Jahren, noch vor einem Jahr bei dem ukrainischen Krieg, haben wir erfahren, dass viele Afrikanerinnen und Afrikaner die Ukraine verlassen wollten. Aber es war nicht erlaubt, weil sie schwarz waren. Und manche haben sogar in der Ukraine, mussten sie sogar bleiben, weil eigentlich das Leben der Afrikanerinnen und Afrikaner nicht so so wichtig ist wie das Leben der Weißen, die im Krieg sind. Das heißt, das ist ein Teil von uns, dass wir das verinnerlicht bekommen haben. Verantwortlich für die Migration von Afrika nach Europa sind nicht nur die sogenannten Schlepper, sondern schon viel früher und offenbar sehr erfolgreich auch die jahrelange französische, europäische Schulbildung. Wir haben in den letzten zehn Jahren auch in Senegal, hat Deutschland vor zehn Jahren begonnen, auch eine umgekehrte Bildung zu errichten, zu starten, indem sie Europa auch aus einer sehr negativen Perspektive zeigt. Früher hat man immer Europa so schön gezeigt. Jetzt, damit diese Afrikaner nicht mehr nach Europa kommen, muss man auch die andere Seite zeigen. Und das passiert in der Schulbildung. zeigen. Und das ist, das passiert in der Schulbildung. Wir wurden erzogen, die Sprache des Kolonisators, seine Sitten und Gebräuche, seine ganze Geschichte so zu verinnerlichen, dass wir eine perfekte Kopie, ein funktionierendes Werkzeug seiner Interessen von ihm in den Tropen sein werden. Wir lernten, keine kritische Frage zu stellen. Wir lernten zu gehorchen. Die, die das französische System in Frage stellten, wurden wie zum Beispiel den kamerunischen Schriftsteller Mungo Beti ins Exil gezwungen oder ermordet. In dieser letzten Kategorie denke ich an Thomas Sankar aus Burkina Faso, Om Nyobe aus Kamerun, Patrice Lumumba aus der heutigen Demokratischen Republik Kongo. Wir können auch das Beispiel von Nigeria mit Wole Soinka nennen, weil er auch sehr, sehr viel in Nigeria gegen das Militär gekämpft hat und wurde sehr, sehr oft entweder im Exil oder im Gefängnis. ist. Die Afrikanerinnen und Afrikaner, die bis heute am Kontinent aufwachsen und die Schulbildung genießen, kennen ganz Europa wie die eigene Tasche. Seine Menschen, seine politischen Systeme, seine Kulturen und alles ist immer eine Kultur des Lichts, der Schönheit. Nicht nur durch Schulbildung, sondern auch durch den Konsum von globalen TV-Sendern, die uns Europa immer unter bestem Licht präsentiert. Wie ich sozialisiert worden bin, war Europa nur schön, nicht schier. In unseren harmonischen Schulbüchern wurden die in Europa existierenden Themen wie Rassismus, Ausgrenzung des Fremden, sogar deren Tötungen durch Polizeigewalt nie thematisiert. Es war nie thematisiert. Das war kein Thema. Es war wichtig, dass wir nur das Positive bekommen und nie das Negative aus Europa. Wir gingen davon aus, dass es dort nur schön war. Und das war, was wir in den Schulen gelernt haben. Alle, die es versucht haben, wissenschaftlich einen stolzen afrikanischen Weg zu gehen, der gegen die Erniedrigungspolitik, die Interessen der kolonialen Macht war, beziehungsweise die davon abgewiesen ist, wurden verteufelt. Es war im institutionalisierten Programm nicht vorgesehen, AfrikanerInnen ihren Stolz zurückzugeben. Die Arbeiten von Professorin Sheik Antadjo aus Senegal, dem Vater der dekolonialen afrikanischen Geschichte, sowie von seinem Schüler Professor Theophil Obenga aus der Republik Kongo wurden verboten, beziehungsweise als politisches Pamphlet disqualifiziert. In ihren Werken seit 1974 von der UNESCO bei dem Wissenschaftlichen Kolloquium von Kairo in Ägypten anerkannt, thematisieren sie maßgeblich das präkoloniale Afrika. Wussten Sie zum Beispiel, dass die Afrikanerinnen die Schrift erfunden haben? Wussten Sie zum Beispiel, dass die Afrikanerinnen die ersten waren, die Arithmetik und Mathematik erfunden haben. Wussten Sie, dass der Ischango-Knochen aus der Demokratischen Republik Kongo das älteste bekannte Zeugnis einer mathematischen Kultur ist? Das haben wir nie in unseren Schulbüchern hier. Aber das wird teilweise an verschiedenen technischen Hochschulen unterrichtet. Ein Hinweis darauf, dass Afrikaner vor 22.000 Jahren bereits elementare Arithmetik beherrscht haben. Unzählige Beispiele gibt es. Das aktuelle Beispiel betrifft die Kunst mit der Frage der Restitution. Jahrelang wurden geraubte Kunstwerke aus dem afrikanischen Kontinent in europäischen Museen ausgestellt. Und diese Kunstwerke wissen wir ganz klar heute. Inspirierte, namhafte europäische Künstlerinnen und Künstler nehmen wir hier nur Pablo Picasso. Es ist immer so erstaunlich, dass Afrika als Sieger der Menschheit bezeichnet wird, aber alle Errungenschaften im Kontinent werden stets nicht Afrikanern zugeordnet. AfrikanerInnen haben die altägyptischen sowie die südsudanesischen Pyramiden aufgebaut, auch die Mauer von Groß Zimbabwe errichtet, die zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert gebaut wurde. Der Deutsch-Amerikaner Adams Renders behauptete, dass diese Mauern niemals von Schwarzen erbaut worden sein könnten. So mussten mehrere Generationen in Europa und Afrika frustriert sein, mit dieser institutionalisierten Geschichte zu leben. Ich erinnere mich an meine ersten Jahre in Österreich, an meinen ersten Jahren in Österreich, wie ich vor mehr als 20 Jahren durch Zufall kam, wurde ich in Schulen eingeladen, um über Kamerun zu erzählen. Ehrlich gesagt war ich sehr, sehr enttäuscht. Einfach weil Schülerinnen und Schüler nicht wussten, wo afrikanische Länder auf einer Afrika-Karte zu finden waren. Ich glaubte, dass SchülerInnen hier so viel über Afrika lernten, wie wir über Europa am Kontinent. Und das war eine große Illusion. Während wir in Kamerun bzw. in afrikanischen Ländern tagtäglich über Europa und EuropäerInnen lernten, war Afrika bzw. afrikanische Länder kein Thema im österreichischen Schulplan. Außer es handelt sich um Spende, um armen AfrikanerInnen zu helfen, die nicht darum gebeten haben. Hilfe, die bis heute strukturell maßgeblich nichts verändert hat. nichts verändert hat. Zeit, sich zu fragen, ob die sogenannte Entwicklungshilfe bzw. Entwicklungszusammenarbeit für die Befreiung der AfrikanerInnen in dieser Form notwendig ist. In unserem österreichischen Bildungssystem werden AfrikanerInnen sehr darauf reduziert, als ob es keine endogenen Möglichkeiten am Kontinent gäbe. Die Bildungssysteme Europas, Nordamerikas, die auch in den Kolonien transportiert wurden, basieren auf Werten, die im Zeitalter der europäischen Aufklärung ihre Wurzel haben. Und dieses Zeitalter ist jedoch die fruchtbarste Periode des antischwarzen Rassismus gewesen. Beinahe alle wichtigsten europäischen Denker schrieben Werke über Schwarze. Der französische Philosoph Charles-Louis de Montesquieu argumentierte, dass Schwarze aufgrund ihrer Hautfarbe weder Verstand noch Vernunft haben. Der bekannte Voltaire, einer der meistgelesenen und einflussreichsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung, wies darauf hin, dass durch die Schädelmessungen beweisbar sei, dass Schwarze weniger intelligent seien als Weiße. Der schottische Philosoph und Historiker David Hume argumentierte, dass Schwarze von Natur aus von Weißen unterlegen sind. Im deutschsprachigen Raum fanden diese rassistischen Beschreibungen ihren Höhepunkt. Immanuel Kant, einer der bedeutendsten Vertreter der abendländischen Philosophie, erhob den Anspruch, dass die schwarze Hautfarbe ein Zeichen minderer Begabung sei und attestierte der Rassentheorie damit eine Wissenschaftlichkeit. Der Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel, der als wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus gilt, definiert den Schwarzen als, ich zitiere, als natürlicher Mensch in seiner ganzen Wildheit und Unbändigkeit, der zu Gewalt und Willkür bereit sei. Damit legitimierte er die Sklaverei, die er als notwendige Etappe und Akt der Erziehung und Bildung ansah. Das ist das massive Problem, das wir in Europa haben, dass nicht einmal diese Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Frage gestellt werden. Sie werden immer gefeiert und man vergisst sehr oft, dass sie die Grundbasis des Rassismus einfach niedergelegt haben. Österreichische wie europäische Kinder wachsen seit Generationen mit negativen und sehr problematischen Bildern über Afrika und Afrikanerinnen auf. Bildungsinstitutionen wie der Kontinent nur mit Sklaverei, Kolonialismus, Neokolonialismus, Armut und Ausbeutung basieren auf den Botschaften rassistischer Philosophien bzw. Philosophen in Verbindung gebracht. Davon sind auch afrikanische Kinder in Afrika sowie in der Diaspora betroffen. Die Beibehaltung dieser Negativität wird politisch, wirtschaftlich, kulturell und vor allem wissenschaftlich von einer sehr rassistischen, eurozentristischen Verneinung der schwarzen Geschichte und der Errungenschaften von Schwarzen gepflegt. Dabei könnte eine einfache Frage so viel Missverständnis und Zweifel über Afrika und die Afrikanerinnen beseitigen. Was denken die Afrikanerinnen selbst über ihre eigene Geschichte? Ich glaube, diese Frage, hätten wir das jeden Tag in Schulen, dann würden die Afrikanerinnen eine andere Geschichte erzählen, als was wir jetzt tradiert in verschiedenen Schulbüchern lesen. In den letzten 30 Jahren haben sich sehr viele Initiativen und Menschen in Österreich für eine diskriminierungsfreie Bildung eingesetzt. Aus meiner Wiener Erfahrung weiß ich, dass sich viele zivilgesellschaftliche Initiativen für diskriminierungsfreie Schulbücher für österreichische Schulen eingesetzt haben. Ja, wir brauchen diskriminierungsfreie Schulbücher, damit wir für morgen eine möglichst diskriminierungsfreie Gesellschaft haben können. Wir sind alle eigentlich im selben Boot. Die Kämpfe, die in den letzten zehn Jahren abgeflaggt sind, erfahren jetzt einen Boom. Vor allem durch die Black Lives Matter-Bewegung in Österreich. Auf Österreichs Straßen und Plätzen demonstrierten beinahe 100.000 Menschen vom 3. bis 10. Juni 2020 gegen den strukturellen Rassismus und für Black Lives, also für das Leben und Menschenwür schwarze Menschen. Die Black Lives Matter Demonstrationen gab es in acht von neun Bundesländern, in allen außer im Burgenland. Einmalig in Österreich meistens junge Menschen gingen auf die Straße, weil sie es satt hatten, dass wenig Institutionalisiertes in diesem Bereich stattfindet. dass wenig Institutionalisiertes in diesem Bereich stattfindet. Wie Sie auf meine Geschichte gewinnen konnten, nicht die Institutionalisierung, die Erniedrigung, die Vorurteile haben mich gestärkt, gegen Ungerechtigkeiten zu kämpfen, sondern eher nichtinstitutionalisierte familiäre Bildung, Engagement in Vereinen, Geduld, Neugierde, Aktivismus und Risiken. Und gleichzeitig diesen kleinen Mut zu haben, meinen eigenen Komfort ständig zu verlassen. So, meine Ermutigung an alle LehrerInnen, PädagogInnen, die sich trauen, jenseits der institutionellen Pfade zu gehen, direkt mit jenen Menschen zu arbeiten, deren Geschichten nicht sichtbar, spürbar oder hörbar sind. Meine Ermutigung an diese jungen Menschen, die dagegen rebellieren, wenn Diskriminierungen bewusst und unbewusst in unsere Gesellschaft transportiert werden. Erinnern wir uns an die Kämpfe, die wir gemeinsam geführt haben. Erinnern wir uns an die Kämpfe, die wir gemeinsam geführt haben. Erinnern wir uns an unsere eigene Widerstandsfähigkeit gegenüber denjenigen, die immer gesagt haben, nein, diese Veränderung ist nicht möglich. Erinnern wir uns daran, dass wir nur gemeinsam mehr erreichen können. Wer hätte gedacht, dass das N-Wort aus der Alltagssprache der ÖsterreicherInnen verschwinden würde? Wer hätte gedacht, dass die Verwendung diskriminierender Wörter in Konditoreien, M&M, N-Küsse und so weiter heutzutage verschwinden würde? Selbst wenn diese Wörter noch verwendet werden, geschieht dies nur als Provokation, auf die wir nicht mehr reagieren. Vor 15 Jahren war es im öffentlichen Dienst verboten, Menschen mit Turban, wie die Sikhs, ebenso wie Frauen mit Kopftuch zu beschäftigen. Heute wird dies nach und nach zur Normalität. Wir werden nicht vergessen, wie Menschen mit Behinderungen noch gestern abwertend etikettiert wurden und heute sich viele Schulen auf den Weg machen, inklusive Bildung zu etablieren. Es ist also magbar, aktiv zu sein. In der Deutschen Wochenzeitung Die Zeit von 27. Juli 2023 auf Seite 3 wurde Annika Lindgren, die Enkelin der weltbekannten Kinderbuchautorin Astrid Lindgren interviewt. Annika ist dafür bekannt, dass sie das N-Wort in Astrid Lindgrens Erzählungen ersetzt und ganze Kapitel streicht, weil sie diskriminierend sind. Das ist sehr, sehr mutig heute. Auch im Verlagswesen ist großer Anpassungsdruck an gesellschaftlicher Entwicklung und Veränderung spürbar. Die, die für uns diese Kämpfe geführt haben, haben es nicht umsonst gemacht. Wir werden mit den heutigen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, für ein diskriminierungsfreies Land weiter kämpfen. Es beginnt mit einer systematisierten diskriminierungsfreien Bildung und ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen werden, allerdings nur gemeinsam. Wie ein afrikanisches Sprichwort aus Kamerun oder aus Nigeria oder aus Südafrika sagt, wenn du schnell gehen willst, geh allein. Wenn du weit gehen willst, gehen wir zusammen. Danke für die Aufmerksamkeit, für die Geduld, für das Dasein und danke auch für die Einladung, hier zu sein. Dankeschön. Vielen, vielen lieben Dank, Simu.