Ich versuche heute eben in dieser einen guten Stunde zu dem Thema Biodiv, Landwirtschaft und Land und so etwas zu erzählen, wobei ich mich da im Wesentlichen konzentrieren werde auf die Arbeiten, die in diesem Weltbiodiversitätsrat erfolgt sind. Das wurde schon kurz erwähnt, das ist IPES, wie es heißt, Intergovernmental Science Policy Platform for Biodiversity and Ecosystem Services. Ein ziemliches Wortungetüm, aber Weltbiodiversität kann man sich, glaube ich, ganz gut merken. Vielleicht vorweg, das hat wieder IPCC einen Rat, der versucht, wissenschaftliche Erkenntnisse als Basis für Entscheidungen bereitzustellen. Also die Mission ist die Verbesserung der Wissensbasis für bessere Politik durch Wissenschaft, für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung von Artenvielfalt, langfristiges menschliches Wohlbefinden und nachhaltige Entwicklung. Ist genauso wie der IPCC in der Zwischenregierungsorganisation mit derzeit über 135 Regierungen als Mitglied, also nur Regierungen als Mitglied bei sowas, nicht Einzelpersonen. Und arbeitet mit vielen anderen zusammen, eben IPCC, aber auch FAO und anderen Vereinigungen, also das Welternährungsprogramm FAO zum Beispiel und die Weltumweltagentur UNEP. Gibt es seit 2014 und hat das Sekretariat in Bonn am Rhein. Ich habe mir jetzt gedacht, heute für die Hinführung zum Thema Diversität, es bietet sich immer an, sich eigentlich mit Bestäubern zu beschäftigen, als Einstiege gesagt nur. Das ist das Thema Bienen und wir hatten da in diesem Welt-Biodiffrat 2016, war das jetzt schon gewesen, das erste sogenannte Assessment gemacht, wo es genau um diese Bestäuber geht. Und zwar Bestäuber, Bestäubung und die Nahrungsmittelproduktion. Also genau das Thema zwischen Biodiff und Landnutzung als zentraler Inhalt dieser Aktivität. Vielleicht vorweg zur Hinführung zum Thema Bestäubung. Was sind Bestäuber eigentlich? Natürlich sind sie vielfältig. Hier sind dargestellt die sogenannten wilden Bestäuber, weltweit betrachtet verschiedenste Gruppen. Nicht nur die Bienen, die wissen wir ja alle, Bienen sind wichtig, Bienen und Hummeln, aber auch Kolibris und Späpfliegen und Fledermäuse. Man sieht hier einfach die Verteilung. Es sind ganz, ganz viele verschiedene Organismengruppen, die bei tierischer Bestäubung eine Rolle spielen. Wir gleichen natürlich die Bienen und Bienenartigen die größte spielen. Es gibt ungefähr 20.000 Bienenarten weltweit als Größenordnung, die dort schon ganz zentral tätig sind. Neben diesen wilden, also nicht von Menschen gemanagten Bestäubern, gibt es eben die sogenannten Managed Pollinators, eben die unter Menschenhand. Honigbiene ist bekannt bei uns natürlich. Es gibt aber noch ein paar mehr Honigbienenarten, auch in Asien zum Beispiel, die Apicerana. Als weiteres Beispiel bei uns die Apis melifera, also die Honigtragende, wenn man das ganz wörtlich nimmt. Aber wir haben auch zum Beispiel Hummeln, die gemanagt werden für den Gewächshausbereich. Es gibt sehr viele Gewächshäuser, auch im globalen Süden, wo dann entsprechend Hummeln von Hummelfabriken, sage ich mal, aus den Niederlanden dorthin exportiert werden, um in Gewächshäusern eingesetzt zu werden. Der Grund besteht darin, dass Hummeln nicht so sehr zum Licht fliegen und damit auch in Gewächshäusern einfach unten bleiben und entsprechend Tomaten zum Beispiel bestäuben können. Gesamtheit also Bestäubervielfalt mal dargestellt, optisch hier weltweit eine sehr breite Gruppe, wenngleich es eigentlich nur vielleicht sich um in der Summe 30, 40, 50.000 Arten handelt in der Größenordnung, dennoch schon eine ganze Menge. Natürlich kommen die ganzen Nachtfalter dazu, von denen wir wenig wissen. Also es ist schon eine gewisse Menge an Arten, die hier eine Rolle spielen, aber natürlich im Vergleich zu den insgesamt weltweit bekannten oder vermuteten 4 Millionen Insektenarten oder 8 Millionen Tierarten ist dennoch nur ein kleiner Anteil, aber ein sehr wichtiger im Sinne von menschlicher Bedeutung für den Menschen. Da kommen wir jetzt dazu. Der Nutzen, es gibt ein großes Spektrum, also drei Viertel der Nutzpflanzen für die menschliche Ernährung und fast 90 Prozent aller Blütenpflanzen weltweit sind von Tierbestäubung abhängig. Man kann sich ja vorstellen, so eine Wiese wie hier hat sehr viele Blüten. Die sind nicht dafür da, dass sie uns gefallen, sondern dass sie entsprechend Organismen, also Tiere anlocken, die eben da hinkommen, in irgendeiner Form dann Nektar saugen und zugleich den Pollen mitnehmen, um die Bestäubung zu garantieren. Also Blüten, also solche Blüten, die nicht jetzt Gräser sind, die eben Bestäuber brauchen, sind dafür ausgerichtet, Bestäuber anzulocken. Alles, was bei uns schön blüht, ist ganz klar ein Zeichen dafür, dass wir Bestäubung brauchen. Man kann auch die Abhängigkeit der Nutzpflanzen ein bisschen auftröseln. Das ist hier eine Grafik aus diesem Bericht, aus der Summary for Policymakers, also ein Dokument, was als Zusammenfassung eines umfangreichen Berichtes für die Politik geschaffen wurde. Da komme ich später nochmal dazu, wie sowas funktioniert vom Ablauf her, wenn die Zeit reicht. Und das Dokument haben wir versucht, die Daten zusammenzutragen. Und wir können jetzt mal gucken, welche Pflanzen sind wie abhängig. Also Weizen, Reis, Maniok und andere sind Pflanzen, die sind primär vom Wind bestäubt. Also sind dann tierische Bestäuber eben nicht wichtig. Das heißt, wenn die tierischen Bestäuber nicht da wären, hätten wir dort keine Einbußen normalerweise im Ertrag. Das heißt, no effect, das heißt kein Effekt, Einbußen normalerweise im Ertrag. Das heißt, no effect, das heißt kein Effekt, keine Erwiderung des Ertrags. Gehen wir dann in die abhängigeren Pflanzen, Kakao zum Beispiel oder Mandeln gehören dazu. Wenn wir Bestäuber da nicht hätten, würden wir über 90 Prozent des Ertrags verlieren. Wenn wir Äpfel und Mango und andere Früchte, da wäre der Bereich zwischen 40 und 90 Prozent in Bestäubung, tierischer Bestäubung fehlen würde. Das heißt, auch eine gewisse Bestäubung findet auch statt durch Wind zum Beispiel, aber eben ganz wesentlich weniger als durch Tiere, wenn sie dann entsprechend nicht mehr da wären. Und viele andere Gruppen noch, also Pflanzen, Soja, Kaffee, Raps, die je nach Sorte und Varietät ganz verschiedene Abhängigkeiten von Bestäubern haben. Aber es gibt eben dort auch Sorten beim Raps zum Beispiel, die gar keine Bestäuber mehr brauchen und andere, die vielleicht 40 Prozent des Ertrags verlieren würden, wenn die Bestäuber nicht da sind. Die globale Landwirtschaft hängt zunehmend von Bestäubung ab. Seit 1961 sind über 300 Prozent Zuwachs des Volumens bestäubungsabhängiger landwirtschaftlicher Produktion festzustellen weltweit. Auf der Grafik hier kann man sagen, je dunkelroter das Ganze ist, umso mehr ist diese Abhängigkeit gegeben. Also ist das Prozent des erwarteten landwirtschaftlichen Verlustes, wenn Bestäuber nicht da wären. Das heißt, wir haben hier zum Beispiel in Arabien einen ganz großen Teil, aber auch in China zum Beispiel, wenn Bestäubung nicht da wäre, hätten wir einen ganz großen Verlust bei der Landwirtschaft. Das ist nun mal so als groben Eindruck, wie das weltweit hier verteilt ist. Man kann es auch ökonomisch versuchen zu quantifizieren. Nach dem Marktwert der Bestäubung, je nachdem, welche Basis ich nehme, komme ich da auf 250 bis 600 Milliarden Euro pro Jahr, die wir in dem Fall den Bestäubern zuerkennen können, als Leistung, die sie für den Menschen erbringen. 250 sind Größenordnungen, die sind einfach, die Weltmarktpreise von bestäubungsabhängigen Produkten korrigiert um deren Abhängigkeit. Also wenn die Mandel 100% abhängig wäre, wären alle Werte für Mandel in dieser Statistik drin, wenn es nur 50% wären, wäre nur die Hälfte davon dabei, sehr vereinfacht. Das sind die Beträge, die 250 Milliarden, variiert ein bisschen, die letztlich das aufzeigen, was wir einfach als Gratisleistung der Natur ganz selbstverständlich nutzen, ohne uns dessen meist bewusst zu sein. Die höheren Werte, 600 Milliarden zum Beispiel, sind solche, wenn wir dann, wenn wir einen Verlust von Bestäubung, diese ersetzen müssten. Also der Homo sapiens, der Mensch, der ja bekanntermaßen nicht in der Evolution als Bestäuber so sich hervorgetan hat, also sprich ein ziemlicher Stümpel ist bei dem Job, der braucht nämlich viel mehr Aufwand und viel mehr Zeit. Und wenn man die Arbeit erledigen wollte, muss man eben die Arbeitskosten rechnen. Was bedeutet Biodiversität für uns als Menschheit, wenn man es versucht, ganz grob in Dolares und Euronen und sowas zu fassen? Das sind schon sehr große Beträge. 600 Milliarden Euro ist wirklich ein ziemliches Pfund, was uns das kosten würde, wenn wir die Bestäuber nicht mehr hätten und sie selber praktisch ersetzen müssten. Es geht um Hunderte von Milliarden pro Jahr, die wir da in der einen oder anderen Weise von diesen Tieren, von diesen Organismen nutzen. Wichtig sind Bestäuber auch für die gesunde Ernährung. Tierbestäubte Nusspflanzen sind eine wichtige Quelle von Vitaminen und Mineralien. Hier ist dargestellt links die Abhängigkeit von Vitamin A-Versorgung von Bestäubung. Je dunkler, desto mehr. Indien ist da ganz wichtig. Und in der Mitte die Eisenversorgung für die Menschen oder rechts Folsäure. Einfach nur drei Beispiele von Substanzen, die für unsere Ernährung wichtig sind und die wir stark reduziert oder gar nicht mehr hätten zum Teil auch, wenn Bestäubung nicht mehr da wäre, weil die Pflanzen, die wir essen, eben genau von der Bestäubung abhängig sind. Wir haben auch versucht, verschiedene andere Werte von Natur, von Bestäubung hier herauszuarbeiten, neben der Ernährung. Da gibt es viele Beispiele in der Medizin oder auch Biokraft. Also Raps ist ja auch ein Biofuel. Das Thema ist noch anders, was sich später noch mal aufgreifen wird. Oder auch Baumwolle braucht Bestäubung. Das heißt, auch die Cheese, die wir tragen, ist zum gewissen Grad abhängig von Bestäubung. Und es sind auch Quellen für Inspiration, für Kunst, Musik, Literatur, Religion, Technologie. Wir haben versucht, bei diesen globalen Analysen, wo der Bestäubungsbericht einer davon ist, eben herauszuarbeiten, wo überall letztlich Interaktionen zwischen Natur und Mensch bestehen, der wir uns gar nicht immer bewusst sind. Das Beispiel Religion, Inspiration habe ich nur mal mitgebracht hier als eins davon. Alle Weltreligionen haben entweder Texte oder Lieder oder Abbildungen mit Bestäubern, meistens mit Honigbienen, in ihrem Repertoire. Hier in der Mitte kann man gut sehen, das ist Papst Urban VIII. In Rom, in der Mitte sind drei Bienen, die man ganz gut erkennen kann, die hier rumfliegen. Bei Mayakode ist es ein bisschen schwieriger zu entdecken. Aber überall sind die wichtig. Was ja auch dadurch bedingt ist, dass historisch Honig und damit das Produkt der Bienen eine der wenigen Quellen von Zucker war, die wir hatten. Weil Zuckerrohr und Zuckerrüben sind ja erst eine neue Erfindung des Menschen in den letzten paar hundert Jahren gewesen. Und davor gab es eben wenig Möglichkeiten, entsprechende Nahrungsmittel zu versüßen. Von daher auch der Link eine ganz wichtige Komponente und hier damit Eingang gefunden, sehr viel Kulturelles in diesem Kontext. Nochmal kurzer Exkurs, das kommt nicht aus dem Bericht, sondern ist eine Studie von Kollegen, die vor ein paar Jahren gemacht wurden. Da wir ja oft nicht genau wissen, wie wichtig sind eigentlich Bestäuber, die Honigbiene und der Rest, sage ich mal, haben wir hier mal versucht darzustellen für vier Kulturpflanzen, wie die Verteilung ist der Wichtigkeit, der relativ Wichtigkeit dieser verschiedenen Gruppen von Bestäubern. Also Honigbiene in blau, Hummel in rot und so weiter. Nehmen wir mal die Ackerbohne, eine wichtige Ackerpflanze, also auch als Viehfutter zum Beispiel, das ist eine ganz starke Hummelpflanze. Honigbienen ein bisschen, aber sehr viel Hummel mit beteiligt. Nehmen wir den Apfel, da haben wir eine sehr bunte Mischung und ein Viertel ist Honigbiene, ein Viertel sind Solitärbienen, also wilde Bienen, sage ich mal. Dann ein kleiner Teil Schwebfliegen, ein kleiner Teil Hummeln und dann noch andere diverse Insekten. Die Erdbeere ist vielleicht die typischste Honigbienenpflanze. Die Hälfte ungefähr der Erdbeeren werden im Wesentlichen durch Honigbienen bestäubt. Und das war noch der Raps, der eine völlig andere Kombination hat von Bestäubern, wenn er überhaupt Bestäubung braucht. Da gibt es einen gewissen Anteil Honigbienen, aber auch sehr viel anderes. Es gibt hier, sage ich mal, diverse Fliegen oder auch Schmetterlinge, die hier eine Rolle spielen. Das nur mal als Information dazu, dass Honigbienen nicht alles ausmachen. Zum einen. Zum anderen aber Honigbienen auch eine wichtige Komponente darstellen. Das sind immer beides. Und es gibt ja viel Diskussion um die Wichtigkeit von Honigbienen und die Konkurrenz von Honigbienen mit Wildbienen. Und ich denke, hier kann man meistens eher Win-Win-Situationen gewinnen, sehr vereinfacht gesagt. Ein bisschen was zu globalen nationalen Trends bei Insekten, auch aus diesem Assessment raus, Trends der Honigbiene, die Daten sind nicht ganz neu, weil ich es aus dem Bericht genommen habe, der zurückgeht auf Analysen bis ungefähr 2015, 2017, sowas. Da hatten wir aber im Prinzip die letzten 50 Jahre entgegen dem, was man allgemein hört, einen globalen Anstieg von Bienenvölkern. Also weltweit betrachtet um fast 50% in diesen 50 Jahren gehabt. Das heißt, dieses Bienensterben in Bezug auf die Honigbiene ist auch bezüglich der Anzahl Völker hat eigentlich nicht stattgefunden. Es gab immer eine positive Entwicklung mit leichten Schwankungen, wie man hier sehen kann. Das war allerdings ein Phänomen, was sehr verschieden über die Welt verteilt war. Hier ist ein paar Statistiken aus unserem Bericht. Also in vielen europäischen Ländern haben wir Rückgänge. Deutschland hier als Beispiel, wobei man immer dann genau gucken muss, was ist eigentlich hier dahinter. Die Statistik für Deutschland zeigt 1989 die Wiedervereinigung. Und nach der Wiedervereinigung haben ganz viele Imker in Ostdeutschland erstmal die Imkerei aufgegeben. Das ist das Hauptphänomen hier. Die letzten zehn Jahre, kann man jetzt fast sagen, hat sich stark zugenommen in Sachen Nutzung und Sachen Imkerei. Und damit geht der Trend wieder stark ins Positive. Die UdSSR, die ehemalige, ist ein Statistikphänomen. Hier drin sind vier ehemalige Staaten aus der Statistik rausgefallen. Also man muss immer schauen, welche Daten wir vor uns haben. Was sagt wirklich was? Und andere Länder, China, Argentinien, Spanien, haben eher einen positiven Trend gehabt über 50 Jahre hinweg. China entgegen der Vermutung mit diesen Bildern, die wir kennen, von Apfelplantagen und Ostplantagen, die von Menschen bestäubt werden. Die gibt es da auch. Aber es ist eigentlich nur ein Tal gewesen, wo durch Pestizideinsatz entsprechend massiv auch die Insekten zurückgingen und dann eben dort, wie wir die Bilder sehen, wo der Mensch dann von Hand auf die Bäume klettert und mit dem Pinsel bestäubt. Das sind aber genau die Tätigkeiten, die wir nicht besonders gut beherrschen, wo wir entsprechend viel Ressourcen brauchen als Arbeitskräfte mäßig, um das zu kompensieren. Der Trend aber insgesamt über die 50 Jahre eher positiv gewesen. Das ist aber, wie gesagt, die Menge an Bienenstöcken, die königlich auch entsprechend dennoch in schlechterer Qualität sein und viele der neuen Aktivitäten in Sachen Honigbienenhaltung führen dazu, dass oft mehr Krankheiten in diesen Stöcken zum Beispiel, also Varroa, Milben etc., also dieser Gesundheitszustand nicht so ist, wie er früher war, aber die Gesamtheit von Bestäubern hat bei der Honigbienen-Komponente zugenommen. Verluste haben wir in Nordamerika. Das sind die USA-Daten hier und einige oder viele europäische Staaten gehabt. Der Trend ist mittlerweile etwas umgekehrt, wobei Honigbienen eben ganz stark davon abhängig sind, dass der Mensch sie pflegt und nutzt. Die Honigbiene ist nach Rind und Schwein das drittwichtigste Haustier des Menschen, dass man oft auch mal vergisst, rein statistisch in Bedeutung für unseren Haushalt, für unsere Ernährung. Anders bei Wildleben bestäubern, also die ganzen Bienenarten, die ich schon erwähnt habe, die 20.000 und die entsprechenden Schwebfliegen, da gibt es ganz viele Studien, die einfach belegt haben, dass im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte der Rückgang sehr massiv war, mitgleich es globale Daten dazu kaum gibt. Zusammengefasst kann man diesen Status der wildlebenden Bestäube und damit stellvertretend für ganz viele Insekten und auch Tiergruppen so zusammenfassen, dass wir einen Rückgang der Vielfalt und Häufigkeit haben, in dem Fall von Bienen, Schwebfliegen und Tagfaltern in Europa und Nordamerika, da ist es gut belegt, es gibt gute Daten dafür, dass über 40 Prozent der Bienenarten auf nationalen roten Listen auftauchen, fast überall, wo es rote Listen gibt, ist der Stand so, dass es 40 Prozent oder mehr sind. In Deutschland sind es etwa 50 Prozent. Also die Hälfte der Arten ist in irgendeiner Form gefährdet. 9 Prozent von Bienen und Tagpfeilern sind bereits europaweit gefährdet. Das klingt erstmal nicht viel, aber 9 Prozent auf dem ganzen Kontinent ist eine ziemlich große Zahl, weil die Zahlen je größer werden, umso lokaler wir werden. Das heißt, Aussterbereignisse auf kleiner Ebene in einem Landkreis sind zunächst mal die ersten, die stattfinden. Und dort sterben vielleicht sogar 50, 60 Prozent der Vorkommen dann aus auf einem kleinen Gebiet, was sich auf der großen Skala noch gar nicht groß auswirkt. Das ist aber der Startpunkt für dann weitreichende Veränderungen. Und wenn ich 9 Prozent auf der europäischen, in dem Fall kontinentalen Skala habe, ist es schon das Zeichen, dass es da sehr massiv zurückgeht, weil es dann im Lokal bedeutet, dass die Rückgänge viel höher sind. Als Ausnahme ein Mangel an Daten für andere Regionen der Welt, was die Einschätzung schwierig macht. Aber es gibt einige Berichte über Rückgänge auch aus ganz anderen Regionen als Südamerika oder auch aus Asien zum Beispiel. Und es sind auch viele andere Tier- und Pflanzengruppen so, dass das Wissen natürlich umso schlechter ist, je mehr wir in die artenreichen Gebiete dieser Welt vorstoßen. Jetzt ein anderes Thema, im gleichen Kontext, auch spannend. Wie kommen wir eigentlich zu Daten? Da habe ich einen kleinen Exkurs eingebaut zu unserem Tag für die Monitoring in Deutschland. Ich bin ja Entomologe, wie gesagt, wurde von da ein bisschen insek-lastig, der Vortrag zumindest am Anfang hier. Und habe selber viel mit Schmetterlingen gearbeitet. Und wir haben, genauso wie in vielen anderen Ländern Europas mittlerweile, so ein Netz von ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern, wobei das Verkehrsschild aus Slowenien ist, nicht aus Deutschland, by the way, die dann regelmäßig rausgehen, so ein bis zwei, einmal oder alle ein bis zwei Wochen, um nach dem systematischen Vorgehen, das hier dargestellt ist, Falter zu erfassen. Zum Teil auch mittlerweile für Hummeln gemacht, auch in Österreich geht es mittlerweile so ein Monitoring, was vor kurzem angefangen hat, schon ein paar Vorstudien in Vorarlberg zum Beispiel, in Innsbruck hat das koordiniert oder auch in Tirol dann eben oder auch um Wien herum gibt es ein paar, wo man dann praktisch so vorgeht, also 50 Meter Abschnitte haben, also hier nummeriert mit 1, 2, 3 und dort links und rechts geguckt wird, wie viele Falter sehe ich und geht dann langsam drüber und registriert die. Da haben wir mittlerweile bei uns in Deutschland etwa 500 Ehrenamtler, die mitarbeiten und wir bekommen solche Daten wie die hier raus, also Trend von 2006 bis 2016, wir analysiert hier, wo wir dann sehen, wie stark erstmal Insekten natürlich immer schwanken. Das heißt, Trends rauszuarbeiten ist bei Insekten nicht trivial. Da zwischen einzelnen Jahren die Verhältnisse oft sehr stark variieren können. Nur langfristig kann man ein bisschen was rausziehen hier, negative Trenden beim Schwalbenschwanz oder positiver beim Schornsteinfeger. Insgesamt ist es so, dass bei uns in den letzten zehn Jahren etwa, ja, gut die Hälfte der Arten zurückgegangen ist, ungefähr ein Drittel dazugenommen und der Rest blieb einigermaßen gleich. Der Trend insgesamt war aber eben negativ. Das kann man auch anders zusammenstellen oder betrachten, nämlich so, dass wir uns einmal anschauen, wie überhaupt die Tagfalter sich als Gesamtindividuen entwickelt haben. Da sehen wir nämlich hier die Daten einfach individuell korrigiert auf Anzahl der Fassung mit einem Index dargestellt, dass sich eigentlich die Individuen von Tagfaltern in Deutschland im Laufe der Zeit kaum verändert haben. Also 14 Prozent Rückgang ist ja schon gewesen in zehn Jahren, aber in der Summe ist immer noch sehr, sehr viel da. Wenn wir zugleich uns betrachten, wie aber die Arten an sich entwickelt haben, das sieht man auf dem nächsten Bild, sorry, das ist leider auf Englisch, die Folie hier, da sehen wir jetzt erstmal die Artenzahlen innerhalb und außerhalb von Natura 2000 Gebieten, also FFH-Gebieten. Wir sehen, dass die Zahlen von 2005 bis 2015 hier, durchschnittlich, also linke Grafik hier von 19 auf etwa 17 Arten zurückgingen in 10 Jahren nur, außerhalb der Natura 2000 Gebiete. Innerhalb war der Trend genauso, ungefähr zehn Prozent Verlust, nur das Niveau war höher. Das heißt, die Flächen waren sicher nicht schlecht gewählt, aber es muss uns nachdenklich stimmen, dass wir hier überall schon in zehn Jahren zehn Prozent der Arten verlieren. Dies kombiniert mit der Anzahl von Tieren sagt uns letztlich, wir haben zwar immer noch viele Falter, in dem Fall in der Landschaft, aber aus immer weniger Arten. Das ist ein klassisches Beispiel dafür, dass wir unsere Landschaft homogenisieren. Also alles ähnlicher wird nach und nach. Also überall dieselben Arten vorkommen. Das haben wir in der Pflanzenwelt genauso. Das heißt, wir haben vielleicht auf der lokalen Ebene ähnlich viele Arten wie vorher, aber es sind meistens jetzt Arten, die sich vom Standort A und Standort B kaum noch unterscheiden, während früher diese sogenannte Beta-Diversität, also über den Raum betrachtet, die Veränderung viel größer war. Das heißt, viel mehr Abwechslung über den Raum da war, als es heute der Fall ist. Alle Analysen, die wir gemacht haben, hier europäische Skala. Es gibt mittlerweile in fast allen EU-Staaten dieses Monitoring-Scheme. Und hier sind Daten von 17 Arten, die im Grünland vorkommen, also Wiesen und Weiden. Aus 22 Ländern, wo wir sehen, dass wir seit 1990 etwa einen Rückgang haben, Aus 22 Ländern, wo wir sehen, dass wir seit 1990 etwa einen Rückgang haben, auch so um 25 Prozent nach Arten und Individuen gewichteter Index ist das Ganze hier. Also der sogenannte Grünen-Indikator, der europäische Tragpfeiler, zeigt uns schon, dass Bedingungen auch in den letzten 20, 30 Jahren nicht mehr so ideal waren, wenngleich natürlich der Peak der Vielfalt viel früher gelegen haben dürfte, wo wir aber auch keine Daten dazu haben. Gut, kommen wir zurück zu dem Bestäubungsbericht. Nochmal zurück, was sind Ursachen und Lösungen, die gelten nicht nur für Bestäuber, aber hier sind sie ganz gut ausgearbeitet. Wir haben in diesem globalen Bericht zu den Bestäubern eben genau diese Sachen analysiert, die hier stehen. Das läuft so, dass diese globalen Analysen, die Assessments in Auftrag gegeben werden sozusagen von den Regierungen und dass eben dann Kollegen, Kolleginnen sich bereit erklären, als Wissenschaftler mitzuarbeiten. Und dann bekommen die in einem sogenannten Scoping-Document so eine Art Shopping-Liste über das, wofür die Politik letztlich gerne Informationen hätte, um ihre Entscheidungen auf einer besseren Basis zu stellen. Das hier ist die Shopping-Liste, die wir hatten, für den Bezug auf die Ursache eines Rückgangs, die wir alle abgearbeitet haben. Das nur mal als Übersicht, ganz verschiedene Faktoren dabei. Landnutzungswandel ist wichtig, natürlich Pestizide, speziell auch bei Bestäubern wichtig, Krankheiten, Schädlinge, Klimawandel, invasive Arten. Und was natürlich immer spannender ist, noch Interaktion von Arten, aber da wird es halt einfach auch komplexer. Also Interaktionen von Treibern entsprechend, die dann zusammenwirken. Häufig habe ich erst Effekte, indem zum Beispiel Pestizideinsatz, Klimawandel und Landnutzungsänderung zusammenkommen. Und dann plötzlich gibt es einen Zusammenbruch von Arten oder von Vorkommen, der vorher gar nicht da gewesen wäre, wenn nur ein einzelner Faktor sich geändert hätte. Insgesamt haben wir die Schwierigkeit, das gilt in der ganzen Ökologie, dass es schwierig ist, beobachtete Rückgänge bestimmten Ursachen zuzuordnen. Wir können sehr viel korrelieren, vieles beobachten, ob das aber Kausalitäten sind, wissen wir häufig nicht. Das macht das Ganze nicht unbedingt einfacher. Jetzt Ergebnisse aus dieser weltweiten Übersicht am Beispiel der Bestäuber. Ursachen für den Rückgang oder die Änderung bei Bestäubern im Landnutzungsbereich ist die Reduzierung von Nahrung, Nistmöglichkeiten oder anderen Ressourcen. Verlust von Lebensraum, wichtig, Fragmentierung der Landschaft, das heißt einfach die Verbindung zwischen einzelnen Lebensraumbereichen ist nicht mehr da, die Konnektivität der Biotopverbund sozusagen, oder auch Degradierung von Flächen, also Flächen, die einfach vieles an ihren Eigenschaften verlieren und sehr monoton werden. Es gilt für landwirtschaftliche Bereiche, sogenannte naturnahe, also Waldbereiche zum Beispiel und auch urbane Gebiete. Es ist überall dieser Trend eigentlich zu beobachten. Und es gibt einen Verlust von lokalen Erfahrungen, auch global wichtig. Nicht nur die Erfahrungen von irgendwelchen indigenen Völkern in Amazonien, sondern auch lokale Erfahrungen von Almhütten in den Alpen zum Beispiel, die einfach auch sehr viel an Wissen haben, was nach und nach auch verloren geht. Lösungen hier, Bereitstellung von Nahrung und Nistmöglichkeiten, es geht um die Pflege und Nutzung oder Wiederherstellung ursprünglicher Habitate. Ist in unserer Landschaft gar nicht so einfach, dass meistens Kulturhabitate sind. Einrichtung von Schutzgebieten, wichtige Komponente, oft nicht hinreichend, aber doch wichtig als Stadt, kommt darauf an, die dann gemanagt werden. Oder auch Erhöhungen der Habitatvielfalt sind wichtige Faktoren. Wiederum für Landwirtschaft, naturnah, urbane Bereiche. Zur Landwirtungswandel, zum intensiven Landwirtschaftsthema hier noch, das ist praktisch schon eine Art Untereinheit vom vorherigen. Intensive Landwirtschaft istandel, zum intensiven Landwirtschaftsthema hier noch. Das ist praktisch so eine Art Untereinheit vom vorherigen. Intensive Landwirtschaft ist ja jetzt nicht ganz überraschend, dass sie eine wichtige Rolle spielt. Ich muss auch wissen, die Zusammenstellung dieses Wissens ist eines gewesen, was dazu führt, dass alle Teilnehmer der Regierungen nochmal explizit dem zustimmen und damit auch nicht mehr sagen können, das haben wir nicht gewusst. Das ist im Prinzip eine ganz wichtige Komponente solcher Berichte wie Weltklimarat und Weltbiodiffrat, dass das Wissen empfangen wurde von den Politiktreibenden und noch als solches anerkannt. Die Prozesse, die wir hier haben bei diesen Conference of the Parties, das es bei der CBD gerade gab, bei dem Weltbiodiff-Meeting in Montreal letzten Monat, da geht es ja darum, dass letztlich die Delegierten, die da sind, eben als Konsens Dokumente verabschieden und damit auch klar machen, dessen sind wir uns bewusst und so und so können Lösungen aussehen. Das kann man natürlich dann als Scientists of Future, Fridays for Future, wie auch immer, was auch viel gemacht wird, genutzt werden, um zu sagen, okay, das ist der Stand des Wissens, den haben wir bereitgestellt als Wissenschaftler und den kann man auch entsprechend einfordern, da die Regierungen das Ganze ja auch mit unterstützt und unterzeichnet haben. Österreich in dem Fall natürlich genauso, die waren auch überall mit dabei bei diesem Pollination-Thema, genauso wie bei späteren Assessments mit dem globalen Bericht, auf den ich nachher nochmal kommen werde. Also von daher müssen es auch zum Teil Selbstverständlichkeit nochmal aufgeführt sein. Das sind ja nur die Headlines bei dem Thema. Letztlich ist das Ganze so aufgebaut, dass so ein Bericht diese Key-Messages hat sozusagen. Dann nochmal in der Summary for Policymakers eine Art Hintergrunddokument und dort finden sich dann die Links zu den Kapiteln im eigentlichen Bericht. Da kann man also überall komplett nachvollziehen, wie die Statements zustande kommen und im Bericht sind dann die Quellen der Literatur mit verzeichnet. Also die sogenannte Traceability, die Nachvollziehbarkeit eines solchen Berichts ist eine ganz wichtige Komponente im ganzen Prozess. Also nochmal hier eben nur die super Headlines. Und ich habe an diesem Dokument, das kann man auch später verteilen als PDF, auf der letzten Folie Links zu diesen Originaldokumenten dabei, noch mit dran, die zum Teil auf Englisch, zum Teil auf Deutsch sind, wo man Sachen nochmal nachlesen kann, falls man Interesse hat daran. Also zurück zum Thema intensive Landwirtschaft. Nicht kultivierte Bereiche gehen verloren. Große Felder, Monokulturen ist auch bekannt. Hoher Input von Düngern, Pestiziden oder im Grünland intensive Beweidung. Wobei hier die Bilder schon mal zwei Sachen zeigen oder eine Sache zeigen, die es nicht ganz einfach machen. Nämlich rechts diese Reisterrassen sind natürlich erstmal Monokulturen. Von oben betrachtet würde ich sie von der Waagerechten anschauen, hätte ich völlig andere Elemente, würde ein Reis gar nicht sehen, sondern nur irgendwelche Vegetationen auf diesen Reisfelddeichen. Das heißt, es ist nicht mal ganz einfach zu sagen, was ist eine Monokultur und was ist eine reichstrukturierte Landschaft. Hier kann ich das eine oder das andere sehr eng beieinander haben. Lösungen in dem Fall intensiver Landwirtschaft, Bereitstellung blütenreicher Lebensräume, das machen wir bei uns sehr viel in Europa, diese ganzen Blühstreifen-Thematiken. Wobei man bedenken muss, hier ist es ganz wichtig, dass wir auch lokales Saatgut verwenden. Häufig ist es so, dass wir mittlerweile so Ideen haben, dass wir Saatgut haben, das irgendwo auf einer Tagung verteilt wird. Die Teilnehmer kommen aus ganz Europa. Damit erreiche ich im Prinzip nichts anderes als die Homogenisierung der Flora in solchen Blühstreifen über Europa hinweg, wo überall das gleiche Saatgut ist. Also es ist zwar gut gedacht und gut gewollt, aber schlecht gemacht. Wir müssen überlegen, wie weit wollen wir dann das gleiche Saatgut verteilen und wie weit tragen wir damit dazu bei, dass die Umwelt, die Natur, die Vielfalt, auch genetische Vielfalt homogenisiert wird aus sowas. Also gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Unterstützung organischer Landbau ist wichtig, das ist in Österreich auch ziemlich gut, statistisch, wenn es in Sachen organischer Landbau ist, ist es mit Sicherheit so, dass der organische Landbau für die Diversität normal nicht schlecht ist als die konventionelle und meistens besser, so würde ich es mal grob zusammenfassen. Wir haben ja auch dort natürlich Einsatz von Pflanzenschutz, also Kupfer zum Beispiel, was ja auch nicht immer toll ist für alle Organismen, ist auch klar. Dann geht es um die Stärkung vielfältiger Andauersysteme und die Kompensation für solche Praktiken an die Landnutzer, an die Landwirte. Das ist auch weltweit entsprechend gültig. Das Thema, das immer sehr nachvollziehbar ist, ist ein wichtiger Faktor in der Agrarlandschaft, und das sind die Pestizide. Wir haben hier als Ursachen für den Rückgang das breite Spektrum letaler und subletaler Effekte. Subletal sind Effekte, die nicht gleich zum Tod führen, aber die mittelfristig die Organismen beeinflussen. Also bei Bienen kennen wir das, dass sie dann nach und nach durch entsprechende Insektizide ihre Orientierung verlieren und nicht mehr nach Hause finden. Dann leben die es dann auch, aber das bringt ja nichts mehr für das Volk, weil die gar nicht mehr nach Hause zurückkehren können. Dann variieren die Auswirkungen natürlich mit der Toxizität des Mittels, mit der Exposition, der Lokalität und der Bestäuberart. Das ist alles sehr komplex letztlich. Und die Risiken nehmen zu. Zum Beispiel hier, wenn die Beschriftung nicht stimmt oder unzureichend ist und nicht beachtet wird, das ist vor allem im globalen Süden wichtiger als bei uns im Mitteleuropa, dass die Technik fehlerhaft ist und nicht angemessen und was dann überall gilt und bei uns auch die Risikoanalyse oder die Regularien unzureichend sind. Die Testung von Nebenwirkungen von Pestiziden oder Insektiziden wird bei uns dann nur gemacht auf Honigbiene meistens, vielleicht nur ein, zwei andere Insektenarten, aber nicht auf die anderen Zigtausenden, die es dann letztlich gibt, die ja auch entsprechend variabel und verschieden reagieren. Also da ist es immer schwierig, wie weit kann ich da aus diesen paar Studien ableiten, dass die Geschichte nicht so bestäuberunfreundlich ist zum Beispiel. Die Lösungen sehen so aus, als Konsequenz vom eben Gesagten, Erhöhung des Standards bei Risikoanalysen, regulierendes Pestizideinsatz ist ganz wichtig, reduzierter Einsatz, da geht sehr viel Luft nach oben, nach wie vor, wir gleich auf einem ganz guten Weg sind. Die EU möchte ja 50 Prozent reduzieren im Laufe der nächsten Jahre in Sachen Einsatz von Pestiziden. Das geht bei Insektiziden vermutlich leichter als bei Schädlingsbekämpfungsmitteln, leichter als bei Pilz- und Unkrautbekämpfungsmitteln. Da ist es ein bisschen schwieriger. Es gibt aber gute Daten aus Frankreich, die zeigen, dass bei Insektiziden zum Beispiel bei einer groß angelegten Studie 70% Vermeidung von Einsatz fast den gleichen Ertrag nach wie vor bringt, wie wenn ich die mitverwendet hätte. Hätte aber wesentlich weniger Ausgaben damit und viel weniger Umweltwirkung natürlich auch damit erreicht. Es gibt viel Luft nach oben. Man kann auch sagen, zum Teil sind die Substanzen einfach noch zu billig, zu leicht zu haben. Von daher sind sie auch nicht unbedingt adäquat dazu ausgepreist, was ja eigentlich an Schaden verursachen. Da gibt es einen integrierten Pflanzenschutz als Vorgehensweise, schon ein sehr altes Prinzip, seit 30, 40 Jahren, wird aber nicht unbedingt immer eingehalten. Das sagt im Klartext im Wesentlichen, dass nur dann ich Pestizide einsetze, wenn die anderen Methoden alle versagt haben und ich die Schwellenwerte überschreite. Da gibt es mittlerweile im Rapsanbau zum Beispiel ganz gut funktionierende Systeme, wo ich entsprechend diesen Rapsganzkäfer nehme und dann sehe, wie oft ist der vorkommend, in gewissen Schalenfängen oder Fallenfängen. Und habe ich eine gewisse Dichte überschritten, dann kann ich entsprechend bekämpfen, eingreifen, um eben diesen Ausbruch von diesen Schädlingen dann zu verhindern. Aber genau in dieser Abfolge muss es sein, man muss mal sehen, welche andere Maßnahmen können greifen. Wenn es nicht funktioniert, kann ich als letzter Ausweg eben auch Pestizide verwenden. So ist die Definition von integriertem Pflanzenschutz. Weiterbildung ist wichtig, gilt für alle Bereiche, natürlich vor allem Landnutzung, hier an öffentlichen Diensten, von Beispiel in guter Praxis. Und natürlich gibt es auch den Einsatz von Technologien, die die Trift von Spitzmitteln und Staubausträgen minimieren. Das ist hier ein Beispiel aus dem Oberrheingebiet, aus Südwestdeutschland, wo wir ja vor einigen Jahren durch diese Vertriftung von Neonicotinoide, ihr habt es vielleicht schon mal gehört, diese Insektensidsubstanzen, diese Neonics, wie sie kurz genannt werden, die ja hochtoxisch sind, die da durch Windausbreitung sehr starke Mortalitäten bei Insekten in größeren Bereichen verursacht haben. Und es lag einfach daran, auch unter anderem, dass hier Ausbringung entsprechend stümperhaft gelaufen ist. Auch da kann man technologisch auch Fortschritte machen. Das haben wir versucht, in diesem globalen Assessment, globalen Bericht eben auch entsprechend herauszuarbeiten, was die Möglichkeiten nicht nur nutzungsbedingte Management-Sachen, sondern auch entsprechende Technologien, die man einsetzen kann. Klimawandel als Thema ist etwas schwieriger in dem Kontext. Wir haben natürlich ganz gute Daten dazu zu den Ursachen. Für einige Bestäuber bei Hummeln und Tagfaltern wissen wir, dass die Verbreitungsänderung ist sehr massiv zum Teil. Die Häufigkeiten variieren und ändern sich sehr gravierend. Dann haben wir eine Verschiebung saisonaler Aktivitäten, also die Phänologie nennt sich das. Also die Bestäuber, die früher, weiß Gott, im April oder Mai flogen, flogen jetzt plötzlich im März und April und damit früher. Wenn ich zugleich aber die zu bestäubenden Pflanzen ebenso reagieren, was nicht immer der Fall ist, habe ich plötzlich eine Entsynchronisierung von diesen Systemen. Das habe ich auch bei Kulturpflanzen. Risiken der Störung von Netzwerken auch bei der Bestäubung von Kulturpflanzen. Sorry für den Tippfehler hier. Also hier ist eine wichtige Komponente, aber da wissen wir noch nicht besonders viel. Wir wissen schon, wie es sich ändert, aber die Gegenmaßnahmen sind nicht ganz so einfach. Und es ist auch wichtig zu wissen, dass klimatische Verschiebungen stets die Ausbreitungsfähigkeit der Arten übertreffen. Das heißt, sie können den Klimawandel übersetzen in Kilometer pro Jahr in der Fläche. Und selbst flugfähige Tiere wie Hummeln oder Tagfalter schaffen es nicht, dieser Veränderung so schnell hinterherzukommen. Was daran liegt, dass zum einen die Landschaft nicht genügend durchlässig ist und zum anderen auch die Lebensräume nicht immer da sind, wenn ich von A nach B wandere, weil da entsprechend andere Bedingungen vorherrschen. Das heißt, ich hänge immer hinten dran, auch wenn sie vermeintlich eigentlich in der Lage wären, so schnell zu fliegen, wie der Klimawandel über die Landschaft sich erstreckt. Auch bei Vögeln ist es so, dass die länger brauchen. Da kommt man dazu, dass sie Brutzeiten haben, dass sie gewisse Zeiten an der Stelle bleiben müssen usw. Also diese Möglichkeit, hinterherzukommen, ist für die Arten von allem, was wir bislang wissen, beschränkter, als man es sich eigentlich vorstellen könnte. Die Lösungen hier sind natürlich klar. Zuerst geht es um die Verminderung von Emissionen, das ist überall das Gleiche, das ist ganz wesentlich. Dann können wir noch andere Dinge uns überlegen, weitgehend ungetestet, aber können die Potenziale beinhalten. Ein gezieltes Management und Wiederherstellung von Habitaten natürlich, um Lebensräume und Konnektivität wiederherzustellen, um entsprechend zumindest diese Wanderung in der Landschaft zu erleichtern. Und bei Kulturpflanzen ist eine höhere Diversität natürlich auch immer gut, um entsprechend was abzupuffern, in Bezug auf die Bestäuber jetzt hier. Das Ganze gibt es deutschsprachig als Zusammenfassung, die Sammler-Policy-Makers. Wie gesagt, der Link ist hinten dran. Das ist nochmal kurz erwähnt. Das ist hier dann so ein Beispiel von einer Tabelle, wo wir die ganzen Maßnahmen, die es gibt, zusammengestellt haben. Es geht nicht darum, die jetzt zu lesen. Wichtig ist, wir haben diese Strategien zur Verbesserung der Bestäuber erarbeitet, mit einer Kooperation mit der Landesanhaltung für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Sachsen, in diesem Fall, also in Mitteldeutschland, um diese Empfehlungen, die auf Englisch erstmal existieren, auch so zu übersetzen, dass sie überhaupt, soll man sagen, verwendbar, umsetzbar, realitätsnah sind für die Bedingungen in Mitteleuropa. Das ist natürlich ein wichtiger Prozess. Da haben wir uns zwei Tage zusammengesetzt, um so vier, fünf, sechs, sieben Seiten eigentlich zu bearbeiten, um sie so zu übersetzen, dass sie verstanden und umgesetzt werden können. Das nur so als kleiner Ausblick. Wie gesagt, den Link gibt es dann auch dazu. Zusammenfassung für dieses Thema Bestäubung. Das gilt auch für viele andere Bereiche. Es gibt gut dokumentierte Rückgänge zahlreicher Bestäuberarten, vor allem Wildlebende. Das ist für den Menschen wichtig, habe ich ja schon gezeigt hier. Also die Folsäure als Thema, die Ernährung, die Vitamine usw. Aber auch überhaupt die Bestäubung als Ganzes für die Nahrungsmittelproduktion. Viele Gefährdungen, das war die Stoppingliste gewesen. Und es gibt auch ein breites Spektrum an Möglichkeiten, Bestäuber zu fördern und zu schützen. Das gilt für den Einzelnen genauso wie für Gemeinden oder auch für Staaten. Je nachdem, wo wir sind, müssen wir verschieden agieren, aber wir können auch im Vorgarten natürlich einiges dafür machen, dass wir weniger Pestizide einsetzen und mehr Vielfalt haben in der Nutzung oder auch seltener mähen, um eher eine Wiese als einen Rasen zu haben. Das nur als ein paar Stichworte hier mal kurz reingebracht. So, das war der erste Teil, wo ich Bestäubung als Basis nehme, um zu zeigen, wie Biodiff, menschliche Nutzung, Rückgang von Arten, die Dinge einfach zusammenhängen, weil das sehr konkret ist, das Beispiel der Bestäubung. Und die meisten Menschen die Vorstellung haben, zumindest ganz grob, man kennt Hummeln, man kennt Bienen, man kennt Schmetterlinge, vielleicht noch ein paar andere Gruppen mit dazu, dass sowas in irgendeiner Form eben Platz, Stellvertretung ist für vieles dessen, was wir an Diversität in der Landschaft haben. für die Menschheit zu machen. Eine Aktivität auch in diesem Weltbiodiffrat, das sogenannte globale Assessment oder globale Bericht, der 2019 fertig wurde, das noch vor der Pandemie rauskam, wo wir versucht haben, insgesamt Stocktaking zu machen. Wir heißt ein Team von Menschen weltweit, wir haben das so dritt leiten dürfen, Eduardo Brondizio, ein Anthropologe, der aus Brasilien stammt, in den USA lehrt, Sandra Dias, eine Pflanzenökologin und auch sozialwissenschaftlich tätige Kollegin aus Argentinien. Und ich eben als Agrarbiologe, denn ich bin so eine Mischung zwischen Naturwissenschaftler und Landwirtschaft, auch ein bisschen Naturschutz, das war von meiner Geschichte her. Wir drei hatten so die Ehre, sage ich mal, diesen Haufen von Leuten, diesen 150 sogenannten koordinierenden Leitautoren, zu moderieren, zu koordinieren, wie auch immer. Das ist kein Team, das in so einem Bericht arbeitet. Dazu kommen ungefähr 300 mehr Leute. Wir haben 500 Autoren gehabt in diesem globalen Assessment-Bericht, der 2019 rauskam. Und wir haben dann auf 1.300 Seiten so ein Standeswissen zusammengestellt. Hauptaussagen, die 2019, dann links und rechts noch ganz wichtig, die guten Geizen, die wir unterstützt haben im Hintergrund, hier in Go, eine vietnamesischstämmige Kollegin und Max Gülzit aus Frankreich, die als sogenannte Technical Support Unit entsprechend uns auch beiseite standen und das Ganze in irgendeiner Form zu moderieren und zu managen. Die Funktion eines Coaches, nennt sich Co-Chatter, wenn man sowas leitet, ist im Wesentlichen die, dass man versuchen muss, die ganzen wichtigen Wissenschaftler, Kollegen bei guter Laune zu halten. Und wenn die gut drauf sind, machen die eine gute Arbeit. Wenn sie schlecht drauf sind, wird die Arbeit schlecht. Sehr vereinfacht gesagt. Aber das ist ein wichtiger Punkt, den man da haben muss und den Leuten ganz viel interagieren muss. Sonst klappt das Ganze einfach nicht. Es geht einfach darum, ganz viel Kaffee zu trinken oder bei mir zum Beispiel mal eine Zigarette zu rauchen, um da ein bisschen eine Gesprächsatmosphäre zu schaffen, um gemeinsame Wellenlängen zu finden und gut gemeinsam zu arbeiten. Wir haben also mit diesem Team drei Jahre gearbeitet an diesem Bericht. Kernaussagen 2019, die Biosphäre und Atmosphäre, von der die Menschheit als Ganzes abhängt, wurde durch den Menschen gravierend beeinflusst. Das ist auch nicht so überraschend. Ein paar Zahlen dazu. Drei Viertel der Landfläche wurden massiv verändert. Zwei Drittel der Ozeane unterliegen zunehmenden kumulativen Einwirkungen. Das war die Formulierung, das ist wörtlich übersetzt, aus dem Englischen ist in dem Fall. Und über 85 Prozent der Feuchtgebiete, die es früher vor der Ausbreitung des Menschen gab, sind verloren gegangen. Also alles Faktoren, wo der Mensch ganz starke Rolle spielt. Wir haben auch versucht, die Statistiken zum Aussterben zusammenzufassen. Hier nur als Beispiel die Grafik, das zeigt so Wirbeltiergruppen, wo wir besseres Wissen haben. Man kann hier mal anschauen, wie das 500 Jahre lang ungefähr lief, kumulativ zusammengefasst. Die Amphibien sind bis 2018, das sind 2,5% der Arten des weltweiten Bestandes ausgestorben. Das klingt erstmal gar nicht so viel, aber vertiefe ich gleich. 150 von 6.000 Amphibienarten sind bis 2018 ausgestorben gewesen. Bei anderen erstmal gar nicht so viel, aber vertiefe ich gleich. 150 von 6000 Amphibienarten sind bis 2018 ausgestorben gewesen. Bei anderen Tieren ist es ein bisschen weniger prozentual, aber auch schon eine ganz gewisse Menge. Dazu kommt jetzt der Vergleich mit Aussterben natürlicher Art. Das ist die Grafik ganz unten, also im praktischen Prinzip diese untere graue Linie, die sich anguckt, da sehen wir, natürliches Aussterben findet auch statt, aber mit ganz anderen, ja, soll man sagen, Quantität. Pro Million Arten sind es 0,1 bis 2 Arten pro Jahr gewesen. Das wäre es auch heute noch so im Prinzip. Wenn ich 8 Millionen Arten habe, das ist eine grobe Schätzung, die wir da gemacht hatten, heißt das, pro Jahr sterben vielleicht 8 Arten aus. Zurzeit sind wir so weit, dass wir pro Tag etwa davon ausgehen können, dass wir 150 Arten pro Tag verlieren. Also von daher, wenn die Leute sagen, Ausstreibung gab es immer, ist richtig, aber ist in der Quantität was völlig anderes als das natürliche Ausstreibung, also um Größenordnungen anders. Wir haben es zusammengefasst hier mal als Aussage 10 bis 100 Mal höher als im Durchschnitt der letzten 10 Millionen Jahre. Eigentlich ist es eher über 100 Mal, zum Teil bis 1.000 Mal höher, als es natürlicherweise war, wenn man die aktuellen Zahlen sich herausgreift. Wir haben in diesem globalen Assessment auch versucht, eben diese Artenzahlen weltweit zu schätzen. Es ist acht Millionen, aber die Schätzung geht von vier bis zu dreißig, je nachdem, welche Basis ich nehme. Die Hauptaussage bei uns war dann gewesen, eine Million Arten ist vom Aussterben bedroht. In den nächsten Jahrzehnten werden wir nicht gegensteuern. Das ist so eine Headline in der Zeitung Die Zeit hier. Man kann auch sagen, unser Bericht ist kurz gefasst, heißt Todesursache Mensch. Zwei Worte statt 1200 Seiten. Von Fritz Habeckus geschrieben. Hier sind nochmal die Zahlen, die ich schon hatte. Drei Viertel der Landoberfläche ist stark vom Menschen verändert. Eine Million Arten, das, was ich gerade sagte, vom Aussterben bedroht, aber eben in den nächsten Jahrzehnten, wenn wir nicht gegensteuern. Zwei wichtige Elemente, die dazukommen, die noch viel mehr natürlich auch Optionen eröffnen, dass man was machen kann. Das ist ganz wesentlich in der ganzen Kontext. Da kann man sich ja gleich die Kugel geben oder irgendwie den Long Drink auf einer schönen Insel zu sich nehmen und warten, bis die Welt untergeht. Positive Zahlen kann man auch formulieren, in Anführungszeichen positiv. 7% der Fischbestände werden weltweit nachhaltig bewirtschaftet. Will heißen 93% eben nicht. Neben diesen Zahlen zur Diversität selber, zu den Artenzahlen und zu der Änderung der Landoberflächen, haben wir dann auch sehr viele Analysen gemacht, wo es darum geht, wie die Beiträge indigener Völker und lokaler Gemeinschaften zur Verbesserung, zum Erhalt wilder und domestizierter Biodiff und Landschaften sich darstellen. Das sind nur so ein paar Beispiele hier rausgegriffen, ein paar Bilder. Wir haben fast überall auf der Welt den Menschen als auch wichtigen Faktor in Sachen, so muss man sagen, Erhöhung der Diversität. Wenn man an Landwirtschaft denkt, an die Nutzung von Sorten, an die Züchtung und so weiter, alles Dinge, die wichtig sind. Oder wenn wir bei uns gucken, Mitteleuropa, Gestaltung hochdiverser Agrarökosysteme und Kulturlandschaften. Also alles, was wir bei uns vor der Haustür haben, das gilt für ganz Österreich, fast bis aufs Hochalpengebiet vielleicht noch und für ein paar wenige Bereiche in irgendwelchen Urwäldern, wenn es die noch gibt, weiß ich nicht, in irgendwelchen Auenbereichen. In Deutschland haben wir 0,6 Prozent Gebiete, die Wildnis sind, der ganze Rest ist von Menschen geprägt. Wir haben also eine Landschaft, die historisch durch die Nutzung des Menschen geprägt war und ist, wo auch die Nutzung zum Teil entsprechend dadurch dadurch, dass sehr langsame Veränderungen bewirkt hatten, auch Diversität kreiert hat sozusagen. Also unser ganzer Grünland-Diversitätsthematik-Bereich ist einer, der ist wesentlich geprägt dadurch, dass der Mensch nach und nach die Landschaft kultiviert hat, eben nach und nach, wichtige Komponente, und eben damit für ganz andere Arten als früher entsprechend Lebensraum geschaffen hat, eben nach und nach wichtige Komponente und eben damit für ganz andere Arten als früher entsprechend Lebensraum geschaffen hat, die nach und nach dann auch nachkommen konnten, sich auch lokal angepasst haben. Das heißt, wir haben bei uns in Mitteleuropa häufig auch, also im alpinen Bereich sowieso Arten, die ganz speziell und besonders sind, also alpine Endemistenarten, die nur in den Alpen vorkommen. Aber auch im Tiefland gibt es natürlich durch die lange Entwicklung Vorkommen von Arten, wo die Art so weit verbreitet ist. Vermeintlich ist das immer noch gleich aus von der Art, die in Mitteldeutschland vorkommt und in der Mongolei. Da gibt es ein paar Schmetterlinge, da weiß ich es ganz genau, die sehen immer noch sehr gleich aus. Die wären aber nicht mehr in der Lage, sich fortzupflanzen gegenseitig. Also wenn ich die zusammenbringen würde, auf große Entfernung, sind die so weit voneinander entfernt, dass die nicht mehr fortpflanzungsfähig wären, weil sie sich ökologisch auch völlig anders eingenischt haben, eben zum großen Teil auch in agrarische Landschaften, kulturelle Landschaften und Kulturlandschaften, die eben da dann eine völlig neue Art von Vielfalt kreiert haben. Das heißt, für Diskussionen von Biodiversität, ich habe die Definition gar nicht gebracht, am Anfang fiel mir gerade ein, Biodiversität ist ja im Prinzip die Vielfalt sowohl genetischer Art, die Vielfalt von Arten und die Vielfalt von Lebensräumen. Diese drei Komponenten werden unter Biostat aufgefasst. Aber in der Diskussion wird häufig nur von Arten gesprochen. Das ist natürlich nur eine sehr starke Reduzierung des eigentlichen Begriffes. Es ist ganz wichtig, so etwas zu wissen. Wenn ich dann Arten vor mir habe, habe ich eben innerartliche Vielfalt. Man kann sich gut vorstellen, bei Sorten von Pflanzen, also ganz viele Getreidesorten innerhalb der gleichen Art, verschiedene Weizensorten zum Beispiel. Und so habe ich eben genetische Vielfalt auch in ganz vielen anderen Arten, die einfach jenseits, unterhalb des Artniveaus entsprechend greifen und auch entsprechende Eigenschaften haben, die ich dann nutze oder die zumindest in der Natur entsprechend entstanden sind. So war der kurze Exkurs, die Kombination aus Biodiff-Definition und die Wichtigkeit von Agrarökosystem-Kulturlandschaften mal kurz angedeutet. Das heißt, wir sind letztlich in einer Landschaft zu Hause bei uns in Mitteleuropa, die durch den Menschen geprägt ist, die durch den Menschen auch einen Großteil ihrer Vielfalt erhalten hat, die auch neuerdings, vorher das Beispiel Bestäubung war ja klar gewesen, durch die Aktivität des Menschen entsprechenden Rückgang hat. Das heißt, viel Diversität haben wir agrarischen Nutzung zu verdanken, historisch vor über 100 Jahren und davor. Und auch viel Verlust wiederum der Änderung dieser Nutzung in neuerer Zeit, vor allem durch gravierende schnelle Veränderungen, durch die Homogenisierung der Landschaften. Ich habe das Homogenisierungsbeispiel in den Faltern erläutert. Aber wenn wir auch die entsprechenden Nutzungssysteme nur noch sehr, so muss man sagen, wenig divers haben, also überall dasselbe, ist klar, dass auch die Vielfalt entsprechend unterleitet, entsprechend gering wird. So, das ist der kurze Exkurs zum Thema auch indigenes Wissen. Es gibt kaum Systeme auf der Welt, die nicht von Menschen beeinflusst sind. Die Frage ist halt, wie stark. Und Diskussionen um Naturschutzgebiete, das läuft im Kontext der Welt-Bio-Diff-Konvention, das ist der CBD, wo es heißt, dass wir 30 Prozent der Fläche unter Naturzustellen wollen. Da geht es ganz stark auch darum, wie stark werden wir dort entsprechend auch die Rechte lokaler Bevölkerung mit beachten und mit beinhaltet haben. Oder auch zum Teil, wie stark sind wir in der Lage, beim Management dieser Flächen auch das zu berücksichtigen, dass der Mensch oft eine ganz wichtige Rolle spielt. Das gilt in Amazonien genauso wie auf der Schwäbischen Alb oder irgendwo, weiß Gott, im Karwendelgebirge, sagen wir mal, aus Österreich zu nehmen. Da war ich früher über Wandern. Ha, ist was eingefallen, bin ich ganz froh. Also okay, gehen wir weiter. Eine andere Komponente, die natürlich hier stark und wichtig ist, Ökosystemleistungen. Das ist ein Begriff, der ist mittlerweile, glaube ich, schon sehr weit vorgedrungen. Je nachdem, wo auf der Welt wir uns befinden, gibt es verschiedene Begriffe dafür. Also bei indigenen Völkern Südamerikas sind es die Gaben der Natur, Nature's Gifts. Da gibt es woanders das Konzept der Nature's Contributions to People oder hier vor allem in Europa, zum Teil in Nordamerika, auch die Ecosystem Services, was die hier sind. Wir haben in diesem Bericht auch diese Kategorien, davon haben wir 18 gebildet, versucht zu quantifizieren bezüglich der Entwicklung über die Zeit. Hier sind die ersten zehn sogenannten regulierenden Leistungen dargestellt. Und wir sehen auf Nummer zwei Bestäubung als Beispiel. Bestäubung und Ausbreitung von Samen ist also eine Ökosystemleistung. Und da sehen wir, dass im Laufe der letzten 50 Jahre, das sind die Pfeile hier, der Trend sehr negativer war. Dargestellt auch immer rechts noch der Indikator Vielfalt der Bestäuber und Ausdehnung von naturnahen Elementen in Agrarlandschaften sind hier die Indikatoren, um das einigermaßen zu quantifizieren. Und die naturnahen Elemente in Agrarlandschaften haben in den letzten Jahrzehnten stark aufgenommen. Es gibt viele andere Bereiche, wo das eine Rolle spielt. Luftqualität ist die Nummer drei zum Beispiel. Oder Meeresversauerung, da ist der Trend gleichbleibend gewesen. Da geht es um die Fähigkeit von Land und Ozean und Kohlenschlaf aufzunehmen. Das ist eine Ökosystemfunktion letztlich. Wie gesagt, Ökosysteme sind ja auch Teil der Biodiversität, nach der vorherigen Definition nochmal. Gehen wir weiter runter, nehmen wir zum Beispiel Nummer zehn, da werde ich später nochmal, wenn die Zeit reicht, ein bisschen einen Exkurs zu machen in der Regulierung von Schädlingen und Krankheiten, weil da kommen wir in den Bereich, wo wir auch plötzlich den Link zu Pandemien globaler Art dann auch haben, wo hier sowas wie die, soll man sagen, Vielfalt geeignet wird, das ist ein Indikator hier, der zweite eine wichtige Rolle spielt, wie vielfältig die sind oder wie monoton die sind und entsprechend dann die Ausbreitung von Krankheiten und etc. oder auch von Schädlingen Agrarsystemen zum Beispiel ermöglichen. Die anderen Kategorien sind materielle Leistungen, die sind zum Teil positiv im Trend, das ist im Prinzip die agrarische Produktion, die Biomasse, die Kohlehydrate, da haben wir sehr vieles gemacht, sehr vieles geschafft als Menschheit, Holzproduktion, landwirtschaftliche Flächen, also alles Dinge, die im Prinzip hier Faktoren haben, die positiv sich auswirken auf diese Leistung, diesen Service. Aber natürlich zum Beispiel hier Nummer 12, Nahrungsfuttermittel, negativ die Häufigkeit mariner Fischbestände. Also ein bisschen jenseits von terrestrisch denkt. Österreich hat, glaube ich, keinen Zugang zum Meer, aber es ist ja völlig egal eigentlich. Es gibt ja sehr viele Bereiche auf der Welt, wo Meer eine wichtige Rolle spielt. Und da haben wir das auch mit dabei, dass eben die Fischbestände im Marienkontext sehr stark zurückgegangen sind. Medizin, wichtiger Punkt, ganz vieles dessen, was wir nutzen, ganz selbstverständlich, ist natürlich ein Ursprung. 70 Prozent der Krebsmedikamente weltweit sind Naturstoffe, die der Natur eigentlich abgeguckt und dann weiterentwickelt wurden. Die 30 Prozent sind die Weiterentwicklungen. Kulturelle Leistungen, Bildung, Inspiration, physische und psychologische Erfahrungen oder auch Heimatverbundenheit. Die deutsche Übersetzung fiel uns nicht ganz so leicht. Das Thema Heimat ist bei uns ein bisschen schwieriger. Im Englischen heißt es Sense of Place. Einfach, wie soll man sagen, den Genuss des Ortes, von dem man herkommt. Das ist im Englischen ein bisschen neutraler. Aber ich denke, das Thema Heimat ist ein wichtiges, was darum geht, einfach auch Menschen, da wo sie zu Hause sind, dafür zu gewinnen, für ihre Umwelt sich einzusetzen, was ja häufig auch der Fall ist. Also Heimat ist, du hast eine Komponente, die wichtig ist. Der Indikator ist die Kontinuität des Landschaftsempfindens, die vorher genannt wurden. Und da ist es so, dass wir uns einfach der Entwicklungsoptionen für die Zukunft berauben, indem wir einfach die phylogenetische Vielfalt, also die Vielfalt der Organismen in ihrer ganzen Breite verlieren oder auch ihre Lebenswahrscheinlichkeit von Arten ganz stark beeinflussen im negativen Sinne. Das sind zwei Indikatoren, die hier reingreifen. Diese Ökosystemleistungen, die wir mehr oder weniger selbstverständlich nehmen, haben wir bei der Bestäubung vorher erwähnt, die wir da haben, hier bezüglich der Entwicklung in den letzten 50 Jahren zu quantifizieren. Man kann das zusammenfassen, indem man sagt, dass das Potenzial der Natur, auf kontinuierliche und nachhaltige Weise zur guten Lebensqualität der Menschen beizutragen, bei nahezu allen Leistungen gesunken ist, bei 14 von den 18, die ich jetzt gezeigt hatte. So kommen wir noch zu den wichtigsten Treibern der Veränderung. Das war auch eine wichtige Komponente bei uns gewesen. Sogenannte direkte Treiber, hier dargestellt für Land, Süßwasser und Meer. Und die relative Wichtigkeit von links nach rechts. Der größte Treiber, die größte Veränderungsbedingung war die veränderte Land- bzw. Meeresnutzung im Land- und Südwasserbereich. Oder direkte Ausbeutung ist beim Meer dominanter. Da geht es um Fischerei zum Beispiel. Dann ist Klimawandel bereits jetzt, die letzten 50 Jahre ist es wiederum hier zusammengefasst, ungefähr auf gleicher Höhe wie Verschmutzung, also Chemikalien in der Umwelt. Und Klimawandel wird sicher noch bald viel stärker nach vorne, weil in Anführungszeichen eine wichtigere Rolle noch spielen als momentan der Fall. Wie gesagt, das sind die letzten 50 Jahre. Und die massiven Veränderungen haben wir erst die letzten 10 Jahre vielleicht gehabt. Und die werden noch massiver werden erstmal. Inoffensive Arten sind auch eine fünfte Komponente, die hier wichtig sind, die einfach entsprechende Systeme auch beeinflussen. Aber das Entscheidende letztlich sind natürlich dann die dahinter liegenden, zugrunde liegenden Ursachen der direkten Treibung. Das sind die sogenannten Indirekten. Da geht es um Wert und Verhalten, da geht es um den Menschen. Also Faktor ohne Demografie ist klar, Bevölkerungsentwicklung ist eine wichtige Komponente. Es geht um Wirtschaft, Technologie, Institutionen, Konflikte und Epidemien. 2019, wie gesagt, ist das Ding rausgekommen. Da war das mit Covid-19 auf dem Rad gewesen. Und da geht es eigentlich darum, den Menschen. Die Links sind jetzt nicht hierarchisch im Sinne von Prioritäten, das kann man schlecht priorisieren, da geht es eher darum zu sehen, in welchem Kontext, in welchen Faktoren eben wie wichtig. Ganz kurz was zur Wissensbasis, diese Grafik in der Mitte, direkter Treiber, basiert auf nur 250 wissenschaftlichen Arbeiten, das klingt erstmal viel, ist aber sehr, sehr wenig, weil diese Behandlung von mehr als einem Treiber in der wissenschaftlichen Arbeit sehr, sehr schwierig ist. Nur mal im Vergleich zu haben, es gibt momentan 250.000 Publikationen zum Thema Bestäubung weltweit. Also von daher, das Wissen ist umso, soll man sagen, mangelhafter, umso schwieriger der Bereich des Wissens letztlich auch wird, umso komplexer es wird. Und bei der Bestäubung sehen wir jetzt 150.000. Wenn wir sowas eben als Wissen aufarbeiten wollen für Entscheidungsträger, ist so ein Prozess ganz essentiell, bei der Bestäubung sehen wir jetzt 150.000. Wenn wir sowas eben als Wissen aufarbeiten wollen für Entscheidungsträger, ist so ein Prozess ganz essentiell, wie das Bestäubungsassessment, das ich vorher hatte, wo einfach die wesentlichen Kernaussagen, die auf wissenschaftlich Konsens sind, rauszuarbeiten. Das ist ein wichtiges Anliegen dieser Prozesse. Der Stand des Wissens auf wenigen Seiten mit einer Quantifizierung der Zuverlässigkeit der Aussagen verbunden, dann zum Besten zu geben. Das heißt dann im Bereich Policy Relevance, not Policy Prescription. Das heißt, politikrelevant soll es sein, aber wir sollen keine Vorschriften machen für die Politik. Das klingt gut, ist aber nicht immer ganz so einfach zu erreichen. Okay, der Kurztext kurz zur Wissensbasis und zur Publikationszahl. In diesem globalen Bericht haben wir 15.000 Arbeiten zitiert übrigens und ungefähr 30.000 detaillierte gesichtet. Auch der Prozess der Sichtung von Literatur ist nicht ganz trivial, da gibt es einen ganz eigenen Prozess dafür, auf den es ja aber nicht weiter eingehen kann. In diesen Dokumenten, dieser Summary for Policymakers, gibt es dann ganz viele Statements, die Konsens sind dieser Regierung, die dabei waren. Also was jetzt kommt auf den nächsten drei, vier Folien, sind Auszüge daraus aus diesem Bericht auf Deutsch übersetzt. Im Original sind es auf Englisch und Russisch und Chinesisch und Spanisch und was fehlt hier noch? Arabisch fehlt noch und Französisch. Die sechs UN-Sprachen, die sind offiziell. Der ganze Rest ist courtesy translation. Diese Texte sind in der Conference of the Parties, also in diesem Meeting der entsprechenden Delegationen, im Konsens verabschiedet worden. Das heißt, man muss wissen, da war die USA dabei, da war Russland dabei, China dabei 2019, also alle großen Player auch mit dabei, auch Brasilien. Das ist ein Konsensdokument, was die alle erstmal als anerkanntes Wissen mit nach Hause genommen haben. Das brauchen wir in der Diskussion bei uns nicht ganz wesentlich. unter uns nicht ganz wesentlich. Hier zum Thema Subventionen. Da geht es letztlich darum, dass wir bei den ganzen unseren Wirtschaftsweisen meistens die ökologischen, sozialen Kosten nicht mit drin haben, bei den Preisen, die wir haben. Es geht also um die Internalisierung von Kosten, die momentan externalisiert sind. Oder vereinfacht und untergebrochen auf das Thema Landwirtschaft, was wir heute ja als Einschwerpunkt haben. Der Biolandbau ist teurer, kreiert aber weniger Kosten für die Allgemeinheit, auch weniger Einsatz und Pestiziden. Wenn der konventionelle billiger ist, aber natürlich einige der Kosten, die entstehen, auf die Allgemeinheit überträgt. Von daher habe ich dann eine Externalisierung von Kosten, die ich beim anderen Anbau nicht habe. Also zumindest relativ zueinander kann man das so sagen. Das heißt, es mehr und mehr gelingt, die realen Kosten, die entstehen, auch für den, soll man sagen, den Konsumenten mit einzupreisen oder für den Produzenten mit einzupreisen, würden sich gewisse Verhältnisse auch verschieben. Darum geht es bei diesem ersten Bullet Point. Subventionen, Kredite, Steuererleichterung und so weiter. Der zweite Punkt lese ich kurz mal vor, weil der ist sehr spannend. Das war jetzt auch drei Jahre alt, aber hat sich noch nicht so stark geändert. Subventionen für fossile Brennstoffe in Höhe von 345 Milliarden US-Dollar, also weltweit in der BA gerechnet, 345 Milliarden Unterstützung für fossile Brennstoffe, für so globale Kosten in Höhe von 5 Billionen, das ist richtig übersetzt, im Englischen sind das Trillions, in den USA meine ich, und Milliarden sind ja Billions in den USA. Also 5 Billionen US-Dollar, wenn man die resultierende Reduzierung der Ökosystemleistungen einbezieht. Es ist ganz einfach, das zu machen, ökonomisch, aber Größenordnung stimmt auf alle Fälle. Dafür war die Kohle zur Hälfte zuständig, Erdöl für ein Drittel und Erdgas für etwa ein Zehntel. Also wir subventionieren mit ganz viel Geld einen Schaden mit noch viel höheren Beträgen durch die Art und Weise, wie wir wirtschaften. Dieses Statement ist allgemein akzeptiert bei den Regierungen, die am besten dabei sind. All die Großen habe ich schon erwähnt. Dann geht es um andere Faktoren. Da mache ich es ein bisschen schneller drüber. Mainstreaming, das Wissen um die Bedeutung von biologischer Vielfalt. Dafür haben wir heute auch diese Veranstaltung, dass man einfach verschiedensten Sektoren weiß, wie wichtig die Vielfalt ist, auch gar nicht so bewusst. Landwirtschaft, da klar. Forstwirtschaft auch, aber auch im Tourismus. Ganz vieles, was wir machen im Tourismus, ist der Genuss von Landschaften natürlich. Wenn wir wandern in den Alpen oder schnorcheln gehen im Korallenriff, sind das alles Dinge, die ganz stark mit Natur zu tun haben. Dann geht es um Transparenz, Lebensmittelmarkt, da geht es um die Lieferketten-Thematik, eine ganz wichtige Thematik. Also man sieht hier in diesem Dokument, es sind ganz viele Komponenten dabei, die man gar nicht a priori mit dem Thema Biodiversität verbinden würde. Aber da geht es eben um diese indirekten Treiber, an denen wir angreifen müssen, um die Artenvielfalt und die Biodiversität insgesamt zu schützen. Zum Thema Landwirtschaft. Drei Punkte aus diesem Dokument. Die Menschheit zu ernähren und die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Natur zu fördern sind komplementäre und eng miteinander verknüpfte Ziele. Das ist klar, aber es war nochmal hier konsensmäßig dabei. Es gibt eine Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher und agrarökologischer Praktiken. Agrarökologie ist zum einen eine Fachdisziplin, sondern auch eine Art Philosophie, wie ich mit der Natur umgehe, also ökologische Prinzipien mit beachte. Und ganz unten noch, was ich vorher schon mal hatte, in der Vertiefung Erhaltung genetischer Vielfalt und damit verbundene landwirtschaftliche Biodiversität ist eine wichtige Komponente im Agrarökologie-Kontext, auch im Kontext von Landnutzung und Landwirtschaft. So, jetzt weiß ich nicht, zeitlich wird es vermutlich ein bisschen eng werden. Ich mache jetzt nur einen Punkt hier. Krankheiten, Evolution hatten wir 2019 als Thema. Der erste Punkt hier, neue Infektionskrankheiten bei Wirbeltieren, Haustieren, Pflanzen oder Menschen können durch menschliche Aktivitäten wie Flächenverbrauch und Fragmentierung verschlimmert werden, war ein Statement in dieser Summary auf der hohen Skala. Hintersetzt mit ungefähr 1,5 bis 2 Seiten Text, wo auch das Risiko von globalen Pandemien eben mit berücksichtigt wurde, aber es damals noch gar nicht eigentlich zur Debatte stand, zumindest nicht direkt drohte. Wir haben dann dieses Wissen genommen im 2020, als dann entsprechend die Pandemie um sich griff, auch das Thema nochmal zu vergegenwärtigen und haben dafür einen Gastbeitrag gemacht für IPES auf der Homepage von IPES, der hieß Wie Verlust von Biodiff und Ökosystem mit Pandemien zusammenhängen. Ich habe den Link dazu auch am Ende des Dokuments mit dabei. Das kann man einfach auch googeln oder sonst wie im Internet sich holen. Also wenn man das Pandemie, Biodiversität und IPBES als Stichwort hat, kommt man da drauf. Da war 2020, das waren wir drei von diesem globalen Sesseln plus Peter Daschzak, ein Mensch, der seit 20 Jahren zum Thema Pandemien arbeitet, zum Thema Zoonosen arbeitet. Ein paar wichtige Punkte zusammengestellt, die auch später zu einem Bericht führten, den IPES gemacht hat im Oktober 2020, nämlich zu diesem hier, ein Workshop-Report zum Link zwischen Biotiff und Pandemien. Jetzt muss ich ein bisschen schneller drüber gehen und ein paar wichtige Aussagen. Die jüngsten Pandemien, also jüngst war das 2020 gewesen, sind wie die Klima- und Biotiff-Krise direkte Folge menschlicher Aktivitäten. Und über 70 Prozent aller neu auftretenden Krankheiten, von denen Menschen betroffen sind, haben ihren Ursprung in wilden oder domestizierten Tieren. Pandemien können entstehen, wenn immer mehr Menschen direkt und trakt mit Tieren kommen, diese Krankheitserreger in sich tragen. Das wissen wir natürlich auch, aber ist mittlerweile auch klarer geworden, auch vor ein paar Jahren und nicht unbedingt selbstverständlich. Und der Mensch ist der Haupttreiber letztlich von diesen Entwicklungen durch Faktoren wie Abholzung, Ausdehnung der Landwirtschaft, intensive Nutzung vor allem Tierhaltung. Wir haben ja bei Tierbereichen ja häufig auch das Phänomen mit Krankheitsrisiken, wo wir die Antibiotika einsetzen, die uns wiederum die Optionen für die Medizin für den Menschen dann berauben, weil entsprechende Resistenzen entstehen und so weiter. Bergbau, Ausbildung wildehemter Arten oder Handel mit Wildtieren, das kennt man von der ganzen Geschichte der Entstehung der Covid-19 mit den Wuhan Wet Market zum Beispiel. Und natürlich ganz wichtig, die explosionsartige Zunahme weltweiten Flugverkehrs. Erst dadurch ist es möglich, dass aus einer Epidemie so schnell eben eine Pandemie werden konnte. Es waren nur vier Wochen, glaube ich, da hat Covid-19 die Welt erobert. Das war für uns unvorstellbar, sowas. Aber heute durch den Warenverkehr und den Menschenverkehr geht sowas total schnell. Das nächste, das Beispiel für diese unerhaltliche Nutzung. Wichtige Komponenten, das könnte nur der Anfang sein, werden immer wieder Pandemien haben. Die Frage ist nur, wie häufig sie sein werden. Wichtig zu wissen, dass Tier- zu-Mensch-Krankheiten bislang schon schätzungsweise 700.000 Todesfälle pro Jahr verursacht haben, also global betrachtet. Und bei Säugetieren und Wasservögeln dürften noch immer 1,7 Millionen nicht identifizierte Viren existieren, wovon die Hälfte Menschen potenziell infizieren können. So als Szenario, um zu wissen, was da eigentlich draußen los ist. Das ist natürlich auch ein Teil der Biodiversität, aber das, was wir dann als Disservice bezeichnen, was uns krankheitsmäßig befällt, ist natürlich auch ein Effekt der Vielfalt, der aber natürlich ungünstig ist. Und wenn wir entsprechend natürlich die Systeme nachhaltig nutzen, können solche Effekte entsprechend puffern, durch Gegenspieler, durch Diversifizierung, durch Vermeidung dieser Ausbrüche. Irisviren kann eine neue Krankheit X sein, tödlicher, weiß man nicht, oder gefährlicher als Covid-19. Wenn Viren, die sehr tödlich sind, sind die auch strategisch nicht so besonders klug, weil letztlich möchte ja so ein Virus überleben. Das heißt, wenn dann sprechen, die wird ja nicht mehr da sein, sterbe ich ja selber auch aus. Also die zu töten ist nicht so die tolle Taktik. Eher, soll man sagen, das Sichtum zu verursachen, das wird so eine Taktik sein, die so einem Virus wahrscheinlich eher entgegenkommt. Mal sehr vereinfacht formuliert, sorry dafür. Tierhandel, nur als Beispiel hier nochmal aus dem Bericht herausgenommen. Der Bericht ist auch als Link in dem Dokument mit dabei, kann man ja runterladen und alle Dinge sind Open Access, alles ist verfügbar, alles kann verwendet werden und Angabe der Quelle. Wir haben uns versucht, bei diesem Beitrag auch mit uns zu beschäftigen, was müssen wir machen für diese Milliarden-Schwenkel-Konjunkturpakete, die ja da anstanden, die jetzt auch erfolgt sind. Da geht es um Gesundheitssysteme, das ist sehr klar natürlich, geht um Umweltstandards und den One-Help-Ansatz, um das jetzt nicht ganz zusätzlich zu vertiefen, ich bitte es einfach selber nochmal nachzulesen. Wie gesagt, der Vortrag wird auch bereitgestellt. stellt. Bei Standard geht es um das Einhalten von Gesetzen, die schon da sind. Es geht aber auch um naturfreundliches Wirtschaften und es geht um dringende, grundlegende Änderungen der Stützung von intensiver Landwirtschaft, Fern- und Flugverkehr und von fossilen Brennstoffen abhängigen Energiesektoren. Das war, wie gesagt, 2020 entstanden, als gerade die Pandemie losging, aber noch nichts von der Ukraine im Raum war. Wenn wir das nicht machen, subventionieren wir im Wesentlichen die Entstehung künftiger Pandemien. Und das machen wir eigentlich momentan gerade wieder. Wir haben uns da nicht so besonders stark geändert. Auf dem Flugverkehr hat sich nicht so viel getan, vielleicht beim nationalen schon, aber international ist immer noch alles wieder wie beim alten gewesen. Wichtige andere Komponente, der One-Health-Ansatz, möchte ich noch kurz erwähnen. Gesundheit der Menschen ist auf komplexe Art und Weise mit Tieren, Pflanzen und der ganzen Umwelt verbunden. Da geht es ja darum, das eben auch entsprechend so aufzufassen. Gesundheitssysteme haben wir noch das Problem, dass wir eben oft die lokale Bevölkerung zahlen lassen für die Krankheitsausbrüche und die Gewinne privat sind, Risiken öffentlich. Auch was ich vorher hatte, die Internalisierung von Kosten und die Externalisierung von Kosten, auch hier Gesundheitsbereich ein wichtiger Punkt. Zukünftige Entscheidungen müssen langfristige Kosten, das gleiche Thema nochmal, und Folgen von Entwicklungsmaßnahmen für Menschen und Natur berücksichtigen, also irgendwie mit einschließen. Dann komme ich zu anderen Entscheidungen. So, jetzt habe ich das Problem, dass die Zeit eigentlich um ist. Ich überspringe jetzt ein paar Sachen. Sorry, das muss mal kurz schnell das Kino hier sein. Tut mir leid. Es gibt einen ganz wichtigen Bericht von Weltklimarat und Weltbiodefrat. Den kann ich jetzt nicht vertiefen hier, aber den kann man auch entsprechend in der deutschen Fassung nachlesen. Da gibt es zwei wichtige Komponenten, wo es darum geht, wie wir mit Bioenergie umgehen, dass das nicht unbedingt der weiße letzte Schluss ist letztlich. Mehr kann ich so jetzt gar nicht sagen. Das sind Monokulturen natürlich auch. Aber wichtig ist, dass Natur- und Artenschutz die Klimaanpassung erleichtern. Das heißt, das gemeinsam zu denken ist eine ganz wesentliche Komponente. Man kennt es von Regenwäldern, auch von Langrovengebieten oder auch von Korallenriffen, dass entsprechend stabile Bedingungen da sind. bis 50 Prozent der Weltmeere und Landflächen geschützt werden sollten, um den Rückgang der Diversität aufzuhalten, aber auch das Klima zu schützen. Diese 30 Prozent haben es mittlerweile ja geschaffen, diesen internationalen Vertrag zumindest mal als Zahl aufzutauchen. Wichtig nochmal hier, jedes bisschen Erwärmung zählt, jede verlorene Art zählt, jeder Lebensraum, der Schaden nimmt, zählt genauso. Ich bringe jetzt noch drei Folien und dann bin ich durch. Globales Assessment, was sind eigentlich die Konsequenzen auf der großen Skala für uns alle dazu? Die Option für unsere Zukunft liegt im transformativen Wandel, ein Begriff, der viel verwendet wird natürlich. Er wurde so definiert in diesem internationalen Prozess. Das ist eine grundlegende systemweite Reorganisation über technologische, wirtschaftliche und soziale Faktoren hinweg, einschließlich Paradigmen, Zielen und Werten. Und Elemente davon sind hier aufgelistet. Ich greife mal eins raus, das Narrativ. Die Vision eines guten Lebens, das die Verantwortung gegenüber der Natur und dem Gemeinwohl fördert. Wie gesagt, wie der Konsensdokument dieser ganzen Regierungen von 2019. Bei Standteilen der globalen nachhaltigen Wirtschaft, die über die üblichen Leistungsindikatoren hinausgeht, da geht es um das GDP, das Bruttoinlandsprodukt, was Konsens ist, dass es als Indikator ungeeignet oder sehr limitiert geeignet ist. Das war bei allen Nationen, die da waren, Konsens. Das finde ich ganz spannend eigentlich. Und dass wir eben in Richtung uns bewegen, ganzheitliche, langfristige Sichtweise auf Wirtschaft und Lebensqualität. Also das sind Punkte, die mittlerweile überall vorhanden sind. Das Business ist da. Nur das umzuszusetzen fällt natürlich unendlich schwer. Zusammenfassung vieles dessen, was ich jetzt gesagt habe in diesen fünf Punkten. Wir sind funktionierend und robust ökosystemabhängig, die über weite Strecken modifizieren, verändern oder gar zerstören. Das gilt vom Kleinen, vom Bestäubern hin bis zum Großen, dem Verlust von Feuchtgebieten, was ich vorher genannt hatte, oder die Zerstörung von Korallenriffen. Trends sind beunruhigend, aber unsere Nachhaltigkeitsstile lassen sich durch transformativen Wandel erreichen. Transformation habe ich definiert. Wir versuchen das auch in Szenarien für die Zukunft einzubauen und nur die Szenarien, die diese Transformationsstärke drin hatten, hatten es geschafft, den Verlust von Artenvielfalt und die Veränderung des Klimas mittelfristig rückgängig zu machen. Die anderen waren dazu nicht in der Lage. Dann nochmal die Herausforderung des Klimawandels, der Verschlechterung der Natur und der Erreichung einer guten Lebensqualität. Das ist immer dieser Dreiklang eigentlich. Für alle sind miteinander verbunden. Sie müssen und können synergistisch angegangen werden. Zwei Punkte mehr so Richtung Politik. Es gibt viele erfolgreiche Beispiele, aber einige Herausforderungen lassen sich nicht im kleinen Maßstab lösen. Also ich habe schon gesagt, kleiner Maßstab, der Vorgarten, die Vielfalt im Garten ist ein Beispiel. Das Konsumverhalten habe ich jetzt nicht weiter vertieft, aber das Konsumverhalten ist eine ganz wesentliche Komponente, wo es darum geht, dass ich entsprechend Flächen, die ich bei uns nutze, so nutzen kann, dass wir uns selber ernähren können, ohne im Prinzip viel Importe zu brauchen. Hängt ganz stark mit der Fleischkonsum-Thematik zusammen. Also wenn wir den Fleischkonsum runterfahren, können wir entsprechend Produkte anbauen, die wir direkt essen. Zugleich haben wir natürlich den Bedarf an Tieren, kann man nach wie vor haben. Deshalb geht Grünland so erhalten. Wenn wir das erhalten wollen, was eben eine Wiege des Artenreichtums ist, dann brauche ich natürlich auch Nutzer, die das machen, also Tiere, Rinder oder sonstige weidende Tiere. Aber da geht es dann darum, dass ich eben eine ganz andere Art von Tierhaltung habe, eine ganz extensive, eine sehr tierwohlkonforme Tierhaltung, die dann für uns zugleich die Landschaftspflege übernimmt und uns dennoch ab und zu mal einen guten, wertvollen, ökologisch hergestellten Braten genehmigen lässt. Also das sind einfach die Dinge, um die es da geht. Also das ist der kleine und mittlere Maßstab, um den es hier geht. Der große, der hier angesprochen ist, ist der zum Beispiel, wenn es um Steuerparadiese geht. Fast alle Ressourcen aus dem illegalen Fischhandel weltweit laufen über Steuerparadiese. Und diese Sümpfe in diesem Fall trocken zu legen, wäre ein wichtiges Anliegen. Wir legen ja die anderen Sümpfe trocken, leider ist das Klima sehr schlecht. Aber hier müssen wir entsprechend angreifen, diesem Fall trocken zu legen, wäre ein wichtiges Anliegen. Wir legen ja die anderen Sümpfe trocken, leider ist das für das Klima sehr schlecht, aber hier müssen wir entsprechend angreifen, um das trocken zu legen. Es geht nur international auf großer Skala. Konsens auch und ganz klar, Notwendigkeit besteht einer raschen Umsetzung, bestehende Instrumente und mutige Entscheidungen für einen transformativen Wandel. So, an der Stelle mache ich jetzt Schluss. Ich habe noch ganz viel mehr, aber die Zeit geht ja immer viel schneller vorbei, als ich mir das vorstelle. Und danke nochmal für die Aufmerksamkeit und hoffe noch ein paar schöne Fragen. Und sorry, wenn es ein bisschen lang geworden ist. Dankeschön. Thank you.