Herr Bürgermeister, wie gut können Sie schlafen, wenn Sie an die Finanzen der Stadt Linz denken? können Sie schlafen, wenn Sie an die Finanzen der Stadt Linz denken? Naja, es geht jetzt nicht unbedingt um ein Schlafgefühl, sondern um die Frage, ist dieses Budget geeignet, die Aufgaben zu erfüllen, können wir uns die Investitionen leisten und unter diesem Aspekt kann ich sagen, es ist ein vernünftiges, ein seriöses Budget, das auch den Möglichkeiten, die wir haben, durchaus entspricht. Viele Politiker, Politikerinnen vor Ihnen haben gerne betont, ein guter Tag beginnt mit einem guten Budget. Wie gut ist denn der Tag heute, als Sie heute das Doppelbudget für 2024, 2025 präsentiert haben? Es war ein guter Tag, weil wir konnten ein sehr wichtiges Budget heute präsentieren, das wesentliche Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur, Mobilität, im Bereich des Klimaschutzes, aber vor allem ein Budget, das sich bekennt zum Erhalt des sozialen Schwerpunktes auch der Stadt Linz. Sprich, Linz bekennt sich weiterhin zu ihrer starken sozialen Ausrichtung. 40 Prozent des Budgets gehen in soziale Aufgaben und Leistungsfelder, in die Kinderbetreuung, in die Tagsabstützung von Seniorenzentren und in viele, viele andere soziale Leistungen für die Linzerinnen und Linzern. Deswegen ist es ein sehr guter Tag, weil wir hier ein Budget präsentieren können, was diese Leistungsfelder weiter betont, weiter ausbaut. Es ist ein guter Tag für die Linzerinnen und Linzer. Viele Menschen sind auch im Alltag davon betroffen. Inwieweit können sich diese Menschen, die tatsächlich große Existenzängste haben, können sich nicht auf die Stadt Linz verlassen? Wir sind sicherlich, und ich sage leider, aber sicherlich nicht in der Lage, sämtliche negativen Auswirkungen dieser Inflationssituation mit städtischem Geld auszugleichen. Das würde uns völlig überfordern. Was unser Job ist, ist, dass wir die Strukturen, die wir haben, beispielsweise auch soziale Staffelung von Tarifen in Kindergärten, in Zukunft in Krabbelstuben, in den Horten, dass wir den Zuschuss, den wir für die Pflege in den Seniorenzentren ausgeben müssen, damit man unabhängig vom Einkommen betreut werden kann, dass wir diese Aufgabe weiterhin erfüllen. Das ist im Budget abgebildet, aber wir werden nicht jeden Teuerungsprozess durch zusätzliche Förderung an Haushalte, an Menschen, die das brauchen, erfüllen können. Das geht nicht, da ist der Bund zuständig. Wenn Sie jetzt ins Jahr 2025 blicken, es gibt ja eine ganze Menge Unbekannte in der Entwicklung, vor allem im Bereich der Teuerung und Inflationsentwicklung. Wo wollen Sie denn etwa landen? Es ist wichtig, dass wir 2024 und 2025 grundsätzlich kostensensibel agieren. Sprich, wir müssen natürlich schauen, dass wir in jedem Ressort ein Auge darauf haben, die wesentlichsten Themen umzusetzen. Aber wir müssen natürlich auch schauen, dass wir kostenbewusst agieren und mit dem Finanzmittel sparsam umgehen. Wir haben grundsätzlich auf die Ertragsanteile des Bundes wenig Möglichkeiten hier einzugreifen. Diese sind maßgeblich auch für die Entwicklung der budgetären Situation. Sollten sich die Ertragsanteile anders entwickeln, wäre das für uns natürlich sehr von Vorteil, aber davon ist nicht auszugehen. Kostenseitig sind wir natürlich durch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen belastet. Sollte es hier zu einer Veränderung kommen, ist das natürlich für uns günstig. Sie haben deutlich darauf hingewiesen, dass die Transferzahlungen an das Land Oberösterreich in den kommenden zwei Jahren 2024, 2025 ansteigen werden auf bis zu 111 Millionen Euro. Inwieweit steckt der Konfliktpotenzial auch mit dem Land Oberösterreich? Natürlich gibt es immer ein ordentliches Konfliktpotenzial, wenn es um Geld geht. Das ist völlig egal, auf welcher Ebene. Es ist auch das kein Rhein-Linzer-Spezifikum. Auch die Bezirkshauptstädte stöhnen unter den zusätzlichen Finanzzahlungen, die wir an die Landesbudgets liefern, weil wir eben für die Finanzierung der Pflege und für das Spitalswesen in Oberösterreich 40 Prozent beitragen müssen laut Landesgesetz. Und das überfordert immer mehr Städte und Gemeinden. Und deshalb wird es ja notwendig sein, auf Dauer eine andere Finanzierungsform zu finden, sprich ganz eindeutig Gemeinden und Städte zu entlasten. Das wird die Aufgabe der nächsten Jahre sein, dass wir als Gemeindebund und Städtebund das mit dem Land auch verhandeln. Kann die Stadt Linz eigentlich irgendwann mal pleite gehen? Grundsätzlich achten wir darauf, dass wir im Finanzmanagement hier sehr positiv agieren. Wir gehen sehr achtsam mit den Mitteln, die wir uns zur Verfügung stellen, um. Und es bedarf auf jeden Fall eine Korrektur der Transferleistungen an das Land Oberösterreich. Jeder zweite Euro der Ertragsanteile des Bundes laufen hier in die Transferleistungen. Und hier braucht es dringend einer Korrektur, die wir aber nicht beeinflussen können. Aber das Land Oberösterreich ist hier gefordert, hier einfach auch die Entwicklung der Stadt Linz entsprechend mitzugestalten. Und das geschieht eben auch durch die Entwicklung der Transferleistungen ans Land Oberösterreich. Wenn jeder zweite Euro mittlerweile von der Stadt Linz, von den Ertragsanteilen, von dieser tragenden Säule ans Land Oberösterreich weiterbezahlt wird, ist natürlich für den Finanzaushalt sehr belastend. Also hier sind der Finanzausgleich auf der einen Seite, aber auch die Transferzahlungen ans Land eine wesentliche Größe, wo die übergeordneten Gebietskörperschaften agieren müssen, damit wir unser Staat auch finanziell gut weiterentwickeln können. Die nächste Vorschau auf das Budget 2026-2027 erfolgt in zwei Jahren. Werden Sie das als aktueller Bürgermeister dann wieder tun oder schon Ihr Nachfolger? Ich bleibe bei dem, was ich vor der Wahl gesagt habe, was ich jetzt auch im Zusammenhang mit meinem zehnjährigen Amtsjubiläum als Bürgermeister sage. Ich bin bis 27 gewählt und was ich hoffe, wenn ich fit und gesund bleibe, schaut nicht so schlecht aus derzeit, dann werde ich diese Periode auch als Bürgermeister beenden und nicht dann aber nicht weiter kandidieren. Sie haben also noch einmal ein Doppelbudget vor sich. Das zeichnet sich ab, ja. Vielen herzlichen Dank. Dankeschön.