Ja, Christian, hallo. Ich freue mich riesig, heute mit dir ein Interview zu machen oder ein Gespräch zu führen. Stell dich kurz selber vor. Ich bin der Christian Fessel, komme von der ProGas. Wir sind die Kompetenzstelle für Gesundheitsförderung und Prävention in Oberösterreich. Ich selbst bin Sportwissenschaftler und seit Jänner 2021 beim Projekt dabei. Aber dieses Büro, das KOM-Büro, hatte schon lange, auch vor deiner Zeit, eine wichtige Position für diese Kiosk-Initiative. Deine Vorgängerin, du weißt das wahrscheinlich, oder du weißt es, weiß ich, dass du es weißt, die Nicole Wagner hat ja hier schon ganz viel mit den Nachbarn und mit den Menschen, die hier wohnen, gearbeitet, hat Projekte gemacht. Und sie ist auch Mitbegründerin dieser Idee gewesen, dass der Kiosk doch so ein Ort wäre, wo man Gemeinschaftsprojekte machen kann mit vielen anderen Institutionen, mit vielen anderen Playern, sage ich mal, im Stadtteil und eben diesen vielen engagierten Bürgerinnen, die sie hier schon im Rahmen ihrer Arbeit für ProGas kennengelernt hat. Und das war für die Initiative halt ganz wichtig, dass es diesen Standort gab, nicht nur die Nicole mit ihren guten Ideen, aber auch dieser Standort so nah beim Kiosk, damit es überhaupt möglich war, das Nachbarschaftscafé überhaupt zu beginnen. Aber es war dann ein Riesenglück, erstens, dass das Projekt überhaupt weiterging. Das hätte das ganze Nachbarschaftscafé das Leben gekostet, wenn nicht. Und zweitens, dass du dann gekommen bist und das hier weitergeführt hast. Und dazu wollte ich dich fragen, wie war dein Ankommen hier in Frankfurt und speziell auch gegenüber vom Kiosk mit dieser Kooperative, die es ja schon gab? Ich war ziemlich beeindruckt, dass das Nachbarschaftscafé so super funktioniert hat. Es waren ganz viele Menschen aus ganz verschiedenen Bereichen, haben sie getroffen, einmal in der Woche am Dienstag und dann hat sich die Frage gestellt, wie geht es jetzt weiter? Und unsere Nachhaltigkeit, dass es weitergeführt wird, auch nach Projektende war uns ganz, ganz wichtig. Wir haben neue Elemente eingebaut in das Projekt und haben das dann auch nur mehr gefördert bekommen und jetzt war für mich wichtig, dass ich Nachbarschaftscafé weiter führe. Deshalb haben wir die Infrastruktur vom KOM-Büro, wenn wir Nachbarn sind, zur Verfügung gestellt, wo die Toilette war ganz ganz wichtig, um Menschen zu aktivieren und zusammenzubringen, muss man ab und zu auf die Toilette gehen. Natürlich auch Wasser und ein bisschen Strom. Also die Struktur, die haben wir gut gemeinsam nutzen können. Und das Kornbüro als Anlaufstelle für gesunde Ideen in der Nachbarschaft ist immer offen. Und Kooperation ist, glaube ich, unser gemeinsames großes Schlagwort. Ja, genau. Das ist das, was uns von Anfang an auch eine gute Partnerschaft hier, wir haben da wirklich viel gemeinsam auch erlebt. Vor allen Dingen mit den Aktivisten, sag ich mal, dieses Nachbarschaftscafé, aber auch mit anderen Kooperationspartnern. Du bist da ja auch sehr viel mit dem Stadtteilbüro, mit der gesunden Apotheke, mit den Community Nurses, mit verschiedensten Projekten verbunden. Und ich glaube, das ist auch so eine Facette, die du noch sehr aktiv immer wieder einbringst. Da würde ich dich gerne fragen, da hast du ja auch Erlebnisse mit einzelnen Leuten, gleich kommen auch noch welche zum Interview. Wie erlebst du das? Genau, also für uns ist Vermitteln und Vernetzen ein ganz wichtiges Prinzip. Und durch die Vernetzung erreichen wir die Leute und können das Thema der Gesundheitsförderung gut in erfahrene Strukturen hineinbringen. Wo wir auch darstellen können, wie wichtig Aktionen sind, wo Menschen offen dazukommen können, wo man sich nicht anmelden muss und die Barrieren ganz niedrig hält. Wo Leute wirklich dann auch sagen, ja ich mach das jetzt mit, ich schau mir das mal an. Wo vielleicht keine Anmeldung notwendig ist, wo dann auch einfach das Offen mal ausprobiert werden kann. Und unsere Erfahrungen zeigen, dass dann auch die Themen Bewegung, Ernährung, aber auch die seelische Gesundheit mit Gesprächen, mit Nachbarschaftshilfe, Unterstützungen beim Umsiedeln zum Beispiel, so kleine Sachen sind dabei. Oder auch die Lebensmittelrettung, die sie jetzt da fast institutionalisiert haben jetzt da beim Kioskbüro oder beim KOM-Büro. Und ja, es sind einfach Synergien, die man schaffen kann und einfach gemeinsam, gemeinsam am Boden bekommt. Ja, das erlebe ich ganz genauso auch. Also durch diese Möglichkeiten, die sie da haben, war da einfach der Raum, diese Ideen umzusetzen. Also zum Beispiel diese Lebensmittelrettung jetzt wirklich so professionell, fast jeden Tag der Woche, oft viermal die Woche oder manchmal sogar fünfmal die Woche, Oft viermal die Woche oder manchmal sogar fünfmal die Woche kommen hier Lebensmittel, die wirklich fast professionell verteilt werden. Und wo natürlich auch, das ist einerseits Treffpunkt, andererseits Gruppendynamik. Und ich finde es immer wieder erstaunlich, wie selbstorganisiert und reibungslos das funktioniert. Es gibt natürlich immer auch Konflikte, aber auch das ist natürlich ein Lernfeld. Also ich habe das Gefühl, wir öffnen, also du vor allen Dingen oder hier in der Nachbarschaft, dass vor allen Dingen das Nachbarschaftsbüro öffnet so viele soziale Lernfelder auch, was ja auch zur Gesundheit beiträgt, dass man miteinander Projekte abwickelt, miteinander ausficht, wie regelt man Konflikte und solche Sachen. Also das ist für mich ein Riesenpotenzial auch. Und für uns ist es auch wichtig, dass wir Gemeinschaftsaktionen, also gesunde Gemeinschaftsaktionen unterstützen, die einfach von unten kommen. Nicht immer von oben herab, da braucht man oft von oben herab, braucht man die Struktur, braucht man die Förderungen. Aber die Ideen von den Menschen abzuholen und ihnen zu ermöglichen, dass sie es machen, persönliche Kompetenzen zu vermitteln oder zu verbessern, Lebenskompetenzen, und da habe ich das Wort der Gesundheitskompetenz, die will man vermitteln, aber Gesundheitskompetenz ist eine Lebenskompetenz, wie kann ich mein Leben gut führen, dass ich im Gleichgewicht bin. Bei uns ist es immer so ein dynamischer Gesundheitsbegriff, weil man kann, auch wenn man diagnostisch krank ist, kann man sehr gesund sein, man kann sehr viel Lebensglück haben, es geht mehr um Wohlbefinden und Körper, Geist, Seele sind da sehr stark miteinander verbunden und sehr komplex. Und solche Aktionen, solche sozialen Aktionen fördern die ganzheitliche Gesundheit und da müssen wir ganz stark auf die psychosozialen Möglichkeiten schauen, die wir gemeinsam da im Stadtteil fördern. Ja, super. Ja, und was du eben schon angesprochen hattest, diese Schwellen, das ist ja von vielen, wir sind ja ein Netzwerk, die sich für den Kiosk interessieren und da war am Anfang auch immer die Geschichte, da gibt es so viele Angebote von der Promente, von dem Jugendzentrum, von dem Clubaktiv. Also unglaublich viele Möglichkeiten eigentlich für die Menschen, die hier wohnen. Aber es spricht sich manchmal nicht drum. Viele wissen das gar nicht oder auch, was das Kornbüro alles kann. Da habe ich einfach auch gemerkt, dieser Treff, der sich so aus der Bevölkerung aus Sympathie ergibt, der hat jetzt einen Raum, wo der Zugang dann, also so eine Schwelle überschritten ist, Schwellenängste überschritten sind und dann plötzlich dieser Informationsfluss über das, was sonst noch so ist. Wir haben ja zum Beispiel auch den Infopoint, wo auch eben das Cook-Programm oder was das Stadtteilbüro oder Clubaktiv machen drin sind und wo das plötzlich viel leichter wird, das weiterzugeben in die Community. Und die kennen sich natürlich auch alle. Das sind ja auch Nachbarn, da geht es dann weiter. Also ich glaube, das ist ein richtig großes Potenzial, um die Leute zu erreichen, um die Angebote, die gesetzt werden, auch, dass sie auch angenommen werden. Genau, beim Nachbarschaftscafé haben wir auch die Möglichkeit, das Gesundheitsthemen gut zu positionieren, aber Gesundheitsthemen ist nicht immer nur Gesundheitsterrorismus, dass ein Sportwissenschaftler sagt, du musst in dem Bereich, Impulsbereich musst du laufen. Nein, es geht darum, dass man mal hinaus geht, mal vielleicht ein bisschen walken, um die Umgebung erkundschaftet, den Bewegungspark, da beim Ingenieur Sternpark, vielleicht einmal gemeinsam ausprobieren, da Barrieren verringern. Aber auch für die Expertinnenorganisationen wie die Community Nurses oder Stadtteilzentrum, die kommen immer wieder her, um sich ein bisschen Meinungen abzuholen, Bedürfnisse und Bedarfe abzuholen. Da gemeinsam mit den Menschen gut an einem lebenswerten Linz zu arbeiten. Es geht darum, dass wir gemeinsam mit dem Magistrat, den Organisationen und den Menschen so ein gutes Dreieck schaffen, dass wir ein lebenswertes Linz gemeinsam schaffen. Ja, sehr gut. Und in dem Sinne, wir bringen jetzt einfach noch ein paar Leute mit ins Gespräch, die sitzen momentan drinnen. Gott sei Dank, im Winter können wir dann drinnen auch die Räume nutzen, sonst im Sommer sitzen wir ja immer unter dem Kioskdach. Dann würden wir jetzt noch zwei, die sich bereit erklärt haben, dazuholen, dass sie ein bisschen erzählen, wie es für sie ist. Werbung in eigener Sache. Beim Reden kommen die Leute zusammen. Also mich kann man anrufen, jeden Dienstag von 10 bis 13 Uhr und über Ideen sprechen, die man vielleicht da gemeinsam im Frankviertel, im Bulgarierplatzviertel umsetzen können unter der Nummer 0699 177 71 375. Und unter dem Motto, beim Reden kommen die Leute zusammen, habe ich jetzt die Karin und eine weitere, wie ist der Name? Und die Sonja, da haben wir heute schon mal geredet, wir waren heute schon gemeinsam walken. Mit der Karin machen wir gemeinsam das Nachbarschafts gemeinsam das Kiosk Nachbarschaftscafé und die Lebensmittelrettung. Was ist dir da aufgefallen? Was ist dir wichtig beim Nachbarschaftscafé? Und was ist dir aufgefallen, wie die Lebensmittelrettung vielleicht auch unser Nachbarschaftscafé ein bisschen verändert hat? Ja, Nachbarschaftscafé ist sowieso immer wieder Leute zusammen, so wie die Sonja, die jetzt dabei ist. Und bei der Lebensmittelrettung kommt ganz super, die Leute freuen sich, bedanken sich, dass wir Zeit haben und für sie die guten Sachen rausgeben, dass sie was haben. Super, dann braucht man es nicht wegkauen, sondern dann kann man es verteilen. Ja, es ist wiederverwertbar und man kann aus allem was machen, wenn man offen ist. Du hast uns heute da ein bisschen was mitgenommen. verwertbar und man kann alles machen wenn man offen ist. Du hast uns heute etwas mitgenommen. Wenn ich Obst habe, kommt es immer zu einem Nachbarschaftscafé mit, damit die Leute nicht nur Kuchen einmampfen, sondern auch was gesundes nehmen. Aber das erst seit du mich ein bisschen umgewandelt hast, dass man ja gesünder essen kann, nicht nur Kuchen. Gerade ich, der auch sehr gerne Schokolade und Zucker isst, aber im Gleichgewicht bleiben, wir schauen, dass wir sehr vielfältig sind, was das Essen betrifft. Sonja, wir waren heute schon neulich gewochen. Ja. Was ist denn das für ein Programm oder was macht man denn da? Wir gehen da, einige Frauen sind da bei dir, unter deiner Anleitung gehen wir da. Und das ist jeden Tag am Dienstag, jede Woche von 9 bis 10 Uhr, treffen Lenaupark in der gesunden Apotheke, heißt das glaube ich. Und das ist sehr lustig, wir gehen da eine Runde, da machen wir unten noch Gymnastikübungen im großen Park. Ja, und das ist, jeder sollte das auch mal probieren. Es macht wirklich Spaß. Super, da kann jeder mitmachen. Die Geschwindigkeit ist nicht das große Thema. Nein, ob jung, ob alt, behindert oder nicht behindert, das kann jeder mitmachen, weil es ist nicht anstrengend oder sonst irgendwas. Es ist wirklich angenehm zu gehen. Genau, wir schauen, dass wir ein paar Kräftigungsübungen einbauen, ein paar Koordinationsübungen, ein bisschen Mobilität. Genau. Super, genau. Und wie bist du auf die Bewegte Apotheke gekommen? Wie hast du das gelesen? Ich habe das gelesen. Ich habe das dort gelesen, genau da, wo wir jetzt sitzen. Da hängt das Plakat und da habe ich das gelesen und habe mir gedacht, okay, schaust du dir das einmal an, gehst du einmal dazu und probierst du einmal das aus. Weil ich habe es ja vorher schon gesehen, dass da eine Gruppe gestanden ist vor der Apotheke mit Walking-Stecken, aber ich habe mir halt nichts gedacht dabei. Bis ich dann das dort eben gelesen habe und dann habe ich mir gedacht, okay, ich schließe mich der Gruppe mal an und gehe halt einmal mit und schaue mir das Ganze an. Und mir macht es bis jetzt Spaß. Ich habe auch jetzt meine Tante motiviert dazu. Die ist halt das erste Mal mitgegangen. Der hat es auch recht gefallen und sie wird nächste Woche auch wieder dabei sein. Super. Dann machen wir ein bisschen Werbung, ein bisschen Mutpropaganda. Wir reden den Leuten ein bisschen an. Bitte einfach vorbeischauen. Jeden Dienstag von 9 bis 10 Uhr machen wir die Bewegte Apotheke in der Grünen Mitte. Vom 14 bis 18 Uhr Dienstag Nachbarschaftscafé. Ganz wichtig. Und bitte weiter sagen, weil es kann ja jeder kommen, egal, er muss nicht in der Nähe wohnen, wenn er kommt ist das schon rechts am Plaudern, wenn er einsam ist. Aber es ist von jung bis alt alles da. Es ist so gegen die Einsamkeit soziale Unterstützung. Aus dem heraus bilden sich Freundschaften. Wir helfen uns gegenseitig, egal ob es vom Siedeln ist oder wenn was kaputt ist. Wir helfen wo wir können, wie jetzt wo die Übersiedlungen sind in den Neubauten. Da haben wir wem, dem was wir ganz gerne helfen, von Herzen gern. Aber auch andere, wenn sie ein anderes Anliegen haben. Und wir sind eigentlich wie eine kleine Familie, die es gerne an das andere weitergibt. Sozialer Zusammenhalt, wir schauen, dass wir uns sozial unterstützen gegenseitig. Bei uns geht es um gesunde und gute Nachbarschaft. Das war jetzt ein toller Einblick auch noch mal aus der Praxis des Nachbarschaftscafés. Wir haben jetzt eine tolle Ausstellung im Nordico Stadtmuseum. Die wird am Donnerstag eröffnet, den 23. November. Da wird man das Treiben, was hier am Kiosk stattfindet, auch noch mal in einem musealen Kontext sehen. Eine ganz interessante Ausstellung. Wir bekommen auch eine Exkursion vom Nordico am 5.12., die hierher kommt, die auch zum Nachbarschaftscafé kommt. musealen Kontext sehen. Eine ganz interessante Ausstellung und wir bekommen auch eine Exkursion vom Nordico am 5.12., die hierher kommt, die auch zum Nachbarschaftscafé natürlich eingeladen ist. Und vielen Dank nochmal vor allen Dingen an die Karin, die das schon so viele Jahre jetzt so mit Herzblut betreibt. Sag noch ein Schlusswort für uns. Gemeinsam statt einsam! Sag noch ein Schlusswort für uns. Du machst das so toll. Gemeinsam statt einsam.