Herzlich willkommen an diesem winterlich kalten Montagabend bei einer weiteren Ausgabe der Sendereihe der Stachel im Fleisch aus dem Studio von DorfTV in der Kunstuniversität Linz. Ja, 2024 stehen in Österreich sechs Wahlen auf dem Programm, wobei mit der EU-Wahl am 9. Juni sowie der Nationalratswahl im Herbst zwei bundesweite Uneingänge aufeinander folgen, die schon jetzt mit größter Spannung erwartet werden. Nach Corona-Pandemie und Lockdowns sowie Inflation, Krieg und Energiekrise konnte die FPÖ und der Herbert Kickl bisher das Stimmungstief am besten für sich nützen und liegt tatsächlich seit mehr als einem Jahr in den Umfragen an der Spitze. ÖVP und Grüne müssen als Regierungsparteien eine bittere Abrechnung der vielen Unzufriedenen befürchten und können eigentlich mit dem Erreichten der nun zu Ende gehenden Legislaturperiode nicht durchdringen. Die SPÖ wiederum hat sich doch über so lange Zeit derart selbst beschädigt, über so lange Zeit derart selbst beschädigt, dass der neue Vorsitzende Andi Babler eher mit seiner von Zerwürfnissen gelehnten Partei zu ringen hat, als mit neuen Zukunftsentwürfen in der Öffentlichkeit tatsächlich nach vorne zu kommen. Und tatsächlich, wenn man das jetzt auch im größeren Blick zusammenfasst, ist die Lage durchaus ernst. In Europa ist die extreme Rechte ungebremst auf dem Vormarsch. Vielerorts sind bereits die Weichen auf Rückbau von Demokratie, Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit gestellt und auch in Österreich wird unabhängigen Medien und auch Andersdenkenden mit autoritärer Politikrhetorik bereits immer deutlicher gedroht. Eine sehr große Herausforderung also, vor der wir alle stehen, wenn wir in dieses Politikjahr, in dieses Wahljahr 2024 blicken, um da auch noch näher in die Details zu gehen, was denn tatsächlich jetzt auf uns zukommt, was das alles auch für Demokratie oder Medienfreiheit in etwa bedeutet. Das diskutiere ich jetzt im Laufe meiner 60 Minuten der Politikgespräche mit Vorwärtsdrang mit meinen beiden Gästen, die zu mir ins Studio gekommen sind. Ohnehin gerade auch hier in Oberösterreich vielen bekannt. Gleich neben mir sitzt Thomas Winkler. Er ist Chefredakteur der Bezirksrundshow Oberösterreich, sowie neben ihm Wolfgang Braun, stellvertretender Chefredakteur der Oberösterreichischen Nachrichten und auch deren Politikchef. Ich freue mich, dass Sie heute hier sind. Wir haben eine ganz spannende Debatte vor uns. Legen wir gleich los. Herr Winkler, ich beginne mal mit Ihnen. Es ist auch ganz interessant, auch dahingehend Einblicke zu erhalten, wie es denn uns allen geht, die wir ja tagtäglich uns viel mit Politik beschäftigen, als Redakteure oder Redakteurinnen, journalistisch jedenfalls, wenn ein Jahr beginnt, bei dem so viele Wahlen auf dem Programm stehen. Wie haben Sie denn dieses Jahr von Anfang an jetzt gesehen? Freuen Sie sich darauf? Ist das etwas, wo Sie sagen, da spitze ich jetzt schon mit großer Tatenfreude meine Bleistifte? Oder denken Sie sich, oh mein Gott, hätte ich mir doch für 2024 doch ein ganzjähriges Sabbatical genommen? Ich glaube, das ist nicht Vorfreude oder Angst vor irgendwas, sondern da geht es einfach darum, für uns natürlich als Bezirksrundschau runterzubrechen, auf Oberösterreich-Ebene, auf Bezirksebene, auf das Lokale. Welche Auswirkungen haben die Ankündigungen, die jetzt gemacht werden oder auch die Nicht-Ankündigungen? Die FPÖ braucht ja momentan einfach nichts zu tun und alle anderen besorgen den Rest sozusagen. Aber es wird sicher eine Herausforderung sein für uns Medien dann auch wirklich kritisch zu hinterfragen, auch bei den Oppositionsparteien und im Speziellen natürlich bei der FPÖ. Was will man denn nachher machen? Weil bisher zeigen sie ja nur auf, wie das Oppositionsparteien natürlich immer machen, was alles falsch laufe., wie das Oppositionsparteien natürlich immer machen, was alles falsch laufe. Aber die Frage ist, was ist die Vision der FPÖ für die Zukunft, außer dass jetzt Fahndungslisten oder Ähnliches geschrieben werden. Herr Braun, wie sind Sie? Mit welchen Gefühlen oder Erwartungen sind Sie in das neue Jahr gestartet? Also mit sehr gemischten Gefühlen und ich, fürs Protokoll, ich freue mich nicht auf dieses Jahr, weil es tatsächlich ein Wahljahr ist, mit einer sehr angespannten Stimmung, wie ich es seit 20 Jahren nicht erlebt habe. Also wir haben ja viele Turbulenzen in der jüngeren Vergangenheit, gerade auch als Journalisten erlebt, aber so, wie sich das heuer zuspitzt, nicht nur in Österreich, sondern bei den Europawahlen, und vergessen wir nicht, wahrscheinlich die wichtigste Wahl wird im November die US-Präsidentschaftswahl sein. Also da steht schon mehr auf dem Spiel, als man das sonst bei Wahlen so gewohnt war. Herr Winter, Sie haben es auch selber schon angesprochen, über allem steht irgendwie aktuell die FPÖ und der Herbert Kickl, bei der doch wieder eine weitere, weitere Schritte auch von Radikalisierung zu beobachten sind. Wir alle drei mussten, das ist jetzt so ein bisschen die Perspektive aus Mediensicht, natürlich uns anhören, als Herbert Kickl auch hier in Oberösterreich zum Waldkampf auftakt war, in der Nähe von Kirchdorf an der Krems, da hat dann sein Landeshauptmann, Stellvertreter Manfred Heimbuchner, dann seinen Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Heimbuchner vernehmen lassen, dass wenn Volkskanzler Herbert Kickl, so heißt es ja im aktuellen FPÖ-Jargon, wenn der einmal am Rude ist, dann würde er einigen das Benehmen beibringen, unter anderem oder vor allem, und das war sozusagen in einem Atemzug, Journalisten und Islamisten. Das ist ja eigentlich eine unglaubliche Ansage, nicht zuletzt auch in unsere Richtung. Wie haben Sie denn das wahrgenommen? Nicht alles, was sich reimt, ist gut, auch wenn das bei der FPÖ gern herangezogen wird und immer schon mit solchen Reimen gearbeitet worden ist. Nein, es hat natürlich unter den Journalisten große Empörung hervorgerufen. natürlich unter den Journalisten große Empörung hervorgerufen. Die Frage ist, wie man darauf reagieren soll, wie man überhaupt auf diese Provokationen, und das sind natürlich gezielte Provokationen der FPÖ, reagieren sollte, sei es jetzt gegenüber uns Journalisten oder sei es insgesamt diese Aussage von Verhandlungslisten us weiter, ob wir da als Journalisten aufspringen sollen und den Ball weiterspielen und der FPÖ da sozusagen auch noch die entsprechenden Vorlagen zu geben oder ob man darüber hinweg geht und sagt, okay, worum geht es konkret, was sind eure Pläne, was ist eure Vorstellung für die Zukunft Österreichs oder Oberösterreichs, dass das Ganze eine Entgleisung war, ist nicht von der Hand zu weisen. Herr Braun, Sie haben ja in Ihrer Laufbahn als Journalist, als Politikjournalist ja auch schon viele politische Köpfe kommen und gehen gesehen. Wenn wir jetzt nochmal kurz bei der FPÖ bleiben, war das sicherlich Jörg Haider, dann in weiterer Folge Heinz-Christian Strache, jetzt Herbert Kickl. Was ist denn Ihrer Meinung nach jetzt in irgendeiner Form anders, weil ich mir allmählich schon auch die Frage stelle, warum finden wir uns so wie in dem Film und täglich grüßt das Murmeltier immer wieder vor der Situation, dass wir in ein Wahljahr blicken und eigentlich immer wieder in der Rolle wie das Kaninchen vor der Schlange, die große Angst vor dieser Rechtspolitik, die halt auch von der FPÖ hier in Österreich verkörpert wird, dass da alles dann letztendlich uns drohen könnte. in Österreich verkörpert wird, dass da alles dann letztendlich uns drohen könnte. Ja, ich glaube, den Herbert Kickl mit dem Jörg Haider in einem Atemzug zu nennen, das passt schon ganz gut. Denn sie waren beide auf eine gewisse Art dämonisch faszinierend. Man muss jetzt Herbert Kickl nicht mögen, aber vieles, was er politisch handwerklich macht, hat Strategie und das macht er nicht schlecht. Und er macht eine FPÖ, die 2019, und das dürfen wir nicht vergessen, eigentlich eine sehr schwere Phase hinter sich hatte, damit zu einer radikalen Protestpartei, die durchaus heuer im Herbst Chancen hat, Nummer 1 zu werden. die durchaus heuer im Herbst Chancen hatten, Nummer 1 zu werden. Aber ich glaube, man darf jetzt nicht wirklich wie das Kaninchen vor der Schlange auf den Herbert Kickl starren. Denn wenn ich gehört habe, was er alles machen will, wenn er einmal in der Regierung ist, er war ja schon einmal in der Regierung. Und da war das Ganze eher nicht so berühmt. Also ich glaube schon, dass es Möglichkeiten gibt, dass man da dagegen hält. Ich glaube, dass es für uns Journalisten einfach wichtig ist, dabei zu bleiben, unseren Job zu machen und nicht jetzt alles, was Kickl macht, als sofort ins Blatt zu heben, so wie es in Amerika passiert ist mit Trump, sondern einfach versuchen, kühlen Kopf zu behalten und sich mit dem zu beschäftigen, was er ankündigt. Das ist wichtig. Aber hysterisch zu werden, glaube ich, das wäre jetzt die falsche Wahl. Vielleicht ganz kurz, was Kickl vor allem von Strache unterscheidet, ist einfach, dass man bei ihm nicht die Vermutung hat, dass er so schnell über den eigenen Höhenflug stolpert, wie das bei Strache der Fall war. bedient er schon diese Rolle eines Außenseiters, eines derjenigen, der etwas verändern will, der sich nichts zu Schulden kommen lässt, der eben sparsam ist, der postet von sich, wie er da irgendwo am Berg geht und nicht wie er am Opernball ist und so weiter und so weiter. Sollte ja sich spielen oder meinen, dass er ernst macht, die Rolle sehr, sehr gut und gewinnt damit natürlich das Vertrauen viel auch. Also wenn wir jetzt in einem Wahljahr vorausblicken, kommen wir eigentlich gar nicht umhin, auch ein bisschen uns die Menschen näher anzusehen, die zur Wahl aufgerufen sind. Herr Brauner, ich gebe dann die Frage gleich an Sie hier weiter, Herr Winkler. Wie ist denn die Stimmung so im Land? Die Wahlen am 9. Juni, Europawahl, EU-Wahl, beziehungsweise dann die Nationalratswahl, voraussichtlich, so jetzt aktuell viele Gerüchte, am 29. September, sind ja die ersten beiden bundesweiten Wahlen nach Corona-Pandemie, nach dieser großen, enormen Unzufriedenheit, nach dieser Phase, wo doch viele auch große gesellschaftliche Verwerfungen auch hier in Österreich feststellen mussten. Wie ticken denn die Menschen aktuell? Wie groß ist die Unzufriedenheit tatsächlich? Wie groß ist die Bereitschaft, denen da oben, den Mächtigen, das sind sehr häufig oder meist die Regierenden, eine ordentliche Abrechnung zu erteilen? Also ich habe den Eindruck und darum habe ich auch eingangs gesagt, dass ich mich nicht so wahnsinnig auf das Wahljahr freue. Ich habe schon den Eindruck, dass die Stimmung latent aggressiver geworden ist. Das spüren wir in den Zuschriften, auf Kommentare etc. Also das Erregungspotenzial ist schon gewaltig gewachsen durch die Pandemie wahrscheinlich. Da ist einiges entstanden, da war einiges Unverständnis. Und dann die Krisen, die unmittelbar danach, als man die Pandemie überwunden glaubte und auch überwunden hat, der Angriff Putins auf die Ukraine, damit verbunden Inflation, Teuerung, Energiekrise. Also das waren schon alles Schläge, wo ein Teil der Bevölkerung, glaube ich, auch das Vertrauen und das Zutrauen in die aktuelle Politik ein Stück weit verloren hat. Und wenn man fragt, warum immer wieder die FPÖ dann davon profitiert, weil die FPÖ natürlich ein Kerngeschäft hat und das ist, Protestpartei zu sein. Und für eine Protestpartei ist momentan natürlich angerichtet. Das muss man schon sagen. Und was mich viel mehr stört, ist, dass auf der anderen Seite bei den Parteien, die gemäßigter sind und nicht so weit rechts stehen, dass da relativ wenig Zutrauen in die eigene Rolle und in die eigenen Konzepte besteht. Ich glaube, wenn wer wirklich wie das Kaninchen auf die Schlange schaut, dann sind es die Parteien und nicht wir Journalisten oder die politischen Beobachter. Herr Winkler, die Protestpartei FPÖ regiert in Oberösterreich in Form einer Arbeitsübereinkunft mit der Landeshauptmannpartei ÖVP. Ich beziehe mich jetzt auf den aktuellen Politbarometer, den die obersteischen Nachrichten im Dezember veröffentlicht haben. Das ist sozusagen die aktuelle Umfrage. Derzufolge liegt die ÖVP noch immer unumstritten an der Spitze. Ganz im Gegenteil zur Bundespartei, der Volkspartei, die ja mittlerweile auf Platz 3 abgestürzt ist, regelrecht abgestürzt, aber natürlich auch nach dem Ausscheiden von Sebastian Kurz. Die FPÖ hingegen liegt bei 24 bis 28 Prozent, kommt also nicht ganz an die aktuellen Umfragewerte der Bundes-FPÖ heran. Wie kann man das jetzt lesen? Kann man sagen, in Oberösterreich ist die Welt doch noch soweit in Ordnung. Wir sind mittlerweile so eingewöhnt an schwarz-blaue Macht- und Mehrheitsverhältnisse, dass man hier quasi keine größeren Umstürze, Veränderungen befürchten muss. Oder ist das trotzdem auch etwas, wo man schon sehr früh bei der Landtagswahl 2021 ablesen konnte, wohin die Reise eigentlich mit 2024 und darüber hinaus gehen wird? Die FPÖ in Oberösterreich fährt sicher einen konstruktiveren Kurs, als es auf Bundesebene ist, abgesehen von manchen Aussagen bei Wahlkampfveranstaltungen, die ja vorhin angesprochen wurden, und ist natürlich in Regierungsverantwortung und kann sich dadurch auch nicht so stark abgrenzen von der ÖVP, wie das auf Bundesebene der Fall ist. Und wir haben ja nach wie vor zu den rund 25 Prozent jetzt in Oberösterreich immer noch die MFG in der Umfrage drinnen, die auch eine klassische Protestpartei ist. Wenn ich die 5 Prozent vielleicht bei der FPÖ noch dazuzählen würde, dann bin ich auch bei den 30 Prozent, die da sozusagen am Potenzial da sind, an Unzufriedenen, die das Ganze auf Bundesebene auch vielleicht zur Denkzettelwahl erheben. Die Frage wäre es, wie abschöpft in Oberösterreich kann das FPÖ aus ihrer mitregierenden Rolle natürlich nicht so machen, wie das auf Bundesebene durch den Herrn Kittel möglich ist. Herr Braun, Sie beschäftigen sich ja auch mit der bundespolitischen Perspektive immer wieder in Ihrem journalistischen Alltag. Ich höre immer wieder, dass die Bundesregierung von ÖVP und Grünen die schlechteste sei der Zweiten Republik. Irgendwie, das wird immer wieder auch in politischen Debatten so angeführt. Der Kickel sagt es sowieso. Der Kickel sagt es sowieso, aber es sagen natürlich auch andere. Wir sollten nicht so viel am Kickel hören. Naja, aus SPÖ-Kreisen ist ja Ähnliches zu hören. Naja, aus SPÖ-Kreisen ist ja Ähnliches zu hören. Aber ich denke mir mal, das verdient allemal eine detailliertere Analyse. Man sollte vielleicht mal genauer hinschauen, wie würden Sie denn diese Konstellation aus ÖVP und Grünen beurteilen, die ja erstaunlicherweise, das hat ja in der Geschichte der Zweiten Republik oder seit in Österreich Legislaturperioden fünf Jahre dauern, hat es ja noch nie jemand geschafft, tatsächlich eine volle Legislaturperiode auszuschöpfen. Wirklich? War das nicht so? Okay. Glaube nicht, aber war klar. Erstens einmal hat diese Konstellation am Anfang, haben sehr viele das nicht zugetraut, dass sie über die volle Distanz gehen könnten. Noch dazu, wenn man die ganzen Erschütterungen, Pandemie, Krieg in der Ukraine etc. in Rechnung stellt. Also das ist schon einmal eine Leistung. Und ich muss ganz ehrlich sagen, ich finde ja, dass diese Regierung von dem, was sie umgesetzt hat, durchaus eine respektable Bilanz legen kann. Ich sage nur Stichwort kalte Progression. Zum großen Teil aufgehoben haben Finanzminister über Jahrzehnte versprochen und sind ausgegangen aus der Pressekonferenz und haben gesagt, das machen wir sowieso nie. Also da ist schon was gelungen. Auch die Pandemie wurde gemeistert mit all den Hochs und Tiefs, die es gegeben hat. Also was das Bild trübt, ist natürlich, dass die größere Koalitionspartei, die ÖVP, über weite Strecken mit sich selbst beschäftigt war, mit einem Korruptionsskandal, der große Ausmaße hat und jetzt in ersten Ausläufern im Gericht nachbearbeitet wird. Man hat dreimal den Kanzler gewechselt. ersten Ausläufern im Gericht nachbearbeitet wird. Man hat dreimal den Kanzler gewechselt. Das ist natürlich auch etwas, was nicht gerade Stabilität ausstrahlt. Und so ist es gekommen, dass der kleinere Partner, die Grünen, die zum ersten Mal in einer Bundesregierung sind, eigentlich dafür verantwortlich waren, dass sie in entscheidenden Phasen immer die Nerven behalten haben und trotzdem ihre Akzente setzen konnten. Denn dass der Sebastian Kurz zurückgetreten ist, das war dieser legendäre Auftritt von Kogler und Klubchefin Maurer, wo sie gesagt hat, es soll eine untadelige Persönlichkeit. Und damit war das Thema Kurz beendet in dieser Regierung. Also die haben sich schon als sehr fit erwiesen, finde ich. Und die ÖVP hat es trotz all der Turbulenzen trotzdem geschafft, irgendwie an Bord zu bleiben. Aber dass das natürlich ein Bild trübt und dass das Auflagen serviert für Oppositionsparteien, die sie nicht im selben Ausmaß nutzen konnten, die Freiheitlichen haben es zur schnellen Regeneration nutzen können. Die SPÖ hat ein sehr bemerkenswertes Jahr hinter sich. Darf ich da kurz einhaken? Vielleicht, ich glaube, dass wirklich die Person Kurz sehr große Schuld daran trägt und Verantwortung dafür, wie die ÖVP jetzt dasteht und wie sie wahrgenommen wird, weil mit ihm verbunden so viel Vertrauen in die Politik und speziell in die ÖVP zerstört worden ist. Und wie gesagt, die FPÖ hat nur da sitzen müssen und warten müssen, dass ihnen die Wähler in Scharen zulaufen, weil sie nur hinzeigen müssen auf Chats. Da mag manches gar nicht gerichtlich relevant sein, aber es hat ein Menschenbild gezeigt, diese Chats über die Kirche, über das Behandeln der Vertreter der Kirche, dass man einfach einer ÖVP nicht zugetraut hat und wo schwarze Funktionäre dann auch sich mit Grausen abgewendet haben. Und an dem nagt die ÖVP, so wie es du gesagt hast, immer noch und wird deswegen auch unter Wert geschlagen, weil in der Wahrnehmung nur all das immer noch mitschwingt, während viel gelungen ist. Und ich habe mit Kollegen gewettet, dass sie es bis zum Ende der Legislaturperiode durchhalten, weil sie aneinander gekettet sind. Weil beide, wenn sie früher vom Bord gegangen wären, das wäre Selbstmord gewesen. Herr Brauner, eigentlich ist die Machtbasis der ÖVP ja in den Bundesländern. Da haben wir auch interessante Entwicklungen beobachten dürfen. Als Sebastian Kurz angetreten ist, hat er ja gemeint, dass er quasi die Landesfürsten jetzt einmal auch entmachten möchte, die ÖVP, die Volkspartei ganz anders strukturieren und verstehen möchte. Jetzt ist die Macht zu den Bundesländern zurückgekehrt. Wie steht es denn Ihrer Meinung nach um die Loyalität? Die ÖVP steht tatsächlich, Sie haben es eh ohnehin schon ausreichend beschrieben, wahrscheinlich in ihrer tiefsten Krise seit Jahrzehnten. Jetzt muss man mit Karl Nehammer eine Wahl schlagen. Der tritt zum ersten Mal an. Die Sympathie und Vertrauenswerte sind enden wollend, was seine Person betrifft. Wie nehmen Sie das wahr? Wie steht die ÖVP eigentlich zu Ihrer eigenen Partei? Also die Sympathiewerte sind nicht enden wollend, sie sind im Keller. Er ist wirklich unter den unbeliebtesten Spitzenpolitikern als Bundeskanzler. Also das muss man immer sagen, das hat es glaube ich in dieser Form noch nie gegeben. Die ÖVP hat unter Kurz einen Höhenflug erlebt, unter anderem auch, weil man das Migrationsthema der FPÖ ausspannen konnte und man merkt, dass die Partei jetzt noch an dem nagt. Sie versuchte, dieses Thema auch immer wieder in die Höhe zu ziehen, nicht registrierend, dass es ihr nicht mehr nutzt, sondern nur mehr den Freiheitlichen nutzt. Also das ist ein bisschen das Dilemma. Man will diese erfolgreiche Zeit noch einmal wiederbeleben, aber es fehlt halt einfach der Zauberlehrling, der dafür verantwortlich war. Und ich glaube, dass die ÖVP momentan auf der Suche nach ihrer eigenen Identität ist. ÖVP momentan auf der Suche nach ihrer eigenen Identität ist. Es gibt sicher welche, die noch dieses Streben nach Staatsräson in sich tragen, aber ich glaube nicht, dass die momentan die relevante Gruppe ist in der ÖVP. Und so steuert sie halt auf eine Wahl zu, bei der man nicht richtig weiß, auch mit welcher Strategie man da jetzt den Turnaround schaffen will. Erinnern wir uns im vergangenen Jahr, es hat eine Rede gegeben vom Kanzler Nehammer, es hat den Versuch gegeben, mit dieser Normaldebatte Stimmen und Stimmung zu drehen, aber das ist alles irgendwo nicht. Es ist einfach nicht gelungen und das Dilemma ist auch das, dass jetzt haben wir soft gewechselt an der Spitze innerhalb so kurzer Zeit, jetzt nochmal wechseln, also das irgendwo geht es sich nicht aus, wenn man nicht wirklich den Superkandidaten hat. Die Frage wäre auch, wer nimmt das jetzt? Wer sagt, ich gehe auf das Schiff ohne Motor? Das ist schwierig. Herr Winkler, wir haben es jetzt schon mehrfach angesprochen. Zunächst wird bundesweit hier in Österreich die EU gewählt, das EU-Parlament am 9. Juni. Wie groß ist denn Ihre Zuversicht, dass tatsächlich im Wahlkampf ausreichend europapolitische Themen zur Sprache kommen? Oder teilen Sie die Befürchtung vieler, dass da eigentlich so richtig viel politisches Kleingeld gemacht wird, nämlich was innenpolitische Themen betrifft? Das wird selbst in Zeiten, also wenn nicht Krisenzeiten sind, gemacht, wo alles, was negativ ist, auf die EU abgeschoben wird. Also von der Gemeinde auf die Landesebene, von der Landesebene auf die Bundesebene und dann von der Bundesebene auf die EU. Und wenn wir jetzt eine FPÖ mit 30 Prozent haben, die sich immer sehr kritisch gegenüber der EU geäußert hat, dann ist anzunehmen, dass da nicht sehr viel Konstruktives transportiert wird. Die Frage ist, wie sehr die FPÖ-Wähler mobilisiert werden, zu einer EU-Wahl zu gehen, zu einer Wahl für eine Institution, die von der FPÖ auch immer wieder infrage gestellt wird. Das wird entscheidend sein für das Wahlergebnis. Aber wenn Kickl und Co. es schaffen, da ordentlich zu mobilisieren, dann wird die EU umso mehr als Denkzettelwahl verwendet werden, weil zumindest der Glaube da ist, dass keine direkten Auswirkungen sich dadurch entfalten, weil die eben auch so schwer transportierbar sind. Und das ist natürlich auch das Problem der EU. Wie kann sie den Menschen klarmachen, welche Auswirkungen eine starke EU hat, welche Auswirkungen Entscheidungen auf EU-Ebenen haben? Aber sollte das nicht eigentlich auch hier in Österreich Aufgabe der Parteien sein, immer wieder auch EU-Themen Zusammenhänge ins Treffen zu führen? Meines Erachtens passiert das absolut unzulänglich. Am ehesten tut es interessanterweise wiederum die FPÖ, die quasi gleich ihre Ankündigung einer Festung Österreichs verbindet mit der Festung Europa. Die Grünen haben es bis heute beispielsweise, wirklich eine prononcierte Europapartei, hat es bis heute noch nicht geschafft, eine Spitzenkandidatin, Spitzenkandidaten zu nennen für die EU-Wahl. Sie nehmen sich heute sehr ausführlich Zeit und überlegen sehr gut. Ja, aber was sehen Sie voraus? Was wird jetzt auf uns zukommen? Werden wir trotzdem irgendwie noch Narrative vorgeführt bekommen, die eine EU zeichnen und die Menschen glauben können? denn die extreme Rechte, rechtspopulistische Parteien im EU-Parlament stehen kurz davor, derart stabile Mehrheitsverhältnisse zu erreichen, dass sie eventuell bald die EU-Kommission übernehmen können. Ja, das hoffe ich jetzt einmal nicht. Aber es ist natürlich so, dass auch in Österreich nicht nur die FPÖ EU-kritische Inhalte transportiert, sondern dass auch die ÖVP begonnen hat, einen doch viel EU-kritischeren Kurs zu fahren. Aber es ist generell so, und es ist nicht nur ein österreichisches Phänomen, wie der Kollege gesagt hat, natürlich, und erliegen viele dem Reiz, dass sie eigene Unzulänglichkeiten auf nationaler Politik den Ball einfach weiterspielen nach Brüssel und sagen, ja, uns sind die Hände gebunden oder weil die Vorgaben so sind und so weiter und so fort. Also das ist leider ein Spiel, das hat sich eingebürgert. Und da dieses Spiel jetzt wieder umzukehren und zu sagen, um Gottes Willen, aber jetzt haben wir es übertrieben, das ist auch schwierig. Also ich glaube schon, dass bei dieser EU-Wahl und mir ist sehr bange vor dieser Wahl, ich glaube schon, dass sehr viel auf dem Spiel steht. Der ehemalige langjährige luxemburgische Außenminister Asselborn hat in einem Interview in einer deutschen Zeitung gesagt, wenn wir es schon wissen, wenn diese EU zerbricht und scheitert, dann war es das. Das ist nicht, wir haben keine zweite Chance oder das ist nicht ein Laborversuch und dann sagen, hoppala, ist uns passiert, dann müssen wir anders machen, sondern das ist schon ein politisches Projekt, das es so noch nie gegeben hat. Über Jahrzehnte Frieden, Wohlstand, Sicherheit und das Faszinierende und das Deprimierende ist, dass das alles vielen Menschen einfach nicht mehr durchdringt und nicht mehr zählt. Und da noch einmal ein Ändern im Denken, im Narrativ, wie es vorhin angesprochen wurde, zu erreichen, das wäre schon eine gewaltige, aber auch eine notwendige Leistung. Und da müssten halt die großen staatstragenden Parteien irgendwann einmal auch geeint auftreten. Wenn wir schon von großen staatstragenden Parteien sprechen, so dürfen wir in unserer Diskussion, wir sind schon fast bei halber Strecke, nicht vergessen auf die SPÖ, auf die österreichische Sozialdemokratie, die ja noch immer viele ihrer Wunden leckt. Spannende Monate liegen ja da hinter uns, teilweise auch skurrilste Ereignisse. Ich erinnere da an den Parteitag hier in Linz, wo man 48 Stunden lang den falschen Parteivorsitzenden gefeiert hat, um sich dann eingestehen zu müssen, wir haben uns einfach verzählt. Jetzt ist Andi Babler neuer Parteivorsitzender. Alle Hoffnung, dass damit jetzt Ruhe einkehrt und irgendwie die Partei wieder zu sich findet, scheint sich so noch nicht zu erfüllen. Wir nehmen denn Sie, die neue SPÖ, wahr. Warum kommt sie denn nicht von der Strecke? Denn der SPÖ wurden ja, die Kritik an Regierung von ÖVP und Grünen, Abgrenzung zur FPÖ, wurden ja immer wieder eine ganze Menge Elfmeter vorgelegt. Ja, vielleicht liegt das Problem darin, dass sie nicht nur ihre Wunden leckt, sondern sich regelmäßig auch neue zufügt. sondern sich regelmäßig auch neue zufügt. Da ist irgendwie nicht absehbar, dass das Ganze zur Ruhe kommt. Es gibt ständig Querschüsse, sei es aus dem Burgenland, sei es aus Tirol. Und es ist wirklich nicht absehbar, dass die SPÖ zur Ruhe kommt und Babler so das denn das Potenzial hätte und das war bisher nicht sichtbar, wirklich einmal seine Fähigkeiten entfalten kann. Und er selber hat ja teilweise herumierend bei Positionen bisher nicht klar dargelegt, wohin soll es gehen. Und ich glaube, dass durchaus auch einige der potenziellen Wähler ihnen klar ist, dass diese Forderungen, die da aufgestellt worden sind mit Inflation in die Verfassung und 32-Stunden-Woche und so weiter, in einer Zeit, in der Österreich und Europa in einem sehr harten internationalen Wettbewerb steht, ein bisschen überdacht werden sollten. Herr Braun, kann Babler Kanzler? Also, ich fange ganz von vorne an. Ich war bei seinem ersten Auftritt in Steiermuseum Arbeitswelt, als die drei ins Rennen gingen. Damals war ja noch die Pamela Rendi-Wagner auch dabei. Und jetzt einmal komme ich ganz zurück. Noch vor ein, drei Vierteljahren, glaube ich, ist die SPÖ bei 30 Prozent gestanden in den Umfragen und war deutlich vorne. Nur damit wir sehen, wie schnell sie in den vergangenen zwei Jahren die Stimmungen gedreht haben. Also da ist noch einiges Potenzial da. Der Andreas Babler ist in Steyr das erste Mal aufgetreten im Museum Arbeitswelt und ich bin natürlich hingefahren und habe mir das angeschaut, weil ich so gut ihn auch nicht kannte und ich bin dort weggefahren mit dem Gefühl, das ist ein sympathischer Mensch, aber das geht sich nicht aus. Und dann ist er gewählt worden er hat auf dem parteitag in linz eine feurige rede gehalten die die sehr viele delegierten begeistert hat und dann ist passiert was passiert ist das wissen wir alle diese dieser wahnsinn das konnte ja keiner glauben und das ist natürlich für einen neuen parteichef schon eine Hypothek, wenn er nicht mit dieser Euphorie eines Parteitags starten kann, sondern mit dieser Panne, dass die Stimmen falsch zugeordnet worden sind etc. Das waren schon mal denkbar schlechte Voraussetzungen. Und eines darf man nicht vergessen, der Mann hat keine Bühne. Er sitzt, glaube ich, im Bundesrat oder er ist nicht im Nationalrat vertreten, er hat keine Funktionen. Also wenn er etwas mitteilen will, muss er eine Pressekonferenz machen und wir wissen alle, dass Pressekonferenzen heute flugsan sind. Also dem Menschen fehlt jegliche Bühne und das hat man ja vorher auch schon gewusst und darum hat man ja gesagt, wie soll das funktionieren? Und es funktioniert nicht gut. Und dass er die Partei ganz nach links positioniert, das ist halt auch ein ja ein Zurückziehen aus der Mitte der SPÖ, das ist was, was gegen das Selbstverständnis dieser Partei nach dem Zweiten Weltkrieg spricht, denn das Selbstverständnis dieser Partei nach dem Zweiten Weltkrieg spricht. Denn das Selbstverständnis der SPÖ war schon auch immer, mitzuregieren und eine möglichst breite Mehrheit in der Bevölkerung anzusprechen mit den Inhalten. Und jetzt, ich glaube, die Julia Herr war das, die das am Parteitag sogar gesagt hat, in ihrer gar nicht so schlechten Rede, aber die gesagt hat, es ist wichtig, dass wir gegen die Kommunisten abdichten und gegen die Grünen auf der linken Seite. Da war gerade diese Wahl in Salzburg. Ja, und man dachte, wenn das reicht, dann wird es halt immer guter Zweiter in einer Regierung sein. Aber Bundeskanzler ist weit weg. Und da glaube ich, muss schon eine Verbreiterung an der Spitze noch stattfinden, wenn die SPÖ die große Chance, die da jetzt liegt, noch ergreifen will. Augenblicklich, auch das haben wir jetzt schon fast überbetont, gilt noch der Blick des Kaninchens vor der Schlange. Dennoch, der Wahltag, die Nationalratswahl ist mal hinter uns. Und dann kennen wir die Ergebnisse. Und noch verständigen sich alle Parteien, die aktuell auch im Parlament vertreten sind, Lösungen außerhalb der FPÖ zu finden. Das ist ja jetzt arithmetisch gar nicht so der große Variantenreichtum. Aber es taucht halt immer wieder und wir Österreicher sind darin ja seit Jahrzehnten sehr, sehr gut geübt, diese Option der Großen Koalition auf. Wahrscheinlich, wenn tatsächlich die SPÖ als Zweiter ins Ziel geht mit einer deutlich geschwächten ÖVP. Herr Winkler hat mal wirklich so ein bisschen spekuliert. Herr Winkler, haben wir jetzt mal wirklich so ein bisschen spekuliert, nach diesen vielen Zerwürfnissen zwischen ÖVP und SPÖ kann man sich denn das vorstellen, dass das irgendwie gut gehen kann, der gemeinsame Kitt, nämlich Kickl, verhindert zu haben? Der wird ja dann nicht so lange halten. Also erstens ist es keine große Koalition, sondern wenn man den Umfragen glaubt, wäre es eine Koalition der Verlierer, die sich wahrscheinlich aufgrund der Umfragedaten auch gar nicht ausgehen wird, sondern man wird möglicherweise oder sehr wahrscheinlich jemand Dritten brauchen. Wer das dann sein wird, ist relativ egal. Das Problem wird aber sein, dass diese Feindschaft ist meiner Ansicht nach in den letzten Jahren immer stärker und stärker angewachsen, gerade in dieser Zeit von Kurz und Co. sind regelrechte Feindbilder aufgebaut worden. Und dass sich eine ÖVP, die immer noch einen relativ starken Wirtschaftsfokus haben wird, mit einer so links positionierten Babler-SPÖ einigt und man dann auch noch jemand Dritten integrieren kann, sei das jetzt die Grünen oder die NEOS. Das ist meiner Ansicht nach schwerer vorstellbar, als dass die ÖVP doch irgendeinen Weg mit der FPÖ finden wird, auch wenn jetzt alle sagen, Kickel nein, aber die Variante SPÖ-ÖVP oder ÖVP-SPÖ mit einer weiteren Partei ist gerade unter dem Vorsitzenden Babler sehr schwer vorzustellen. Herr Braun, überlegen wir nochmal kurz gemeinsam, um welche Themen es eigentlich gehen wird. Oder wir dürfen hier auch gerne ein bisschen auf dem Wunschzettel unsere eigenen Vorstellungen schreiben, um welche Themen es eigentlich gehen sollte. Bei den vergangenen Wahlen, bei den bundesweiten Wahlen, wussten wir oder haben wir erfahren, dass das Thema Zuwanderung, Migration, Asyl eigentlich die Hauptausschläge mit Themen waren für die Wahlmotive. Wird das Ihrer Meinung nach wieder so sein? Ein signifikantes Refugee-Jahr wie 2015 haben wir nicht hinter uns. Die Themen haben sich auch ein bisschen abgeflacht. nicht hinter uns. Die Themen haben sich auch ein bisschen abgeflacht. Auch rechte Parteien bemühen sich sozusagen immer wieder aufgeregt, das Thema zu spielen. Gleichzeitig haben wir das ganz große Thema Klimakrise, wo ich selber den Eindruck habe, dass eigentlich die Ernsthaftigkeit bei vielen in der Bevölkerung noch gar nicht angekommen ist. Auch weil Parteien wie die Grünen das gar nicht richtig übersetzen können. Was ist denn Ihrer Meinung nach ein Thema, das in Österreich oder Themen, die in Österreich bei dieser Wahl tatsächlich bewegen werden? Also die sind jetzt alle angesprochen worden. Ich glaube, dass Migration ein Thema sein wird. Diesem Thema kommt niemand mehr aus. Wer sich dem nicht stellt, der hat, glaube ich, keine Chance. Das ist lange genug passiert. Klimakrise ist schon auch ein Thema, aber wird gegenwärtig eher genutzt von denjenigen, die sagen, die Maßnahmen eher zurückzuschrauben, Klimakrise wird überbewertet etc. Weil das ist ja auch eine Strategie, die die Freiheitlichen fahren. Ich kann nur sagen, Pensionssystem, Gesundheitssystem, Ich kann nur sagen, Pensionssystem, Gesundheitssystem, wir leben wirklich in einer Zeit, in der es sehr vieles gäbe, mit dem man sich beschäftigen sollte. Aber derzeit ist dieser ganze sich abzeichnende Wahlkampf schon ein reiner Emotionen-Wahlkampf. Getragen auch noch, durchaus noch, die Zeit der Pandemie spielt da noch mit. Das hat bei vielen Menschen das Misstrauen wachsen lassen. Es ist eine unglaublich schwierige Gemengelage, in die wir da hineingehen und ich glaube auch, dass anknüpfend an die Frage, ich glaube auch, dass für SPÖ, ÖVP nicht reichen wird, einfach zu sagen, wir gehen nicht mit dem Kickel. Man braucht als Botschaft schon mehr, um in eine Wahl zu gehen. Das ist schon ein bisschen ärmlich, wenn wir alle nur auf den Kickel schauen und sagen, wir haben nicht mehr Kickel. Also das ist schon zu wenig. Und was die Koalitionsfrage danach betrifft, da ist schon mehr als je zuvor, brauchen wir ein Ergebnis. Denn es kann, wenn zum Beispiel SPÖ und ÖVP noch einmal in die Spur finden und ein halbwegs akzeptables Ergebnis erringen, dass sie zu zweit eine Koalition bilden lässt, dann glaube ich, dass da ein paar konstruktive Kräfte gerade noch auf Sozialpartnerebene gibt, die das durchaus ein bisschen befeuern könnten und sagen können, das machen wir jetzt. Wenn man einen dritten Partner auch noch braucht, dann bin ich komplett deiner Meinung, dann wird es echt schwer. Eine Illusion, von der kann sich jeder verabschieden, auch in der ÖVP, ich bin mir sicher, dass die FPÖ nicht den Herbert Kickl irgendwie in eine Sonderrolle komplementieren wird, damit die ÖVP jetzt sagt, ja, jetzt gehen wir schon in eine Regierung. Also ich glaube, da hat die FPÖ ihre Lektionen mit der ÖVP in den vergangenen Jahren in ausreichendem Maße gelernt. Das werden sie sich sicher nicht bieten lassen. Vielleicht ganz kurz, die Frage ist natürlich auch, ob es nach der Wahl, je nach Ergebnis bei ÖVP und SPÖ, vielleicht dann auch neue handelnde Personen gibt. Wenn bei der SPÖ nicht mehr der Babler sitzt und bei der ÖVP möglicherweise auch jemand anderer und die SPÖ vielleicht über diesen Weg dann auch wieder ein bisschen mehr in die Mitte rücken kann, dann wäre es möglich, dass beide wieder zueinander sind. Einen Player dürfen wir auch nicht vergessen. Natürlich Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird auch noch ein Wörtchen mitzureden haben. Wie möglich oder wie wahrscheinlich halten Sie es, dass er sagt, okay, eine FPÖ in der Regierung kann ich nicht verhindern, aber einem Bundeskanzler Kickl gebe ich meine Zustimmung nicht? Also, diese Phase der Regierungsbildung ist so unwegbar momentan, das wissen wir seit Glastil, denn wichtig ist, wenn jemand dann zum Bundespräsidenten kommt, zwei Parteichefs, ganz wurscht von welcher Partei man sagen, wir haben im Parlament eine Mehrheit, wir möchten gerne diese Regierung bilden, dann kann der Bundespräsident zwar sagen, ich setze eine eigene Regierung ein oder ich will die Regierung nicht, aber diese Regierung hat ja keine Haltbarkeit. Die würde im Parlament keine Mehrheit haben und es würde das Spiel wieder von vorne losgehen. Ich glaube, da wird auch der Bundespräsident in den kommenden Monaten seine Worte sehr genau abwägen. Wiewohl man weiß, dass er kein Freund von Herbert Kickl ist. Und er hat ja argumentativ da einiges auf seiner Seite, weil er kann ja sagen, ich habe den Menschen schon mal zum Innenminister angelobt. Ich habe gegen ihn persönlich nichts, aber seine Politik hat mir gezeigt, dass ich bei dem vorsichtig sein muss. Also da würde ich ja nicht einmal lügen. Also wir haben dann wahrscheinlich noch spannende Momente vor uns, uns selbst zu überzeugen, inwieweit die Eleganz der Verfassung auch tatsächlich belastungsfähig ist. Wir haben jetzt gar nicht mehr so viel Zeit auf der Uhr, wir sind schon weit fortgeschritten. Ich möchte auf jeden Fall noch einen wichtigen Punkt ansprechen, Ich möchte auf jeden Fall noch einen wichtigen Punkt ansprechen, nämlich auch den Blick darauf richten, inwieweit Medien hier jetzt sozusagen selber ihre Rolle nachdenken können oder sollten. Ich bin der Meinung, sie sollten es tun und reflektieren, wie man als Journalist, Journalistin auch in dieses Wahljahr gehen soll. auch in dieses Wahljahr gehen soll. Also wir haben jetzt schon viel gesagt, also von diesem Paradigma oder diesem Bild des Kaninchens vor der Schlange sollten wir uns nicht leiten lassen. Angst ist ein schlechtes Leitbild, auch wenn Politik der Angst wahnsinnig viele Stimmenzuwächse verspricht. Herr Winkler, wie wollen Sie es denn anlegen? Wie können Sie ein Medium produzieren, eine Zeitung letztlich für ein Publikum, das sich selber in den vergangenen Jahren politisch zunehmend erregt hat, wo die Protesthaltung und sozusagen eine Stimmung gegen die da oben sich immer weiter verfestigt? Welche Rolle sehen Sie da eigentlich auch für sich? Und welche Rolle sehen Sie da eigentlich auch für sich? Die Versuchung für Medien ist natürlich groß, auf diese Erregung auch aufzuspringen, wenn es um Quote, wenn es um Leserzahlen, wenn es um Klicks im Online-Bereich geht. Dieser Versuchung zu widerstehen und das Ganze möglichst konstruktiv anzugehen und auch diese Ankündigungen, diese Propaganda zu hinterfragen, anzugehen und auch diese Ankündigungen, diese Propaganda zu hinterfragen, ist ureigenste Aufgabe der Medien. Auch wenn es manchmal schade ist, dass es eben dann von den Medienkonsumenten nicht in der Art und Weise geschätzt und gewürdigt wird, weil man halt mit der schnellen Schlagzeile, mit der Fahndungsliste oder was es auch immer sein mag, mehr Menschen auf den ersten Blick abholt. Das wird die Herausforderung an uns Medien sein, dass wir da tiefer gehen und das auch hinterfragen und eben nicht auf diese Propaganda reinfallen, sondern eine Oppositionspartei genauer dazu befragen, was denn die Pläne sind, wenn alles schlecht ist jetzt an den Regierenden und was der Weg ist oder die Zukunft, in die sie uns führen wollen, das Land. Und das ist nicht ganz einfach, weil natürlich vor Wahlen alles versprochen wird. Sich um die Finanzierung niemand Gedanken machen muss bei den ganzen Ankündigungen, sei es Mietpreisdeckel und und und oder um die Rechtsstaatlichkeit auch dieser Forderungen. Und soweit möglich werden wir das machen als Bezirksrundschau und natürlich auch möglichst weit runtergebrochen auf die lokale Ebene, die für uns immer relevant ist. Herr Braun, was haben Sie sich in Ihrem Kopf schon zurechtgelegt? Ich glaube, dass man in dieses Wahljahr genauso hineingehen muss wie in jedes andere zuvor. Ausgewogen, fair, das ist wichtig. Eine gerade Linie. Ich habe das oft gehabt, ich habe oft so erregte Phasen gehabt in der Politik, wo man dann ein bisschen zum Überlegen anfängt. Wenn ich das jetzt mache, dann gar nichts. Gerade die Linie halten, ich habe die Erfahrung gemacht, das ist immer der beste Weg. Und warum soll man den jetzt verlassen? Und wenn die Zeiten erregter werden, aufgewühlter werden, dann ist eine nüchterne Betrachtung umso notwendiger. Und darum glaube ich, dass Journalismus in dem Jahr sehr wichtig ist. Einige, die wir vielleicht fragen wollten, haben kein Interesse mehr, dass sie mit uns reden. Das gehört ja auch zum Kurs der Freiheitlichen, dass sie sich von den klassischen, seriösen Medien eher abwenden. Die haben sich ihre eigene kleine Medienwelt geschaffen und das durchaus auch erfolgreich. Wobei das weniger mit Journalismus zu tun hat. Ja, das ist dann eine andere Frage, das ist völlig richtig. Aber weil Sie auch gesagt haben, ausgewogen und fair, auch das ist eine wichtige Frage. Viele kleinere Parteien beklagen sich immer wieder, dass sie medial viel zu wenig Beachtung finden. Jetzt ist es so, dass mit der KPÖ tatsächlich eine Partei die Chance hat, den Einzug in den Nationalrat zu schaffen, mit den Erfolgen von Graz und auch in Salzburg im Hintergrund bei der Bürgermeisterwahl. Jetzt in Salzburg wissen wir es noch nicht. Natürlich auch Marco Pogo, der einen Achtungserfolg bei der Bundespräsidentschaftswahl erzielen konnte. Wie wollen Sie damit umgehen mit diesen kleineren Parteien? Kriegen die bei Ihnen auch Media-Coverage oder müssen die fürchten, dass sie überrollt werden? Was kriegen die? Medienberichterstattung. Natürlich. Aber ich glaube einfach, dass man einen Unterschied machen muss zwischen Parteien, die sich schon sehr lange bemühen und ins Parlament eingezogen sind. Das ist ja alles eine viel Arbeit. Das ist ja jetzt nicht etwas, was von heute auf morgen passiert. Wer schaut, wie lange die Grünen gebraucht haben, dass sie im Parlament Fuß fassen, dass sie sich dort etablieren. Also wir werden diese Gruppierungen natürlich zu Wort kommen lassen. Wir werden uns auch mit ihnen beschäftigen. Aber ich sage jetzt einmal, zuerst müssen sie schon auf dem Wahlzettel stehen. Das ist ja zum Beispiel bei Marco Bogo noch gar nicht geklärt. Es ist halt auch eine wichtige Wahl. Es muss auch jeder wissen, mache ich mir die Gaude und tue das jetzt, nur weil ich gerade lustig bin oder sollte ich es vielleicht bleiben lassen? Kommen wir noch abschließend auf ein Thema zu sprechen, das vielleicht über allem steht und ganz besonders wichtig ist. Das ist die Demokratiefrage als solche. In den Demokratiemonitoren für Österreich wird es ja mit Österreich zunehmend schwieriger. Der Vertrauensindex in die Demokratie ist rückläufig. Die Menschen zweifeln immer mehr auch an der Lösungsfähigkeit von Politik, sozusagen vertrauen immer weniger in Politikerinnen und Politiker. Auch das Ansehen von Medien ist, muss man ehrlich gestehen, schwer angeschlagen. Was ist denn Ihrer Meinung nach, Herr Winkler, daraus eine der für Sie wichtigsten Schlussfolgerungen, nämlich jetzt wirklich auch gemeinsam zu denken, diesen Zusammenhang Politik und Medien, im Zusammenhang Politik und Medien, dass wir natürlich auch als Medien in einer demokratisch verfassten Gesellschaft eine wichtige Rolle spielen. Das allerdings sozusagen schwer angeschlagen, wie bereits erwähnt. Wie können Medien da auch wieder stärker gehen in Richtung Vertrauensstärkung in die Demokratie? Von mir aus auch ein Wort zu bemühen, das sehr wichtig ist, nämlich auch von Demokratiebildung und Demokratieerziehung. Es ist ja immer wieder die Rede von der Vertrauenskrise, die zweifelsfrei vorhanden ist, sei es in Politik, sei es in Medien, sei es auch in die Wissenschaft. Da ist ja während Corona viel passiert und ich glaube, da sollte man auch die Lehren daraus ziehen. Das einfachste Beispiel war, dass am Anfang erklärt worden ist, die Corona-Impfung schützt vor der Infektion, was nachgewiesenermaßen nicht der Fall war, leider. Aber es ist so hingestellt worden und da geht es darum, aufzuzeigen, gerade am Beispiel Wissenschaft. Es sagt ja schon der Name, ist Wissenschaften und nicht Wissen zu haben. Und das gilt auch für uns als Medien oder für Politik zu zeigen, okay, das ist die momentane Situation, die wir versuchen, bestmöglich zu beschreiben und auch einzuschätzen, aber nicht zu sagen, es ist so. Und das muss man den Menschen auch klar machen und ihnen genauso klar machen. Es gibt auch niemand anderen, der sagen kann, es ist so, wie es manche Parteien vormachen. Und ihnen diese Kompetenz oder zumindest einmal den Zweifel zu geben oder das kritische Hinterfragen zu lernen oder anzubieten, das notwendig ist für eine Demokratie, weil es ist zwar gerade in diesen Kreisen immer die Rede vom Hausverstand, der über allem stehen sollte. Aber der Hausverstand sollte nicht sagen, es ist etwas so und rundherum ist es nicht anders. Wir haben im Laufe der Geschichte gelernt, dass sich Wissenschaft tagtäglich sozusagen erneuert und weiterentwickelt. Und das sollte in der Gesellschaft wieder mehr ankommen, natürlich von der Schule weg und sollte aber durchaus vielleicht bei manchen Medien auch wieder stärker in die Köpfe drängen, dass man Wahrheit nicht abbildet, sondern nur bestmöglich beschreiben kann und versuchen kann, sich anzunähern. Herr Prankt, fürs Protokoll, ich fühle mich nicht schwer angeschlagen, weil das, glaube ich, wichtig ist. Ich glaube, wir müssen durchaus als Medien, ich teile das alles, was der Kollege gesagt hat, aber wir müssen als Medien durchaus auch um unsere Rolle wissen und um die Bedeutung unserer Rolle. Und ich sage das auch bei uns, wir haben viele junge, talentierte Kolleginnen und Kollegen bei uns in der Redaktion. Und ich hoffe, dass die noch Jahrzehnte ihrem Beruf nachgehen können und sie können stolz darauf sein. Ohne Journalismus gibt es keine Demokratie. Das muss man wissen. Wenn es uns nicht mehr gibt, dann ist es finster. Und das, also wir können schon stolz sein auf das. Und wenn man heute schaut, überall, wo sich so semi-autoritäre Regime an die Macht begeben, was passiert als Erster? Die Medien sollen eingeschränkt werden, die Medien sollen geknebelt werden. Warum? Weil das eine Demokratie lebendig hält. Berichterstattung, kritische Berichterstattung, Öffentlichkeit herstellen, öffentlichen Diskurs herstellen und zwar auf einer gesicherten, qualitativ fundierten Basis. Nicht irgendwo im Internet Influencer, sondern von Leuten, die Profis sind. Und darum glaube ich, ich fühle mich nicht schwer angeschlagen. Im Gegenteil. Die Zeiten sind schwer, aber uns braucht man mehr denn je. Aber die Medienkompetenz braucht es natürlich auch bei den Medienkonsumenten, weil wenn die Unterscheidung nicht zwischen irgendwelchen selbstgemachten Propagandamaschinen und Parteisendern und gut gemachtem Journalismus gemacht werden kann von den Medienkonsumenten, dann hilft es auch nichts, wenn wir es so gut wie möglich machen. Aber auch da sind wir gefordert, dass wir darauf aufmerksam machen und dass wir auch einen gewissen Kodex einhalten, der unsere Seriosität nicht untergrabt. Das ist auch wichtig. Also bei mir laufen es ja beide weit offene Türen ein. Nur natürlich in der Politik ist auch sozusagen zunehmend eine Verhaltensänderung beobachtbar. Nämlich, dass der Respekt gegenüber Medien zunehmend abhanden kommt innerhalb der Politik. Jetzt sage ich das nicht pauschal für alle, aber es wird immer schwieriger. Aber kommen wir noch ganz kurz auf aktuelle Medienentwicklungen zu sprechen, dann kommen wir eh schon ganz zum Schluss. Diese Idee, dass das Internet Wahlen entscheidet, ist ja mittlerweile auch schon 30 Jahre alt. Aber dennoch, es ist gerade im Hinblick auf junge Wählerinnen und Wähler noch immer eine ganz wichtige Quelle. Vor allem verschiedenste digitale Anwendungsmöglichkeiten, Plattformen, was auch immer, sind ganz wichtige Quellen, auch sich Informationen zu beschaffen. Haben wir, haben Sie als Zeitungen den Kampf gegen Social Media schon verloren oder sehen Sie noch die Möglichkeit, da doch Boden wieder gut zu machen? Ich rede jetzt wirklich sehr stark von den jüngeren Generationen, die jetzt sozusagen auch als politische Subjekte heranwachsen. Also wir nutzen Social Media ganz einfach auch als Kanäle, um unsere Inhalte zu transportieren, zu verbreiten. Das gehört dazu. verbreiten, das gehört dazu. Das Problem ist eben sozusagen, wie können wir auf Social Media klar machen, dass das eine hier gut gemachter Journalismus ist und das andere entstammt einfach einer Propagandamaschine. Also wir werden auch immer wieder mit Inhalten konfrontiert, wo man dem User dann nur sagen muss, bitte schau einmal nur in das Impressum rein, der Plattform, die du da gerade zitierst, wo dann irgendwann rauskommt, okay, das ist eine Agentur, die in Russland sitzt, Sputnik oder wer auch immer. Und da geht es wiederum um die Medienkompetenz. Also das wird mit das Entscheidende sein, das zu hinterfragen. Das wird wichtig sein, dass wir uns da einbringen, dass man das in der Bildung auch entsprechend verankert. Ich weiß, es soll alles Mögliche immer in die Schulen rein, aber ich glaube Medienkompetenz ist etwas Grundlegendes und etwas Entscheidendes im Hinblick auf die Weiterentwicklung und auf die Absicherung der Demokratie auch. Herr Braun, Sie haben jetzt das Schlusswort. Die Nachrichten haben ja eine eigene Medien-Nachwuchsakademie. Also entnehme ich, dass Sie auch sehr stark auf Jugend setzen. Was können Sie denn der Jugend sagen, warum es sich doch lohnt und spannend ist, nämlich sozusagen jetzt mit einer zuversichtlichen Perspektive, sich mit großem Interesse für das Wahljahr 2024 zu interessieren? Also ich möchte nochmal zu unserer Akademie ganz kurz was sagen, weil wir wirklich super junge, engagierte Journalistinnen und Journalisten schon in mehreren Jahrgängen haben und mittlerweile die Leistungsträger in unserer Redaktion geworden sind. Und darum ist mir um den Journalismus und um die Zukunft des Journalismus nicht bang. Und ich glaube einfach, dass jeder junge Mensch jetzt in dem Jahr merken müsste, dass du mehr auf dem Spiel stehst, als dass man nicht weiß, wo man das Kreuzchen macht. Und ich glaube, relevante Information gibt es nur im seriösen Journalismus. Und ich glaube, dass das gar nicht so schwer ist herauszufinden. Und wie soll der seriöse Journalismus mit Social Media etc. umgehen? Was soll man machen? Wir müssen unsere Arbeit gut machen. Und eins ist auch klar, wir können ja nicht den Kampf nicht einfach aufgeben und sagen, ja, da haben wir jetzt keine Chance. Ich glaube das nicht. Also ich glaube, dass es wieder eine Rückentwicklung und eine Rückbesinnung auch vielleicht auf ein bisschen mehr Langsamkeit geben wird. Das ist doch einmal ein Schlusswort, das regelrecht Zuversicht versprüht. Vielen herzlichen Dank Ihnen beiden. Thomas Winkler, Chefredakteur der Bezirksrundschau Oberösterreich. Wolfgang Braun, stellvertretender Chefredakteur der Oberösterreichischen Nachrichten und Politikressortleiter. Vielen herzlichen Dank auch wie immer dem Publikum, den Zuseherinnen und Zusehern von DorfTV, die mit großem Interesse dabei waren. Ich darf schon ankündigen, dass die nächste Ausgabe von der Stachel im Fleisch heute schon genau einer Woche am Programm steht, nämlich in einer durchaus thematischen Weiterführung, was wir jetzt am Schluss dieser Diskussionsrunde debattiert haben. Es geht dann um die Medienwelt Österreichs. Was darf denn der Journalismus im Wahljahr 2024 erwarten? Zu Gast sind dann bei mir Harald Fiedler, Medienredakteur der Tageszeitung der Standard. Er hat ein Buch geschrieben, aktuell zum Thema Medienwelt Österreich. Zweiter Gast ist dann auch Christine Heiden. Sie ist Präsidentin des Oberösterreichischen Presseclubs. Heute in einer Woche, Montag 22. Jänner, wieder um 17.30 Uhr hier aus dem Studio. Ich darf mich bedanken und wie immer mit meinem Ersuchen schließen. Bleiben Sie dem Sender des Vertrauens, nämlich DorfTV, weiterhin gewogen. Noch einen schönen Abend und auf Wiedersehen.