Frau macht Film Abena Kati Pinne vom Frauenbüro der Stadt Linz begrüßen. Ich bin Frauenbeauftragte der Stadt Linz und als Frauenbüro der Stadt Linz freut es uns natürlich irrsinnig, dass wir diese langjährige Kooperation MinMovimento eben auch heuer wieder so erfolgreich umsetzen dürfen. Frau macht Film, eine ganz wichtige Reihe und als Frauenbüro der Stadt Linz ist es uns einfach ein irrsinniges Anliegen, Frauen überall sichtbar zu machen, wo sie hingehören, nämlich auch dort, wo es um Macht geht und vor allem eben halt auch in der Kulturszene, weil überall, wo Macht und Geld eine richtige, große Rolle spielen, sind Männer hauptsächlich vertreten, auch im Kunst- und Kulturbereich. Und deswegen freut es uns sehr, dass wir mit dieser Filmreihe eben einen Raum geschaffen haben, wo wir unterschiedliche Themen ansprechen können. Und ich freue mich jesendig auf die heutige Podiumsdiskussion und danke, dass ihr, sie heute alle da sind. Und danke auch an die Podiumsgäste, dass ihr, sie, euch Zeit genommen habt und wir euch heute lauschen dürfen. Dankeschön. habt und wir euch heute lauschen dürfen. Dankeschön. Ich mache mal eine kurze Vorstellungsrunde und fange an bei Gitti Wasicek, Vizerektorin der Kunstuniversität Linz, Künstlerin und Aktivistin. Es ist die Wahrheit. Miriam Hi, Schauspielerin, Kabarettistin, Autorin und Moderatorin. Und Clara Galistl, seit November Geschäftsführerin von Vera Vertrauensstelle gegen Maskenmissbrauch, Belästigung und Gewalt in Kunst und Kultur. Ich freue mich sehr, dass ihr alle hier seid. Ich finde es sehr toll, die zwei Begriffe, die gleich bei der Begrüßung gefallen sind. Viele Leute glauben, bei MeToo geht es um Sex, aber es geht um Macht und um Geld. Danke für die schöne Einleitung. Brauche ich quasi nichts mehr machen. Meine Einstiegsfrage wäre, damit wir quasi mit etwas Positivem also kurzer Rückblick, 2017 im Herbst vor sechs Jahren ist MeToo losgegangen, das hat sich auf einen Hashtag von Tamara Berkey, einer Aktivistin, bezogen und Alisa Milano hat dann begonnen, Missbrauchserfahrungen auf Twitter zu tweeten und das ganze Ding, wie sich alle vermutlich erinnern können, ist eine große Welle von Schilderungen, ist losgebrochen, auch am Anfang, wenn wir uns, also ich habe heuer im Sommer wieder bei der Rammstandssache sehr daran denken müssen, es ist ist losgebrochen, auch am Anfang, wenn wir uns, also ich habe heuer im Sommer wieder bei der Rammstandssache sehr daran denken müssen, es ist genauso losgebrochen, eine Welle von, die übertreiben alle, die wollen alle nur was, was wollen die überhaupt und warum machen sie die so wichtig? Also da ist mir auch wieder aufgefallen, wie wenig sich geändert hat. Aber als Einstiegsrunde meine Frage, wo habt ihr das Gefühl, es hat sich was geändert? Ich fange jetzt an oder ich probiere es. Vielleicht hat sich ein bisschen was geändert, dass sozusagen aus den Teuröschen-Schlummern so langsam Erwachungen sind. Und vielleicht hat sich ein bisschen was verändert, dass eben, weil es jetzt schon so lange her ist, dass es jetzt nicht nur eine Modeerscheinung ist. Was sich verändert hat, ist noch für mich, dass es mittlerweile Organisationen gibt, dass wir einen gemeinsamen Forderungskatalog machen, weil, dass man den auch immer wieder gemeinsam quasi tragt und überall gemeinsam runterbetet und und und. Ja, jetzt einmal so weit. Also, ich arbeite jetzt seit fast genau oder eigentlich gute 20 Jahre schon im Film- und Fernsehbereich, allerdings noch gar nicht so lange als Schauspielerin. Und habe quasi die Zeit als Schauspielerin in dem Fall so mitbekommen, dass ich schon sehr, sehr viel getan habe in den letzten Jahren. Auch durch Erzählungen, Erfahrungsberichte und vor allem auch durch Konsequenzen, die bereits passiert sind. Und ich habe mir wirklich zur Aufgabe gemacht, heute ich weiß nicht, wie konkret die sein kann und darf, weil tatsächlich noch immer Kolleginnen mir immer wieder gesagt haben, bitte erzähl es niemandem weiter, denn ich werde nie wieder eine Arbeit finden. Und natürlich respektiere ich und akzeptiere sowieso und ich respektiere das total und verstehe es auch selber, weil ich mir selber oft in die Hosen geschissen habe als Moderatorin. Und ich habe mir immer gedacht, als Moderatorin hast du sowieso immer die Arschkarten gezogen bei dem ganzen Scheiß, der da passiert. Aber tatsächlich ist es im Sch, dass man das Gefühl hat, der Rücken wird einem doch mehr gestärkt und man traut sich jetzt etwas zu sagen und tatsächlich sind wir auch schon, ich sage es jetzt einfach, einen Mitarbeiter losgeworden, der unangenehm aufgefallen ist und sich unangemessen benommen hat in der Arbeit. benommen hat in der Arbeit und das hat keinen Platz, das hat die Arbeitsmoral zerstört und viele, die gesagt haben, ja, das ist halt so und der ist halt schon da und dort dabei gewesen, das war dann kein Argument mehr, was lange Zeit und teilweise und großteils noch immer ein Argument ist, aber in unserem Fall dann nicht mehr. Und die Anlaufstellen, die dann auch auf den Dispos draufstehen, die sind wahrgenommen worden. Und es wurde zugehört. Und es wurde aber in dem Fall auch gehandelt. Und das war für mich ein echter Meilenstein. Ein Dispo ist diese Liste, die alle am Set in der Früh kriegen, wo alle, die gerade an dem Tag mitarbeiten und alle Stellen, die man brauchen kann, draufstehen. Du kriegst ja quasi den Zeitplan, den Fahrplan, wann der Drehtag beginnt, welche Menschen da mitarbeiten, wer wo wann abgeholt wird, wann gibt es Mittagspause. Und ich, Dodl, habe das zum Beispiel gar nicht gewusst. Mir wurde gesagt, bei uns steht auf jeder Dispo die Telefonnummer von der Wie-Du-Anlaufstelle in etwa. Das habe ich nicht von Anfang an gewusst. Das habe ich einfach überlesen. und ich bin nicht stolz drauf. Aber ich bin irrsinnig froh darüber, dass diese Zeile dazu bewirkt hat, dass etwas sehr Unangenehmes einfach ersetzt wurde und eine tolle Frau bei uns jetzt arbeitet. Also für uns und jetzt als Vera sprechend, kann ich sagen, was sich natürlich verändert hat, ist, dass es Vera jetzt arbeitet. Also für uns und jetzt als VERA sprechend kann ich sagen, was sich natürlich verändert hat, ist, dass es VERA jetzt gibt. Also WE DO hat, kann ich sagen, bei den Kunst- und Kulturinstitutionen ein sehr großes Unbehagen ausgelöst, weil auf einmal hat das einen Namen gehabt und jeder hat Angst vor dem WE DO gehabt. Haben wir jetzt auch Wie-Du? Was machen wir, wenn bei uns ein Wie-Du kommt? Me too, Entschuldigung. Und im Filmbereich hat Wie-Du relativ bald begonnen. Ich bin sehr froh, dass es da schon sehr viel Vorerfahrung gibt. Und Vera gibt es jetzt seit einem Jahr. Und ich glaube, das ist eine ganz große Änderung, die sie da seit dem Hashtag ergeben hat. Auch was, was ich mir schon aufgeschrieben habe, diese Drohung, du kriegst dann nie mehr wieder einen Job. Ich finde das immer noch sehr faszinierend, dass diese Drohungen immer die Betroffenen von Machtmissbrauch kriegen und nie die, die ihn ausüben. Weil wenn man sich vorstellt, ein noch junger Mann, das ist nur ein Beispiel, muss natürlich kein junger Mann sein, probiert das das erste Mal an einem Set, wo auch immer, im Kulturbereich, am Theater, keine Ahnung, und die erste Reaktion, die der bekommt, ist, wenn du das nochmal machst, dann sagen wir allen deinen Namen und du kriegst in dieser Branche nie mehr wieder einen Job. Warum funktioniert es andersrum? Ich glaube, dass sich das echt relativ schnell ändern kann und in diese Richtung, die du gerade beschreibst, da gehen kann. Weil was wir sehr viel fordern, ist, dass die Institutionen Schutzkonzepte machen, dass es Vertrauenspersonen gibt, wo auch die Rolle klar definiert ist und man dann mit uns zusammen arbeitet. Und es gibt viele Betroffene, die von uns wollen, dass wir so Interventionsschreiben, heißt das, also an ArbeitgeberInnen, an Förderstellen Briefe schreiben, die von uns wollen, dass wir so Interventionsschreiben, heißt das, also an ArbeitgeberInnen, an Förderstellen Briefe schreiben, wo drinsteht, uns wurde dieser Sachverhalt geschildert. Das können wir jetzt noch nicht machen, weil das noch nicht rechtlich abgeklärt ist, wie das genau ausschauen muss. Aber wenn alleine die Möglichkeit, dass es das mal geben kann, kann dann, glaube ich, sehr schnell in so eine Richtung gehen. Ein sehr problematisches Schutzkonzept habe ich bemerkt, wenn die Produktionsfirma tatsächlich reagiert hat. Und wie hat sie reagiert, wenn eine Mitarbeiterin sich sexuell belästigt fühlte und sexuell belästigt wurde? Sie wurde geschützt. Und zwar wie? Diese Mitarbeiterin wurde nicht mehr alleingelassen mit dem Herrn Superstar und wenn dann jemand dabei war und der dann halt einfach nicht mehr tun und lassen konnte, wie er wollte dann war sie doch ausreichend geschützt, oder? Und wenn es dann doch nicht ging dann nimmt man halt vielleicht in der Zukunft halt jemand anderen. Und ich habe nicht einmal erlebt, dass man gesagt hat, auf einmal waren dann nur noch Männer am Set. Und viele fähige Mitarbeiterinnen haben halt dann nicht gearbeitet, weil es halt dann zu schwierig war. Weil wir brauchen doch den Herrn Superstar, oder? Darf ich kurz einhaken oder willst du was direkt dazu? Also ich glaube, man muss das echt so ein bisschen anders denken als ökonomisches Risiko, das Institutionen oder Produktionen eingehen, wenn sie Leute, über die man weiß, dass die eventuell Gefährder sind oder von anderen schon öfter als GefährderInnen beschrieben worden sind, wenn man solche Leute engagiert, weil es kann immer ein We Too ausbrechen. Und wenn man vorher schon weiß, wer da irgendwie ein Risiko hat, ein erhöhtes Risiko besteht, dass eine Person vielleicht übergriffig wird, kann man vielleicht davor in der Besetzung überlegen. Es gibt ja auch die tolle Geschichte von der jungen Frau, die bei der Fernsehserie gearbeitet hat und es übergriffiges Verhalten gab und man hat dann gesagt, man kann ihr das auf gar keinen Fall weiterhin zumuten, deswegen arbeitet sie in der zweiten Staffel nicht mehr mit. Und in Wahrheit soll es Zulagen geben für die psychische Belastung, die manche Frauen ertragen müssen? Also wie so eine Schwerarbeitszulage? Also nochmal zurück zu deiner Frage. Es hat natürlich genau mit den Machtverhältnissen zu tun, von denen die Appena sozusagen gesprochen hat, warum das umgekehrt nicht passiert. Und ich glaube, so ein Kulturwandel, so nennen sie es einmal, braucht einfach gewisse Zeit und braucht ganz viele Rädchen. Ob das jetzt das rechtliche Rädchen ist, ob das das Rädchen der Öffentlichkeit ist, ob das das Rädchen der Solidarität ist und, und, und. Und das meine ich auch, wo man permanent sozusagen in einem Kanon alle gemeinsam predigen müssen, damit sozusagen überhaupt so etwas stattfinden kann. Also das wäre irgendwie so die Frage, warum für mich. Was mir, woran ich auch noch denke, also grundsätzlich im Filmbereich ist es kein nichts gut, im Theaterbereich ist es ähnlich, wir arbeiten nicht mehr bei Männern mit so einem Genieverdacht, also das ist ja nie einfach nur ein Produzent oder nur ein Theatermacher oder nur ein Filmemacher, sondern der ist ja dann immer gleich Gott. Und für Gott gelten natürlich auch andere Regeln, vor allem wenn seine Kunst genial ist. Das darf man auch nicht vergessen. Also da ist dann so eine unwichtige Person auch irgendwie schnell einmal Opfer von dieser Genialität. Und gleichzeitig denke ich mir, und ich erlebe es auch wirklich viel bei Kolleginnen in meinem Beruf im Journalismus und den Leuten, mit denen sie arbeiten müssen, Sexisten arbeiten oft wirklich schlecht. Ja, der Weck ist, der war nicht so gut. Der hat zwar da und dort und dort und dort gearbeitet, aber der war jetzt auch nicht so gut. Also es gibt noch genug andere Gute. Darüber haben wir ja immer wieder mal gesprochen. Ist es jetzt wirklich so wichtig, den zu halten? Aber ja. Da ist ja wieder das Fatale bei Filmproduktionen, die dauern dann halt sechs Wochen und dann denkt man sich, es ist jetzt wirklich geschissen. Aber es ist nur sechs Wochen geschissen und dann ist es vorbei. Aber es ist dann woanders wieder sechs Wochen geschissen und das ist, also ich bin ja für den Sport nicht zuständig, aber im Sportbereich auch ganz ähnlich, dass man Trainer, Trainerinnen, genders mal offen, weil es gibt auch Frauen, die Gefährderinnen sind, die trainieren halt dann woanders und im Theater, im Filmbereich hat man das auch immer, die insährderinnen sind, die trainieren halt dann woanders. Und im Theater, im Filmbereich hat man das auch immer, die inszenieren halt dann woanders. Also darum ist es wichtig, dass die Leute sich bei uns melden, damit wir das mal aufnehmen können und dann kann man was tun. Also ein bisschen so wie bei der katholischen Kirche, wo dann die Pfarrer versetzt werden. Genau, exakt. Ich habe ja vor einiger Zeit eine sehr wichtige Frage gestellt bekommen. Und zwar die Frage, Mimi stell dir mal vor, du hast einen Schaß gebaut und könntest eventuell ins Gefängnis dafür kommen. Bin ich so gespannt, wo das hingeht. Die Frage ist jetzt, du bist jetzt schon fix bei einer Fernsehproduktion dabei, bei einem großen Film und hast jetzt das irgendwie an der Backe. Aber es ist noch nichts ausgesprochen. Das Urteil wurde nicht gefällt, aber es kann sein, dass du ins Gefängnis kommst. Wie tust du dann eigentlich? Oder wie darfst du dann tun? Mit wem redest du dann? Mit der Agentur, mit der Produktion? Und ich habe dann überlegt und habe gesagt, Entschuldigung, was warst du von mir? Aber ich habe gesagt, ich war es. Und ich habe dann überlegt, habe ich gesagt, Entschuldigung, was warst du von mir? Aber ich habe gesagt, ich war es. Und sie hat gemeint, da steht das irgendwie im Vertrag. Und da ist bei mir losgegangen, im Vertrag. Also es fängt ja wirklich schon sehr, sehr früh an. Und ich bin draufgekommen, nein, es steht nichts im Vertrag. Also es geht jetzt überhaupt nicht darum, ob ich jetzt ins Gefängnis komme, also ich jetzt in der Geschichte, sondern... Wir sehen dich jetzt leider alle vor unserem geistigen Auge im Gefängnis komme, also ich jetzt in der Geschichte, sondern... Wir sehen die jetzt leider alle vor unserem geistigen Auge im Gefängnis wegen einem sehr interessanten Verbrechen. Die Sache, wie gehandelt wird, wenn du dann erfährst, dass ein Darsteller oder eine Darstellerin eventuell eine Straftat begangen hat und du dann entscheiden musst, kann man vielleicht vertraglich schon vorher, weil ich höre halt immer, wenn es dann schon zu spät ist oder wenn man dann halt sagt, ja man konnte halt nichts tun, dass man da irgendwie vielleicht ein bisschen mehr Spielraum hat vorher schon zu überlegen, was tut man, dass das vielleicht auch vertraglich geregelt ist. Weißt du, wo ich nicht möchte? Weißt du, Straftat im Vertrag regeln, das steht ja gar nicht. Nein, es ist keine Straftat, aber es ist... Wie tut man, wenn man gerade in einem... Wenn das Risiko besteht... Also es ist ein Unterschied, ob quasi eine Person sagt, mir ist etwas passiert, ist etwas anderes, wie eine Anzeige wurde erstattet, wie es gibt ein Urteil. Das sind drei völlig verschiedene Dinge. Und arbeitsrechtlich sind die Sachen schon geregelt. Das muss nicht extra in einem Arbeitsvertrag drinnen stehen, weil es Gesetze gibt, die muss nicht extra in einen Einzelvertrag reinschreiben. Aber was interessant wäre, dass im Arbeitsvertrag drinnen steht, wie das Verhalten ist auf einem Set. Und da kommt das Schutzkonzept. Da kommt das Schutzkonzept. Das finde ich total wichtig, dass sowas drinnen ist. Und wo fängt das an für das Unternehmen? Und diese Regelungen, glaube ich, gibt es nicht drinnen. Oder dass das Unternehmen oder die Filmproduktion sehr darauf achtet, dass es ein Schutzkonzept gibt und auch darauf hinweist in alle Arbeitsverträge. Und man ist ja als Arbeitgeber, Arbeitgeberin eigentlich schon für das Wohlergehen der Mitarbeitenden zuständig, oder? Also man hat eine Fürsorgepflicht für die Leute, die von einem abhängig sind, genau. Und da kann man jederzeit zur Arbeiterkammer gehen oder zur WKO, da wo man halt die Vertretung hat und sowas prüfen oder nachfragen. Ich finde ja nur die Oldschool-Unternehmen haben das alles nicht. Oder die Oldschool-Unternehmen haben keinen AKG, also Arbeitskreis für Gleichbehandlung. Das wäre auch sowas, wo ich dafür wäre, dass alle Unternehmen sowas haben. Also die Universitäten haben das Pflicht, aber eigentlich könnte ich auch sagen, das ist total Oldschool, wenn man sowas heute nicht hat. Das ist vollkommen lächerlich. sagen, wir wollen irgendwie das richtig machen und wie geht denn das? Wir haben leider jetzt gerade nicht die Kapazität, so Präventionsschiene groß aufzubauen, aber das soll im nächsten Jahr kommen. Und eine der Ideen ist, dass wir eine Rollendefinition für Vertrauenspersonen in Kunst und Kultur schreiben und dann so, das wäre mein Traum, so eine Jahreskonferenz für Vertrauenspersonen in der Kunst und Kultur anbieten, wo wir Schulungen machen, Reflexionsrunden, Weiterbildungen, dass das irgendwie was Klares heißt. Wie jetzt ist es so, dass wir gestern so ein Vernetzungstreffen gehabt haben und da hat mir eine Kollegin von der Gleichbehandlungseinwirtschaft gesagt, sie haben ein Unternehmen gehabt, wo alle Vertrauenspersonen waren. Weil das ist nicht definiert. Also du kannst einfach sagen, du bist eine Vertrauensperson und du bist eine Vertrauensperson und dann ist aber unklar, was das heißt und das können wir als wäre, glaube ich, sehr gut definieren Es gibt angeblich auch einen Regisseur der sagt dann zu irgendeiner Schauspielerin du bist jetzt die Sexismusbeauftragte Nein, eine Vertrauensperson kannst du in der Regel ja frei wählen Aber dann wird es halt so gewählt Nein kannst du in der Regel ja frei wählen. Aber dann wird es jetzt so gewählt. Aber was ich nur meine, ist, dass eben auch dieses, wie Leute ein Arbeitsumfeld schädigen können und wenn dann wieder dieser blöde Genie-Verdacht im Raum steht, wenn dann jemand, und das kann an einem Uni-Institut genauso sein wie an einem Krankenhaus, wenn dann da jemand arbeitet, 20 Jahre lang, wegen dem regelmäßig gute Leute gehen, das Handtuch schmeißen oder auf einer Uni eine Ausbildung abbrechen und den Beruf am Ende gar nicht ergreifen, dann finde ich, ist das ja nicht nur quasi inhaltlicher Schaden, weil man dann die, weiß ich nicht, die Forschung von den Leuten, die Theaterstücke von den Leuten nie sehen wird, die es geben hätte können, sondern auch finanzieller Schaden und das quasi das hinkünftige Publikum erleidet da einen Verlust. Das ist ein totaler Expertisenabgang und klar, das ist auf jeden Fall sowas, aber sowas ist ja interessant, sowas wird nicht erhoben. Und das wäre auch interessant, dass man jetzt nicht nur, also ich kann jetzt natürlich besser von Unis reden, weil da komme ich her, man erhebt, wie die Studierbarkeit der Studierenden ist, also immer die Messung von Leistung, aber sowas zum Beispiel überhaupt nicht. Und das wäre aber total interessant, dass man sagt, auch diese Sachen, weil es ja auch ein gewisses Kapital des unterschiedlichen Unternehm Unternehmen ist, dass man auch dieses einmal amisst oder Mentoring macht. Was man auch erheben kann, und das gibt es ja bei Versicherungen, sind so Evaluierungsbögen für psychische Belastung. Ich habe mir so einmal angeschaut, wie ich noch an einem Theater gearbeitet habe und bin auf eine ganz schlechte Punkteanzahl gekommen, habe mich aber wohl gefühlt. Das heißt, diese Evaluierungsbögen sind überhaupt nicht für die Kunst und Kultur ausgerichtet. Und ich glaube, da könnte man auch zum Beispiel mehr erheben oder so Dinge anbieten. Ich weiß gar nicht, wie das momentan bei den Ausbildungsstätten ist, an den Schulen, an den Filmschulen, an den Universitäten. Gibt es da eigentlich schon... Also an uns ist der Wunsch sehr deutlich herangetragen worden, dass wir auch in den Kunst- und Kulturausbildungsinstitutionen so Workshops halten, weil die Leute oft gar nicht wissen, was es für Rechtslagen zum Beispiel gibt. Das können wir jetzt noch nicht anbieten, wollen wir nächstes Jahr machen. Und da ist ein bisschen die Frage, wir kriegen unser Geld vom Kulturministerium, nicht vom Bildungsministerium. Aber in der Weiterentwicklung von der Stelle wäre es sowieso gescheit, wenn man sich quasi nicht nur von einer Stelle abhängig macht, sondern das ein bisschen breiter geht. Vor allem, wo es bei euch eine Querschnittsmaterie ist, würde ich jetzt einmal sagen. Aber grundsätzlich gibt es auf den allen Universitäten ist es Pflicht, dass es einen Arbeitskreis für Gleichbehandlung gibt. Der ist eher meistens, da sitzt ich gerade an ihr herinnen, die glaube ich einmal dabei war oder so, der ist meistens sehr gefürchtet, was aber komisch ist. Man will sozusagen nicht gemeldet werden beim Arbeitskreis. Das wundert mich jetzt nicht. Nein, es ist, nein, mich wundert es zum Teil schon, weil es gibt ja Sachen, die gelöst werden. Und es gibt ja nicht nur Sachen, die sozusagen, was du an den Pranger stehst und irgendwie, keine Ahnung. Also darum wundert es mich schon, es löst ja auch Probleme, und das ist ja auch oft gut, wenn die dann gelöst sind. Und Fälle, die an den Universitäten sind, lösen wir, also wenn es zu einer Meldung kommt von irgendeinem Übergriff oder so, arbeiten wir sowieso mit dem Gewaltschutzzentrum zusammen. Weil die sind die Profis, also wir sind das nicht an der Unis, also die sind dann die Profis und machen die, wie macht man überhaupt eine Anzeige, welche Paragraphen sind es, die da alle bei diesem geschilderten Fall reinfallen, machen die Begleitung zur Polizei, also niemand soll zur Polizei gehen, ich habe das probiert als Dritte, das war furchtbar. Also da besser noch zur Staatsanwaltschaft gleich direkt. Der Fittat hat es, weil Polizei ist nicht gleich Polizei und es gibt auch nicht uniformierte Beamte, die genau für solche Themen spezialisiert sind, die gibt es in jedem Bezirk und da kann man hingehen. Nein, das stimmt, aber wenn du jetzt ganz normal auf die Station gehst, dann würde ich sagen, Vorsicht. Die kommst ja dann erst, wenn du weißt, wo du hinkommst. Und diese Sachen macht sozusagen nicht die Uni selber, sondern die wird ausgelagert. Ich meine, was da halt wieder interessant ist, wenn wir reden auch von wer den Aufwand betreiben muss, fällt halt schneller auf, wer den Aufwand nicht betreiben muss. Aber darum finde ich das Beispiel von dir gerade ganz super. Was ist, wenn dir gegenüber ein quasi, wenn du was tust, wo irgendwie ein Verdacht erhoben wird oder so, dann musst du nicht da sitzen und da denken so wie wir und du musst dann nicht in deinen Arbeitsvertrag schauen, sondern es gibt Stellen, an die du dich wenden kannst, wo du sagen kannst, also es kann jeder von uns in einer blöden Situation sein, es kann jedem von uns passieren, dass wir irgendwie etwas tun, wo dann eine andere Person sich benachteiligt fühlt oder diskriminiert fühlt oder so und dann muss man dem halt nachgehen. Also man muss auch nicht warten, bis die andere Person die ganze Arbeit durchgemacht hat und dann sagt, das brauche ich übrigens, sondern man kann da auch durchaus selber aktiv werden. Also es gibt ja Männerberatungsstellen zum Beispiel, wo Männer hingehen können, wenn sie das Gefühl haben, irgendwie bin ich so oft in unangenehmen Situationen. Vielleicht liegt es nicht an den anderen. Zum Stichwort Gewaltschutz, weil du hast, glaube ich, in einem Interview auch gesagt, wegen der Währervertrauensberatungsstelle, dass es ja nicht bei Gewalt anfängt, es fängt ja schon viel früher an, Belästigung und wo fängt es an. Und die, die in den Nullerjahren halt vom Fernsehkastl gesessen sind, haben halt angenommen, das war halt mein Leben, dass ich beim ORF das Jugendmagazin moderiert habe. Tatsächlich hat mein künstlerischer Weg ja früher schon begonnen, bei meiner Schauspielausbildung an der Filmschule. Und ich war damals eins von den Liebkindern bei meiner Schauspiellehrerin. Und nicht ohne Grund, ich war recht aufgeweckt und fantasievoll. Und sie hat mich deswegen einem Regisseur vorgeschlagen, der Hauptdarstellerin und Hauptdarsteller gesucht hat für seinen ersten Langfilm. Und ich wurde zu Probeaufnahmen eingeladen, die Lehrerin war dabei, das hat mir gleich mal eine Sicherheit gegeben, eine Grundsicherheit. Dann wurde der Hauptdarsteller der potenzielle und ich die potenzielle Hauptdarstellerin zu Proben beim Regisseur zu Hause eingeladen und dann wurde ich alleine. Red Flag, Red Flag, Red Flag. Zu Hause. Nachdem er und ich eingeladen wurden, dass das Ganze ein bisschen eine angenehme und unaufgeregte Atmosphäre hat, wurden wir da halt zu Improvisationsübungen eingeladen und dann wurde ich halt alleine eingeladen. Also es war so ein Verlauf, der mich dann irgendwie in Sicherheit gewogen hat und ich durfte mir dann Erstlingswerke anschauen vom Regisseur. Schwerer Rotwein wurde eingeschenkt. Und schlussendlich hatte ich das Gefühl, er wollte mir eigentlich den ganzen Abend nur rumkriegen. Und wollte mich eigentlich zum Sex bewegen. Und ich habe mich bis zum Schluss eigentlich gewehrt. Jetzt nicht körperlich, also es war nichts Gewalttätiges im Spiel. Und ich hatte meinen Mantel schon an. Und dann ging es ihm ums Loslassen. Und das ist etwas, was bei einer Schauspielerin und bei einer Schauspielstudentin, die im ersten Jahr ist, total wichtig, das Loslassen. Und ich habe mir gedacht, Mimi, du bist wirklich die frechste, lebendigste Schülerin in der Klasse und hast so scheiß Probeaufnahmen gemacht und warst wie erstarrt. Du konntest überhaupt nichts spielen. Und ich habe mir gedacht, du musst loslassen. So wie er es den ganzen Abend zu dir gesagt hat. Und dann habe ich den Mantel ausgezogen. Und danach hat er zu mir mit weicher Stimme gesagt, und besser gesagt, er hat analysiert, wie ich mich verhalten habe. Ich bin ein bisschen kokett, aber eigentlich sehr konzentriert und sehr gewollt, weil ich weiß, was ich tue und weil ich immer darauf bedacht bin, schön zu sein. Und er hat es mit einer ganz lieben und sehr weichen Stimme gesagt und ich bin gegangen und habe mich natürlich irrsinnig verarscht gefühlt und das einzige was mir geblieben ist, ist von meiner Lehrerin dass ich eine scheiß Probeaufnahme gemacht habe und das ist etwas, was mich irrsinnig gewurmt hat ich habe mich nicht zerstört gefühlt, ich bin auch nicht besonders traumatisiert gewesen von dem Typen es hat mich einfach so zornig gemacht dass es nichts und niemanden gab, wo ich irgendwie weiter tun hätte können, weil es einfach fies war. Ich wollte den scheiß Film dann gar nicht machen. Es war eine scheiß Geschichte und ich hätte einen Akzent sprechen sollen, der überhaupt nicht zu mir passt hätte. Also es ist überhaupt rassistisch eigentlich. Ich hatte einen komischen Akzent. Wurscht. Und es war aber für mich, es war so zornig. Jahre später habe ich ihn getroffen und er hat mich wieder irgendwie gefragt. Und ich habe gemeint, ja, das ist eh irgendwie immer wieder so. Und er kam mir so lächerlich vor. Aber ich war damals knapp 20. Und es war mein verdammtes zweites Jahr in Wien. Und ich wollte wirklich loslassen. aber auf einen kurden Ort. Darf ich das kurz einordnen? Danke, dass du das erzählt hast und es tut mir wirklich leid, dass das passiert ist. Das ist ein klassischer Fall. Und an dem, darum sage ich jetzt gerade danke, kann ich ganz viel erzählen, was unsere Erfahrung ist. Danke, kann ich ganz viel erzählen, was unsere Erfahrung ist. Wir haben im ersten Jahr 90 Betroffene gehabt, die angerufen haben. Das heißt, das ist so quasi der Satz, aus dem ich da jetzt meine Fazite ziehe. Das eine ist, dass im Kunstkulturbereich, was uns schon aufgefallen ist, das ganz große Problem ist, dass zwischen beruflichem Kontext und privater Beziehung ein ganz fließender Übergang ist und die Leute, die bei uns anrufen, wissen oft nicht, was jetzt gerade wie ist. Man geht nach der Probe noch was trinken, man weiß nicht genau, ist das jetzt eine Arbeit oder wo bin ich gerade eigentlich? Das Zweite ist, dass oft ganz unklar ist, was eigentlich zur Arbeit gehört. Also man macht es irgendwie aus, du kriegst 3000 Euro für Mitarbeit, aber wie viele Stunden sind das? wo findet die Arbeit statt, was ist verlangt von mir, ist oft sehr unklar und die Leute dann dann auch zum Teil das Geld einbehalten, weil sie sagen, irgendwas ist nicht geleistet worden und dann gibt es ein Problem, dann rufen die Leute bei uns an. Die Gefährder, sage ich jetzt einmal, weil ich mich jetzt nur auf die Männer beziehe, die uns beschrieben werden und das ist jetzt immer quasi gesprochen von der Person, die bei uns anruft, deren Wahrnehmung, sind oft Männer, die einen irrsinnigen Geltungsdrang haben. nicht um die Sache und es geht auch nicht um das Genie oder um Kunst, sondern es geht um die einfache Tatsache, dass ich dir jetzt sage, wie du das Glas zum halten hast. Also es geht echt darum, dass man quasi nicht seine Wirksamkeit spürt, indem ich einer Person sage, was sie zu tun hat. Und das Dritte wird es gerade vergessen. Ja. Vielleicht fällt es mir nachher noch ein. Aber das ist sehr klassisch, auch das Gefühl von er geht sofort in eine Machtposition und sagt dir, wie du, wie er dich sieht. Das ist ja der männliche Blick an sich. Du bist auf einmal Objekt und er beschreibt dich und du weißt nicht, wie es dir verhalten soll. Spätestens wenn man das Gefühl hat, ich kann mich gerade nicht verhalten, muss das ein ganz großer Red Flag sein für eine Situation abbrechen. Und was wir machen, ist, wenn Leute gerade so sind und nicht mehr wissen, was weiter passiert, für genau die ist unsere Vertrauensstelle da. Weil was meine Mitarbeiter ihnen machen, die psychosoziale Ausbildungen haben, ist, dass sie mal zuhören und dann dir helfen, die Situation einzuordnen, die dir auch sagen, war das Machtmissbrauch, war das psychische Gewalt, war das sexualisierte Gewalt. Die sagen dir nicht, das war das und das war das, sondern die helfen dir dabei, die Situation zu verstehen. Und es geht auch ganz viel darum, dass du wieder handlungsfähig wirst. Also dass du weißt, was kann ich alles machen. Und da musst du dann überhaupt nichts, sondern es geht nur darum, dass du das Gefühl hast, ich habe jetzt die Situation verstanden und ich weiß, was ich machen will. Ja, genau. Also es ging mir eben auch nicht primär, den dann anzuzeigen. Ich habe mich ja nicht, aber einfach nur aufgeklärt zu werden, 2.0 aufgeklärt zu werden. Und dass einmal wer zuhört und das sieht quasi, also das gesehen werden ist ja ganz wichtig. Und auch diesen Rückhalt, deswegen habe ich auch gesagt, um in die Jetzt-Zeit zu kommen, ich bin so froh und ich merke, es passiert, weil auch da unangenehme Situationen an unserem Set passiert sind, aber auch außerhalb des Sets, wenn du dann halt Bergfest hast oder das und das. Genau das, was du gesagt hast, dieses schleichende, so wir sind jetzt nicht am Set, sondern wir trinken jetzt alle gemeinsam ein Bier, essen was Nettes und dann kommt aber etwas und es passiert was und du denkst dir, wo ordne ich das ein? Und ich meine, diese Red Flags kriegt man halt als junge Persona nicht. Das ist immer so, ältere Frauen, die dir zuhören, sagen sich, ich weiß, was jetzt kommt. Und dazu kommt, glaube ich, auch gerade, und das ist halt wieder das Geschissene, wenn so wenig Frauen in einer Branche erstens was zu sagen haben und überhaupt, also wenn es in einer Serie einen Roller für eine Frau gibt oder halt zwei kleine Rollen für eine Frau, dann können sie die nicht vernetzen, die werden sie nicht einmal sehen am Set. Wann sollen die miteinander beim Bier sitzen oder beim Kaffee und reden und sagen, sowieso, das ist aber schon... Das heißt, das Orgel ist auch, das merke ich, weil ja quasi Frauen, die trotz schon sowieso verschrien sind, dass Frauen, die miteinander reden, sehr wesentliche Infos weitergeben, nämlich auch, um gegenseitige Sicherheit herzustellen. Weil nicht jede kann wen verklagen, nicht jede will vor Gericht gehen. Man muss sie aber trotzdem irgendwie warnen können. Und genau das wird ja dann immer so als sehr gefährlich hingestellt. Also Frauen, die miteinander reden und die über Männer reden und was weiß man, was sie dann reden. Und dann hat der plötzlich einen schlechten Ruf und kriegt keinen Job, weil die Wahrheit ist, die Frauen spielen dann nicht mit in dem Film. Man muss aber tatsächlich da aufpassen, wenn man vorhat, Anzeige zu erstatten und andere Leute kennt, die denselben Gefährder haben und ähnliche Erlebnisse mit derselben Person gehabt haben, kann das vor Gericht ziemlich deppert werden, wenn sie die vorher abgesprochen haben. Weil die Gegnerseite gern sagt, das ist eine Verleumdung und ihr habt sich alle zusammengetan und so. Das heißt, da ist ganz wichtig, dass dann jede Frau in dem Fall jetzt eine eigene Anwältin hat und die ja bis die Einvernahme fertig ist, nichts miteinander zu tun haben. Darum ist es schon gut, wenn man da vorsichtig ist, aber es ist schon gut, wenn man miteinander redet. Ich habe das mal gelesen, die Second-Way-Feminists haben auf amerikanischen Unis die Namen von Vergewaltigern auf die Damenklotüren geschrieben und ich finde das super effizient, weil da kann halt niemand irgendwas nachweisen, wer das hingeschrieben hat und das steht an einem Ort, wo keine Männer hinkommen. Aber dafür gibt es natürlich keine Lösung. Das ist wahrscheinlich auch das keine Lösung. Aber es ist sehr schwierig, da einen Weg zu finden. Es gab ja vor der Diskussion wieder, Entschuldigung, du wolltest was sagen, Gitte. Nur ganz kurz zu der MeToo-Debatte in der Technoszene, wo durchaus gemacht das Ganze ja wirklich sehr präsent wurde. Das war heuer, erklär kurz, was das war heuer, weil ich glaube nicht alle haben das mitgekriegt. Genau, da ging es ja um sexuelle Belästigung und wirklich sexuellen Missbrauch in der Wiener Technoszene. Und vor allem, es wurde ja ein Veranstalter, ein Bekannter in der Szene, der schon verurteilt wurde, war weiter beschäftigt und hat hat weiterhin Veranstaltungen organisiert. Es kam zu weiteren Übergriffen, weil Frauen sich mehr und mehr gemeldet haben. Und da gibt es eben die Initiative Haus gemacht und die haben das Ganze so ins Rollen gebracht, dass das Ganze vor allem in den sozialen Medien behandelt wurde. Es wurden dann halt mehrere Namen genannt und sie wurden dann auch so weit benannt, dass man gesagt hat, man möchte halt mit diesen und jenen Veranstaltern, von denen man halt schon sehr viel gehört hat, nicht mehr zusammenarbeiten. Und da gab es, glaube ich, dann und dann ging es irgendwie los. Also wenn das jemand hört jetzt und das vorhat, bitte ich wirklich Vorsicht. Das Medienrecht ist sehr breit und sehr komplex und bevor irgendwer Namen von Gefährdern nennt, öffentlich und öffentlich ist auch, wenn man so hinschreibt, was andere nicht lesen können, bitte holt euch vorher Rechtsberatung oder ruft es bei uns an oder so. Man muss da wirklich aufpassen. Zu dem, was du gemeint hast, da kann man ja nichts machen. Doch, man kann sehr viel machen. Man kann einmal anfangen, erstens einmal, die zu schulen. Wenn die Männer überhaupt nicht aushalten, das Wort Beratung, das halten sie nicht aus. Ich weiß das, wenn sie bei mir im Büro sind. Okay, ich bin gnädig und sage Coaching. Ich würde so gerne beraten lassen. Dann geht es viel besser. Es ist unglaublich. Aber es ist so. Und mir ist es recht. Hauptsache, sie machen es. Es ist wirklich so. Und ich glaube, wir müssen einfach anfangen, ob das in den Schulen ist. Ob das Lehrende sind. Also gerade bei deinem Fall, wenn die Lehrende nicht sozusagen weiß, was die Sache ist, finde ich fatal. Und ich glaube, genau dort. Und wir müssen anfangen, wenn Vorfälle verpflichtend sind, ich nenne es jetzt nochmal Coaching, also, sodass sozusagen diese Sachen nicht ständig wiederholt werden, weil es hat überhaupt keinen Sinn, die alle nur wegzusperren, die werden alle noch wahnsinniger, sage ich jetzt einmal, sondern man muss ja trotzdem schauen, wie man sich irgendwie in die Gesellschaft wieder reinkriegt und wie irgendwie ein Benehmen, eigentlich geht es um ganz was Simples, Benehmen, und darum verstehe ich das alles überhaupt nicht. Es gibt so viel, es gibt ja ganz viele Männer, die können sich benehmen. Wir kennen wahrscheinlich alle welche, da passiert das überhaupt nicht. Aber dann gibt es ein paar, wo wir dann zusammensitzen und solche Diskussionen brauchen, wo es auch einmal Organisationen geben muss, wo es juristische Aufarbeitung geben muss, also wo wahnsinnig viel Arbeit einfließt, die haben sich nur ein paar nicht benehmen können. Und ich glaube, das muss man trotzdem ansetzen. Also das können wir auf jeden Fall machen, dass man jetzt sagt, okay, die kann man nicht ganz allein lassen, weil die kriegen das allein nicht auf die Reihe, da sind sie einfach arm. Und auch da gehört sozusagen diese Hilfestellung hin. Und das ist ja eigentlich relativ einfach. Also es gibt schon viele Männer in Leitungspositionen, die sagen, was kann ich denn machen, damit was nicht passiert oder ich will gern was tun. Und man kann, sage ich jetzt mal einfach, unter Anführungszeichen ein Schutzkonzept erstellen. Das kostet natürlich Geld und ist ein längerer Prozess, weil das alle Abteilungen durchgehen muss und das ist kein Zettel, den man schreibt, sondern es muss dann jeder Person, die da arbeitet und arbeiten wird, wissen, worum es geht. Aber so einen Prozess kann man sich geben und erarbeiten. Und es sind jetzt UmweltmanagerInnen von Landestheatern ausgeschrieben und so. Also es werden diese Stellen immer mehr gemacht. In Deutschland gibt es DiversitätsagentInnen an den Kunstkulturinstitutionen, deren Job es nur ist, quasi die Diversität im Unternehmen anzuschauen über mehrere Jahre hinweg und so kann man Schutzkonzepte auch entwickeln. Und wenn man Schutzkonzepte entwickelt, dann hat jede Person, die dort arbeitet, einmal quasi mitgeredet und hat einmal gehört, was ist sexualisierte Gewalt, wie ist das definiert, wo fängt das an und was passiert mir, wenn ich was tue oder was ich erlebe, wie sind dann die Prozesse, die sind dann definiert. Unterstützt ihr so Leute mit Schutzkonzepten bei WERA? Derzeit haben wir ein ExpertInnen-Netzwerk, also wir können erzählen, was die Teile von einem Schutzkonzept sind und wie das entsteht, also wie der Prozess ist und wir können an Leute vermitteln, die das dann herstellen können. Was wir nicht anbieten können, ist, dass wir selber Schutzkonzepte mit den Institutionen machen. Aber ich habe gerade in meinem neuen Förderantrag das Thema Prävention drin. Das finde ich nicht unwichtig. Das möchte ich auf jeden Fall nächstes Jahr groß machen. Auf der einen Seite kann man sozusagen zu euch kommen wegen Beratung, ich weiß jetzt nicht. Psychosoziale Begleitung. Aber auf der anderen Seite kann man sozusagen auch schon vorher kommen und sagen, wir wollen das schon vorher abholen und nicht das Warten bis. Ja, wir haben auch Institutionen, die selber Schutzkonzepte erarbeiten oder Codes of Contact, das ist quasi die kleinere, billigere Reform, sage ich jetzt einmal, und die dann sich an uns wenden und sagen, passt das so, was wir da gemacht haben? Wir können gerade so etwas nicht prüfen, weil das dauert einige Zeit und die Ressourcen haben wir jetzt gerade nicht, aber wir haben Leute, die wir weitervermitteln können. Ich finde das schon wichtig, weil das gibt es ja noch nicht so lange. Und welches Werkzeug habe ich jetzt sozusagen, dass ich auch so etwas mache, wenn man schon bemüht ist, dass man dann sagt, okay, das Feedback kriegt ihr jetzt super. Und so schaut das aus. Und ich war jetzt letzte Woche in so einem Netzwerktreffen von Gewaltschutzzentren, von der Interventionsstelle. Und es gibt so viele klasse Organisationen, die wirklich auf Jahrzehnte Erfahrung zurückgreifen. Und wir sind quasi unter Anführungszeichen nur das Tor dann zur Kunst und Kultur. Wir sind spezialisiert auf Kunst und Kultur. Wir wissen, wie die Arbeitsweisen in Kunst und Kultur ausschauen und wir wissen, wie die Beratungsstellen funktionieren, was die anbieten. Und darum sage ich psychosoziale Begleitung, weil wenn eine Person bei uns anruft, wird die nicht einfach weitervermittelt und wir sagen, ah, Arbeiterkammer, tschüss, oder Gleichbehandlungsanwaltschaft, tschüss, sondern wir sagen, du könntest zum Beispiel mit dem Fall zur Gleichbehandlungsanwaltschaft, tschüss, sondern wir sagen, du könntest zum Beispiel mit dem Fall zur Gleichbehandlungsanwaltschaft wegen dem Aspekt gehen oder zu deiner Interessensvertretung wegen dem Aspekt. Sollen wir mitgehen? Magst du alleine hingehen? Wollt ihr wieder bei uns, wenn du mit dem Termin fertig bist, sag uns, wie es gering ist und wir begleiten dann quasi durch diesen ganzen Prozess durch. Das klingt ja alles nicht so schlecht. Ja, es braucht halt noch ein bisschen Zeit anders, gell? Und viel Solidarität. Ich muss es euch wieder anschauen. Viel Solidarität. Ja, das ist auch immer das Wichtigste. Also dieses halt auch Leute zuhören und auch Leute glauben. Also das macht mich, das hat mich bei dieser Rammstein-Sache heuer wieder speziell wahnsinnig gemacht. Die Frauen wollen sich wichtig machen. Und ich habe mir gedacht, die machen das wegen dem Geld. Und da drüben sitzt eine Kollegin von mir, die auch Journalistin ist. Und wenn wir mit Mitutbetroffenen reden, können wir denen eigentlich nichts anbieten. Keine rechtliche Sicherheit und auch kein Geld. Und alle, die in so einem Fall mit Medien sprechen, sind irrsinnig mutig und markant. Also es ist sehr wichtig, dass in den Institutionen gearbeitet wird und die Institutionen sagen dann gerne, ja, aber das muss ja nicht in den Medien sein, wir können das eh selber machen. Aber ohne den Druck, dass in den Medien was war, passiert halt in den Institutionen auch nichts. Und dann sind wir genau da, wo du gesagt hast, wir müssen überall, wo wir können, daran arbeiten und was tun. Ich bin auch allen Journalistinnen, sind sie meistens sehr dankbar, die das Thema irgendwie unterbringen, weil ich weiß, das ist ja zum Teil auch in den Chefredaktionen oder wie das dann abläuft, gar nicht so leicht, dass man die Themen dann unterbringt und die, kann ich mir jetzt weniger auszählen, Zahlminuten irgendwie unterbringt. Also man muss sie echt an allen Stellstrauben unterstützen. Ja, da muss ich aber eh sagen, ich finde es ein bisschen schade, dass diese Themen immer nur im November, so 16 Tage gegen Gewalt sozusagen, irgendwo einen Platz finden oder einen Raum finden und und und. Also an dem muss man auch noch arbeiten. Es passiert nicht nur im November. Ich würde da gerne noch so eine Halbfrage nochmal ganz kurz in den Raum werfen, weil mich lässt diese Geschichte mit dem Vertrag nicht ganz los. Ich habe das Gefühl, ich habe das vielleicht ein bisschen missverständlich umgebracht mit meinem nicht begangenen Raubzug. Die sind von meinem Vater, die habe ich wirklich ganz legal erstanden. Ich will es konkretisieren. Im Falle Teichtmeister, ja. Wenn da eine Anzeige kommt, wegen körperlichem Missbrauch, körperlicher Gewalt gegenüber seiner damaligen Lebensgefährtin. Er hat es ja gesagt, weil es wurde ja dann klar offen dargelegt. Und da gab es ja auch ewige Diskussionen, so wie, warum glaubte man ihr nicht und denkt sich, es geht alles so ganz normal weiter, hat man überhaupt das Recht dazu, da weiter zu bohren? Wenn man dann sich Zeuginnen oder Erfahrungsberichte von Kolleginnen und Kollegen anhört, die dann, oder von einer weiß man ja, die hat anonymisiert ein Interview gegeben, dass das irgendwie doch recht bekannt war. Also man muss sich gar nicht die Augen wirklich verschließen, um das mitzubekommen. Aber es ist halt alles rechtlich auf Boden. irgendwie doch recht bekannt war. Also man muss sich gar nicht die Augen wirklich verschließen, um das mitzubekommen. Aber es ist halt alles rechtlich auf Boden. Entschuldige, ja, ich hilfe mal, ja. Warte, darf ich dein Mikro bringen? Ja, danke. Du kannst es konkretisieren. Nur, ich mit zwei Sätzen. Deichtmeister hat ja ein Jahr bevor die Vorfälle bekannt worden sind, hat sie diese Krimiserie gegeben, wo dann in der letzten Staffel herausgeschnitten worden ist, weil die Produktion davon gewusst hat und gewusst hat, es könnte ein Risiko sein. Also die haben, und ich glaube mich richtig zu erinnern, dass der Deichtmeister gesagt hat, es gibt eine Anzeige gegen mich, es gibt Ermittlungen gegen mich, es könnte sein, dass das irgendwie fischi wird. Natürlich hat er gewusst, dass er was getan hat und dass da wahrscheinlich was rauskommen wird. Aber ich glaube, ich habe dich damals gefragt, nämlich in dem Kontext, wissest du, steht in einem Vertrag, was musst du deiner Produktion sagen, bist du verpflichtet, deiner Produktion das zu sagen oder nicht? Genau, danke, dass du den Kreis schließt, weil so, ich glaube, ich komme jetzt nicht. Deswegen redest du so komisch. Ja, ich weiß eh immer, danke, ich wusste, sie ist da und wird mir dann noch irgendwie das Ganze ein bisschen ins Licht. Aber ich glaube, eigentlich, also ich glaube, wenn man quasi privat was verpricht, muss man nicht unter jedem Umstand in der Firma Bescheid geben, oder? Das wissen wir alle nicht. Mir ist immer noch nicht, das sind jetzt arbeitsrechtliche Fragen, ich habe nicht, ich habe es studiert und habe nicht die Expertise im Arbeitsrecht und mir ist auch noch immer nicht ganz klar, was der konkrete Sachverhalt ist, über den wir gerade reden. Also ich kann jetzt nur vielleicht kurz sagen, aber ich bin auch keine Juristin und ich bin schon gar keine Arbeitsrechtlerin, sondern eine Uni-Angestellte. Aber es sollte so sein, wenn es einen Fall gibt, der auf der Uni auftaucht, wird einmal mit allen Beteiligten gesprochen. Es wird als erstes meist getrennt gesprochen, nach Wunsch gemeinsam. Besser ist es dann, wenn es so ein gemeinsames gibt. Wenn es kein juristisches Urteil gibt, kann man eigentlich das nicht als Kündigung nehmen, aber als Freistellung. Du kannst sagen, so, es liegt ein Vorwurf da, wir dann sozusagen das Arbeitsverhältnis. Also das würde gemacht werden. Aber die Kündigung geht erst, wenn ein Urteil da ist, weil die Uni oder der Arbeitgeber sozusagen kein Gericht ist. Aber wenn ich es richtig verstanden habe, war ja die Frage, ob die Mimi, wenn sie wo arbeitet und was erfährt, was sagen muss, ob sie verpflichtet ist, quasi eine Mutmaßung dem Arbeitgeber gegenüber zu tätigen. Und das glaube ich nicht. Also es gibt den Kinder- und Jugendschutz, der ist sehr streng, aber wenn es Erwachsene betrifft, glaube ich nicht, dass du verpflichtet bist, was zu sagen. Also, dass es halt wirklich sein kann, dass ich die Produktion dadurch aufhalte, weil ich halt, ich bin, ich komme nicht in Klassik. Nein, das ist eine interessante Frage, weil würdest du es mir zum Beispiel auf der Uni erzählen, als Vizerektorin, muss ich handeln. Ich muss handeln. Ja, aber weil du Bildungsinstitution bist. Nein, weil das hat einfach was mit der Position zu tun. Wenn es im Rektorat irgendwas aufgibt, müssen wir handeln. Also ich sage allen Leuten, bevor sie was sagen, ich lehre jetzt vorher auf, kommt irgendwas Strafrechtliches oder irgendwas, bleibt es nicht auf dem Tisch, ich muss handeln. Und sie verschwindet. Als Arbeitgeber musst du handeln. Also du musst auch als Produzent oder als Produzentin handeln. Also so weit. Nur kurz, um nochmal Werbung für Vera zu machen, wir müssen nicht handeln und das ist oft ganz wichtig für Betroffene, die bei uns anrufen, weil die wollen nicht, dass gleich was passiert. Und bei uns kann man mal anrufen und das mal für sich ein bisschen klären, was da genau ist. Und dann ist eine der Handlungsmöglichkeiten, Arbeitgeber, Arbeitgeberin zu verständigen. Und wir besprechen dann aber auch, was dann passiert und was man da quasi dann in Gang setzt. Und ich glaube, genau in dem Kontext war es halt auch wichtig, dass alle Produktionsfirmen von vornherein und alle Leute, die überhaupt jemals dort arbeiten können, von vornherein wissen, was rechtliche Grenzen sind, was Sachen sind, die okay sind, was Sachen sind, die nicht okay sind und dass dann auch im Raum steht, dass das halt auch nicht gescheit ist, wenn der Arbeitgeber dann jahrelang nicht gehandelt hat, weil das einfach ein Risiko ist. Und zwar gar nicht ein moralisches Risiko, sondern ein recht... Ein Risiko für die ganze Produktion, ne? Genau. Und dann, glaube ich, wird das, also ist meine Hoffnung, dass das halt auch ausstirbt, dass man mit Leitarbeit über diese, weiß ich nicht wie lange, in der Branche geredet wird. Weil das dann... Schwierig. Ich denke mir halt immer, man muss echt aufpassen, weil es gibt das Szenarien, wo quasi über Frauen berichtet wird jahrelang, dass die kompliziert sind und da will man auch nicht, dass dann mit denen keiner mehr arbeitet. Eben. Das kann ja eine Auszeichnung sein. Von der Warte betrachtet. Aber die meisten Frauen, mit denen ich sehr viel tolle feministische Arbeit mache, sind überraschenderweise Frauen, über die man gern sagt, dass sie sehr kompliziert sind. Das ist für mich fast so. Aber als Privatperson ist das fast so. Weiß ich nicht. Weiß ich gleich, kenne ich mich aus. Finde ich super. Frage ich nach der Telefonnummer. Aber wenn wir bis jetzt noch vollkommen draußen lassen haben, muss ich gestehen, ist die Politik und die Fördergeber. Also ich finde, da, die gehören auch noch unbedingt mit ins Boot, die haben Mitverantwortung, also sozusagen, was macht die Politik, welche Steuerelemente hat, und die Fördergeberinnen, also wenn die Filmindustrie sozusagen, das ist der österreichische Film in dem Fall, aber es passt ja auch, diese Klauseln drinnen hat und sozusagen achtsamer ist und wenn Vorfälle sind, dass man da auch irgendeiner Art der Sanktionen hat, wird man glaube ich auch mehr auf der Hut sein, weil so wahnsinnig hoch ist die Filmförderung nicht. Also da passt man dann schon auf. Ich glaube, da arbeitet das ÖFI aber dran. Lena, weißt du das? Ich glaube, du musst aufs Podium. Es gibt meines Wissens beim ÖFI, bei den Förderverträgen schon eine Klausel, dass es einen Code of Conduct geben muss. Genau, danke. Du auch. Genau. Was auch denkbar ist oder wäre, ist, dass bei das Förderansuchen Schutzkonzepte mitliefern müssen. Das kann man, glaube ich, jetzt nicht von heute auf morgen einführen, weil dann kriegt keiner Förderung. Das heißt, das muss man irgendwie ein bisschen längerfristig denken. Ich bin da in Gesprächen mit, sage ich jetzt mal, VerwaltungsexpertInnen, wie so Prozesse dann ausschauen könnten oder was wäre, wenn wir zum Beispiel tätig werden und dann der Förderstelle sagen, bei uns ist dieser und jener Sachverhalt eingegangen. Ich fantasiere jetzt irgendwas, Bitte um Prüfung, der Aberkennung der Förderung oder so. Ich glaube, dass jetzt drinsteht, wenn es Verurteilungen gibt oder wenn es irgendwie arbeitsrechtlich wirklich irgendwas nicht in Ordnung ist und das dokumentiert ist, also darüber hinaus geht, dass eine Person halt sagt, dass was ist, sondern das dann auch beglaubigt ist, dann kann man, glaube ich, schon Förderungen aberkennen. Aber ich glaube, da muss man eben wirklich aufpassen, weil das, je nachdem wie sich die politische Lage ändert, kann sowas auch ganz schnell nach hinten losgehen. Also momentan gibt es diesen Code of Conduct meines Wissens nur beim ÖFI und das ist nur eine von vielen, also eine der wichtigsten, aber eine von vielen Förderstellen. Es ist ja ein ziemliches Chaos in Österreich, da gibt es sehr, sehr viele Orte, an die man sich um Geld wenden kann und das sind teilweise sehr kleine Beträge. Und der Anlass war lustigerweise, falls sich da noch jemand erinnert, waren Vorwürfe gegen eine Produktion unter Ulrich Seidel, dass das dann sehr schnell sehr konkret wurde. Ja, genau. Wo dann nichts rauskam, aber es ist doch zumindest ganz schön, das als Anlass gehabt zu haben. Jetzt habe ich eine ganz andere Frage. Weiß nicht, ob ihr da eine Antwort drauf habt. Kann man als Publikum was tun? Soll man als Publikum was tun? Leser, Briefwäscher? Na sicher, als Publikum kann man immer was tun. Vor allem kann man mal laut werden. Also nicht nur laut werden, Das ist und also nicht nur laut werden, sondern wie ich vorhin schon immer wieder sage, man kann natürlich auch sozusagen diesen diese Forderungen oder so schon kundtun. Man kann auch als Publikum also jetzt nur von den Filmen wegzubleiben oder so ist immer die Frage, ob das sozusagen die Auswirkung hat. Da brauchst du ein ziemlich großes Publikum. Und der Film ist dann eh schon gezahlt. Der Film ist dann eh schon gezahlt und und und, ja genau. Aber ich würde Publikum nicht unterschätzen. Das ist ja sozusagen so etwas wie das Lauffeuer. Ja. Ja, jetzt habe ich mir gerade spontan nichts gesagt. Es gibt das berühmte Zeichen, nur mehr fünf Minuten, jetzt haben wir wie so viel gesprochen, gibt es Fragen aus dem Publikum? Was macht man mit Gerüchten, vor allem wenn man weiß, es gibt ganz viele? Ja, auf jeden Fall, gescheit einmal nicht die Namen öffentlich nennen, sondern sie Medienrechtsberatung holen und im konkreten Fall da die immer mal bei uns anrufen. Ist das eine befriedigende Antwort? Es gibt halt ganz viele Stellen, die vielleicht wieder nicht in den Bereich Kunst und Kultur oder Sport fallen, aber es auch schwierig ist, bei der Arbeiterkammer anzurufen. Also was macht man, wenn man von einem Betrieb hört, wo es zu sehr häufigen Vorfällen von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch kommt? Oder gibt es Journalistinnen, an die man sich besonders wenden kann? Ich würde gleich eine Behandlungsanwaltschaft anrufen. Auch wenn es Gerüchte sind. Also das ist immer mein... Es gibt keinen Pranger, auf den wir Namen aufschreiben können, weil wir Gott sei Dank nicht mehr in dieser Zeit leben. Das heißt, eine betroffene Person muss selber tätig werden und es ist auch wichtig, dass nicht andere Personen für sie, also ohne Einverständnis und so, Gerüchte sind wirklich ganz, ganz schwer. Also eben, dass man selber sie in eine rechtliche, schwierige Situation begibt, kann passieren. Ich sage ja, die Leute bei uns anrufen, denen wird geglaubt und es geht um Zuhören. Aber ich bin kein Gericht und ich bin keine Moralinstanz. Ich sage nicht, was stimmt und was nicht. Und man muss wirklich aufpassen, auch wenn eine Person noch so glaubwürdig sagt, dass es ihr passiert ist. Es ist ihre Wahrnehmung von der Situation. Und mit Gerüchten da, die immer aufpassen und es dann sie oft, also man tut ja oft den betroffenen Personen keinen Gefallen damit, wenn man Gerüchte dann weiter streut. Das heißt, es geht um ein Gerücht, das du hörst von irgendwo, ohne dass du betroffen bist. Es geht um einen Betrieb. Naja, aber genau, das ist ja genau der Punkt, dass es so Anlaufstellen gibt, und ich glaube, das Frauenzentrum oder Gewaltschutzzentrum, die können da einfach dann, oder, dass man einfach weiß, wo man wen hinschicken kann, wenn man eine betroffene Person kennt. Das ist ganz wichtig, glaube ich. Dass da sowas wie ein Clearing stattfindet, ob das verfolgbar ist, und dann... Also bei uns rufen ja alle an, ich habe letztens den Fall gehabt, dass eine Person sagt, ich war quasi dabei, ich weiß, dass das da passiert ist oder ich habe gehört, dass es 14 anderen Leuten von derselben Person auch passiert. Dann sagen wir immer, bitte red mit der Person, bitt du ihr Unterstützung an. Und zwar nicht im Sinn von, wir schreiben es auf Instagram, sondern ich bin für dich da und rede mit dir und du kannst dich auf mich verlassen und du entscheidest, was wir tun und die Person soll selbstständig bei uns anrufen oder bei einer Gewaltschutzeinrichtung anrufen. Es müssen echt die betroffenen Personen selber tätig werden. Ich glaube, was man aber schon raten kann, ist auch Betroffenen, wenn die noch nicht wissen, ob sie reagieren sollen oder einfach vielleicht auch noch nicht sie überhaupt irgendwo anrufen wollen, sind Gedächtnisprotokolle und auch Leute, die von denen was gehört haben, die was aufschreiben. Also da hat MeToo schon bewiesen, gerade bei Sachen, die zurückliegen und gerade bei Leuten, die lange nach demselben Muster vorgegangen sind, macht das schon einen Unterschied. Wenn die beste Freundin von einer Betroffenen vor 17 Jahren in ihr Tagebuch geschrieben hat, die sowieso hat erzählt, das ist ja das und das passiert, die hat das so und so gemacht. Ja und ich denke mir, das ist genau, da bin ich jetzt bei dir Publikum, das heißt, das ist gar nicht schlecht, wenn Leute nicht in dem Bereich arbeiten, einfach informiert sind, dass Stellen gibt, dass man kompetente Stellen gibt, dass man Stellen gibt, wo Menschen arbeiten, die eine wahnsinnige Erfahrung haben und das einfach auch sensibel behandeln. Es ist klar, es muss die betroffene Person sich melden, logisch. Und ich glaube, was wir aber auch alle machen können, ist unseren eigenen Beruf anschauen, ob es überhaupt Stellen gibt. Also wir alle haben, ich habe letztes Jahr viel mit einer Freundin geredet, die in einem Krankenhaus arbeitet, wo unschöne Sachen passiert sind und wir haben festgestellt, es gibt keine Stelle. Es gibt einfach keine Stelle. Bei diesem speziellen Umfeld noch dazu, wo man eigentlich denkt, naheliegend, oder? Und ich glaube, vor Aktivismus, wenn wir wirklich was weiterbringen wollen, schützt uns halt niemand. Entschuldigung, ich würde noch bitten, schenkt es mir noch ein, zwei, drei. Darf ich da noch ganz kurz was dazu sagen? Nein. Wenn so quasi man weiß von anderen Leuten, du kannst da als indirekt betroffene Person bei uns anrufen, das wird trotzdem in unsere mega sichere Datenbank, da gibt man sehr viel Geld aus, dass die ganz, ganz sicher ist, diese Datenbank, wird trotzdem der Sachverhalt aufgenommen und wenn die Person später irgendwann mal was machen will und die Protokollierung braucht, dass am 17.11. 2023 das quasi dokumentiert worden ist von dir, es kriegen bei uns, wenn du uns anrufst und es protokolliert wird, kannst du jederzeit quasi das Protokoll aus unserer Datenbank haben. Keine andere Person, sondern nur du. Aber so kann man vielleicht dann auch was absichern für den Fall, dass die Person dann später irgendwann mal was machen möchte. Bitte, Helga. Bei mir ist ein bisschen geblieben, da würde ich vorsichtig sein. Und das möchte ich irgendwie nicht als Schluss schon. Schenkt mir noch rebellische Sätze, ihr Bärbarn-Kern. Weil da würde ich vorsichtig sein. Ich bin die Stimme der Vorsicht, die rebellischen Sätze sind da drin. Was misst jetzt? Irgendwas Positives, oder was? Die Vorsicht soll nicht am Ende dieser Diskussion stehen. Da würde ich vorsichtig sein. Ja, oder alles anzünden, oder? Gitti und ich sind auch so Team, alles anzünden. Nein, vielleicht noch ein Punkt, weil ich die Politik erwähnt habe, die Förderungen sind stehen geblieben. Ich glaube, wir müssen auch irgendwie schauen, dass wir auf den politischen Ebenen wirklich die dazu bringen, dass alle Besetzungen divers sind. Dann passieren diese Sachen. Das sind lauter so Hebeln, die man einfach mitbrauchen und da können wir natürlich auch jedes Mal, wenn wir irgendwo sind, alle vollquasseln, dass sozusagen diese Machtpositionen und die Besetzungen einfach divers genug sind. Passt doch das, Helga? Danke, danke. Und ich muss zustimmen, ich weiß, wie schwierig das ist mit den berühmten Gerüchten. Und ich verzweifle manchmal selber. Vor allem, weil es ja oft in den Debatten meistens mit der Schreie losgeht, wenn dann was passiert. Und die Leute sagen immer, warum habt ihr alle nichts gesagt? Ihr sogenannten Kolleginnen und Kollegen und nichts habt ihr gesagt. Und man muss sich dann mal in die Situation reinversetzen. Du hörst das halt von irgendjemandem. Und wer tut dann schon aufgrund eines Gerüchts was anzünden? Andererseits glaube ich, müssen wir halt irgendwie schauen und lernen halt mit dem, was vielleicht jetzt mehr und mehr ins Bewusstsein kommt, einfach sehr sensibilisiert und sehr aufmerksam und sehr bewusst, sehr empathisch und solidarisch am Set, aber nicht nur am Set, überall in jedem Arbeitsfeld miteinander umzugehen. Und wenn du halt dann schon zum 15., 20. Mal was gehört hast, dann kann halt der klare Menschenverstand vielleicht sich denken, okay, schauen wir mal genauer hin. Und ohne vorschnell natürlich zu handeln und sich selber vielleicht da irgendwie eine Grube zu schaufeln, natürlich zu handeln und sich selber vielleicht da irgendwie eine Grube zu schaufeln. Einfach einmal schauen und vorher einmal reden und schauen, ob man innerhalb dieses Arbeitsfeldes einmal zu einer Lösung kommt, bevor man jetzt irgendwie den Marderpfahl schon aufstellt. Ich verstehe das Gefühl sehr gut, sodass man ja irgendwas tun will. Ich glaube, man muss nicht unbedingt dann im konkreten Fall, in dem konkreten Personenkonstellationsding was tun. Man kann zum Beispiel auch sagen, hey, wisst ihr, ich glaube, es wäre schon gescheit, wenn wir uns einmal eine Schulung holen. Einfach für alle, die da am Tisch sitzen. Oder so, ja. Aber ich, das meinte ich auch mit innerhalb des Arbeitskreises. Also ich auch, genau, das ist für ihn auch eine konstruktive Option. Ja, und solidarisch sein ist halt immer sehr bestärkend. Also das ist irgendwie, da gibt es immer dieses schöne Beispiel quasi von Demos, die sind nicht nur dafür da, dass man den Leuten zeigt, so wie viel man ist, sondern auch für das eigene Gefühl. Ich bin nicht allein, sondern ich und 5000 Menschen sind da einer Meinung. Und mit diesem Gefühl geht man heim. Und selbst wenn quasi die Demo nicht erhört wird, das Ziel der Demo, geht man als andere Person heim, als man hingegangen ist. Das ist nicht unwichtig. Also doch zusammenrotten. Wir machen das im Anzünden, ihr müsst es nicht. Vielleicht jetzt noch drei Sachen, die man wirklich, wenn man selber betroffen ist, direkt oder indirekt tun kann. Und das eine ist dokumentieren, also für sich selber irgendwo aufschreiben. Das andere ist sich an eine Vertrauensperson wenden oder selber eine Vertrauensperson sein. Das heißt, wenn mir wer etwas erzählt, kann ich immer sagen, du kannst mir gerne vertrauen. Ich nehme mir die Zeit, setzen wir uns irgendwo hin, wo wir in Ruhe sind, wo geschützter Rahmen ist. Ich höre dir zu und wir schreiben miteinander ein Protokoll oder ich schreibe es auf und du kannst es aufschreiben. Das kann man machen und halt auch wohin begleiten. Bei dem Gerüchtethema bin ich vorsichtig, wenn es quasi über Dritte ist. Also wenn nicht die betroffene Person ihrer Vertrauensperson was erzählt, sondern wenn dann eine dritte Person, die gar nicht beteiligt ist, was hört. Da finde ich wirklich im Sinn der betroffenen Personen ist es gescheit, wenn man das nicht weitererzählt. Weil man weiß nie, wie die betroffene Person das gerne handeln will. Also, so. Ich habe es wieder zum Vorsichtspunkt zurückgebracht, Entschuldigung. Sarah schaut streng und hat völlig recht. Jetzt geht es nämlich weiter mit dem Kino. Ich schicke jetzt alle in Notre-Coeur, weil es so ein fantastischer Film ist, der keinen Kinostart hat. Das ist die einzige Gelegenheit, außer dann irgendwann spätnachts auf dem Kunstcenter eures Vertrauens. Schaut euch diesen Film an, ihr werdet mir danken. Danke, Julia. Herzlichen Dank, dass ihr alle da wart.