Musik Wir grüßen euch alle herzlich und sagen, es ist schön, dass ihr gekommen seid, Es ist schön, dass ihr gekommen seid zu diesem Gedenken an die Menschenharz im Mühlviertel, die auch hier ab dem 2. Februar 1945 war. Niemals, niemals wieder, niemals vergessen, aufrechterhalten. Wir wollen derer gedenken, denen mit dieser Menschenharz ihr Leben genommen worden ist und den Zeitzeugen danken, die offen gegen ein Verdrängen und Vergessen aufgetreten sind. Wir haben Menschen in unserer Region die Menschenharz im Februar 1945 erlebt. Der Chronist Peter Kammerstetter hat in den Jahren ab 1970, also 25 Jahre nach der Menschenharz, Zeuginnen und Zeugen um ihre Erinnerungen gebeten. Nicht wenige Frauen haben darüber so berichtet. In Gallner Kirchen war am Morgen des 2. Februar 1945 Alarm mit der Sirene. Am Marktplatz sind viele zusammengelaufen. Angetreten sind die Männer des Volkssturms. Das waren ältere Männer, die nicht mehr zum Kriegsdienst einrücken mussten, aber auch Buben der Hitlerjugend. Angetreten sind auch Soldaten, weil in der Umgebung von Gallenkirchen Flaggstellungen waren. Auch SSler sind herbefohlen worden. Die leitenden Nationalsozialisten der Marktgemeinde appellierten fanatisch. KZler sind ausgebrochen. Sie sind gefährliche Verbrecher. Erschießt sie oder übergebt sie der SS. Der Gemeindearzt Dr. Pokroni und seine Frau haben berichtet. Wir sind nach Katzdorf gefahren. Entlang der Straße, links und rechts am Straßenrand, sind die Toten gelegen. Wir sind ausgestiegen, haben nachgesehen, ob noch eine ärztliche Hilfe möglich ist. Sie waren alle tot. Die Häftlinge waren in einen dünnen, blau-weißen Dress angezogen. Wie Zebra hat es ausgesehen. Im Februar ohne Wäsche, ohne Schuhe. Die Bauern wurden aufgerufen, wie auf der Hasenjagd zu schießen. Einige sind acht Tage auf einem Felde gelegen. Es hat sich keiner gekümmert. Es war scheußlich. Im Nationalsozialismus hat für die Polizisten und Gendarmen, für die Staatsanwälte und Richter nicht mehr gegolten, unbeeinflusst nur nach den Gesetzen zu handeln. Nein, nun im Deutschen Reich mussten sie wissen, was der Volkskanzler und Führer für sein Volk für wichtig hält und mussten danach handeln. für sein Volk für wichtig hält und mussten danach handeln. Der Führer diktierte, Deutschland muss ein rassistisches, reines, großes Land der Arier werden, welches über minderwertige Völker herrschen soll. Das Niederschießen eines flüchtenden, wehrlosen Menschen war deshalb nicht mehr Mord, weil der zu Fall gebrachte ein russischer Soldat war. Aufgrund der Polizei und der Justiz war damals nicht, Menschen Schutz zu geben, sondern wichtiger war, alle Menschen zu ver- und Pflegeanstalt der Stadt Wien nach Hatem deputiert. Böckel Johann 20 Brick Theodora 70 Brixl Elisabeth 25 Burgstaller Erwin 16 Danklmeier Helmut 8 Rheinbacher Emma 21 Reisenbichler Therese 52 Dieser so schön exakt geometrische Stein mit den abgerundeten Kanten steht einerseits symbolisch für die wohlgeordnete Welt der Grundrechte, die sagen, dass jeder Mensch vor dem Gesetz gleichwertig ist und Anspruch auf Schutz durch das Gesetz hat. Wir haben hier die Namen gehört, die Namen, die auch auf der Tafel für Ewig sind. Ich lade nun herzlich alle ein, in den Saal der evangelischen Pfarrgemeinde zu kommen. Jeder Mensch ist vor dem Gesetz gleichwertig, hat den Anspruch auf Schutz durch das Gesetz. Jede, jeder hat das Recht, überall als rechtsfähig anerkannt zu werden. Humanisten und Humanistinnen forderten über Jahrhunderte, dass jedem Menschen Grundrechte zustehen. Faschisten und Rassisten traten gegen einen Staat gleichberechtigter Bürger auf. Sie forderten eine neue Ordnung, einen Staat der körperlich und geistig überlegenen Menschen, denn das sei die höhere Bestimmung für das deutsche Volk. Adolf Hitler schrieb 1924 in seinem Programmbuch Mein Kampf, wer nicht gesund, nicht stark, nicht leistungsfähig ist, der schädigt den gesunden Volkskörper. Geisteskranke sind nicht in der Lage, das Leben als Kampf zu bestehen. Also verdienen sie das Leben nicht. Der gehörlose Stephan Oberreiter aus Riedeck war 1941 16 Jahre alt und ein Betreuer im Haus Friedenshort des Diakoniewerkes Gallner Kirchen. Er war Lehrling zum Beruf des Webers. Der Nationalsozialisten jedoch war er bei Lastexistenz. Und Stephan wurde wie die anderen Beeinträchtigten in das Mordschloss Hartheim deportiert und ermordet. Mea culpa. Es war auch unsere Schuld. Nach langen Jahrzehnten des bleiernden Schreckens und Schweigens haben wir 1991 als Diakoniewerk erstmals öffentlich bekannt, unsere Geschichte ist von schuldhaften Verhalten und Verirrungen mitgeprägt. Das Denken an unsere Mitschuld am damaligen menschenmordenden Geschehen, wir haben es gehört, genau heute am 31. Jänner vor 83 Jahren, heute ist Jahrestag der zweiten Deportation hier aus unserem Diakoniewerk in Geinau-Kirchen. Ein Ausdruck dieses Begreifens, wir haben es schon gehört, war die Einweihung unseres Mahnmals 1991 hier am Herzort des Diakoniewerks neben unserem Mutterhaus. Und 2011, nochmal 20 Jahre später, wurde unser Mahnmal hier um wichtige Glastafeln erweitert mit den 64 Namen Personen da drauf. Denn die Opfer waren Menschen von uns. da drauf, denn die Opfer waren Menschen von uns. Sie hatten Gesichter, sie hatten Namen, sie hatten Familie, sie hatten Persönlichkeit und wir waren für sie verantwortlich. Heute genau vor 83 Jahren versteckte Schwester Irma Gindelhuber mutig drei junge Frauen vor dem angeordneten Abtransport in die Mordstätte Ort Hartheim. Zwei dieser still geretteten Klientinnen versorgte sie selbstpersönlich noch fast 20 Jahre danach weiter bis zu ihrem Tod. Wenn wir den Krieg gewonnen hätten, mit Bodenprall und Sturmgebraus, dann wäre Deutschland nicht zu retten.