Hallo an alle vor dem Empfangsgerät. Mein Name ist Marie, ich und meine Kamerafrau Elli befinden uns heute am Ars Electronica Platz. Wie jedes Jahr seit 1948 hat die deutschnationale und rechtsextreme Burschenschaft Arminia Cernovic zum Burschenbundball im Palais Kaufmännischer Verein in Linz geladen. Dieser Ball gilt einer als der rechtsextremen Vernetzungstreffen in Österreich. Das Bündnis Linz gegen Rechts hat zu einer Demonstration aufgerufen. Immer mehr Gruppen radikalisieren sich, Extremismus in Österreich nimmt zu und wir befinden uns aktuell in einem Wahljahr, welches entscheidend ist, in welche Richtung sich das Land weiterentwickeln wird. Der Europa- ja sogar weltweit politische Rechtsruck ist spürbar und somit ist es umso wichtiger, im Zeichen der Demokratie auf die Straße zu gehen. Wir von DorfTV begleiten auch dieses Jahr die Demonstration von Bündnis Linz gegen Rechts vom Ars Electronica bis zum Martin-Luther-Platz. Bündnis Linz gegen Rechts vom Ars Electronica bis zum Martin-Luther-Platz. Das Bündnis Linz gegen Rechts ist ein breites antifaschistisches Bündnis aus vielen Organisationen, die sich zusammengefunden haben, um ein Zeichen zu setzen. Burschenschaften sind per Definition Studentenverbindungen, oft mit einem politischen Hintergrund, die sich ein bisschen tarnen als traditionelle Verbindungen und so, aber oft einfach sehr rechtes Gedankengut in sich tragen, wie die ausrichtende Armenija Cernovic, die dezidiert deutschnational ist und sogar einen ARIA-Paragrafen führt. Unsere Motivation ist dieselbe wie vor zehn Jahren, wie letztes Jahr und die Jahre davor. Es gibt immer noch einen rechtsextremen Burschenbundball, gegen den man ein Zeichen setzen muss, dem man nicht so viel Platz geben darf. Und wo wir ein Zeichen für Frieden und Demokratie setzen wollen. Landeshauptmann Stelzer gerät mit seinem Ehrenschutz immer mehr unter Druck. Und es wird in der Öffentlichkeit viel darüber diskutiert. und generell haben wir einfach Aufklärungsarbeit geleistet und es ist das Thema Burschenschaften in der Bevölkerung viel weiter verbreitet und es setzen sich mehr Leute mit auseinander. Heute wollen wir die Leute wieder darauf aufmerksam machen, was da eigentlich gerade passiert im Palais. Weil man muss so benennen, wie es ist. Es ist nicht nur so eine nette Tanzveranstaltung, sondern ein großes Vernetzungstreffen in Wahrheit von Rechtsextremen. Nicht nur aus Österreich, sondern sogar aus ganz Europa. Und wir sagen, zum einen muss man die Leute darauf aufmerksam machen, was da denn so passiert. Und auch, wenn man sich anschaut, wie der Rechtsruck gerade in der Gesellschaft ist oder welche Geheimtreffen über irgendwelche Abschiebepläne oder sonstigen rechten wahnsinnigen Fantasien da ins Licht kommen, gerade in Zeiten wie jetzt wollen wir auf das aufmerksam machen. Was jetzt bis jetzt gemacht wurde und irgendwelche Pläne gegen Rechtsextremismus oder was auch immer der Verfassungsschutz gerade tut, ist natürlich nicht ausreichend. Das merkt man an der Gesellschaft, das merkt man an Umfragenzahlen bei kommenden Wahlen und so. Was wir glauben ist, dass es auf jeden Fall notwendig ist, dass dieser Ehrenschutz ein Ende findet und es muss einfach mehr Aufklärungsarbeit geben in den Schulen, in der Bevölkerung, darüber, wie gefährlich dieses rechte Gedankengut ist. Und ich glaube alleine an die Waffenfunde, die man mittlerweile, also im Herbst war da mal eine Zeit, da hat man alle paar Wochen von einem Waffenfund gehört. Bei Neonazis, da zeigt man, da zeigt sich einfach, wie gefährlich diese Szene wirklich ist, weil die dann nicht fremdenfeindliche Sachen posten, sondern sie bewaffnen sie aktiv. Und gerade das ist für uns ein Zeichen, dass offensichtlich nicht nur gegen Rechtsextremismus passiert. Wir sehen, dass diese Kampagnen, die die FPÖ-Jugend macht, immer mehr Anklang finden und auch die versuchen, dass sie das wirklich auch in kleine Ortschaften bringen. Sie machen zum Beispiel homophobe, transphobe Geschichten und nennen das Ganze dann statt Pride Month Stolzmonat und verbreiten dort nationalistische Ideen und wollen halt sie dort so möglichst einfach irgendwelche Jugendlichen schnappen und verbreiten dann eben Sei lieber stolz auf dein Land Geschichten, was extrem gefährlich ist, weil Nationalismus immer viel dazu kriegen führt und anderen Problemen. Und wir sehen auch, dass diese Re-Immigrationsgeschichten, die die machen, die freiheitliche Jugend oder auch die Identitären und die Burschenschaften, wo es ganz viele Überschneidungen gibt, personelle, gerade auch mit der FPÖ-Jugend eben, die bereiten vor, diesen Recht zurückzubringen, irgendwelche Re-Immigrationssachen, die letzten ein, zwei, drei Jahre. Und jetzt heuer sehen wir schon, dass auch Politiker einfach sagen, Re-Immigration ist okay. Also die bereiten diesen Rechtsruck vor und preschen nach vorne. Wenn wir so tun, als wäre das normal, dass Burschenschaften Veranstaltungen machen, wo sie groß dazu einladen, dann heißt das auch, dass wir alles für das Burschenschaften-Stängeln normalisieren. Martin Sellner ist eine Person bekannt, die sich sehr gut vernetzt, auch international, und auch wirklich schaut, dass in ganz Europa solche Begriffe wie Reimmigration immer stärker kommen. Und gerade auch deshalb ist Martin Sellner eine große Gefahr. Man muss einfach aktiv immer wieder darauf aufmerksam machen, wie gefährlich das ist, wie demokratiefreundlich dieses ganze Gedankengut ist und so die jungen Leute versuchen zu erreichen. Und an erster Stelle, wenn ein Landeshauptmann dann für so eine Veranstaltung seinen Ehrenschutz übernimmt, dann signalisiert das Jugendliche nicht unbedingt, das ist etwas, von dem sollte ich mich fernhalten, das sollte ich kritisch betrachten, sondern es gibt eben, was einen Ehrenschutz für einen Zweck hat, ein großes Ansehen. Und auch dadurch dann, also so Politiker wie der Stelzer, die nicht per se rechtsextrem sind, aber dadurch dann konservative Politiker Rechtsextremismus normalisieren und auch für Jugendliche zugänglich machen eigentlich. Und gehen dann weiter bis zu Martin Lutherplatz, wo die Endkundgebung stattfinden wird. Es wird dort alkoholfreien Kunst gegen feierliche Spenden fürs Bündnis geben. Ich glaube, was man positiv ganz klar merkt, ist, dass es viele zivile Proteste gerade gibt und dass die Leute sehr wohl erkennen, dass es nicht ganz normal ist, was für Geschichten passieren, wie zum Beispiel SpitzenpolitikerInnen, die sich treffen und sich ausmachen, wie man der Faktor Massendebattationen durchführen kann. Und wir beobachten halt auch ganz viele junge Menschen. Ich meine, da werden halt noch mehrere hunderte Leute aufäumt bei der Demo, denen das wichtig ist. Und uns als Bündnis sind es gegen Rechts. Es ist einfach ganz wichtig, dass demokratiefeindliche Kräfte bei der Wahl logischerweise verlieren und alle anderen, die Demokratie, die Menschenrechte, die Gleichstellung aller Geschlechter, oder egal aus welchem Land man kommt, hochhalten. Das ist natürlich Gewinner. Wir stehen hier nicht nur als Güterinnen der Geschichte, sondern auch als Rechterinnen der Zukunft. Naja, wir haben die letzten Wochen, glaube ich, aus Deutschland die Büder kennengelernt, wo sich Rechtsextreme in der Nähe von einer Wannsee-Konferenz, die in der NS-Zeit den Holocaust beschlossen hat, getroffen hat und der Österreicher, der Martin Sellner, wieder einmal dort einen Auftritt gehabt hat und über die Migration zu sprechen und Regenmigration, was im Endeffekt nichts anderes heißt wie das, dass man Leute, die sogar die Staatsbürgerschaft haben, einfach abschirpt. Wenn wir das sehen, dass sie die vernetzen, glaube ich, ist es dringend an der Zeit, dass die schweigende Mehrheit in dem Land auf die Straße geht und sagt, nicht mit uns. Und genau deswegen ist es wichtig, dass wir auch in Linz auf die Demo gehen. Wir sind ja seit der Gründung des Bündnisses Teil von diesem Bündnis. Ganz wichtig einfach zu zeigen, die schweigende Mehrheit ist jetzt nicht mehr schweigend und setzt ein klares Zeichen gegen diesen rechtsextremen Ruck, der in ganz Europa passiert. Haute vie internationale, solidarité! Raus, raus, raus! Nazi raus! Nazi raus! Nazi raus! Nazi raus! Raus, raus, raus! Servus, tutti abit fascisti! Servus, tutti abit fascisti! Servus, tutti abit fascisti! Wir sind heute bei der Demo gegen den rechtsextremen Burschenbundbau vom Bündnis Linz gegen Rechts. Wieso genau geht es hier heute auf die Straßen? Jedes Jahr gibt es ja diesen Burschenbundbau in Linz. Und das Problem ist, dass dort sehr durchbekannte Leute, die was klar zum Nationalsozialismus hier anerkennen, gemeinsam mit aktiven Politikern aus unserem zum Teil Parlament oder anderen wichtigen Positionen einfach gemeinsam zum Ballgängen und die finden das nicht okay. Es ist grundsätzlich cool, dass wir die Möglichkeit haben, dass wir sie mobilisieren und dass einfach auch wirklich enorm viele Menschen unterwegs sind. Aber man hat schon manchmal ein bisschen das Gefühl, auf taube Ohren zu stoßen. Nichtsdestotrotz finde ich es genau deswegen extrem cool, dass richtig, richtig viele Menschen unterwegs sind. Also wir werden sie weiter wehren. Kennst du den Martin Sellner? Ja, den kenne ich. Der hat in letzter Zeit für recht viele Schlagzeilen gesorgt. Ist er eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit? Ja, ich finde schon, weil sein Gedankengut ist schon sehr problematisch. Wie empfindest du bis jetzt die Demo? Sehr gut, sehr ruhig und bisher eigentlich nichts. Die Stimmung ist angenehm, ich finde, es ist nicht zu viel Stress, die Leute sind nicht ungut. Voll. Es ist doch ein bisschen zu wenig Geschrei für meinen Geschmack, aber heute kann ich leider nicht mehr mitmachen, wie man es hört. Was ich von denen halte, was ich von denen denke? Was ich von denen halte, was ich von denen denke? Das, was alle denken, dass es Trotteln sind. Brauchen wir da deutsch-nationales Gedankengut 2024 aus 18 irgendwas? Nein. Irgendwo peinlich. Ich habe ein Schamgefühl. Irgendwo weniger für sie, weil ich es sowieso deppert finde, aber ich schäme mich ein bisschen dafür, dass es passiert, dass wir sowas bei uns in Linz haben. Traurig, schade, ranzig, abartig, was fällt mir nur ein. Weil ich es unmöglich finde, dass dieser Burschenschafterball noch immer stattfindet und noch immer Ehrenschutz hat und ganz offizielles Oberösterreich noch immer dahinter steht. Das ist ein Skandal und eine Schwänerei. Es gibt jetzt eben den Aktionsplan gegen Extremismus. Wie empfindest du das? Ist das schon mal sozusagen ein Weg oder ein Schritt in die richtige Richtung? Ist das deiner Meinung nach genug oder darf es noch mehr sein? Vor allem ist es ein sehr kleiner Schritt. Ein sehr kleiner Schritt. Also es muss definitiv noch tief und mehr passieren. Es ist nett, aber es ist ein sehr kleiner Schritt. Anscheinend nicht. Nein, ich glaube nicht. Ich glaube, es muss jeder Einzelne drüber nachdenken. Es findet eh viel statt, aber wahrscheinlich ist es noch zu wenig. Ich glaube, es ist einfach wichtig, dass sich jeder dafür einsetzt. Eine letzte Frage habe ich noch. Hast du ein persönliches Anliegen an die heutige Demo? Ja, ich hoffe, dass viele Leute inspiriert werden und einfach nächsten Freitag auch dazukommen, weil sie zuschauen, weil sie da stehen und sie denken, hey, es ist eine wichtige Bewegung. Was ist nächsten Freitag? Die Demo gegen rechts. Eine weitere Demo gegen rechts. Eine weitere Demo gegen Rechts. Eine weitere Demo gegen Rechts. Eine weitere Demo gegen Rechts. Werden junge Oberösterreicherinnen oder generell die junge österreichische Bevölkerung immer demokratiefeindlich oder politikverdrossener? Nein, wie man sieht, sind sie das nicht. Wenn es um eine richtige Sache geht, so ein junger Menschen, bereit auf die Straße zu gehen, da zu gehen, gegen Faschismus, gegen Rissmus, ja. Das Bündnis Linz gegen Rechts thematisiert die Radikalisierung von den jungen Freiheitlichen. Wie sehen Sie das? Wie werden Menschen radikalisiert? Ich denke mal, es sind ja nicht nur die jungen Freiheitlichen, sondern wir haben es in Oberösterreich. Es ist wirklich ein Hotspot des Rechtsextremismus, angefangen von der Freiheitlichen Partei über die Burschenschaften, die sich da stark machen für die rechte Sache und ich denke, das ist nicht eine Jugendangelegenheit, sondern es ist eine Sache, die alle Generationen angeht, sich da dagegen zu wehren. Wir befinden uns aktuell in einem Wahljahr, in einem Superwahljahr, es ist relativ wichtig, wie sich dann das Land weiterentwickeln wird danach. Wie blicken Sie dem Ganzen in die Zukunft? Ja, ich denke mal, es wird darauf ankommen, dass sich möglichst viele Menschen mobilisieren und Parteien wählen, die eintreten für soziale Gerechtigkeit und für Frieden und für einen Zusammenhalt. Das wird das Entscheidende sein, dass wir wissen, man kann was tun. Lieber Herr Landeshauptmann Thomas Stelzer, ziehen Sie den Ehrenschutz zurück und unternehmen Sie etwas gegen Rechtsextremismus. Und schauen Sie sich vielleicht einmal einen Stellvertreter, einen Heimbuchner, an und werden Sie auch da aktiv. Wie Sie mitbekommen haben, haben wir heute schon ganz, ganz, ganz viele Forderungen gehört und eben auch sehr viel Unverständnis, warum nach wie vor dieser Burschenbundball im Palais Kaufenischer Verein eben auch da in Linz stattfinden kann. Burschenbundball im Palais Kaufmannischer Verein eben auch da in Linz stattfinden kann. Vielen herzlichen Dank fürs Zusehen und ihr und die Elli gehen jetzt noch auf den Wurst vom Hundball, den Gegenball zum Burschenbundball und das gibt es auch auf dorf.tv.at zum Nachsehen.