... Thank you. so Arrannan ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'hortoù ar c'horto Gracias. Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Ich möchte Sie sehr herzlich zur heutigen Veranstaltung begrüßen. Seit vielen Jahren lädt der Autorinnenkreis Linz rund um den Valentinstag zu einer Lesung seiner Mitglieder zu uns ins Stifterhaus ein. Und so ist es auch heuer wieder. Ich begrüße wie immer den Obmann des Autorinnenkreises Linz sehr herzlich, Herrn Erich Josef Langwiesner. Er wird wie immer den Abend moderieren. Herzlich willkommen. Vergangenes Jahr waren es vier Autorinnen, die in diesem Rahmen gelesen haben. Heute sind es eine Autorin und drei Autoren. Erich Josef Langwiesner wird selbst auch lesen, er ist in einer Doppelrolle bei uns. Erich Josef Langwiesner wird selbst auch lesen, er ist in einer Doppelrolle bei uns. Ich begrüße sehr herzlich Ferna Christine Altmüller, Damir Azarasevic und Ortwin Teibert. Ebenfalls herzlich willkommen. Die Lesungen werden auch heute wieder musikalisch umrahmt. Wir haben ja schon etwas gehört. Ich begrüße sehr herzlich die Musikerin Viktoria Wall. Wie eingangs erwähnt, haben die Lesungen des Autorinnen-Autorenkreises Linz bei uns im Stifterhaus schon eine lange Tradition. Vor 17 Jahren fand die erste Lesung bei uns statt und für mich ist es heute die letzte Lesung in diesem Rahmen. Ich werde mit Anfang Sommer in den Ruhestand gehen. Ich möchte mich jetzt gleich in diesem Rahmen sehr herzlich für diese langjährige und gute Zusammenarbeit bedanken. Wünsche dem Autorenkreis alles Gute auch für die Zukunft. Wie die Veranstaltung nun genau abläuft, wird uns jetzt Erich-Josef Langwiesner erzählen und ich wünsche uns einen anregenden Abend und Also Frau Dr. Pinter, das mit der Pension, da ist noch nicht das letzte Wort darüber gesprochen. Das kann man so nicht stehen lassen, das geht einfach nicht. Ich freue mich mit Ihnen immer zusammenzuarbeiten und immer zusammengearbeitet zu haben. Das soll jetzt keine Abschiedsomage oder sonst irgendwas sein, sondern es ist einfach ein Herzensbedürfnis, Ihnen das zu sagen. Dankeschön. Ja, Dankeschön. Ja, meine Damen und Herren, das Los hat wieder gezogen. Es hat wieder lustige Sachen für uns bereit gehabt. Aber Sie haben recht, die Musikerinnen und Musiker werden bei uns eigentlich nie so richtig gewürdigt. Und das haben wir gesagt, das müssen wir insofern ändern. Die Viktoria Weil, die kennen wir jetzt auch schon eine Zeit lang. Und das Schöne ist, dass ich erstens, ich weiß wirklich nicht, wann sie geboren ist, das will ich ja gar nicht wissen. Das Zweite ist aber, ich kenne sie wirklich, da war sie noch so klein und konnte über das Cello ihres Vaters nicht drüber schauen. Das war das Schöne. Und das Zweite Tolle ist, jetzt spielt sie und zwar sehr gut und ganz wunderbar und unterrichtet bereits unseren Enkel. Das finde ich das Schönste. Viktoria Weil. Sie stammt aus einer ganz großen Musikerfamilie, wie es in Oberösterreich viele gibt. Gott sei Dank. Das finde ich eines der schönsten Dinge von Oberösterreich überhaupt, wie viele Musikerfamilien es gibt in Oberösterreich. Aus der Familie Weil. Der Großvater war ein ganz toller Musikpädagoge. Die beiden Brüder sind, die sind alle Streicher. Die Tante, die zwei Brüder, der Markus Wall und der Thomas ist ihr Vater. Und die kommen alle aus St. Florian. Und jetzt haben wir dadurch auch einen sehr großen Bezug zu St. Florian, zum Alpemonte-Orchester und so weiter und so weiter. Man könnte jetzt den ganzen Abend erzählen, das tun wir nicht, aber sie ist auch Orchestermitglied bei einigen Orchestern bereits. Sie macht eigene Kinderprogramme für Überbruckner und so weiter und so weiter und ich hatte sie sogar schon mal als Regisseurin. Man glaubt es nicht, sie war meine Regisseurin, wir haben viel Spaß gehabt miteinander. Wir haben schon eine schöne Geschichte, weil da durfte ich mal endlich Bruckner spielen und das war auch sehr schön. Aber ich will jetzt nicht allzu viel plaudern. Vicky oder Viktoria, was ist da denn lieber? Beides. Beides, gut. Viktoria Weil spielt bei uns schon eine ganze Zeit lang mit. Und sie begleitet unsere... Das ist immer eine Frage. Und warum ich das jetzt erzähle. Das Tolle ist, sie kennt die Texte nicht. Wir wissen nicht, was sie spielt. Aber das ist so schön, das greift dann so schön ineinander. Und das macht den Abend auch wieder zu einem spannenden Abend. Und das soll es heute genauso sein. So, das Los hat gezogen. Es ist schrecklich. Meine Damen und Herren, der Valentinslesung ein Thema zu geben, ist so einfach wie schwierig. Die Welt zeigt sich zurzeit nicht gerade von der schönsten Seite. Die Natur schlägt zurück, wo sie noch kann. Religionen wie Ideologien, die haben ziemlich und relativ ausgedient. Das Kapital und die Armut werden unverhältnismäßig größer und wir feiern, als ob nichts gewesen wäre. Wir feiern, ich komme mir vor wie in Berlin der 20er Jahre. Weil ich gestern die Samba-Tänzerinnen und Tänzer gesehen habe. Das ist ein Wahnsinn. Die Welt feiert. Es ist super. Wir lieben es und wir tun es. Wir feiern auch Valentin. So soll es sein, so wird es sein. Es muss weitergehen. Aber nur das mal so, da ein Thema vorzugeben oder ein Thema sich auf etwas einzulassen, zu sagen, heute machen wir vielleicht den Schwerpunkt. Das ist sehr schwierig geworden. Für mich. Also, was bleibt? Die Natur, finde ich, ist die schönste Verkleidung, die es gibt, heute am Rosenmontag. Die Seele ist die perfekteste Tarnung, die es am Rosen und sonstigen Montagen überhaupt noch gibt. Und der Erste, der heute lesen darf, will, kann und wird, mich hat das losgetroffen. Ich habe heute einen ganz besonders literarischen Tag, weil ich hatte heute Morgen schon ein ganz kurzes Gespräch mit der Christine. Sie hat fünf Minuten Zeit gehabt für mich. Und da habe ich hier mein allerneuestes noch in den Babyschuhen, also im Embryo-Alter sich befindliches Buch, nämlich den dritten Teil dieser Trilogie, habe ich ihr heute in der Früh übergeben. Ich hoffe, dass sie im Sommer irgendwann einmal rauskommt. Steckt noch in den Babyschuhen, danke. Aber nichtsdestotrotz, der zweite Teil heißt Zeitbet, das sind Sämlinge, sprich Gedichtfetzen, Gedichtfragmente, Gedichte. Und sie hat mir, sie hat da was angetan. Sie ist ja die Urheberin und hat mir einen Kalender geschenkt. Dann hat sie gesagt, wenn du für jeden Tag ein Gedicht findest, dann ist es gut. Das ist die Nummer zwei. 2021 ist fertig, das heißt unewig. Das zweite ist das Zeitbet. Und das dritte hat einen schönen oberösterreichischen Namen. Das heißt aus Arpan. Und das ist jetzt gerade in Arbeit. Ich lese nicht alle. Aber ich hoffe, dass ich es schaffe, für jeden Monat ein Gedicht zu lesen. Sie brauchen sich jetzt nicht darauf einstellen, dass ich jetzt eine halbe Stunde lang lese. Ich hoffe, dass ich das in meinen vorgegebenen 12 bis 13 Minuten schaffe. Januar 22, 1. Ja, Findling. Apparence, Befindens, Charisma, Diktats, Elogen. Wir sind schon beim Februar, so schnell geht das. Aber es wird nicht, wie darunter steht, zu schnell, als im Dialekt Zgach. Jedes Monat hat einen Dialekttitel, das heißt Zgach. 1. Februar, 22. So die Welt fremd die Schreibausflüge, heimkommens das Nahwerden wie. Was das kriegt heißt, wissen Sie hoffentlich auch. Wenn man sich nicht mehr grün ist, wenn man sich streitet, wenn man Böses aufeinandert, dann ist man Zkrikt. Ein schöner Ausdruck, der heute über vielem stehen könnte. Zkrikt. Der März heißt Zkrikt. A Tempo. A tempo, Geburtstat, die ändert, bestimmt Gesangsverbleib des Geists. Ein kleiner Märzausflug in den Dialekt. Rondo. des Frühjahrs weder, z'friedlich z'ein Krieg fieren, o Schrecker, der Spatwinter, der so bernkert. Kennt ihr auch so bernkert? Bernkert, ja. Hat meine Großmutter immer gesagt, nicht so bernkert. Ja, genau. Und das ist es auch, wenn was grob ist und garstig, dann ist es bergab. Der Brill. Oblachti. Kennt auch jemand? Oblachti. Wenn jemand, was so ausgelutscht ist, so lätschert und nicht mehr gut ist. Und wenn er Fleisch zum Wegschmeißcht ist, so lätschert und nicht mehr gut ist. Und wenn er Fleisch zum Wegschmeißen ist, dann ist es oplachtig. Ich bin ein bisschen auf der Dialektsuche gewesen. April, Schnee. Gestöber sollte das in Herzen kriseln, grumelnde Hirn, aus dem müsste Stürmischeres. Die Schriftstelle, die Gfrasta, heißt das ja? Der Mai heißt die Gefraßte. Der 2. Mai. Dauer. Schon wieder Seeluft zur Entbehrung ausgeschrieben. zur Entbehrung ausgeschrieben. Abgekanzelte Verhöckerung Flutlichts. Noch immer. Die Hälfte von was ist? Im Dialekt? Meine Damen und Herren. Der Halbscheid. Der Juni ist der Halbscheid. Schon mal was von der Halbscheid gehört. Der Juni ist Halbscheid. Der 4. Juni. Knochenschmerz. Nein, falsch. Ich habe einen Unfall gehabt. Das muss ich dazu sagen, weil ich von den Ärzten schon zum Transplantieren freigegeben wurde und so weiter. Und ein sehr netter alter Linzer Arzt hat mir gesagt, das machen wir ganz klassisch. Und der hat mir super geholfen und das war der Dermat, der Dr. Dermat. Das war der Dermat, der Dr. Dermat. Dermat. Knochenschmerz, ausgeleierte Wunsch, starre, infiltriert, schmachhäutig. ein Naturschauspiel, wenn es am See wenn es wieder umschlägt, dann sind da manchmal so kleine Stangerln, so Astzweigelchenz, kann man nur sagen, und die stöhnen sich dann auf, wenn es wieder umschlägt. Das kann man wirklich beobachten. Das ist ein interessantes Naturphänomen. Und das ist ganz lustig. Du sagst, aha, da sieht noch keiner. Und die Stangerl stängeln. Und das Gedicht vom 15. Juni, wir sind bereits im Juni, heißt Affi. Stangerl, wenn sie stängeln, drehen sie wieder um. Also, wenn es dem Berg nicht passt, haut ein Kletterer Owe. Das heißt es so übersetzt. Schräg übersetzt. Der 29. Juni Wellenreiten auf der Stadt. Fadess Kühlungsparfors, in Seen, die Tauchwelten. So, das, was wir alle so gern trinken, ist ein Bier, klar. Der Juli sagt uns, er hat eine Form, sprich einen Schaum. Der 3. Juli. Danach. Schlüpfrig in schwarze Löcher, grellster Nichtsnutzigkeit, überlagern etwa dußterer Nebelfetzen Träume zum Handfesten. 12. Juli, vorm Dope. Den Schäfchenwolken hat dann Gesundheit eingetrichtert. Draufgetroschene Funktion will man beim Föhnwind dem. August, der schlägt dann Blaserln am See. August schlägt, Blasern. Pilgern, der dritte August. Pilgern, wie Anganges, Wassern, Anbetungen. Nur stupide Konsumressource trauen sie es zudem. September. Sie wissen, was ein Pschort-Pinkerl ist, ja? Ja, gut. Das sind diese Jausensacken, die sind eingepackt, die man sich so über den Schlitter oder über den Stecken schmeißt. Und Bescheid, jeder weiß, was heißt, was heißt, Pschuat. Pschuat heißt der September. Was macht der zweite September ein Freitag? Freitag, zweiter September, was macht Misanthrop der Schönheit ausgesetzt, stagnierend, Stereotyp, eingependelte Abartigkeit, die meandert. Ich sehe, wir sind da bereits nicht mehr in Österreich, sondern bereits auf Kreta. Weil da steht AFM dahinter und das heißt Agiafotiameta. weil da steht AFM dahinter und das heißt Agiafotiameta. Da ändert sich dann der Stil ein bisschen, da wird es ein bisschen anders und ein bisschen kretischer, ein bisschen südlicher hoffentlich. Como ist der Strand, wo angeblich der Zeus mit der Europa und so weiter gedächtelt, gemächtelt und sonstiges hat. Das muss man dazu sagen. Und an einer Ecke von diesem Como-Strand, der ca. 8 Kilometer lang ist, ist ein Ort, der heißt Kalamaki. Das muss man dazu wissen. Comos gefährliches Klippenschmatzen, Kinderfraß, Sufturis, Schnarchkrechzen, idiotischen Kalamakis. Oktober, ein Pinkel. Zuerst haben wir es schwarz gehabt, jetzt haben wir es pinkel. Gut, 1. Oktober. Das Ding heißt raus. Temperaturabschiede ins Bewegungslapidare. Begegnungen im Wiederfinden Erkaltens. Spätflug, Kondensauflösung in Nachtsbläue, Schatten morgens zur Entblößung Charms. schon sind wir beim november und was hat es im november das ganze ding heißt neue fetzen 3 3 november gefälle Gefälle, vom ersten Wort hochgewölkst, Trauergrau inhalieren, extempores Schattfragen ergüssen, tiefster Wirren, letztendlich doch. Und schon sind wir beim Dezember. Der ist ganz ausgescharmt, ein ausgescharmter Dezember. Ja, das sind ein paar. Ich schreibe jetzt seit 50 Jahren, ist mir neulich aufgefallen. Man hat ab und zu ein paar, 1, 2, 3, vielleicht 5 Lieblingsgedichte. Und das ist eines davon, weil es eines der kürzesten ist. Aber ein totales Lieblingsgedicht von mir. Das heißt Protest! Protest! Last Generation ist nicht einmal ein Anachronismus von Lost Future. Und ich habe auch Lieblingsautoren, über die werden wir demnächst einmal im Autorenkreis verhandeln, in der nächsten Lesung. Da dürfen Autoren ihre Lieblingsautoren vorstellen und über die referieren und so weiter. Ich habe da ein Gedicht geschrieben, das ist Joseph Brodsky, ist für mich einer der ganz Großen. Und dem habe ich folgendes Gedicht gewidmet. Vom 26. Dezember, Joseph Brodsky. Des Wassers Zwilling ist Musik, Rivale, Firmament, Mirakels, Partitur. Und das letzte Gedicht des Dezember 22, fin, logischerweise, 31. Dezember, fin. Dark Side of the Year, Leben des Punkts, die Grelle, Le Pouillard, Poesie, Salut, Résolution. Habe ich das richtig gesagt? Forst. Danke. Meine Damen und Herren, das war es. Ich hoffe, ich bin mit 15 Minuten ausgekommen. Alles klar. Meine Damen. Dankeschön. Dazu sei gesagt, wenn Sie das am Nachkastel liegen haben und schauen, wie viel die Gratheit ist, dann schauen Sie einfach rein und Sie finden irgendwas zum Lesen. Und das ist der Sinn und Zweck der ganzen Übung. So, meine Damen und Herren. Nummer zwei. Wer ist Nummer zwei? Christine. Christine Altmüller. Vielen Dank. Ich muss noch zwei Sätze sagen. Dann haben wir auch wieder jetzt wirklich den Mund. Christine Altmüller ist Verlegerin, schreibt selber sehr viel Lyrik, hat gerade erzählt, sie hat mit einem Roman angefangen, ist eine Linzerin, 1964 in Linz geboren. Sie ist Frauenforscherin, Philosophin, Germanistin und Soziologin, hat in Wien und in Linz studiert. Nach der Geburt ihrer Tochter studierte sie Soziologie und Frauenforschung und schloss ihr Studium dann mit der Promotion ab. Sie war Mitglied der österreichischen Historikerkommission. Sie ist freie Autorin, Lektorin und Verlegerin. Verlag, wie heißt er jetzt wirklich? Schriftenstand. Schriftenstand, danke. Sie hat es mit den Namen ein bisschen. Aber er heißt jetzt Schriftenstand, Schriftenstand, danke. Sie hat es mit den Namen ein bisschen. Aber es heißt jetzt Schriftenstand, das ist gut so. Sie schreibt Lyrik und Prosa und jetzt, wie gesagt, den Romananfang gewissermaßen mit dem Schwerpunkt von, für und über Frauen. Aber nicht ausschließlich steht hier. Gut, meine Damen. Tschüssi. Bitte. Ich freue mich sehr nach dieser sehr umfangreichen Ankündigung. Danke, Erich. Ja, ich habe immer, weiß ich, entscheide ich mich erst ohne... Du darfst nicht entscheiden. Ja, Musik, oder? Nein. Danach, oder? Nein. Okay. Ich wollte zuerst vom neuen Roman ein Stück lesen, habe mich aber jetzt umentschieden und lese Gedichte aus meinem auch ganz neu erschienenen Band Katze ins Jetzt geschminkt. Das ist jetzt erst kurz vor Weihnachten erschienen. Vor jetzt und danach wieder. Jetzt ist flüchtig. Es dauert weniger als eine Sekunde. Im Moment des Aussprechens ist jetzt schon wieder danach und vergangen. Jetzt ist nicht zu fassen, trotzdem da. Es ist das, woran Zeitlichkeit gemessen wird. Jetzt ist vergänglich und alles, was wir haben. Ich habe zuerst mit der Frau Dr. Pinter ein bisschen gesprochen, was so bei mir im letzten Jahr so passiert ist. Und das war eine ganze Menge. Unter anderem ist am 14. Dezember mein Vater verstorben. Und ich habe ein Gedicht geschrieben für ihn und das möchte ich heute auch vorlesen. Ohne dich. Ohne dich. wäre, wenn ich dich sehen hätte können, wer du warst. Ein Mensch, klein und groß, mit Ängsten, Mut, Liebe und Leidenschaft. Du wolltest in den Himmel fliegen in einem ewigen Jetzt. Wenn du wüsstest, wie sehr ich dich verstehe, bin ich doch Teil von dir. Der Tod ist eine Zumutung. Was bleibt, ist Liebe und Demut. Das nächste Gedicht ist inspiriert von einem Ausflug nach Tschechien, wo wir in einem Forsthaus des Fürsten von Schwarzenberg gelandet sind und dort eine Nacht verbringen durften. Ein Forsthaus im Wald, blaue Türen öffnen kleine Fluchten ins Offene. Im Garten steht ein braunes Reh und blickt dich an. In sanften Augen spiegelt sich die Bürde der Welt. Weil man etwas nicht sieht, heißt das nicht, dass es nicht da ist. Wie bewahrt man das Flüchtige, das Unbewahrbare, Vergängliche? Wo bewahrt man es auf? In der Erinnerung? In einer Dose? In einem Buch? Im Gedächtnis oder im Herzen? Wo kann es bleiben, wenn der Körper nicht mehr lebendig ist? Kann man die Zeit und den Tod aufhalten? Fragen, auf die es keine Antwort gibt. Was bleibt, ist Glaube und Hoffnung. Alles bereit und nichts vergessen? Landkarte im Gepäck, habe es aber unterwegs verloren. Reise nun nach den Sternen und suche den Horizont, der wohl niemals endet. Und weil ich jetzt nichts lese vom Roman, lese ich aber den Einstieg, und das ist ein Gedicht, vom richtigen Zeitpunkt. Wenn man sich nicht kümmert, zerfällt alles auf der Welt, egal was es ist. Alles hat Anteil am Einmaligen. Im Moment des Findens ist die Zeit jetzt und der Ort hier. Vielen Dank. Thank you. um Thank you.... Ich habe vor ein paar Tagen eine ganze Carmen Suite gehört, für ein riesengroßes Orchester. Mir gefällt das viel besser. Das sage ich. Ja, die Liebe hat bunte Flügel. Nicht mitsingen, bitte. Meine Damen und Herren. Ja, es ist ja ein bisschen fröhlich, darf es ein bisschen auch sein. Die Liebe ist manchmal gar nicht so fröhlich. Wir sind schon bei der Nummer drei. Wir hängen heute im kleinen Format fest irgendwo bei mir. Meine kleinen Gedichte und deine sind ja auch nicht riesengroß gewesen. Okay, gut. Wunderbar. Es gibt Dichter, die noch kleinere Formate schreiben. Meine Damen und Herren, ich habe die Ehre, Ihnen heute jemanden anzukündigen, der Hast du hier schon mal gelesen? Hier noch nicht. Noch nicht? Der eine Premiere hier hat. Ortwin Zalbert. gewesen? Noch nicht. Der eine Premiere hier hat. Ortwin Theibart. Ortwin Theibart ist bei uns noch relativ neu im Autorinnen- und Autorenkreis. Wir freuen uns sehr, dass er bei uns ist. Er ist 1947 in Kopping geboren. Das ist bei Scherding. Im Sauwald. Mitten im Sauwald. Hauptstadt vom Sauberen. Die Hauptstadt vom Sauberen. Gut, also wir kommen auch nochmal nach Koppi. Er ist seit 1972 literarisch tätig, oder mir auch wieder was voraus. Er schreibt Lyrik, Prosa und Kabarettprogramme, sowie auch Hörspiele. Also es ist sehr ein sehr buntes Programm. Wir haben ihn noch nie hier gehabt, noch nie gehört auch in dem Sinn. Er ist Mitglied des Literaturkreises Prometheus, des Autorinnenkreises Federspiel und der Autorinnenkreises Liend natürlich. Er lebt heute, ja, was ist jetzt Engelwitzdorf, ist das eine Nachbargemeinde? Nachbargemeinde, eigentlich die bevölkerungsreichste Stadt im Mühlviertel. Aha, Engerwitz-Dorf ist ein Begriff, aber bei Goldener Kirche. Ich brauche nochmal eine Einführung ins Mühlviertel. Jedenfalls, er lebt in Engerwitz-Dorf und wir freuen uns ihn heute hier zu haben mit zwei Prosa-Texten. Prosa-Texte, ja. Naja, es gibt Leute, die das vielleicht schon kennen, aber die meisten... Man hört auch manchmal was man schon gehört hat. Ja, ja, aber es wird ja ständig bei mir verändert. Gut, Orin Teibert. Schlagzeile. Einmal im Monat fahre ich mit dem Zug nach Wien. Seit Jahren ist es meine Passion, die Stadt intensiv kennenzulernen, ihr Flair, das sie ausstrahlt, in mich aufzunehmen. Unlängst stieg ich in Wels nach 8 Uhr ein und konnte sogar ein Abteil für mich allein haben. Zuvor besorgte ich mir eine Tageszeitung, zwei warme Leberkässemmeln und eine Flasche Mineralwasser. In Linz, als ich gerade die erste Semmel fertig gegessen hatte, stieg ein älterer, kleiner, etwas beleibter Herr zu. Mit seiner in grün gehaltenen Kleidung, glich er einem Weidmann. Jedoch trug er eine schwarze Armbinde, die manche sich anlegen, wenn eine nahe Person verstorben ist. Er grüßte und frug mich leise, ob er vis-à-vis von mir Platz nehmen dürfe, was ich bejahte. Nach einer Weile sagte er, hier riecht es nach Leberkäse. Ja, das stimmt, antwortete ich, da ist noch eine Leberkäse-Semmel im Papiersackerlauf, auf die ich keinen Appetit mehr verspüre. Wenn Sie wollen, schenke ich sie Ihnen, die ist noch frisch. Ja, gerne, aber nur gegen Bezahlung. Ja, das stimmt. Ich gab sie ihm und er steckte mir zwei Euro zu. Mit sichtlichem Appetit begann er, sie schmatzend zu verspeisen. Ich nahm die Zeitung zur Hand und wie vorgesehen die Kulturberichte zu studieren. Seit einiger Zeit musste ich allerdings beim Zeitungslesen äußerste Vorsicht walten lassen, da ich Gefahr lief, auf gewisse Nachrichten allergisch zu reagieren. Solch Geschreibsel bestand oft aus tendenziösen Halbwahrheiten von Medienagenturen in die Welt gesetzt um bestimmtes zu erreichen um nicht unversehens solcher artikel ansichtig zu werden die sich zumeist im vorderen teil der zeitung befinden begann ich diese von hinten aufzuschlagen nach dem lesen der kulturbeiträge sprang mir aber beim neuerlichen Umblättern unverhofft eine dicke Schlagzeile ins Auge. NATO-Aufrüstung dient der Arbeitsplatzsicherung. Diese Überschrift löste in mir eine sogenannte Presslufthammerartige Schüttelattacke aus, sodass durch mein extremes Zittern die Wörter aus der Zeitung herausrasselten. Sie fielen auf meinen Schoß und natürlich auch auf die Kleidung meines Mitreisenden. Die meisten landeten direkt am Boden. Dieses obskure Geschehen veranlasste mich zu einer Entschuldigung. Tut mir leid, dass ich sie mit Zeitungswörtern bekleckst habe. Hoffentlich waren keine allzu Verträgten dabei. Sie wissen bestimmt selbst, was des Öfteren für Mist in Zeitungen steht. Hier darf ich Ihnen ein Taschentuch anbieten zum Abwischen. Ja, bitte, sagte er und wischte sich zuerst seinen Leberkäsesemmelmund ab. Dann dupfte er an seiner Hose herum und wurde gesprächig. Kann ja vorkommen, die Wörter Korruption und Atomschlag haben ein wenig Spuren hier auf der Hose hinterlassen, aber die kommen sowieso in die Wäsche. Das große, fettgedruckte Wort NATO ist mir zwischen den Beinen durchgesaust. Hoffentlich habe ich die NATO nicht schon zertreten. So leicht lässt sich die NATO nicht zertreten, unterbrach ich ihn. Und er setzte fort, das Herausspritzen der Wörter ist gar ein Wink des Schicksals. Für mich wäre es wichtig, so zu sagen, es wäre ein gutes Omen, wenn das Wort Waldi dabei wäre. Betrübt zeigt er auf seine schwarze Armbinde. Mein Dackel Waldi ist leider gestern tödlich überfahren worden. Mit seinem Namen Waldi hätte ich Gewissheit, dass er mir im jenseitigen Geist noch immer treu ist. Mein Beileid um ihren Waldi, gern würde ich helfen, aber das Wort Waldi ist vielleicht gar nicht in der Zeitung gestanden. Darauf blickte mich mein Gegenüber skeptisch an. Der Boden ist hier von einer Unmenge Wörtern bedeckt. Da müsste doch auch Waldi dabei sein. Den guten Mann wollte ich nicht enttäuschen. Wir können ja danach suchen. Vielleicht haben sie Glück. Wir können ja danach suchen, vielleicht haben sie Glück. Also ließen wir uns auf die Knie und krabbelten am Boden Wörter einsammelnd umher. Mein Begleiter murmelte dabei lesend vor sich hin. Als Depot diente uns das Leberkäse-Semmelsackerl. Mitten darin kam der uniformierte Schaffner, der uns erstaunt frug, was wir da unter den Sitzplätzen suchen. Den Waldi, antwortete mein Begleiter, bloß das Wort Waldi, verbesserte ich, wir räumen nur die Zeitungsschnitzel weg. Darauf blickte der Schaffner zu Boden und sagte, nehmen Sie Platz, ich schicke jemanden vom Putzpersonal, zeigen Sie mir nun Ihre Fahrkarten. Kurz war sein Blick darüber. Ohne sich weiter zu äußern, machte er kehrt und ich sah, dass sich an seinen schwarzen Dienstschuhsohlen Zeitungsbörsenkurse verklebt hatten. So rief ich ihm nach, Herr Schaffner, Herr Schaffner, falls Sie sich für Börsenkurse interessieren oder gar mit Aktien spekulieren wollen, brauchen Sie nur auf Ihre Schuhsohlen blicken. Darauf musste ich hören, was soll das? Sie können sich selbst zum Wahn machen, aber nicht mich. Kopfschüttelnd verschwand er im nächsten Abteil. Anteilnehmend meinte mein Reisegefährte, eine einfache Wahrheit ist für manche schwer zu begreifen. Dabei streckte er mir die Hand entgegen. Ich bin der Franz. Ja, Franz, dann bin ich für dich der Jürgen. Wir schüttelten uns die Hände und begaben uns wieder zu Boden, um vielleicht doch noch Waldi aufzuspüren. Unerwartet kam mir das Wort Vivaldi unter. Darauf sagte ich, Franz, ich habe Vivaldi gefunden aus dem Kulturteil, jedoch mit zweimal V geschrieben. Das macht nichts, meinem Valdi ist die Schreibweise sicher egal. Und wie vor Valdi ist sogar noch besser als Valdi allein. Vivaldi ist perfekt. Es ist ja sozusagen Vivaldi. Also reichte ich ihm das Wort und ergänzte, Vivaldi hat die vier Jahreszeiten komponiert. Und dadurch verliert auch das Wort Vivaldi nie an Gültigkeit. Höchstzufrieden entgegnete Franz, auf den Wortfund hatte ich bestimmt mein Waldi aus dem Jenseits geleitet. In Zukunft wird das Wort in meiner Brusttasche mir treu wie Waldi sein. Mit dem Einsammeln waren wir kurz darauf fertig. In St. Pölten verließ Franz mit zufriedenem Gesichtsausdruck den Zug. Ein weiterer Fahrgast nahm Platz bei mir. Sein Blick ging neugierig auf das Titelbild der wortleeren Zeitung. Ich bot ihm an, die Zeitung zu nehmen. Er blättete ein wenig darin und äußerte sich erstaunt. Da gibt's nur Bilder, keine Texte. Ja, leider, entgegnete ich. Aufgrund einer Schüttelattacke sind mir die Worte herausgefallen und befinden sich nun im Lehrwerk Hesse-Semmel-Sackerl. Ich schenke sie Ihnen zum Lesen. Allerdings sind die Börsenkurse unvollständig. Falls Sie diese wissen wollen, müssen Sie beim Schaffen auf den Schuhsohlen nachsehen. wissen wollen, müssen sie beim Schaffen auf den Schuhsohlen nachsehen. Auf das hinauf ließ mich der neue Gast fluchtartig und gruselos. Bald danach stieg ich im Westbahnhof Wien aus. Jetzt muss ich leider einen Schluck Wasser nehmen. Wo steht es denn da? Einen zweiten Text habe ich, der sich in der Familie abspielt. Aufgeladen. Das außergewöhnliche Geschehen nahm seinen Anfang nach einer seltsamen Traumnacht. Doch was ich geträumt hatte, lag nur mehr bruchstückhaft in meinem Gedächtnis. Je mehr ich versuchte, mich genau zu erinnern, desto weiter entrückten mir die restlichen Traumsplitter. Vom vergeblichen Nachsinnen erlöste mich meine Frau mit dem Ruf, der Kaffee ist fertig, Frühstücken kommen. Wie gerädert vom Grübeln über die Nacht verließ ich das Bett und ging ins WC, anschließend ins Bad, um mir noch kurz die Augen auszuwaschen. Als ich in den Spiegel blickte, leuchtete es über meinen Kopf. Komische Spiegelung, dachte ich. Woher kommt denn das runde Licht? Ich blickte mich im Bad um. Eine Ursache dafür war, nicht auszumachen. Dann bewegte ich den Kopf hin und her und der runde Lichtschein folgte mir. Das gibt es doch nicht, überlegte ich und ging zum anderen Spiegel ins Schlafzimmer. Doch der Lichtschein blieb auch dort über meinem Kopf. Was ist bloß mit mir heute Nacht geschehen, sinnierte ich erneut. Welchen Sinn soll das schwebende Ringlicht über mir haben? Dieses Objekt schaut geradezu aus, wie man es von Bildern katholischer Heiliger kennt. Der leuchtende Ring ist am Ende gar ein Heiligenschein. Aber wie komme ich dazu, so einen zu tragen? Ich bin doch konfessionslos. Im Schlafzimmerkasten befand sich mein alter schwarzer Hut, den ich nun in der Hoffnung aufsetzte, den Spuk zu beenden. Aber da leuchtete im Spiegel der ganze Hut. Noch im Pyjama und mit dem Hut ging ich zum Frühstückstisch. Als meine Frau mich so kommen sah, meinte sie, was ist denn dir da wieder eingefallen? Das könnte vielleicht eine gute Aufmachung für einen Faschingsball sein, aber nicht jetzt zum Frühstück, du musst doch zur Arbeit. Ohne Antwort setzte ich mich irritiert zu meiner aufgedeckten Kaffeetasse. Ist dir was über die Leber gelaufen? Frag sie nun. Dein finsteres Gesicht passt dir überhaupt nicht zum Hut und die Taschenlampe darunter würde ich jetzt ausschalten. Es ist doch schade, Batterien so zu vergeuden. Nimm mir doch den Hut weg, da gibt es keine Batterie. Gut, wenn du nur so mit diesem Unsinn aufhören willst. Gleichzeitig liftete sie mir schon den Hut und nahm mich sichtlich im Erstaunen den Lichtring wahr. Wo ist die Lampe? Wie machst du das? Ich mache gar nichts. Aber da ist ein Leuchtring über deinen Kopf. Weiß ich, ein Funkelnagel neuer Heiligenschein. Mit so etwas macht man keine Scherze. Was kann ich dafür, der ist von alleine gekommen. Du spinnst, das gibt es doch nicht. Alles gibt es bei mir. Hör auf, damit schallt endlich das blendende Ding aus. Kann ich nicht. Dann werde ich es tun. Ergebnislos durchwühlte sie hektisch meine wcheligen Haare und klopfte mir Rücken und Brust ab mit den Worten, du machst mich fertig. Ich sage dir doch, dass der Lichtschein von allein gekommen ist. Ich kann wirklich nichts dafür. Nicht einmal aus dem Haus kannst du mit dem strahlenden Ding, da hätten die Nachbarn nur was zu tratschen. Einen heiligen Schein will ich doch selbst nicht haben, wie schaut das aus, wenn ich mit so einem im Büro sitze, damit würde ich mich lächerlich machen. Ein Wahnsinn. Das habe ich falsch gelesen, Entschuldigung. Das habe ich falsch gelesen, Entschuldigung. Einen heiligen Schein will ich doch selbst nicht haben. Wie schaut das aus, wenn ich mit so einem im Büro sitze? Damit würde ich mich lächerlich machen. Ein Wahnsinn, du verdienst doch nie einen heiligen Schein. Ja, vielleicht ist es ein Schein, heiligen Schein. Dein Blödln kannst du dir sparen. Hast du gestern nicht gesagt, dass unser E-Auto beim nächtlichen Aufladen zu viel Strom frisst? Ja, schon, aber ich habe im Schlafzimmer geschlafen und nicht in der Garage meinen Kopf ans Ladegerät gehängt. Ich hoffe, du bist dir damit sicher. Schlafwandeln ist heutzutage nicht selten und in der Früh weiß man dann nichts mehr. Und in der Früh weiß man dann nichts mehr. Anderseits heißt es, ein Eheauto zu fahren ist eine gute Tat für Mutter Erde. Könnte sein, dass der Heiligenschein bloß eine altertümliche Belohnung dafür ist. Der ist eine Strafe. Schließlich würde ich am liebsten den Heiligenschein kurz schließen. Bitte mach keine gefährlichen Stromexperimente mit ihm, keine Angst. Zuerst will ich mal in Ruhe frühstücken, dann gehe ich sowieso mit ihm unter die eiskalte Dusche. Tatsächlich erlosch der Heiligenschein unter Wasser und ich sagte, lieber Gott, danke für deine Güte. Da wurde mir plötzlich bewusst, dass so zu danken bisher nicht meine Art gewesen war. Suspekt erschien mir mein göttliches Vertrauen. Weil die Zeit schon knapp wurde, setzte ich mich mit noch feuchtem Haar ins Auto und fuhr Richtung Büro. Am halben Weg dorthin wurde ich von einer Polizeikontrolle zur Seite gewunken. So etwas passierte mir nie zuvor. Ich ließ das Fenster herunter und dann hieß es, Fahrzeugkontrolle, bitte Führerschein und Zulassungsschein. Beides reichte ich hinaus. Da sagte der eine Beamte, schalten Sie das blendende Licht über Ihrem Kopf aus. Da wusste ich, der Heiligenschein ist wieder in Aktion und ich entgegnete, tut mir sehr leid, das kann ich nicht. Darauf sagte der Polizist schroff, steigen Sie bitte aus. Angespannt stieg ich aus. Nun meldet sich auch der zweite Beamte mit erhobener Stimme, schalten Sie sofort das blendende Licht über Ihrem Kopf aus. Falls Sie unsere Anordnung nicht befolgen, dann nehmen wir an, dass sie uns provozieren wollen. Das will ich nicht. Ich kann wirklich nichts dafür. Wahrscheinlich bin ich elektrisch aufgeladen. Wir sind auch aufgeladen, meinte ersterer Polizist. Falls sie das blendende Ding nicht ausschalten, nehmen wir sie mit ins Präsidium und werden die Sache klären. Unter dem Gesichtspunkt Nichtbefolgung einer Anordnung, Widerstand gegen die Staatsgewalt mittels Lichtblendung. Vielleicht kann ich doch das Licht ausschalten. Haben Sie bitte Wasser dabei? Wenn ich mir das über den Kopf schütte, geht das Licht aus. Haben wir nicht, erwiderten beide wie aus einem Mund. Dann müssten Sie mir gestatten, dass ich mir die Red Bull-Dose aus meinem Auto hole und mir den Inhalt über den Kopf leere. und mir den Inhalt über den Kopf lehre. Aha, okay, wenn Sie glauben, dass davon das blendende Licht ausgeht, tun Sie es. Wir warten, sagte der eine Polizist. Und der andere setzte schmunzelt fort. Da sind wir aber gespannt. machen Sie aber keine Mädchen, sonst müssen wir mit härteren Mitteln zugreifen. Wegen meines stets niedrigen Blutdrucks hatte ich immer Red Bull dabei. Als ich die Dose entnahm, stellte ich mich demonstrativ vor die Polizisten und ließ den Inhalt langsam in mein Haupthaar rinnen. Dabei betete ich leise und inständig, lieber Gott, hilf, dass der heilige Schein jetzt verschwindet. Tatsächlich erlosch er wieder. Die beiden Polizisten schauten ziemlich unentschlossen aus, augenscheinlich von meiner Vorführung sprachlos. Nach einer Weile sagte der eine, was Red Bull nicht alles verleiht, da kann man nur staunen. Und der andere ergänzte, hoffentlich wachsen Ihnen jetzt keine Flügel und grinste, hier nehmen Sie die Papiere, wir wollen Sie nicht mehr sehen. Ja, und vielleicht lassen Sie mal die Aufladung Ihres E-Autos kontrollieren. Schnell stieg ich tropfnass süßlich verbiegt ins Auto und fuhr heim. Red Bull ist keine empfehlenswerte Lösung. Seitdem gehe ich daheim mit trockenen Haaren leuchtend umher, das spart Stromkosten. Meine Frau verträgt leider im Ehebett meinen Heiligenschein nicht und ich weigere mich, mit eingepackten nassen Haaren zu schlafen. Daher haben wir jetzt getrennte Zimmer und Betten. Nun komme ich mir heilig vor, gleich einem erleuchteten katholischen Mönch. Auswärts sind meine Haare wassernass, mit einer Folie umwickelt unter einem Hut. Im Übrigen glaube ich, dass ich nicht allein einen heiligen Schein trage. Man trifft doch immer wieder Personen, die ihre Kopfbedeckung nie abnehmen. Die haben zum Schluss auch nasse Haare mit einem stillgelegten Heiligenschein darunter. Thank you. ¦ ¦ ¦ Musik Applaus Applaus Applaus Applaus Meine Damen und Herren, last but not least, Damir Saraciewicz. Bitte. Damir Saraciewicz ist 1975 geboren, kam 1993 während des Bosnienkriegs als Flüchtling nach Österreich, studierte Literatur an der Uni in Sarajevo und Soziologie an der Johannes Kepler Universität in Linz. Er hatte eine Ausbildung zum interkulturellen Fachtrainer und Mediendesigner. Er ist Obmann des Zentrums der zeitgemäßen Initiativen ZZI in Linz, mit dem wir als Autorenkreis schon einige Lesungen zusammen gemacht haben. Das ist ein wunderschöner, spannender und toller Abend immer. Da freuen wir uns immer drauf, wenn wir im ZZI lesen können und arbeiten können miteinander, weil es ein sehr toller interkultureller Austausch ist. weil es ein sehr toller interkultureller Austausch ist. Er ist Mitglied des PEN, des Autorinnenkreises. Seit 2004 lebt er mit seiner Familie. Ist heute jemand von deiner Familie da? Nein. Nein, schade. Eine zauberhafte Frau und ganz liebe Kinder. Er lebt mit seiner Familie in Linz und arbeitet als Leiter des Instituts für interkulturelle Pädagogik der VHS Oberösterreich. Und er arbeitet... Das sagt er nicht alles selber. Sind wir wieder beim kleinen Format heute? Ja klar, natürlich, dann sind wir beim kleinen Format. Willkommen bis auf den Ort Wien. Das ist wahr, bei Essayisten und so weiter auch noch das kleine, mittelgroße Format. Gut. Damir Sarasiewicz. Dankeschön. Danke für die Einladung. Freut mich heute dabei zu sein und auch danke Erich für die Einführung und auch, weil jetzt hast du es auch erwähnt, ich bin auch während des Krieges in Bosnien nach Österreich gekommen. und wir erleben immer wieder leider, das heißt, und auch aktuell das, was du jetzt angesprochen hast, Kriegsschauplätze, das heißt, und ich sehe das, ja, das heißt, ja, als ich überhaupt über den Krieg allgemein, auch in Bosnien, weil ich habe auch in Bosnien den Krieg miterlebt, das heißt, ich bin nicht gleich sofort geflüchtet, sondern ich habe den Krieg miterlebt, da habe ich gesehen, was der Hass so alles machen kann. Ich habe den Krieg miterlebt, da habe ich gesehen, was der Hass so alles machen kann. Und für mich hat es dann klar geheißen, wir brauchen mehr Liebe und mehr Schönheit. Und ich verbinde auch den Rosenmontag und Valentinstag auch natürlich mit Liebe und Schönheit. Das heißt, mein Alltag ist interkulturell, mein Alltag ist mehrsprachig und aus dem Grund habe ich auch ein Rezept zur Einheit der Andersartigkeit, das heißt aus meinem mehrsprachigen und interkulturellen Alltag veröffentlicht. Das ist so zweisprachig, bosnisch-Deutsch, weil ich mehrsprachig unterwegs bin. Das heißt, das bin ich. Aber wenn ich es nur auf Bosnisch oder nur auf Deutsch schreiben würde, das wäre nicht ich wirklich, nicht ich im wahren Sinne des Wortes, sondern nur ein Teil von mir. Das sind tatsächlich meine Reflexionen aus meinem Alltag, weil ich erlebe unterschiedliche Situationen, habe eigentlich das Glück, vielen Menschen, unterschiedlichen Menschen in meinem Alltag zu begegnen und ich weiß, wie wichtig diese Begegnung ist, wie befreiend eigentlich diese Begegnung in der Vielfalt ist. Begegnung in der Vielfalt ist. Und so ist das Rezept zur Einheit der Andersartigkeit entstanden. Ich habe auch den Preis für Interkulturalität der Stadt Linz für dieses Buch 2021 erhalten und ich werde sechs Reflexionen, ganz kurz, so zweisprachig, Geschichten lesen zum Thema Schönheit und Liebe. Und dann habe ich aber noch zwei Gedichte mitgenommen. Das geht sich, glaube ich, in diesen zehn Minuten schon aus. Und ich schreibe auch Divan-Poesie. Das heißt, es ist so etwas wie die orientale oder orientalistische, wenn man so will, Poesie. Und genau, die ganz Großen, die die Wandpoesie geschrieben haben, waren zum Beispiel Rumi, Yunus Emre, Shirazi, Omer Hayam, Hafiz und so weiter. So die großen Vorbilder. Und genau, bei dieser Poesie geht es auch grundsätzlich um die Liebe und um die Schönheit. Bei diesem Handbuch bin ich so vorgegangen, ich habe mir immer die Herkunft des Wortes angeschaut. Das heißt, ich habe einen etymologischen Zugang gehabt und dann habe ich mich mit einem Begriff beschäftigt, zum Beispiel lieben, sowohl in der deutschen als auch in der bosnischen oder kuratischen oder serbischen Sprache, die Etymologie ist eh gleich und habe mir die Bedeutung oder die Herkunft des Wortes angeschaut. Zum Beispiel das Wort lieben, das ist jetzt die deutsche Etymologie, die geht nicht nur unter anderem so. Lieben, lieb, loben. Damit wir uns lieben können, sollen wir lieb zueinander sein und uns gegenseitig loben. Damit wir uns lieben können, müssen wir uns liebhaft einander ansehen und uns miteinander ansehen. Genau. Das ist jetzt die bosnische Etymologie. Das Wort Schönheit in der bosnischen Sprache, jepota, kommt von dem Wort Klebstoff, jepilo. Schönheit als Wert ist der Klebstoff für unsere soziale Verbundenheit. Lebtotakao-Wriednost je lepilo naše sozialne Povezanosti. Genau, wieder die deutsche Etymologie Schönheit kommt von dem Wort schon. Schön, schon. Rein, gut. Schönheit hat uns schon immer verbunden, weil sie rein und gut ist. Lepota nas je već od uvjek povezivala, jer je cista i dobra. Genau, das heißt, ich habe das jetzt irgendwie als Gegensatz zu Liebe, die Angst verstanden, unter anderem. Und Angst kommt unter anderem, das heißt, so die Bedeutung von dem Wort erfrieren. Beziehungsweise in der bosnischen Sprache, das ist die bosnische Etymologie, strach smrznutise. Um nicht vor Angst zu erfrieren, muss uns die Liebe wärmen. Das ist ein nebesmrzlijos stracha, moranas ljubav ogriati. muss uns die Liebe werben. Dass er nicht aus Angst schmerzt, muss uns die Liebe erheben. Genau, dann haben wir noch zwei. Beziehungsweise, ja, geht. Zwei. Das Wort Brille, das ist die bosnische Etymologie, das Wort Brille kommt von dem Wort Auge. Die Welt ist viel schöner, wenn wir mit dem Auge des Herzens durch die Brille der Menschlichkeit auf sie blicken. Das Welt ist viel schöner, wenn wir mit dem Auge des Herzens durch die Menschheit schauen. Und Mangel verstümmelt gebrechlich, das ist wieder die deutsche Etymologie, der Mangel an Liebe verstümmelt unsere Beziehungen und macht uns gebrechlich. stümmelt unsere Beziehungen und macht uns gebrechlich. Der Ostadag-Jubavi osakatschuje nasche odnose, ichininas slabima. Und dann jetzt noch zwei Gedichte. Ein Liebender trinkt Wein. In Wein verliebte er sich. O berauschter Liebender trinkt Wein, in Wein verliebte er sich. O berauschter Liebender, wohin führt dich dein Verlangen? Du lobst Weinreben, Weinberge und sonnenverwöhnte Trauben. Doch küsst du nicht die lieben Hände, die den Samen gesät haben. Den süßen Wein zu trinken ist nicht schwer, jeder kann es schaffen. Wahrlich, die Aufgabe besteht darin, den Gärtner kennenzulernen. Klopfst du an diese Tür, wird das Geheimnis des Herzens enthüllt. Liebe führt dich zur Tür, auf der anderen Seite steht wieder die Liebe. Die Sehnsüchte verschmelzen augenblicklich, Schönheit bringt die Brust zum Brennen, das Wesen schmilzt dahin, von der Quelle trinkt die Seele. Es gab immer nur die eine Liebe, sie war Zeugin der Einheit, sie vereint alle Welten, baut Häuser Und noch ein Gedicht. Der Weg der Liebe ist geöffnet. Nur die Liebe versteht das Geheimnis. Führt die Gespräche mit der Stille. Das Herz des Herzens wird belebt. Der Atem der Liebe verbrennt das Feuer. Ein Seufzer brannte in meiner Brust. Die Seele mit dem Licht verschmilzt, das Herz des Herzens wird belebt. Das Verlangen des Geistes reinigt die Bindung, das ganze Universum umfasst. Mit dem ganzen Wesen küsse ich die ewige Flamme. Das Herz des Herzens wird belebt. Wer kann den Verliebten verstehen? Tanzt im Kreis an der Spitze des Himmels. In der Höhe, in der Tiefe, das Herz des Herzens wird beliebt. Wen lobt die Nähe der Liebe mit ihrem endlosen Lied? Wenn man stirbt, wird man geboren. Das Herz des Herzens wird beliebt. Du bist die Liebe, du ewig Lebendige. Durch die Liebe sieht dich der Verliebte. Das stumme Gedenken erweitert den Blick. Das Herz des Herzens wird belebt. Dankeschön. Thank you. RECORDING © transcript Emily Beynon Wie ich zu sagen pflege, das war wieder mal ein veritables Stündchen Literatur mit veritabler Musik. Herzlichen Dank, liebe Vicky. Ja, die Liebe hat wirklich bunte Flügel. Und das mit der Brille, das ist ganz toll. Das hat mir super gefallen. Herzlichen Dank, meine Damen und Herren, für Ihre Aufmerksamkeit. Sagen Sie es weiter. Und damit wir nicht ganz in Vergessenheit geraten, haben wir ein Allround-Plakat gemacht. Das heißt, die Renate hat es gemacht. Und wenn Ihnen das in der Stadt begegnet, immer daran einmal reinschauen. Da sind ja auch die Termine vom Autorenkreis dabei. Wenn Sie Lust und Laune haben, zum Beispiel ins Traxlmeier zu kommen am 17.04. oder zufällig in den Kirchschlag sind, da gibt es dann eine wunderbare Kirchschlaglesung und im Palmenhaus in der Gärtnerei machen wir, wir haben Bruckner Schwerpunkt auch wieder im Programm und so weiter. Also es ist eine ganze Menge los. Das ist das erste halbe Jahr. Das nächste halbe Jahr kommt dann gleich. Danke, Renate, sagt schon. Sie hat einen Durchschnitt. Nein, meine Damen und Herren. Es gibt natürlich wie immer für die Damen ein Blümchen draußen. Und hier, also wir verteilen die an die Damen. Und für alle, die lustig sind, gibt es ein Glas an Sekt auch drüben. Also wie alle Jahre wieder zur Wahledienstlesung. Und nicht zu vergessen der Büchertisch hinten. Da haben die Autorinnen und Autoren ihre Bücher deponiert. Sie sind auch käuflich. Gut, die wollen auch was verdienen und mehr will ich gar nicht sagen. Meine Damen und Herren, es hat mich total gefreut, wieder hier zu sein. Danke, dass Sie da waren. Reden Sie über uns, reden Sie über Literatur, lesen Sie so kleine Sachen, die sind so schön. Wenn man dann so ein Buch von dir da liegen lässt, was ist da drin gestanden? Oder am 16. Oktober war irgendwas Spezielles, also finde ich das liebe ich so. Meine Damen und Herren, herzlichen Dank. Wiederschauen. Und danke Frau Dr. Pinter nochmal.