Die Ausstellung ist in der Brückengalerie des Rosalinenhofs der Kunstsammlung. Ich freue mich, dass Sie alle den Weg hierher gefunden haben, so kurz vor Ausstellungsende, um diese Ausstellung noch einmal zu feiern und vor allem die Künstlerinnen zu feiern, die heute Abend mit Sarah Jonas sprechen werden. Jetzt ist diese Ausstellung am 1. Dezember, man glaubt es ist ja gar nicht eröffnet worden, also eigentlich läuft sie schon relativ lang und trotzdem haben wir das Gefühl, das ist ganz kurz her und es ist eigentlich sehr, sehr schade, dass es am Freitag schon wieder aus ist damit. Ich wünsche Ihnen jetzt einen schönen, interessanten Abend. Sprechen Sie auch mit den Künstlerinnen, Sie kennen sich eh alle, glaube ich, auf Ihren schönen Abend. Danke, Wiederschau. Ja, auch von meiner Seite herzlich willkommen bei uns in der Brückengalerie. Ich freue mich, dass Sie so zahlreich heute erschienen sind. Ja, ganz besonders gefreut mich, dass ihr drei heute auch nochmal hier seid, die Künstlerinnen der Ausstellung Preise und Talente. Ich habe die Ausstellung mit euch gemeinsam planen dürfen. Danke nochmal für die gute Zusammenarbeit und ich finde es eine recht schöne Gelegenheit, jetzt den Abschluss der Ausstellung nochmal zu nutzen, mit euch über eure Arbeiten, über eure künstlerische Arbeitsweise zu sprechen. Die vierte Künstlerin der Ausstellung, Laura Sperl, ist leider heute nicht da. Sie ist im Ausland auf Residenz, aber nichtsdestotrotz, ich freue mich, dass ihr drei heute da seid. Ja, das Land Oberösterreich vergibt jährlich Preise, Landespreise und Talentförderpreise für Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen, Künstler und Wissenschaftler in Anerkennung an ihr Werk, in diesem Fall künstlerisches Werk. Es sind immer unterschiedliche Sparten, die nominiert werden. Die Ausstellung Preise und Talente zeigt jetzt eben Werke von den Preisträgerinnen 2022 aus der Sparte Fotografie. Einerseits die Judith Hoemer, die den Landespreis bekommen hat für ihr künstlerisches etabliertes Gesamtwerk und andererseits die drei Künstlerinnen Laura Sperl, Melanie Moser und Katharina Fröschl-Rosbott für eine Talentförderprämie als Emerging Artist, wenn man das so nennen möchte. Bevor wir loslegen mit meinen Fragen, die ich mir vorbereitet habe an euch, möchte ich aber noch kurz die Gelegenheit nutzen, euch allen vorzustellen. Vielen seid ihr ja heute bekannt, aber einfach nochmal als kurze Konklusio. Ich fange bei dir an, Judith. Du bist 1969 in Münzkirchen bei Scherding geboren, also gebürtige Oberösterreicherin. Hast an der Akademie der Bildenden Künste und an der Universität für Angewandte Kunst studiert und an der Akademie in Amsterdam. Deine Arbeiten waren in zahlreichen Ausstellungen präsent im In- und Ausland. Ich möchte nur ein paar davon herausgreifen. Eine ist mir immer besonders gut in Erinnerung, deine schöne Einzelausstellung in der Landesgalerie Linz 2013, deine Arbeiten aber auch erst kürzlich im Museum für Angewandte Kunst im Dommuseum Wien, im Cultural Forum New York oder im Berado-Museum Lissabon. Du bist auch Mitglied im Oberösterreichischen Kunstverein und seit 2005 hast du eine Dozentur an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, an der du den Fachbereich Kunst und Intervention Environment am Institut für Bildende Kunst leitest. Melanie, du bist 1994 in Tamsweg geboren, lebst und arbeitest aber in Linz. Und dein Studium Textilkunstdesign hast du an der Kunstuni in Linz abgeschlossen, dabei unter anderem auch einen Auslandsaufenthalt in Tallinn absolviert und studierst, soweit ich jetzt informiert bin, immer noch die bildende Kunst an der Kunstuni Linz. Und letztes Jahr auch ganz schön hast du die Kunstsammlung Oberösterreich auch auf der Parallel Vienna vertreten, gemeinsam mit der Ophelia Reuter und ein paar andere Ausstellungsbeteiligungen zu nennen, zum Beispiel im Nordico Stadtmuseum bei der schönen Ausstellung Wot FM Femme, in der Galerie Merz oder in der Fotogalerie Wien. Und nun zu dir, Katharina. Du bist 1985 in Christkirchen geboren, lebst und arbeitest in Wien und in Rieden im Kreis. Du hast Theaterfilm- und Medienwissenschaften an der Universität Wien studiert, sowie Fotografie und audiovisuelle Medien. Wien studiert, sowie Fotografie und audiovisuelle Medien. Deine Arbeiten waren präsent unter anderem im Reckjavik Museum of Photography, in der Anzenberger Galerie oder im Fotoforum Braunau. Du hast auch schon mehrere Fotobücher herausgegeben, dein ganz aktuelles zeigen wir auch hier in der Ausstellung Mutter, Vater, Karins Kind und bist aber auch als freischaffende Fotografin tätig, unter anderem für die Presse und für den Falter. Ich hätte unser Gespräch so aufgebaut, dass wir am Anfang ganz konkret über Arbeiten sprechen, die wir jetzt hier in der Ausstellung zeigen, weil ja natürlich auch unsere Besucherinnen und Besucher die Werke vor Augen haben und möchte gern mit dir starten, Judith. Und zwar eine deiner beiden Arbeiten, die du in der Ausstellung präsentierst, ist die, was sie jetzt alle hinter uns sehen, nämlich das Blue Sky Monument. Das zeigt Himmelsbilder, die während des Corona-Lockdowns entstanden sind. Bei dir geht es ja immer auch darum, um die Spuren, die wir Menschen in der Welt hinterlassen. Bei der konkreten Arbeit geht es eigentlich um die fehlenden Spuren. Und es würde mich interessieren, kannst du uns ein bisschen was zu dem Projekt erzählen? Wie ist es entstanden und welche Themen greifst du mit der Arbeit, die wir da hinter uns sehen, auf? Ja, entstanden ist sie, wie du schon gesagt hast, zum ersten Lockdown 2020. Sie heißt immer auch Blue Sky Monument 2020. Und der Ausgangspunkt war eigentlich die tägliche Beobachtung. Ich meine, es war ein totaler Ausnahmezustand. Sie erinnern sich sicher auch noch dran. Und es war jetzt so diese Beobachtung. Alles war im Ausnahmezustand, der Blick in den Himmel, sicher auch diese Sehnsucht, dass dieser Himmel, dieses große Ganze sozusagen auch so eine Freiheit oder so ein Symbol für Freiheit war für mich und wir waren alle genau im Gegenteil liegen, mehr oder weniger fast eingesperrt. In Wien waren sogar die Parks, alles zugesperrt. Und aus dieser alltäglichen Beobachtung wird festgestellt oder auch begonnen, Fotos zu machen, weil der Himmel so phänomenal blau war, eben komplett ohne Kondensstreifen. Egal, Flugverkehr war quasi auf null reduziert. Emissionen, was jetzt auch Fabriken und so weiter betrifft, war ja dementsprechend reduziert auch. Und somit war es ein fantastisches, strahlendes Blau. Zuerst war es jetzt so eine Beobachtung und immer mit dem Handy fotografiert, jeden Tag eigentlich wieder so ein strahlendes, fantastisches Blau. Dann habe ich begonnen, auch meine Studierenden, die zu der Zeit jetzt auch sozusagen weltweit verstreut waren, auf Distance Learning, haben uns da unterhalten, habe ich auch zu Fragen begonnen, ist bei euch das Phänomen ähnlich wie jetzt in Wien, dieser strahlende blaue Himmel, kein einziger Kondensstreifen, habt zugleich auch mit Wissenschaftlern Kontakt aufgenommen, ob das sozusagen auch wissenschaftlich schon messbar ist. Zuerst waren sie da sehr skeptisch, dass das nicht so schnell geht und man das eigentlich nicht messen kann. Dann in den Langeren, je mehr Lockdowns das es gegeben hat und so, desto klarer waren auch sozusagen die wissenschaftlichen Aussagen. Ja, und so sind quasi zu meinen Wiener Himmeln, die ich so täglich gemacht habe, ist dann dazugekommen, wirklich so ein kollektives Sammeln und so ist auch diese kollektive Sammlung entstanden, dass im Himmel, also quasi so dieses globale Phänomen von damals eigentlich auch als eine globale Sammlung eigentlich jetzt da hängt oder das ist eine Auswahl davon. Wichtig war mir und ich sehe es eigentlich als Zeitdokument, also wirklich dieses historische Ereignis, dieser Ausnahmezustand. Ich sehe es aber auch und darum war es mir auch wichtig, es in diese Ausstellung zu bringen, ich sehe es auch als visuellen Appell, weil so wie wir damals quasi als Kollektiv die Himmeln gesammelt haben, damit es diese Sammlung überhaupt geben kann, dieses Zeitdokument, genauso wichtig finde ich es aber auch, dass wir uns jetzt kollektiv und auch jeder Einzelne von uns auch angesprochen fühlt, dass wir wirklich was tun müssen. Also wenn wir noch weiterhin quasi so ein strahlendes Blau oder Atmosphäre haben wollen, in der wir leben können, müssen wir einfach jeder von uns was in Bewegung setzen oder umdenken, einleiten. Und somit sehe ich, wie der Titel sagt, Blue Sky Monument als Denkmal, Mahnmal für uns alle. Dir war ja auch diese Präsentation ganz wichtig, dass es sehr viele Arbeiten sind, die nebeneinander präsentiert werden. Einfach auch nochmal diese Eindrücklichkeit des Blaus. Vielen Dank. Katharina, zu deiner Arbeit, die wir in der Ausstellung haben. Du präsentierst deine Fotoserie He Cares, die sehen wir da hinten. Und die Arbeiten sind ja Teil von einem länger andauernden Projekt, das aus deiner Erfahrung der Mutterschaft eigentlich heraus sich entwickelt hat. heraus sich entwickelt hat und ganz wichtig auch mit der verbundenen gesellschaftlichen Erwartung an die Rolle der Mutter und des Vaters. Daraus entstand dann eben auch dein Buch Mutter, Vater, Karenz, Kind mit Texten und Bildern zu diesen Fotografien dazu. Bitte erzähl uns ein bisschen mehr zu der Entstehung von dem Projekt, wie es dazu gekommen ist. Genau, und zwar die Serie ist zwischen 2019 und 2022 entstanden. Das war zu Beginn die Zeit, wo mein Mann in Karenz war. Abschluss, wieder mein Mann in Karenz, zum zweiten Kind. Und in dieser Phase habe ich auch die anderen Väter unter den Decken versteckt. Genau, wie kam es dazu? Also ich habe schon gemerkt, als mein Kinderwunsch begann, mir zu überlegen, wie ich damit umgehen möchte, als freie Fotografin und Künstlerin, einerseits Zeit für die Kinder zu haben, andererseits aber gleichzeitig weiterzuarbeiten. Und die Lösung von meinem Mann und mir war, dass wir uns das möglichst halb-halb aufteilen möchten. Leider sind wir dann an der Umsetzung gescheitert. Es ist offensichtlich einfach noch nicht in der Gesellschaft überall angekommen, dass Väter genauso wie Mütter das Recht auf Karenz haben und beim Kind daheim bleiben können, mehr als diese zwei Monate, die für einen Mann vorgesehen sind, sondern auch ein Jahr oder länger. Ich habe dann, als ich wieder begonnen habe zu arbeiten, entschieden, ich möchte ein Projekt zu dem Thema machen machen und habe das mit einem Selbstversuch gestartet. Und zwar habe ich entschlossen, mich aktiv als Mutter zurückzuziehen und in die Rolle als Fotografin wieder reinzuschlüpfen. Ich habe begonnen, meinen Mann und meinen Sohn zu fotografieren und mich bewusst zurückzuhalten und nicht einzumischen in dem, was die beiden machen. Das ist nach acht Monaten wirklich aktives Mutter-Dasein gar nicht so einfach gewesen. In schönen Momenten ist es noch halbwegs okay gewesen. Schwieriger war es dann, als wirklich Reibereien aufgetreten sind, irgendwie jeder geweint hat und Chaos war. Und da wirklich zu sagen, ich halte mich daraus, das war meine Challenge, mit der ich dann in das Projekt eingestiegen bin und wo auch das Buchprojekt dann daraus entstanden ist. In dieser Serie, die da zu sehen ist, geht es auch um das Sichtbar- bzw. Unsichtbar-Sein. Ich habe halt befunden, dass einfach die Väter in unserer Gesellschaft für zu wenig sichtbar beziehungsweise unsichtbar sein. Ich habe halt befunden, dass einfach die Väter in unserer Gesellschaft für zu wenig sichtbar sind. Sie sind sichtbar, aber sie sind am Wochenende am Spielplatz und nicht unter der Woche und sie sind nicht in der Notaufnahme und nicht beim Arzt und nicht beim Wickeln im Restaurant sichtbar, sondern in den schönen Momenten halt. Genau, und so ist dann diese Serie entstanden. Melanie, du zeigst in der Ausstellung die Serie Raumanzug. Die sehen wir jetzt dann im hinteren Raum. Also wer es noch nicht entdeckt hat, nachher unbedingt noch in den hinteren Raum zu deinen Werken schauen. Und die Gestalten, die man auf den Fotografien sieht, die wirken eigentlich fast wie Außerirdische. Irgendwas, was nicht von der Welt ist. Und ich habe das ganz spannend gefunden, weil die Themen, die du in den Arbeiten verhandelst, das sind eigentlich ganz wichtige Themen, die uns alle angehen. Also bei dir geht es um Themen wie zwischenmenschliche Beziehungen, unsere Alltagsroutinen oder auch die eigene Wahrnehmung von unserem Alltag. alle angehen. Also bei dir geht es um Themen wie zwischenmenschliche Beziehungen, unsere Alltagsroutinen oder auch die eigene Wahrnehmung von unserem Alltag. Kannst du uns ein bisschen was zu der Genese von dem Projekt erzählen? Wie bist du zu dieser sehr speziellen Bildsprache gekommen, die du da in den Fotografien ausdrückst? Ja, gern. Ich habe begonnen, mich von der Metapher der dritten Haut inspirieren zu lassen. Also eben die erste Haut, die man hat, ist eben die, die man direkt am Körper trägt, die an einem wächst. Die zweite Haut ist für gewöhnlich eben die Textilien, also die Kleidung, die man trägt, die auch ziemlich viele Inhalte mit sich nach außen trägt. Und die dritte Haut ist eben der Wohnraum, also die Bauten, die uns umgeben und in denen wir leben. Und die beeinflussen genauso sehr stark, wie wir uns selbst in der Welt wahrnehmen und wie wir nach außen treten, genauso wie eben die Kleidung oder der Körper, in dem man steckt. Und ich habe es eben sehr interessant gefunden, mich mit unterschiedlichen Menschen tiefer auf diese Forschungsreise in die verschiedenen Mikrokosmen einzulassen, weil da jeder einen ganz anderen Zugang dazu hat. Und was ich persönlich auch interessant an diesem eigentlich banalen Thema finde, ist, dass es eben einen sehr großen Einfluss darauf hat, wie man sich selbst wahrnimmt, vor allem auch durch die Mitbewohner. Also wenn man jetzt zum Beispiel in einer Familie zu Hause lebt, ist das eine ganz andere Zusammensetzung oder eine ganz andere Konstellation als in einer WG oder mit einem Partner oder mit Freunden und Ähnlichem. Und genauso wie man den Wohnraum pflegt, pflegt man irgendwie auch sein Inneres. Und die Serie ist auch im Jahr 2021 entstanden, also auch noch mehr oder weniger mittendrin in den Corona-Lockdowns, was auch einen großen Einfluss natürlich auf jeden von uns genommen hat. Genau, ja, also es war eine spannende Auseinandersetzung für mich und ich bin auch sehr froh darüber, dass so viele Menschen bereit waren, sich darauf einzulassen. Also es ist nicht immer dieselbe Familie, die man sieht, sondern es waren unterschiedliche Familien, mit denen du da gearbeitet hast. Genau, es waren eben unterschiedliche Familien, aber auch unterschiedliche Wohnkonstellationen, also zum Teil auch Menschen, die alleine gelebt haben oder Freunde, die miteinander gelebt haben. Ja, ich merke schon nach der ersten Fragerunde, es sind ganz viele Themen in Eichren auf den ersten Blick unterschiedlich, auf den ersten Blick unterschiedlichen Arbeiten, die sie irgendwie immer wieder finden, Körperlichkeit, Familie, das Textile und das führt mich eigentlich auch gleich wieder zur Judith, zu deiner zweiten Serie, die du in der Ausstellung präsentierst, das sind nämlich die Headquarters, die wir da hinten sehen, da ist auch noch eine und die Headquarters, die zeigen deinen eigenen Körper. Du hast dich auf einen Scanner gesetzt und deine Kleidung, deinen Körper abgebildet. Teilweise sieht man auch noch die Scan-Streifen. Du hast es dann sehr groß aufgeblasen und auf Samt, also ein sehr edles Material gedruckt. Für mich beinhaltet die Serie zwei ganz wesentliche Themen, die sie eigentlich durch das Werk durchziehen. Einerseits der Einsatz des eigenen Körpers in deiner Kunst und andererseits die Auseinandersetzung mit dem Textilen, bei der Arbeit jetzt einerseits durch das Trägermaterial samt und andererseits natürlich, weil die Faltung deines Gewandes in der Arbeit sehr wichtig ist. Das führt mich zu der Frage, was interessiert dich denn so an Textilen, dass du das eigentlich immer wieder aufgreifst, dass immer wieder Stoffe und Textilien in deinen Werken vorkommen und dich beschäftigen? Ja, das Textile oder quasi so dieses stoffliche Material ist einfach so wunderbar variationsreich. Das finde ich einmal sehr, oder ja, hat eine fantastische Anziehungskraft, weil sozusagen man kann es sowohl linienmäßig wie auch flächig, aber auch räumlich begreifen. Und wirklich im wahrsten Sinne begreifen. Also auch dieses Haptische, dieses Erfassen, Erspüren, Ergreifen finde ich total wichtig und hat auch eine Anziehungskraft auf mich. Und zugleich ist es aber auch so, also viele meiner Ideen oder der Großteil meiner Ideen stammen eigentlich so aus alltäglichen Beobachtungen, Wahrnehmungen, oft was mich irgendwie irritiert, wo ich dann beginne zu hinterfragen, wieso muss das so sein und gewisse Konventionen, Normen, Regeln sozusagen auch dann zu hinterfragen beginne. Aber ich schöpfe sehr viel aus so alltäglichen Zufallsbeobachtungen, die mich dann immer loslassen. Und aus dem kommt irgendwie eine Drehung, Transformation auf den Kopf gestellt. Und das Textil ist eben so ein Material, das uns eigentlich ein Permanentum gibt. Es ist in allen unseren Lebensbereichen eigentlich eine textile Anwendung. Du hast es auch schon erwähnt, wir sind auch zweite Haut, damit begleitet. Und es ist auch ein simples Material. Es hat jetzt nicht so eine Barriere, damit arbeiten zu dürfen, sondern, genau, man kann gleich so mittendrin sein, was ich am Textil auch sehr schätze und liebe. Und deswegen ist es immer wieder für mich ein wichtiges Material. Da bei dieser Serie, die Herzquotas, also so als Schaltzentrale für mich genannt, das hat sie ergeben aus einer Performance oder sozusagen so eine performative Momentaufnahme und eigentlich der Ausgangspunkt war, dass ich mich selber überlisten wollte und musste. Und es ist mir gelungen, zum Glück. weil ich sozusagen einen Versuch unternommen habe, was kann ich tun oder wie schaffe ich so eine künstlerische Setzung, um nicht immer unterzugehen täglich in diesen To-Dos. So mit Kind, Familie, ich unterrichte an der Kunstakademie. Also es ist ein endloses To-Do und dieses Abarbeiten, das mich schon viel zu wenig sozusagen zu meinem wirklichen künstlerischen Ausdruck gebracht hat. Und um mich selber zu überlisten und sozusagen den Tag im Atelier schon mit so einer künstlerischen im wahrsten Sinne Setzung zu beginnen, hatte ich dann die Idee, okay, ich setze mich mal statt auf den Schreibtisch auf den Scanner, habe dann, das ist fast tagebuchartig, dann weitergegangen, so diese tägliche Abfolge, die erste Setzung am Tag ist gleich einmal sozusagen diese künstlerische Behauptung am Scanner. Dadurch, dass ich Textile sehr liebe, habe ich durchaus auch eine große Bandbreite an Kleidung, also das ist jetzt keine Dekoration spezifisch immer für diese Scan-Aufnahme, sondern tatsächlich sind das die Abdrucke meiner täglichen Kleidung. Und was eben da das Spannende dran ist, dass es sozusagen ein Ausschnitt ist, den man so nie sehen kann. Also es ist quasi nur durch das technische Gerät möglich, das sichtbar zu machen und es ist quasi diese Druckstelle, die man zwar, eh klar, ständig sozusagen drucken wir was ab, so Spuren unseres Lebens, wir nehmen es aber nicht wirklich wahr. Und durch dieses technische Gerät, die Schnittstelle, warändigen To-Do einfach irgendwie nicht wahrnehmen, keine Bedeutung haben und genau sowas eigentlich dann sozusagen zum Zentrum zu machen, nämlich eben so eine Spur und das zum Bildinhalt zu machen. Und aufsamt ist mir wiederum sehr wichtig gewesen, weil dieses ganze Textile ja auch sehr viel mit Präsentation und Repräsentation zu tun hat. Zumindest stelle ich mich diese Frage sehr, sehr oft. Und da hat natürlich dasamt dieses Material, dieses Prunkvolle natürlich so eine eigene, riesengroße Geschichte, ausschließlich sage ich jetzt nochmal den Männern vorenthalten. Also es hat sich jahrhundertelang der Klerus und sozusagen die männlichen Herrscher damit eingehüllt und repräsentiert. Und dann fand ich es für mich eigentlich nochmal sehr wichtig, das zum einen in so eine Dimension zu bringen, als künstlerische Behauptung, aber auch genau dann so einen Teil auf Samt zu drucken, der sonst eigentlich im Verborgenen ist und weit weg von dieser klassischen Machtrepräsentation ist. Deswegen war es für mich auch die Entscheidung des Samt. Und auch, weil der Samt auch dieses Spezifikum hat, dass es selber fast so dreidimensional wirkt, durch diesen Flur kommt dadurch sozusagen das Körperliche, was du ja auch schon erwähnt hast, diese mit dem Körper arbeiten, kommt einfach durch diese Struktur des Samtes noch einmal objekthaft darüber. Also das mit dem Taktilen kann ich sehr unterstreichen. Wir haben ja dann extra noch klein angeführt, bitte nicht berühren, weil einfach auch dieses Textil, dieser Samt so einlädt, das auch anzugreifen und anders als nur visuell zu erfahren. Also das kommt dem total entgegen. Katharina, ich würde gerne noch einmal näher eingehen auf die Fotoserie He Cares. Du hast uns ja schon ein bisschen was zur Genese erzählt und du beziehst dich in den Fotografien ja auch auf eine ganz spezielle Porträtpraxis aus dem 19. Jahrhundert, nämlich Kinderporträts aus der Zeit. Und dieses Zudecken hat damals schon gegeben, aber aus einem ganz anderen Grund. Wie bist denn du auf diese Portraitpraxis gekommen und wie deutest du sie jetzt für diese Serie für dich nochmal ganz neu um? Genau, ich war zu dieser Zeit auf Artist in Residency und habe recht viel recherchiert zum Vater-Mutter-Bild, was man da so findet. Und bin immer wieder in der Recherche auf die Hidden Mothers Photographs gestoßen. Und zwar, wie du sagst, das ist eine Fotopraxis, die 1850 bis 1920 ungefähr geläufig war. Und zwar hat man da in Fotostudios, um die Kinder zu fotografieren, da in Fotostudios, um die Kinder zu fotografieren, sie auf den Schoß von Eltern, von Assistenten gesetzt und hat die versucht zu verstecken hinter Requisiten oder eben Decken. Es war notwendig offensichtlich zu der Zeit, es waren recht lange Belichtungszeiten, wenn sich das Kind bewegt hätte, dann wäre das unscharf gewesen am Bild. Und deshalb hat man das gemacht. Ich finde die Ergebnisse grandios, weil man da irgendwie im ersten Moment eben nichts bemerkt und dann schaut auf einmal irgendwo eine Hand raus oder man sieht da einen Gupf hochstehen und irgendwie habe ich das faszinierend gefunden. Vor mir auch viele andere. Also es gibt diese Hidden Mothers Photographs, tauchen immer wieder in der Kunstgeschichte auf. Es hat auch Cindy Sherman, die sehr, sehr großes Idol von mir ist, auf der Biennale in Venedig 2013 eine Ausstellung damit kuratiert, von einem Buch, das es auch über das Thema gibt. Und ich habe mir quasi die Idee geliehen und habe sie weiterentwickelt, habe die Väter versteckt, habe sie aber aus dem Studio rausgenommen, weil das Studio einfach auch nicht der Ort ist, wo ich gerne und viel arbeite. Ich habe die Väter entscheiden lassen, wo sie viel Zeit mit den Kindern verbringen. Bin raus und habe dann an diesen Orten mal quasi die richtigen Hintergründe gesucht. Mit der Farblichkeit habe ich mich nach der Jahreszeit gerichtet. Ich arbeite dafür mit Tageslicht, deshalb hat das gut gepasst. Sie sind alle analog entstanden, mit auf Mittelformat-Filmen, das heißt, es gibt nicht allzu viele und das Arbeiten war recht ruhig und langsam im Gegensatz zum Buchprojekt und auch zu meinen kommerziellen Geschichten. Also ich habe eine begrenzte Anzahl, ich arbeite mit Stativ, ich fokussiere händisch, es ist irgendwie der Workflow eigentlich ganz anders. Zurück zu dieser Residenz, es war spannend, weil da habe ich die ersten Bilder fotografiert und habe dann irgendwie so zwei Rückmeldungen gekriegt, die ich sehr bezeichnend gefunden habe. Einerseits war da die Assoziation so zu dem verschleierten Marienbild, die das Kind beschützt da. Auf der anderen Seite war dann, sobald man merkt, das sind aber Väterhände oder Männerhände und die Schuhe sind ja viel zu groß für eine Frau, ist gleich so als nächste Assoziation, das erinnert mich an eine Entführung oder so, aufgekommen. Und ich habe es schräg gefunden, wie uns unser Hirn da einfach gleich ganz verrückt zickzack führt. Und da hat man gedacht, das möchte ich einfach weiterführen. Wird man mit den eigenen Vorurteilen ein bisschen konfrontiert. Und die Väter, waren die aus dem Freundeskreis oder wie bist du zu den Familien gekommen, die du da abgebildet hast? Ich kenne einige Väter, die in Karenz waren, aber dann zu sagen, jetzt soll der in Karenz sein, ist gar nicht so einfach, weil die meisten recht kurz gehen eben. Das heißt, es waren die meisten irgendwie so Freunde von Freunden, Bekannte, würde ich sagen. Nur mal zu deiner Serie, Melanie, du hast schon erzählt, also es waren unterschiedliche Personen und Wohngemeinschaften, die du fotografiert hast. Es ist ja jetzt letzten Endes bei dir nicht nur um dieses eine Foto gegangen, das du dann zeigst, sondern eben ja auch um diesen Prozess, sich mit dieser textilen Hülle durch den Raum zu bewegen. Jetzt würde es mich interessieren, hat es da vielleicht auch irgendwelche interessanten Ergebnisse gegeben? Wie haben die Leute das Miteinander wahrgenommen, eingepackt in so eine weiße Stoffhülle? Hat es da irgendwie Momente gegeben, die die überrascht haben? Ja, auf jeden Fall. Also es war jedes einzelne Mal ziemlich unterschiedlich, also sehr individuell, je nachdem mit welcher Gruppe an Menschen ich mich eben getroffen habe. Genau, also es sind alle mit einer sehr großen Offenheit an die Sache rangegangen. Und mir war es auch von Anfang an sehr wichtig, dass es keine klassische Fotoshooting-Situation ist, also im Sinne von, dass ich nur mit natürlichem Licht gearbeitet habe und auch versucht habe, mich selbst sehr im Hintergrund zu halten. Und genauso war am Anfang, wie ich die Anzüge entwickelt habe, für mich sehr wichtig, dass sie auch die Sinne ein bisschen einschränken. Also ich habe zuerst ganz viele Experimente mit verschiedenen Materialien gemacht, wie du vorher auch schon schön ausgeführt hast, dass Stoffe eben so viele unterschiedliche Qualitäten haben können. Und da war es mir eben auch wichtig, dass es ein sehr elastisches Material ist. Also habe ich mich letzten Endes für einen bielastischen Stoffe eben so viele unterschiedliche Qualitäten haben können. Und da war es mir eben auch wichtig, dass es ein sehr elastisches Material ist. Also habe ich mich letzten Endes für einen bielastischen Stoff entschieden und auch die Sicht eingeschränkt. Also es waren auch alle Köpfe eben, wie man auf den Fotos auch sieht, in diesen Stoffen drinnen. Aber trotzdem waren alle miteinander verbunden und waren sozusagen auch abhängig voneinander, so wie es eben auch im alltäglichen Leben ist in einem Wohnraum. Genau, und die Situationen waren eben sehr unterschiedlich. Manche haben sich sehr frei und locker gleich einmal bewegt, andere haben eher Skepsis und Schüchternheit am Anfang gehabt und sind dann erst mit der Zeit freier geworden oder haben sich auf das eingelassen. Zum Teil war es auch sehr spannend, weil auch Kinder involviert waren. Manche haben eher darüber geklagt, dass es ein bisschen heiß war zum Beispiel oder dass es ein bisschen heiß war zum Beispiel oder dass es jetzt ein bisschen langweilig wird, aber sie waren trotzdem bereit sich darauf einzulassen und genau und im Großen und Ganzen habe ich auch sehr positive Rückmeldungen auch von den Menschen bekommen und am Ende ist eben auch noch ein kleines Buch dazu entstanden wo ich alle nochmal interviewt habe, also ganz banalen Themen eben zum Beispiel wie sie ihren Wohnraum pflegen, wie sie sich einrichten und warum und eben noch einmal zurückzukommen auf das, wie groß eben der Einfluss auch sein kann von der Umgebung auf einen selbst, wie es eben bei jedem von uns ist, weil man muss in irgendeiner Form wohnen, egal ob man in einem Schloss oder auf der Straße lebt, man hat immer in irgendeiner Form ein Zuhause und genau. Ja, ich würde die Themen jetzt ein bisschen aufmachen und mit euch gemeinsam über eure künstlerische Praxis sprechen. Ein Moment, der mir aufgefallen ist, ist eben auch dieses Arbeiten in der Gemeinschaft, im Kollektiven. Es gibt ja so dieses Klischee der Künstlerin, des Künstlers, der sie zurückzieht in sein Atelier und da von ganz wunderbaren Ideen befallen wird, abgeschirmt von der Außenwelt. Spätestens seit der letzten Documenta ist das Kollektive, das Arbeiten in unterschiedlichen Ausprägungen gefunden. Judith, bei dir dieses kollektive Kunstwerk, wo du auch blaue Himmelsfotografie von Freundinnen und Bekannten in dein Werk mit aufnimmst. Oder Melanie, wie du gesagt hast, auch dieses gemeinsame Arbeiten, wo du auch die Leute nur mehr befragst, wie es ihnen geht, dieses Miteinander herantasten, dann letzten Endes an das Fotografieren oder du arbeitest ja auch öfter mit Ophelia Reuter gemeinsam zusammen an Kunstwerken oder bei dir Katharina, wo du ja auch sehr intensiv in Austausch warst mit den unterschiedlichen Familien und Vätern. Jetzt würde mich interessieren, welche Rolle spielt dieses gemeinschaftliche, das kollektive Moment in eurer künstlerischen Praxis? Ist das etwas, was gekommen ist, um zu bleiben, oder ist das einfach gerade ein Trend, der einfach im Fokus war und vielleicht eh schon immer da war? Wer möchte beginnen? Also für mich, bei meiner Arbeit ist der Prozess meistens so, dass ich auf die Idee, also es ist meistens irgendwie ein Gefühl oder ein Erlebnis, der absolute Startpunkt. Und ich würde sagen, das ist der Kern von den Projekten, der entsteht schon nur bei mir. Und ich würde sagen, das ist der Kern von den Projekten, der entsteht schon nur bei mir. Und dann beginne ich das Ganze aber zu öffnen und schaue halt, wer arbeitet noch zu dem Thema, was gibt es, was findet man dazu, Lesen, Ausstellungen, alles Mögliche reinzuholen. Und natürlich ist es umso schöner, wenn man dann aus vielleicht anderen Sparten Menschen findet, die zum selben Thema arbeiten, aber andere Herangehensweisen haben oder mit einem anderen Werkzeug arbeiten. Und so war es bei mir zum Beispiel bei dem Buchprojekt. Der Peter Sim, ein Journalist, der gerade ein Karenz-Tagebuch getwittert hat zur selben Zeit und der mir dann seine Texte geliehen hat fürs Buch. Genauso wie Mato Vincetic, der Gestalter vom Buch, der sich auch mit Sichtbarkeit beschäftigt hat und recht lange in Karenz war in Folge. Gleichzeitig eben auch selbst die Väter natürlich. Ich wollte unbedingt, wenn ich so ein Projektthema habe, die Väter zu Wort kommen lassen. Das war für mich absolut wichtig. Also es sind da auch Interviews drinnen. Beziehungsweise, ja, diese Art der Zusammenarbeit, da auch weiterzuführen und Rückmeldung zu kriegen und natürlich auch als Startpunkt zu meinem Selbstexperiment, wo ich mir es dann erlaubt habe, als Frau überhaupt das Thema aufzugreifen. Geht ja auch genau um diese Erweiterung der Perspektive und auch die Sichtweise der Väter irgendwie mit einzubauen. Eben, ja. Und ich finde schon, dass das gekommen ist, um zu bleiben, vielleicht auch in Zeiten der technologischen Entwicklungen, wo es viel schneller geht und technisch ist, ist man irgendwie so hungrig, finde ich, nach Menschen und nach menschlichen Ressourcen vielleicht auch. Ich weiß nicht, wie ihr das... Macht einen Austausch oft leichter, die neuen Medien, Zoom und alles Mögliche, da kann man sich besser viel besser vernetzen und zusammenarbeiten. Judith, wie schaut das bei dir aus? Du vielleicht ja auch an der Universität oft das gemeinsame Arbeiten mit den Studierenden, machst du da auch kollektive Projekte? Also da finde ich es auf jeden Fall sehr, sehr wichtig und ich versuche auch immer wieder Studierenden also Kooperationen und Kollaborationen zu ermöglichen und es ist total wichtig, es ist einfach eine Bereicherung. Also ich sehe es jetzt nicht so, dass es dieses Entweder-Oder ist, sondern es braucht eigentlich beides und gerade im Studium soll man beides ausprobieren können, was jetzt auch noch nicht bedeutet, dass man sich entscheiden muss, aber sozusagen es braucht schon dieses konzentrierte Arbeiten, wo man wirklich auch für sich alleine sein kann, um Ideen, Absurditäten auch weiter zu spinnen. Von dem bin ich schon überzeugt, dass es das braucht. Aber zugleich finde ich es auch extremst wichtig, auch mit Kooperationen, Kollaborationen das zu erfahren. Und das beste Beispiel ist eh, dass nämlich unten oder unten drüben in der Kirche, heute ja zum Aschermittwoch, Memento Mori, demnächst eröffnet wird, wo eben zwei Studierende von mir auch mit dabei sind. Und was wieder sozusagen, weil es in diesen Kooperationen versuche ich es auch tatsächlich, dass die Studierenden auch in neue oder andere Räume, Atmosphären sozusagen auch eintauchen können und experimentieren können. Jetzt auch ein bisschen entkoppelt vom klassischen akademischen Kunstdiskurs, sondern wirklich so in andere Dimensionen. Da gibt es eben in der Ursulinenkirche demnächst gute Beispiele. Da will ich Sie gleich dazu einladen. Und was ich auch noch sagen will, genau ich selber habe schon vor vielen, vielen Jahren, nämlich eigentlich von 1994 bis 1999, habe ich meine erste sehr intensive Kollaboration gehabt. Also damals mit einem norwegischen Künstler, der damals auch mein Lebenspartner und Kunstpartner war. Wir haben damals unter The Couple gearbeitet und unsere eigenen Namen sozusagen ins Abseits gestellt und wollten uns wirklich als dieses The Couple und haben das auch durchzelebriert eigentlich, so innerhalb von fünf Jahren, so vom Verliebtheitsprojekt bis zum Trennungsprojekt. Das war jetzt der Konzept, das 1994 sozusagen vorgegeben war. Das war einfach so dann auch dieser Lauf der Dinge, sage ich es mal. Wir haben unsere Lebenssituation zum künstlerischen Inhalt auch gemacht. Und da macht man so verschiedene Phasen durch im Leben. Und das war auf jeden Fall eine sehr, sehr essentielle und wertvolle Kollaboration. Genau, und aus dem heraus hat sich dann sehr wohl auch entwickelt. Also natürlich immer wieder unterschiedliche Zusammenarbeiten. Aber ich glaube echt auch diese Notwendigkeit, auch den Studierenden so Teamarbeit, Gruppenarbeit zu ermöglichen. Und wie waren da deine Erfahrungen auch mit dem sogenannten Betriebssystem Kunst? Man hat ja dann oft immer den einen Künstler, die eine Künstlerin, die man kennenlernt, wenn man dann im Kollektiven arbeitet oder gemeinsam. Hat das gut funktioniert, dass ihr zu zweit aufgetreten seid als Kunstschaffende? Ja, dadurch, dass wir tatsächlich auch diesen Namen gehabt haben, The Couple, und jetzt nicht unsere eigenen Namen angegeben haben, war das einmal diese Art Selbstverständlichkeit, mit der wir aufgetreten sind. Und es war tatsächlich damals, wir haben auch dann das Diplom in Amsterdam gemacht, an der Rietveld Akademie. Und es war das gleiche Diplom, das wir gemacht haben. Aber damals, man möchte es nicht glauben, war selbst die Rietveld Akademie noch nicht so weit. Also die haben das nicht als gemeinsames Diplom. Oder wir hatten zwei verschiedene Kommissionen, sagen wir so. Wir haben in zwei verschiedenen Sparten studiert und jeder von uns hatte dann auch eine eigene Kommission, eine eigene Bewertung. Aber wir haben sozusagen die gleiche Arbeit gezeigt. Und wir haben das auch als Decouple dort ausgestellt, aber genau, trotzdem getrennte Kommissionen. Was sehr interessant war, auch die Bewertung war sehr unterschiedlich. Über die gleichen künstlerischen Arbeiten, genau, ziemlich konträre Bewertungen. Also von sehr, sehr gut oder eigentlich im höchsten Tönen gelobt und fasziniert bis eher, naja, ich will jetzt nicht sagen durchfallen, aber eher auf einem anderen Level. Was sehr interessant war, auch eine Erfahrung für mich als Lehrende, das ich selbst meinen Studierenden immer wieder erzähle, dass das natürlich alles sehr subjektiv ist und damals sozusagen noch klarer hat man das gar nicht sehen können, als wirklich komplett die gleichen zwei Diplomarbeiten und so unterschiedlich dann sozusagen in der Bewertung. Ja, sagt vieles. Spannend, ja. Sagt vieles über die künstlerische Bewertung. Spannend, ja. Es fehlt immer die künstlerische Bewertung, genau. Aber es war sehr essentiell, in dieser Kollaboration das alles so durchzuspielen. War nie geplant, hat sich so ergeben, war ein immenser Erfahrungsschatz. Ja, und Melanie, wie geht es dir? Du hast an der Kunstuni in Linz studiert. Wann hat dieses gemeinschaftliche Arbeitenthema gefördert worden und wie machst du das jetzt in deiner künstlerischen Praxis? Ja, auf jeden Fall. Und ich glaube auch, dass ganz abgesehen von kollaborativen Arbeiten oder Gemeinschaftsarbeiten ein gemeinschaftliches Support-System total wichtig ist, das sich vor allem im Studium erst einmal entwickelt. Und ich glaube auch, dass es wichtig ist, dass man das dann auch weiterhin pflegt und sich auch um seine Kontakte kümmert, weil es auch im künstlerischen Arbeiten immer wichtig ist, dass man Feedback und Kritik und Unterstützung und eben einfach Gemeinschaftlichkeit erlebt, um sich auch selbst weiterentwickeln zu können. Und da gibt es eben voll viele verschiedene Zugänge dazu. Für mich persönlich ist eben auch das kollaborative Arbeiten, also so die Extremform von dem, würde ich jetzt mal sagen, eine sehr bereichernde Form. Und das kann eben jedes Mal ganz unterschiedlich ausschauen. Also ich arbeite eben, wie du auch vorher schon gesagt hast, mit Ophelia Reuter öfter mal zusammen oder auch mit der Künstlerin Katharina Grafinger, weil uns eben alle sehr ähnliche Themen beschäftigen. Aber das Interessante ist irgendwie, dass wir alle sehr unterschiedliche Zugangsweisen zu diesen Themen haben. Also die Katharina zum Beispiel arbeitet mehr mit Skulpturen, die Ophelia bezieht auch gern Malereien in ihrer Arbeiten ein und gemeinsam können irgendwie auch Dinge entstehen, die allein eigentlich gar nicht möglich wären, eben auch durch ganz unterschiedliche Formen von Austausch, also begonnen mit Briefen, die wir uns hin und her schicken oder einfach Texten, die wir gemeinsam lesen oder ähnlichen Dingen, wo wir uns dann eben gemeinsam nochmal ganz anders auf eine Thematik einlassen können. Ich finde es sehr bereichernd für mich persönlich. Wirst du das wahrscheinlich auch fortführen in der Zukunft? Auf jeden Fall, genau. Ja, das führt mich auch schon zu meiner nächsten Frage. zu meiner nächsten Frage. Ich finde, viele eurer Werke drücken eine sehr dezidiert feministische Sichtweise aus. Vielleicht nur, um ein bisschen das auszuführen. Judith, wir haben schon darüber geredet, du setzt sehr oft deinen eigenen, den weiblichen Körper ins Zentrum deiner Werke. Du arbeitest oft mit dem Medium Textil. Das ist ja ein sehr weiblich konnotiertes Material und setzt dem aber dann sehr selbstbewusste künstlerische Gesten entgegen, eben wie zum Beispiel diese sehr großen Setzungen, wo du deinen Körper groß aufbläst. Melanie, ich denke bei dir da auch an eine Arbeit, die wir jetzt zwar nicht in der Ausstellung haben. Du nennst sie Beinhaarperücke. Dabei sieht man auf dem Foto einen rasierten weiblichen Fuß, der sich in einer Werbeästhetik gehalten einen Strumpf hinaufzieht, der aus lauter Schamhaare besteht. Du spielst dabei mit dem Thema Schönheitsideal und dem Schambegriff. Und Katharina, bei dir ist das eh schon sehr gut rausgekommen, diese Erwartungen an die Mutterrolle und das Hinterfragen unserer gesellschaftlichen Erwartungen an uns Frauen. Jetzt mal, würdet ihr euch als feministische Künstlerinnen bezeichnen oder ist eure Kunst feministisch? Braucht das Label feministische Kunst im Jahr 2024 überhaupt noch? Judith, magst du vielleicht anfangen? Ja, gern. Also ich bin Künstlerin und sehe mich als Teil der Gesellschaft. Und die Gesellschaft ist leider noch immer nicht dort, wo ich es mir wünschen würde, dass sie irgendwann mal oder im besten Fall jetzt schon sein sollte, nämlich dass es etliche wirkliche Gerechtigkeit gibt. Also die ist jetzt nicht nur zwischen Mann und Frau, sondern generell sozusagen. Dass es für sämtliche Personen gleiche Bedingungen oder zumindest sehr ähnliche Bedingungen gibt. Das sind wir leider noch nicht. Es ist nur immer total männlich, also männlich konnotiert und der ganze Machtapparat sozusagen ist einfach nur mit so einer massiven männlichen Dominanz, dass ich es nach wie vor sehr, sehr wichtig finde und auch sozusagen im künstlerischen Ausdruck, dass man da sehr wohl einen Beitrag leistet. Oder was heißt Beitrag leistet? Einfach sozusagen schon so ein Aufzeigen, manchmal auch so subtil, manchmal provokanter. Aber ich finde, es braucht absolut nur diesen Ausdruck, der zum Nachdenken, Anregen präsent ist, um einfach wirklich mehr Gerechtigkeit in diese Gesellschaft reinzubringen. Katharina, wie siehst du das? Ja, ich finde es eigentlich schade, dass es das Label nur braucht. Und vielleicht auch aus einem Wunschdenken heraus würde ich meine Arbeiten jetzt deshalb eigentlich nicht als feministisch bezeichnen aktiv. Bei dem Projekt ist es wahrscheinlich aufgelegt, aber ich habe so viele andere Projekte, die einfach gar nicht genderspezifisch sind und wo es, wie gesagt, einfach von einem Gefühl heraus aus mir entsteht. Ich finde aber, man darf die Arbeiten sehr wohl als feministisch einordnen und das braucht es wahrscheinlich auch noch, wenn darüber gesprochen wird. Es ist einfach auch die Notwendigkeit noch da. Melanie, wie siehst du das? Deine Arbeit war ja zum Beispiel auch in der Ausstellung What the Femme präsent, wo es genau an solche Themen gegangen ist. Genau, ja. Ich finde, was die Ausstellung auch ziemlich gut gezeigt hat, war, dass es eben nicht nur den einen Feminismus gibt, sondern eine große Vielzahl an Feminismen. Und was aber alle, glaube ich, meiner Meinung nach vereint, ist der Wunsch nach einer gleichberechtigten Gesellschaft. Und in dem Fall würde ich mich auf jeden Fall auch dazu zählen. Und demnach auch meine Kunst, weil die ja auch zu mir gehört. Und ich glaube, die Wichtigkeit von der Thematik hat irgendwie auch den Ansturm auf diese Ausstellung gezeigt. Es hat ja extrem viele Besucherinnen gegeben, auch im Rahmen von diesen ganzen Veranstaltungen, die es dazu gegeben hat. Und ich finde es auch super, dass es da im künstlerischen Bereich eine Fläche gibt, wo auch dieses Thema behandelt wird. Und bei meiner eigenen Arbeit versuche ich eben, wie die Arbeit, die du vorher angesprochen hast, Beinhaarperücke, zum Teil auch ein anderes Publikum anzusprechen. Also ich habe eben auch explizit versucht, damit in den Außenraum zu gehen und das Ganze auf einer Werbetafel zu zeigen, weil eben auch manchmal eine Scheu vor so künstlerischen Räumen besteht oder Ausstellungsräumen. Und ich finde es eine sehr wichtige Thematik und wichtig, dass man sich damit auseinandersetzt. Judith, du hast das eh schon angesprochen, dieses Thema Gleichberechtigung in unserer Gesellschaft, das führt mich eh schon zu dem nächsten Thema, weil insgesamt, wie du schon gesagt hast, dieses ganze Betriebssystem Kunst als Spiegelbild von unserer Gesellschaft immer noch sehr viele Ausschlussmechanismen hat. Wie hast denn du das jetzt erlebt in den letzten Jahren seit deinem Studium? Bis heute hat sich da schon viel getan in Richtung Gleichberechtigung. Wie ist denn da deine Konkio, wo wir jetzt stehen? Das hat sich zum Glück was getan, genau, weil zu meiner Studienzeit gab es ja ausschließlich männliche Professoren, die sich ja damals nur leidenschaftlich gerne als Meister bezeichnet haben und bezeichnen haben lassen. Da hat sich was geändert. Dadurch, dass ich auch selber an der Akademie der Bildenden Künste in Wien unterrichte, kann ich auch sagen, dass mittlerweile schon die Hälfte an Professorinnen ist. Also von dem her, die Akademie ist sogar vorbildhaft, was das betrifft. Da hat sich was getan, aber generell, und es ist super, dass sich da was getan hat, aber wenn man sich das jetzt anschaut, so gesamtheitlich auf dem Kunstmarkt gesehen, gibt es natürlich noch immer immense männliche Dominanz. Und auch wenn man sich anschaut, so gerade die letzten Jahre auch in Österreich, wo endlich mal sozusagen auch Künstlerinnen Museumsausstellungen bekommen haben, aber was zeigt, sie müssten mindestens 80 Jahre sein, damit sie eine große, umfassende Museumsausstellung kriegen. Und da sind wir natürlich immer noch immens weit entfernt von irgendwie Gleichberechtigung und endlich viel mehr Künstlerinnen wirklich ins Rampenlicht zu bringen. Also da gehört echt nur einiges getan. Katharina, wie ist das? Du siehst das ja auch als freischaffende Fotografinnen, trotzdem steht man ganz oft dann beim Pressejob als einzige Fotografin plötzlich da. Ich finde, dass beide, also sowohl Fotografie als auch Kunst halt sehr zeitintensiv im Sinne von, dass viel Arbeit halt einfach auch außerhalb des Arbeitsrahmens passiert. Also Ideen in der Badewanne, Biennalenbesuche im Urlaub, also so Verschränkungen und dass sie vielleicht solche Sachen Männer dann fast nur mehr erlauben, weil es einfach traditionell üblich war zu sagen, man räumt dem Zeit ein. Und als Frau bin ich so, ist es jetzt Arbeit oder nicht? Ich bin verunsichert darüber. Ich kann aber aus eigener Erfahrung sagen, und ich finde auch, die Tendenz ist Verbesserung auf jeden Fall. Und ich nehme auf beiden Sparten irgendwie wahr, und das finde ich ganz schön, dass es auch so ein bisschen eine positive Diskriminierung ist. Also dass ich gerade ab da, wo ich dann Mutter geworden bin, ich merke, dass ich aktiv unterstützt werde von anderen Frauen, die in derselben Rolle waren und die das verstehen, dass ich ausfalle, weil das Kind krank ist oder so. Also es ist irgendwie, ja. Also auch, dass sie gegenseitig unterstützen, was man immer sehr hochhalten muss. Also im Sinne der Gleichberechtigung ist das auf jeden Fall eine tolle Erfahrung für mich. Ja, falls du sagst, positive Diskriminierung, ich bin ja jetzt auf die Frage gekommen, weil wir ja heute ein All-Female-Panel sind, das ist eigentlich eher zufällig entstanden, weil einfach im Jahr 2022 von der Jury lauter Frauen ausgewählt wurden für Landespreis- und Talentförderprämie. Eben ja auch sicher eine gewisse Entwicklung, was das widerspiegelt, weil in den letzten Jahrzehnten ganz trotzdem der Männeranteil bei den Preisträgern sehr viel höher war. Insofern freut mich das eigentlich recht, mit euch heute da zu sitzen. Melanie, magst du vielleicht noch etwas dazu sagen? Wie wird das Thema im Studium angegangen? Wird man da ein bisschen sensibilisiert vielleicht auch in die Richtung? Oder ist das eh schon selbstverständlich, dass man sie als Frau genauso behaupten muss, als Künstlerin behauptet? Nein, da wird sich noch sehr viel darüber ausgetauscht, eben vor allem unter den Studierenden, aber zum Teil auch von den Lehrenden, dass man da sensibilisiert wird, in diese Richtung einfach mal nachzudenken, zu reflektieren. Genauso wie es ein großes Lehrangebot, oder mittlerweile immer größer werdendes Lehrangebot in Richtung Gender Studies gibt, was ich sehr gut finde. Genau, also ich bin optimistisch eingestellt, sagen wir es so. Bevor ich dann die Möglichkeit Ihnen auch noch gebe, jetzt ein paar Fragen zu stellen, vielleicht auch noch kurz, wollt ihr uns zum Abschluss noch ein bisschen einen Ausblick geben, woran ihr jetzt gerade arbeitet? Gibt es Projekte, die gerade anstehen? Gibt es tolle Ausstellungen, die wir in den nächsten Monaten im Auge behalten müssen? Was habt ihr denn so geplant jetzt in den nächsten Monaten? Melanie, magst du gleich weitermachen? Genau, ich arbeite momentan an meiner Diplomarbeit, eben weil ich künstlerische Fotografie in der Bildenden Kunst studiere in Linz und eben demnächst abschließen werde und beschäftige mich da mit dem Thema Erinnerung, beziehungsweise dem Zusammenhang zwischen Erinnerung und Fotografie und führe auch das, was ich mit der Ophelia begonnen habe, ein bisschen fort, dass ich mich mit Projektionen auseinandersetze und da gerade sehr viel experimentiere in die Richtung. Und wird es da auch mal eine Ausstellung wahrscheinlich auch geben dann dazu? Genau, auch demnächst. Und auch mit Ophelia Reuter ist wieder etwas Neues im Entstehen. Da müssen wir die Augen offen halten. Genau. Judith, was steht bei dir an in nächster Zeit? Ich unter anderem, um für Linz Werbung zu machen, also im Herbst gibt es eine größere Ausstellungsserie im Mariendom und da arbeite oder ich entwickle gerade, sagen wir so, eine größere Intervention, die es dann im Herbst geben wird in Linz. Da sind wir gespannt. Und Katharina, bei dir? Ich habe seit 2016 von einer Residenz noch Bildmaterial daheim rumliegen und das würde mich extrem reizen, weil es am Nordkap entstanden ist und für mich gerade das Thema Klimakrise einfach extrem wichtig ist und ich hätte einfach voll Lust, mal einfach in die andere Richtung zu arbeiten und Kinder und Familie mal einfach abzuschließen momentan. Als künstlerisches Thema. Natürlich als künstlerisches Thema. Ja, danke, da sind wir gespannt. Und gibt es jetzt vielleicht von Ihrer Seite noch Fragen an die Künstlerinnen, an die Arbeiten, an die Ausstellungen? Wie sind Sie eigentlich zu diesem Titel gekommen? Das würde mich jetzt interessieren. Vielleicht haben Sie es auch erklärt und ich habe es nicht ganz verstanden. Aber vielleicht können Sie das noch ein bisschen ausführen, genau. Ja, das hat sich so ergeben, weil eben quasi in dieser Hektik dieser To-Do-Listen abzuarbeiten oder immer dieses Gestresstsein immer hinterherhächeln, um alle diese Parameter da zu erfüllen, die man so im Laufe des Tages und des Lebens der Familie und so weiter zu erledigen und zu erfüllen hat, ist für mich so, dass sie irre viel in meinem Kopf abspielt oder viel zu viel im Kopf und um sozusagen ein sehr Gegengefühl zu entwickeln oder einfach so, es war eigentlich auch so ein eigenes Überlisten, sozusagen einmal ein bisschen weg von dieser kopflastigen Denkprozessen hin wieder einmal, okay, der Körper, die Schaltzentrale, Herzquotas, übersetzt sozusagen einmal ein bisschen weg von diesen kopflastigen Denkprozessen, hin wieder einmal, okay, der Körper, die Schaltzentrale, Herzquotas, übersetzt auf Schaltzentrale und sozusagen wieder viel mehr im Körper zu sein oder einfach so wirklich mit beiden Beinen oder im wahrsten Sinne dann irgendwie zu sitzen, diese Setzung und diese Schaltzentrale, Körper, Geist, Kopf, das alles sozusagen zusammenzubringen, hat sich für mich als diese Setzquotas ergeben. Und außerdem, weil es sozusagen im Englischen gibt es nur im Plural, im Deutschen ist es meistens eigentlich in Singular übersetzt, interessanterweise, aber das war für mich auch nochmal so ein Reiz, weil diese Sitzhöcker, die ja da täglich gescannt worden sind, sind auch automatisch so zwei. Die gibt es nur im Plural. Wir haben einfach zwei Sitzhöcker. Und dann fand ich es für mich in meinen Überlegungen, Recherche und so weiter ganz spannend. Ja super, dieses englische Wort gibt es im Englischen auch nur im Plural. Also dieses Zusammenspiel fand ich für mich auch ganz reizvoll. Ich hätte noch eine Frage an die Frau Moser. Und zwar, wie lange hat unser Shooting gedauert? Und hat sich irgendwer von den Teilnehmenden bereit erklärt, dann nochmal reinzuschlüpfen, nachdem sie wieder fertig war? Oder ist das dann mit Pausen unterbrochen worden? Ja, es war ganz unterschiedlich. Also die meisten Personen, die ich fotografiert habe, waren eben nicht in Linz, sondern überhaupt in Österreich und teilweise auch in Deutschland verteilt. Also ich bin da immer hingefahren extra und die Leute haben sich auch sehr viel Zeit dafür genommen zum Glück. Also es war schon immer circa ein halber Tag bis Tag, in dem wir uns wirklich mit dem auseinandergesetzt haben. So die Zeit im Anzug war unterschiedlich, zum Beispiel bei der Familie mit dem Kleinkind sehr kurz, weil es eben ein bisschen Zeit gebraucht hat, dass das Kind dann auch entspannt war in der Situation. Teilweise hat es auch fast den ganzen Tag gedauert. Also eine Person ist sogar mal eingeschlafen dabei, was eigentlich auch amüsant war. Genau, also es war eben sehr unterschiedlich. Und es hat aber vor allem auch dadurch den ganzen Tag in Anspruch genommen, weil wir uns eben auch mit Gesprächen intensiv damit auseinandergesetzt haben. Also es war eben danach auch immer in der Gruppe nochmal ein Interview und auch einfach so ein Zusammentreffen nochmal. Genau. zusammentreffen noch einmal. Wenn es keine weiteren Fragen gibt, dann möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei euch bedanken, dass ihr heute noch einmal bei uns wart. Bei Ihnen fürs Kommen, beim Team von DorfTV für die Aufnahme und bei meinen lieben Kolleginnen von der Kunstsammlung für die Unterstützung. Die Ausstellung ist noch kurz offen, wenn Sie jetzt eine Runde gehen wollen, wenn Sie nur kurz das Gespräch mit den Künstlerinnen suchen wollen. Vielen Dank fürs Kommen und bleiben Sie erhalten. Wir haben demnächst wieder ein buntes Programm. Ich freue mich auf ein Wiedersehen. Danke. Applaus applause