Guten Abend, meine sehr geehrten Damen und Herren, mein Name ist Stefan Kökelberger. Ich freue mich, Sie zur heutigen Buchpremiere begrüßen zu dürfen. Es freut und ehrt uns natürlich, wenn Schreibende das Stifterhaus als Ort der Erstpräsentation eines ihrer Werke wählen. Umso schöner ist es, wenn es sich um eine Autorin oder ein Autor aus Oberösterreich handelt und genau das ist heute der Fall. Es ist quasi ein Idealfall. Ich darf die in Bad Ischl geborene Autorin Andrea Grill ganz herzlich im Stifterhaus begrüßen. Herzlich willkommen Andrea, schön, dass du wieder zu Hause bist. zu Hause bist. Heute bin ich ebenso gespannt auf das, was uns erwartet, wie Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren, denn Perfekte Menschen, so der Titel von Andrea Grills neuem Roman, ist erst seit gestern im Buchhandel erhältlich. Der Roman ist im Leicham Verlag erschienen. Die Bezeichnung Buchpremiere trifft es also wirklich auf den Punkt. Das bringt es aber auch mit sich, dass mein für gewöhnlich bestehender Informationsvorsprung vor Ihnen, meine sehr geehrten Damen und Herren, heute marginal ist. Daher muss ich mich auf die Verlagswebsite berufen, wo es heißt, dass Perfekte Menschen inhaltlich eine Neuerzählung des albanischen Mythos von Balaban Badera darstelle und der vorliegende Roman in der Tradition von George Orwell und Margaret Atwood stünde. Die Autorin selbst gibt in einer Vorbemerkung zum Roman zu verstehen, was es mit dem Balaban-Mythos in Albanien auf sich hat. Wir erfahren, dass es keine Heiligen- oder Märtyrereschichte ist, die sich mit dem Namen Balaban Badera verbindet, ganz im Gegenteil. Ein christlich erzogener Knabe wurde, wie viele andere auch, von Truppen des ottomanischen Sultans verschleppt, zu einem Elite-Soldaten, in dessen Leibwache ausgebildet und mit einem neuen Namen, eben Balaban, versehen. Schließlich kämpfte er als Offizier für den Sultan, sogar gegen seinen leiblichen Bruder. In albanischen Legenden und Heldenliedern gilt er daher als Verräter. Dem Roman vorangestellt ist neben des erwähnten Hinweises auf den Balaban-Mythos auch ein Auszug aus der Konvention der Vereinten Nationen über die Rechte des Kindes. Man erstaunt, oder ich bin erstaunt gewesen, dass diese so selbstverständlich klingenden Rechte, wie beispielsweise das Recht auf einen Namen, auf eine Staatsbürgerschaft, auf die Erziehung durch die Eltern und dergleichen, erst sehr spät, nämlich 1989 in New York schriftlich fixiert und, wie Andrea Grill berichtet, mittlerweile von allen UNO-Mitgliedsstaaten mit Ausnahme der USA unterzeichnet wurden. Wie die Autorin ihre Neuerzählung des Mythos anlegt und worauf ihr Fokus gerichtet ist, werden wir heute Abend erfahren. Es ist freilich kein Zufall, dass die Autorin einen albanischen Mythos als Romanstoff gewählt hat, ist sie doch seit vielen Jahren dem Land und seinen Menschen sehr verbunden, was nicht zuletzt ihre Tätigkeit als Übersetzerin aus dem Albanischen beweist. Zudem lebte Andrea Grill, die promovierte Evolutionsbiologin ist, nach Aufenthalten in Amsterdam, Neuchâtel und Bologna auch in der albanischen Hauptstadt Tirana. Es verbindet sie also zu einiges mit diesem uns doch eher fremden Land im Südosten Europas. Kurz zu Person und Werk. Andrea Grill wurde, wie bereits erwähnt, in Bad Ischl geboren. Sie veröffentlichte zahlreiche Romane, Lyrikbände, Erzählungen, Essays und Kinderbücher. Im Jahr 2022 erschienen gleich zwei Bücher. Zum einen das Kinderbuch Biodiversi Was? Reise in die fantastische Welt der Artenvielfalt im Leicham Verlag und in der Reihe Naturkunden im Verlag Mattes & Seitz das Buch Seepferdchen. Andrea Grill wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Förderpreis zum Bremer Literaturpreis und dem Anton-Wildgans-Preis. Ihr Roman Cherubino, erschienen 2019 bei Hansa, war für den Deutschen Buchpreis nominiert. Musikalisch begleitet oder vielmehr untermalt wird die heutige Lesung von der Cellistin Marie Orsini-Rosenberg. Ich darf auch Sie ganz herzlich im Stifterhaus begrüßen. Herzlich willkommen, Frau Orsini-Rosenberg. Marie Orsini-Rosenberg wurde in Klagenfurt geboren und studierte Cello am Mozarteum Salzburg, an der Musikuniversität Wien und am Bruckner Konservatorium hier in Linz. Seit 1986 beschäftigt sie sich intensiv mit dem Barockcello und spielt in verschiedenen Barockensembles, unter anderem der Wiener Akademie oder dem Salzburger Barockensembl. Und zu guter Letzt bin ich Ihnen noch den Moderator des heutigen Abends schuldig, Erkan Osmanovic wird das einleitende Gespräch mit Andrea Grill führen. Der studierte Literaturwissenschaftler verantwortet im Leicham Verlag als Programmleiter dem Bereich Wissenschaft. Ich darf auch Sie, Herr Osmanowitsch, ganz herzlich im Stifthaus begrüßen. Herzlich willkommen. Das war es auch schon wieder von meiner Seite. Ich wünsche uns eine anregende und interessante Buchpremiere von Perfekte Menschen und übergebe das Wort an Erkan Osmanovic. Danke Ihnen. Wir haben schon ein bisschen mitbekommen, das Osmanische Reich lebt ein bisschen in mir weiter, Osmanovic. Wir haben ein bisschen eine Klammer für das Buch heute. Wir haben auch schon gehört, Albanien und Ähnliches. Wir haben uns überlegt, das sage ich noch kurz dazu zum Gespräch, dass wir ungefähr 20 Minuten ansetzen, da sage ich noch kurz dazu zum Gespräch, dass wir ungefähr 20 Minuten ansetzen, damit Sie ein bisschen ein Gefühl haben für das Buch, für die Themen, warum Sie es kaufen sollten. Das Buch kann man auch sofort kaufen, es gibt einen Büchertisch draußen. Andrea Grill ist auch so freundlich, dass sie es auch gleich signieren wird. Das heißt, das ist eigentlich die Gelegenheit, eine tolle Premiere für sich selber mitzunehmen, als Erinnerung in Form eines Buches. Das sage ich nicht nur als Mitarbeiter vom Leikamp Verlag, aber auch, aber auch, weil ich so begeistert bin von dem Buch. Und nach unserem Gespräch wird es dann eine kleine Zusammenschau geben von Stellen. Du wirst vorlesen und wir werden vor allem auch noch eine musikalische Begleitung dazu haben. Kurz zum Buch, wir haben es schon gehört, beruhend auf einen Mythos. Jetzt schauen wir uns aber das Cover an. Schaut nicht nach Mythos aus, schaut nicht nach Geschichte aus, schaut hoffentlich modern aus. Du hast die Geschichte von dem Mythos übernommen. Das heißt für alle, die das Buch noch nicht gelesen haben, es geht vor allem um Michael. Der wird im Alter von acht Jahren entführt, in eine Art Lager verschleppt, wo er zu einem perfekten Kämpfer ausgebildet werden soll. Damit wir mal die Klammer haben. Was für mich jetzt interessant ist und vielleicht ein Bruch ist, wann hast du das letzte Mal mit der Hand in den Sand geschrieben? Gute Frage. Ich glaube, letzten Sommer. Letzten Sommer? Ich frage so... Also geschrieben, ja. Aber ich habe dann jetzt keinen Roman in den Sand geschrieben, sondern halt ein bisschen so im Sand herum gezeichnet. Gezeichnet oder wirklich geschrieben? Ja, geschrieben eigentlich, wahrscheinlich ehrlich gesagt, dann doch nicht geschrieben, halt so ein bisschen herumgekratzelt. Das heißt, ähnlich wie Michael. Michael wird nämlich, wie gesagt, entführt und fängt an, nach einer Zeit einfach in den Boden dieses Camps zu schreiben, seine eigene Schrift quasi zu entwickeln. Wir leben, wie gesagt, in der Zukunft. Eigentlich schreibt man nicht mehr wirklich. Die Menschen kommunizieren vor allem durch ihre Feleys, eine Art Smartphone und da vor allem über Videobotschaften. Deswegen war das eine Frage von mir. Was mich da interessiert beim Buch, wir haben es auch gehört, es geht um einen Mythos und ähnliches. Ist dieser Mythos durch deine Beschäftigung mit Albanien zu dir gekommen oder war das, was war die Einregung für dieses Motiv, für diesen Punkt? Der ist zu mir gekommen, ja. Also es war, ich habe eine Reihe von Legenden und Märchen aus Albanien übersetzt ins Deutsche. Das war ein Auftrag eigentlich von Albanien oder von einem albanischen Ministerium für die Diaspora. Die wollten das gerne machen für Kinder aus albanischstämmigen Familien, die in anderen Ländern aufwachsen, damit die dann auch auf Deutsch und auch Französisch, Englisch, Italienisch, glaube ich, diese Märchen lesen können oder Legenden. Und da war, dann kam ich irgendwie auf den Balaban Badeira in der Beschäftigung, aber das war nur so ganz am Rande erwähnt und es war sehr wenig zu erfahren auch darüber, aber irgendwie hat es mich fasziniert, schon der Name, dann dieser Namenswechsel und das war vielleicht, würde ich sagen, im Jahr 2019. Und ich habe jetzt auch gemerkt, im Internet findet man ein bisschen andere Sachen manchmal zu dieser Frage, aber es war einfach schwierig, etwas darüber zu finden. Und dann war das irgendwie für mich so ein Keim, wo ich dachte, da möchte ich weiterschreiben. Aber es ist im Grunde einfach der Keim dafür. möchte ich weiterschreiben, aber es ist im Grunde einfach der Keim dafür. Das heißt, wenn wir hören, es ist der Keim, da gab es dann für dich selber beim Schreiben kein Zurückschauen und Vergleichen und sagen, bin ich jetzt zu weit weg von der Geschichte, also bilde ich die noch richtig ab oder gab es diese Momente oder wie war das, gab es ein Wechselspiel quasi? Also ich habe mir dann überlegt, wie mache ich das? Weil eigentlich der echte Balaban Baderra, also wie es auch immer ihn gegeben hat, also auf dem das passiert, der hat dann gelebt vielleicht im 15. Jahrhundert. Und dann dachte ich, was weiß ich vom 15. Jahrhundert? Dann kann ich genauso gut die Geschichte in die Zukunft versetzen. Da weiß ich auch wenig, aber eigentlich wahrscheinlich noch viel mehr, wenn ich sie leicht in die Zukunft setze, so 20, 30 Jahre. Und dann irgendwie war das für mich ein Experiment, das ich so machen wollte, weil ich auch dachte, aber eigentlich ist diese Geschichte etwas, was uns immer begleitet, leider. Also diese Geschichte, dass Kinder etwas werden müssen, was sie nicht wollen, dass sie von ihren Eltern weggerissen werden und einfach die dann habe ich plötzlich das ist im Grunde schon so eine Menschheitsgeschichte, die ich einmal erzählen möchte, aber wer also ich habe mir noch gedacht eigentlich, dass ich ihn länger verfolgen würde, also denn aber es ist dann doch also im Grunde in meinem Roman ist es vor allem die Kinderzeit und das hatte ich eigentlich nicht so geplant. Also es hat sich dann sehr verselbstständigt und es blieb eigentlich der Anfang. Und diese Geschichte ist dann meine Geschichte geworden. Aber die Namen sind geblieben. Du hast gemeint, 2019 hast du eigentlich schon begonnen, daran zu arbeiten. Im Buch selber gibt es neben Michael und anderen Figuren auch roboterähnliche Figuren. Es gibt auch, wenn man so möchte, Hologramme. Es gibt alles, was wir inzwischen eigentlich schon leider oder zum Glück, je nachdem, eigentlich auch wahrnehmen und in unserer eigenen Umwelt wahrnehmen. Hattest du da beim Schreiben eigentlich Angst sozusagen, dass die Zukunft schon zu schnell Gegenwart ist, dass du denkst, jetzt muss ich aber schneller werden oder weiter in die Zukunft? Eigentlich hatte ich nicht so sehr diese Angst. Mich hat das wirklich interessiert, wie das ist, so ganz nahe daran zu bleiben. Weil ich ja dachte, ich weiß ja, wie es vor 20 Jahren war und was sich da getan hat. Zumindest ich glaube, dass ich weiß ja, wie es vor 20 Jahren war und was ich da getan habe, zumindest ich glaube, dass ich mich daran erinnern kann und das sind auch große Unterschiede im Alltag, würde ich sagen und dann habe ich versucht, das noch ein bisschen weiter zu treiben und vielleicht zu übertreiben, aber vielleicht was, also ich habe im Grunde das Buch schon Ende 2020 fertig geschrieben und was dann passiert ist, hat mich dann eigentlich eher erschreckt, dass sich manche Sachen so schnell dann entwickelt haben, also irgendwie ähnlich als im Buch, das hätte ich eigentlich nicht gedacht. Ich wollte einmal eine Tragödie schreiben damals, ich habe mir gedacht, das ist eine klassische Geschichte, im Grunde eine Tragödie, ein Mythos, das ist sowas, das ist, wo es um große Gefühle und wichtige Sachen geht im Leben von Menschen, weil das auch so eine reinigende Kraft irgendwie hat, immer seit den griechischen Mythen. Da passieren schlimme Dinge, aber wenn du es liest, fühlst du dich auch irgendwie besser und ich wollte das auch einmal ausprobieren, ob ich das kann. Ja, ich kann es nur kurz sagen, kannst du, ich habe es fertig gelesen. Und man hat danach nochmal Lust, es nochmal zu lesen, mehrmals zu lesen. Und du hast es schon erwähnt mit den Gefühlen. Einerseits haben wir dieses Thema mit der Entführung, mit dem Kindsein, mit dem schnell erwachsen werden müssen. Und andererseits haben wir durch den ganzen Roman hindurch auch diese Thematik mit Gefühlen, überhaupt fühlen, spüren. Es gibt auch den Satz, perfekte Menschen erkennt man daran, dass sie nicht lieben. Das heißt, unperfekte Menschen lieben. Und wir haben hier auch dann öfter zu tun mit Berühren und Ähnlichem. Kam dieser Aspekt gleich für dich hinzu, diese Thematik, also mit dem Fühlen, mit dem Ertasten, dieses Fili, es heißt Fili, es hat ein Fell, also es ist eine Art Smartphone mit Fell, das heißt, man fasst es die ganze Zeit an. War das schon beim Schreiben für dich klar? Die Zukunft wird keine komplett glatte Zukunft sein, sondern wird das Fili auch ein bisschen Natur haben, damit ich es anfasse? Also das hat sich dann auch so entwickelt und im Grunde, also ich bin nicht jemand, die das genau planen kann. Ich wusste da bei dem eigentlich dann natürlich irgendwie das Setting, aber eigentlich entsteht es dann aus einer Atmosphäre. Also das erste Kapitel war dann schon noch das erste, was ich geschrieben habe. Aber wie das das Fiele genau ist, das habe ich dann auch beim Schreiben so irgendwie gefühlt und ich überarbeite es sehr oft. Und eigentlich ist das Fiele ja auch so, also da kommt es so vor, aber es ist eigentlich ein Gerät, das sich dauernd verändert, je nachdem, wer es hat. Also es entspricht dem, der es hat. Und manche brauchen es mit Fell und manche brauchen es glatter und manche brauchen es halt quadratisch oder rau. Also das wird jetzt auch nicht sehr auserzählt, weil ich auch wollte, dass die zum Glück nicht perfekten Menschen dann die Möglichkeit haben, sich vorzustellen, wie sie es denn gerne hätten. irgendwie gibt es vielleicht auch was, wo ich mir denke, eigentlich würde mir sowas schon gefallen. Obwohl ich es vielleicht ein bisschen unheimlich finde. Also wenn ich gezwungen wäre, dauernd alles damit zu machen, aber eigentlich wäre es auch irgendwie cool. Das ist noch eine andere Thematik, die du eben hast mit diesem Entwickeln von Gefühlen, von Menschen, vom Unperfekten zum Perfekten Menschen. Wir haben es auch vorher erwähnt bei deiner Biografie schon gehört. Wie viel Evolutionsbiologin ist eigentlich im Buch drinnen? Es gibt manchmal Passagen, wo ich mir denke, ich glaube, da merke ich, das hat jemand studiert. Das geht mit Thematik. Oder anders gefragt, gibt es nicht nur bei dem normalen, sondern grundsätzlich bei deinen Texten eine zweite Phase beim Schreiben, dass du sagst, es gibt eine Geschichte und dann beim Überarbeiten gibt es Aspekte, wo du denkst, da ist vielleicht auch wirklich Wissen, Weltwissen interessant für die Leserinnen und Leser, das packe ich noch ein. Da ist vielleicht auch wirklich Wissen, Weltwissen interessant für die Leserinnen und Leser. Das packe ich noch ein. Eigentlich ist das nicht so direkt. Ich nehme eher Wissen raus oft, weil es ist eher so, es gehört doch so zu mir, dass ich die Welt so betrachte und dann kommt es davor. Und zum Beispiel, glaube ich, es ist schon auch sogar in diesem Buch, es kommen dann immer wieder Pflanzen und Insekten vor oder auch ein Hund kommt kurz vor. Das ist eben, ich nehme das eben so wahr. Also ich nehme diese anderen Lebewesen vielleicht dadurch, durch dieses Studium oder die Beschäftigung mit der Biologie halt dann vielleicht mehr wahr oder finde auch, dass sie ihren Platz haben dürfen. Aber bei dem Hund war es zum Beispiel eher so, dass ich mir dann dachte, der Hund irgendwo im Buch, wo ist er eigentlich jetzt? Jetzt muss ich mich kümmern. Also ich dachte, der Hund kann jetzt nicht einfach verschwinden. Das ist aber jetzt nicht wirklich ein Wissen, sondern eher, dass das dann auch eine gewisse Logik hat. Und ich glaube, das wirklich Evolutionsbiologische vielleicht ist das, dass ich halt denke, also evolutionsbiologische vielleicht ist das, dass ich halt denke, also Evolutionsbiologin, Menschen haben sich jetzt genetisch nicht substanziell verändert seit dem 15. Jahrhundert. Und in dem Sinn kann ich diese Geschichte genauso gut erzählen, auch wenn es jetzt natürlich kulturell ist es anders und vieles ist zum Glück für uns ganz anders. Also würde ich sagen, viel besser als damals. Aber für die Gesellschaft. Aber es gibt auch Sachen, die sind halt genau gleich oder vielleicht irgendwie furchterregender. Also was dann möglich ist mit der Globalisierung, wenn man eben wieder auf gewisse Instinkte vielleicht zurückgeworfen wird, ohne das zu wollen. Dann noch eine, ich schaue immer auf die Zeit, auch eine abschließende Frage von mir, weil ich glaube, ich will den Leuten Lust machen, dass sie dann wirklich aus dem Buch hören, worüber wir hier gerade sprechen. Du hast schon erwähnt, eben das Wissen haben wir kurz thematisiert, Gefühle, das Fühlen. Wie ist das mit der Musik? Gibt es eigentlich für dich beim Schreiben einerseits eine bestimmte Musik, die du hörst und andererseits beim Lesen, habe ich mir öfter gedacht, gäbe es einen Soundtrack zu diesem Buch? ersten und vorläufig einzigen, die den hören werden. Also das ist, haben sie so einen guten Abend ausgesucht, um hierher zu kommen. Aber ich habe eigentlich gedacht, und das ist vielleicht auch etwas, was mir beim Überarbeiten aufgefallen ist, eigentlich fehlt dem Buch die Musik, im Buch kommt die Musik im Grunde nicht vor. Und das ist eigentlich schrecklich, also es wäre für mich schrecklich. Und in dem Sinn ist es halt ein krass, also ganz konträr zum letzten Roman Cherubino, wo die Musik alles war, irgendwie auch eine Hauptakteurin war. Ich habe beim Schreiben schon gewisse Musik, die ich also höre, also ich höre nicht immer Musik, aber es gibt Musik, wenn ich denke, ich muss schreiben, es ist ist jetzt zeit ich habe zeit und ich muss was machen dann gibt es musik die mir dann die mir dann auch hilft muss ich meistens meine gedanken schon sortieren super das heißt dann hören wir jetzt und das ist der übergang dann hören wir jetzt den soundtrack den wir beim lesen nicht haben aber jetzt beim hören haben werden. Und wie gesagt, von mir ist es das Mal. Ich verweise nochmal auf den Büchertisch. Bitte daran denken, heute eine super Gelegenheit. Und tausend Dank fürs Gespräch. Danke dir, Erkan. Gracias.... LSp4 2.70 Wasser Wasser Michael fiel, das würde seine erste Erinnerung sein. Er fiel und landete als silbriger Tropfen im Wasser. Plötzlich erstarrt. Eine dieser Figuren aus geschmolzenem Zinn und Blei, die einst zur Jahreswende die Zukunft vorhersagten, das war er, obwohl kein Jahr begann. Er atmete nicht mehr, er sank. So hätte sein Leben enden können. Da bremste ihn etwas. Es gab wieder Schmerz, Lärm, vor allem das Geschrei der Eltern. Ob er sie als solche erkannte? Er kannte sie als Bewegung, die in der Leichtigkeit entriss. Das Erstarrtsein war nicht unangenehm gewesen. Etwas warf ihn zurück an die Luft. Ein Naturgesetz? Helena, triefend nass, das grüne Hemd betonte die dunklen Höfe um ihre Brustwarzen. Ihre Schuhe schmatzten bei jedem Schritt. Sie drückte den Sohn an sich. Er japste nach Luft. Er brach einen Schwall Schlamm auf ihre Schulter. Winzige Algen blieben im Stoff des Hemds hängen. Sie spürte die Feuchtigkeit nicht. Der Schrei des Säuglings verscheuchte einen Schwarm Krähen auf Nimmerwiedersehen. Vom sandigen Ufer flogen sie an der Steilwand entlang in den Himmel. Deine Mutter hat dir das Leben doppelt geschenkt, sagte Milosz später oft. So formte er Michaels Erinnerung. Den Fluss hatten Helena und Milosz zuvor nie als Bedrohung betrachtet, eher als dekoratives Accessoire für die Aussicht von ihrem Esstisch aus. Die Wohnung war klein, aber der Blick. Nun aber erklärte Milos sich den Unfall nicht mit eigener Unaufmerksamkeit, sondern mit der ungenügenden Regulierung der Natur. Aus rein ästhetischen Gründen, weil Leute wie du, Helena, aber sie hatte das Kind ja herausgeholt. Er legte ihr den Arm um die Schultern, zuckte nicht zurück, als seine Finger den erbrochenen Schlamm berührten. Wir sollten einen Antrag auf Trockenlegung stellen. Milos war kein guter Schwimmer. Das sah man ihm nicht an. Er war kräftig, muskulös. Er boxte, hob Gewichte. Als er das Kind im Fluss bemerkt hatte, hatte er dennoch gezögert, an die Strömung gedacht. wirklich war, wusste nicht einmal sie, die Schwimmerin mit der Olympiamedaille. Er verbarg es gut. Bei Wettbewerben saß er verlässlich auf der Zuschauertribüne. Wir sind schuld oder wären schuld gewesen. Helena reichte ihm das Kinn, sie wollte sich die Nase putzen. Michael zappelte, trainierte vergnügt seine Bauchmuskeln. Für ihn war der Vorfall schon vergessen. Vorläufig. Später würde die Erstarrung zurückkehren und das Gefühl, eine Figur aus ungewissem Material zu sein, ihm vertrauter vorkommen als jede Umarmung. Er würde Fragen haben, viele Fragen und niemanden, dem er sie stellen könnte. Michael hatte ein ebenmäßiges Gesicht. Es kann nur hässlicher werden. Jemand murmelte die Worte, als Milos und Helena vor der Glasscheibe des Geburtshauses auf die Entlassung warteten. Es kann nur hässlicher werden. alles an ihm war perfekt. Die Wiese war Schuld, ihre Verlockung. Warum musst du nach einem Schuldigen suchen? Milos und Helena, Helena und Milos, einen Abend lang redeten sie sich um Kopf und Kragen. Nach Michaels Sturz in den Fluss tat Helena ihr Bestes, um ihm Vorsicht beizubringen. Sie warnte ihn vor Schwerkraft, Beschleunigung und Temperatur, also Aufprall, Ertrinken, zerquetscht oder auseinandergerissen werden, Erfrieren, Verbrennen. Zugleich lernte er sprechen. brennen. Zugleich lernte er sprechen. Und trotz alledem, was nach wie vor Fortschritt genannt wurde, würde er bald mit anderen Kindern auf nackten Füßen über steinigen Grund rennen. Licht, Licht, daran hältst du dich. A-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha- Thank you. In Matt gab es viel Licht. Matt, so hieß das Dorf, in dem sie lebten und das immer noch als solches bezeichnet wurde, obwohl es kaum dem entsprach, was historisch gesehen im Kopf der Menschen auftauchte, wenn Dorf gesagt wurde. Matt fehlte nämlich das, was ein Dorf einst definierte. Abgeschiedenheit. Trotz der geografischen Lage und dem Gefühl der Isoliertheit, dass Leute noch immer überfiel, wenn sie hierher kamen, wahrscheinlich, weil sich ihnen frühere Gegebenheiten eingeprägt hatten, war Matt unheimlich erreichbar und heillos verbunden mit dem übrigen Europa und der gesamten Erde, wie Milos jedes Mal, wenn die Rede darauf kam, hinzufügte. Abgeschiedenheit fehlte diesem Ort inzwischen ganz und gar und machte vielleicht die größte Sehnsucht aus, die die Bewohner von Matt vereinte. Sie wären gern nicht so im Zentrum von allem gewesen. Der Vorfall mit dem Sturz in den Fluss erregte Aufsehen. Das würde man dem Wasser so schnell nicht vergessen. Das nahm man ihm übel. Die kleine Petition für eine Austrocknung des Flusses oder wahlweise Verlegung ins Unterirdische, die Milos unter dem Eindruck des Unfalls initiiert hatte, erreichte ungeahnten Zuspruch. Helena gehörte zwar zu denen, die dagegen stimmten, aber Land und Stadt sympathisierten mit Matt. Der Fluss musste gedämmt, trockengelegt, abgeschafft werden. Und, so die Sicherheitseuphoriker nach dem Erfolg der ersten Petition, nicht nur diese eine, nein, Flüsse überhaupt. Nur so würde das Ertrinken von Kindern in Flüssen ein für allemal verhindert werden. Milosz erschrak. So hatte er es nicht gemeint. Eigentlich mochte er den Fluss. Er war in ihm aufgewachsen, hatte erste Tränen wegen eines Mädchens in ihm geweint. An seinem Ufer Helena zum ersten Mal geküsst. I am the light of the world. Am Tag nach dem Unfall legte sich dichter Nebel über die Gegend. Helena erwachte als Erste. Das kam selten vor. Meist weckte der kleine Michael sie mit tastenden Händen, Saug- und Schmatzgeräuschen. Der Tag hat einen Bauch, sagte sie halblaut. Weder Milosch noch Michael hörte die Worte, von denen sie selbst nicht wusste, woher sie gekommen waren. Vor den Fenstern stand grau-weißes Rauschen. Sie lebten plötzlich in einem riesigen Wattebausch. Sichtbar gewordener White Noise. Noch nie, noch nie, noch nie hatte Helena etwas so Dichtes über der Landschaft gesehen. Das Meer war fern. Kein See in der Nähe, nur der Fluss. Als Dunstproduzent? Helena winkelte die Beine an, erhob sich vorsichtig, ohne die beiden neben ihr Schlafenden zu wecken. Kaum spürte das Baby das Fehlen des Körpers der Mutter, fing es an zu schmatzen, zu tasten, rollte sich auf den Bauch und robbte los. Irgendwohin. holte sich auf den Bauch und robbte los. Irgendwohin. Helena befand sich schon in der Küche, als sie den dumpfen Aufprall hörte. Knochen, Muskeln, Fleisch, Haut auf Stein. Als fiel ihr ein vollgepackter Rucksack um. Den Gedanken hatte sie, während sie zurück ins Zimmer rannte. Der Vater schlief ungerührt. Michael weinte nicht. An dem Tag begannen die Entführungen und von da an schlugen die Tage aneinander wie lose Bretter im Wind.... ¶¶ ¶¶ © transcript Emily Beynon Eis Er wächst wie Kohl, ist schön wie ein Küken. Helena schrieb ihrer Schwester fast täglich. In den Briefen berichtete sie davon, wie der Neffe sich entwickelte. Für ihre Korrespondenz benutzten sie noch immer die Schrift. Sie waren nicht auf den Austausch von Videobotschaften übergegangen, die Briefe mittlerweile fast gänzlich ersetzten. Das Schreiben wurde überschätzt, erklärte Helena ihrem Sohn, als er alt genug war, sie dabei zu beobachten. Es hat sich als ineffizient erwiesen. Aber warum macht ihr es dann noch, du und die Tante? Für uns ist es wie eine Geheimsprache. Das Schreiben verbindet uns enger miteinander und mit uns selbst. Wenn du willst, bringe ich es dir später auch bei. Helena lächelte ihr Kind an. In alten Filmen sah Michael, dass es einst in den Schulen vor allem ums Schreiben gegangen war. Das Setzen von Buchstaben auf Papier war das Vorrangige gewesen, das den Kindern beigebracht wurde. Wer schreiben konnte, dem gehörte die Welt. Er sah einen Film aus dem Jahr 2010, die Nacherzählung des Lebens eines jungen Mannes namens Gainsbourg. Papier wurde da gezeigt, immer wieder Papier. Seite für Seite hatte er in der Schule schreiben müssen, jahrelang. Und alle möglichen Leute führten handgeschriebene Listen. Eine Weile ist das so gewesen, bestätigte Helena, im Vergleich zu einem Menschenleben eigentlich lange. Seit fünf oder sechstausend Jahren gibt es etwas, das wir Schrift nennen. Anfangs war das Schreiben nur wenigen Leuten vorbehalten. Der Kleine schaute Helena mit großen Augen an. Er spürte, wie wichtig ihr war, was sie ihm erzählte, wenn er auch nicht ganz verstand, was es bedeutete. Dass sich das Schreiben überall verbreitete, hatte aber auch viel mit Religion zu tun, also dem, was Menschen heilig ist, woran sie glauben. Götter, die Sonne, den Mond oder Bäume. Verstehst du? Michael verstand wenig, aber er sagte ja. Ja war ein Wort, das er mochte. Helena fuhr fort, mehr für sich selbst als für ihr Kind. Sie hatte das Gefühl, während sie sprach, etwas zu verstehen, was auch ihr neu war. Schreiben machte es möglich, jemandem eine Nachricht zu schicken, der nicht am selben Ort war. Man konnte Nachrichten durch die Zeit schicken, von einem Leben in ein anderes. Helena trainierte wieder. Einige Medaillen wollte sie noch gewinnen, bevor es zu spät war, bevor sie nicht mehr schnell genug schwamm. Helena befand sich in einem permanenten Wettlauf mit der Zeit. Wenn sie unterwegs war, schaute Milos auf das Kind. Er setzte den Jungen in die 3D-Illusionen generierende Spielkoje zusammen mit einem Playmate, einem Roboter, ungefähr in der Größe eines Zweijährigen, der Michael nun war. Von ihm lernte er gehen und sprechen, spielen und rechnen. Von seiner Arbeitskoje aus hatte Milos ein Auge auf den Sohn und seinen Spielkameraden aus Kunststoff, der öfter einmal Faxen machte, wenn die Selbstprogrammierung heiß lief und er in einen Übertreibungsmodus geriet, der machte, dass er einem zweijährigen Menschenkind zum Verwechseln ähnlich wurde. Das hieß wild. Das hieß potenziell ausgeschlagene erste Zähne und gebrochene Knochen. Denn das Playmate war einfach trotzdem weitaus stärker, als es ein Zweijähriger je sein konnte. aus stärker, als es ein Zweijähriger je sein konnte. Aber so weit ist es bisher nie gekommen, verteidigte Milosz seinen Erziehungsstil, wenn Helena fand, er vertiefe sich zu sehr in seine Arbeit, bekomme nicht mit, was in der Spielkoje wirklich vor sich gehe. Du bist weg, sagte er. So ist das Leben eben momentan. Es wird auch wieder anders werden. Helena machte das irgendwie traurig. Michael nannte das Playmate seinen besten Freund. Sie hatten auch einen Hund. Groß war der nicht. Er sollte Michael nicht erschrecken oder ihm etwas zu leide tun, er leckte allen über die Wange. Milos arbeitete selbstständig. Er war eine Firma und in dieser Hinsicht ein europäischer Modellbürger. Er hatte die Initiative HZS hin zur Selbstständigkeit perfekt befolgt und gehörte nun zur Mehrheit der Bevölkerung. Individuell tätige Ein-Personen-Unternehmen. Mehrheit der Bevölkerung, individuell tätige Ein-Personen-Unternehmen. Er programmierte die auch von ihm selbst viel gepriesenen Spezialanzüge zum Full Immersion Video Streaming oder ließ sie programmieren von Programmen, die er einst erfunden hatte. Neben Kind und Playmate kontrollierte er auch diese. Helena hätte sich manchmal gewünscht, dass er sie auf ihren Reisen begleitete, so wie früher, als es Michael noch nicht gab. Andererseits, dass es Michael nicht gäbe, war undenkbar. Der Hund war kein Modellbürger. Er mochte weder Videos noch Hologramme. Da Milos das Spazierengehen seit der Trockenlegung des Flusses aufgegeben hatte, forderte er Bello auf, allein in die Umgebung zu ziehen. Such, Futter, such, befahl er ihm. Das Tier zog los, kam kurz darauf wieder, legte Zapfen auf die Türschwelle, einzelne Schuhe, Socken, ramponierte Bälle aus anderen Jahreszeiten, eine tote Heuschrecke, den abgerissenen Flügel einer Taube, einen halben Teller aus gelbem Plastik. Bello fand nichts Essbares im Freien. Das Geleeartige Fleisch aus den metallisch glänzenden Dosen, das Miloš ihm anbot, war allerdings auch nicht das Richtige für ihn. Irgendwo war da etwas schiefgegangen zwischen seiner Evolution und der Evolution des industriell gefertigten Hundefutters. Bello magerte ab, wurde zunehmend aggressiv. Möchtest du meine Reste? Michael brachte ihm bei, Produkte aus Sojamehl zu konsumieren, ansonsten konnten die beiden wenig miteinander anfangen. Bello war vier Jahre alt, Michael fünf. War Helena unterwegs, schickte sie Videos von sich im Badeanzug mit einer blauen Folie auf dem Kopf. Diese Post beantwortete Milo Streu. Er sandte Videogrüße retour, sorgfältig ediert, die Haut leuchtete lebendiger, die Frisur saß besser, keine grauen Strähnen zu sehen, seine Stimme klang eine Spur tiefer, die von Michael eine Nuance kräftiger. ¶¶ Musik Milos zeigte Michael, wie er sich das Hologramm eines real existierenden Tennisspielers auf den Tennisplatz seiner Wahl bestellen und dort sofort mit ihm spielen konnte. So, als wären beide leibhaftig vor Ort. Nur seine Stimme kam aus Lautsprechern und wenn man ihn berühren wollte, ihm die Hand geben oder auf die Schulter klopfen, griff man ins Leere. Die, mit denen Michael die Matches spielte, wussten nichts davon, zumindest nicht zeitgleich mit ihm. Sie konnten sich später ihre virtuellen Scores ansehen und die Steos, die angesammelten Videogeschichten durchscrollen oder direkt die Best-ofs auswählen. Profis trainierten ihre Hologramme, indem sie Turniere einspeisten. Auch Helena tat das. Auch von ihr gab es Hologramme der Wettbewerbe, an denen sie teilnahm. Jeder auf der ganzen Welt konnte sich auf diese Weise mit ihr im Schwimmen messen. Manchmal, wenn sie länger als drei Tage fort war, bat Michael den Vater um ein Hologramm der Mutter mit Schwimmbecken. Für diese Begegnungen zog er selbstständig die fischgemusterte türkisfarbene Badehose an, die Helena ihm einmal mitgebracht hatte. Er wusste, sie würde es später in den Aufzeichnungen sehen. Er wusste, sie sah sich an, wie er mit ihr um die Wette schwamm. Nach fünf Jahren, in denen es kontinuierlich warm war, manchmal heiß, oft lau, die Temperatur aber niemals unter den Gefrierpunkt sank, begann ein ungewöhnlich kalter Winter. Die Temperatur blieb mehr als zehn Tage unter Null. Hätte es den Fluss noch gegeben, wäre er zugefroren. Da Regen gefallen war, gab es Stellen im mittlerweile grasbewachsenen Flussbett, an denen sich Eis bildete. Michael war davon kaum wegzukriegen. Kein Hologramm eines noch so bekannten Tennis-Stars, mit dem sein Vater ihn dazu verlocken wollte, drin zu bleiben, Milos nämlich mochte Kälte gar nicht, konnte ihn davon ablenken, dass er zum Fluss wollte. Er nannte ihn noch so, Fluss, obwohl er sich eigentlich gar nicht mehr erinnern konnte, wie es war, als da noch Wasser strömte. Michael rutschte einen halben Meter hin, zwei Schritte her, legte sich beuchlings aufs Eis, leckte mit der Zunge über die raue, kalte Oberfläche, sammelte flache Schollen in den unterschiedlichsten Formen, gab ihnen die Namen ausgestorbener Tiere. Quesitosaurus, Jehuekauaceratops, Ultrasaurus, Bagaceratops, Pterodactylus gigantosaurus Bagaceratops, Pterodactylus, Gigantosaurus, Triceratops, trug sie nach Hause, steckte sie mit rotgefrorenen Fingern in die Tiefkühltruhe. Für den Sommer, sagte er zu Helena, damit wir sie dann noch haben. Ich möchte sie für immer bewahren. An einem eisigen, sonnigen Tag packte Helena ihn und Milos, Bello und das Playmate und einen großzügig mit Proviant gefüllten Korb in das Fahrzeug. Sie fuhren mehrere Stunden lang, ohne anzuhalten, bis sie zu einer weißen, weiten Fläche gelangten. Schon aus der Ferne waren darauf Gruppen mit langen Stangen in den Händen zu erkennen. Sobald die Wagentüre geöffnet wurde, rannte Michael los, auf diese Menschen zu. Er erlebte den Effekt von frisch gefallenem Schnee auf einem gefrorenen See, rutschte aus, fiel auf den Rücken. Ihm machte das nichts aus. Er schrie vor Vergnügen. Die Eltern nahmen ihn an den Händen, zogen ihn hinter sich her, ließen ihn Schuh-Ski fahren, bis zu den ins Eis geschlagenen Löchern, um die sich ganze Familien, auch Kinder, scharrten. Ein Junge, kaum älter als Michael, hielt einen zappelnden Fisch in der Faust. Einzelne Fische lagen zu Füßen der Fischer im Schnee.... ¦ E-A-D-E Erde In seinem alten Leben bekam er täglich 150 bis 200 Kurzvideos zugeschickt. Seit er im Camp war, kein einziges. Er hatte keine Ahnung, was die anderen machten und wusste folglich nicht mehr, was er selbst machte. Er wusste nur, dass er verluderte, bei weitem nicht mehr so aussah, wie Helena es sich von ihm wünschte. Er verstand nicht, warum sie nicht kam, ihm nicht half, ihn nicht heimholte. Sie hatte doch ihr Gerät noch. Konnte sie ihn nicht aufspüren? Seiner bisherigen Erfahrung nach waren alle mit allem vernetzt, nichts unauffindbar. Auch das Playmate fehlte ihm. Ein wenig war er ihm zwar mittlerweile entwachsen, er hatte es überflügelt, wusste mehr als der programmierte Spielkamerad. Gerade deshalb hätte es ihn aber entspannt, es dabei zu haben. Ohne die vertraute Technik fühlte er sich leer. Das Nichts in ihm, das Verlangen, es durch etwas zu ersetzen, nicht irgendetwas, sondern Helena, Milos, den ausgetrockneten Fluss, sein Zimmer, Bello. Diese Sehnsucht wuchs in ihm so lange, bis er vergaß, wonach er sich sehnte. Er fühlte nur mehr einen Mangel. Sie wollen nicht, dass du an etwas von früher denkst. Vom ersten Tag an, den du hier verbringst, überschwemmen sie dich mit Eindrücken. überschwemmen sie dich mit Eindrücken. Erst nach einer gewissen Zeit, bevor du durchdrehst, wird die Überwältigung weniger, sagte Emir, der neben ihm schlief und schon länger im Camp lebte. Erst dann haben wir uns kennengelernt, erinnerst du dich? Davor warst du zu überfordert, um dich mit jemandem anzufreunden. Überfordert, aber gleichzeitig auch begeistert. So machen sie das immer mit Neuankömmlingen. Sie wissen, welche Filme dir gefallen. Sie kennen deine Schaugeschichte, deinen Bildungsstand. Du durftest alles sehen, was deine Eltern dir bis dahin verboten hatten. Dadurch warst du high. Sie ließen dir keinen Raum, um auch nur eine Sekunde zu dir zu kommen. Die meisten Jungen vergessen diese ersten Wochen wieder. Sie ließen dir keinen Raum, um auch nur eine Sekunde zu dir zu kommen. Die meisten Jungen vergessen diese ersten Wochen wieder. Ich nicht. Ich habe mir Mühe gegeben vom ersten Video an. Vergiss nichts von den ersten Tagen hier, habe ich mir gesagt. Wieder und wieder. Michael nickte stumm. Eine dunkelgraue Traurigkeit hüllte ihn ein wie ein viel zu großer Pyjama, tagsüber getragen und fehl am Platz. Oder wie einst der unversehens aufgetauchte Nebel in seinem Geburtsdorf. Bevor die Sonne unterging, wenn die Schatten Sand und Steine verschlangen zu schwarzen Flecken machten, die es so rasch wie möglich zu überwinden galt, möglichst ohne mit den Sohlen den Boden zu berühren, liefen Emir und Michael ins Gebüsch. Mittlerweile kannte auch Michael die Natur rund um das Camp oder das, was als solche bezeichnet wurde, das Unberührte vom Core-Team Unabhängige. An einer offenen Stelle zwischen den sonst dicht verwachsenen Sträuchern wuchs ein knorriger Apfelbaum mit kleinen, vertrockneten, aber sehr süßen Früchten. Die beiden Kinder legten sich in den Schatten, kauten, spuckten Reste von Würmern aus, die ihnen zwischen die Zähne gerieten. Sie redeten kaum, kicherten, stießen einander in die Hüften, boxten sich sanft und spielerisch, balkten. Trotz des Altersunterschieds wurden sie allmählich gleich stark. Du hast einen Birnenarsch. Als er Emir beobachtete, wie er mit den Hosen in den Knien gegen einen Kaktus pinkelte, schoss Michael dieser Satz heraus. Im nächsten Moment fiel er rücklings in den Staub, schmeckte Blut auf den Lippen, rang um Luft. Emir stand über ihm, streckte die Zunge heraus und dann die Hand aus, die ihm gerade fast das Nasenbein gebrochen hatte. Leid tut es mir nicht, aber bitte steh auf. Er klopfte dem Kleineren den Staub vom Hosenboden. Über Michaels Wangen rannten Tränen, versickerten im Kragen seines schmutzigen Hemdes. Nicht die Nase, nicht die aufgeplatzten Lippen waren der Grund dafür. Emirs fürsorgliche Berührungen erinnerten ihn an sein früheres Leben. Emirs noch zartgliedrige Arme an Hellenas Arme. Der Geruch nach Stoff und Staub, die Erleichterung, dass die Nase doch heil geblieben war, an die Empfindungen, die sich einst einstellten, wenn er hinfiel, sich in Disteln verhedderte, irgendwo aufschlug, wenn die Mutter dann kam, ihn aufhob, streichelte. Musik Hüte deine Zunge, riet Emya ihm flüsternd, während sie durchs Unterholz krochen, zu einem Platz mit wilden, süßen Bären, die zwar keiner der beiden je vorher gesehen hatte, die sie aber seit einigen Tagen täglich aßen. Du kannst nicht einfach sagen, was dir durch den Kopf zischt. Das ist zu gefährlich. Michael widersprach ihm zwar. Ich kann, was ich kann. Ich sage, was ich kann. Aber ihm war klar, zwei weitere Schläge auf die Nase wären zu viel für das kleine Knöchelchen, das sie aus der Mitte seines Gesichts ragen ließ und den Knorpel, der sie abrundete. Michael sehnte sich nach Wasser, großen Mengen, ausreichend, um sich damit zu umgeben, darin auszustrecken, darin zu schwimmen. Der Ort, an den er gebracht worden war, musste weit südlich von Matt liegen, denn obwohl er in einem warmen Klima aufgewachsen war, hier an diesem Platz inmitten von Gestrüpp und Autowracks, für den er vorerst keinen anderen Namen kannte als Camp, hier war es heißer und unerträglicher, als er es je zuvor erlebt hatte. Manchmal tat Michael so, als würde er schreiben. Er kritzelte im Sand, dort bei den fruchttragenden Sträuchern, wo seine Freundschaft mit Emir begonnen hatte. Kritzelte und murmelte. Es war dann ein wenig so, als gäbe es Helena noch. Als hätte er Kontakt mit ihr. Er rief sich in Erinnerung, wie die Zeichen aussahen, die sie aufs Papier setzte, um mit Tante Mita zu kommunizieren. Striche waren es, der eine mit dem anderen verbunden, manchmal ähnlich wie das Skelett eines Hauses, dann wieder in Form einer Gabel, ab und zu wie Wellen. Mit solchen Kritzeleien, Buchstaben nannte Helena sie, konnte alles hergestellt werden. Unser ganzes Leben hatte seine Mutter ihm gesagt, alles, was wir machen. Michael war das unwahrscheinlich erschienen. Wenn Mita das von oben bis unten bekritzelte Papier empfing, würde sie dann tatsächlich ihn vor sich sehen, ihren Neffen, Bello, den Hund, der nach dem neuen Playmate schnappte, die Wolken, die am Himmel aufzogen, die Sonnene die herunterbrannte und dann wieder verschwand wie seine mutter es ihm beschrieb alles was es gibt kann ich auf diese weise herstellen und sogar noch viel mehr hatte sie bestätigt er wünschte er hätte damals mehr interesse dafür gezeigt wie das genau vor sich ging helena hat er versucht ihm Schreiben beizubringen. Er hatte aber keine Lust dazu gehabt. Michael ritzte ein Dreieck in den Sand, ein Quadrat, einen Kreis. Einen Kreis. Entstand daraus wirklich die ganze Welt? Konnte das sein? Es musste sein. Seine Mutter log nicht. Während die anderen Jungen einander nachliefen, kniete er sich hin, zeichnete mit den Fingern im Sand, ritzte mit den Fingernägeln in die Erde. Im Laufe weniger Wochen erfand er eine eigene Schrift. Als Speicher für das Geschriebene diente ihm die Erde. Papier gab es im Camp Kainz. Es fehlte Michael auch nicht. Er erinnerte sich nur vage, dass seine Mutter es für ihre Briefe verwendet hatte. Je mehr er schrieb, desto näher fühlte er sich ihr. Je länger er schrieb, desto sicherer war er, dass sie nach ihm suchte. Thank you. Amin. © BF-WATCH TV 2021 I am the king I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. I. © BF-WATCH TV 2021 ¶¶ © BF-WATCH TV 2021 A. Orelio überreichte ihm ein neues Fili. Es reagierte sofort, er kannte seine Finger, begrüßte ihn mit dem neuen Namen. Michael jubelte. Wie ist das möglich, Orellio? Warum erkennt es mich? Sie haben dir selbstverständlich deine Fingerabdrücke abgenommen, als du hier angekommen bist. Das heißt, sie haben sie gescannt und in die Datenbank eingegeben. Katanga, das coolste Wort. Die Jungen verwendeten es untereinander, um höchste Freude auszudrücken, und er verwendete es zum ersten Mal aus vollem Herzen. Katanga, Katanga, schrie Michael, der nun den Namen Balaban trug. Er konnte wieder schreien. Aurelio aber mahnte ihn zur Ruhe. Zurückhaltung gehört zu den wichtigsten Tugenden, die ein junger Mann beherrschen sollte. Das bedeutet weniger, sich selbst hinter andere zu stellen, als vielmehr, sich nicht anmerken zu lassen, wie es einem gerade geht. Nach außen nur das zu zeigen, für das man sich rational entschieden hat. Kontrolle, eine weitere Tugend. Zuerst über sich, dann über den Rest der Welt. Aber ist der Rest nicht zu groß? Ist der Rest nicht alles andere als ein Rest? Ist der Rest nicht die Haupts ein Rest? Ist der Rest nicht die Hauptsache und ich bin der Rest? Ich meine, ich bin doch vergleichsweise wenig, verglichen mit dem Ganzen. Das sind Flausen, die du vergessen musst, Balaban. © transcript Emily Beynon I am the king of the world. © transcript Emily Beynon Michael hielt das Gerät in vor Aufregung zitternden Händen. Sein erster Suchauftrag galt weder Mutter noch Vater. Matt lautete das Wort, das er den Fili nannte, vor Aurelios Augen. Die ersten zehn Tage durfte er es nur unter dessen Aufsicht verwenden. Erst danach gehörte es ihm, wenn er bewiesen hatte, dass er es tatsächlich verdiente. Das wusste er von Emir. Eine Reihe von Jungen waren ihr Fili so rasch wieder los gewesen, wie sie es bekommen hatten. Dann gab es zwar noch eine zweite und sogar eine dritte Chance, aber danach war es vorbei. Eine vierte gab es nicht. Wer es nicht schaffte, bis dahin Fili-Tauglichkeit zu beweisen, dem blieb es endgültig versagt. Matt sprach das Fili ohne Rücksicht darauf, ob es Michael bei anderen Gedanken unterbrach, ist ein abgeschlossenes, weites Tal am Fuße des Skanderbeg-Gebirges. Im Norden erreicht es eine Breite von fast 40 Kilometern, gegen Süden verengt es sich. Das Tal ist benannt nach dem Fluss Matt, der sich in einer schmalen Schlucht durch die Berge einen Weg zum Meer bahnt. Der Matt fließt von Südwesten nach Nordosten. Der ehemals gleichnamige Ort wurde mittlerweile unbenannt, beziehungsweise ist mit umliegenden Gemeinden verschmolzen und folglich schwer zu definieren. Einst galt Matt als höchstgelegene Stadt des Landes. Das Plateau, auf dem sie lag, fällt steil in die Schlucht des Flusses Matt ab. Im vorigen Jahrhundert gab es hier Kupferminen und eine Chromanreicherungsfabrik. Das Gebiet ist von starker Abwanderung betroffen. Michael wollte das Gerät zum Schweigen bringen. Er drückte darauf herum, klopfte auf den Bildschirm, sagte schließlich, nichts half. Zahlreiche Bäche zerfurchten die Landschaft, die oft auch als Hochtal fuhr das Fili fort, mit einer Stimme, von der er sich schwer sagen ließ, ob sie weiblich oder männlich war. Eine schnarrende Stimme, die den Jungen ebenso nervte wie das, was sie ihm sagte. Nun gibt es keinen einzigen Fluss mehr an der Oberfläche, um Wasserverschwendung zu minimieren, wurden sie in den letzten Jahren sukzessive ins Unterirdische verlegt. Wie kann ich das abstellen, rief er der Verzweiflung nahe. Ihr müsst euch erst aufeinander einspielen. Das Fili muss deine Befehle kennenlernen. Vorerst habe ich für solche Gelegenheiten Kusch einprogrammiert. Probier es aus, sagte Aurelio. Kusch, schrie Michael lauter, als er es beabsichtigte. Das Fili verstummte. Der Bildschirm erlosch. Das Gerät erzählt dir nicht, was du dir wünschst. Es beschreibt, was ist. ihn rügte. Und bald reagierte er auch ohne Zögern auf den Namen Balaban, vergaß, dass er je Michael geheißen hatte. LSp4 2.70 © BF-WATCH TV 2021 A-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha- LSp4 2.70 Aplausi Gracias. Vielen Dank. Andrea Grill, Maria Rosini Rosenberg, auch Erkan Osmanovic, Sie haben es gemerkt, meine Damen und Herren, eine ganz erfahrene Autorin, die genau dann zu lesen aufhört, wenn es spannend wird. Das ist etwas gemein. Erkan Osmanovic hat aber schon mehrmals darauf hingewiesen, das Buch ist käuflich zu erwerben, hinten am Büchertisch, der von der Buchhandlung Fürstlberger heute betrieben wird. Andrea Grill ist gerne bereit zu signieren. Gibt es denn noch Fragen Ihrerseits zum Buch oder zur Musik? Sehr interessant, wie ich festgestellt habe. Ich bin musikalisch nicht sehr bewandert, das hat mich sehr berührt. Eine Frage an Andrea Grill oder Maria Rosini Rosenberg von Ihrer Seite? Wenn dem nicht so ist, dann darf ich den Abend beschließen. Ich möchte noch hinweisen auf Donnerstag. Beehren Sie uns wieder. Es geht um den Internationalen Frauentag und es gibt eine Veranstaltung zu einer großen österreichischen Dichterin, zu Christine Lawand. Klaus Amann, seines Zeichens ehemaliger Leiter des Musil-Instituts in Klagenfurt, wird einen Band vorstellen, der betitelt ist mit dem Lawand-Zitat Ich bin maßlos in allem, sicher ein interessanter Abend. Danke für Ihr Kommen, kommen Sie wieder, kommen Sie gut nach Hause. Gute Nacht. Applaus