Es ist 16 Uhr, wir starten jetzt wieder unser Hörstartgespräch. Heute sprechen wir über Klänge, sozial und kulturell deuten. Und dazu haben wir eingeladen Herrn Dr. Thomas Felfa. Herzlich willkommen. Schön, dass Sie da sind. Vielen Dank für die Einladung. Gerne. Das Gespräch führen wir immer Peter Andrasch und ich von der Hörstadt. Gespräch führen, wie immer, Peter Andrasch und ich von der Hörstadt. Und bevor wir damit beginnen, darf ich kurz etwas über Ihre Biografie sagen. Ich weiß ja, Sie lehren derzeit an der Kunstuni Linz im Bereich von akustischer Ökologie und machen, glaube ich, dort auch dieses Thema Klingendeuten, sozial und kulturell. Aber was ich spannend finde, ist, dass sie ja eigentlich eine technische Karriere aufgegeben haben, weil sie sind ja Absolvent einer HTL für Elektrotechnik und haben sich dann komplett woanders hingewandt und haben sozusagen ein geisteswissenschaftliches Studium gemacht, der Volkskunde und Kulturanthropologie und Musikologie in Graz. Das ist wirklich beachtenswert, weil solche rapiden Wechsel sind selten, glaube ich, dass man sich so komplett umorientiert, aber ich nehme an, es hat eben dem entsprochen, was sie damals viel mehr interessiert hat und ich hoffe, es ist nach wie vor so. Dann haben sie, nachdem sie dieses Studium in Graz gleich beendet haben, haben sie ein Doktorat gemacht. Da sind sie nach England gegangen an die Universität Sussex in Brighton und da haben sie sich eigentlich schon mit Soundfragen beschäftigt. Ich habe gelesen, das heißt Klangerfahrung am Beispiel der Kirchenglocken in Vorarlberg. Und ein bisschen, glaube ich, ist es ja in all dem, was Sie als da heute erzählen werden zu dem Ganzen. Ja, und in aller Kürze habe ich, glaube ich, das Wichtigste gesagt. Ich habe noch mitgekriegt, Sie haben eine kleine Tochter. Genau, richtig. Ja, das ist sehr erfreulich. Das habe ich noch nie gefragt. Du fragst dich um die Lachs. Ich bin schon im Alter, wo ich das schon gerne einbringe. Ja, ich frage immer ganz simpel, weil Klänge sind ja unglaublich viel. Also was alles Klang sein kann, kann Sprache sein, kann Kulturklang sein, kann Lärm sein, Geräusch und so weiter. Deswegen darf ich meine erste und zweite Frage zusammenpacken. Also auf welche Klänge untersuchen Sie in Ihren Forschungen? Und das zweite ist natürlich auch, wie bewerten Sie diese Klänge oder welche Bewertungen fließen ein, wenn man also Klänge deutet. Sonst sind Sie ja, glaube ich, weiß ich nicht, könnte man sich gar nicht orientieren, aber wenn man sie deutet, dann fließen da ja bestimmte Urteile ein und das wären so meine Ausgangsfragen. Ja, also ich muss da eben vorhin wegschicken, also das eigentlich, ich interessiere mich eigentlich fürs Hören. Und deshalb kann man jetzt nicht sagen, welcher Klang, weil Hören, sage ich jetzt einmal, Musik, Sprache, Klänge, Geräusche, das ist alles quasi, ich habe ein sehr offenes Verständnis von Klängen und Geräuschen, dass das quasi alles sein kann, was irgendwie an unsere Ohren, nicht nur an unsere Ohren, sondern auch an unseren Körper dringt, weil auch das Hören an sich sehe ich als nicht nur eben mit den Ohren, sondern als ganz unsere Ohren, sondern auch an unsere Körper dringt, weil auch das Hören an sich sehe ich als nicht nur eben mit den Ohren, sondern als ganz körperliches, quasi eine ganz körperliche Erfahrung, das Hören. Und dadurch versuche ich eben, Sie haben es schon erwähnt, Boudieu und so, anhand von der Lebensstilforschung zu schauen, wie Klänge oder wie das Hören sozusagen irgendwie symbolisch aufgeladen wird. Also aufgeladen im Sinne von kulturell, aber auch sozial. Also das heißt, dass es als sozusagen Ausdruck von Macht gedeutet werden kann. Und da habe ich mich in den letzten Jahren sehr stark mit den Kirchenkloppen auseinandergesetzt, eben in meiner Doktorarbeit. Und da eben, um zu schauen, weil das eigentlich ein Klang ist, der heute noch sehr präsent ist, zumindest in Österreich und warum darf sozusagen ein Klang durchgehen zu laut und ja, da sein im öffentlichen Raum und was für eine historische Bedeutung hat das auch? Also ich versuche immer zu schauen, quasi die historische Dimension von einem Klang oder einer Geräuschsituation. Und was eben sehr stark für mich wichtig ist, wie wird es gehört? Also was sind die Menschen, das ist das Wichtige, wie gehen Menschen mit den Geräuschen und den Klängen um? Also wie hören sie die Welt zurecht, kann man eigentlich sagen. Wie ist das mit den Kirchenglocken? Ja, die Kirchenglockenabnahmen gegeben hat, wo die meisten eingeschwolzen wurden. Und da kann man natürlich, da habe ich mich anhand dieser Glockenabnahmen einmal historisch damit auseinandergesetzt. Vor allem im Ersten Weltkrieg hat es eigentlich sehr stark, weil da war irgendwie noch ein bisschen mehr Spielraum für Interventionen von den einzelnen Gemeinden. Da haben recht viele Glockenansuchen gestellt, um zu zeigen, dass diese Glocken bewahrt oder wie wichtig die Glocken für die Dorfgemeinschaft sind. Damit sie nicht eingeschmolzen werden. Und das Spannende an dem Ganzen ist, dass es eigentlich gezeigt hat, wie wichtig der Raum und die Glocken eigentlich, der Zusammenhang zwischen Raum und Klang ist. Weil die Glocken müssen überall gehört werden. Also die großen Glocken sind meistens sehr wertvoll für die Personen gewesen. Und sie sind natürlich symbolisch auch aufgeladen worden, weil sie sozusagen, bei der Kirche schafft das recht gut, dass so Sachen wie die Glocken oder Orgeln werden von der Bevölkerung gezahlt. Das heißt, die haben die Zahlen für das und das ist auch ein symbolisches Prestigeobjekt fast, sage ich jetzt einmal. Wie zahlen Sie dafür? Ich habe noch nie für Glocken. Ja, nein, es wird vielleicht in deiner näheren Umgebung auch noch nicht wirklich ein Glocken. Also ich war in, weil mein Forschungsgebiet ist Vorarlberg gewesen, in Nützitasiet ist Vorarlberg gewesen, da in Nützidas hat es zum Beispiel einen neuen, also da waren Stahlglocken, die sind ausgetauscht worden zu Bronzeklocken und da haben auch die Bevölkerung die neuen Glocken gezahlt. Also das sind Spenden, Spenden und sonst was, dann gibt es natürlich... Wie zahlt man Glocken? Personen, die ein bisschen mehr zahlen, die werden dann mit Glocken baten, die werden vielleicht auch namentlich an der Glocke erwähnt und so. Also das heißt, die G bisschen mehr zahlen, die werden dann mit Glocken baten, die werden vielleicht auch namentlich an der Glocke erwähnt und so. Also das heißt, die Glocke an sich hat eine sehr große symbolische Bedeutung gehabt, wenn man jetzt so denkt, am Anfang des 20. Jahrhunderts. Und diese Bedeutung ist aber dann natürlich sukzessive abgenommen. Weil wir auch, also man sieht das am Anfang des 20. Jahrhunderts, die Glocke, dort kann es auch Sirenen geben für Alarm und so, also es war halt eine recht große Bandbreite und Funktionen und kommt die Glocke. Nicht nur religiös. Und das war ihm sehr wichtig. Und auch, dass man damals schon argumentiert hat, dass eigentlich die neuen Glocken, also die erst jung in Alters waren, die wichtigsten sind, weil die sind laut, die klingen schön. Also auch nicht dieses Nostalgische hat es da anscheinend Anfang des 20. Jahrhunderts noch gar nicht gegeben, dass man was bewahrt hätte, sondern die Glocke war anscheinend so ein Alltagsgegenstand, der noch sehr stark verankert war im täglichen Leben. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist das dann sozusagen eher mehr auf die symbolische Ebene runtergekommen. Also dass die so eine, habe ich geschaut, Heimat, also den Heimatbegriff so aufgeladen ist, wie man das verbindet. Und da sind die Glocken meistens so einer der Klänge, wo Menschen mir in den Interviews beschrieben haben, wenn sie, wo wir ihre Glocken hören, dann fühlen sie sich ein bisschen heimisch oder so irgendwie. Allerdings kommt dann auch eben der Machtaspekt dazu. Die Glocken sind ja jetzt nicht nur für religiöse Zwecke, sondern auch viele Glocken haben sozusagen den Stundenschlag. Also meistens einmal jede Viertelstunde, zweimal halbe Stunde, dreimal Dreiviertelstunde, viermal jede Stunde und den jeweiligen Stundenschlag. Das heißt, wenn diese Glocke in der Nacht durchschlägt, kommen ein paar hundert Schläge zusammen, Glockenschläge in der Nacht, sage ich jetzt einmal. Und da auf Adelberg ist natürlich eine sehr touristische Region, hat man gesehen, dass diese Leutordnung, also das Glockenschlagen sich natürlich sehr stark verändert hat. Sie haben immer später angefangen zum Läuten, also das Morgengeläut war später natürlich, weil man die Touristinnen nicht mehr aufwecken wollte und man hat eigentlich in vielen Gemeinden das Glockenschlagen in der Nacht abgeschalten, damit man eben und da hat es ein bisschen so auch ja, nicht Auseinandersetzungen, aber da kommen so Stimmungslagen der Bevölkerung mit den Touristinnen so ein bisschen zusammen und sagen, warum wir uns quasi von jemand anderem unsere Glocken abschalten lassen, obwohl sie sich selber ein bisschen stören in der Nacht. Also da merkt man, dass das teilweise gar nicht so sehr anhand der leicht atheistischen Infiltration. Ja, oder man merkt halt so ein bisschen diese Widersprüchlichkeit, die man oft so beim Hören... Ich muss da dazwischenfahren, weil wir haben einmal so einen Skandal unter Anführungszeichen gehabt mit dem Mariendom. Ja. Weil da angeblich die Glocken 267 Mal in der Nacht aktiv sind. Und also, ob das ist Glockenschlagen oder... sind. Ob das ist Schlagen oder... Schlagen ist das. Schlagen und das andere wäre? Läuten. Läuten, genau. Weiß ich nicht. Aber ich habe gehört, dass der Kardinal König schon in den 60er Jahren die Anweisung gegeben hat, dass die Leute zwischen 8 und 6 Uhr schlafen sollen und die mit dem Gebimmel aufhören sollen. Das ist also offensichtlich, in Linz ist das nicht gehört worden, diese Anweisung, weil da also Glockenbegeisterung herrscht und offensichtlich in Vorarlberg auch nicht. Nein, obwohl es ja anscheinend auch, es gibt ja auch Gerichtsentscheide, wo sie sagen, dass das Schlagen für die Stunde oder die Zeitangaben, dass das eigentlich unter Lärm fallen kann. Und das religiöse Läuten ist so etwas wie ein kultureller Klang, der erhaltenswert wäre. Also das heißt eigentlich könnte man sagen, den Stundenschlag, der ist nicht mehr zeitgemäß, den kann man ausschalten. Der hat jetzt eigentlich keine andere Zeitbestimmung. Genau, richtig. Und da merkt man auch bei den Glocken, ist es recht spannend, das Alain Cobain hat sehr stark die Glocken in Frankreich erforscht und da zeigt man, wie die Glocken auch das Zeitempfinden sehr stark geprägt haben und so eine qualitative Zeit eigentlich vermittelt haben und durch die Uhren ist es so eine quantitative Zeit geworden. Also mit diese Quantifizierung der Zeit sind eigentlich auch diese Glocken obsolet worden in dem Sinn. Und das zeigt aber sehr schön, dass sich so ein Klang sehr stark verändert durch die Zeit und immer andere Zuschreibungen haben kann. Und natürlich auch je nach sozialen Milieus als Verteidigung oder als irgendwie W Waffe gesehen wird, um sich das eigene und das fremde ein bisschen zu verhandeln. Ich weiß mich noch nicht, die Glocke oder irgendwas aus Metall, was man anschlägt, das gibt es eigentlich ja nicht mehr oft. Da denkt man an die asiatischen Klangschalen. Aber hast du eine Ahnung, ab wann im kirchlichen Kontext die Glocke läuft. Denkt man an die Asiatischen, diese Klangschalen und was auch immer, wie das alles heißt. Aber hast du eine Ahnung, ab wann im kirchlichen Kontext die Glocke sie in Europa durchgesetzt hat? Also man sagt so ab dem 9. Jahrhundert. Zuerst waren es quasi Wandermönche und so, die sind noch mit der Hand. In St. Gallen gibt es eine der frühesten Glocken, die uns glaube ich im 9. Jahrhundert zurückgeht, die aber noch mit der Hand geläutet wurde, eben um dieses So wie die Schulfeuerung. Ja genau, oder fast wie so eine Kuhglocke, schaut sich ein bisschen größer aus mit so einem Ding. Und dann eben natürlich technologisch immer fortschrittlicher geworden, hat man eben geschafft, dass man immer größere Glocken gießen hat können. Und dann, also so im 11. Jahrhundert hat man dann angefangen eben Glocken in den Kirchtürmen zu hängen. Und damit sozusagen... Da hat man aber noch so Anziehung. Man hat eigentlich bis ins 20. Jahrhundert, also das ist auch so, wie viele Menschen, also das habe ich in Vorarlberg eigentlich sehr faszinierend gefunden, dann auch Erfahrungen haben mit Handläuten. Und auch da ist es irgendwie spannend. Man hat irgendwie da ein paar Erzählungen kennengelernt. Man hat gewusst, wenn jemand gut läuten hat können oder nicht läuten hat können. Auch das Läuten selbst war anscheinend eine gewisse Fähigkeit. Heute ist wieder der dran, das hört man nicht, weil der so schlecht ist. Genau, und auch natürlich durch das händische Läuten hat man, wenn es für Lärmleuten das viel heftiger machen können, also wie jetzt, wenn das alles nur maschinell gemacht wird, die kennt quasi keine Emotion in dem Sinn. Also die Lahme stößt sie da nicht viel. Genau, tut sie da nicht mehr viel, sag ich jetzt mal, und auch das, und auch natürlich, also Grasmair ist so die letzte Glockengießerei in Österreich, die ist in Flinsbruck. Ja. Und er hat gesagt, es ist durch das natürlich auch, dass die Glocken eben nicht mehr händisch geäußert werden, ist natürlich auch, kommt man immer so oft in Urturm oder in Kirchturm. Dadurch ist natürlich die Wartung immer wichtiger, weil man nicht mehr so genau hinhört und schaut, was mit den Glocken passiert. Es heißt es, dass im Römischen Reich in der Antike gar keine Glocken gab? Schon, schon, aber Türglocken, also die Römer haben alle schon. Also Glocken gehen bis eigentlich weit zurück, sage ich jetzt einmal im archäatischen Bereich. Ja genau. Und von daher, man findet überall Glocken. Und von daher, man findet überall Glocken. Aber meistens, weil sie sich super als Signalinstrument eignen, um über die Reichweite der menschlichen Stimme zu kommunizieren. Irgendwie slanglich zu kommunizieren. Und hast du auch gearbeitet über, wenn man sich ein bisschen mit den Glocken beschäftigt, sieht man ja, dass jede Glocke eine theologische Bedeutung hat. Also wird ja immer etwas zugeschrieben, die Glocke so, so, Heiligen wahrscheinlich oder so. Und eine gewisse Tonhöhe bedeutet auch was. War das bei deiner Arbeit von Bedeutung? Ja, das ist interessant. Die Außensicht sozusagen. Ich habe mir gedacht, dass die Tonhöhen und die Tonding eigentlich wichtig wären für die Bewohnerinnen, sage ich jetzt einmal. Allerdings spielen die eine sehr untergeordnete Rolle, weil die Glockenherstellung sehr stark eingebettet ist in Machtverhältnissen zwischen Diözese, also da ist jemand, der ein Glockenreferent oder so ist, der den Gemeinden empfiehlt, eine Empfehlung gibt, was für Glocken gut wären. Und dann gibt es natürlich die Glockengießerei, die auch eine Idee hat, wie die Glocken am besten klingen. Das heißt, Nuzitas war spannend, weil die haben eben, wie gesagt, Stahlglocken gehabt. Das zeigt eigentlich, wie sehr ein Klang ein Gemeinschaftsklang ist und weniger von, eben eine Stahlglocke wird meistens klanglich als nicht so gut wie eine Bronzeklocke mit Obertönen und sonst was gesehen. Allerdings, diese Stahlglocken waren für diese Gemeinde seit 1917 also immer, sie haben es immer gehört und das war ihr Heimatklang. Und wie dann die Bronzeklang gekommen sind, waren die leiser, aber haben es halt weicher klungen. Das hat ihnen gar nicht gefallen. Also sie haben irgendwie schauen müssen, dass sie wieder diesen frillen Klang oder wollten sie gern haben wie die alten Glocken, weil das waren ihre Glocken. Also von daher, eben, da merkt man die unterschiedliche Perspektive von den Herstellern. Die wollen quasi diese schöne Klangform, aber für die Personen selbst, für die Menschen ist das eigentlich ein lebendiger Klang, der eigentlich ja sich das Hören gewohnt hat. Genau, Gewohnheit, also sehr stark mit Gewohnheit zu tun hat. Wissen Sie, also mein berühmtes Beispiel ist ja die Pummerin in Österreich. Jedes österreichische Kind, also zumindest ich, in Österreich, jedes österreichische Kind, also zumindest ich, wurde immer damit konfrontiert, dass auf dem Zweiten Weltkrieg die Pummerin neu gegossen wurde und ich glaube sogar in Linz war das eine Stahlglocke. Nein, das war eine Pflanze. Und man hat ja auch in Linz noch den Ring, also den Abdruck von der Glocke selbst, wo sie sich lassen. Vor einem Landhaus. Genau, vor einem Landhaus ist quasi dieser Abdruck, wo ich immer sage, wenn ich quasi, wir machen so Hörspaziergäste, das ist irgendwie so ein visueller Skur der Klangglocke und die Boomerang selbst war für meine Forschung auch sehr stark von Bedeutung, weil das so eine gewisse nationale Identität fast herbringt. Also damit wurde sowas wie nationale Identität hergestellt. Genau, das kann man ganz schön nachzeichnen, also schon die Zerstörung selbst, also sie ist ja am Ende des Kriegs zerstört worden, durch einen Brand, hat man schon, also der Neuguss in den 50er waren immer so, okay, Österreich erwacht wieder. Und es hat natürlich geholfen, diesen Opfermythos irgendwie zu transportieren. Alles ist zerstört worden von uns. Sogar die Glocken haben es uns zerstört und sonst irgendwie. Ja, das war nämlich auch das Spannende im Zweiten Weltkrieg. Deutschland hat ja auch Glocken konfisziert. Und die Alliierten haben die deutschen Glocken nicht zurückgegeben. Die österreichischen Glocken wurden zurückgegeben, weil sie eben als Opfer von Nazi-Deutschland gesehen worden sind. Also das herrscht. Also damit hat das schon ein gewisses Opfermythos transportiert. Und die Glocke selbst eben, die Buhmering war da wirklich prädestiniert für dieses Narrativ. Und der Wiederguss war auch immer, das erste Mal hat es nicht funktioniert. Man hat irgendwie zweimal machen müssen, ergießen müssen. Das war schon, aber wir schaffen es selbst. Also da war schon so diese Aufbruchsstimmung nach dem Krieg. Dann natürlich, man hat Material von der alten Glocke verwendet. Also somit hat man wieder diesen Symbolcharakter gehabt. Okay, aus dem Alten entsteht etwas Neuem. Und was natürlich sehr stark drin war, war einfach wie man die Glocke von Linz nach Wien transportiert hat, hat man ja quasi die russische Linie passieren müssen, ohne einen Schein, ohne irgendwas. Da gibt es auch ein Bild, wo der Stalin zu der Glocke winkt oder so irgendwie. Peterchen Stalin. Alle ideologischen alles. Und wenn man die Bilder anschaut, also wenn man so zeigt, zuerst eben von Anschluss und dann sind ähnliche Bilder, wenn man so sieht, wie Hitler, wie jetzt, wenn die Glocke kommt wieder. Also es ist irgendwie ganz faszinierend, was das für einen kollektiven Moment erzeugt hat. Und jetzt natürlich durch das immer wieder Abspielen, zu na ja sozusagen. Genau, zu na ja kommt es immer wieder. Genau, ist jetzt nicht nur etwas, was jetzt quasi in Wien, wo man sie hören kann, von Bedeutung ist, sondern auch in Vorarlberg. In Vorarlberg haben sie gesagt, ja, die Bummering, das ist unsere Glocke und so. Also deswegen, das zeigt, wie so ein Klang auch so eine gewisse Identität Ja, bis Vorarlberg, weil die Vorarlberger fühlen sich ja sonst nicht so an die Wiener gebunden, oder? Auch in Österreich, würde man sagen. In Österreich, die reden ja alle in Österreich, die Omerin gehört zu uns. Die Omerin gehört, gehört, gehört. Ja, und das hat auch einen wahnsinnig retrospektiven Aspekt, weil die neue Geburt ist ja eigentlich sozusagen die Restauration, weil es ist die katholische Kirche im Spiel, es ist im Grunde Habsburg im Spiel und Wien. Zweiter Weltkrieg, man hat sich einfach wieder auf Habsburg zurück, quasi auf die Habsburger Monarchie zurück. Wieder auf der Stehung. Genau, richtig. Und hat das ganz verkehrt einfach wieder sehr schön weiter betreiben können. Da fällt mir noch was ein, wo ich eigentlich jetzt ganz fahrortlos bin. Gibt es manchmal die zwei großen christlichen Richtungen in Österreich und Deutschland, also Protestanten und Katholiken. Ist für die Protestanten die Glocke auch so bedeutsam? Oder haben die überhaupt Glocke? Nein, das war in der quasi Reformation, war das sozusagen ein sehr starkes Vorhaben auch von den Protestanten, dieses feierliche und festliche Leuten zu unterbinden. Also das katholische Leuten war ja quasi zu jedem Anlass und immer und haha und super und sie haben auch über lange, also es gibt Berichte, wo sie wirklich lange über lange Zeit geläutet haben, eine halbe Stunde, vier, würden noch länger. Jede Geburt, jedes Begräbnis, jede Hochzeit, man hat immer gesagt, aha, ich will keine Taten sein. Für wem die Glocke läutet quasi. So bin ich aufgewachsen. Also in Vorarlberg hat man jetzt, also Für wem die Glocke läutet quasi. Für wem die Glocke läutet, so bin ich auch gewachsen. Also in Vorarlberg hat man jetzt, also die Totenglocke ist ja etwas ganz Spezielles und in Vorarlberg unterscheiden Gemeinden jetzt noch teilweise zwischen Frau und Mann. Ob man einmal absetzt oder zweimal, haben wir erkennen, wer gestorben ist, ob es eine Frau war oder ein Mann war. Also wo man sagt, okay, könnte man vielleicht vereinheitlichen mittlerweile, aber das ist ja... Naja, oder man muss verschiedenen... Noch mehr Möglichkeiten dazu geben. Genau. Und eben, die Protestanten wollten das unterbinden. Die sagen, okay, die Glocke hat eigentlich nur noch die Funktion, zum Gottesdienst zu rufen. Deswegen gibt es auch quasi, also in England habe ich da geschaut, da ist nur eine Glocke, also diese meistens nur eben, die halt zum Gottesdienst läutet. Und nicht einfach so bei uns so viele, also eben vor allem Vorarlberg hat immer vier, fünf Glocken irgendwo. Also das ist eben, dass wir so viele haben und die sind mit unterschiedlichen Glocken irgendwas anzeigen und so. Also das ist quasi ein sehr starker Unterschied zwischen den katholischen, also den kurditanischen, im protestantischen merkt man sogar beim Glockenläuten. Also das ist recht spannend, dass das da auch reinkommt. Ich bin ja, ich fahre jetzt wieder zum Andres Bossert, unserem großen Kollegen aus Zürich. Und der hat gesagt, es gibt, man hat gesagt, niemand würde sich gefallen lassen, was das Münster in Zürich macht. Nämlich, dass wirklich um 12 Uhr eine Viertelstunde geläutet wird. Und da sitzt vor Münster, da ist kein Gespräch möglich. Also das ist so laut, das ist wie ein Inferno, ein akustisches Inferno der Innenstadt von Zürich, wo niemand sprechen kann. Aber das stört niemand. Und keiner sagt, sag mal, also bei den Mitgliederzahlen, jetzt sind wir in der Stadt bei 30 Prozent oder was, wieso macht sich das? Aber da ist überwiegt wahrscheinlich das, was du gesagt hast, dieses, es gehört dazu, also das gehört zu unserem, da erkennen wir unsere Heimat wieder, oder so irgendwie. So diese kulturellen Marker, so ein bisschen, die wir uns so aneignen, oder glauben. Eben, deswegen ist es immer so, ich bin immer vorsichtig mit so Begriffen wie Leitkultur oder so irgendwas, also was, also das ist... Siehe eine Leut... Ja genau, die Leitkultur, also kann man sagen. Das stimmt eigentlich, ein guter Ding. Von daher bieten sich die Sonntagklotten natürlich sehr stark an. Man könnte das noch weiterspielen zu den Regionalradios, wo die Klotten auch zur Mittagszeit abgespielt werden und sozusagen bis auf Wien spielen alle Lokalstationen vom ORF Mittagsklocken von unterschiedlichen Gemeinden, also nicht einmal die Bumeringer, sondern wirklich, sie hören die Glocke von Hinterstoder oder sonst irgendwie genau, bis auf Tirol aber eben, das Ding das ist ja oder sage ich jetzt einmal, oder sonst irgendwie. Genau, bis auf Tirol. Nein, noch nie, aber ich höre es. Aber eben, das Ding, das ist ja... Ich höre die Region als... Aber eben, das ist... Und auch da, bis auf Wien spielt es nicht. Und Niederösterreich nur eine Minute, die anderen Stationen eine Minute dreißig. Was immer Punkt 12 Uhr, das ist jeden Tag. Also das ist... Das muss ich ausprobieren. Also das ist faszinierend. Und Tirol spielt nur Tiroler und Südtiroler Glocken. Also es gibt natürlich gewisse... Ja, weil es Tirol noch zu uns eignet. Es gibt ja auch eine eigene... Es gibt ja auch eine eigene... Es gibt eigene Landesstudio. Es gibt eigenes Landesstudio in Südtirol. Das gehört wahrscheinlich zum, wie wolltest du sagen, Konkordat, oder wie heißt dieser Vertrag, wo die Südtirol-Frage beigelegt worden ist. Da gibt es einen Vertrag. Ja, aber doch. Ist die Gaspari, glaube ich, Kreisky-Gaspari-Abkommen oder so ähnlich. Doch, jetzt war etwas. Aber ja, das heißt eben, in England hat es immer für sehr große Fragezeichen gesorgt, wenn ich gesagt habe, ich forsche über Kirchenglocken in Österreich, weil das eben durch das auch das Protestantische gar nicht so da war. Aber das war sehr gut, weil es mir einfach ein bisschen Distanz auch gegeben hat zu dem Ganzen. Die Briten sind auch gar nicht richtig protestantisch. Nein, England ist wieder was anderes. Aber sie sind ähnlich, oder? Also auf jeden Fall ähnlicher den Protestanten als den Katholizisten. Ja, aber es hat ja gar keinen religiösen Grund gegeben für die Abspaltung, oder? Nein, wahrscheinlich. Politisch, ja genau. Politischer Grund. Aber, ja. Das heißt, in England gibt es diese Glockentradition nicht? Da ist mehr quasi Glockenspiele sind dort wieder. Also die Glocke als Instrument. Aus Türmen. Genau, richtig. Oder auch bei den Kirchen nicht, oder? Nein, bei den Kirchen nicht. Das sind die weltlichen Glocken, oder wie? Ja, oder, ja. Kann man so sagen. Das könnte man sagen. Es gibt immer Glockenspiele. Es ist schwierig, weil in Graz zum Beispiel bei der Maria-Hilfer-Kirche ist so ein Glockenspiel, aber in einer Kirche. Die spielen aber immer um vier, also 16 Uhr, spielen sie immer irgendeine Lieder. Also von daher, das hat jetzt, also das kann man schon weltlich so nennen. Aber in Wien, wie heißt es, das berühmte Kloppenspiel? Am Wohnmarkt, wo immer alle Touristen kommen. Und da kommen dann die verschiedenen Figuren heraus. Das ist ein echt mittelalterliches Kloppenspiel mit den damaligen Figuren, wie die stehen heute am Wohnmarkt. Das kann man sich jeder, immer zwischen 12 und 1 ist das, glaube ich, der Punkt 12 auch. Eben. Ich habe einen sehr, sehr friedlichen Freund, also dem man überhaupt keine Aggressionen nachsagen kann, geschweige denn irgendwelche Neigungen zur kriegerischen Handlung. Der lebt hier am Säck. Und das Einzige, was er mir gesagt hat, er wünscht sich ein Cruise Missile, um das Glockenspiel am Hauptplatz abzuschießen. Weil beim Hauptplatz in Linz ist, ich weiß nicht wie oft das spielt, und ununterbrochen wird das Spiel. Ja, das Spiel hat einen Nervklang. Also der wird es wirklich abmontieren, wenn er die Möglichkeit hat. Das verstehe ich sehr gut. Und ich glaube, das Glockenspiel könnte noch mehr nerven als Kiffenglocken. Weil da hast du richtige Melodien und so. Und da fühlst du dich schon, wenn es wieder kommt. Ja, das ist wie wenn ein Schlager immer wieder gesungen wird, oder? Also das ist die unerträgliche Wiederholung. Ja, die Kiffen von der Stadt werden täglich größt. Wirklich größt. Ein Glocken. Ja, die Menschen, die uns täglich grüßt, die haben wirklich grüßt. Die haben wirklich grüßt. Ich glaube, wenn wir in der Nachbarschaft einer Kirche waren, dass das dass wir das wirklich gewöhnen müssen, also dass man da immer die Glocken hört, oder? Ich meine, ich selber habe nie in so einer Nähe gewohnt, aber ich kann mir vorstellen, dass das wahrscheinlich auch nötig ist. Glocken selbst, da habe ich wirklich im Vorhinein versucht, das zu rekonstruieren, wo ich was habe. Aber das ist wieder quasi die Gewohnheit des Hörens. Man gewöhnt sich halt an sehr vieles. Vor allem, wenn es in so einem Erwartungshorizont ist, dass es immer zur gleichen Zeit kommt, das Geräusch. Das kann ja unser Gehirn perfekt nicht, weil es funktioniert, das ist ja soziale Wahrnehmung, also auch beim Hören. Wenn ich etwas nicht hören will, dann höre ich es nicht. Das ist der Prümpel Satz man dann immer wechselt zwischen dieser Aufmerksamkeit und eigentlich auch dieses Bewusste. Und das kulturelle Deuten von dem, das ist ja dann auch immer gleich ein historisches Deuten. Genau, groß, aber auch eben kulturell auch im Sinne von, eben wenn man jetzt wieder Bourdieu nimmt, Habitus, sozusagen unser kulturelles Gewand, wie wir uns sozusagen auch so diese Vorstellungen wenn wir jetzt, ich habe das eben sehr stark mit so bürgerlichen Vorstellungen hergeleitet, die ja wenn man jetzt sagt, okay, vom Musikgenuss und sonst irgendwie, der sehr stark jetzt den Ruhenden, das körperliche zurücknehmen, hin zu anderen, sage ich jetzt einmal, Wahrnehmungen, wo der der sehr stark jetzt in diesem Ruhenden das Körperliche zurücknehmen hin zu anderen, sage ich jetzt einmal, Wahrnehmungen, wo der Körper sehr stark dabei ist, sage ich jetzt einmal. Und da gibt es so, also Gerhard Schulze hat so alltagsethetische Wahrnehmungsschemata entwickelt, je nach unterschiedlicher Milieus. Und die zeigen sich auch beim Hören, dass wir sozusagen ich habe so eben Vorstellungen, wie ein richtiges Kaffeehaus klingt oder ob Musik irgendwo verwendet wird. Das hat auch damit zu tun, was wir für Grunddispositionen haben, wie wir was bewerten, sage ich jetzt einmal, eine Hörsituation, die aber sehr stark von unserem kulturellen Hintergrund ist. Kulturell nicht notwendigerweise als Österreicherinnen oder so, sondern diese Mikro-kulturelle Dinge. Ja, soziokulturell in dem Sinn. Cafés ist ein gutes Beispiel, weil ich denke, ich glaube, das war in den 80er Jahren, da hat es in Berlin in jedem Café klassische Musik gegeben. Hat es früher überhaupt nicht gegeben. Es ist, glaube ich, nur Pop gespielt worden. Und dann kam das, dass jetzt plötzlich die klassische Musik gespielt wird. Und das hat man als ganz toll empfunden, sozusagen. Die Berliner sind wieder mal vorne. Ich weiß nicht, ob das jetzt noch üblich ist, das ist ewig her, aber ich kann mich jetzt genau an das erinnern, dass ich dann so gerne in solche Cafés gegangen bin. Das ist auch so eine Praktik von Hören, also was höre ich gerne, oder? Und diese Orte suche ich auch eher auf, wo ich mich vor der Höratmosphäre retten muss, wo auch immer. Und da habe ich versucht, in der Doktorarbeit, zuerst bin ich sehr stark von diesen Hörpraktiken oder Hörstrategien aufgegangen, wo ich jetzt eher von so einer Resonanz aus, wie wir in Resonanz gehen mit der Umgebung. Die Resonanz ist sehr stark soziokulturell geprägt. Wie man reagiert. Ja, genau. Also das Sensing, wie man es im Englischen sagt, das Fühlen, das Erfühlen quasi. Ich habe eher gedacht an das, wir geben es auf dünnes Eis, aber es ist ja meine Lieblingsbeschäftigung, dass sich zum Beispiel soziale Schichten alleine schon dadurch unterscheiden, wie laut man spricht. Ja. Und wie man das wahrnimmt, sehr sozial determiniert ist. Das ist einem ja sehr schnell peinlich, wenn jemand so furchtbar laut spricht. Das könnten ja alle hören. Das ist ja dann das Absondern und das Hören. Oder Kindererziehung, reißt die zusammen, sei still. Also dass man quasi, wie ich beobachte, in den Galerien oder sonstigen Museen, die auch quasi akustisch so White Cube super Nachhaltzeiten haben, wo die kleinen Kinder dann juchzen, schreien und so, weil sie ja den Raum testen wollen auch und das Akustische. Und das wird ihnen aber sukzessive abklärend, also quasi ab, bitte sei still. Ja genau, richtig. Wir werden zu dieser Stille erzogen sozusagen, also das Verhaltensding. Und wie gesagt, Lärmen, eine Demonstration muss auch Lärm machen. Also Lärm ist ja auch ein Ausdruck, dass man sich Gehör verschafft quasi. Das ist immer in einem sehr starken sozialen Feld drinnen. Und auch frühe Lärmbestimmungen haben sich gegen laute Stimmen von Sozialschwächeren gerichtet eigentlich, weil die Böbel und sonst irgendwie... Die Krawallmacher. Die Krawallmacher, genau richtig. Das ist quasi auch immer eine soziale Wertigkeit gewesen, sag ich jetzt mal, dass man da Man kann ja nicht den Mund verbieten, genau. Das ist ja bis heute so, das macht man beim Denken, aus welchen Gründen Demonstrationen verboten werden. Verstehe ich zum Großteil nicht. Eben. Und zum Beispiel, was ist Erregung öffentlichen Ärgernisses? Krawall. Was ist das? Das ist zu laut. Ja, aber eben, ich weiß nicht einmal, wo Krawall herkommt, was das bedeutet. Was das heißt? Das ist sicher ein Alarm, wie Alarme, wie Gefasststelle. Das ist klar, aber Krawall wird für den Glauben am länderischen. Na klar, aber das ist ja, also ich glaube, das hat schon sehr viel mit Lautstärke zu tun, weil das ist ja bei den Schanikärten auch so, ab 10 Uhr abends müssen die zumachen, weil sie von der Nachbarschaft alles zu laut erlebt werden. Also nehme ich an, wenn du auf der Straße eben eine gewisse Lautstärke hervorbringst, dass dann sagen können, ja, du störst da jetzt andere in ihrem Wohlbefinden. Und manchmal wird das aber auch als lebendige Straßensituation gedeutet, dass Leute reden. Also das ist immer quasi eben, da gehe ich von Mary Dackels, Lärm ist eigentlich nur der falsche Klang zur falschen Zeit am falschen Ort. Also das heißt, das ist immer abhängig davon, wo etwas laut oder lärmig ist und in was für einem Zusammenhang das steht. Weil für manche ist das ja quasi wichtig sozusagen. Und wenn die Leute im Garten sitzen, ist das ja eigentlich sehr entscheidend für die Atmosphäre, dass man sich da ein bisschen unterhält. Also von da aus ist das eben immer schwer, auch sage ich jetzt, mit einer quantitativen Messlatte zu bewerten, dass Lärm eigentlich nur laut genau für Dezibel, sondern das muss man auch ein bisschen qualitativ... Nein, ich hänge schon sehr davon ab, glaube ich, was man vom Geräusch her oder von der Sprache her oder auch von der Musik dann alles zu laut empfindet. Ja, das ist super. Wenn man die gleiche Dezibel nimmt, in dem einen Fall wird es positiv und in dem anderen bewertet es negativ. Weil das würde ja zum Beispiel, also was weiß ich, in den Urlaubsländern spielt sich auf der Straße immer viel mehr ab. Da sind die Leute bis 23 Uhr unterwegs und alle sind zufrieden. Auch wir, die nordischen Touristen, tragen uns nicht auf. Weil das für uns der Zug hat, unsere Klangerwartung auch so ein bisschen, dass es da ein bisschen langer ist. Da werden wir ja schwer enttäuscht, wenn es da total ruhig ist. Ich habe einmal mit einem chinesischen Reiseführer gesprochen, der hat ein Jahr lang oder zwei Jahre lang in Deutschland gelebt und der lebt in Shanghai. Und er hat gesagt, er hat es in Deutschland nicht ausgehalten, da war es so ruhig auf der Straße. Niemand war da, er hat sich immer so allein gefühlt. Da kommt das andere, auch Stille kann sowas von beklemmend und beängstigend sein. Also es ist nicht nur laut und Lärm, sondern auch die quasi... Aber darf ich nochmal kurz zur Glocke zurückkommen? Wenn es die Glocke klingt, dann ist es ja ein Zeichen, zumindest auf dem Gebiet, wo man es noch hören kann, das sagt, es ist unser Grund. Genau. Wenn es andere das durch Lautstärke einfordern, dann sagt ja im Grunde jeder, das ist unser Grund. Ich sage ein einfaches Beispiel. Wenn Jugendliche mit den getunten Motorraden herumfahren, dann möchten sie sich den Raum, den sie glauben zu brauchen von der Gesellschaft, abbringen. Den möchten sie abbringen. Und ich glaube, dass das mit dem Krawall und so ja nur, das ist, dass man gewissen Gruppen diese Hybris nicht zubilligen möchte, sich den Raum zu besetzen. Also ihr seid, schauen wir da aus, darum dürft ihr nicht demonstrieren. Ich glaube bis heute sowieso, ich habe keine Illusionen. Aber ist nicht sozusagen das Schall zu verbreiten ein Privileg der Mächtigen? Schon. Das ist immer. Das kann man so, historisch ist das schon sehr stark. Wer Klang erzeugen durfte, ist immer sehr stark geregelt worden. Wenn man zurückgeht sogar zur höfischen Musik, sind gewisse Instrumente ja nur Vorbehaltenquellen für gewisse aristokratische Schichten. Also von daher ist das immer reguliert. Also Klang ist sehr stark, das merkt man einfach in diesem Machtding drinnen. Wer darf wann wie klärmen und wer schreibt man, welche Klang, wer ist die lärmende Person, welche Gruppen und so. also das sind immer Zuschreibungen, das ist stark immer in so einem Machtgefinde drin und von daher, das ist ein super Beispiel eigentlich. Also Lärm ist immer erzeugen nur die, die man nicht anbüllen. Lärm gewinnen nur die anderen, genau. Naja, und das ist so sozial eindeutig, also das haben wir ja sehr oft da in der Frage der Zuwanderung. Vor allem die, die zuwandern, die sind so nah. Und so weiter. Es gibt ein paar Fälle, wo man das so klar erkennen kann. Ist dann nicht diese zunehmende Diskussion um die Glocken auch so eine Begleiterscheinung der erodierenden Macht der katholischen Kirche? Schon. Also man kann das schon so auch deuten, dass das eigentlich durch das, dass es auch weniger Bedeutung hat, auch mehr zum Thema wird, dass man das irgendwie kritisch betrachtet, ob es überhaupt noch so einen Stellenwert hat in unserer... Und wer hätte dann jetzt die Macht? Naja, Konsumindustrie hat es sehr stark gemacht. Also wenn man in Einkaufszentren und sonst irgendwie reinschaut, also es ist alles sehr stark designt, also auch Autos und sonst irgendwie. Also es ist ja alles sehr stark in einer Konsumorientierung quasi ausgerichtet, das uns da irgendwie anregt. Also Musak hat ja versucht, uns ja immer in so einem dauernden Ding zu halten, dass wir interessiert weiter shoppen möchten. Also von daher glaube ich, dass jetzt natürlich sehr stark immer mehr ein Bewusstsein dafür gekommen, sage ich jetzt nochmal, dass man auch da, und da merkt man auch, dass da vielleicht eben, das merkt man mit wie die Arbeiterschaft stärker geworden ist, ist auch da quasi das Leben und das Hören wichtiger. Oder halt auch, dass die auch hören dürfen. Mit Abstand größter Emittent ist der Verkehr. Es geht sogar so weit, dass wir wissen, dass das auf eine ganz glaubliche Krankheitsteuerung hervorruft. Und es tut keiner was. Wir wissen dann beispielsweise, dass bei 100 kmh Beschränkung überall, wie es in vielen Ländern der Welt gibt, dass wir alles radikal verbessern können. Luftqualität, Folieerkrankungen, Lärmbelästigung, bla bla bla. Ja, wissen wir ja. Das ist also... Okay, das ist natürlich auch noch ein Riesenthema, das ist einfach nicht auch gern anders. Da sind ein paar Glocken irgendwie. Nein, das ist nur so, da kann man noch schön... Da hat man noch viel Freiraum, sage ich jetzt da nicht so stark in irgendeiner... Eben vor der Kirche selbst, die haben da auch nichts irgendwie, also mit der Diözese und so, die waren alle sehr bereitwillig, weil sie mir in die Archive haben sie mir gelassen und sonst auch, also die haben das gar nicht... Weißt du, ob da jemand irgendwelche englische Arbeit gelesen hat, dieses Ding, aber... Gibt es das nicht, dass ich übersetze? Nein, aber es ist... Ja, aber das war es da. Ich darf auf die erste, oder haben wir das, glaube ich, eh schon schlüssig besprochen, die Versuche einer Ethnografie des Hörens. Was kann das sein? Ja, eben, also ich versuche quasi, Hören methodisch auch irgendwie einzubeziehen in meiner Arbeit. Und da ist eigentlich ein Beispiel davon, das auch sich durchzieht durch meine Soundworks oder auch die anderen Arbeiten, der Einsatz von Audioaufnahmen, also jetzt eben wirklich im Linear, also ich tue jetzt nicht, also natürlich das ist wieder eine andere Frage wie Mikrofon und so, aber ich versuche halt einfach nur eine Klangaufnahme, die ungeschnitten ist, über einen gewissen Zeitraum, unbearbeitet, den Personen spiele ich vor und frage, was kommt für eine Assoziation, was kommen da, was kommt weiter. Und das ist, muss ich sagen, hat bei meiner Diplomarbeit super funktioniert, wie ich eben so Kaffeehausaufnahmen gehabt habe von Innenräumen von Kirchen oder so. Also einfach nur so, wie man im Fernsehen sagt, Atmosphären. Und bei meiner Doktorarbeit hat es überhaupt nicht funktioniert, weil ich Glockenklänge verwendet habe, die natürlich eben jeder, wenn er Glocken hört, kann jeder, okay, das ist eine Glocke. Dann kommt man in den Stress, ist das die Glocke von meinem Heimatdorf? Das heißt, das hat bei den Interviewpartnerinnen eigentlich den Stress erzeugt, ob sie ihre eigenen Heimatglocken erkennen können oder nicht und sonst irgendwie. Also da habe ich gemerkt, da bin ich an die Grenzen von diesem Klang gestoßen sozusagen. Und das ist irgendwie, was ich versuche, aber trotzdem weiterhin zu denken, wie kann man sozusagen allgemein kulturwissenschaftlich forschen, aber Geräusche und Klänge mit einbeziehen in die Forschung, also quasi das Ethnografische als Methode mit aufbauen. Das wollte ich fragen, in welche Bedeutung muss man da Ethnographie ist quasi das Methodische, also dass man mit Klangaufnahmen, dass man selbst auch zum Teil die Aufnahme selbst, die Tätigkeit des Aufnehmens, wie man sonst zum Beispiel Feldnotizen in ein Tagebuch schreibt oder sonst irgendwie, kann man sozusagen die eigene Aufnahmepraxis versuchen, kritisch in die Forschungspraxis einfließen zu lassen. Das ist ja vor allem für Schreiben, ne? Genau, genau, richtig. Ethnographie ist quasi eine sehr dichte Beschreibung von kulturellen Praktiken, kann man so sagen, oder Phänomenen. Kommt eigentlich eben aus der Anthropologie und sonst, wo man versucht, mit teilnehmender Beobachtung, also sozusagen in diesem Feld oder in dem dem sich aufzuhalten und somit mit Gesprächen, Interviews sehr stark, also eben sehr stark qualitativ in sich immer quasi im Ort oder auf diesem, quasi auf dem bei dem Platz oder dort sich befinden und mit den Menschen, also das ist quasi eine Form von Phonographie, kann man sagen. Genau, es heißt sogar im Englischen, spricht man von Phonographic Methods. Also das sind phonografische Methoden. Wer ist da jetzt dann der Deuter? Sie nehmen einen Klang auf und spielen den vor. Und jetzt ist da ein alter Mensch oder ein junger Mensch, sagen wir mal, ein Landmensch oder ein Stadtmensch. Genau. Und dann weisen sich die zu diesem Klang. Und die deuten dann diesen Klang unterschiedlich oder wie ist es? Genau, richtig. So wie ich mir das vorstelle. Genau, richtig. Also da kann ich jetzt zum Beispiel bei diesem Kaffeehaus, bekomme ich unterschiedliche Antworten und Assoziationen, je nachdem, was diese Person sozusagen mitbringt, im Sinne von Erfahrungen. Und so deutet man dann das Gehörte in dem Sinne. Und lässt sich da dann feststellen, also dass es hier sozusagen, also wenn ich jetzt zehn Alte habe und zehn Junge, dass es da Ähnlichkeiten gibt bei der Einschätzung der Jungen und Ähnlichkeiten bei den Alten. Alter ist natürlich ein sehr wichtiger Aspekt, das stimmt. Also das ist quasi klar, weil auch da ist die Mediennutzung selbst, inwiefern, also bei Jungen ist einfach das Konsumieren von Musik mit Kopfhörern und so alltäglich. Also dadurch hat man auch einen anderen quasi Umgang. Also Alter ist ein sehr wichtiger Aspekt in dem Ganzen, wie man was hört. Und wie umfangreich war die Arbeit? Also wie viele Leute hast du da eingesetzt? Für die Doktorarbeit habe ich so 30 Interviews geführt, ein bisschen über 30, aber eben mit unterschiedlichen Personen. Also viele, eigentlich die meisten, meine größte Gruppe war einfach Leute, die jetzt keinen Bezug zur Glocke haben, einfach nur die in der Reichweite von einer Glocke wohnen, in der Hörreichweite. Dann war natürlich, das ich aber dann nicht verwendet habe, vollständigkeitshalber eben mit Grasmeier, also mit dem Glockengießer. Dann natürlich mit Messner, die eigentlich Glockenläuten, also dass Glockenläuten verantwortlich sind. Und dann auch eben, das ist ja alles quasi computergesteuert. Das ist quasi ein Läutprogramm, das immer abspielt wie ganz normal. Und von daher, auch das ist irgendwie so ein kulturelles Gedächtnis, weil das teilweise einmal eingestellt worden ist und dann ist es nie wieder hinterfragt worden, wann die Glocken jetzt läuten. Es könnte jede Gemeinde eigentlich ändern. aber halt eben auch öfters getroffen, teilweise mit den Menschen. Also jetzt nicht nur ein kurzes Interview geführt, sondern schon versucht, das immer wieder zu vertiefen. Und da halt schon sehr lange, lange. Ich hätte noch eine ganz andere Frage. Sie sind ja auch Sammlungskurator für Töne im Museum für Geschichte des Joanneos. Genau. Was tut man da? Ja, eben, also im Prinzip bin ich zu dieser Sammlung gekommen im letzten Jahr. Die war dieses vormalige Bild- und Tonarchiv von Steiermark. Also es hat Ende 50er Jahren 1960, wie es gegründet worden ist, den Auftrag gehabt, quasi das Gedächtnis, das Bild- und Tongedächtnis des Landes zu sein. Das heißt, da hat man halt spannende Sachen, also wir haben viele Tonbänder, hat man schon im Sinne von so wie früher Soundscape Studies, also diese Klangforschung, haben sie schon vom Almabtrieb in den 60er Jahren bis sonst irgendwie Sachen aufgenommen, sage ich jetzt einmal. Natürlich sehr viele Landtagssitzungen sind da dabei und so. Also das merkt man wieder. Das ist archivierenswerte Macht quasi. Die politische Stimme ist zu tausenden Bändern drinnen gelagert. Die musst du alle abhören. Die könnten wir digitalisieren, wenn wir wollen. Also das ist jetzt quasi das große Ding, die ganzen Bänder und anderen Aufnahmen wir digitalisieren, wenn wir wollen. Also das ist jetzt quasi das große Ding, die ganzen Bänder und anderen Aufnahmen zu digitalisieren. Dann gibt es natürlich noch so frühe Dezillitplatten, die sind so im Rundfunk verwendet worden. Da haben wir speziell, die sind so ja, die hat man schneiden können, damit man es wieder woanders spielen kann. Also das sind so Rohlinge gewesen, sag ich jetzt einmal, die man dann bespielt hat, halt Platten. Und da haben wir von der NS-Zeit einige, das ist recht spannend, weil man einfach diese, ja, so Lokalgeschichte, natürlich durch Rundfunk haben sie sehr viel Rohmaterial, das sie in Rundfunk zur Verfügung gestellt haben. Rundfunk haben sie sehr viel Rohmaterial, das sie in Rundfunk zur Verfügung gestellt haben. Und ich versuche jetzt aus dem Ganzen, weil es auch jetzt in der Sammlungsstrategie vom Museum für Geschichte, dass man weiterhin eher passiv, aber trotzdem die Sammlung erweitert und irgendwie wichtige Dokumente auch sammelt und bewahrt. Nützt sich das jetzt, wie zum Beispiel machen wir jetzt eine Ausstellung zum Thema Radio, weil Rundfunk ja 100 Jahre heuer feiert, nehme ich das auch als Anlass, um eben Interviews zu führen oder History, dass man jetzt so auch über das Radio hören quasi, wie man gehört hat. Das als Sammlung auch quasi aufhören, nicht nur die Klänge, sondern das, wie man gehört hat, aber auch so kleine wie Mixtapes oder sonst irgendwie, also das wird dann so je nach Thema auch immer erweitert, die Sammlung, aber das wird auch mein Thema der nächsten Jahre werden, wie man eigentlich, weil die Sammlungsumgebung, sage ich jetzt einmal, es gibt im Volksliedarchiv, also im Volksarchiv sehr viele Volkslieder und Aufnahmen. Das Volkskundemuseum hat natürlich volkskundliche Aufnahmen. Also man muss dann auch schauen, was das Alleinstellungsmerkmal wäre. Das heißt, die Aufgabe ist es, das zu strukturieren und Linien zu finden. Es ist jetzt also unstrukturiert. Es ist jetzt einfach nur einmal gesammelt worden und ich sage jetzt nochmal, die Vorgängerinnen und Vorgänger waren sehr stark und waren Praktiker, Technikerinnen, die haben halt Aufnahmen, sehr viele, die wollten das alles dokumentieren und auch natürlich, ich versuche jetzt zu schauen, was macht man mit dieser Sammlung und wie kann man die auch erweitern? Und vor allem, wenn man so etwas hat, wie ein Tongedächtnis von einer Region, von Steyrmark sogar sein möchte, was will man da in der Zukunft dann sammeln? Das heißt, du hast eine Aufgabe für zwei Arbeitsleben, könnte man sagen. Mindestens, ja. Ich werde das nie lösen können. Und das ist aber gut, das auch mit Mediathek von Wien und dem Phonogrammarchiv zu schauen. Was machen die? In Wien gibt es ja diese große Mediathek. Genau. Die deutsche Professorin, die wir mal eingeladen haben, die hat sich das ja dann angeschaut in Deutschland, weil sie so eine Studie gemacht hat, wie viele Frauen und wie viele Männer da historisch festgehalten werden und auch wer, also sozusagen Politiker, also am meisten kommen Politiker und Künstler vor in diesen Archiven und wer da wieder alle untergeht. Also das ist ganz wichtig. Ich weiß nicht, ich habe ihren Namen, der fällt mir jetzt ein, aber es war eine hochspannende Studie und ich weiß nicht, was ich da hinterlege. Die Frage ist sehr relevant, finde ich einfach. Was ist da eigentlich, was bleibt da über? Also was hat man natürlich? Genau, was wird gespeichert? Was wird als Geschichte sozusagen hier im Tonarchiv festgehalten? Aber interessant ist ja, dass fast jede Generation so ein Gehüppel hat, jetzt die richtige Auswahl zu treffen. Also du wirst das auch versuchen wahrscheinlich mit den Kolleginnen und Kollegen und wahrscheinlich in 50 Jahren denken sie, also das ist überhaupt nicht dabei. Was kannst du denn da früher schon glauben? Also ich glaube nicht, dass wir es so uns erheben sollten über die Generationen vor uns, sondern es ist wahrscheinlich eher historische Sichtweise, die sich fast aufdrängt. Ja, und so einfach Bestände zu sichten und zu analysieren sind, einfach auch wieder zu schauen, was kommt vor, was ist wie repräsentiert in der Sammlung. Und diese Sammlung, gibt es eine Satzung von der Sammlung, wo die Aufgabe der Sammlung. Und diese Sammlung, gibt es eine Ersatzung von der Sammlung, wo die Aufgabe der Sammlung definiert ist? Es gibt quasi die Sammlungsstrategie von den multimedialen Sammlungen, weil es ist ja jetzt quasi Bild, Ton und Film. Und da ist das sehr Offenkeit dass man versucht sozusagen wichtige Ton und Bild also eben der Ursprung kommt sehr stark aus der Fotografie. dass man versucht, wichtige Ton- und Bild-Daten zu vermitteln. Der Ursprung kommt sehr stark aus der Fotografie. Da kann man es am besten nachlesen oder nachvollziehen, weil man einfach sagt, wir übernehmen Bestände von Lokalfotografen, wie jetzt zum Beispiel einer Fotografenfamilie, die eben von Hochzeitsfotos bis sonst irgendwas haben. Da kann man natürlich den Bestand in dem Sinn erweitern, wo jetzt nicht nur Politikerinnenaufnahmen drauf sind. Nein, nein, das ist eine tolle Ausstellung. Genau. Fotografieausstellungen in Bregenz. In Bregenz, aber alles klar. Wo sie eben diese Amateurfotografie, oder halt Amateur ist es nicht, aber ja. Und das ist sehr spannend, sage ich einmal. Und da sind beim, sage ich jetzt einmal, von Tonseite viele Nebenprodukte entstanden, Amateurfotografen oder Amateurfilmer, die auch Klangaufnahmen gemacht haben, um eben sozusagen ihre Filme zu vertonen. Da haben wir oft Kisten von Kassetten, wo sich jemand quasi atmet. Also das ist relativ spannend so jetzt da, wo man nicht nur Musik hat. Sonst ist aber sehr stark Musiklastig. Eigentlich sehr stark auf Vorträge. Das gesprochen ich aber oft. Das Gefühl, dass jetzt hätten wir so viele Möglichkeiten akustisch, weil das kann ja jeder mit seinem Handy aufnehmen, aufnehmen, aufnehmen, dass durch das Digitale es aber mehr entschwindet, als das bleibt. Weil oft hat man das Gefühl, dass alte Musikkassetten viel mehr als Artefakt wahrgenommen werden, als irgendeine digitale Dateinummer, so und so, weil die nicht ganz genau beschrieben ist. Ja, nein, also das ist sehr stark, das merkt man, das Materielle oder quasi das Fysische. Das ist sehr flüchtig, das Digitale, oder? Das ist gleich wieder weg. Das wird, glaube ich, nicht so systematisch halt. Nein, eben, also das ist schon, und das habe ich auch wie diese Ausstellung gemacht habe, die sich mit den Klängen und den Hören auseinander habe ich bewusst auch versucht, unterschiedliche Abspielmedien einzusetzen, also vom Plattenspieler zum Kassettending. Für Menschen unter 30 war die Kassette das Faszinierendste, aber auch irgendwie das Fremdeste. Wie kommt die Kassette überhaupt rein? Man hat so viele verschiedene Möglichkeiten, dass man die quasi dreht und wendet. Da ist bei einer Platte, das war ganz spannend, ist noch auch natürlich jetzt wieder eine gewisse Modeerscheinung, dass die Platten wieder verkauft werden, Vinyl. Das war eigentlich die Handhabung gar kein Problem, aber bei den Kassetten war das teilweise sogar eine Herausforderung. Aber deswegen ist es richtig spannend, das auch mitzudenken, das Technische auch immer wieder. Ja, ich schaue jetzt ein bisschen auf die Uhr. Ich glaube, das lassen wir heute weg. Weil ich wollte eigentlich auch noch zu den Soundwalks fragen, was sie da treiben. Aber ich glaube, es ist... Es ist nur ein bisschen knapp. Es wird ein bisschen knapp, weil das ist eine andere... Meine langatmigen Wachen. Es war so für die, wenn es so ist, einfach nicht alles. Es ist ja nie alles angerissen, aber mehr als in einer Stunde. Bei uns zwei nicht. Ich glaube, wenn die so schnell sprechen, ich aus dem ORF nehme, so ein ganzes Redaktionsteam dahinter ist, die reden immer so schnell wie wir zwei. Dann hört sich das in einer Stunde alles aus. Herr Vellfer, vielen herzlichen Dank, dass Sie gekommen sind. Sie wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg in Ihren Arbeiten und natürlich auch, glaube ich, einiges an Ausdauer, die Sie da brauchen für diese kuratorischen Tätigkeiten. Peter, vielen herzlichen Dank auch für deine Beiträge wieder und wir sehen uns ja im April schon wieder. Da sprechen wir dann über Bioakustik. Ah ja, freue mich schon. sprechen wir dann über Bioakustik.