Herzlich Willkommen! Schönen Nachmittag! Schön, dass Sie den Weg hierher gefunden haben. Schön, dass Sie sich Zeit nehmen, in dem Fall einmal für sich selbst, weil bei dieser Veranstaltung geht es um Sie, um das, was Sie bewegt, um das, was Sie beschäftigt in Ihrer Arbeit, in Ihrem ehrenamtlichen Engagement, in Ihrem Leben generell. Und auch darum, Sie zu stärken, Sie zu informieren und Sie vielleicht auch untereinander zu vernetzen. Ich habe zwar bemerkt schon, es kennt beinahe jeder oder jede der Herren, habe ich schon festgestellt, aber trotzdem ist die Zeit des Austausches einmal ganz wichtig. Es kennt ja beinahe jeder, jeden oder jede, jeden der Herrinnen, habe ich schon festgestellt. Aber trotzdem ist die Zeit des Austausches einmal ganz wichtig, dass man einmal reden kann, wie es einem denn geht, was einen so beschäftigt, dass man vielleicht neue Inspiration bekommt durch die Vortragenden, die wir hier auf der Bühne haben und dass man dann auch die Zeit wiederum hat, in den Pausen sich da auch wieder auszutauschen und Neues mitzunehmen. Und vielleicht auch, das wünsche ich uns allen, dass sie auch irgendwas, was sie gar nicht mehr brauchen können oder was sie belastet, dass sie es einfach da lassen können und gar nicht mehr heute mit nach Hause nehmen. Man darf als Helferinnen und Helfer auch etwas brauchen. Das ist so ein bisschen die zweite Überschrift des heutigen Nachmittags. Und deshalb sind wir da, weil Sie alle, Sie wissen das natürlich besser als ich, sind Extremsituationen ausgesetzt. Und mit diesen Extremsituationen muss man mal umgehen können. Dafür bewundere ich Sie, das darf ich an dieser Stelle schon mal festhalten. Und dafür braucht man aber vielleicht auch einmal eine kleine Hilfestellung da oder dort noch ein Stückchen mehr. braucht man aber vielleicht auch einmal eine kleine Hilfestellung da oder dort noch ein Stückchen mehr. Und was wichtig ist noch, Sie sehen hier die Kameras und die Fotos. Da darf ich Sie auch darauf aufmerksam machen, dass eben gefilmt wird und das fotografiert wird. Und DorfTV ist da und es gibt dann diesen Mitschnitt natürlich auch für Sie zum Ansehen, falls Sie von den Vortragenden, von den Vorträgen einfach noch einmal was nachschauen, was nachhören wollen, wo man sich denkt, was war das genau, was mich da so bewegt und berührt hat, dann haben Sie dafür die Möglichkeit. Ich danke an dieser Stelle auch für diese super Veranstaltung, dem Team der Krisenhilfe Oberösterreich, die das überhaupt bewerkstelligt hat, dass wir heute hier sein dürfen. Und dazu darf ich gleich die Leiterin auf die Bühne bitten, die Katja Sieber. Herzlich willkommen. Dankeschön. Auch von mir einen wunderschönen Nachmittag. Ich freue mich sehr, so viele heute hier im Raum begrüßen zu dürfen. Und ich bin in der Vorbereitung ein bisschen die Anmeldeliste durchgegangen, weil ich immer ganz neugierig bin, wen holen wir denn mit solchen Veranstaltungen ab. Und ich war überrascht und tatsächlich ein Stück weit beeindruckt. Ich habe es jetzt ein bisschen alphabetisch gereiht, weil ich mir gedacht habe, dass ich nicht irgendwen bevorzuge oder benachteilige. Mit wem verbringen Sie denn den Nachmittag heute hier? Sie verbringen den Nachmittag mit einem Querschnitt quer durch alle Organisationen, die in Oberösterreich mit Menschen zu tun haben. Wir haben Kolleginnen vom Arbeiter-Samariter-Bund, vom BBAZ, der Bergrettung, Beziehung Leben, das BFI ist vertreten, die Caritas, das Diakoniewerk Exit Sozial, der Oberösterreichische Landesfeuerwehrverband, die Berufsfeuerwehr, Linz, das Gewaltschutzzentrum, die Kinder- und Jugendhilfe ist mit Kolleginnen aus unterschiedlichsten Standorten und Teams da. Die Notfallsälesorge habe ich gesehen auf der Liste und in Person. Die Polizei, Herr Generalmajor Humme, ich darf Sie recht herzlich begrüßen in Stellvertretung für Ihre Kollegen. Wir haben andere Träger im Bereich Kinder- und Jugendhilfe, also sozialpädagogische Träger und wir haben mit unserem Thema offensichtlich auch die Politik interessiert. Herr Landtagsabgeordneter Ammeff, herzlichen Dank für Ihr Interesse und dass Sie da sind und den Nachmittag mit uns verbringen. Ihre und eure Teilnahme und das rege Interesse an der Veranstaltung, man muss nämlich sagen, es war nach zwei Wochen war de facto der Anmeldeschluss schon wieder, weil die Veranstaltung so schnell ausgebucht war. Die leeren Sessel, die sich jetzt ergeben sind, die irgendwie kurzfristig wegen Krankheit und sowas ausgefallen sind und da macht dann eine Warteliste nachholen meistens auch keinen Sinn mehr, weil die gerne wollten dann doch schon wieder anders verplant sein. Aber dieses Interesse zeigt, wie richtig wir mit der Themenwahl für das Jahr überlegen sind. Das Thema zwischen Beistand und Belastung, was hilft den Helferinnen in der Praxis, das kommt tatsächlich auch ein Stück weit ganz einfach aus unserem eigenen Berufsalltag, wo wir merken, dass die Arbeit irgendwie zunehmend anstrengender wird und wir als Kolleginnen in der Krisenintervention immer mehr herausgefordert sind, in unsicherwerderen Zeiten außenrum, weil auch wir sind ja damit konfrontiert, dass die Welt nicht mehr so sicher ist, wie wir irgendwie gedacht haben, vielleicht vor 20 Jahren das ist, dass wir gesund und stabil bleiben in unserer Arbeit. Und das ist ja das, was die Kontakte mit den Kolleginnen aus anderen Organisationen, die Menschen in Krisen begleiten, bestätigen. Die meisten von euch erzählen uns, hey, Multiproblemlagen helfen sich, die Leute haben nicht mehr nur eine Krise, sondern irgendwie gleich fünf auf einmal und das wird auch anstrengend, damit zu tun. Und wenn wir als HelferInnen Menschen durch solche Krisen begleiten wollen, dann müssen wir gesund und stabil sein. Anders geht es nämlich nicht. Und das, was uns dabei hilfreich sein kann, dass wir eben gesund und stabil sind, darauf wollen wir heute Nachmittag einen gemeinsamen Blick werfen und ich freue mich auf einen spannenden Nachmittag mit Ihnen und euch allen. Ich habe es ja vorhin schon erwähnt, die Folien von den Vorträgen, die gibt es dann zum Download ab 30. April auf der Homepage der Krisenhilfe Oberösterreich, also www.krisenhilfe.at, Krisentag 2024. Da bekommen Sie die Folien. Das ist einem, der einen Vortrag begeistert, das merke ich von mir auch immer ganz wichtig, dass man die auch bekommt und dass man es nicht abfotografieren muss während des Vortrages oder besonders mitschreiben muss. Und fotografieren ist jetzt auch noch ein schönes Stichwort. Wir fotografieren ja meistens mit unseren Mobiltelefonen. Das können Sie natürlich, aber wünschenswert wäre, dass dieses ausgeschaltet ist. Wer sich da nicht ganz sicher ist, vielleicht nochmal ganz kurz einen kleinen Blick drauf werfen, damit es dann auch genau geregelt ist, weil meistens findet man es dann schneller nicht. Zuerst ist es ja so herrlich, man sitzt so da und denkt sich, da leitet ein Mobiltelefon. Und dann merkt man, dass das das eigene ist in der Tasche drinnen. Und dann wird es einem schon ein bisschen warm und dann findet man es natürlich auch nicht. Und all das möchte ich Ihnen ersparen jetzt an dieser Stelle quasi. Und somit kommen wir auch schon zu unserer ersten Vortragenden. Sie ist Universitätsprofessorin am Institut für Psychologie der Universität Innsbruck. Sie ist fachliche Leiterin der psychosozialen Dienste im österreichischen Roten Kreuz. Ihr Fokus liegt auf Belastungen bei Kriseneinsätzen und auch hilfreichen Interventionen, um diese Einsätze natürlich auch bestmöglich bewältigen zu können. auf Belastungen bei Kriseneinsätzen und auch hilfreichen Interventionen, um diese Einsätze natürlich auch bestmöglich bewältigen zu können. Darüber hinaus zeigt sie auf, was HelferInnen bereits im Vorfeld tun können. Präventiv ist natürlich immer besser, wenn man vorher schon was machen kann. Und somit herzlich willkommen, Barbara Juhn. Vielen Dank. die Augen zusammenkneifen. Aber ich werde mich bemühen, in den 20 Minuten zu bleiben. Wir werden jetzt darüber reden, wie es uns als Helferinnen geht, welches Risiko wir eingehen, aber auch, welche Gewinne wir haben. Aus dem heraus, dass wir uns entschlossen haben, nicht passiv zuzuschauen, wie die Krisen immer mehr werden, sondern aktiv dabei zu sein. Der Kurztext lautet, es kostet seinen Preis, aber wenn man sich Personen, die helfend tätig sind in Krisen anschaut im Vergleich zur Normalbevölkerung, die in denselben Krisen sind, dann sind die immer resilienter und gesünder. Also alles, was ich jetzt sage, auch zu Risiken, was die Gesundheit angeht, immer vor dem Hintergrund zu betrachten, Helferinnen sind gesünder als die Normalbevölkerung in derselben Krise. Man muss immer anschauen, wenn die ebenso der Krise ausgesetzt sind. Gut. Schauen wir mal zuerst, was für Formen Ah ja, super. Danke, weil das schaffe ich einhändig so schwer. Was für Formen der Belastungen haben wir denn in unseren Bereichen, wenn wir es mit Personen in Krisen, in Extremsituationen, in traumatischen Situationen zu tun haben? Dann haben wir im Grunde mit zwei Dingen zu tun. Zum einen mit dieser Traumakontamination. Also kurzfristig geht es immer darum, dass wir immer wieder einmal in unseren Einsätzen, und das habt ihr sicher alle schon erlebt in den Einsätzen, beziehungsweise auch in den Beratungssituationen. Es gibt so Beratungssituationen, so Einsätze, die gehen einem unter die Haut. Und das kann man gar nicht verhindern. Das gehört dazu, das ist das Berufsrisiko. Es gibt auch Dinge, die schleppen wir länger mit uns herum. Es gibt Bilder, die bleiben vielleicht im Kopf. Das ist die Traumakontamination. Das Zweite, was wir uns aber anschauen müssen, und das ist wesentlich relevanter, ist diese kumulative Belastung. Wenn Einsatzkräfte oder Personen, die mit traumatisierten Personen arbeiten, krank werden, längerfristig, dann hat das meistens mit kumulativen Belastungen zu tun. Das ist nicht ein Einsatz, der uns aushebelt, sondern normalerweise ist es eine Vielzahl von kleineren Dingen, die irgendwann einmal dann vielleicht kombiniert mit irgendeiner Privatbelastung zum Kippen bringen. Schauen wir uns das mal an, was für Belastungen sind es denn, in denen wir ausgesetzt sind. Zum einen sind es natürlich Belastungen durch die Klienten. Das kann die geballte negative Emotion sein, mit der wir zu tun haben. In einem Todesfall zum Beispiel, eine geballte Emotion. Es kann auch die eingeschränkte Beziehungsfähigkeit von Klientinnen sein. Vor allem am Telefon mit Daueranruferinnen haben wir sehr häufig zu tun mit sehr schwierigen Klienten. Gruppen, die mit psychiatrischen Vorerkrankungen daherkommen. Und die Inhalte natürlich. Diese Inhalte können, auch wenn ich sie nur erzählt kriege, dazu führen, dass ich mir selber was darunter vorstelle, dass ich vielleicht unter Umständen das mitnehme und entsprechende Intrusionen entwickle. Dann können es natürlich die externen und kontextuellen Belastungen aus den Einsätzen heraus, die sogenannten Einsatzbedingungen, das ist das, was wir versuchen mit der Kollegenhilfe und mit den Führungskräfteschulungen möglichst in den Griff zu kriegen, dass die Einsatzbedingungen möglichst gut sind. Die eigenen Belastungen, die wir mitnehmen von unserer Vorgeschichte her, aber auch aus unserem Privatkontext aktuell und natürlich auch, und das ist das, was uns letztlich oft einmal aushebelt, ist eigentlich die eigene Institution. Also die Probleme in unserer Organisation und die Probleme in den Teams sind oft die, die letztlich das Ganze zum Kippen bringen. Ich möchte über ein paar Konzepte sprechen, die da relevant sind. Im negativen Sinne, ich sage ja, das Helfen hat sein Risiko, aber es hat auch seine Gewinne. Und im negativen hat es das Risiko das Risiko der sekundären Traumatisierung, das ist diese Traumakontamination, von der ich gesprochen habe, oder auch Mitgefühlserschöpfung, ich gehe dann darauf ein. Stellvertretende Traumatisierung ist eher unser längerfristiges Risiko. Burnout ist auch immer ein Risiko, das im Hintergrund mitschwingt. Aber im positiven Sinne können wir auch wachsen an dem, was wir da erleben. Posttraumatisches Wachstum ist extrem häufig bei Helfenden, eigentlich typisch. Und Weisheit im letzten Sinne. Haben wir die Chance, bestimmte Dinge zu erwerben, die andere Personen vielleicht nicht so leicht erwerben. Wenn man uns einmal die Begriffe anschaut, dann reden wir von dieser unmittelbaren Ansteckung, Traumakontamination, aber auch vom kumulativen traumatischen Stress. Wenn wir Burnout uns anschauen als dritten Begriff, dann ist es beim Burnout so, dass Burnout eher nicht aus diesen traumatischen Inhalten resultiert, sondern eher aus dem, was die Arbeitsbedingungen uns bieten. Also das Risiko für Burnout kommt meistens aus unseren Arbeitsbedingungen und ich sage immer gern, Burnout entsteht nicht aus zu viel Stress, sondern Burnout entsteht aus dem Sinnverlust. Das heißt, wenn die Bedingungen so sind, dass wir den Sinn an unserer Tätigkeit verlieren, dann sind wir hochgefährdet. Das heißt, es gibt immer so zwei Risiken. Für mich, wenn mich jemand fragt, wie haltest du die Arbeit aus, dann sind es immer zwei so vulnerable Punkte. Solange ich mein Team im Hintergrund habe, halte ich alles aus. Solange ich das Gefühl habe, mein Team funktioniert. Und das Zweite ist, solange ich das Gefühl habe, das macht Sinn, was ich da tue. Und wenn mir die zwei Sachen verloren gehen, dann ist die Gefahr relativ groß, dass ich auch ins Burnout gehe. Sekundäre Traumatisierung ist jetzt eigentlich ein Begriff, der schon sehr alt ist. Das ist das, was uns passieren kann, wenn wir empathisch sind und eigentlich einem traumatisierten oder einer traumatisierten Person oder einer Person in einer Notfallsituation hilft oder helfen wollen. Sobald wir uns einlassen auf eine Beziehung mit dieser Person, sind wir auch einer sekundären Traumatisierung unter Umständen ausgesetzt. Das ist diese akute Traumatisierung, die uns genauso passiert. Ein Kollege von mir, Conny Frey, der arbeitet sehr lange schon mit traumatisierten Flüchtlingen in einem sogenannten Folterzentrum in der Schweiz, schreibt, erst kürzlich wurde mir bewusst, wie ich nach den Gesprächen mit traumatisierten Flüchtlingen jeweils rasch die Fenster weit öffnete und eine Zeit lang im Sprechzimmer auf und ab ging, um wieder in eine innere Ruhe zu gelangen. Es war wie eine Reinigung von Bösen in diesen Räumlichkeiten, ein Loswerden der dunklen Gefühle und Gedanken der Klienten, welche mich nun selber umfingen und herunterzuziehen drohen. Wenn wir dann diesen Begriff der Mitgefühlsschöpfung nehmen, dann hat Fickli diese sekundäre Traumatisierung, der Begriff hat ihm nicht mehr gefallen, weil der sehr stigmatisierend ist und auch medikalisierend. Medikalisierend, damit meint man immer, dass die Helfer selber schon erwarten, dass sie jetzt irgendwie etwas Pathologisches entwickeln, wenn man es ihnen vorher immer so einredet, dass das dann kommen wird. Er hat dann den Begriff der Mitgefühl zur Schöpfung geprägt und das ist im Grunde das Gleiche wie die sekundäre Traumatisierung plus die klassischen Burnout-Symptome, also Depersonalisation, also ich kann mich emotional nicht mehr auf meine Klienten einstellen, dieses Gefühl der totalen Erschöpfung und auch die reduzierte Leistungsfähigkeit, die nur dazukommen zu den Traumasymptomen. eingeht, ist das, was macht es längerfristig mit uns. Im Grunde können wir uns, wenn wir uns mit traumatisierten Menschen auseinandersetzen, wenn wir uns mit Notfallsituationen auseinandersetzen, dann lassen wir uns auf eine Transformation unserer Persönlichkeit ein. Perlmann hat das 2002 so ausgedrückt und ich würde das auch jederzeit unterschreiben. Und diese Transformation unserer Persönlichkeit geht in zwei Richtungen. Die geht immer in die negative und in die positive Richtung. Und beides existiert parallel. Es ist nicht die Frage, entweder oder. Entweder wir entwickeln uns in die negative oder in die positive Richtung. Wir haben auf jeden Fall immer mit beiden Aspekten zu tun. Im positiven Sinne geht es in Richtung posttraumatisches Wachstum. Darauf gehe ich nachher noch kurz ein. Im negativen Sinne geht es in Richtung stellvertretende Traumatisierung. Wieder ein Beispiel von meinem Kollegen Conny. Die therapeutische Arbeit mit gefolterten und kriegstraumatisierten Menschen während der letzten vier Jahre hat mich verändert. Ich bin nicht mehr der gleiche Mensch und ich bin nicht mehr der gleiche Therapeut. Manchmal habe ich das Gefühl, meine Seele ist in dieser Zeit älter geworden, erkraut. Manchmal bin ich sehr müde und wütend. Das posttraumatische Wachstum jetzt im positiven Sinne ist dieses subjektive Erleben. Wenn ich euch alle frage, wie sehr habt ihr euch durch diese Arbeit verändert, dann werden die meisten in diesen fünf Bereichen Veränderungen berichten. Das tun Personen, die selber dramatische Ereignisse erlebt haben als Betroffene, genauso wie Helfende. Das ist kein Unterschied. Das eine sind die Beziehungen. Man schätzt Beziehungen mehr. Man sagt vielleicht, ich weiß, wer meine wahren Freunde sind, ich habe nicht so viele Freunde, aber die wenigen, die ich habe, auf die kann ich mich hundertprozentig verlassen. Man mag nicht gern im Streit aus dem Haus gehen, weil man weiß, es könnte jederzeit vorbei sein. Man versöhnt sich in gewisser Weise, zumindest auf einer oberflächlichen Ebene, immer lieber vorher, bevor man geht. Persönliche Stärke, man lernt mit der Zeit, man haltet eigentlich viel mehr aus, als man glaubt oder früher geglaubt hat, was man aushaltet. Ich sage immer, ich habe es bei anderen Menschen vor allem gesehen. Ich hätte mir nie gedacht, dass Menschen so viel aushalten, bevor ich in dem Bereich gearbeitet habe. Das ist unglaublich. Und das gilt auch für einen selber bis zu einem gewissen Grad. Ich habe einmal ein Interview von einem Kollegen gehört, der gefragt worden ist, ob er jetzt mehr oder weniger Angst vor dem Tod hat, seit er die Arbeit macht. Und er hat gesagt, viel weniger. Weil man, wenn man sich damit konfrontiert, die Angst zurückgeht. Die Angst steigt, je mehr ich in die vermeidende Haltung gehe, desto größer wird die Angst. Spiritualität, nicht im Sinne von Religion, wenn jemand schon sehr religiös ist, kann es auch in die religiöse Richtung gehen, aber Spiritualität mehr in die Richtung, dass man das Gefühl eher akzeptiert, dass man ein Teil vom großen Ganzen ist und nicht einfach so eine Monade, so ein Einzelindividuum, das für sich existieren kann. Prioritäten bedeutet, dass wir wissen, was wirklich wichtig ist. Wir wissen, dass materielle Dinge gar nicht so im Zentrum stehen, dass es eigentlich auf andere Dinge ankommt im Leben. Und die Gegenwartsorientierung, wir wissen, wie wichtig es ist, die Gegenwart zu genießen, weil es eben auch jederzeit vorbei sein kann. Also Achtsamkeit gehört da auch rein. Und wir haben eine Chance und die Katarte wird danach eh darauf eingehen, wir sind ja auch ausgesetzt in immer stärker werdenden Krisen. Ich bin lange schon im internationalen Kontext tätig und ich muss leider sagen, es ist nicht so, dass die Welt unsicherer geworden ist. Nur wir verlieren die Illusion, dass wir da in Europa in einer heilen Welt leben. Eigentlich kann man nur sagen, willkommen in der richtigen Welt. Und was wir aber in unserem westlichen Denken so überhaupt nicht haben, sind diese drei Bereiche, die eigentlich Teile der Weisheit sind. Und unsere Entscheidung, uns aktiv damit auseinanderzusetzen, mit diesen Dingen und nicht davonzulaufen und nicht die Jalousien runter zu machen. Unsere Entscheidung, also aktiv zu sein, gibt uns die Chance in den drei Bereichen auch was zu lernen, nämlich Unsicherheitstoleranz, dass wir wissen, ich kann nicht eine hundertprozentige Sicherheit haben, nie. Es gibt immer ein Restrisiko, immer, bei allem. Das zweite ist diese Integration von Affekt und Kognition. Es ist nicht entweder bin ich total emotional oder ich bin total rational, sondern beide Dinge müssen zusammenarbeiten. Und gerade im Notfall beide Dinge zu können, das Emotionale zuzulassen und trotzdem noch zu planen und rational zu bleiben, bis zu einem gewissen Grad ist es etwas, was wir lernen in unserem Job. Und das Dritte ist das Anerkennen menschlicher Begrenztheit, dass wir verstehen, das Leben ist einfach endlich, das endet mit dem Tod und zwar für uns alle. Und jederzeit kann es auch passieren und wir müssen es anerkennen und die Veränderung ist das Normale und nicht der Stillstand und dass alles gleich bleibt und immer besser wird. Jetzt schauen wir noch abschließend. Ich habe noch genau sieben Minuten Zeit. Dann kann ich noch in Ruhe was trinken. Was hilft uns? Im Grunde sind es viele Dinge, die uns helfen. Drei Dinge will ich herausgreifen. Das eine ist die soziale Unterstützung, die Kollegenhilfe. Unsere Führungskräfte spielen eine ganz große Rolle dabei, wie es uns geht. Und die eigenen Ressourcen und Strategien. Generell ist es so, die Folien werden euch ja zukommen und in den Folien habe ich hinten im Anhang die ganzen Untersuchungsergebnisse getan zu posttraumatischen Belastungsstörungen, bla bla bla bla, das ganze Zeug, weil das wollte ich jetzt nicht abbeten. Das heißt, alles, was sie jetzt nicht sagt, das ist in den Folien im Anhang drinnen. Soziale Unterstützung ist eine der Dinge, die am meisten hilft. Wenn wir unsere Einsatzkräfte fragen, was hilft dir am meisten in den Einsätzen, beziehungsweise auch nach den Einsätzen, dann kommt immer die Kollegenhilfe. Nicht der Peersupport, nicht die strukturierte Kollegenhilfe, sondern die Kollegenhilfe. Das heißt, das, worauf ich baue, sind immer meine Kollegen, meine Kolleginnen. Das ist auch gut so. Strukturierte Peersysteme braucht es aber trotzdem in unseren Organisationen, weil dort, wo die Kollegenhilfe aus irgendwelchen Gründen gerade nicht mehr greift, dort, wo es Lücken gibt im System, da greift die Kollegenhilfe. Außerdem kann die Kollegenhilfe zumindest mit einem gewissen Teil beitragen, dass die auch als Bedingungen positiv sich gestalten, vor allem im Einsatz. Es geht für euch alle, ihr wisst sehr um was es geht, es geht um diese ausgebildeten Kollegen aus meinem eigenen Einsatzbereich in Kooperation mit psychosozialen Fachkräften und da gibt es inzwischen schon relativ viele Untersuchungen, die zeigen, dass einmalige Nachbesprechungen natürlich keinen wahnsinnigen Effekt haben, aber das haben wir auch nie erwartet. Aber dass ein gut strukturiertes und organisiertes Kollegenhilfesystem schon einen ordentlichen Effekt haben kann in einer Organisation. Das haben wir jetzt auch immer mehr. Im Roten Kreuz merkt man inzwischen, wir haben inzwischen Peersysteme nicht nur im Rettungsdienst, wo es angefangen hat, sondern vor allem im GSD, Gesundheit und soziale Dienste. Aber in vielen, vielen anderen Bereichen wird jetzt das Peersystem als erste niederschwellige Anlaufstelle immer mehr gesehen und nachgefragt. vor einigen Jahren gemacht in Indonesien nach dem Erdbeben. Da haben wir über 800 Einsatzkräfte über zwei Jahre lang begleitet und haben geschaut, was sind denn die Prädiktoren für gute Erholung und eine der Hauptprädiktoren war die Führung. Also wenn es eine schlechte Teamführung während dem Einsatz gegeben hat, hat das zwei Jahre danach noch zu Problemen geführt. Also es ist eine massive Einwirkung und das ist nicht nur in Indonesien so, sondern auch bei uns. Die Elemente, die wirksam sind und die Führungskräfte sehr gut beeinflussen können, sind Sicherheit, Verbundenheit, Selbst- und kollektive Wirksamkeit, Ruhe und Hoffnung. Was das genau heißt, Design in Folien, genauer Drin-Sicherheit zum Beispiel bedeutet, dass man während dem Einsatz oder kurz danach, dass man sichere Orte zur Verfügung hat, dass man vor allem genug Informationen kriegt, ein Briefing zum Beispiel dazu, ein sehr gutes Briefing. Aber auch eine gute Ausbildung, eine gute Ausrüstung zum Beispiel gehört zur Sicherheit dazu. Verbundenheit gehört dazu, dass mein Team funktioniert, dass ich eine Teamkoalition habe. Selbst eine kollektive Wirksamkeit, dass ich auch selber Entscheidungen treffen kann. Ruhe bedeutet immer, dass ich auch Möglichkeiten habe, Pausen zu machen, dass ich aber sowas wie eine Alltagsstruktur habe, dass ich die Möglichkeit habe, auch einmal positive Effekte während dem Einsatz zu haben. habe, bedeutet, dass ich eine positive Zukunftsorientierung kriege. Das heißt, dass man zum Beispiel ein ehrliches, positives Feedback kriegt, nicht nur von der Führung, sondern auch von der Gesellschaft für das, was man geleistet hat im Einsatzgeschehen. Was ist auch wichtig, dass wir erkennen, jeder unserer Einsätze, jeder unserer Beratungsgespräche führt unter Umständen zu normalen Beschwerden. Das heißt, wenn es mal unter die Haut geht, dann wird es mit bestimmten Folgen in Verbindung stehen und das ist ganz normal und das wissen wir alle. Wir werden unter Umständen an die Sachen denken müssen, wir werden sie im Kopf haben, wir werden Bilder im Kopf haben, wir werden vielleicht auch Geräusche oder Gerüche im Kopf haben, wir werden bestimmte Dinge vermeiden, wir wollen nicht darüber reden, wir wollen nichts davon wissen, wir werden unter Umständen Schwierigkeiten haben, uns wieder zu beruhigen, Schwierigkeiten uns zu entspannen, wir haben Entfremdungsgefühle. Ich kann mich noch erinnern, wie ich damals, und das ist jetzt schon 25 Jahre her, wie ich von Galtür runtergekommen bin, damals nach Innsbruck, es war, als wenn ich am Mars gelandet wäre. Das Gefühl, das darf jetzt wohl nicht wahr sein. Die leben ja vollkommen in einer anderen Welt. Und die individuellen Strategien des Stressmanagements sind ganz wichtig in diesen Zusammenhängen. Unsere Rituale, die wir haben zum Einsatzabschluss. Eine Polizistin hat mir gesagt, Zähne putzen. Oder sich die Uniform ausziehen oder was auch immer. Ressourcennutzung, dass wir genug bedeutsame Tätigkeiten, Sport, Musik, Orte, Personen haben, die uns wieder runterholen. Was hilft längerfristig? Auf jeden Fall eine Aufarbeitung von dem, was wir erleben. Eine Distanzierung, Möglichkeiten uns zu distanzieren, Supervision, Weiterbildung, aber auch andere Tätigkeitsfelder, wo ich wieder wegkomme von dem Ganzen. Und dann vor allem auch sinnstiftende, entspannende und kreative Ausgleichstätigkeiten, dass ich weiß, was tut mir wann gut. Das nutzt mir nichts, wenn ich nur Entspannungstätigkeiten in meinem Programm habe. Manchmal ist Entspannung nicht das, was ich brauche. Manchmal muss ich mich ausbauen, weil ich zu viel Energie im Kopf habe. Und dann wiederum habe ich das Bedürfnis, mich mehr kreativ zu betätigen. Und dann wiederum geht es das Bedürfnis, mich mehr kreativ zu betätigen. Und dann wiederum geht es nur darum, ich will auf der Couch liegen und kann also mich anreden. Und allgemeine Prinzipien einer guten Lebensführung, ich glaube, die Katja, da ist sie, wird zu dem Thema auch noch etwas zu sagen haben. Und da ein Abschlusszitat, in order to do no harm, you have to be mindful without awareness you are going to harm right and left because you will not be able to see what effect you are having on others. Vielen Dank und aus. Herzlichen Dank. Ich kann mir vorstellen, dass das jetzt erstens ein bisschen sicken und sacken muss. Zweitens, dass es dazu natürlich auch Fragen gibt oder vielleicht auch Verständnisfragen. Dazu haben wir dann quasi nach der Pause ganz viel Zeit in unserem eigentlichen Krisentalk, den wir hier haben. Da darf ich Sie dann einladen, dass Sie sich beteiligen. Jetzt sind wir gerade so beim Input bekommen und beim Überblick verschaffen und die Fragen bitte, die Sie jetzt haben, merken oder kurz notieren oder so. Und dann nach der Pause lade ich Sie ein, dass wir uns da gegenseitig noch bereichern und austauschen und fehlende Informationen vielleicht noch einholen. Der Vortrag jetzt ist eh schon ein bisschen angesprochen worden oder angeteased worden. Katja Sieber beschäftigt sich jetzt in ihrem Vortrag irgendwie mit der zentralen Frage, wie wir jetzt auf allgemeiner Ebene mit Belastungen umgehen können, sei es jetzt, ob sie hauptberuflich oder freiwillig helfend tätig sind und vor allem auch um das Privatleben. Das heißt, wie kann denn diese große Herausforderung und diese große Bandbreite zwischen Einsatz und Privatleben überhaupt bewältigt werden und was kann helfen? Und dass man trotz unterschiedlichster Belastungen jetzt stabil in einen Einsatz gehen kann und vor allem auch gesund wieder nach Hause gehen kann. Darum geht es jetzt und ich freue mich schon drauf. Danke. Vor mir steht Verenas Mutter. Sie schreit mich an. Sie will wissen, wieso meine Kollegin der Frühschicht nicht die Akne-Creme benutzt hat, die sie gestern mitgebracht hat und die sie gerade ungeöffnet auf dem Nachtgästchen gefunden hat. Die Cremetube in ihrer Hand zittert. Wahrscheinlich hat meine Kollegin sie einfach nicht gesehen heute Morgen, aber das sage ich nicht. Ich warte einen Moment, sehe Verenas Mutter ruhig an und strecke dann meine Hand aus. Sie gibt mir die Cremetube und sinkt in dem kleinen Krankenzimmer auf den Sessel, der hinter ihrem Fenster steht. Aus dem Zittern wird ein Schluchzen. Dann weint sie richtig. Ich setze mich zu ihr. Viele Worte habe ich nicht für sie, aber ich bleibe. Ich laufe nicht weg und ich lasse sie mit ihrem Schmerz nicht allein. Ich höre ihr zu, als sie zu reden beginnt. Ich weiß, dass ihr alles zu viel ist, sie seit Wochen nicht mehr richtig geschlafen hat, sie fast jede mögliche Minute hier im Krankenhaus verbringt, bei ihrer Verena. Als sie sich entschuldigt, sage ich ihr, dass sie das nicht muss. Ich weiß, dass sie nicht wütend auf mich oder die anderen Krankenschwestern ist. Was wir bereits wissen, gelangt langsam auch in ihr Bewusstsein. Ihre Welt ist einfach nicht mehr die, die sie vor sechs Wochen noch war. Verena, ihre 16-jährige Tochter, die mit ihren langen, blonden Haaren von den Bildern an der Wand herunterlächelt, die ihre Mutter mitgebracht hat, wird nie wieder die lebenslustige, intelligente junge Frau auf den Fotos sein. Ihre Kopfverletzungen bei dem Unfall vor sechs Wochen waren einfach zu schwer. Daran erinnert jeder Blick auf Verena. Nicht nur ihre Glatze, sondern auch der seltsam geformte Kopf, den immer noch ein Teil der Schädeldecke fehlt. Während Simon im Nachbarzimmer, der zeitgleich mit Verena zu uns auf die Station gekommen ist, ziemlich gleich alt ist und sehr ähnliche Verletzungen hat, richtig Fortschritte macht, macht sie keine. Sie wird nie wieder gehen können, geschweige denn tanzen, sich nicht mehr selbst waschen, geschweige denn sich wieder so hübsch schminken wie auf den Fotos oder auch nur selbst auf die Toilette gehen können. Sie spricht, aber nur noch auf dem Niveau einer Dreijährigen. Ihr Abitur wird sie nicht mehr machen. Ich bin 23 Jahre alt und seit letztem Jahr diplomierte Krankenschwester. Ich weiß nichts über Psychodramatologie oder psychosoziale Krisenintervention. Von beidem habe ich tatsächlich noch nie irgendwas gehört. Auch Angehörigenbegleitung war in meiner Ausbildung kein Thema. Supervision kenne ich noch nicht einmal als Begriff. Und in Wahrheit weiß ich nicht, was ich hier gerade tue. Ich könnte Verena sein. Letztes Jahr hatte ich einen Autounfall, der nur knapp gut ausgegangen ist. Das vor mir könnte meine eigene verzweifelte Mutter sein. Ich fühle mich richtig überfordert. Aber ich bleibe bei Verenas Mutter. Danke, dass Sie und ihr mich auf diese kurze Zeitreise zurück in die Vergangenheit begleitet habt. Zu zwei, eigentlich drei Menschen, die ich tatsächlich nie vergessen habe. Nämlich die Verena, ihre Mama und den Simon im Nebenzimmer. Und in einer Situation, in der die Krise eines anderen Menschen subjektiv für mich extrem belastend war und für mich an meinem Verständnis der Welt gerüttelt hat, weil Mamas sind dazu da, um zu wissen, was sie tun und nicht, um nimmer zu wissen, was sie tun sollen. Ich war damals jung und gesund, ich habe in einem stabilen Umfeld gelebt, Tod und Krankheit waren bei uns daheim zu dem Zeitpunkt überhaupt kein Thema. Die Barbara hat es gesagt, ich habe mit 23 keine Idee gehabt, dass unsere Welt vielleicht schon längst irgendwo in einer Krise steckt. Ich war noch recht zukunftsorientiert, habe mir gedacht, ich habe meine Ausbildung fertig, ich habe einen Plan für mein Leben, bin eh gut unterwegs. Ich habe einen stabilen Freundeskreis gehabt, ich war damals tatsächlich auch noch frisch verliebt. Ich hatte das große Glück, in einem tollen Team zu arbeiten mit Kolleginnen, die sich tatsächlich gegenseitig unterstützt haben und die mich als Küken auf der Station auch durch solche Situationen durchbegleitet haben. Ich habe familiär das Glück gehabt, dass meine eigene Mutter selbst Notaufnahmekrankenschwester war, die mir beigebracht hat, erstens reden hilft, zweitens zuhören hilft und drittens, wenn ich ihr erzählt habe, was mit mir passiert oder mir ist mal wieder etwas zu nahe gegangen, die mich verstanden hat. So war die Situation mit Verenas Mutter eben. Denn es war nicht, dass Verena ihre Verletzungen, es war nicht, dass Verena einfach nicht mehr so ausgesehen hat, wie eine junge Frau mit 16 so aussieht, sondern es war eben so eine Verzweiflung und die Hilflosigkeit ihrer Mutter, die an meinem weltbild so gerüttelt haben und die mich an meine eigenen grenzen gebracht haben und all die dinge die ich vorher gesagt habe rückbetrachtet sage ich kurzum ich hatte damals glück dass mein leben so gelaufen ist ihr glück gehabt dass mein leben stabil war dass das fein war. Aber heute weiß ich zwei Sachen. Erstens, das Leben läuft beim besten Willen nicht immer so rund. Also das kann wahrscheinlich jede und jeder hier im Raum bestätigen. Und das zweite ist, Glück allein reicht nicht, um gesund und handlungsfähig zu bleiben auf Dauer, wenn man immer wieder mit schweren Schicksalsschlägen und Krisen anderer Menschen konfrontiert ist. Weil es war natürlich nicht nur der Verena ihr Mama, sondern da waren noch ganz viele andere Angehörige und ganz viele andere Menschen auch in den vielen Jahren später, die ich begleiten habe, dürfen. Und heute sehe ich es als Privileg, dass ich das durfte und immer noch tun darf. Wenn wir gesund bleiben wollen, dann brauchen wir eben viel mehr als Glück. Und genau damit wollen wir uns jetzt heute nochmal weiter beschäftigen. Warum habe ich euch die Geschichte von mir erzählt? Genau wegen dem, was die Barbara vorher gesagt hat. Wir alle kommen aus einem eigenen Leben und gehen am Ende unseres Tages oder Einsatzes wieder dahin zurück in dieses Leben. Tages oder Einsatzes wieder dahin zurück in dieses Leben. Und zu diesem Thema multiple globale Krisen 22 hat der Antonio Guterres, der Generalsekretär befunden, die Welt befindet sich in großer Not. Also es ist tatsächlich nichts ganz Neues, wie es die Barbara gesagt hat, aber etwas, was eben auch zunehmend in unser Bewusstsein dringt. Und ich habe da so eine nette Liste an Krisen, die mir spontan aus dem Bauch heraus eingefallen sind, die wir so als globale oder zumindest zum Teil europäische Krisen bezeichnen. Die Klimakrise, das ist global. Die Gesundheitskrise kann man sich anschauen, je nachdem in welchen Land man unterwegs ist. Die Pandemie, die wir toi toi toi hoffentlich ganz hinter uns gelassen haben. Jugend in der Krise, Flüchtlingskrise, Krieg mitten in Europa, Krieg auch wieder in Gaza und Israel. Energiekrise, Demokratiekrise und das klingt alles so weit weg, aber die Wahrheit ist, dass diese Krisen näher an uns heranrücken. Fangen wir mit dem Einfachsten an, das wahrscheinlich viele hier im Raum kennen. Monatelange Wartezeiten auf dringend nötige Behandlungen und Untersuchungen. Wie leicht ist es beim Facharzt einen Termin zu bekommen, je nach Fachrichtung? Psychosoziale Belastungen haben zugenommen in Österreich. Es gibt ebenso nach der Pandemie einige spannende Untersuchungen eben zur psychosozialen Situation auch der Oberösterreicherinnen, wo wir merken, Zukunftsangst, Einsamkeit, vor allem auch bei Jugendlichen, ist einfach mehr geworden. Der österreichische Demokratie-Monitor, ich habe die Zahlen von 22 mit, weil ich die nach wie vor so erschreckend finde, die Zahlen von 22 mit, weil ich die nach wie vor so erschreckend finde, nur mehr 34% der Menschen haben 2022 gedacht, dass das politische System in Österreich gut funktioniert. Das ist aber schwierig, weil wenn ich den Glauben daran, dass unsere Politik, die sich um Dinge kümmern soll und Dinge steuern soll, wenn ich glaube, die tun das alle nicht mehr, dann habe ich ja noch weniger Stabilität im Hintergrund. Die 23er-Zahlen sind Gott sei Dank schon wieder etwas besser. Ich habe es gerade schon angesprochen, diese Studie zur psychosozialen Situation der Oberösterreicherinnen. In der haben 43% der Befragten angegeben, dass sie selber eine Verschlechterung ihres psychischen Gesundheitszustandes bemerken und wenig überraschend, je geringer das Einkommen, desto größer ist die psychische Belastung. Rund 20 Prozent der Menschen hätten eben in finanziellen Belangen Bedarf gehabt an Unterstützung und 18 Prozent, 18 klingt so relativ, aber wir reden von 158.000 Menschen in Oberösterreich, die im Hinblick auf ihre psychische Gesundheit Unterstützung gebraucht hätten. Und bloß ein Drittel von denen hat Unterstützung in Anspruch nehmen können. Warum? Der Hauptgrund ist nach wie vor, dass die Leute schlicht und ergreifend nicht genug Info haben. Sie wissen nicht, wo sie für sie passende Hilfsangebote finden könnten, wo sie sich hinwenden können oder sind so in dem Schluss gekommen, für mich gibt es eh keine Hilfe mehr, kann eh keiner helfen. Oder wenn sie ihnen was eingefallen wäre, dann war es für wiederum rund ein Fünftel schlicht nicht leistbar, dass sie es bezahlen hätten können. Wenn wir dann zu uns selber schauen und zu unseren Kolleginnen, das ist das, was in Studien immer so theoretisch drinsteht, dann ist das das, was ihr alle, und das ist egal, ob in der Kinder- und Jugendhilfe, in einem Krankenhaus, in einem sozialpädagogischen Setting, in einer Beratungsstelle oder in Kriseneinsätzen merkt. Existenzielle Notlagen sind häufiger Thema, Problemlagen werden irgendwie immer komplexer, junge Menschen merken wir in den Beratungsstellen, dass öfter auftauchen, die Weitervermittlung wird immer schwieriger und gewohnte Unterstützungsstrukturen, zum Beispiel bezüglich Existenzsicherung, reichen nicht mehr. Also letztes Jahr, vor drei Jahren, habe ich genau gewusst, wenn ich mit der Klientin den Antrag ausfülle, dann kriegt die die und die Hilfe und dann kann sie ihre Rechnungen wieder zahlen. Ja, die kriegt die Hilfe eh, aber ihre Rechnungen kann sie trotzdem nicht zahlen. Und mit diesem Hintergrund schauen wir jetzt ein bisschen zu diesem Spannungsfeld von eigener Betroffenheit und professionellem Anspruch und zu möglichen Gründen, warum für uns dann vieles noch schwieriger wird. und zu möglichen Gründen, warum für uns dann vieles noch schwieriger wird. Und ich darf euch jetzt nochmal zu einem kurzen Sprung in die Vergangenheit einladen. März 2020. Man weiß überhaupt nicht, was los ist. Es gibt so diffuse Bedrohungen, alle reden von irgendeinem unsichtbaren Virus, von man muss unbedingt daheim bleiben, es ist ansteckend, es ist gefährlich. Es ist der erste Lockdown. Die Straßen sind gespenstisch leer. Wenn man rausgeht, weiß man nicht so genau, ob man jetzt was Legales oder was Verbotenes tut. Die Supermärkte, da steht man vor leeren Nudelregalen und Klopapier gibt es auch keins mehr. Ausgangssperren, Kontaktverbote und ganz viel Angst und Unsicherheit und so dieses ganz diffuse Ungreifbare. Und aus der Zeit habe ich euch ein Fallbeispiel mitgebracht. Und zwar durfte ich im Frühjahr 2020 Kolleginnen aus einem Flüchtlingswohnheim begleiten. Ein Team, die extrem erfahren und wirklich langjährige Kolleginnen in der Flüchtlingsarbeit sind, die ein total gutes Teamklima haben, voll fit, gut ausgebildete Kolleginnen, ein extrem gutes Klima in dem Wohnhaus, also nicht konfliktbeladen gar nichts, sondern echt ein super Setting eigentlich. Und die Kolleginnen haben mich angerufen, die kannten mich schon aus einem anderen Setting, ob ich vielleicht mit ihnen tun kann, weil sie wissen nicht mehr, was sie machen sollen. Sie kommen nicht mehr zu schmeißen mit dem, was ihre BewohnerInnen an Symptomen produzieren. Sie haben das Gefühl, das ist nicht mehr einfangbar, wie schlecht es denen geht. Sie wissen nicht mehr, was sie damit tun sollen und sie fühlen sich selber so überfordert. Und ich habe gesagt, gut, ich komme. Jetzt habe ich mir vorher überlegt, was könnte denn das sein, was ist denn denen passiert? Und dann bin ich draufgekommen, und wir haben das im gemeinsamen Prozess erarbeitet, dass das, was denen passiert ist, auch mir passiert ist. Und ihren Bewohnerinnen und Bewohnern. Wir hatten nämlich auf einmal eine Zeitgleichheit des Erlebens bei denen, die da betreut werden und bei denen, die betreuen. Die Kolleginnen waren auf einmal nicht mehr ehemalige Flüchtlinge mit guten Ausbildungen, die ihre Traumata gut bearbeitet haben und da auf vergangene Erfahrungen zurückgreifen können, sondern wir sind alle auf der Lernstraße überstanden. Für uns war genau so dieses lehrere Regal bedrohlich. Wir haben also eine Zeitgleichheit von Erleben, was jetzt bitte wichtig ist, das heißt nicht unbedingt der gleiche Schwere der Betroffenheit. Weil natürlich ist die Flüchtlingsmama, die auf einmal in dem sicher geglaubten Österreich wieder auf so einer leeren Straße steht und vor einem leeren Regal anders davon betroffen, wie ihr als gebürtige Deutsche oder als Österreicherin. Aber wir haben trotzdem eine relative Zeitgleichheit. Und eben, jetzt starten wir in solche Situationen. Wir kommen alle aus einem eigenen Leben. Letzte Woche habe ich mit einem Kollegen in einem anderen Bundesland geredet, den ich echt extrem schätze. Psychologe, superfitter Kerl, langjährig tätig. Letzte Woche habe ich mit einem Kollegen in einem anderen Bundesland geredet, den ich echt extrem schätze. Psychologe, superfitter Kerl, langjährig tätig. Und dem sein pubertierendes Kind geht seit einiger Zeit einfach nicht mehr in die Schule. Da höre ich schon lachen. Er als Vater fühlt sich extrem machtlos, sorgt sich, hinterfragt auch seine fachliche Kompetenz, hat dauernd Stress mit seinem Sohn und Konflikte und schläft selber seit einiger Zeit nicht mehr sonderlich super. Ich habe mich vor ein paar Jahren scheiden lassen. Diejenigen, die geschieden sind hier im Raum, wissen, das ist keine so lustige Zeit, da ist man nicht immer so gut drauf, das ist anstrengend. Der Clemens hat es vorher bei der Pressekonferenz gesagt, wenn ich gerade meine demenzkranke Mutter zu Hause pflegen muss und mir dauernd Sorgen mache, ob man die nicht abwascht, sobald ich zur Haustür rausgehe oder irgendwas anzünde, dann bin ich wahrscheinlich auch nicht so stabil und belastbar. Manchmal sind es auch die kleinen Dinge. Manchmal ist es, ich habe einfach nicht gut geschlafen und bin mit dem linken Fuß aufgestanden und der Tag ist irgendwie schon gerannt. Und aus diesen Situationen gehen wir in einen Einsatz und dann erleben wir als HelferInnen hautnah außergewöhnliche und immer wieder äußerst belastende Situationen und Schicksale mit, die, und das hat die Barbara gesagt, auch unseren Blick auf die Welt verändern können. Und dann gehen wir am Ende unseres Arbeitstages oder Einsatzes wieder heim. Und wir bleiben jetzt handlungsfähig, was für Unterstützungsangebote gibt es und welche Kooperationen kann ich nutzen, weil auch wenn ich schlecht geschlafen habe und auch wenn ich vielleicht gerade beim Frühstück Rauchen mit meinem Partner gehabt habe, kann es mir passieren, dass ich einen echt stressigen Einsatz nachher habe. Und dann darf ich trotzdem gern gesund bleiben. Ich gehe jetzt trotzdem und lade euch ein, diesen Arbeitshypothesen ein bisschen zu folgen. Also was die Erfahrung in dieser globalen Krise angeht, sitzen wir alle im selben Boot. Wir sind Teil derselben Gesellschaft, die als Kollektiv diese Zeit erlebt, ob wir wollen oder nicht. Ob wir die Klimakrise als real ansehen oder nicht. Wir sitzen trotzdem in diesem Boot. Die Grenze zwischen Beratenden und Beratenden wird zum Teil dünner und beginnt stellenweise zu verschwimmen, weil Erfahrungen zeitgleich passieren und nicht zeitversetzt. Das muss jetzt nicht die Pandemie sein. Ich bin irgendwann mit einer Kollegin geredet, die nach einem Beratungsgespräch gesagt hat, hey, schwierig, weil ich habe da gerade Mama beraten, Scheidungsthema, Geld ganz knapp. Hey, und ich bin selber Alleinerzieherin. Mein Ex-Mann zahlt seit einer Zeit lang die Alimente nicht mehr und ich weiß ja selber nicht, wovon ich meine Mieten und meine Stromrechnung zahlen soll. Und eben, das ist der Bogen zur Hypothese 3, jeder von uns hat immer wieder mit eigenen individuellen Belastungen zu kämpfen und wir sind halt ganze Menschen und in der Arbeit keine anderen wieder haben. Und das ist jetzt keine Wiederholung zu dem, was die Barbara gesagt hat, sondern an einigen Punkten noch mal eine Betonung und eine Unterstreichung. Was können denn unsere Organisationen tun? Und da könnt ihr ein bisschen im Kopf eurer eigenen Organisationen drauf abchecken. Haltung zeigen können sie als erstes. Ja, Belastungen sind Teil unseres beruflichen Alltags. Nein, ich kann mir als Feuerwehrler nicht aussuchen, dass ich irgendwo, wo es brennt, nicht hinfahre. Oder als Rettungssanitäterin nicht reanimieren muss. Also das geht sich nicht aus. Aber unsere Organisation kann eine Haltung zeigen, in der ich das nicht allein aushalten muss. Und das ist ein erster wichtiger Schritt. Gut ausbilden und für regelmäßige Fort- und Weiterbildungsangebote sorgen. Das ist jetzt auch nicht nur irgendwie so gerät, sondern wer fachlich gut qualifiziert ist, kann mit herausfordernden Situationen besser umgehen. Es geht einfach, wenn ich weiß, was mir da begegnet, tue ich mir leichter. Das mag beim Feuerwehrler vielleicht auch der Umgang mit einem neuen Gerät sein oder sowas, dass ich den beherrsche und nicht irgendwie auf einmal im Einsatz lernen muss, was ich da tue. Rahmenbedingungen schaffen, in denen Supervision, Intervision, kollegiale Entlastungsgespräche genutzt werden können. Wenn ich einen Supervisionstermin immer dann anbiete, wenn ich eh fix weiß, da kann keiner hingehen, dann wird es nichts werden. Und, was da auch dazu gehört, ist wieder ein Betriebsklima. Nur wer Belastungen äußern darf, geht zur Supervision. Weil wenn ich nicht sagen darf, dass da vielleicht was ist, brauche ich da gar nicht hingehen. Rahmenbedingungen, gute Peersysteme, in denen qualifizierte Kolleginnen sofort nach schwierigen Situationen auf der gleichen Ebene bieten können, wenn dieses direkt kollegiale, wie die Barbara gesagt hat, nicht mehr reicht und strukturiert nachfragen können. Konzepte für organisationsinterne Notfälle, das ist etwas, wo wir immer wieder drauf kommen, dass wir dann vielleicht selber manchmal noch einen Nachholbedarf haben. Haben wir denn selber einen Plan, was passiert, wenn ein Mitarbeiter plötzlich und unerwartet verstirbt von uns? Von dem Team, von dem ich vorher berichtet habe, in dem ich als junge Krankenschwester gearbeitet habe, bei uns hat sich eine Kollegin suizidiert. Unser Arbeitgeber hat gar nichts damit getan. Ich bin lange Zeit die Strecken nicht gern mit dem Auto gefahren. Und wir haben uns geholfen, aber von außen hat uns keiner unterstützt. So was soll es nicht sein. Führungskräfte, hat die Barbara gesagt, eben eine gute Führung macht einen enormen Unterschied. Habe ich das Gefühl, da hat wer einen Plan, geht mit mir Sachen durch, unterstützt mich, wenn es mir wirklich nicht gut geht, schaut hin und schaut nicht weg. Und, und darum sage ich noch mal eine Betonung von etwas, was die Barbara vorher gesagt hat, jeder von euch kennt den Satz, nicht gelobt, nicht geschimpft ist eh gelobt genug. Nein, tut mir leid, nehmt euch das bitte nach Hause mit. Nicht zu schimpfen ist nicht genug loben, sondern Leistung anerkennen. Anerkennen, dass das, was wir da im alltäglichen Tun tun, eben nicht selbstverständlich und nicht normal ist. alltäglichen Tun tun eben nicht selbstverständlich und nicht normal ist. Belastung, egal ob im Privaten oder in der Arbeit, anerkennen kognitiv und emotional, das ist etwas, was ich selber tun muss. Also wenn ich mir selber auch nicht erlaube zu sagen, und jetzt sind wir eben bei dem, was kann ich selbst tun, dann wird es schwierig, weil nur was ich benenne und wo ich zugib, dass es das gibt, nur das kann ich bearbeiten. Bewusst aus dem Einsatz oder dem Arbeitsalltag aussteigen. Zähnputzen hat Barbara vorher gesagt und manche. Ich habe manchmal Einsatzkleidung am Fuß der Treppe ausgezogen und bin dann so durchs Stiegenhaus und bin dann duschen gegangen als erstes. Oder ich höre auf der Heimfahrt viel, viel, viel zu laut Musik und brülle zu irgendwelchen völligen sinnlosen Liedern mit. Einfach nur um klar zu kriegen im Kopf, ich verlasse diese Situation und gehe wieder zurück in mein eigenes Leben. Supervision, Fort- und Weiterbildung nutzen. Ja, die können auch unsere Arbeitgeber hundertmal anbieten oder unsere Organisationen, in denen wir ehrenamtlich tätig sind, wenn wir nicht hingehen. Dass wir es nutzen, das müssen wir schon selber tun. Fachwissen auffrischen. Krisenintervention, Umgang mit Suizidalität, Suizidprävention. Ich habe die Geschichte von mir heute auch deswegen mitgebracht, weil Krisen suchen sich nicht immer die fachkompetentesten Kolleginnen aus. weil Krisen suchen sich nicht immer die fachkompetentesten Kolleginnen aus. Verena, ihre Mama hat damals nicht gewartet, dass der Psychologe jetzt dann vielleicht doch nach der Mittagspause wiederkommt und zufällig den Raum betritt, sondern sie hat mich erwischt. Das heißt, da wo wir mit Menschen zu tun haben, macht es einen Sinn, Fertigkeiten und Kenntnisse in Krisenintervention zu haben und das auch regelmäßig zu üben. Und da bin ich auch wieder bei, nicht nur auffrischen theoretisch, nutzt bitte Rollenspiele. Und die nennt ihr in Zukunft in eurem Kopf um von Rollenspiel in Praxisübung. So wie der Feuerweller sein Hydraulik-Sheer in einem Übungssetting benutzen muss, damit er damit umgehen kann, so sind Rollenspiele und Praxisübungen die coolsten Settings, in denen ihr völlig ungefährlich Interventionen ausprobieren könnt und schauen könnt, was bei eurem Gegenüber passiert. Also ich hoffe, dass in der nächsten Fortbildung, wo ich wen treffe, alle sagen, ich möchte, ich möchte, ich möchte. Wie muss das unterscheiden zwischen der eigenen Emotion und der der beratenden. Das ist nicht immer ganz einfach, weil gerade wenn eigene Dinge getriggert werden, dann hat man es ja oft nicht, aber sich hinsetzen, bewusst unterscheiden, es ist meine Trauer, es ist die vom Gegenüber. Wo gehört was hin? Kleiner Tipp am Rande, ihr alle kennt ganz viele tolle Bewältigungstechniken und kleine Interventionen für Betroffene. Die dürfen wir übrigens auch selber benutzen. Nein, ich vergiss das voll oft. Tatsächlich, ich denk mir dann, oh mein Gott, ah ja, stimmt, manchmal hilft es schon, wenn man die Füße gesteigert auf den Boden stellt, wenn man mal tief durchschnauft. Ich hab heute zu einem Kollegen auch schon mal gesagt, durchatmen, Luft holen. Fünf Minuten später hat der Kollege von der Öffentlichkeitsarbeit dasselbe zu mir gesagt. Ja, genau. Klar, mit dem eigenen Umfeld kommunizieren. Wir gehen wieder nach Hause zu unseren Lieben. Egal, ob das Freunde, Verwandte, Familie ist, es ist völlig wurscht, es ist voll gescheit, wenn die wissen, dass wir einen Tag haben können, wo wir sagen, hey, bitte heute nicht. Und dann nicht angefressen sind, sondern wissen, dass ich einfach nur Zeit brauche und das halt einmal sein kann, dass ich an Geburtstag nicht zu einer Geburtstagsfeier komme, weil sich das gerade nicht ausgeht in meinem Hirn. In Beziehung treten und in den Austausch gehen, darüber reden hilft. Vor allem darüber reden, wie es uns selber geht. Das dürfen wir nämlich trotz Verschwiegenheitsklauseln auch mit unseren Familien. Das macht dann Sinn mit nahen Bezugspersonen. Darüber reden mit den Kolleginnen und Kollegen, die gut aufeinander schauen. Also in Beziehung treten heißt ja das, was die Barbara vorher gesagt hat. Ein gutes kollegiales Netz kann uns nichts ersetzen. Dass ich mich auf meine Kollegin, die neben mir im Einsatz steht, verlassen kann, da gibt es nichts besseres und ein wenig schwierigeres, wenn das nicht geht. Netzwerkpartnerinnen nutzen, fokussiert auf Ressourcen, das dürfen ja kleine Sachen sein. Im Team weiß meistens irgendwer, wo man mit dem und dem Problem noch hingehen kann. Manchmal ist es eine ganze Community, die man nutzen kann. Also da erlebe ich Kolleginnen mit Migrationshintergrund, nein, Kolleginnen, die in so Sprachencommunities gut vernetzt sind. Die erlebe ich da immer als total geschickt, die stellen Sachen auf, an die denke ich gar nicht. Nutzt fachliche Backups intern, extern. Man darf auch uns hochhelfen. Immer wieder, ich sage es voll gerne, wir sind voll gerne für euch da und schauen, wenn es wirklich in einer Situation hängt, wie kommt es da durch. Weiter vermitteln. Ich darf auch da eine Grenze setzen und darf sagen, das ist jetzt nicht mehr meine Baustelle. Ja, das braucht eine Hilfe und dann ist es mein Job, dass ich eine gute Anschlusshilfe finde, aber ich muss es nicht selber lösen. Und jetzt sind wir bei dem, was Barbara auch vorher gesagt hat. Selbstfürsorge. Unser Arbeitgeber kann uns das nicht abnehmen oder die Organisation, für die wir tätig sind. Und Selbstfürsorge klingt immer so abstrakt, aber das sind... Was tut euch denn gut? Ich freue mich, ich ich hier gerade um. Über das Umziehen freue ich mich nicht, das Siedeln ist voll furchtbar, aber in der neuen Wohnung gibt es eine Badewanne. Ich habe jetzt sieben Jahre ohne Badewanne gelebt. Ich freue mich so auf diese blöde Badewanne, das kann sich keiner vorstellen. Moderat und entspannt, ja, dann gehe ich nach einem Einsatz oder nach einem arbeitstag, der stressig war, noch nicht direkt heim, sondern ich gehe auch irgendwann an einem schönen stück, wo ich gerne unterwegs bin und gehe noch 20 Minuten spazieren. Dann komme ich halt eine halbe stunde später heim, dafür geht es mir besser. Etwas tun, was ein sichtbares Ergebnis liefert, das hat die Barbara vorher gesagt. Sinnvolle bedeutende Dinge tun, Sachen die ich gerne tue, Sachen die ich mag. Die eine malt vielleicht gern, der zweite hat vielleicht eine Tischlerwerkstatt, eine Hobby- Tischlerwerkstatt, der dritte musiziert vielleicht lieber, dann ist es nicht Sichtbares, sondern etwas Hörbares. Wieder mit anderen reden. Und auch da unterstütze ich das, was die Barbara gesagt hat, eigene Vordramatisierungen bearbeiten. Da, wo eigene Erfahrungen getriggert werden, da braucht es halt auch manchmal eine eigene Beratung oder eine eigene Psychotherapie. Und das ganz zum Schluss. Das finde ich ist für uns alle, und das ist nicht nur der Sozialbereich, sondern es sind auch die, die sich in Einsatzorganisationen als Peers zum Beispiel zur Verfügung stellen, wir alle haben irgendwie den Ding, wir wollen Leuten helfen. Und trotzdem müssen wir hin und wieder den Mut finden, Nein zu sagen. Es gibt Tage, berufliche und private Belastungsgrenzen, die es erforderlich machen können, dass man zum Beispiel, wenn man die Möglichkeit hat, vorübergehend keine Einsätze fährt. Weil man gerade nicht gut hilfreich sein kann, wenn man selber nicht stabil ist. Da tut man sich selber nichts Gutes, die Kolleginnen nicht und die Leute nicht, die man betreut. Und wenn das aus organisatorischen Gründen keine Möglichkeit ist, weil wenn ich eine Bereitschaft habe, dann kann ich mir nicht aussuchen, ob ich jetzt zu einem Kindernotfall vor oder nicht, dann ist trotzdem hinterher die Reflexion und die professionelle Begleitung umso wichtiger. Und sich das auch zu holen und sich das auch wirklich zu genehmigen und zu gönnen und auch dafür sich selbst gut zu sorgen. Und es kommt jetzt auf der dritten oder vierten Folie, wenn ich der Barbara mitnehme, noch viel mehr darüber reden. Darüber reden, darüber reden, darüber reden, was tut mir gut, was tut dir gut, vielleicht kann ich mir von dir noch etwas mitnehmen und was brauche. Und ich freue mich sehr, wenn wir heute noch einmal darüber reden und zwar dann spätestens nachher in der Talkrunde oder jetzt dann schon im gemeinsamen Austausch in der Pause, glaube ich. Ja. Danke fürs Zuhören. Vielen Dank für die Pause. Darf ich uns allen noch etwas mit auf den Weg geben? Es gibt Kaffee und Kuchen, das ist einmal die erste positive Nachricht. Die zweite positive Nachricht, es gibt einen Büchertisch von BuchPlus. Bitte einfach dort auch hineinschmökern, vielleicht ist ja etwas dabei, was Sie inspirieren kann. Und das dritte Wichtige ist, wir treffen uns hier wieder um 14.30 Uhr. Schönen Austausch. recht herzlichen Dank für Ihre Pünktlichkeit das war ja Wahnsinn, oder? dieses Kuchenbuffet also sowas von guten Kuchen und Torten also vielen Dank ich habe gehört, es ist eine Einrichtung von Promethe, die dies gemacht hat also jederzeit wieder. Und ich darf Ihnen auch noch mit auf den Weg geben, für alle, die eine Teilnahmebestätigung brauchen, die haben wir natürlich für Sie, die liegen hinten auf den Tischen auf, also jeder, der vielleicht auch zum Bus gehen muss oder jeder einfach beim Hinausgehen mitnehmen, dass Sie es nicht vergessen, dass Sie das auch bei der Hand haben. Wir haben uns jetzt die nächste Stunde, fünffiertel Stunde, so einen gemeinsamen Diskurs vorgenommen. Und Sie haben schon bemerkt, es sind jetzt zwei neue Gesichter auf der Bühne, die möchte ich Ihnen noch ganz herzlich vorstellen. Und zwar den Sozialarbeiter Dominik Lichtenthal, er ist Mitarbeiter im Kriseninterventionszentrum und im Team mobile Einsätze der Krisenhilfe Oberösterreich. Und er wird uns exklusive Einblicke hinter die Kulissen der Krisenintervention heute gewähren und er ist auch da der Ansprechpartner zum Austausch. Und dann darf ich Ihnen auch den diplomierten Sozialarbeiter, Supervisor und Coach Clemens Frauenbaum vorstellen, als Einsatzkoordinator der Krisenhilfe Oberösterreich ist er tätig. Er arbeitet bereits seit 1986 ehrenamtlich als Rettungssanitäter und begleitet und berät auch Organisationen bei der Entwicklung von Krisenplänen. Und ich habe beide Herren eingeladen, damit wir uns ein bisschen einstimmen können, auch mir im Vorfeld mitzuteilen, was denn die größte Herausforderung ist. Wir haben so den Satz geschrieben, in meiner Tätigkeit die größte Herausforderung ist. Und der Clemens Frauenbaum hat geschrieben, als größte Herausforderung in meinem Arbeitsfeld sehe ich den notwendigen Balanceakt zwischen der unbedingt erforderlichen positiven Lebenseinstellung von HelferInnen und den oft unfassbaren Schicksalsschlägen, das heißt der Gewalttaten und den Tragödien, mit denen wir im Einsatz konfrontiert sind. Einsatz konfrontiert sind. Es geht ihm auch darum, dieses Persönliche, das man in die private Welt mitnimmt, irgendwie leben zu lernen ist eine herausforderung unter dominik lichten thal hat geschrieben in der begegnung mit hoffnungslosigkeit und unmachtsgefühlen zwischen mitgefühl und betroffenheit die eigene handlungsfähig auf handlungsfähigkeit aufrecht zu erhalten das hält er für am schwierigsten im kundenkontakt laufend einen teil der achtsamkeit mit mir selbst, das ist nämlich das Wichtige und das Schöne zu behalten, um diese Unmachtsgefühle nicht als die eigenen zu übernehmen. Und die Schwierigkeit dabei eben ist es, dass es nicht eine große Herausforderung ist in seiner Wahrnehmung, sondern ganz, ganz viele, viele nicht enden wollende kleine Herausforderungen. Und vielleicht einmal so zum, wir werden jetzt einmal beginnen, damit wir uns ein wenig warm reden zum Thema und dass Sie sich warm hören. Und ich glaube, dass wahrscheinlich von den Vorträgen auch die eine oder andere Frage noch offen ist. Ich schaue dann einfach einmal ins Publikum und bitte, seien Sie so lieb und geben Sie uns ein Handzeichen. Dann kommen wir mit einem Mikrofon. Bitte nicht ohne Mikrofon sprechen, weil sonst hören wir es nämlich bei den Videoaufnahmen nicht, wenn man einfach so aus dem Publikum heraus spricht. Und der Werner Weißengrobe ist so lieb und er wird mit dem Mikrofon herumgehen und uns dann da behilflich sein. Ich beginne vielleicht einmal mit dem, was Sie gesagt haben, man sieht so viel, man hört so viel, was alles passieren kann im Leben und wie, wenn ich dann nach Hause komme, bleibe ich dann, angstbefreit kann man nicht sein, aber wie händle ich das, dass ich nicht, wenn jetzt mein Kind den Führerschein macht, einen Kaugnochen brauche zu Hause, dass ich das aushalte psychisch, weil ich ja weiß, was alles passieren kann. Und es hat ja jeder ein Mikrofon, ich darf Sie einladen, das auch beherzt einfach zu nehmen. Ja, danke. Einen schönen Nachmittag auch von meiner Seite. Das Beispiel mit dem Führerschein haben wir gerade in der Pause besprochen, weil ich es erzählt habe und gesagt habe, wie meine Kinder den Führerschein gemacht haben, habe ich ganz schlecht geschlafen einige Wochen, weil ich ja gewusst habe, was passieren kann als Rettungsmann und weil ich auch gewusst habe, was das für Familien bedeutet, wenn plötzlich die Polizei bei der Tür steht und läutet. Und ich glaube, dass insofern eine ganz große aktive Herausforderung braucht, dass wir unterscheiden zwischen der Welt, in der wir in den Einsatz gehen und zwischen dieser Welt, in der wir uns versuchen wieder zu erholen mit den unter Anführungszeichen ganz normalen Sorgen, die wir alle auch haben, die auch manchmal größer, manchmal kleiner sind. Und ich halte es für total wichtig, um gesund bleiben zu können, dass wir da einen Unterschied zwischen diesen beiden Welten gut hinkriegen und auch in Ritualen machen. Also in Schritten, die wir bewusst machen, wenn wir wieder heimfahren in unsere Welt und zu sagen, das war dort. Und davor habe ich versucht, empathisch zu sein, habe ich versucht, hilfreich zu sein und jetzt mache ich einen Punkt und jetzt kehre ich in meine Welt zurück. Und natürlich, das, was passiert, das kann man nicht einfach wegschirmen, aber das können alle Einsatzkräfte, glaube ich, nicht wegschirmen. Aber nicht täglich Angst davor zu haben, dass jetzt bei mir genau das passiert, was ich im Einsatz erlebe. Ich glaube, das müssen wir wirklich aktiv versuchen und da hilft für mich einfach positives Denken, jeden Augenblick genießen, das, was von der Barbara und auch von der Katja heute in den Vorträgen schon so klar gekommen ist, dieses ganz bewusste Leben, unser Leben leben auch dazu. Ich glaube, das ist auch notwendig, wenn wir draußen sind im Einsatz, weil wir dann stabiler sind, positiver sind. Optimistisch klingt jetzt fast ein bisschen frech, aber darum geht es ja daran zu glauben, dass es weitergeht und das auch draußen zu vermitteln. Da darf ich vielleicht die gleiche Frage dann auch gleich an Sie richten. Das heißt, wie gehen Sie denn mit dem um, dass dann die Angst nicht größer wird, was dann nicht alles in einem Leben widerfährt, welche Schicksalsschläge und Tragödien man nicht erleben kann und wie man vielleicht dann auch einmal aus der Welt gebeamt wird, wenn etwas passiert? Also als erstes fällt mir dazu ein, auf alle Fälle der Weg nach Hause oder der Weg in die Arbeit, je nachdem, in welche Richtung es gerade geht. Und wenn es so konkret um belastende Dinge geht, geht um konkretes Szenario, ein Autounfall und dieses könnte passieren und das könnte in meinem Leben auch sein. Einfach eh diesen Fokus darauf behalten, aus dieser Welt auszusteigen. Die andere Seite überlegen, okay, wie oft passieren jetzt wirklich solche Unfälle auf die Masse an Menschen hochgerechnet. Da werden die tagtäglich davon hören, aber natürlich, aber es ist ja nicht der Regel vor, dass man selber im Nahefeld jeden Tag das Ganze passiert. Und natürlich der kollegiale Austausch, das ist auch das Erste, was mir einfach etwas ganz, ganz wichtig ist, um zwischen Welten zu unterscheiden. Weil so bringe ich es auch aus meinem eigenen Kopf raus und bringe es mit Kollegen in Diskussion und wird für mich auch wieder rational ergreifbar, okay, wo ist jetzt was, wie einzuordnen. Haben Sie auch so Rituale, irgendeine Jacke, die man anzieht und dann wieder auszieht, die Ihnen helfen zu unterscheiden, wo ist jetzt mein Einsatz und wo ist mein Privatleben? Rituale auf alle Fälle, ja. Wobei nicht die großen Rituale, dass ich eine ganze Prozedur runterratter, sondern ich habe eben Vorbereitung auf den Krisentag auch wieder darüber nachgedacht, was sind denn diese Dinge. Und darum ist in meiner vorherigen Antwort alles gelandet. Für mich sind es viele diese Kleinigkeiten und das ist umgekehrt genauso, die Rituale, die ich mache, das sind die Kleinigkeiten beim hinausgehen bei uns aus dem Büro im Journaldienstraum und sagen, okay, tschüss, ich bin jetzt weg oder Bürotür zusperren habe ich mir mal vor Jahren schon angewohnt Bürotür zusperren heißt für mich da bleibt es jetzt drinnen. Das ist eine schöne Idee. Sie haben angesprochen, Frau Juhn, dass es auch positive Seiten gibt an dem, was wir tun. Das heißt, gibt es auch so positive Veränderungen, die Sie an sich persönlich bemerkt haben, jetzt in Ihrem Wirken? Ich schaue die an, dann weiß ich nicht. wo Sie sagen... Ich schlaue die an, dann weiß ich nicht. Vielleicht soll ich gleich einmal in die Runde offen, ich darf Sie einladen, das Mikrofon zu nehmen. Was glauben Sie denn, dass die anderen bemerkt haben könnten? Das weiß ich nicht, darüber will ich jetzt gar nicht reden. Ja, klar, erlebt man viele positive Fälle insgesamt, um zurückzukommen zu der Angst. Natürlich sind wir ängstlicher. Mein Amygdala springt extrem schnell an auf Notfälle oder Notfallsignale. Ich bin viel überblütender mit meinem Enkel oder mit meiner Tochter. Aber in unserer Familie wird auch offen über diverse Kestszenarien geredet. Das heißt, jedes Kind in unserer Familie wächst von klein auf auf mit diesem Wissen. Es kann sein, dass die Mama in den Einsatz geht und dann ist wieder irgendeiner gestorben. Wichtig ist, in der Familie die Balance zu kriegen und zu wissen, wir reden anders vielleicht über Notfälle als andere Familien. Aber wir müssen wahnsinnig aufpassen, dass das nicht überhand nimmt, dass man nur über das redet, dass die Gegenwelt sozusagen keinen Raum kriegt. Aber wir sind genauso im Risiko wie alle anderen und das heißt, wir gehen vielleicht ein bisschen anders damit um. Ich finde es immer, also eine meiner Motivationen, warum ich überhaupt in der Arbeit gelandet bin, das ist schon als Kind oder Jugendliche, das nicht ausgehalten hat, dass es bei uns so viel in der Gesellschaft gibt, über das darf man nicht reden. Es ist da so diese rosarote Welt da draußen und dann gibt es irgendwie hinter den Kulissen gibt es auch so Sachen, über die reden wir nicht, da fürchten wir uns nur. Das ist Tod und Sterben, Krankheit und so weiter. Und deswegen bin ich eigentlich mit 15 schon ins Krankenhaus gegangen arbeiten, weil ich wollte sehen. Ich wollte dabei sein. Und es hat sich bis jetzt rendiert, dabei zu sein. Weil man lebt intensiver, besser und man kann auch besser mit seiner Umgebung umgehen, wenn man mit offenen Armen durch die Welt rennt und nicht mit geschlossenen. Ende der Durchsage. Sie haben beide – ich starr jetzt noch ein bisschen – Sie haben beide, Afra Sipa, Sie haben das angesprochen, dass man einen Krisenplan haben sollte im eigenen Unternehmen. Das heißt, was tue ich denn im Falle des Falles, wenn bei mir im Unternehmen etwas passiert? Sollte ich so etwas in kleiner auch für die Familie haben? Ich wollte gerade sagen, deutlicher wie die Barbara kann ich nicht nicken. Ja, und das schließt tatsächlich an dem an, was die Barbara gerade gesagt hat. Das Erste ist, und was wir in den Vorträgen gesagt haben, das Erste ist, ich muss Dinge benennen und darüber reden. Und wenn ich schon dabei bin, darüber zu reden, dann muss ich mir ausmachen, wie tue ich das? Und wenn was passiert, dann ist es meistens spät, dass ich mir eine gute Lösung irgendwie mit kühlem Kopf und klaren Ideen einfallen lasse. Und es kann sein, dass ich mir ausmache, wer kümmert sich denn, einen Unfall kann man haben. Da muss man nicht sterben dabei, aber man kann dann ein paar Wochen im Krankenhaus liegen. Leute, wer kümmert sich denn dann um die Kinder daheim? Wer holt es ab, wo wohnen sie denn dann in der Zeit, wenn ich das nicht kann? Oder wer unterstützt den anderen, der daheim ist in der Zeit? Manchmal sind es, gerade wenn es aufs Sterben zugeht, ganz andere. Das ist nicht unbedingt der Notfallplan, aber manchmal macht es Sinn, mit Menschen, wo wir wissen, sie werden sterben, zum Beispiel, weil sie krank sind, darüber zu reden, wie willst du beerdigt werden? Willst du verbrannt werden? Möchtest du so beigesetzt werden, wo möchtest du beerdigt werden, das ist nämlich eine von den ersten Fragen, die dann auftaucht wenn die Person gestorben ist und dann war es es und ich war voll froh, ich war nicht auf die Idee gekommen dass mein Papa verbrannt werden will das hat er mir aber ganz klar gesagt das war erledigt, wie es dann soweit war, dass ich es wissen habe müssen genauso ist es genau ausgemacht bei uns, zum Beispiel, wenn mit meiner Mama was ist, wo sind Schlüssel, was macht meine Schwester, worum kümmere ich mich zum Beispiel. Macht in der Familie auf jeden Fall einen Sinn. Das habe ich selbst auch so erlebt. Manche wollen dieses Thema ja nicht haben. Ich habe einen Bruder, der redet da gar nicht drüber, der hält die Ohren zu, wenn es ums Sterben der Eltern geht. Meine Eltern und ich sind da eher sehr locker, also wir sind gemeinsam am Friedhof gegangen, dann den Platz aussuchen, was ist denn am schönsten, was ist denn am besten, also wir haben da durchaus ein bisschen Heiterkeit hineingebracht, aber trotzdem ist es ein Auseinandersetzen mit dem, weil für mich bricht die Katastrophe aus, wenn da einer stirbt von den beiden, das ist mir klar. Aber ich will dann nicht überlegen müssen, wenn, lade ich den ein und somit haben meine Eltern die Beauftragung bekommen, ich will die Adressliste hinsetzen, schreiben, auf Etiketten gleich und sobald wieder einer verstirbt, weil das ist halt so, weg damit. Die sind ständig, die sind alle zwei Wochen auf irgendeiner Beerdigung. Also sie können nicht kommen, das ist mit 80 plus so oder 85. Das ist quasi Normalität für die beiden. Aber ich weiß dann nicht von dieser Liste, wen gibt es denn noch? Und das ist dann so dieses wieder einmal durchschauen alle paar Monate. Aber irgendwie insgeheim bereitet es mich jetzt auch darauf vor, dass es irgendwann mal kommen wird und das tut ja dann gut. Aber eine Frage stelle ich mich, wenn ich jetzt nach Hause komme und eben sprechen soll, inwieweit kann ich denn die Menschen, die zu Hause sind, meine Partnerin, mein Partner, damit jetzt belasten? Die haben ja diese Ausbildung vielleicht nicht, die sie alle haben. Das heißt, die haben auch keinen Supervisor, mit dem sie dann umgehen. Wie handhabe ich das? Naja, man redet ja nicht über die Einsätze teils mit seiner Familie oder seinen Kindern. Wenn mir die Kinder Fragen stellen, dann beantworte die Fragen, die mir gestellt worden sind. Ansonsten rede ich daheim in ganz anderer Weise drüber als mit den Kollegen. Deswegen ist es für mich so hilfreich, mit den Kollegen drüber zu reden, weil da kann ich ganz anders reden. Da brauche ich in bestimmte Details vielleicht gar nicht reingehen, weil wir wissen eh, um was es geht. Also das muss ich schon im Auge haben, kontextbezogen über meine Erfahrungen zu reden. Und bei den Kindern vor allem, einem kleinsten Kind die Möglichkeit zu geben, Fragen zu stellen. Und diese Fragen dann aber auch ehrlich beantworten. Und wenn mir das Kind dann fragt, du, Mama, wenn du jetzt da warst bei dem und dem Einsatz, ist der dann gestorben? Dann sage ich ja. Und woran? Und dann schaue ich halt, was gefragt wird. Also den Angehörigen zu schützen, ist schon etwas Wichtiges. Aber gleichzeitig offen zu sein. So wie Sie sagen, der Bruder will es nicht hören, ich war Schwester, wenn man von Tod, Sterben, Krankheit redet, dann ist sie schon unter dem Tisch rein, vor lauter Fürchten zu sehen. Dann rede ich halt mit ihr nicht darüber. Das passt schon. Kein Problem. Also da muss man darauf Rücksicht nehmen. Das finde ich wichtig. Aber dann trotzdem sagen, ich kann jetzt heute nicht. Oder ich komme jetzt nicht zu dieser Geburtstagsfeier, weil mir ist es gerade überhaupt nicht nach Lachen, weil was ich heute gesehen habe, ist jetzt nicht passend, dass ich es da dort anschneide. Genau das sind auch die Dinge, die es Sinn macht vorzubereiten und nicht dann erst darüber zu reden, wenn es soweit ist, sondern meine engen Freunde und Freundinnen wissen, was ich arbeite, wissen, dass ich manchmal Sachen sehe, die nicht schön sind und dass mich das manchmal traurig macht oder berührt, was ich da sehe, dass ich miert bin und erschöpft nach einem Einsatz. Und dann bin ich beim Dominik, mir hilft dann das, dass ich weiß, ich gehe aus einem Einsatz und ich kann, ich erinnere mich an einen Einsatz, wo ich glaube ich nicht nach Hause fahren hätte können, wenn ich nicht erst anhalten hätte können an der Straßenseite, dann im Kriseninterventionszentrum anrufen und sagen, du musst mir jetzt helfen, wir müssen das jetzt durchbesprechen, weil so wie es mir jetzt geht, kann ich nicht fahren. Dann bin ich heimgefahren. Und daheim habe ich gesagt, halt nicht mehr. Aber da, wenn ich auf ein vorbereitetes Gegenüber treffe, das weiß ich, solche Tag ganz geben. Und morgen, wenn es dich interessiert, was war, dann erzähle ich dir das, was war, soweit ich kann und wenn es dich nicht interessiert, dann reicht es mir völlig, wenn du akzeptierst, dass ich heute nicht mehr mag. Etwas, was mich noch interessieren würde, ist, jetzt haben wir einheitlich gehört, es ist ganz wichtig, sich mit den KollegInnen auszutauschen, da jetzt den ersten Anker zu haben, aber wie sehr kann ich die denn dann belasten? Die haben ja auch vielleicht einen belasteten Tag und jetzt komme ich selber noch daher mit meinem, das ich da jetzt gehabt habe oder so. Also wie handeln Sie das jetzt im Normalen? Ich weiß nicht, ob ich die Frage jetzt so auf die ganz schnelle beantworten kann. Es ergibt sich einfach eher aus dem Kontext, okay, Büro heraus, man fragt Kollegen, hey, kann ich dich schnell für eine Intervision haben, bist du gerade aufnahmefähig? Dann merkt man es eh oder kriegt eh ganz schnell eine klare Antwort, okay, geht gerade, geht gerade nicht. dann merkt man es eh oder kriegt eh ganz schnell eine klare Antwort, okay, geht gerade, geht gerade nicht. Und die gegenseitige Belastung, also die Belastung sinkt einfach durch den gemeinsamen Austausch. Daher, ja. Ist es vielleicht gar keine? Ist gar keine oder es entsteht ja meistens ein Austausch. Jeder berichtet wieder, okay, ich habe einmal ein ähnliches Szenario gehabt. Bei mir war das dann so und so und so. Bei mir hat sich das so ergeben. Und dadurch glaube ich, dass man sich schon gegenseitig einfach auch wieder runterhält und gegenseitig auf einer guten, sachlichen Ebene auffangen kann damit. Schwarzer Humor. Meine Kollegenhilfe findet auf ganz vielen Ebenen statt. Mit einem Kollegen nur ein Bier trinken zu gehen und wir schauen uns an und sagen nur einen Satz und müssen beide lachen, das reicht schon, das ist die ganze Einsatznachbesprechung. Der Laie stellt sich das immer vor, da ist jemand gestorben, dann setzen wir uns hin, dann schauen wir uns ganz betroffen in die Augen und zünden eine Kerze an. So machen wir das nicht. Sondern je näher es am Ereignis ist, desto eher bewältigt man einfach durch das gemeinsame Abschalten und gemeinsame aus dem Einsatz gehen. Und dann gibt es Situationen, so wie du sagst, Situationen, wo ich sage, okay, da muss ich jetzt noch etwas nachbesprechen. Also so wie du sagst, dann suche ich mir einen bestimmten Kollegen aus, von dem ich weiß, der ist jetzt gerade nicht belastet, den kann ich jetzt vielleicht gerade anrufen. Dann rufe ich vielleicht den Georg an in Oberösterreich, aus Tirol. Also dann suche ich mir schon einen Kollegen, der, wo ich weiß, der hat jetzt vielleicht auch wirklich das Ohr, nur einmal mir zuzuhören für meins, aber das ist eher die Seltenheit. Die meiste Kollegenhilfe findet auf der informellen Ebene statt. Ja, und ich glaube, die wichtige Kunst ist zu erkennen, mit wem kann ich was tun und wo kriege ich was. Und wenn ich mit der Heimzeit am deckten Tisch sitzen darf und meine Frau verwöhnt mich mit einem köstlichen Essen, ist das eine super Nachbetreuung. Ja, ich genieße das. Und das hat ja einen zweiten Effekt auch, nicht nur, dass ich gerne isse, sondern so dieses Wwollende Wiedergespieren in meiner Welt geht es mir gerade gut oder ziemlich gut. Also zu erleben, die ist nur in Ordnung. Und im schwarzen Humor, da bin ich ganz bei dir, schwarzer Humor braucht halt immer geschützte Atmosphäre. Das muss absolut da bleiben, wo wir sind. Und das zu wissen, ich habe jetzt verschiedene Angebote und was nützt sich jetzt gerade, das halte ich für total wichtig. Und was ich nur dazu sagen möchte, ich glaube, dass wir unser Umfeld einfach mit einbauen müssen in das ganze Berufliche. Also ich sage immer, es gibt dann Menschen, die uns nachher aushalten müssen und die müssen wir quasi aufklären, weil sonst haben sie Angst, was Falsches zu sagen oder nichts zu sagen und wir hätten uns so gewünscht, dass wir es sagen. Also ich glaube, das muss einfach offen gespielt werden. Meine Familie kennt es irgendwie nicht anders. Und ich bin auch schon von Einsätzen heimgekommen, wo meine Frau gesagt hat, ich glaube, du packst jetzt deine Sachen und gehst am Berg, oder? Und dann habe ich gesagt, so arg? Hat sie gesagt, mhm. Und das habe ich dann gemacht und dann war es okay. Dann ist es mir gut gegangen. Also das ganz klar zu kommunizieren und zu enttabuisieren, glaube ich, ist total wichtig. Das wäre so eine Frage gewesen für mich noch, der Umgang in Partnerschaften. Das heißt, wenn ich nach Hause komme, eben dieses, man weiß ja von vornherein, mit wem man seine Zeit verbringt oder in eine Partnerschaft eingeht. Und ich glaube, da muss man vorher schon Aufklärungsarbeit auch leisten, dass man da auch sagt, Vorsicht, ich habe vielleicht einen anderen Beruf wie deine vorhergehenden Partnerinnen und Partner. Bei mir schaut das so oder so aus, dass man das auch klar anspricht. Also ich glaube, Ehrlichkeit auf der ganzen Linie oder ist das sehr dienlich? Ich wende mich jetzt so, genau, ich wende mich jetzt Ihnen zu und habe da schon die erste Hand. Genau. Ah, ihr seid zu zweit noch viel besser. Danke. Nein, ich halte es gern. Er halte es sich nicht, genau. Das ist unser Service. Sehr gut, ich stütze mich auf. Christian Molina, ich komme aus dem Bezirk Kirchdorf, bin bei der Roten Kreuz Kreisintervention und bei der Bergrettung. Ich möchte nur einen Aspekt ergänzen, weil ich glaube, gefühlsmäßig haben wir jetzt sehr viel darüber gesprochen, wann mich ein Einsatz belastet und wie gehe ich damit um. Und viele haben wahrscheinlich das Bild vor Augen, dass man das Gefühl hat, okay, man fällt irgendwo ein und es belastet ihn auf einer emotionalen Ebene. Es kann aber auch genauso belastend sein, wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich im Einsatz richtig agiert habe. Also wenn es ums Fachliche geht. Und dann wäre ich daheim, wahrscheinlich kann ich einen Gesprächspartner finden, außer es ist zufällig eine Beziehung in der gleichen Einsatzorganisation. Aber da braucht es auch gute Möglichkeiten, dass ich mit Kollegen, mit erfahrenen Kollegen darüber sprechen kann. Und da weise ich einfach auch nur darauf hin, dass SVE in diesem Sinn eine sehr, sehr wichtige Bedeutung hat. Vielen Dank, das ist ein schöner Aspekt. Das heißt, weil ich könnte ja unsicher sein, ob ich etwas falsch gemacht habe. Und da sind auch die Kolleginnen und Kollegen einmal die erste Ansprechperson, oder, um das zu diskutieren, was hätten Sie denn gemacht, oder wie geht das dann? Ja, prinzipiell gibt es sozusagen die normale Kollegen-Schar, Kolleginnen-Schar, und es gibt natürlich speziell ausgebildete Peers, die dann auch zur Verfügung stehen in Einsatzorganisationen, die ausgebildet sind und auch mit der Aufgabe betraut sind, besondere kollegiale Unterstützung anzubieten und wir wissen sogar aus Untersuchungen, dass sogar das Vorhandensein eines Peer-Netzes, also nur dass es gibt, ist schon eine Erleichterung für Menschen, die im Einsatzgebiet arbeiten und dann gibt es noch in Oberösterreich zumindest die Krisenhilfe als fachliche Institution dahinter. Das heißt, es gibt ein mehrschichtiges Angebot oder ein mehrschichtiges Netz, das versucht, Menschen, die aus schwierigen Arbeitssituationen kommen, wieder aufzufangen. Und wir schauen jetzt immer nur auf die Einsatzkräfte, aber es gibt natürlich auch gerade im Gesundheitsbereich ganz besonders belastete Zielgruppen. Ich arbeite immer wieder in der Praxis mit Menschen, die im Hospizbereich arbeiten beispielsweise. Also das ist keine klassische Einsatzorganisation und trotzdem mit ähnlichen Themen konfrontiert. Die sehen einfach auch jeden Tag sterben. Ja, also das ist auch die Kommunikation mit den Freunden von mir. Eine Palliativmedizinerin und die ruft an und sagt, ja, bei mir stirbt das gerade eine, ich komme zwei Stunden später. Das ist so und dann kommt die und dann warst du okay. Und ich frage sie dann, willst du jetzt reden oder was tun wir? Oder gehen wir zur Tagesordnung über und kochen wir uns was zum Essen oder wie wünschst du dir das denn? Was mich noch interessieren würde, wir alle sind Menschen, wir machen Fehler. Es könnte natürlich sein, dass ich in einem Einsatz oder in einem Gespräch jetzt offensichtlich etwas gemacht habe, was ungünstig ist zum Verlauf, sagen wir so. Das muss natürlich keine drastischen Folgen haben oder so. Ich glaube, das ist ja dann die schwerste Situation. Ja und nein. Weil es schön ist, dass man manches, wenn man es merkt, auch wieder ausbügeln kann. Ich weiß nicht, welchen Knopf ich mit den Dingen drücke bei meinem Gegenüber, die ich sage. Das muss kein Fehler sein, sondern es kann schon sein, dass ich etwas sage, was ich das Gegenüber anders höre, was eine andere Erinnerung irgendwie trägt. Bei sowas tue ich mir schon leicht zu hinterfragen, wie ist das gerade angekommen und auch noch mal erklären. Und was wir, und das haben wir übernommen, wenn wir keine Einsatzorganisation sind, also S-Krise nicht für Oberösterreich, sondern eben quasi in der zweiten Reihe dahinter stehen, dann besprechen wir nachher. Also sogar, wenn ich mit wem unterwegs bin und merke, der oder die, also wenn das jetzt nichts ist, was tatsächlich zu einer Gefährdung von der Situation führen wird, soll man der Fehler machen. Das ist okay, die machen wir alle. Keiner von uns darin ist perfekt. Ich sage auch Sachen, wo ich mir hinterher denke, hätte ich jetzt auch gescheiter nachdenken können vorher oder sowas. Und dann kann ich nachher darüber reden. Dann kann ich daraus lernen. Wenn ich keine Fehler machen darf, dann kann ich mich nicht weiterentwickeln. Und das ist für uns jetzt tatsächlich ein bisschen leichter als zum Beispiel für Kolleginnen, die jetzt direkt im Rettungsdienst tätig sind, weil wenn ich reanimiere und dann Fehler mache, dann hat das eine andere Qualität, als wenn ich möglicherweise in einem Gespräch etwas sage, was meinem Gegenüber nicht gefällt. Das sind schon unterschiedliche Dimensionen. In diesem ganzen Kontext Fehler kommt es primär darauf an, es sind oft auch die beinahe Fehler, die uns oft mehr verfolgen als die Fehler selber. Es kommt darauf an, dass wir in unseren Organisationen eine sogenannte Non-Blaming Culture zustande bringen. Das heißt, eine Art und Weise, über Fehler, beinahe Fehler, Irrtümer so zu reden, dass wir was daraus lernen können. Und da haben wir alle noch wahnsinnig viel Luft nach oben, würde ich sagen. Okay. Ich denke mir, der Blick ist immer so. Okay, also mir ist gerade noch eingefallen, manchmal braucht man auch Mut zur Lücke, Mut zur Gelassenheit. Also gerade in der Krisenintervention, wenn das einmal Thema ist und ja nicht speziell ausgebildet ist, dafür ist der erste Gedanke immer, oh mein Gott, ich kann das nicht, oh mein Gott, jetzt mache ich alles falsch, oh mein Gott, was soll ich nur viel schlimmer machen. Und oftmals sind Situationen, wo es wirklich schon schwierig ist, jetzt noch schlimmer zu machen. Sondern das Wichtige ist, einfach da zu sein. Und wie wir es vorher bei dem Beispiel gehört haben, einfach stehen zu bleiben, sich hinzusetzen und einfach nur zuzuhören. Und mehr braucht es vielleicht gerade gar nicht. Und dann, da dann nur den einen Fehler einbauen, da sind, glaube ich, so ziemlich die meisten in dem Raum gut genug ausgebildet, um das einfach auch zu können, dass es nicht der eine gravierende Fehler ist. Aber man muss sich mal trauen, okay, es geht jetzt gerade nicht mehr, außer dass ich einfach nur da bin. Da gibt es von Viktor Frankl ein schönes Zitat, zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum und der ermöglicht eine Freiheit und Macht. Das heißt, wenn ich jetzt einen Reiz habe und nicht sofort reagiere, sondern einfach einmal still bin und so, schaffe ich mir den Raum für die Freiheit zu wählen, was ich jetzt tue. Und das ist so eine ganz große Erkenntnis, dass es nicht immer so sein muss. Also, außer ich kann Leben retten auf der Stühle, aber generell, meistens ist ja das nicht der Fall, kann ich, indem ich da eine Pause einschiebe in mir selber. Sie wollten da jetzt was sagen? Ja, ich wollte da noch etwas ergänzen. Das klingt jetzt so, wie wenn es im Schwerpunkt Krisenintervention, wie wenn es da ein Richtig geben würde, was man jetzt sagen muss oder nicht sagen sollte. Meine Erfahrung ist, es gibt viele Richtiges. Das, was du bist in deiner Person, in deiner Ausstrahlung, mit deinem Wissen und deinen Worten, die zu dir passen, die authentisch sind, das werden wahrscheinlich ziemlich sicher sehr richtige Worte sein. Es gibt jemanden, der es ganz anders macht und es wird auch passen. An der Reaktion merkt man ja sofort, was angekommen ist. Wir wissen ja auch aus Untersuchungen, dass vieles, was wir akustisch von uns geben, ja gar nicht ankommt. Also dass da oft nur ein Bruchteil davon ankommt, sondern diese Haltung, die ich anbiete. Und das heißt nicht, dass es Wurst ist, was wir sagen. Das möchte ich so nicht sagen. Sondern authentisch muss es sein und einen fachlichen Hintergrund braucht es, dann wird es gut sein. Und wenn ich nachher ein unguts Gefühl habe, gehört das besprochen und möchte daraus was lernen. Und möchte eine Rückmeldung von einer Kollegin kriegen, mit der ich draußen war, dann wird es gut sein. Und wenn ich nachher ein unguts Gefühl habe, das ist besprochen und möchte daraus was lernen und möchte eine Rückmeldung von einer Kollegin kriegen, mit der ich draußen war, die sagt, hey puh, habe ich kein gutes Gefühl gehabt, dass du das gesagt hast oder so. Aber dieses Besinnen auf ein richtig, da kommt man Lehrbuch schreiben, so machst es dann immer, das wird wahrscheinlich nicht so ausgehen. Weil ja jede Situation, glaube ich, anders ist. Weil jeder da drinnen im Raum ist ja anders und wird anders reagieren und hat auch anders einen anderen Background. Ich schaue wieder so in die Runde. Genau, da gibt es... Ich darf mich kurz vorstellen. Mein Name ist Karl Krüber. Ich bin 67, eineinhalb Jahre alt und habe schon viele Berufe ausgeübt. Was ich miterlebt habe die letzten 20 Jahre, wie sich die Hilfe der helfenden Berufe auf die Betroffenen ausgewirkt hat, macht mir deswegen Sorge, wenn die helfenden Hände jetzt solche Probleme haben. Kommt ihr da in Gewissensnot und wisst ihr, wie diese Gewissensnot entstanden ist? Beziehungsweise wisst ihr, wohin ihr euch wenden müsst, wenn die Politik solche Rahmenbedingungen erlässt durch Gesetz oder Verordnung? An den Herrn Lichtenthal. Dominik möchte die Frage stellen, wenn er zum Team gehört des mobilen Einsatzes vom Krisenteam Oberösterreich, wie viel Personal ist vorhanden zwischen 22 Uhr und 7 Uhr früh, um wirklich vor Ort dann zu sein? Wie viel Personal ist vorhanden, Uhr früh, um wirklich vor Ort dann zu sein. Wie viel Personal ist vorhanden, um nicht dann den Ratschlag geben zu müssen, rufen Sie die Polizei, damit die Polizei zu sechst anrückt, um eine kranke Person praktisch dann abzuholen. Bitte eine Antwort. Vielen Dank. Ich hoffe, ich habe es richtig verstanden. Also zum einen einmal die Sorge, ob die politischen Rahmenbedingungen denn auch so erhalten bleiben, wie alle sich das hier im Raum wünschen und wenn dem nicht so ist, ich glaube, wir haben damit umgehen gelernt, bis zu einem gewissen Grad, dass es nicht leichter wird. Also das, wie wir damit umgehen. Und zum anderen, wie schaut es bei euch mit Nachtdiensten aus? Also ich nehme jetzt zuerst einmal diesen politischen Anteil, weil es lustigerweise haben wir vorher in der Pause gerade so ein Gespräch gehabt, wo auch die Frage irgendwie aufgetaucht ist, okay, die finanziellen Mittel, die Ressourcen und ich glaube, im Sozialbereich sieht man sich nie genug Ressourcen, weil man könnte das Angebot immer besser aufstellen und weiter ausbauen und offener machen und ergänzen. Also ich glaube nicht, dass jetzt der Sozialarbeiter ganz schön sagt, ja passt, da haben wir viel zu viel, können wir eigentlich sogar noch was weg tun. Sondern da gab es sicher noch ganz, ganz viele Ideen, zum Weiterausbauen und eben Angebote ergänzen. Ich darf wieder gleich etwas dazu stellen. Und das, was wir haben tatsächlich heute Vormittag auch schon einmal darüber geredet, also auf die Frage, was ich so sinngemäß wünsche an die Politik und die Wahrheit ist, dass ich mir vor allem eines wünsche, nämlich, dass trotzdem die Kreisintervention in Oberösterreich den Stellenwert behält, den sie hat. Mehr hätte ich gern, natürlich, weil wir sind damit konfrontiert, dass wir steigende Fallzahlen haben. Wir arbeiten mit bezahlten Kolleginnen, also die Gressenhilfe Österreich, unsere 90 Kolleginnen und Kollegen, die Einsätze fahren, die machen das ja nicht nur einmal drei Stunden und fahren dann wieder heim, sondern die fahren ja dann in der nächsten Woche wieder zweimal hin, sind wieder dort und das kann ich ehrenamtlich gar nicht abdecken, so ein Netz. Und die muss ich zahlen, die Kolleginnen, und die muss ich vernünftig zahlen für die schwierige Arbeit. Und wir haben die großartige Situation in Oberösterreich, dass das gewollt wird und dass wir das tun dürfen. Und dass wir da den Rahmen dafür haben. Und das, was mein großer Wunsch ist, ja, dass der Rahmen bleibt und dass, wenn wir merken, dass es einen Ausbau braucht, dass es weiter das Commitment gibt, dass wir das tun dürfen. Weil ein Sinn macht es und wir brauchen das. Ich kann mir Oberösterreich nicht mehr vorstellen ohne unser Netz, mit diesem Vernetztentum von Key-Kolleginnen, hinterher Krisenintervention, hinterher Weitervermittlung. Ich möchte es nicht mehr anders. Ich glaube, dass es unterm Strich dann ja auch Geld spart. Also wenn ich das nicht hätte, also wenn man das jetzt nur rein von den Kostenfaktoren sieht, wenn ich das alles nicht mache, was mir das dann kostet. Und das, was der Herr Kalkgruber angesprochen hat, wir haben ja auch noch eine andere Form der mobilen Kriseneinsätze aus der Krisenhilfe, nämlich nicht nach akuter Traumatisierung, sondern bei Menschen, die zum Beispiel sich in so zitalen Krisen befinden, die gerade nicht mehr wissen, wie sie weiter tun sollen, die verzweifelt sind, die überlegen sich, das Leben zu nehmen, die aber merken, ich will nicht, aber ich sehe es nicht mehr anders und die anrufen und dann können auch da zwei Kolleginnen hinfahren, können mit der Person reden, können schauen, können sie sich stabilisieren, geht sie das aus, braucht sie Begleitung in einem Krankenhaus und das ist eben das, was durchaus auch gelingt, Polizeieinsätze und Zwangseinweisungen zu verhindern, möglicherweise eine Situation so in den Griff zu kriegen, dass etwas anderes gelingt und auch das hat eine unheimliche Qualität. Und somit dann auch rund um die Uhr? Die Einsätze tatsächlich nicht ganz rund um die Uhr, sondern die gehen bis ca. 22 Uhr und in der Nacht haben wir derzeit nur eine Kollegin in Bereitschaft, das heißt diese Einsätze nach akuter Traumatisierung, die können wir auch in der Nacht bedienen diese einsätze bei psychiatrischen krisen tatsächlich zwischen 22 uhr und 8 uhr nicht wenn man dann zwei leute in bereitschaft bräuchten und das geht gerade nicht wie zwischen der braunen genau das körper namens kündigung von der polizei, seit 30 Jahren Führungskraft in der Polizei. Ich möchte dazu sagen, vielleicht noch Unterbringungsgesetz, Einsätze der Polizei, wie ein Unterbringungsgesetz sind, also gehören zu dem wirklich, zu ganz schwierigen Liga, muss man wirklich so sagen. Und da etwas richtig zu oder falsch zu machen, das ist auch eine eine gratwanderung möchte noch auf die frau professor juhen noch kurz eingehen ich habe sehr viele folien gesehen und habe mir als führungskraft in der polizei allen gesehen glaube es ist so wichtig dass man damit man die einsätze macht eben auch vertrauen in sich selbst hat vertrauen in organisation natürlich vertrauen in das team und so weiter damit die auch vertrauen nämlich selbst brauche ich einmal Erfahrung, die ich natürlich mit den Jahren schon gewinnen kann. Aber insbesondere mich würde es noch interessieren, wo muss die Polizei ihre Sicht ansetzen in der Ausbildung nämlich. Weil wenn man das jetzt so hört, dann denkt man sich, das ist eigentlich ein Wahnsinn, was wir da von unseren jungen Kolleginnen und Kollegen nicht nur bei der Polizei, bei allen Einsatzorganisationen eigentlich verlangen und dass denen noch zwei Jahre schon sagen, Wahnsinn, das ist nicht mein Beruf. Gott sei Dank kommt das selten vor, weil wir anscheinend doch die richtigen dann immer wieder auswählen. Aber wo müssen wir uns da in der Zukunft hinbewegen in der Ausbildung? Interaktive Szenarien drehen beispielsweise und so weiter. Insbesondere auch mit einer Generation Z, die sich ein bisschen anders tickt als ein Babyboomer, wie ich es bin. Also ich habe jetzt seit 25 Jahren immer wieder mit der Polizei zu tun. Wir haben eine sehr enge Kooperation mit den Kollegen von der Polizei und ich habe unglaublich viel Veränderung im System Polizei wahrgenommen. Gerade was die Selektion der jungen Mitarbeiter, was die Ausbildung und die Fortbildung angeht und auch die Führungskräfteschulung. Es gibt ein Peersystem in der Polizei, das besser funktioniert zum Teil als in anderen Organisationen, wo die Peers eine unglaublich gut fundierte Ausbildung haben, die wesentlich über das hinausgeht, was in anderen Organisationen, wo die Peers eine unglaublich gut fundierte Ausbildung haben, die wesentlich über das hinausgeht, was in anderen Organisationen passiert. Wo ich momentan bei allen Organisationen einen großen Nachholbedarf sehe, ist, dass zum einen Führungskräfte-Schulung zum Teil mehr in diese Soft-Skill-Schiene gehen muss, immer mehr, aber zum anderen vor allem, und das ist etwas, was oft übersehen wird, dass Führungskräfte momentan unter wahnsinnig Druck stehen. Und wir erleben es immer, wenn wir Führungskräfte schulen, dass wir eigentlich zunächst einmal überlegen müssen, wie können wir unsere Führungskräfte optimal unterstützen, damit wir sie dann schulen können, damit sie mit den Mitarbeitern auch gut tun können. Und da sehen wir einen großen Bedarf. Deswegen gibt es jetzt immer auch mehr so Ideen, dass man eigene Peersysteme, Kollegenhilfe für Führungskräfte macht, weil die brauchen eine ganz eigene Art von Unterstützung. Da sehe ich die Hauptbaustelle. Zusätzlich Generation Z ist es in der Polizei genauso wie in anderen Organisationen momentan halt auch so, dass ich nicht mehr die riesen Auswahl habe bei den Mitarbeitern, die ich auswähle am Anfang. Und das heißt, die Auswahlkriterien verändern sich. Ich muss unter Umständen mehr in der Ausbildung wieder nachholen, was eigentlich die Mitarbeiter, die ich vor zehn Jahren noch gehabt habe, mitgebracht haben. Und jetzt muss ich es auch schon aufbauen und so weiter. Es hat sich viel geändert, glaube ich. Das ist nur so die Kurzfassung, die ich dazu sagen kann. Ich möchte es ein bisschen vertiefen, weil Frau Sippe, ich glaube, Sie haben das in Ihrem Vortrag gesagt, dass es ganz wichtig ist, dass die Führungskräfte in den einzelnen Organisationen gut sind, dass sie stabil sind, dass die Arbeit mit da steht und fällt relativ viel damit. Und wir reden jetzt auch sehr viel, was wir so für uns tun und wo wir uns schulen und wo wir Supervision haben, wird das eben für diese Führungskräfte auch angedacht oder mitgedacht, dass die auch besonders eben geschult werden sollten und müssen, weil die ja zusätzlich noch was haben, vielleicht auch nicht mehr draußen sind, je nachdem, je nach Unternehmen. Genau. Nur abschließend noch, Führungskräfte muss man immer auf allen Ebenen sehen. Ich habe die Führungskräfte, die direkt vor Ort auch noch sind mit dem Team, das sind diejenigen, die, was man auch in der Pandemie gesehen hat, die unseren meisten Druck abfangen und von denen hängt es wirklich ab, wie das Team dann vor Ort arbeitet. Und dann gibt es eben die anderen Ebenen von Führungskräften und ich muss es auf jeder Ebene halt garantieren. der Ebene halt garantieren. Ich kann das nur ergänzen, ich arbeite viel mit Teams und Führungskräften in allen anderen Branchen und Führungskräfte sind oft sehr in der Zwickmühle zwischen oben und unten und Führungskräfte sind massiv unter Druck. Das heißt, wenn wir das System stärken wollen, müssen wir in erster Linie einmal die Führung stärken. Wir haben heute so schöne Sachen gesagt, wie Wohlbefinden sich wieder erholen können, mit dem Druck, den wir in der Arbeit abkriegen, wieder irgendwie loslassen können. Ich glaube, das braucht das Erste, weil wenn die Führung gut ist, dann können sie das leisten, was wir uns wünschen von ihnen. Und es gibt, Gott sei Dank, schon viele Firmen, die da auch beginnen nachzudenken, wie können wir denn die unterstützen? Also dieses von oben herab unterstützen hat immer positive Wirkung. Das ist ähnlich wie im Kriseneinsatz. Wenn man Familienumfeld stärkt, dann kannst du viel selber abfangen. Aber das ist natürlich ein großes Thema und ein wahrscheinlich Generationsthema, dass Führung anders verstanden werden wird immer mehr und dass auch viel verlangt wird von Führung. Wenn wir aber in die Führung investieren, investieren wir gleichzeitig in die Teams, die geführt werden. Und fachliche Qualifikation alleine ist einfach zu wenig. Also man hat ja oft Führungskräfte ausgewählt, nachdem sie in ihrem Fach gut waren. Du musst halt heute als Führungskraft wirklich sehr universell talentiert und sensibel sein, damit du gut führen kannst. Und ich merke da schon eine Trendwende und Interesse, aber das wird sicher noch dauern, bis sich das ein bisschen mehr ausbreitet. Aber es ist immer eine Investition, die sich lohnt. Und zum Direktor anzuschließen, ich glaube, es fängt tatsächlich an bei dem, wie wählt man den Führungskräfte aus. Das fängt an bei, wer hat die Leitung oder die Koordination in einem Einsatz? Wer traut sich das zu? Wer kann das tatsächlich? Wer übernimmt das? Über dann eben Teamleitungen und so weiter. Also Teamleitungen und andere Hierarchie-Ebenen und der Clemens hat gesagt, im sozialen und Gesundheitsbereich sind es oft lange Zeit gewesen Menschen, die fachlich gut waren oder es sind die Leitungskräfte geworden, die am wenigsten Nein gesagt haben. Und das ist tatsächlich anders als in der Wirtschaft, da gibt es schon immer irgendwie so eine Konkurrenz und da will man was werden und das ist etwas, was uns nicht sehr nah ist. Also das ist uns eher fremd und Führen und Leiten ist nach wie vor immer noch nicht so positiv besetzt und das darf man nicht wollen. Ich bin zum Beispiel der Überzeugung, das muss man wollen. Wenn man das gut machen will, dann muss man das ein Stück weit wollen, weil da ganz viel Verantwortung dran hängt und man auch diese Verantwortung übernehmen wollen muss. Und dann kann ich mir überlegen, auf welcher Ebene kann ich das? Der eine, die andere ist vielleicht vorher gut in Teamleitung, möchte und kann aber keine Abteilungsleitung oder Geschäftsführung, weil ich sage, da bin ich richtig, und dann bin ich da auch richtig. Und das müssen beide akzeptieren. Ich selber, genauso wie möglicherweise ist es drüber. Und dann, ja natürlich gibt es und macht es einen Sinn, nicht nur Peersupport, also Kolleginnen-Support, auch auf Leitungskräften und Führungskräfte-Ebene, sondern auch zu sagen, die haben eine eigene Supervision zum Beispiel, die haben Möglichkeiten, sich auszutauschen und bei uns zum Beispiel, das ist so schon, wir schauen schon, dass auch wir noch tatsächlich Leute sehen und wissen, was uns, wenn natürlich nicht in dem Ausmaß ist, es geht sich nicht aus, dass ich fünf Einsätze im Monat fahre, keine Chance, aber wenn ich einen im Quartal wenigstens sich nicht aus, dass ich fünf Einsätze im Monat fahre. Keine Chance. Aber wenn ich einen im Quartal wenigstens zusammenbringe, dass ich sage, ich bin trotzdem draußen, ich sehe trotzdem noch Menschen, ich bin mit den Kolleginnen im Austausch und die erleben mich auch im Tun, wie tue ich den im Einsatz, dann ist das was anderes, als wenn ich mir bloß in meinem Kammerl sitze. Auch für mich umgekehrt. Da sind zwei Publikumsmeldungen. Hallo, Claudia Schörkuber. Ich komme von BWZ Österreich. Ich bin seit 20 Jahren im Jugendbereich tätig. Und ich möchte jetzt Ihre Geschichte nochmal aufgreifen mit der jungen Krankenschwester. Hat mich sehr berührt. Und es ist so, wir wissen, die jungen Krankenschwestern, Pfleger, die jungen Ärzte, die jungen Lehrerinnen, die jungen Sozialpädagogen, überall fehlt was in der Ausbildung. Und das wissen wir schon viel lang. Vielleicht muss man da einmal aussetzen, nur als Gedanke, weil viele Dinge werden einfach gar nicht aufgefasst. Nur als Gedanke, weil viele Dinge werden einfach gar nicht aufgefasst. Und wir arbeiten alle am Menschen und überall fällt es. Nirgends kommt in der Ausbildung so eine gescheite Krise oder wie tut man, wie macht man. Und dann kommt eine Unmächtigkeit, da weiß man gerade nicht, wo es weitergeht. Und aus diesem, wie tue ich denn da jetzt. Bin ich 20 Jahre dabei, letzte Wochen habe ich Erfolg gehabt, habe ich noch nie gehabt, bin da gestanden und habe mir gedacht was tue ich jetzt, Polizei tut, tut, tut es gibt nichts, was noch nicht war aber die jungen Menschen, die was mit Menschen arbeiten, die gehören ein bisschen vorbereitet auf die Sachen Danke Bevor du was sagst also meine Ausbildung ist jetzt auch schon drei Tage her ein bisschen vorbereitet auf die Sachen. Danke. Bevor du was sagst, also meine Ausbildung ist jetzt auch schon drei Tage her. Und ich hoffe schon, und ich habe ja auch später noch mehr Ausbildungen gemacht und auch schon, wie ich zum Beispiel dann mein Sozialarbeitsstudium absolviert habe, da habe ich tatsächlich Lehrveranstaltungen zur Krisenintervention dann besucht. Das war halt dann ein anderer Beruf und ein anderer Schwerpunkt, wo ich mir schon viel mitnehmen habe können. Aber ja, Lehrpläne verändern sich langsam. Aber wir haben ja den Vorteil, da sitzt ja ein berufsdienstjunger Kollege mit uns da hervor. Ja, ich bin gleich so ein bisschen aufgesprungen bei dem Ganzen, weil ich mir gleich dachte, ja, Ausbildung, Fortbildung, das ist gleich mal mein Lieblingsthema. Weil, ja, in der Ausbildung fällt sicher, das traue ich mir zu sagen, weil wenn man versucht, alle möglichen Szenarien, die man im Berufsleben unterkommen kann, in der Ausbildung unterzubringen, dann sind wir wahrscheinlich 50 Jahre alt, bis wir mal mit der Ausbildung durch sind und dann können wir ins Berufsleben rein starten. Und darum, da die da gleich mal umschwenken auf, der Kern liegt vermutlich auch dann in der Weiterbildung, der Fortbildung und einfach dranbleiben, sich weiterhin mit den Themen auseinandersetzen und auch damit beschäftigen, ja, was könnte denn daherkommen? Bitte ins Mikrofon, genau damit wir es alle hören und auch auf Video aufnehmen. Weiterbildungen, alles voll perfekt, aber mir geht es wirklich um die jungen Menschen, die was, gerade fertige Ärzte sind, gerade fertige Lehrkräfte in Volksschulen, in Mittelschulen, wo auch immer sie sind, um die geht es mir. Wie soll es ja ein Mensch, der gerade vom Studium fertig ist, an die nächste Ausbildung? Die Firmen zahlen es nicht mehr. Die zahlen keine seltenen Ausbildungen mit 5000 Euro oder weiß ich nicht was. Da mussahlen keine seltenen Ausbildungen mit 5000 Euro. Da musst du dich verpflichten. Da sind schon gescheit viele Hürden dazwischen. Natürlich sind Weiterbildungen das Perfekte. Aber so ein bisschen was beim Hochschulstudium auf der BEDAK, war das nicht mehr so wünschenswert. Oder bei den Ärzten. Um die Dinge geht es mir. Gerade für die ganz jungen Kollegen. Wenn es ein junges Team ist, hat man keine Kolleginnen mit ganz viel Erfahrungswerten. Vielen Dank. Da gibt es gleich noch eine Wortmeldung dazu. Und ich glaube, da hat noch jemand aufgezeigt, oder? Ja, genau. Ich möchte nur ganz kurz replizieren auf das, was jetzt eben diskutiert wurde. Ich glaube, es braucht eben nicht 500 Fallstudien, die man dann lernt in der Ausbildung. Es braucht ein Grundwissen, ein Grund die man dann lernt in der Ausbildung. Es braucht ein Grundwissen, ein Grundkonzept, eine Grundhandlungseinleitung. Wie gehe ich mit Menschen um, die sich in Ausnahmesituationen befinden? Und das genügt schon. Und da, Georg, erlaube mir das Wort, der Georg Matthes und ich, wir haben SVE bei der Bergrettung aufgebaut und wir haben gesagt, wir müssen auch in die Grundausbildung gehen. Und dort kriegen alle angehenden Bergretter in der Grundausbildung. Es ist nur ein Tag, aber es ist ein Tag, wo wir über psychische Erste Hilfe sprechen, wo wir reden darüber, was kann ich von Menschen verlangen und was kann ich von Menschen nicht verlangen, die sich in Ausnahmesituationen befinden. Und das ist ein Erfolgsmodell. Georg, die Leiber sind kein Tier. Aber da kommt ja gleich die nächste Wortmeldung. Ja, ich bin jetzt der Georg, erstens, den die Barbara hin und wieder aus Tirol anruft. Und zweitens, den der Christian gerade gemeint hat, du hast mir jetzt meine zweite Antwort schon vorweg genommen, danke. Ich wollte zu den Führungskräften was sagen. Ich denke, bei einer Führung, vor allem, aber nicht nur, auch im ehrenamtlichen Bereich, gibt es zwei Faktoren. Es gibt die Führung in Friedenszeiten, nenne ich es so, und es gibt die Führung im Einsatz. Und einer, der eine gute Führungskraft im Einsatz ist, muss keine gute Führungskraft in Friedenszeiten, sprich im Normalbetrieb sein. Und einer, der eine sehr gute Führungskraft im Normalbetrieb ist, nämlich die Leute zusammenhält, die Leute motiviert, die Leute auch motiviert Ausbildungen zu machen, kann im Einsatz durchaus eine nicht so tolle Führungskraft sein, weil er mit dieser Situation nicht so gut umgehen kann. Ich denke, da muss man wirklich unterscheiden, wen habe ich in der Einsatzführung und wen habe ich in der Führung im normalen Geschäftsbetrieb oder Tagesbetrieb. Und für beides ist eine fundierte Ausbildung notwendig und nicht nur für das Einsatzgeschehen. Und ich denke, da ist momentan in vielen Organisationen vielleicht noch ein, wollen wir mal sagen, bisschen Luft nach oben. Danke. Dankeschön. Wann wir über Führung reden, springe ich natürlich sofort auf dieses Pferd auf, das da heißt Gleichstellung. Und auf dieses Pferd auf, was ist jetzt mit Frauen und Männern in der Führung und mit der Unterstützung, die Frauen bekommen, wenn sie führen und Unterstützung, die Männer bekommen, wenn sie führen und so, werden da Unterschiede gemacht generell in ihrer Wahrnehmung jetzt? Ist es überhaupt ein Thema jetzt auch mit dem Umgang mit Belastungen? Weil ich spreche jetzt aus diesem Kontext heraus, dass es ja erwiesen ist, dass wir früher diese typische Männermedizin gehabt haben, also es wurde alles an Männern getestet und hat dann für die Frauenwelt genauso passen müssen, ob jetzt der Herzinfarkt erkannt wurde oder nicht, das war das typische Beispiel oder die Medikation auch. Ist es wichtig, jetzt in Ihrem Betätigungsfeld in Krisen darauf zu achten oder bleibt es Ihnen eh wurscht? Krisen darauf zu achten oder bleibt sich das eh wurscht? Keine Frage. Nein, es bleibt sich nicht wurscht, es bleibt sich nie wurscht. Aber ich meine, das ist unterschiedlich. Ich arbeite zum Beispiel an der Uni. Die Uni ist immer noch eine Welt, wo auf der oberen Führungsebene sich primär Männer tummeln. Ich arbeite im Roten Kreuz. Da ändert sich es gerade sehr. Wobei es in der Einsatzorganisation Rotes Kreuz und im ländlichen Bereich noch sehr männlich dominiert ist. Wenn ich das Generalsekretariat anschaue, wo ich jetzt arbeite, da ist es schon sehr weiblich dominiert. Obwohl unsere Spitze momentan aus drei Männern besteht. Es ist keine einzige Frau drin. Ich kann mich aber erinnern, wie ich Kolonnenkommandant geworden bin. Kommandant. Habe ich gesagt bei der Urkundenverleihung, ich möchte doch bitte, dass der Kommandant entsteht. Dann haben sie gesagt, das ist im Roten Kreuz nicht vorgesehen. Inzwischen ist es anders. Ich würde sagen, millimeterweise bewegen wir uns in die richtige Richtung. Ich habe jetzt gerade den Luxus, dass ich in einem rein weiblichen Führungsteam arbeite bei mir in der Christenhilfe. Und ich finde es wirklich ein Luxus, weil es ist in vielen Fällen nach wie vor ein anderes Zusammenarbeiten. Ja, und jetzt nicht auf uns bezogen als direkte Organisation, sondern einfach ganz allgemein, ja, ich glaube, Frauen brauchen eine andere Unterstützung, allein schon um in Führungspositionen zu gehen, um sich das zuzutrauen. Ich habe gestern so ein Seitengespräch auf dem Nachhausewirker geführt, so mit Allasch und Überlegung, darf ich mich auf eine Position bewerben und wenn man sich dann Bewerbungen anschaut, mit welchen Qualifikationen Männer sich mit einem Selbstverständnis bewerben, wo man sich denkt, wie Männer? Das ist, also die bewerben sich mit der Qualifikation, ich bin Mann und ich kann das und dann gibt es Frauen, die eine Position eigentlich von der Qualifikation und von dem, was ihr Lebenslauf hier mitbringt, völlig übererfüllen werden und die bewerben sich dann für die Position drunter. Das ist so der totale Klassiker und da braucht es sicher noch etwas, da braucht es ein aktives Zugehen. Und da, wo es auch etwas braucht, und natürlich in jedem unserer Kriseneinsätze schauen wir auch, wie reagieren denn Männer und Frauen? Jetzt nicht zwangsläufig, weil ich sage, Männer reagieren immer so in einer Krise und Frauen immer so, sondern es gibt typische Reaktionsmuster. Besonders wichtig ist dann zu schauen, wenn jemand eben nicht typisch reagiert, sondern vielleicht abweichend von dem, was er wollte. Nein, natürlich ist es nicht wurscht, sondern da müssen wir schon hinschauen. Und wie gesagt, ich genieße es gerade sehr in der Krisenhilfe direkt, dass wir drei Leiterinnen sind und das ist schon cool. Wie sehen Sie das in Ihrem Berufsalltag? Spielt das eine Rolle auch im Kriseneinsatz? Jetzt spreche ich mit einer Frau oder mit einem Mann oder wem betrifft es? Also ich wehre mich sehr gegen diese Verallgemeinerung. Natürlich gibt es Häufigkeiten, die man öfter dort oder öfter da hat, aber ich glaube, dass die wichtigste Kunst wäre, ein Gefühl zu entwickeln, wer ist mir gegenüber, egal welcher Geschlecht er oder sie oder es oder x hat. Und mit was ich auch sehr gute Erfahrungen habe, ist einfach als gemischtes Team in den Einsatz zu gehen. Also als Mann und Frau tun wir uns einfach sehr leicht, weil wir dauernd genau das, was wir merken, wer braucht was, wer reagiert auf was gut oder nicht so gut, dann kann man sich gut irgendwie aufteilen, wer dann was übernimmt. Also ich tue mir schwer, das in einen Kasten zu ordnen, aber ich glaube, dass wir die Vielfalt und die Breite am besten abdecken können, wenn wir unsere Sensoren und unsere Erfahrung wirken lassen. Und es gibt unterschiedliche Bedürfnisse und es gibt Gespräche, die das habe ich auch schon erlebt, wo ein Paar beide Kinder verloren hat bei einem Unfall und wo der Mann kein Wort gesprochen hat, erst wenn wir alleine waren. Das gibt es. Also es gibt schon Dinge, die quasi dann mir auffallen, erst, wenn wir alleine waren. Das gibt es. Also es gibt schon Dinge, die quasi dann mir auffallen, aber es ist nicht immer so. Und wenn wir dann die Möglichkeit haben, zu zweit zu sein, dann können wir halt einfach gut ausbalancieren, was es braucht. Und es gibt auch Archetypen, die noch mehr verfolgt werden und auch die nicht mehr ganz so verfolgt werden, Gott sei Dank, sodass die Männer die wilden Hunde sein müssen, die das alles aushalten und nie weinen. Ich glaube,folgt werden, Gott sei Dank, sodass die Männer die wilden Hunde sein müssen, die das alles aushalten und nie weinen. Ich glaube, das haben wir hoffentlich hinter uns, aber wir erleben es trotzdem immer wieder mal. Ich kann eher nur das vom Clemens so ziemlich eins zu eins unterstreichen. Die Verallgemeinerungen sind sehr schwierig, weil ja, gerade wenn man in einen Einsatz fährt und es stressig ist, dann hat man eh die ganzen allgemeinen Bilder im Kopf. Wer vor Ort wird jetzt mit wem sprechen, weil wir haben da drei Männer und eine Frau oder wie auch immer. Und in der Praxis vor Ort, sobald man sich individuell auf die jeweiligen Betroffenen einstellen muss, kommt eh verschiedenstes daher. Es geht dann los mit, also einmal fängt man an mit, ja eigentlich tut man viel leichter mit Frauen zu sprechen, innerhalb von zehn Minuten hat sich das Thema erledigt, weil man irgendwie in Kontakt kommt und es funktioniert wunderbar. Also es ist eh, im Einsatzgeschehen zeigt es sich immer anders, egal was man von der Verallgemeinerung her erwarten würde. Also generell nehme ich jetzt mit, die Diversität ist das Schönste. Das heißt, wenn ich möglichst breit aufgestellt bin und vermutlich dann auch im Verarbeiten dieses Einsatzes. Das heißt, wenn ich mich austauschen kann, egal mit wem, mit meiner Vertrauensperson halt, unabhängig von Geschlechtern, welches auch immer. Ich schaue wieder in die Runde. Da haben wir noch eine Wortmeldung. Und, ah Entschuldigung, da drüben dann auch, genau. Ja, ich möchte noch einmal die Frage aufgreifen, die hier gestellt wurde. Es fehlt etwas in der Ausbildung. Ja, was fehlt uns allen oder den meisten? Nämlich von den Politikern zu den Beamten, zu den Ausführerangreifen. Ich sage nun, die Menschenrechtsarbeit. Österreich hat die Menschenrechtskonvention 1948 ratifiziert. Und wo stehen wir heute? Und die steht im Rang der Bundesverfassung, also in der Gesetzeskaskade ganz oben. Wer hat von hier herinnen Nachholbedarf, Menschenrechtsarbeit zu lernen und die Grundsätze dieser Menschenrechtskonvention zu erfahren, um sie in der täglichen Arbeit umsetzen zu können. Das möchte ich noch einwerfen. Danke für die Wortmeldung. Ich glaube, da herinnen sind wir alle sehr erfahren, was den Umgang mit Menschen und mit ihren Rechten betrifft, weil meistens ist es ja so, da bin ich bei Ihnen, das Problem ist ja immer, dass zu solchen Veranstaltungen die kommen, die ich wissen. Und die, die eigentlich kommen sollten für manche Dinge und denen man dann gerne was sagen würde, gerade halt nicht da sind. Bitteschön. Also ich glaube schon, dass Menschenrechte ein wichtiges Thema in der Grundausbildung sind für alle. Und wir sehen immer mehr, gerade in der Ausbildung der Jungen, es gibt zwar so Bereiche, die man wirklich in der Ausbildung mehr reinbringen muss. Der eine Bereich ist die psychische Erste Hilfe im Sinne, wie erkenne ich denn überhaupt, dass jemand Probleme hat, wie geht denn überhaupt jemand um in einer Ausnahmesituation. Aber wir erleben es im Roten Kreuz immer wichtig, es wird auch immer wichtiger, über Werthaltungen zu sprechen und über bestimmte grundlegende Arten des Umgangs miteinander und in einer Gemeinschaft. Und da gehören die Menschenrechte natürlich genauso dazu wie die Rotkreuz-Grundsätze und viele andere Werthaltungen, die wichtig sind. Und auch im Gesundheitsbereich geht es ganz viel um Werthaltungen. Also ich glaube schon, dass wir darüber reden sollten in der Ausbildung. Ja, hallo, Michael Etzersdorfer mein Name. Ich bin vom oberösterreichischen Landesfeuerwehrverband. Und da springe ich natürlich gleich auf, auf diesen Zug, Frauen im Einsatz und so weiter. Für mich war das ganz normal, Feuerwehrfrau zu sein, weil es in meinem kleinen Dorf ganz normal ist, dass Frauen bei der Feuerwehr sind, auch in der Führung. Jetzt bin ich seit vier Jahren im Landesfeuerwehrverband und da war das erste Mal ganz starke Diskriminierung innerhalb der Feuerwehr. Das ist für mich ganz was Neues. Also jetzt nicht nur im Verband oder so, sondern wirklich feuerwehrweit. Und für mich ist eben diese Aussage, die Sie gemeint haben, diese Männer gibt es nicht mehr. Das finde ich nicht. Das stößt mir ganz auf. Es gibt ganz viele Männer, die immer noch glauben, wir Frauen sind zu schwach. Und dabei bin ich aber im Persönlichkeitsbereich tätig, als Ausbildnerin, referiere genau zu diesen Themen Resilienz aufbauen, Achtsamkeit und so weiter, vor allem vor Männern. Und merke, wie groß oft der Widerstand ist und merke aber auch, die Feuerwehren, wo Frauen in den Feuerwehren sind, da sind die Männer viel aufgeschlossener und teilweise auch aufgeschlossener, über Gefühle zu reden, über belastende Einsätze zu sprechen. Für mich ist das ganz wichtig, dieses Thema ist immer noch ein Thema. Ich will das nicht so abwinken, es ist immer noch ein Thema und ich würde mich gerne mit den beiden von der Bergrettung noch kurz schließen, weil ich den Ausbildungstag sehr interessant finde. Danke. Vielen Dank. und nachher nur kurz schließen, weil ich den Ausbildungstag sehr interessant finde. Danke. Vielen Dank. Habe ich echt gesagt, solche Männer gibt es nicht mehr? Nein. Ach so. Jetzt bin ich über mich selber erschrocken. Ich glaube, es war gemeint, es gibt von unserer Seite diese Anforderung, dass wir nicht mehr durch die Welt laufen oder viele von uns nicht mehr mit diesem Archetypel durch die Welt laufen, dass Männer immer alles durchbeißen müssen. Das ist ja gerade das, woran wir arbeiten, dass wir sagen, nein, das muss ich nicht. Und die Lösung ist, also ich habe mich gerade schon wieder in meiner Vergangenheit zurückversetzt, gefühlt so, aber noch weiter, nämlich so in die Erinnerung mit, okay, und wie war das bei uns im Dorf? Ja, eh, die sind halt dann auf ein bis sieben Bier gegangen und dann waren sie wenig hilfreich und sinnstiftend irgendwann wieder daheim und das kann es nicht mehr sein. Und ja, das ist zum Teil immer noch so und das ist genau das, wo wir eben nicht mehr wollen und ich glaube, das ist das, was der Clemens gemeint hat, dass ist zum Teil immer noch so und das ist genau das, wo wir eben nicht mehr wollen. Und ich glaube, das ist das, was der Clemens gemeint hat, dass wir weg von diesem Archetyp wollen, dass der Mann, der Mann, wie auch immer der Mann sein mag, keine Ahnung, aber dass es dieses Durchbeißen und dieses Aushalten müssen, was die Erfahrung zeigt. Also wenn wir dann zu diesen 1 bis 7, 17 Bier schauen, es geht sich eben nicht aus. Am Ende des Tages geht es sich nicht aus, wenn ich nicht auf mich selber schaue, wenn meine Organisation nicht auf mich schaut, wenn meine Kolleginnen und Kollegen nicht gemeinsam zusammen auf, also wir nicht aufeinander schauen, dann wissen wir mehr als gut genug, dass es eben nicht funktioniert. Und darum heute der Reminder, ja, da müssen wir hinschauen, gemeinsam. Ja, ich würde das auch gerne aufklären, falls es da ein Missverständnis gegeben hat. Im Einsatz, die Menschen, die wir betreuen, da gibt es diese Archetypen nicht automatisch, dass wir sagen, da ist ein Mann, der wird jetzt so sein und da ist eine Frau, der wird jetzt so sein. Und manchmal gibt es das, aber es ist nicht mehr so, dass man es quasi von vornherein einschätzen kann. In unserer Organisation erlebe ich es auch nicht so, ich kann das bestätigen, was du sagst, nämlich an der Basis vom Roten Kreuz, da ist tatsächlich eine komplett bunte Mischung mittlerweile, aber ich weiß natürlich, dass es die Archetypen noch gibt und dass die Archetypen in manchen Branchen ganz besonders verhaftet sind. Und was Sie angesprochen haben, das kann ich bestätigen, nämlich, dass dieses leichter Reden, wenn Frauen dabei sind, das da in der Kultur verändert, das erlebe ich in Einsatzkräften Nachbetreuungen. Also ich habe sicher da schon viele Stunden und Sitzungen begleiten dürfen und ich glaube, es war zu 90 Prozent so, dass eine Frau begonnen hat, darüber zu berichten, wie es ihr geht seit dem Einsatz und dann sich alle anderen sehr viel leichter getan haben, zu sagen, ach so, die auch und wir auch und so. Also das erlebe ich schon, aber diese Zuschreibung, der Mann im Klienten- oder Klientinnen-Gesicht wird jetzt wahrscheinlich so sein, da gibt es schon eine ganz, ganz große Vielfalt. Und zum Thema Führung denke ich mir, die Kultur der Firma zeigt sich auch, wenn sie führen lässt. Herr Kati, ich möchte Ihnen mal ansprechen, der Weg vom Bier zum Pier ist ein langer, steiler und steiniger. der Weg vom Bier zum Bier ist ein langer, steiler und steiniger. Aber ich denke, letztendlich werden wir gehen müssen, wenn wir darauf Wert legen, dass wir weiterhin motivierte, junge, gesunde, vor allem auch gesunde und auch lang in der Organisation bleibende Mitarbeiter haben wollen. Danke. Ich finde es sehr schön, dass eine Frau jetzt da die Schulung nicht übernommen hat, wie Sie erzählt haben. Ich bin aus der Gleichstellung, ich bin Gleichstellungsbeauftragte und da haben wir so einen Witz, weil ich mache auch Schulungen in Sachen Gleichstellung und solche Dinge. Da gibt es den Witz, warum halten diese Schulungen Frauen für Gleichstellung? Weil sie billiger sind. Und ich glaube, dass wir schon noch dort sind, aber dass es sich eben Millimeter für Millimeter mit unserem Einsatz und mit dem Einsatz von solchen Frauen eben auch dahingehend verändern darf. Ich möchte noch etwas aufgreifen, was Sie gerade gesagt haben, was sehr wichtig ist. Man möchte vielleicht nicht der oder die Erste sein, die etwas nicht aushält. Zum einen, jetzt einmal bei allen angesprochen, die herinnen sind, dass ich mir selber Hilfe hole. Dass ich, wenn ich jetzt im Einsatz war, Gespräche geführt habe und es geht mir tatsächlich nicht gut, weiß ich nicht, ob jede und jeder tatsächlich dann die ist, die sagt, das war mir jetzt zu viel oder mir wird es gerade zu viel oder das halte ich nicht aus, weil ich will nicht die Erste sein, die nicht stark ist oder die irgendwas nicht kann. Und ich glaube, dass das auch ein Thema ist, dass man da das Fundament verändern darf. Also man darf die Erste sein oder der. Ja, ich möchte da gleich dazu sagen, ich erinnere mich da sofort an zwei Phänomene, die ich ganz, ganz oft in den vielen Jahren schon erlebt habe. Und das erste Phänomen ist, dass viele Menschen, die belastet sind, besonders aus Einsatzorganisationen, der Meinung sind, ich bin der Einzige, der das irgendwie nicht gut hinkriegt, ich bin die Einzige, die schlecht schläft und so weiter. Und die kommen auch zu einer Nachbesprechung mit dem Gefühl, die anderen kriegen das irgendwie gut hin, nur ich nicht. Und wenn dann dieser Damm gebrochen wird, dass jemand sagt, schlaf auch nicht gut, dann ist es sehr viel leichter oft zu sagen, ja, ich auch und ich habe es gar nicht gemerkt. Ich habe mir gedacht, ich habe es alle cool drauf. Das ist das eine. Und das zweite ist, wir haben oft eine viel zu große Hemmschwelle und die liegt für mich immer im Wort brauchen. Wir fragen Menschen, wenn du was brauchst, kannst du dich melden. Wir sagen im Freundeskreis, gerade auf der Betrags-Saison, wenn du was brauchst, ruf mich an. Und nie mehr ruft dich jemand an. Weil das eine wahnsinnig hohe Hemmschwelle ist. Jetzt muss ich entscheiden, brauche ich was, schaffe ich das nicht alleine. Es ist sofort so, dieses Blaming, du hast das jetzt schon angesprochen, alle anderen kriegen es hin, aber ich nicht. Und ich verwende seit ein paar Jahren, ich habe jahrelang nachgedacht, wie kann man das anders ausdrücken, was klarreich ist, ist mir noch nicht eingefallen, aber ich verwende zurzeit als Arbeitszettel, wenn es dir gut tun wird, wenn es dir gut tun kann, dann melde dich. Oder wenn es dir gut tun kann, dann komm zur Nachbesprechung, weil die Leute sagen, brauchen, das geht schon noch. Und da können wir gerade natürlich auch auf Themen schwellen, dann brauchen wir auch keine Nachbetreuung machen, die Leute sagen, brauchen, das geht schon noch. Und da können wir gerade natürlich auch oft Hemmschwellen, dann braucht man keine Nachbetreuung machen, wenn es eh keiner braucht. Also die Hemmschwelle ist oft groß, glaube ich, und die Selbstwahrnehmung, ich bin die Einzige oder der Einzige, der das irgendwie nicht so gut wegstecken kann, das ist auch ein Phänomen und beiden sollten wir uns, glaube ich, annähern. Jetzt kommt wieder der Blick ab. Genau, der Herr Weißengrobe ist schon unterwegs. Ja, hallo, ich bin die Bettina, ursprünglich Tirolerin und lebe in Salzburg. Und ich habe mich hergetraut nach Oberösterreich. Und ich würde kurz einen Themawechsel vielleicht machen. Was ich so in meinem Bereich sehe, ist wirklich die Not der Kinder und Jugendlichen im Moment. Und da habe ich das Gefühl, dass wir ziemlich in einer Krise stecken. Und ich möchte einfach Oberösterreich gratulieren, dass sie schon so engagiert sind. Und ich möchte es irgendwie in anderen Bundesländern auch vorantragen und wollte sie da einmal bitten, um eine kurze Stellungnahme, wie das da in Oberösterreich jetzt genau läuft, gerade in dem schulischen Kontext, wo ich einfach das Gefühl habe, wenn da wirklich eine Krise mit einem Kind ist in so digitalen Situationen, wie geht man denn da als Pädagoge oder so zum Beispiel um? Ich glaube, dass das, vielen Dank für die Frage und auch den Themawechsel, das war Thema vom letzten Krisentag und eigentlich auch vom vorletzten, von den letzten zwei Jahren, kann man es ein wenig zusammenfassen, weil letztes Mal war es ja Suizid, vielleicht müsst ihr euch einfach kurz schließen. Wir können uns voll gern kurz schließen, aber vielleicht ist es trotzdem für alle spannend, weil es gibt ja immer wieder Anfragen und eins, dass ich sehe, einiges nicken. Also die Kurzversion ist, grundsätzlich gibt es aus der Bildungsdirektion, aus der Schulpsychologie heraus mittlerweile vermehrt Bestrebungen, Kolleginnen und Kollegen, die pädagogisch stetig sind, auch da zu schulen, zu schauen, hey, wie geht man denn um mit suizidalem und selbstverletzendem Verhalten im schulischen Kontext, was kann man tun, ich weiß, dass in Oberösterreich wird die Notfallmappen gerade überarbeitet, die PädagogInnen kriegen, wo dann Handlungsschritte drinnen stehen, wo tatsächlich zum Beispiel auch die Krisenhilfe mit drinnen steht, also da steht auch drinnen, dass PädagogInnen im Einzelfall auch uns kontaktieren können. Und dieser mobile Einsatz, den ich vorher angesprochen habe, den wir als einmaligen Einsatz anbieten bei suizidalen oder psychiatrischen Krisen, der kann im Einzelfall, kommt dann immer auf den guten Austausch mit den Kollegen vor, da auch in einer Schule stattfinden, wenn da zum Beispiel heute keine Schulpsychologin vor Ort ist oder sowas. Und da suchen wir als Krisenhilfe eine ganz enge Kooperation mit der Schulpsychologie, weil wir trotzdem auch der Meinung sind, da gibt es im System eine Verantwortung und da gibt es ein ansprechbares Gegenüber, wo wir gemeinsam schauen, was wir natürlich nicht leisten können, ist a, die Pädagoginnen alle ausbilden und B, alle Krisen in Schulen bedienen. Weil dann wären wir nicht fertig. Aber wir unterstützen und da, wo es nötig und sinnvoll ist, vorne an mir und bei Interesse können wir nachher voll gerne noch einmal reden. Ich möchte etwas ergänzen zu ganz Österreich. Ich sehe es auch, Oösterreich ist echt Paradies für uns. Vor allem diese Möglichkeit, mobil in die Familien zu gehen, im psychiatrischen Fall, und da geht auch die Zukunft hin. Die Zukunft geht in die mobile Betreuung und in die Betreuung ambulant zu Hause. Aber was Kinder und Jugendliche angeht, das Jugendrotkreuz beginnt jetzt, die haben vor zwei Jahren schon begonnen, in den Schulen psychische Erste-Hilfe-Kurse für die Schülerinnen zu beginnen und jetzt beginnt der Zyklus für die Lehrpersonen, wo man genau den Fokus auf Suizidalität und selbstverletzendes Verhalten legt. Aber was wir alle gemeinsam haben, und das ist etwas, was nicht so gut ist, du hast es eben in deinem Vortrag schon angesprochen, gerade was Kinder und Jugendliche angeht, wir können noch so gut sein in der Erstintervention, in der Schulung der Pädagogen, in der Krisenintervention. Wenn wir kein Backup-System haben, dann haben wir immer wieder ein Problem und das ist im Kinder- und Jugendbereich dermaßen eklatant schlimm in Österreich zurzeit, dass wir in allen Bereichen einfach nur sehen, wie die Leute am Zahnfleisch daherkommen. Also da braucht es wirklich politische Aktionen und zwar schnell und heftig. Ich möchte jetzt so die letzten drei Minuten noch für so eine Schlussrunde im Plenum nützen. Ich darf Sie einladen, einfach das zu sagen, wo ich jetzt nie danach gefragt habe, was Sie aber unbedingt sagen wollten, wie Sie heute hierher gekommen sind. Und zum anderen vielleicht auch noch einmal anregen, während sie gerade überlegen, was denn das sein könnte, zum anderen auch anregen, dass man sie ganz persönlich auch was mitnimmt von heute, nämlich so diese Checkliste, die angesprochen wurde, die Checkliste der guten Dinge, der Dinge, die mir gut tun oder die es ihnen persönlich gut tun. Ich weiß jetzt nicht, ob man es dann so weiß oder ob man sich die wirklich schon einmal angelegt hat. Was ist es denn in meinem Ranking, was mir gut tut? Ist es der Wald, ist es Spazierengehen? Also ich weiß zum Beispiel, es ist der Wald. Sobald ich einmal zwei Stunden spazieren gegangen bin, ist mein Leben gleich wieder ein ganz anderes. Aber Sie brauchen nicht glauben, dass ich das tue regelmäßig. Weil da fällt mir alles andere natürlich zuerst ein und dann muss ich auch noch die Wäsche waschen und dieses und jenes und ich glaube, wenn man sich das vielleicht aufschreibt und sagt, bevor ich jetzt irgendwas anderes tue, mache ich das, was mir wirklich gut tut und sich das irgendwo hinschreibt, ist das so ein ganz konkretes Handlungsfeld, das einem überall helfen könnte und vielleicht nehmen wir uns alle vor, dass wir heute heimgehen und die Best of 3 aufschreiben an dem, wo wir morgen gut Stunden produzieren und das dann auch tatsächlich tun und selber versprechen oder so. Und jetzt möchte ich die Schlussrunde eröffnen. Schau mal so. Ich eröffne jetzt gleich, weil ich wollte vorher zu der Frage mit dem Pädagogen noch kurz was ergänzen, aber da waren Sie gerade schon ein wenig schneller. Eben, weil man es ja in der Praxis, in der Krisenhilfe ganz oft erlebt, auch dass man Schuleinsätze fahren und da dann suizidale Schüler haben und noch nicht sind die ersten, die sich bei uns melden, die Lehrkräfte vor Ort. Und von daher möchte ich da einfach mitgeben, mich als Lehrkraft, mich als Pädagoge nicht allein so einer Situation stellen, wenn ich suizidale Schüler habe, sondern schauen, okay, wo gibt es eben ein Backup, Beispiel Oberösterreich Krisenhilfe, wo ich mir Informationen in Beratung holen kann. Und es muss dann nicht gleich der mobile Einsatz sein, dass das unbedingt braucht, dass wir kommen, sondern leider ist, dass wir als fachliches Backup eben am Telefon auch beraten können, okay, wie ist Suizidalität einzuschätzen, welche Möglichkeiten gibt es, welche Alternativen gibt es. Und das haben wir schon ganz oft erlebt, dass das Lehrkräfte ganz gut für sich dann nutzen können, um eben auch selber wieder handlungsfähig zu werden in der Situation. Das würde ich einfach da dann gerne noch dazu ergänzen. Vielen Dank. Ansonsten, das, was man mitnimmt, das ist mir vorher bei der Barbara untergekommen. Das heißt nicht mehr, wo ich hervor Folie, in welchem Kontext genau, aber einfach das Bewusstsein darauf schauen, zu genießen, im Alltag präsent zu sein. Und das ist eben auch eines der Dinge, auf die ich ganz viel schaue, wo ich meinen Tagesverlauf keine kleine Kleinigkeit unterbringe, die einfach nur zum Genießen ist. Und wenn es ein Stück Schokolade ist oder wenn es das ist, dass ich mir vornehme, okay, übermorgen tue ich Pizza machen, wie mache ich meinen Teig, wie bereite ich das vor und, und, und, und. Also einfach das auf den eigenen Alltag schauen, wo kann ich einmal was, wieder nur für mich tun. Was Gutes tun, da möchte ich gleich anknüpfen, aber nicht ein bisschen an den Speichelfluss, ein bisschen an der Pizza, aber ich komme übermorgen. Gutes tun, da möchte ich gleich anknüpfen. Aber nicht so ein bisschen an den Speichelfluss, ein bisschen der Pizza. Ich komme übermorgen. Morgen oben gibt es es. Ich glaube, es kommen mehr. Meine Zusammenfassung von heute, die ich auch gerne noch einmal betonen und mitgeben möchte, ist zwei Dinge. Das eine ist das kollegiale Aufeinanderschauen, in Wirklichkeit als familiäre Aufeinanderschauen, nämlich schauen, ich bin bereit, ich bin offen für Gespräch, mir fällt was auf an dir und ich sage das im Positiven wie im Negativen, dass man da einfach immer sensibel bleiben soll und wollen. Und das Zweite ist, dass einfach die Hemmschwelle, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, dass wir die auszutragen können. Ich denke, Supervision ist nicht die Feuerwehr eigentlich. Es degradiert sich oft zur Feuerwehr. Supervision ist eine Reflexion, anzuschauen, wie tue ich, was macht es mit mir, was ist aus mir geworden. Das sage ich immer so schön wie die Oma, das sagt, schön groß bist du geworden. Aber ein begleitendes Instrumentarium, nicht nur wenn der Hut brennt und genauso für Führungskräfte, weil die Persönlichkeitsentwicklung und Weiterentwicklung, die tut uns alle gut und da brauchen wir jemanden, mit dem wir das anschauen können und das ist nicht immer automatisch die Familie, wo wir unsere Rolle einnehmen wollen. Also sich was Gutes tun heißt auch, die Unterstützung im Sinne der persönlichen Reflexion und Weiterentwicklung zu nehmen und nicht schwächer, jetzt geht es gar nicht mehr, dann muss es in Supervision. Das höre ich manchmal jetzt, jetzt müssen wir echt in Supervision nehmen, weil das geht gar nicht mehr. Da ist schon viel passiert vorher. Es sollte durchaus auch was Wohltuendes sein können, um rechtzeitig aufgefangen zu werden. Danke, Frau Juren, vielleicht darf ich Sie auch um die Schlussfrage... Ich habe so viel geredet, dass ich schon gar nicht mehr weiß, was soll ich jetzt noch sagen, was ich nicht eh schon gesagt habe. Ich meine vielleicht noch einmal, das, was ich eh am Anfang schon gesagt habe, das, was mich in dem Bereich aufrechterhält, ist immer dieses Bewusstsein, ich bin nicht allein, wir tun das im Team. Wir sind eine ganz, ganz riesengroße Gruppe und von da, wo ich angefangen habe, wie ich angefangen habe, waren wir in Tirol, waren wir elf Leute für alles. Wir sind eine ganz, ganz riesengroße Gruppe und von da, wo ich angefangen habe, wie ich angefangen habe, waren wir in Tirol, waren wir elf Leute für alles. Jetzt sind wir 2000 in ganz Österreich. Wir sind ein riesengroßes Team. Wir arbeiten in eine bestimmte Richtung, wo ich nach wie vor, nach 25 Jahren, überzeugt bin, wir machen was Sinnvolles. Und das bringt nicht nur die anderen weiter, sondern es bringt auch uns selber weiter. Und das ist eigentlich das Wesentliche. Und das ist jetzt das Wesentliche. Und das ist jetzt voll die schöne Überleitung, weil ich hätte nämlich vorher voll gerne auf die Frage, was nimmt man sich denn selber mit irgendwie, und ich habe nämlich darüber nachgedacht, ich bin ja jetzt gerade wieder in die Krisenhilfe gegangen, weil es mir gefällt hat. Und ich glaube, das ist eines der verbindenden Dinge, solange wir da einen Sinn drin sehen. Ich mache das gern. Ich empfinde das wirklich als Privileg, dass ich Menschen begleiten darf in schwierigen Situationen, dass ich hilfreich sein darf. Manchmal ist es tatsächlich so, wie bei der Verena ihrer Mama damals, dass ich da bin. Ich hatte das Glück, dass ich auf einer Station gearbeitet habe, wo ich die Zeit gehabt habe, dass ich mich zu der Mama dazusetzen habe können und sitzen bleiben habe dürfen. Und für mich war es sinnvoll und es war wertvoll und ich bin heimgegangen und habe gewusst, trotz aller Überforderungen, aber ich bin mit der Idee heimgegangen, ich habe etwas Gutes gemacht und es passt für mich und Ende Jahr doch, ich glaube auch, ich bin gewachsen, ich halte Sachen besser aus, ich habe so viel lernen dürfen, auch von denen, die ich begleite. Ich habe so unglaublich beeindruckende Menschen kennengelernt, die Sachen, und das ist etwas, was Barbara im Vortrag sagte, die Sachen ausgehalten haben und dabei gesund geblieben sind oder nachher wieder gesund waren, wo ich mir eigentlich gedacht habe, das kann sich nicht ausgehen. Und doch, was wir als Menschen aushalten und wie stark wir werden können, das beeindruckt mich immer wieder. Und das gilt wahrscheinlich auch für alle da herin. Und recht schön wäre es da draußen, ich hoffe, es gibt sie noch, diese Aufkleber, da steht auch eine Telefonnummer drauf, 0732 21 77. Das wohin zu kleben, wo Sie vielleicht auch wissen, dass jemand in Krisensituationen kommen könnte, auch bei irgendwelchen Empfängen, bei so Portieren oder so, das auch hingleben, dass man gleich weiß, wo man anrufen kann, weil das ist schon mal die größte Hilfe, wenn ich weiß, wo ich mich hinwenden kann. Und somit vielen Dank jetzt einmal für diesen offiziellen Austausch an alle. Und jetzt gibt es noch ein bisschen einen inoffiziellen, weil wir treffen uns jetzt einfach draußen wieder und plaudern noch einmal und machen nach allem Luft, was vielleicht noch Platz haben sollte heute. Dankeschön und schönen Nachmittag noch. Aplausos.