Guten Abend, meine sehr geehrten Damen und Herren, mein Name ist Stefan Kögelberger. Ich freue mich, Sie heute hier im Stifterhaus begrüßen zu dürfen zu einer Veranstaltung, die die zweite ihrer Art ist in diesem Monat und in der, wie ich finde, veranschaulicht wird, wofür unser Haus, wofür das Stifterhaus steht. Nämlich dafür Raum zu geben, Raum für die Beschäftigung mit Sprache, Raum für jedweden literarischen Diskurs, Raum für offenen Austausch zu einer Vielzahl an historischen und gesellschaftlichen Themen, Raum aber auch für Experimentelles, an erster Stelle aber natürlich Raum für hochwertige Literatur. Über all das hinaus aber eben auch, wie im heutigen Falle, Raum für Literatur am Anfang, vielleicht auch für Literatur als Anfang, dafür eine möglichst große Bandbreite davon abzubilden, was im zeitgenössischen literarischen Österreich los ist. Exemplifiziert vor allem, Sie wissen das, anhand von Literatur von Oberösterreicherinnen, in weiterer Folge aber auch von Österreicherinnen, ja, von Autorinnen aus dem gesamten deutschen Sprachraum. Wir haben die heutige Veranstaltung, die wie gesagt die zweite dieser Art ist in diesem Monat, mit dem Wort Debütromane beschlagwortet, ebenso wie beim ersten Debüttabend vom 11. April, an dem Verena Dolowei und Johanna Grillmeier ihre Erstlingswerke präsentiert haben, nehmen auch unsere heutigen Gäste zum ersten Mal auf der Bühne des Stifterhauses Platz. Dementsprechend bitte ich Sie um einen besonderen Motivationsapplaus für unsere heutigen Autorinnen. Herzlich willkommen im Stifterhaus, Caro Reichl und Anna-Katharina Lackner. Schön, dass Sie da sind. Ja, es war wirklich Motivationsapplaus. Vielen Dank. Caro Reichl, geborenen Linz, hat ihren Debütroman mit den Worten »Was glänzt, verschwindet mit uns« betitelt. Er ist im März diesen Jahres im Leitkampferlag erschienen. Selbstredend ist Karo Reichl ebenso wenig eine literarische Anfängerin wie Anna-Katharina Lackner. Seit einigen Jahren zeichnet sich ihr Debüt bereits am Horizont ab. So wurde die Absolventin der Literaturakademie Leonding und Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkurses mit dem Sonderpreis beim Wiener Werkstattpreis 2020 bedacht und erhielt je ein Aufenthalts- und ein Reisestipendium vom Bundesministerium für Kunst und Kultur für eben jenen Roman, den sie heute vorstellen wird. Auch ist was glänzt, verschwindet mit uns, freilich nicht K.O. Reichls erste literarische Veröffentlichung. Seit 2020 wurden Texte von ihr in namhaften Literaturzeitschriften publiziert, zuvor das zu nennen, sie ahnen es, ist natürlich die Literaturzeitschrift unseres Hauses, des Stifterhauses, die den Titel Die Rampe trägt, aber auch in Ausgaben von Eroste Post oder Litro Boner finden sich Texte von Caro Reichl. Anna-Katharina Lackner wurde in Graz geboren. Ihr in der Form von Tagebucheinträgen verfertigtes Romandebüt trägt den Titel Fremdlinge und ist im September des Vorjahres im Residenzverlag erschienen. Heute lebt Anna-Katharina Lackner in Wien und in Oberösterreich, genauer gesagt in Heiligenberg. Um ehrlich zu sein, kannte ich diesen Ort nicht, bin jetzt aber nach kurzer Recherche davon überzeugt, das stimmt aber glaube ich nicht, das haben wir gesehen vorhin, dass wesentliche Teile des Romans dort entstanden sein müssen, bietet diese Gemeinde in der Nähe von Christkirchen mit seinen 717 Einwohnerinnen doch vermutlich weitaus größere Möglichkeiten zur Kontemplation als die Großstadt Wien. Für beide Autorinnen zählt die Beschäftigung mit Sprache zu ihrem beruflichen Alltag. Während Caro Reichl als Texterin und Konzeptionistin in der familieneigenen Werbeagentur beschäftigt ist, ist Anna-Katharina Lackner als Sendungsgestalterin und Moderatorin für Ö1 und als Redakteurin für die Mehrreich Film beim Radiosender FM4 tätig. Auch für Anna-Katharina Lackner ist das literarische Schreiben, wie bereits erwähnt, keineswegs Neuland, so veröffentlichte sie bereits in Anthologien gemeinsam mit klingenden Namen der zeitgenössischen österreichischen Literatur, wie etwa Bavi Markovic, Verena Rosbacher oder Tonio Schachinger. Zu guter Letzt schulde ich Ihnen noch die Moderatorin des heutigen Abends. Ich darf auch Sie herzlich wieder im Stifterhaus willkommen heißen. Herzlich willkommen, Margarete Affenzeller. Schön, dass du wieder da bist. Margarete Affenzeller ist in Freistaat geboren, nach ihrem Studium der Germanistik, Geschichte und Theaterwissenschaft in Wien war das Heimweh, sagen wir, nicht so groß und so lebt sie auch heute noch in der Bundeshauptstadt, wo sie seit vielen, vielen Jahren für die Tageszeitung Der Standard als Redakteurin im Kulturressort tätig ist, vornehmlich für den Bereich Theater. Ich wünsche uns einen anregenden und interessanten Abend und darf das Wort an Margrethe Affenzöller übergeben. Vielen Dank. Ja, einen schönen guten Abend. Ich wollte Ihnen jetzt auch zwei österreichische Autorinnen vorstellen, die zufälligerweise beide vorgestellt. Sie sind auch beide mit einem Bein vielleicht oder mit einem halben Bein zumindest noch in Oberösterreich, mit Oberösterreich verbunden. Caro Reichl und Anna-Katharina Lackner, ich bitte Sie beide nachher auf die Bühne, allerdings hintereinander, weil die Werke doch einigermaßen unterschiedlich sind. Es geht zwar in beiden Büchern, die Sie vorstellen, um Wendepunkte oder um Momente, die sozusagen lebensentscheidend sind im Leben der Protagonistinnen, aber dennoch erzählen die beiden Autorinnen auf jeweils ganz unterschiedliche Art und Weise. Sie benutzen ganz unterschiedliche literarische Strategien und finden auch völlig andere Tonlagen. und finden auch zu völlig anderen Tonlagen. Und diese Stimmungen, die eben in dieser Literatur drinnen sind, werden Sie ja dann auch bei den Lesungen mit nachvollziehen können. Eine Parallele in diesem Werk gibt es aber, oder in den beiden Werken gibt es aber dennoch, und zwar sind beide Bücher auch, haben den Schauplatz Oberösterreich. Das eine weniger, das andere mehr. Aber dann hören, wie gesagt, die Gemeinsamkeiten schon auf. Bei Caro Reichl möchte ich noch dazu sagen, sie war Finalistin. Ich glaube, das hast du auch schon erwähnt. Beim Erostepos Literaturpreis, beim Wilhelmser Frauenliteraturpreis und auch beim Wiener Werkstattpreis, genau, und auch schon sehr viele Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien. Ja, du arbeitest auch als Werbetexterin, wofür momentan vielleicht gar nicht so viel Zeit aufzubringen ist. Der Roman trägt den Titel Was glänzt, verschwindet mit uns. Und er erzählt von einer jungen Frau, die in Linz lebt. Sie ist Psychotherapeutin und sie hat mit einigen Fronten in ihrem Leben zu kämpfen. in ihrem Leben zu kämpfen. Es sind gar keine Katastrophen eigentlich, sondern eher so Dinge, die immer schief gehen oder die nie richtig gehen. Das finde ich bemerkenswert, weil das ist eigentlich das, was uns alle irgendwie eint. Es sind so Baustellen aus der eigenen Familie, sie hadert ein bisschen mit der Herkunftsfamilie, mit der Beziehung zu ihren Schwestern, es sind insgesamt drei Schwestern, auch mit den Hierarchien aus der Kindheit, die man oft ein Leben lang gar nicht mehr abstreifen kann. Auch das Thema des abwesenden Vaters kommt vor, auch die sich schon leer gelaufen haben, die Beziehung zu ihrem Lebensgefährten ist ein Strang in diesem Roman. Und natürlich nimmt auch dieser Arbeitsplatz Psychotherapie einen großen Raum ein. Und es ist erfreulich zu sehen, oder nicht erfreulich, es ist vielleicht auch ein bisschen schockierend, dass eben auch Psychotherapeuten und Therapeutinnen ihr Leben eigentlich überhaupt nicht im Griff haben. Das kennt man vielleicht ja auch aus der eigenen Erfahrung. Die Stelle, die Caro Reichl jetzt lesen wird, die macht sie auch jetzt noch bekannt mit einer weiteren Herausforderung in ihrem Leben, und zwar dem Herrn Dr. Peschmann. Der ist Chirurg und er ist Patient oder Klient in ihrer psychotherapeutischen Praxis. Und es wird vorher noch eine kleine andere Stelle geben, die sie liest, andere Stelle geben, die sie liest, aber die darauffolgende Stelle wird dann sein, wo sie diesen Patienten oder Klienten unpassenderweise bei einem psychotherapeutischen Gespräch bei ihm zu Hause in der privaten Wohnung aufsuchen wird. Ich bitte dich auf die Bühne, Caro Reichl, bitte. Vielen Dank für die Anmoderation. Wir haben ja schon gehört, Nola, die Protagonistin, hat einige Probleme. Und wir beginnen jetzt bei noch einem Problem in ihrem Leben. Und zwar ist ihre Schwester Ida verstorben und wir tauchen ein bei der Beerdigung. Sie fühlt sich von diesem Tod sehr überrumpelt und hat eigentlich keine guten Strategien, wie sie das irgendwie handelt und hat dann immer wieder dieses Phänomen, dass sie sich in eine Phönixgestalt verwandelt. Unter mir erstreckt sich ein gigantischer Ozean. Ich nähere mich dem Wasser und gleite über jene Stellen, wo das Meer am türkisesten leuchtet. Ich tauche meine Krallen ein. Durch den Widerstand spritzen mir einzelne Wassertropfen entgegen. Ich blicke zur Küste. Niemand da. Die Luft riecht nach Salz und Fisch. Ich fliege höher. Keine einzige Wolke am Himmel. Ich spüre keinen Gegenwind, der mich aus dem Gleichgewicht bringt. Ich gerate ins Wanken, ich verliere die Kraft, ich falle. Ich brauche ein paar Minuten, bis ich verstehe, wo ich bin. Ich trage ein schwarzes Kleid und schaue auf den hölzernen Sarg, den ich vor ein paar Tagen mit Katrin ausgesucht habe. Ich sitze in der ersten Reihe. Neben mir Katrin und mit ihrem Mann und ihrem Sohn. Auf der anderen Seite Friedrich. Ich schaue bestehend zu Boden. Seit deinem Tod verliere ich das Bewusstsein häufiger und hebe ab. Ich habe keine Kontrolle darüber, wann oder für wie lange ich mich verwandle. Über den Wolken gibt es kein Zeitgefühl. Die Luft kennt nur Gegenwart und Zukunft. Das Vergangene hat zu viel Gewicht. Es könnten fünf Minuten sein oder auch Stunden. Bis jetzt ist es nur selten passiert, wenn ich unter Menschen war. Ich habe keine Ahnung, wie es für sie aussieht. Als würde ich schlafen oder als wäre ich in Gedanken? Ich frage mich, ob es jemandem aufgefallen ist. Ich glaube nicht. Die Trauerrednerin bittet uns aufzustehen und die Trauerhalle durch den mittleren Gang zu verlassen. Sie sagt, die Familie zuerst. Ist es schon vorbei, frage ich Friedrich, aber offensichtlich ist es das, denn Katrin und alle anderen Gäste erheben sich.« In meiner Erinnerung sind wir gerade erst reingegangen. Die Trauerrednerin sprach über deine Kindheit. Sie sagte, dass du Glück hattest, uns zu haben. Du warst für deine Schwestern immer dankbar gewesen. Sie schaute mir dabei direkt ins Gesicht und dann fühlte es sich wieder so an, als könnte ich mich von außen beobachten. Ich sah, wie sich das Feuer über meinen Körper ausbreitete. Ich unterdrückte einen Schrei, ich versuchte ruhig zu sitzen, um keine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, und plötzlich war ich weg. Kathrin geht zum Ausgang, raus in den Hof, ich folge ihr. Die Tränen rinnen ihr über das Gesicht. Es wäre gut, wenn ich jetzt auch weinen könnte. Ich sollte den anderen Trauergästen zeigen, dass ich richtig mit meiner Trauer umgehen kann, und zwar offen. So, und jetzt, wir befinden uns noch am selben Tag, springen wir, wo sie am Tag, also am Abend von dieser Beerdigung, kommt sie dann zu Herrn Pechmann, das ist einer ihrer neuen Patienten, und da schaut sie eben unangemessener Weise persönlich vorbei. Du schlurfst, hast du gesagt. Ich betrete seine Wohnung und frage mich, ob du noch immer finden würdest, dass ich komisch gehe. Du bewegst dich manchmal, als wärst du in deiner eigenen Welt, irgendwie langsam kriechend, aber auch auf seltsame Weise geschmeidig. Herr Pechmann führt mich ins Wohnzimmer. Die Luft steht. Meine Haut glüht. Ich wische mir den Schweiß von der Stirn. Meine Strickweste verrutscht. Ich ziehe sie runter zum Handgelenk. Diese Westen sehen so spießig aus, hast du immer gesagt. Doch für mich ist sie wie eine zweite Haut. Eine zweite Haut ist gut, vor allem, wenn man so schon keine Dicke hat. Herr Pechmann bittet mich, auf seinen weißen Sofa Platz zu nehmen. Ivory, nicht weiß. Weiß sagt mir nichts zu so gedämpften, hellen Tönen, würdest du jetzt sagen. Ich setze mich. Ich schaue auf meine Beine. Ich bin mehr Oberschenkel als Kleid. Hätte ich wenigstens eine dunkle Strumpfhose angezogen, dann wäre der Fokus auf meinem prallen Oberschenkel nicht so groß, aber gelbes Kleid und dunkle Strumpfhose, das hätte auch nicht gut ausgesehen. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Das Kleid ist viel zu kurz. Bist schon wieder so heiß. Was, wenn ich das Gespräch nicht schaffe? Ich darf von meinen Klientinnen und Klienten nicht bewusstlos werden. Wenn sich das rumspricht, und sowas spricht sich immer rum, kann ich meine Arbeit als Therapeutin vergessen. So schnell kann ich gar nicht schauen, weist mich jemand ein. Wir wollen sie nur ein bisschen beobachten. Mein Tag wäre dann durchgetaktet mit Medikamentengabe sowie Geschmacks- und Bewegungs- und Einzel- und Auf-zur-Gruppen-Therapie. Fangen wir mit Ihnen an, möchten Sie uns etwas erzählen? Wie würden Sie denn das Verhältnis zu Ihren Eltern beschreiben? Haben Sie Geschwister? Geben Sie Ihrer Trauer denn auch genug Platz? Herr Pechmann drückt mir ein Glas Rotwein in die Hand. Er prostet mir zu. Ich sollte es ablehnen, aber ich bin nervös und wenn du nervös bist, bist du verklemmt, hast du gesagt, also trinke ich. Schöne Wohnung, sage ich. Danke. Ich mag ihr Kleid. Die Farbe steht ihnen gut. Er nimmt noch einen Schluck. Ich blicke zu Boden, damit er mein rotes Gesicht nicht sieht. Es gibt noch etwas, was ich ihnen am Telefon nicht erzählen wollte. Und zwar, ich habe Angst, dass etwas mit mir nicht stimmt, weil ich, wenn ich bei der Arbeit bin, denke ich oft, mögen Sie die Beatles? Ich könnte ein bisschen Musik machen, wenn Sie wollen. Herr Pechmann zeigt mir den Plattenspieler und seine Schallplatten. Er erzählt, welche Musik er abgesehen von den Beatles hört, Liam Gallagher, Arctic Monkeys, aber auch so viel Musik von Hans Zimmer. Er redet schnell. Ich glaube übrigens, dass das mit Nina jetzt endgültig vorbei ist. Das tut mir leid, sage ich und klinge dabei viel zu euphorisch. Wir waren nicht lange zusammen, erst eineinhalb Jahre. Ich dachte, das würde es weniger schlimm machen. Es ist nie einfach, wenn man jemanden aus seinem Leben streichen muss. Dieses Mal bemühe ich mich, meiner Stimme auch wirklich mehr Mittel zu verleihen. Es hölpst. Was ich vorher eigentlich sagen wollte, ich denke, irgendwann dachte ich, ich kann es kommen sehen. Was genau? Er ächzt sein Glas. Wie schmeckt Ihnen der Wein? Sie lenken ab. Ich will nur wissen, ob Sie den Wein gut finden. Ja, ist billig. Sieht man ihm gar nicht an, oder? Womöglich können Sie mir auch nicht ansehen, wie daneben ich bin. Wie meinen Sie das? Was können Sie denn kommen sehen? Sie müssen wissen, dass es nicht daran lag, dass ich betrunken war, als ich das Bewusstsein im OP verloren habe. Sondern er macht eine Pause. Ich hatte so ein Gefühl. Das habe ich öfter. Das beunruhigt mich. Was für ein Gefühl? Er schweigt. Seine Lippen sind dünn und sein Mund so breit, dass er mich an einen Fisch erinnert. Das habe ich mir während unserer Schulzeit schon gedacht. Nur an welchen weiß ich nicht. Ein Doktorfisch oder ein Dorsch. Vielleicht ist das auch ein blöder Vergleich, aber für mich hat er eben ein Fischgesicht und das meine ich positiv. Sein breiter Mund verleiht seinem schmalen Gesicht eine feine Mimik. Es fällt mir nicht leicht, darüber zu reden. Versuchen Sie es. Wir haben Zeit. Haben wir? Ja. Wie viel? So viel Sie wollen. Manchmal denke ich, ich kann es kommen sehen. Was? Ich weiß, dass das nicht möglich ist, aber wenn ich jemanden anschaue, sehe ich es oder sehe es nicht. Was denn, Herr Pechmann? Frau Nimmel, bitte versprechen Sie mir, dass Sie diese Informationen für sich behalten. Das habe ich doch schon. Ist Ihnen nicht heiß? Erwischt sich der Schweiß von der Stirn. Es hat gefühlt 30 Grad. Wollen Sie die Weste nicht ausziehen? Reflexartig tue ich, was er sagt. Er schmunzelt. Ich hätte gar nicht gedacht, dass Sie eine Tätowierung haben, sagt er, und da springt er mich schon an, der Phönix auf meinem Unterarm. Schnell ziehe ich die Weste wieder über. Eigentlich ist mir gar nicht so heiß. Genau genommen ist es sogar ein bisschen frisch, finden Sie nicht? Ist Ihnen die Tätowierung peinlich? Nein? Dann zeigen Sie sie mir doch. Tätowierung peinlich. Nein? Dann zeigen Sie sie mir doch. Ich zögere, bevor ich den Ärmel hochziehe. Ich betrachte die viel zu dicke schwarze Outline und die knallige feuerrote Farbe mit den gelben Akzenten, die meinen Unterarm ziehen. Warum ein Phönix? Der steht für Entsterblichkeit, der muss groß und sichtbar sein, sollte ich sagen. Doch stattdessen lasse ich die Tätowierung wieder unter meinem Ärmel verschwinden. Ich bin nicht gekommen, um mit Ihnen über mich zu sprechen. Wenn es Ihnen nicht mehr gefällt, können Sie sie ja entfernen lassen. Muss nervig sein, immer wieder gefragt zu werden, warum und was es bedeutet. Sagen Sie mir jetzt, worüber Sie reden wollen, sonst halte ich es für das Beste, wenn ich gehe. Nein, bitte, bleiben Sie. Er stellt sich vor mich hin. Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich sehen kann, ob jemand stirbt. Ich wusste im Krankenhaus genau, wen es als nächstes treffen wird. Tage oder Wochen, bevor es so weit war. So, jetzt wissen Sie es. Er schenkt sich noch ein Glas ein, das er sofort wieder leert. Vorsichtig frage ich nach, und wie? Ich konnte es in ihren Augen sehen. Ich wusste genau, wer stirbt und wer nicht. Glauben sie, ich bin verrückt? Ich könnte mir vorstellen, fange ich an, sein panischer Blick macht mich nervös. Ruhe bewahren, sage ich mir, dass das, was sie erlebt haben, gar nicht so verrückt ist. Sie stehen unter einem enormen Druck. So häufig, wie sie von Sterbenden umgeben sind, entwickelt man wohl ein Gespür für den Tod. Eine Träne rinnt über die Wange. Wie gerne würde ich meine Hand auf seinen Rücken legen und ihn streicheln. Sie halten mich für verrückt. Nein. Ich weiß, dass sie das tun. Wir könnten sie auch nicht. Wenn sie mir sagen, sie könnten den Tod sehen, ich würde sie für durchgeknallt halten. Ganz einfach, weil das nicht geht. Das ist nicht normal. Er wirft sein leeres Weinglas zu Boden. Dann stützt er seinen Kopf in den Handflächen ab. Ich kenne diese Verzweiflung, diese Angst, nicht richtig, nicht in Ordnung zu sein. Es ist, als säße ich mir selbst gegenüber, faszinierend, wie man sich in anderen oft besser erkennt. Ich hätte deswegen zu der Psychologin im Krankenhaus gehen können, aber ich habe mich nicht getraut, aus Sorge, ich könnte meinen Job verlieren. Ich kann es gut nachvollziehen, wie man sich fühlt, wenn man Dinge sieht, die andere nicht sehen können, sage ich. Sind Sie denn schon einmal in so einer Situation gewesen oder sagen Sie das nur so? In meinem Bauch wird es heiß, als würde sich im Inneren der nächste Feuerball bilden, der darauf wartet, mich zu verbrennen. Doch ich kann ihm nicht vertrauen, dass ich seit kurzem sehe, wie ich meinen Körper verlasse und mich in einen Phönix verwandle, denn dann wird er bestimmt keine weiteren Termine mit mir vereinbaren wollen. Ich habe das Gefühl, dass sich die Zeit plötzlich ganz langsam anfühlt. Alles wirkt dumpf und weit weg, die Farmen verblassen, als hätte sich ein Schleier über die Wirklichkeit gelegt. Und da sehe ich dich und mich und Katrin. Wir gehen gemeinsam zur Schule. Ihr müsst mich mitnehmen, unsere Mutter besteht darauf. Dabei müssen wir am Haus von Frau Weber vorbei. Sie ist unsere schrullige Nachbarin, die seit Jahren vom Erbe ihres Mannes lebt und wöchentlich einen neuen Pullover für den Dackels Bili strickt, sogar im Sommer. Uns bringt sie regelmäßig einen selbstgebackenen Kuchen vorbei, einfach so. Ich glaube, sie hätte sich auch Kinder gewünscht und gegenüber unserer Mutter empfindet sie zum einen Neid, weil sie drei Kinder hat und zum anderen Mitleid, weil sie drei Kinder hat. Weißt du eigentlich, dass Frau Weber funkelt, fragst du Katrin. Aber das ist auch viel grau. Es wirkt ein bisschen, als würde sie verstauben. Du spinnst, antwortet Katrin und schüttelt den Kopf. Du willst noch etwas hinzufügen, lässt es dann aber bleiben. Eine Woche später ist Frau Weber tot. Gehirnblutung, sagt unsere Mutter. Bei Frau Webers Beerdigung wirkst du auf seltsame Weise bedrückt. So gut kanntest du sie doch gar nicht, denke ich. Mitten in der Nacht kommst du zu mir. Bist du wach, fragst du. Ja, antworte ich. Du legst dich neben mich. Du schweigst. Ich schlafe beinahe wieder ein. Da sagst du. Kann ich dir ein Geheimnis anvertrauen? Nein, denke ich. Nicht schon wieder. Du denkst dir ständig irgendwelche Geschichten aus, mit denen du mir Angst machst. Die letzten Wochen habe ich auf der Couch geschlafen, weil du mir im Detail beschrieben hast, wie die Zomberhexe aussieht, die sich in meinem Kleiderschrank versteckt und das sie ihre Beute am liebsten lebend frisst. Es ist egal, wie oft du mich schon belogen hast. Ich glaube dir immer. verraten, sagst du, und wie immer, sagst du, wie immer, und ich schwöre, dass ich es für mich behalten werde. Du holst tief Luft. Ich glaube, ich kann die Zeit sehen, aber nur, wenn sie bei jemandem zu Ende geht. Ich ziehe die Augenbrauen hoch und schüttle den Kopf. Wenn du mich reinlegen willst, musst du dir schon etwas Besseres einfallen lassen. Nein, ich kann es wirklich sehen. Ich sehe eine Art Glitzerstaub, das sich wie eine Hülle um die Menschen herum bildet, die nicht mehr lange haben. Um Frau Weber haben sich anfangs viele kleine glänzende Partikel gebildet. Die verloren dann ihren Glanz und verfärbten sich grau. Du beharrst auf deine Geschichte, wie sonst auch, wenn du mir eine Lüge erzählst. Nur scheint es dieses Mal, als hättest du Angst. Ich bin verunsichert. Könnte es sein, dass du die Wahrheit sagst? Und? Glitzere ich auch? Vergiss es. Du willst aufstehen. Ich halte dich am Arm fest. Bei wem hast du es noch gesehen? Willst du das wirklich wissen? Wenn du es weißt,irst du die sorgen machen und was man weiß kann man nicht rückgängig machen trotzdem antworte ich denn obwohl ich erst zehn bin ist mir klar dass niemand so ein geheimnis mit sich herumschleppen sollte herr professor bergmann sagst du bei ihm glänzt der staub noch genau wie bei frau anfangs auf. Der kann ruhig sterben, so schwer wie der seine Mathe-Tests macht. Ich lache, du nicht. Ich bereue, dass ich nicht ernst geblieben bin. Es kommt nicht oft vor, dass du mir etwas anvertraust. Normalerweise ist deine erste Wahl Katrin. Es dauert ein paar Sekunden, bis du weitersprichst. Und bei Toni auch. Bei Toni sind die kleinen Teilchen schon sehr grau. Ich runzle die Stirn. Auf Toni passten wir hin und wieder auf. Letztes Mal hat er mir ein Herz auf ein Post-it gemalt und gesagt, wenn er groß ist, würde er mich heiraten. Der ist doch erst vier. Ich weiß, sagst du, aber alles glänzt um ihn herum. Drei Wochen später verschluckt Toni den Haustürschlüssel. Herr Professor Bergmann stürzt beim Wandern, beide tot. Von da an zweifle ich nicht länger daran, dass du den glänzenden Staub wirklich sehen kannst. Du hattest schon immer ein gutes Gefühl für Zeit. Du weißt auf die Minute genau, welche Uhrzeit ist und du kommst nie zu spät. Du schleichst dich immer häufiger abends zu mir ins Bett. Du flüsterst, du zögerst. Ich sehe dich aufmerksam an, ich höre zu und du erzählst mir mehr. Du musst dir die Zeit vorstellen wie einen Niesel regeln aus Glitzer und Staub, sagst du. Bei den meisten ist der Glitzerstaub noch relativ durchsichtig. Man merkt ihn kaum. Ich glaube, die Glitzerpartikel sind ein Schutz. Sie wirken wie ein Schleier, der mit einem Tattoo nicht zieht. Aber sie können einen nicht ewig schützen. Irgendwann verlieren sie ihren Glanz und was glänzt, verschwindet mit uns. Ich versuche mir das Bild vorzustellen und nicke langsam. Wir müssen die Personen warnen. Vielleicht sterben sie dann nicht, sage ich. Das glaubt uns doch keiner. Wie kommt das denn, wenn ich behaupte, dass ich Dinge sehe, die sonst keiner sieht? Und selbst wenn die Betroffenen es wüssten, könnten wir es nicht verhindern. Sie würden sterben, so wie eben Frau Weber auch. Aber sie könnten sich verabschieden. Ich bin mir nicht sicher, ob es das einfacher macht. Du schweigst. Die Stille fühlt sich in der Dunkelheit ewig an. Ich denke schon, du schläfst. Da fragst du, hältst du mich für verrückt? Nein, ich will das auch können. So toll ist das gar nicht, sagst du, aber das glaube ich dir nicht. Die Zeit vergeht. Du bist du, ich bin ich und allmählich entsteht daraus ein Wir. Du distanzierst dich von deinen Freundinnen, wir verbringen unsere Nachmittage zu zweit. Katrin zieht nach München. In den unregelmäßigen Abständen besucht sie uns. Sie sucht bei jeder Gelegenheit deinen Körperkontakt. Sie tut, als wäre keine Zeit vergangen, als wäre ihr noch immer eine Einheit. Aber du und ich, wir sind jetzt eins. Du hast erkannt, dass es gut ist, mir einen Teil von dir zu geben. Von mir brauchst du dich nicht zu verstellen. Ich mag dich, wie du bist. Ich kann den Tod nicht sehen und sehe ihn trotzdem überall. Ich frage dich ständig, ob du etwas siehst. Du sagst erst nein, dann nichts, dann ich solle damit aufhören. Schließlich lachst du und fragst, war dir nicht klar, dass das alles nur erfunden war? Als du mit 19 ausziehen willst, wird unsere Mutter krank. Du hattest dich schon in Wien an der Uni eingeschrieben für Psychologie, Aber du sagst sofort alles ab und bleibst, damit ich mich nicht allein um sie kümmern muss. Du sagst, auf ein Jahr früher oder später kommt es auch nicht an. Du fängst an, unserer Mutter mit den Uhren zu helfen. Anfangs ist es wirklich nur ein Helfen. Gemeinsam steht ihr in dem kleinen Geschäft Montag bis Samstag, 9 bis 18 Uhr. Und irgendwann bist du allein. Je schlecht es unserer Mutter geht, desto mehr meide ich dich. Nie bleibe ich länger als drei Minuten mit dir zu zweit in einem Raum. Zu groß die Angst, du könntest den glänzenden Stau erwähnen. Wenn wir sprechen, blicke ich zu Boden. Du brauchst keine Angst zu haben, dass ich etwas sage, sagst du. Ich verstehe, dass du es nicht wissen willst und das ist auch besser so. Ist doch eh klar, dass sie stirbt, sage ich. Kurz darauf lerne ich Friedrich kennen. Er schreibt mich auf Facebook an, weil mein Profilbild hübsch sei. Wir treffen uns einmal, zweimal, zehnmal und ich ziehe bei ihm ein. Ich distanziere mich von dir und warte, bis es vorbei ist. Willst du zu mir kommen? Sehen wir uns heute? Was machst du morgen? Schreibe ich dir nach ihrem Tod. Ich habe Zeit, antwortest du. Wir reden nie wieder über den glänzenden Staub. Herr Pechmann sieht mich an. Meine Schwester hat mir auch mal erzählt, sie könnte den Tod sehen, sage ich. Ich mache dich älter, erfinde ein Praktikum im Altersheim dazu und sage, dass es da angefangen hat, damit Herr Pechmann sich besser mit der Geschichte identifizieren kann. Manchmal brauchen wir die Geschichten von anderen, damit wir besser an uns glauben können, hast du gesagt. Sie war überfordert, weil um sie herum so viele Leute gestorben sind, denn obwohl der Tod immer da ist, ist er trotzdem tabu. Herr Pechmann stimmt mir zu. Wie geht es ihrer Schwester jetzt? Sie hat das Problem nicht mehr. Sie müssen mir helfen, dass es bei mir auch weg geht, dann könnte ich ein besserer Chirurg sein. Für ein paar Sekunden schauen Herr Pechmann und ich uns einfach nur an und sagen nichts. Erst jetzt fällt mir auf, dass die Hitze in meinem Körper verschwunden ist. Am nächsten Tag bin ich wieder vor Friedrich wach. Es ist 4.22 Uhr. Ich habe eine neue Nachricht erhalten. Herr Pechmann schreibt, vielen Dank, dass Sie gestern bei mir waren. Ich gehe in die Küche und mache mir einen Kaffee. Der Kaffee schmeckt gut, außergewöhnlich gut, warm, stark, intensiv. Man könnte sagen, er schmeckt wie mein erster Kaffee überhaupt. Ich setze mich neben Morley auf die Couch. Er springt runter. Er stört mich nicht. In Gedanken bin ich bei Herrn Pechmann und bei unserem gestrigen Gespräch. Ich grinse. Ich bin mir sicher, dass seine Sorgen nicht kleiner oder weniger schmerzhaft sind als meine. Aber es tut mir gut, in seine Haut zu schlüpfen und wenigstens vorübergehend ein bisschen weniger ich selbst zu sein. Danke. Vielen Dank für die schöne Lesung. An diese Stellen würden sich jetzt sehr, sehr viele Fragen anknüpfen. Es sind, vielleicht um es ein bisschen übersichtlicher zu machen, die drei Hauptfiguren. Nola Nimmerl, die Psychotherapeutin, ihre Schwester Ida, die auch das Du ist in der Anfangspassage, also sie führt Gespräche mit ihrer Schwester Ida, die auch das Du ist in der Anfangspassage, also sie führt Gespräche mit ihrer Schwester, die eben in der Zwischenzeit verstorben ist und als dritte Person der Herr Pechmann, der Chirurg, der eben der Klient ist und diese drei Figuren haben etwas sehr ganz Besonderes, das haben Sie ja jetzt auch gehört, ganz Besonderes, das haben Sie ja jetzt auch gehört. Sie haben, können Dinge sehen, die andere nicht sehen können und die Nola, die Protagonistin, kann durch ihr Phönix-Tattoo in einer Situation, die meist eine Überforderung ist, quasi ihr Leben verlassen, ihren Körper verlassen oder sie imaginiert es zumindest. Also es sind sehr, ich würde es mal salopp sagen, so Fantasy-Ebene, die da drinnen ist in ihrem Roman. Entschuldige, wir sind bei du. Und wir haben also drei Figuren, die zugleich auch sehr real sind, mit ganz realen Problemen. Und meine Frage wäre als erstes, wann war für dich klar, dass es diese science-fiction-haften Momente eigentlich braucht? Also dass so eine Ebene, die eben dem Realen enttoben ist, in dieses Buch hineinfinden muss und warum war es dann ein Phönix? Ja, also für mich sind das gar nicht so Fantasy-Elemente, auch wenn man es vielleicht so lesen kann. Für mich war eher so die Herausforderung, dass man, wenn man das Thema Tod nimmt, dass man da halt Bilder dafür findet, weil ich finde, das ist trotzdem so etwas Schweres, Schwieriges und eben auch die Trauer an sich ist oft so unbegreiflich, wenn sie einen halt direkt trifft und ich habe dann, also ich schreibe meistens in der Früh und da, keine Ahnung, denke nur nicht so vernünftig über Sachen nach und irgendwie habe ich dann einfach so die, also ich glaube, ich habe ursprünglich eine Kurzgeschichte auch geschrieben und da war es auch so, dass die Protagonistin was erlebt hat, was sie nicht hat, handeln können und sie hat dann eben diese Phönixfigur verwandelt. Und diese Verwandlung ist ja nichts, was sie absichtlich steuern kann, sondern das passiert eben, wie du gesagt hast, in so einer Überforderung. Und ich habe das dann irgendwie spannend gefunden, weil ich habe mir so gedacht, wenn man das halt nicht hat, also dieses Phönix-Element, dann ist halt die Trauer, wie sie irgendwie immer ist, sie ist halt dann überfordert und vielleicht hat man halt dann ein Blackout, aber es passiert halt dann quasi nichts. Und dieses Nichts darzustellen, habe ich dann irgendwie nicht so spannend gefunden. Und ja, dann fand ich eben diesen Vergleich gut, weil es halt eben einerseits was sehr Körperliches ist, so wie sie das erlebt. Also sie spürt das halt auf der Haut und so in ihrem Bauch drinnen, in ihrem Körper. Und es nimmt halt dann so quasi so alle Sinnesebenen mit. Also dann eben auch diese Fantasie und so dieses Etwas sehen, was halt jetzt nicht irgendwie da ist. Und ich glaube, wenn man um jemanden trauert, dann ist das ja auch so, also kein anderer kann es halt so sehen wie du in diesem Moment. Es ist so was mega Individuelles. Und genau, deswegen hat es da so reingefunden. Und der Phönix, also es wird nicht alles jetzt in den Ausschnitten so ganz klar. Also sie hat das Gefühl, sie tritt in eine andere Welt oder sie tritt aus ihrem Körper raus. Flügel wachsen, sie erhebt sich, sie steigt in die Lüfte, wird leicht, sieht eigentlich die Welt und so hat einen Überblick. Also es ist eigentlich ein sehr idealer, angenehmer Zustand. Aber dennoch könnte es ein anderer Vogel sein, aber es ist ein Phönix. Also warum hast du dich für diesen Vogel entschieden? Ja, das hat natürlich eben mit diesem Thema von Wiedergeburt, das Leben, was sich im Phönix ständig erneuert. Das fand ich irgendwie spannend und ich glaube eben auch in Nola selbst steckt so eine tiefe Sehnsucht nach einem Neuanfang und danach, dass irgendwie was weitergeht. Und gleichzeitig zeigt, finde ich, diese Phönixspirale auch so ein bisschen diese Gefangenheit, weil es ist immer derselbe Ablauf. Also es ist immer, er entflammt neu, er verbrennt irgendwann ganz und aus der Asche steht er wieder auf und so wiederholt sie das immer und immer wieder. Und genau, auch für Nole ist es sehr schwierig, aus ihrer Trauerspirale auszubrechen. ja glaube ich jetzt keinen speziellen Linz-Roman dir vorgenommen, aber trotzdem ist Linz der Schauplatz oder wird sehr, sehr oft erwähnt. Die Hauptfigur, also Nola, ist grundsätzlich, habe ich schon mehrfach jetzt auch angedeutet, die steckt so ein bisschen fest und ist jetzt nicht richtig glücklich und sie erwähnt aber auch Linz oft als Wohnort, wo sie eigentlich nicht genau weiß, warum sie da ist. Sie sagt einmal in einer Bar am Abend zu einem Bekannten, dass Linz nicht besonders aufregend ist. Und sie sagt auch, Linz tratscht. Also in Linz glauben immer alle, alles zu wissen von den anderen und so weiter. Warum hast du dich für Linz als Schauplatz für diese Geschichte entschieden? Ja, ich wollte halt was nehmen, was ich irgendwie kenne und ansonsten hätte es nicht so viele Orte gegeben. Aber für mich hat Linz halt irgendwie schon was Passendes, weil eben, wie du gesagt hast, ich habe schon das Gefühl, man kann sich schon irgendwie kennen, so um ein paar Ecken immer wieder und dadurch, dass sie halt alle irgendwie so ein bisschen kennen, auch wenn es jetzt kein Dorf ist, aber dadurch, dass sie alle so ein bisschen kennen, hat das halt auch wieder so etwas, was einen gefangen macht oder halt einengt und das passt halt eben zu dem Motiv, finde ich ganz gut und genau mit Linz, ja, ich glaube, ich habe das engt. Und das passt halt eben zu dem Motiv, finde ich ganz gut. Und genau mit Linz, ja, ich glaube, ich habe das, also auch meine Gefühle zu Linz sind manchmal so ein bisschen zwiespalten. Das wollte ich da vielleicht auch vorkommen lassen. Es ist ja so, dass so die eine Schwester, die verstorben ist, dieser große Linz-Fan, die wollte eben nie, oder zum Studieren, aber die war schon, die ist schon Linz mehr verbunden und die Nola, die so die Jüngste ist, ja, die sieht eigentlich überhaupt keine Vorteile, weil sie jetzt auch quasi nie in so ein Freundesnetzwerk reingekommen ist, wo sie halt dann groß davon profitieren kann, dass das ja eigentlich nett sein könnte, wenn sie jeder so ein bisschen kennt. Sondern das Paradoxe ist halt, dass Nole eigentlich niemand kennt, in einer Stadt, wo sie eigentlich jeder kennt. Und genau das fand ich auch ganz interessant. Das hätte, glaube ich, mit Wien nicht funktioniert. Vielleicht kann man auch in Linz besonders glaubwürdig unglücklich sein. Kann ja auch sein. Vielleicht kann man auch in Linz besonders glaubwürdig unglücklich sein, kann ja auch sein. Du verkettest in deinem Roman ganz viele unterschiedliche Motive, eben auch das Motiv der ungleichen Schwestern, sie sind ja auch recht ungleich, die drei. Eine Schwester lebt in München, die nicht so präsent ist, nicht so präsent ist, aber dann eigentlich doch so aus der Ferne. Also diese ungleichen Schwestern, dann auch, dass der Vater praktisch abwesend war, auch, dass eben man vielleicht Wege mal falsch eingeschlagen hat, natürlich auch dieser Arbeitsbereich Psychotherapie. Was von all diesen Bereichen, die eigentlich alle recht gut ausgeleuchtet werden, was war für dich da der Hauptimpulsgeber, um zu sagen, das muss jetzt in ein Buch rein, das möchte ich literarisch weiter ausbauen und verarbeiten? Also so die Ursprungsidee war wirklich die Überlegung, dass man zu einer Therapeutin geht und was ist, also quasi so, wer ist der, der dem Friseur die Haare schneidet, wer ist die, die die Therapeutin therapiert, so auf die Art und eben ich habe mich gefragt, ja also man kann ja nicht davon ausgehen, das sind ja alles Menschen, dass denen halt immer gut geht und die das halt auch handeln können, also gute Therapeuten haben dafür eh, also die wissen dann schon, was sie machen und die begeben sie dann auch wirklich bei einem anderen in Therapie oder zumindest in so eine Art Beobachtung. Aber ja, es ist halt trotzdem so die Überlegung gewesen, naja, was ist denn, wenn wer jetzt nicht so selbstreflektiert ist oder sich das eingestehen möchte, dass es einem nicht gut geht, kann der dann nicht eigentlich bei seinen Klientinnen und Klienten total viel Schaden anrichten. Und diese Überlegung habe ich spannend gefunden. Und wenn man das Buch liest, dann merkt man halt auch oder wird lernen, dass Lohle das das eine oder andere Mal eben auch ausnützt. Und ja, die Idee fand ich spannend. Hast du dann auch recherchiert? Hast du mit Psychotherapeutinnen gesprochen oder auch mit Patienten oder vielleicht sogar Fälle irgendwie anonymisiert eingearbeitet? Also so diverse psychotherapeutische Erfahrungen, die ich in meinem Leben gemacht habe, egal ob selbst oder von Freundinnen oder von selbst Erfahrungskurse, sowas schon, aber jetzt nicht von irgendwem konkrete Fälle. Das würde ich nicht machen. Du stehst am Beginn deiner literarischen Laufbahn und am Ende des Buches bedankst du dich bei sehr vielen Menschen, erfreulicherweise, die dir Unterstützung zukommen haben lassen, die dich begleitet haben. Ich kann mir vorstellen, es gibt auch viele Barrieren, bis dass man so weit kommt, bis dass man wirklich entscheidet, das wird jetzt das Debüt. Du hast ja auch in kürzerer Form einige Motive, Figuren schon in kürzerer Form eben quasi publiziert oder darüber gearbeitet und ausgearbeitet. Kannst du kurz zu deiner Schreibgeschichte was sagen? Also wie ist die verlaufen? Warst du schon ein Mensch, der wusste, im Volksschulalter gibt es ja auch, ich kann schreiben, ich will schreiben, das hilft mir. Oder wie ist das abgelaufen? Ja, ich habe das Schreiben schon in der Schule, dass ich gemerkt habe, das ist etwas, womit ich mich gerne ausdrücke und was ich gerne mache. wo ich mich gerne ausdrücke und was ich gerne mache. Und dann war das aber so, dass ich das eigentlich mit meinem Studium zuerst einmal vergessen gehabt habe oder halt ignoriert habe. Und dann bin ich aber, glaube ich, trotzdem so mit Anfang, Mitte 20, habe ich mir gedacht, mir fehlt irgendwie was. Und dann habe ich halt so wieder zum Schreiben angefangen. Das war jetzt auch mein erster Roman, den ich versucht habe zu schreiben. Und ich glaube, darum gibt es auch so viele Kurzgeschichten, die da in der Zwischenzeit veröffentlicht worden sind. Weil ich glaube, ich habe da eigentlich was anderes geschrieben und halt versucht, dass das mein Debüt wird. Und nebenbei habe ich dann immer, wenn es irgendwie so Themen gegeben hat, bei so Wettbewerben oder so etwas, habe ich dann was erfunden. Und dann ist so das, woran ich ursprünglich gearbeitet habe, halt eben offensichtlich nie was geworden. Und dann habe ich mir gedacht, ja, eigentlich sehe ich da so eine Art roten Faden oder ich hätte auf einmal eine Idee, wie ich so diese einzelnen Splitter an Kurzgeschichten halt irgendwie verbinden könnte. Und dann habe ich einfach Lust gehabt, dass ich das schreibe. Und wo wird es sich literarisch hinverschlagen? Oft ist es ja so, wenn ein Debüt da ist, dann verlangt sozusagen der Marktgedanke, dass man schon eigentlich das zweite Buch halbfertig haben soll. Gibt es schon eines, das du erarbeitest? Also ja, doch. Aber da kann man noch nichts. Nein, das ist offiziell, aber ich schreibe immer. Okay, dann vielen Dank für deine Lesung und für dein Gespräch und ja, bitte um einen Applaus für die Chloride. Genau, jetzt wird es letztlich. Die Bücher gibt es natürlich, der Herr Kögelberger hat es schon gesagt, natürlich hinten nach Ende der Vorstellung beim Büchertisch. Die beiden Autorinnen werden auch signieren. Inzwischen aber kommen wir zum zweiten Roman des Abends von Anna-Katharina Lackner. Er trägt den Titel Fremdlinge. Mann des Abends von Anna-Katharina Lackner. Er trägt den Titel Fremdlinge. In diesem Buch ist die Oberösterreich-Dosis ein bisschen geringer, aber dafür ist die Dosis Privatheit maximal erhöht, denn es geht in diesem Buch um eine mitprotokollierte Schwangerschaft und zwar mit allen möglichen bizarren, schockierenden, überraschenden, irritierenden Begegnungen und Erfahrungen, die die Mitprotokollantin macht, auch sehr offengelegt die persönlichen Streitfragen, innerfamiliären Entscheidungsprozesse und so weiter. Streitfragen, innerfamiliären Entscheidungsprozesse und so weiter. Es ist aber nicht nur eine gewöhnliche Schwangerschaft, wenn man das überhaupt so sagen kann. Es ist nämlich eine Zwillingsschwangerschaft und diese hat mit der Autorin selber sehr viel zu tun. Anna-Katharina Lackner, also der Herr Gögelberger hat es schon gesagt, sie ist 1977 in Graz geboren und hat eigentlich internationale Wirtschaftsbeziehungen studiert und kann wahrscheinlich auch besser moderieren als ich, als Ö1-Sendungsgestalterin und Moderatorin. Ich würde sagen, ich übergebe das Wort an dich. Das Buch ist quasi geschrieben in Protokollform. Das heißt, es begleitet diese Schwangerschaft chronologisch von einer Schwangerschaftswoche zur nächsten und übernächsten und so weiter. Man kann das Buch auch, man kann überall in das Buch einsteigen und genau das, glaube ich, wirst du jetzt auch tun, aus mehreren Abschnitten einfach vorlesen. Bitte, Anna-Katharina Lackner. Ja, vielen Dank für diese Einmoderation und die Einladung natürlich hierher ins Stifterhaus. Das freut mich sehr, dass Sie gekommen sind. Ich bin immer so, ich fühle mich immer sehr geehrt, dass Menschen wegen mir das Haus verlassen. Ich muss allerdings sagen, ich verlasse das Haus auch wahnsinnig gern, weil das vorher, also so im Raum stand kurz, was ist kontemplatives Schreiben oder wo ist es kontemplativ? Bei mir, das Schreiben basiert tatsächlich großteils im Gehen und egal wo ich bin, ob in Wien oder in Heiligenberg oder in Südfrankreich, wo ich für mein nächstes Buch einiges recherchieren werde. Ich gehe sehr viel. Ich bin das Gegenteil von Tokio Hotel. Ich weiß nicht, wer sich an diese Boy-Gruppe, die Deutsche, erinnert. Die haben einmal in einem Interview gesagt, sie sind Homies. Ich bin kein Homie. Ich finde Zuhausein mit der Zeit deprimierend. Aber ich bin gerne in Wien als auch in Heilingberg. Hier am Anfang dieses Buches bin ich, ich sage jetzt ich, ich ist die Hauptfigur meines Buches. Und über dieses Ich können wir auch nachher noch einmal sprechen, wer dieses Ich genau ist. Am Anfang dieses Buches bin ich in Freistadt, in Oberösterreich. Es ist eingeteilt in die Margarita hat es schon gesagt, es sind kurze, eigentlich sind es kurze Vignetten teilweise. Immer wieder werden aber Stränge auch wieder aufgegriffen. Es sind drei Trimester, so wie die Schwangerschaft in drei Trimester eingeteilt ist und in 40 Schwangerschaftswochen. In Österreich ist die Frau 40 Wochen, 10 Monate schwanger, nur damit das klar ist. Bei Zwillingen ist der ideale Zeitpunkt zur Geburt 38 plus 0, bei Nichtzwillingen 40 plus 0. 0 die Anzahl der Tage. Es beginnt die Aufzeichnung in der Schwangerschaftswoche 5 plus 5 nachts Freistaat Hotelzimmer. Alex ist noch unterwegs, wir mussten nicht diskutieren, wer früher nach Hause geht. Ich bin im Bett, lese zufrieden, Luis schläft, wie Kinder schlafen, tief. Draußen ist es heiß, das Fenster steht offen. Weit entfernt noch Musik. Unten auf der Straße telefoniert jemand, eine männliche Stimme. Laut aufgebracht. Extra wegen dir bin ich nach Freistaat gefahren. Wüssten wir verarschen? Pause. Hallo, hallo, was ist los mit dir? Ich bin extra nach Freistaat gefahren, jetzt stehe ich da wie ein Trottel. Das ist mein Vorteil. In meinem Zustand passiert mir so etwas nicht und ich tue es auch niemandem an. Mein Zustand verhindert, dass ich wegen irgendwelcher Leute nachts in der Gegend herumstreunen müsste. Mein Zustand hat diese Konten für mich geschlossen. Ich bleibe bei mir. Aber trotzdem, ob ich da, wo ich gerade bin, richtig gewesen sein werde, weiß ich jetzt noch nicht. SSW 5 plus 6, Abtrieb, Butter, Zucker, Eier, sehr lange mixen. SSW 6 plus 0, Hallo Busenwunder, sagt Alex in der Früh zu mir, sagt Alex in der Früh zu mir, bleierne Müdigkeit, totale Hirnlähmung, keine Inspiration. SSW 6 plus 3. Der italienische Arzt im Landkrankenhaus könnte ein Model sein, so klassisch ebenmäßig sind seine Züge. Ich habe schon lange nicht mehr ein so schönes Gesicht gesehen. Er selbst starrt nur restlos fasziniert auf den Bildschirm des Ultraschallgeräts. So wenig ausgeliefert habe ich mich noch nie gefühlt, nicht einmal bei einer Frauenärztin, dabei wollte ich nie wieder zu einem Frauenarzt. Aber siehe da, der junge Italiener sieht mich und was in mir wächst nur als Wunder. Ich sehe zwei Fruchthüllen, sagt er, und mir scheint, ich höre nicht recht. Mein allererstes Gefühl ist, das ist jetzt ein Scherz, wenn auch ein schlechter. Der junge Arzt sagt mir, für eine Abtreibung müsse ich nach Linz, das wüsste ich wohl. Wien, sage ich, Wien gibt's auch. Aber, sagt er in seinem lustigen Italo-Deutsch, es gibt Leben. Abends sitzen Alex und ich vor dem Stall, trinken Wein und Prosecco, rauchen Zigaretten und besprechen unsere verzweifelte Lage. Es fallen die Sätze, über ein Kind wäre ich unglücklich, über zwei Kinder bin ich todunglücklich. Dabei habe ich es noch als Scherz empfunden, wenn auch als schlechten. SSW 7 plus 0. Der Wiener Stadtschulrat fördert, wenn die Kinder in der Schule nur Wasser trinken. Luis sagt, das Wasser in der Schule sei ungenießbar, viel zu warm. Auch mich hat das System Schule tendenziell immer provoziert. SSW 7 plus 3 Dass Schwangerschaft mit SS abgekürzt wird, in allen Internetforen und sich niemand daran stört. Da wird gratuliert zu deiner SS, dir steht was Wunderbares bevor. Da hat jemand eine super tolle sehr entspannt. Es wird allerdings geraten, bei einer Zwillings-SS Experten aufzusuchen, denn es gibt da einfach viel mehr zu beachten, als bei einer Einlings-SS. Da haben Frauen auch mal Beschwerden oder gar Blutungen in der SS. Nachsatz ist nervig, geht aber wieder weg. So ist das mit der SS, ein vorübergehendes Unbill. Mich hat die trübe Stimmung verlassen. Bin zuversichtlich, wenn auch nicht unbelastet. Wie entscheide ich mich richtig? Wie weiß ich, ob die jetzige Entscheidung auch in fünf Jahren noch die richtige sein wird? Oder auch übermorgen? Mein Gefühl sagt mir, dass ich nicht abbrechen werde, nicht von mir aus. Gleichzeitig macht mich der Gedanke, dass es natürlich abgehenchen werde, nicht von mir aus. Gleichzeitig macht mich der Gedanke, dass es natürlich abgehen könnte, auch nicht unzufrieden. Ich gebe die Schlagworte Zwillingsgeburten und Zwillingsstillen ins Internet ein und was ich lese, klingt unbeschreiblich anstrengend. Mittlerweile ist es mir manchmal fast lieber, es bleibt bei Zwillingen und nicht, dass sich einer verabschiedet. Das Vanishing Twin Syndrome, ich kannte das bis jetzt gar nicht, passiert scheinbar in den ersten SS-Wochen, wobei ich gerade nicht sicher bin, ob es besser ist, der Vanished oder der Leftover Twin zu sein. Letzterer scheint Gefahr zu laufen, sein ganzes Leben unter Verlustschmerzen zu leiden, immer für zwei arbeiten zu müssen und sich trotzdem irgendwie ungenügend zu finden. Ich als Schwangere stelle mir nun vor, ich verliere einen Fötus und verbringe die restliche Schwangerschaft mit Sorgen über die psychische Labilität des Hinterbliebenen. Das Internet ist schon eine ziemlich große Angstmaschine. Fear Factory, FF. Ich bin allein mit Luis in Wien, das tut gut, diese Trennung. Alex und ich sind fatalistisch. Wenn wir einander nicht verstehen müssten, wäre alles einfacher. Ich bin ihm gegenüber wie ein Nichts. Er steigt in Hundescheiße. Die Stadt hat mich schon richtig begrüßt. Scheint nie munter zu sein, in der Früh schon entnervt. Unsere Energie bringt Steine zum Weinen. Die Übelkeit begleitet mich oft, aber gleichzeitig ein recht gutes Körpergefühl, irgendwie stark. Am kommenden Samstag hätte ich einen Termin am Fleischmarkt, der Wiener Fleischmarkt. Dort führen sie Abtreibungen durch. Das wusste ich schon als Schülerin. das hat sich zu uns durchgesprochen in die Provinz, tradiertes Wissen. Der Fleischmarkt, natürlich auch ein recht eingängiger Straßenname, ist ein Begriff. Dank einschlägiger Berichte in meiner Vorstellung ein unwirtlicher Platz voller Autos, auf dem Abtreibungsgegnerinnen den Frauen, die in die Klinik wollen oder aus ihr herauskommen, den Weg versperren und mit blutigen Plastikföten oder Holzkreuzen vor ihren Gesichtern herumfuchteln. Ich fand das eher abschreckend und nun habe ich selbst einen Termin dort. Damit Sie sehen, wie es sich hier anfühlt, hat die Telefonfrau gesagt. Dabei brauche ich wirklich nicht zu wissen, wie es dort, wo ein Schwangerschaftsabbruch vorgenommen wird, ausschaut oder sich anfühlt. Wenn ich mich zu dieser Entscheidung durchgerungen habe, hat es sich für das Erste ausgefühlt. Tatsache ist, dass ich seit drei Tagen vor mir her schiebe, den Termin abzusagen. Ich will dort nicht einmal anrufen. Jetzt mache ich's, war nicht schwer. Beim ersten Anruf bin ich eine halbe Stunde in der Warteschleife gehangen und hatte den ganzen restlichen Tag einen Ohrwurm vom Schwangerschaftsabbruchskliniktonband. Jetzt ging's ganz flott. Ich bin ohne Umweg über das Tonband durchgekommen. Um acht Uhr in der Früh braucht vielleicht noch niemand eine Abtreibung. Ich bin auf alle Fälle schwankend. Wenn ich abbreche oder es natürlich abbricht, abgeht, sagt man, dann wäre ich sehr frei, dann würde ich zwei Monate überhaupt niemanden mehr sehen wollen. Es wäre herrlich, ich wäre so frei wie seit Jahren nicht mehr. Wenn ich nicht abbreche, muss sich auch viel ändern, nicht zuletzt die Tatsache, dass ich hier an einem Kinderschreibtisch sitze und arbeite, immerhin mit schönem Blick auf die Straße. Ob Kinder oder nicht, ich werde Raum zurückerobern. Was gut ist, der Herbst, eine besondere Zeit, da habe ich immer so viel Energie. SSW 7 plus 6. Wir sollten das ganze Wochenende tun, was uns Freude macht, hat die Psychotherapeutin gesagt. Ich weiß gar nicht mehr, was mir Freude macht. Und sie hat gesagt, es gibt keine richtigen Entscheidungen. Es sei eine Entscheidung zwischen Pest und Cholera. Wir sollten uns dafür das Bessere entscheiden. Ich verstehe die Phrase, finde sie aber unpassend. Bei Pest und Cholera weiß ich, was ich bekomme, bei Kindern nicht. SSW 8 plus 1 Ich werde in die Schule bestellt, weil mein Sohn ständig an etwas anderes denkt. Das ist eine seltsame Formulierung, denn wer kommt auf die Idee, dass es das Eigentliche, an das mein Sohn ständig an etwas anderes denkt. Das ist eine seltsame Formulierung, denn wer kommt auf die Idee, dass es das Eigentliche, an das mein Sohn denken sollte, gibt? Wir empfinden das als ignorant, sagt Louis Lehrerin. Meine Zuversicht nimmt wieder ein wenig zu. Wir waren am Fleischmarkt bei einer, wie sie das nennen, Entscheidungsberatung. Davor hatte ich das Gefühl, gar nicht sprechen zu können, ohne sofort zu weinen. Dann ging es aber. Wahrscheinlich auch, weil die Entscheidungsberaterin so planmäßig ihre vorbereiteten Fragen vorgetragen hat, so dass der Anspruch, die Klientinnen auf keinen Fall zu beeinflussen, gerade noch an der Automatisierung vorbeischramt. Es ist gut, dass sich hier nichts anfühlt. Auf der Straße waren keine mit Kreuzen oder Plastikföten fuchtelnden Menschen. Niemand betete am Eingang, dafür regnete es in Strömen. Das ist natürlich auch nicht harmlos. Die Beraterin hat mir Fragen gestellt, wie. Was war ihr erstes Gefühl, als sie festgestellt haben, dass sie schwanger sind? Wann hat sich dieses Gefühl verändert? Wenn sie sich vorstellen, in einem Jahr zwei Kinder zu haben, wie ist das dann? Vielleicht hat sie gefragt, können Sie sich das vorstellen? Das weiß ich nicht mehr. Unter welchen Umständen können Sie sich vorstellen, die Kinder zu bekommen? Als ich gesagt habe, ich hätte Angst zu bereuen, hat sie gefragt, ob ich eher Angst habe zu bereuen, die Kinder zu bekommen oder einen Abbruch gemacht zu haben. Und nachdem ich gesagt habe, eher habe ich Angst, einen Abbruch zu bereuen, hat sie gefragt, was ich glaube, dass ich dann bereuen könnte. Sie wollte wissen, ob ich in irgendeine Richtung tendiere, ob mein Bauch etwas anderes sagt als mein Kopf. In Wien ist es einfach, Hilfe zu bekommen. Die Entscheidungsberatung gratis. Auch die Pest- und Cholera-Psychotherapeutin in einem anderen Privatambulatorium gratis. Beide Termine innerhalb von kürzester Zeit. Es ist nicht falsch, in dieser Stadt zu leben. In anderen Ländern sind solche Beratungen verpflichtend und das ist noch das geringste Übel. In anderen Ländern muss eine Frau sich die Herztöne des Fötus anhören, bevor der Abbruch durchgeführt werden darf. Ich hoffe, es gibt dort Ärztinnen, die auf das Gesetz pfeifen. In vielen anderen Ländern müssen Frauen, die über ihren Körper bestimmen wollen, darauf hoffen, Ärztinnen zu finden, die auf das Gesetz pfeifen. Und selbst bei uns in diesem guten Land sind die Möglichkeiten in der Provinz, was in Österreich, wie jeder Mensch weiß, alles außer Wien ist, eher karg. Da kann ich froh sein, dass mich das Schicksal nicht etwa im Südburgenland ausgespuckt hat, wo weit und breit weder Beratungen noch medizinische Eingriffe verfügbar sind und der öffentliche Verkehr nicht viel mehr ist als eine gute Idee. Heute bin ich mit dem Fahrrad zwischen zwei Arbeitsterminen, ich arbeite ja auch noch nebenbei zum Fleischmarkt in die Innenstadt gefahren. Übrigens ein interessanter Straßenzug, vor allem der leerstehende Schwindhof hat es mir angetan. Ich wurde zwar nass, aber das ist harmlos im Vergleich zu der Vorstellung, dass mir jemand, nachdem ich im Sündenpool der Sexualität nicht richtig aufgepasst habe, Fleischmarkt als fernen Mythos ins Ohr flüstert, zu dem ich als dann einen Kanossergang anzutreten hätte. Es ist nicht falsch, in dieser Stadt zu leben, die sich mir nicht anbietet, aber da ist, wenn ich sie brauche. Und jetzt springe ich, die Schwangerschaft wird nicht abgebrochen, ins zweite Trimester und lese, das habe ich jetzt noch schnell eingefügt, also ich habe es jetzt in die Lesung eingefügt, nicht schnell geschrieben, springe aufs Land. SSW 23 plus 5 Nachts Fabrik, so klinge ich, sagt Alex, wie eine Fabrik Wir sind wieder am Land, die Heizung funktioniert Einkauf in Neubach, Neuwald oder Neukirchen Ich merke mir die Orte nicht Bei der Fleischerei treffen wir die Frau von irgendeinem der vielen Onkel von Alex Sie hat einen Sohn verloren Im Supermarkt treffen wir die Frau von Alex' Cousin. Die beiden haben auch Zwillinge. Sie erinnert sich an die Schwangerschaft und sagt, dass sie damals am Weg zum Kindergarten, das seien 250 Meter, mit ihrem älteren Kind schon ihre Platzerln zum Ausruhen hatte. Sie hätte die lächerliche Strecke von 250 Meter nicht ohne Pause geschafft. Ihr Mann wollte eine Matratze mit herausnehmbarem Bauchteil kaufen, damit sie am Bauch schlafen kann. Und am Markt treffen wir wieder die Frau von irgendwem, wiederum Mutter von Zwillingen, die schon 33 Jahre alt sind. Sie seien zu früh geboren worden und wären dann auf die Kinderambulanz gekommen. Sie kann sich genau an das jeweilige Geburtsgewicht erinnern. Sie habe schon vor der Geburt lange liegen müssen und sagt, ein Mascherl habe sie gehabt, aber sowas machen die heute nicht mehr. Ein Mascherl, frage ich. Ja, da wird unten abgebunden. Später beim Essen fragt Luis nach, was das sein soll. Obwohl ich es auch nicht weiß, fange ich an, irgendetwas zu erklären. Wie es das halt ist mit Geburt, dem Kopf, der durch die Wagener kommt und dass ich mir nicht vorstellen kann, dass dieser Kopf mit Hilfe eines Marschalls davon abgehalten werden könnte. Dann wollen die beiden, Alex und Luis, überhaupt nichts mehr davon hören und finden das alles schrecklich. Alex sagt, Frauen haben ein anderes Verhältnis zu ihrem Körper. Wie ruhig es hier ist. Ich sitze im Esszimmer. Ich stelle mir vor, meine Schamlippen werden zusammengebunden mit einem Geschenkband, was halt gerade im Haus ist. Von all den unzähligen Verwandten treffen wir die beiden Zwillingsmütter an einem Tag. Erinnerung an die letzte absurde Begegnung mit der Tontechnikerin. Wir unterhalten uns über gute Orte zur Entbindung, wobei ich mittlerweile sehr pragmatisch bin, aber ich weiß noch, wie mich diese Frage vor Louis' Geburt umgetrieben hat. Auf jeden Fall erzählt mir die Tontechnikerin, dass es bei der Besichtigung der Kreißsäle in einem Privatsanatorium Mayonnaise Brötchen und Rohschinken gegeben hätte. Voll gut, sage ich, gerade dass sie nicht Prosecco angeboten haben, echauffiert sich die Tontechnikerin, die sich in letzter Zeit gerne und oft echauffiert. Erst später komme ich darauf, dass viele Schwangere weder Mayonnaise noch Rohschinken essen, geschweige denn Prosecco trinken. Ich denke an das unwiederbringlich Verlorene. Ich wusste vor Louis' Geburt ja gar nicht, dass ich etwas verlieren würde. Und nachher konnte ich es nicht mehr greifen, das, was als das frühere Leben bezeichnet wird, das, das vor den Kindern war. Ich weiß nur, dass ich in diesem früheren Leben auf der Straße unterwegs sein konnte, ohne mich zu rechtfertigen. Nachdem Luis auf die Welt gekommen ist, wurde ich, sobald ich allein unterwegs war, ständig gefragt, wo er denn sei, oft noch vor der Begrüßung oder schlimmer noch, wo hast du denn dein Kind gelassen? Eine Freundin nannte mich einmal eine Ikone des Feminismus, als sie mich allein am Gehsteig traf. Die Straße schon immer ein Schlachtfeld und ich ein singuläres Ereignis, eine Einfrau-Revolution, die sich bei helllichten Tagen allein von der eigenen Wohnung weg bewegt. Ich konnte selbst gar nicht glauben, dass ich das bin. Und als ich etwa einen Monat nach Louis Geburt beim Friseur war, traf ich am Fahrradweg am Ring eine Kollegin. Sie fragte, wo ist denn dein Kind? Und gleich darauf, das darf ich dich nicht fragen, du bist ja Feministin. Was ist das für eine Gesellschaft, in der es ein Gradmesser für Feminismus ist, dass eine Frau nach der Geburt allein auf der Straße Mutterseelen allein angetroffen wird? Straße Mutterseelen allein angetroffen wird. Sehr viel geht diese Schwangere zum Yoga und dort ist es auch lustig. Wie es beim Yoga immer lustig ist. So. Es ist jetzt schon sehr weit fortgeschritten, diese Schwangerschaft. Als die Schwangere, glaube ich, das lese ich jetzt aber gar nicht drei Wochen hintereinander, wenn man nicht behauptet, in der gleichen Woche zu sein, bis sie die Yogalehrerin einmal aufklärt, dass sie sich konzentrieren soll. Aber da geht es um etwas anderes. Nämlich, letzten Donnerstag beim Yoga war die Tschechin nicht da, deren Eltern in der GSSR eines der ersten Yoga-Zentren geführt haben, in der Nähe von Prag und dieses als Freizeitvergnügungsding angepriesen haben, da Yoga Spiritualität ist und dem Regime suspekt war. Sie ist Physiotherapeutin und eine lustige Person. An ihrer Stelle kam eine Hardcore Esoterikerin, was die alles sagte, kann ich gar nicht mehr wiedergeben. Sie hat die Stunde mit einer Gesprächsrunde begonnen, bei der wirklich jede einzelne Schwangere jedes einzelne ihrer vielen Probleme aufzählen konnte. Die eine hat geschwollene Füße, der nächsten ist schlecht, die dritte hat Sodbrennen, scheißt aber drauf und trinkt dennoch Orangensaft. Ich hätte mir im Nachhinein auf die Zunge beißen können, dass ich, wie es hier immer heißt, meine Sorgen geteilt habe. Diese diffuse Unsicherheit, die Ängste der letzten Tage, die ich nicht benennen kann, weil sie sich nicht um Konkretes drehen. Eher scheint mir das Problem darin zu bestehen, dass ich ständig abgelenkt werde. Mich fragen so viele, ob ich etwa eine natürliche Geburt, mir ist noch kein gutes Wort untergekommen, vaginale Geburt ist mir viel zu intim, um darüber mit anderen zu sprechen, natürlich klingt mir zu harmlos, normal wiederum komplett unpassend, weil ja auch ein Kaiserschnitt völlig normal ist. Also diese Frage, die ständig kommt, was ich denn plane. Mir geht die Frage schon deshalb auf die Nerven, weil ich so etwas doch nicht planen kann. Ich verstehe die Leute ja. Wann treffen sie schon auf eine Zwillingsschwangere, die, so wie ich, den Anschein der Offenheit verbreitet, sodass sie ihr alle Fragen stellen können, die sie je einer Schwangeren stellen wollten. Aber mich lenkt das ab, denn es ist ja nicht so, dass mich diese Fragen nicht beschäftigen würden. Ganz im Gegenteil, die Frage der Geburt beschäftigt mich sehr, aber im Unterschied zu den Fragenden ist das keine allgemeine Neugier, die mir gerade so über den Weg läuft, sondern mich betrifft sie. Direkt. Von meinen Überlegungen werde ich aber immer abgelenkt, weil ich ständig Auskunft gebe und die Leute mir dann ihrerseits ihre Geburtserfahrungen oder das, was sie so gehört haben, mitteilen. Die Hardcore-Esoterikerin auf alle Fälle gab mir den guten Rat, Menschen zu meiden, die mir die schrecklichsten Zwillingsgeburtsgeschichten erzählen. Ein gut gemeinter Rat, für dessen Umsetzung ich allerdings gänzlich zu Hause bleiben müsste. Tatsache ist, die Hardcore-Esoterikerin, die noch dazu Ärztin ist, hat empfohlen, aus dem Mutterkuchen Smoothies oder Globuli zu machen. Und wenn wir das schon nicht tun, ihn zumindest ganz genau anzuschauen, was für ein Wunder das sei, das sei das Ding, das unsere Kinder neun Monate ernährt hätte. Dass das alles ein Wunder ist, will ich gar nicht abstreiten, aber ein Mutterkuchen ist dennoch alles andere als ein Anblick, der einem das Wunder des Lebens vor Augen führt, ganz abgesehen davon, dass ein Mutterkuchen allein noch keinen Fötus ernährt hat. Den inflationären Gebrauch des Wortes Wunder im Zusammenhang mit Schwangerschaft sollten wir sowieso überdenken. Ein Wunder zeichnet sich dadurch aus, dass es üblicherweise nicht vorkommt. Außerdem dankte sie mir dafür, dass ich meine Sorgen teile. Auch das sei wichtig und komme in einer Schwangerschaft eben vor. Nach der exzessiven, wie's dir, wo stehst du gerade runde, meinte sie bei einer Tanzeinlage, zu der sie uns ermutigt hat und bei der wir Freestyle mit dem Becken in Achterschleifen kreisen sollten, die Weiblichkeit sitze im Becken. Das war wieder so eine eh so dumpfbacken Aussage. Das Becken ist ein harter Knochen, zum Glück und zum schmerzlichen Unglück. Später am Abend haben Alex und ich sehr gelacht, als ich ihn fragte, wo denn die Männlichkeit sitze. Im Hoden, meinte er, denn der spüre jeden Wind. Womit das Klischee von der feinfühligen Frau und dem grobschlechtigen Mann wunderbar umgekehrt wird, im Becken spüre ich nämlich keinen Wind. Ein weiterer Rat der Yogatante war, an die Unterhose eine Glocke zu hängen, wenn sich das Kind oder die Kinder vor der Geburt noch nicht mit dem Kopf nach unten gedreht hätten, denn diese Kinder im Bauch seien äußerst neugierig. Als ich das dann meiner Schwester erzählt habe, meinte sie, sie als Musiktherapeutin müsse dem entschieden widersprechen, denn so eine Glocke an der Unterhose könne auch die genau gegenteilige Wirkung haben. Ich wäre dafür, dass Alex jeden Morgen zwischen meinen Beinen singt, aber er macht solche Sachen nicht. Er hält es für Opfer genug, sich all das in der Theorie anhören zu müssen. Weiter, noch einmal weiter fortgeschritten. Körperliche Probleme. weiter fortgeschritten. Körperliche Probleme. Ein kurzer Eintrag in der Schwangerschaftswoche 32 plus 5. Letzte zwei Wochen Haut- und Nervenprobleme. Wegen der Haut war ich im AKH, aber innerlich alles in Ordnung. Meine Leber arbeitet noch. Woher kommt dann das ganze Gift in die Haut? Es ist nicht ganz ohne einer Zwillingsgeburt entgegenzusehen. In einer englischen Zeitschrift lese ich über den Three-Brick-Test. Er geht so. Du gibst einem etwa neun Monate alten Baby zwei Holzklötze, kann auch Plastik sein vermutlich. Das Baby nimmt in jede Hand einen Klotz. Aber dann hältst du dem Baby einen dritten Klotz unter die Nase. Es wird entgeistert sein, von einer Hand zur anderen schauen, eventuell einen Klotz fallen lassen, um den dritten zu nehmen oder alle drei zwischen Hände und Brust einklemmen. Was auch immer das Baby macht, es ist sehr clever, steht da. steht da. Denn es befindet sich mitten in einem intellektuellen Prozess, der um die Frage nach der Bestimmung des dritten Klotzes kreist. Und dann steht da, some of us are still working on this in our thirties. If you're one of those, don't have more than two children. Zum Glück ist Louis schon aus dem Tragealter raus, sonst wäre ich demnächst intellektuell überfordert und würde ständig ein Kind fallen lassen. Und zum Schluss jetzt noch etwas über die Hölle und Geburtsschmerzen. Also das ist ein Nischen, Schwangerschaft ist ein Nischenthema in der Literatur, auch wenn es viele von uns betrifft, würde ich vermuten. Und noch nischigeres Nischenthema in dieser Nischenliteratur, Frauenliteratur noch, ist Geburt. Also Geburt kommt überhaupt nicht vor. Also Geburt kommt überhaupt nicht vor. Aus gutem Grund. In der 37. Woche mit Zwillingen, das sehe man selten, sagt die eine Yoga-Lehrerin, die die andere vertritt, die auf Madeira ist. Das sei sehr selten. Eine andere Mitschwangere sagt, sie möchte auch am Ende noch so fit sein wie ich und dass ich so diszipliniert sei. Es ist schön, Komplimente zu bekommen, aber mit Disziplin hat das viel weniger zu tun, als mit dem Bedürfnis, der Notwendigkeit, mich zu bewegen. Heute ist jeder, der sich bewegt, diszipliniert. Dabei ist der ganze Körper darauf ausgelegt, sich im Wachen wie auch im schwangeren Zustand zu bewegen. Die Disziplin brauche ich eigentlich fürs Sitzen. Und wieder höre ich, schnappe den Satz auf, ja, sie hatte eine ganz schöne Geburt. Immer wieder habe ich das in den letzten Monaten gehört, eine ganz schöne Geburt. Ich habe keine Angst mehr und bis zu einem gewissen Grad freue ich mich mittlerweile auf das Ergebnis eher als auf das Ereignis. Aber unter einer schönen Geburt kann ich mir nichts vorstellen. Was hält die Frauen eigentlich davon ab, über die Geburt Klartext zu sprechen? Selbst die Hebammen sagen nichts. Es ist wie ein stiller Pakt unter allen Mitwisserinnen, dass sie Frauen, die ihr erstes Kind bekommen, nicht sagen, durch welche Hölle sie während einer Geburt gehen werden. Es ist eine unbeschreibliche Hölle, aber das ist noch lange kein Grund, den Versuch einer Beschreibung nicht einmal zu wagen. Als ich in der Garderobe des Yoga-Studios mit einer Frau spreche, die in der Stunde gesagt hat, sie würde bereits moxen und ich zum ersten Mal leibhaftig eine Person vor mir sehe, die meint, sie könne den Fötus in ihrem Bauch dazu bewegen, sich umzudrehen, indem sie sich rauchende Stäbchen an die Zehen hält und ihr sage, dass meine erste Geburt sehr schwierig gewesen sei, nur das nicht mehr, sagt sie ganz schnell, bitte hör auf zu reden, ich will davon nichts hören, gerade dass sie sich nicht die Ohren zuhält und laut zu schreien beginnt. Einmal war ich bei einer Veranstaltung über die Hölle, bei der ein Philosoph einen Vortrag über Schmerzen gehalten hat. In der anschließenden Diskussion meldete ich mich zu Wort, obwohl es mir unangenehm und ich aufgeregt war und ich mir dachte, ich muss das doch nicht tun, da ins Mikrofon zu sprechen. Aber ich wollte dann doch sagen, dass ich es beachtlich fände, dass er, der Philosoph, einen einstündigen Vortrag über die Unerträglichkeit von Schmerzen halten könne, der mit einem Zahnschmerz beginnen und seinen schmerzlichen Höhepunkt bei einem angehauten Schienbein finden würde und dass er dabei den Geburtsschmerz nie auch nur erwähne. Er sei, so sagte ich, der erste Schmerz, der mir einfalle, wenn ich an Höllenschmerzen denke, und auch der letzte. Der Vortragende brabelte daraufhin alles Mögliche in komplex-komplizierten Satzkonstruktionen und meinte dann, er hätte dieses Minenfeld nicht betreten wollen. Als wäre das eine Rechtfertigung für seine Themenverfehlung. Kurz darauf erhob sich ein älterer Herr, einer von der Sorte, die es geschafft haben, unter ihrem Trachtenjopperl ein beträchtliches Bierbäuchlein anzusammeln und meinte, bevor er seine Frage stelle, würde er gern die vorherige Wortmeldung kommentieren, meine natürlich, Mann, also die Gesellschaft in Person des Trachten-Jopperl-Trägers, müsse sich in Anbetracht dieser Wortmeldung nämlich die Frage stellen, warum es so viele Kaiserschnitte gebe, praktisch die Hälfte aller Geburten. Er sagte es vorwurfsvoll und das war auch das, was ich verstand, den Vorwurf, wir Frauen würden uns ohnehin vor diesem Schmerz drücken, uns klammheimlich davonstehlen. Statt vertikal aufzureißen, lässt sich die Hälfte von uns horizontal aufschneiden. Das nenne ich Schmerzverweigerung. Als wäre ein Kaiserschnitt eine Wellnessbehandlung. Abgesehen davon verstand ich überhaupt nicht, was er feststellen wollte und warum er sich überhaupt dazu berufen fühlte, auf mein Statement zu antworten. Doch ich verstehe es. Er ist berufen, das ist der Unterschied. In der Pause nach diesem Vortrag kam ganz aufgeregt eine ältere Frau zu mir und sagte, dass mein Kommentar aber sowas von entbehrlich gewesen war. Kinder zu bekommen sei etwas Wunderbares und ich solle nicht so wehleidig sein. Ich hatte mich auf dieses Minenfeld begeben, dort ist es nicht lustig und ich verstand den Philosophen mit der Themenverfehlung. Wer sich das Recht herausnimmt, auf das eigene Geschlecht, das biologisch Weibliche zu verweisen und sich zu einem Höllenschmerz jener Sorte äußert, den nur Frauen erleben können, wird gleich mit Dreck beworfen. Damals dachte ich mir, gemäßigter Feminismus, das täte euch allen gefallen. Es fällt mir ganz schwer, Philosophen ernst zu nehmen, die sich Themen wie der Entstehung des Lebens verweigern. Über weite Strecken fällt es mir also schwer, die Philosophie ernst zu nehmen. Dankeschön. Vielen Dank für die Lesung. Es ist ein sehr tabuloses, es ist ein sehr knackiges, es ist aber auch ein sehr politisches und ein sehr, sehr witziges Buch, wie ich finde. Schwangerschaft ist, das hat man jetzt schon rausgehört, eigentlich ein politischer Akt. Es ist ja auch schon die Frage, bekommt man Kinder, bekommt man keine Kinder, hat politisches Gewicht. Man wird während der Schwangerschaft von staatlichen Institutionen irgendwie durchbegleitet. Wie ist es denn, also der politische Gehalt dieses Buches ist aus meiner Sicht wirklich vehement und beträchtlich. Du stellst dich ja auch quasi gegen die Kriminalisierung auch von Abtreibung, die ja auch in Zeiten wie diesen, wo man das Recht auf Abtreibung weltweit wieder erfechten muss, wichtig ist. Man sagt ja auch, dass wenn Männer schwanger werden könnten, gäbe es die Abtreibung auf Krankenschein. Also welches, was hat für dich während dieser Zeit, was war dieses politische Motiv, wie das Frauenbild einem entgegengebracht wird, wenn man schwanger ist, war das für dich ein wesentlicher Grund, dieses Buch zu schreiben? was quasi im Hintergrund neben all der privaten Entscheidungen, ich habe ja gesagt, am Anfang der Privatheitsgrad ist es jetzt wieder höher, aber es ist zugleich auch ein enormer politischer Anteil darin. Genau. Ja, ich glaube, dieser Slogan eben, dieser Slogan, mit dem ich lange nicht so viel anfangen konnte, dass das private politisch ist, der ist ja sehr alt und im Zusammenhang mit dem Feminismus aber auch noch immer sehr richtig. Und auf deine Frage gibt es zwei Antworten. Die erste ist, dass der Grund, weshalb ich begonnen habe zu schreiben, also diese Protokolle, weshalb ich begonnen habe zu protokollieren, und auf diesen Protokollen basiert ja das ganze Buch, war absolut nicht politisch, sondern wirklich sehr privat. Ich wusste wirklich nicht, was ich tun sollte und habe einfach minutiös, also meine Entscheidung war, ich muss minutiös aufschreiben, was mir da passiert und was mir durch den Kopf geht, um diese Entscheidung treffen zu können. Das war einfach meine Form, damit umzugehen. Und das war ja jetzt auch die längste Passage, die ich vorgelesen habe aus diesem ersten Drittel, wo es eben um die Entscheidung geht und wie wahnsinnig schwierig das ist. weil ich gemerkt habe, und das war einfach noch einmal, ich hatte ja schon eine Schwangerschaft hinter mir, acht, neun Jahre vorher, das hat sich noch einmal eben so gesteigert, dadurch, dass ich eine Risikoschwangere war, einfach weil ich über 36 war mit den Zwillingen, dass es Zwillinge waren, dass das halt noch einmal ganz viel anderes hervorruft bei den Menschen. Ich wusste das überhaupt nicht. Wie viele Menschen mir gesagt haben, oh Zwillinge, immer habe ich mir Zwillinge gewünscht. Also wie viele Wünsche, Sehnsüchte, aber auch eben wirklich arge Geschichten. Plötzlich wie so ein, als wäre ich nicht da. Als wäre ich als Person und Persönlichkeit, die verletzlich ist ja auch, nicht da. Also mir sind viele Todgeburten erzählt worden in der Schwangerschaft, was natürlich ein Wahnsinn ist, so etwas in der Schwangerschaft zu erzählen. Und dann über die Jahre, weil das ist doch jetzt die Protokolle, das Rohmaterial liegt doch einige Jahre zurück, die Zwillinge sind sechs Jahre alt. Ja, habe ich dann gemerkt, okay, es steckt da so viel drinnen, was eigentlich mit mir als Privatperson ganz wenig zu tun hat, wo mein Ich auch gar keine so große Rolle spielt, weil das, was du gesagt hast, darauf werde ich natürlich immer wieder angesprochen, du gibst so viel her. Ich habe das Gefühl, ganz generell, ob schwanger oder nicht, als Frau draußen zu sein, da gebe ich sowieso ständig so viel her. Also ich wäre sowieso ganz wenig. Ich weiß einfach, dass ein weißer Mann bei uns auf der Straße viel freier unterwegs ist als ich, immer schon. Und dann war die Entscheidung eigentlich klar oder schon das Wesentliche, okay, das will ich teilen, aber ganz definitiv auch deswegen, um darzustellen, was hat das eigentlich für einen Gehalt und wie gehen wir mit diesen Entscheidungen um. Also es gibt mehrere Antworten darauf. Zwei Sätze, die du hast ja auch vorgelesen, nämlich über ein Kind wäre ich unglücklich, über zwei Kinder bin ich todunglücklich. Da stockt man schon einmal. Das sind sehr offene, auch sehr zulässige, aber auch harte Sätze, vor allem dann, wenn man sie den betreffenden Kindern irgendwann mal erklären muss. Hattest du nie Sorge, dass es dir deine Kinder heimzahlen werden, weil du diese Bekenntnisse so öffentlich machst, diese Gedanken? Ich gehe eigentlich davon aus, dass meine Kinder, so wie ich meinen Eltern Dinge vorwerfe, mit denen sie niemals gerechnet haben, dass ich sie ihnen vorwerfen werde, auch mir meine Kinder Dinge vorwerfen werden, mit denen ich niemals rechnen habe können. Ich bin ganz easy mit diesen, also es aber zum Beispiel die Entscheidung, weil ich habe viel länger protokolliert, noch zwei Jahre, wo ich wirklich auch so minutiös weitergeschrieben habe, nach der Geburt, da werden die Vignetten noch kürzer, da gibt es dann gar keine Geschichten mehr eigentlich, vor allem die ersten vier, fünf Monate nach der Geburt. Aber ich habe das viel länger noch weitergeführt und dieses Material gibt es noch, ob ich damit irgendwann was mache, weiß ich nicht. Genau aus dem Grund aber auch, weil dann sind die Kinder da und das ist eigentlich meine größere Sorge. Viel mehr habe ich mich damit aufgehalten mit der Frage, wie gehe ich mit meinem Sohn um, der vorkommt, mit der Frage, wie gehe ich mit meinem Sohn um, der vorkommt, mit meinem Freund, dem Vater dieser Kinder, inwiefern kommen die vor und ihr Privates. Die Zwillinge, nein, ich bin eigentlich sehr überzeugt davon, dass die auch damit aufwachsen sollen, dass es diese Entscheidung gibt und dass sie diese Entscheidung, es sind zwei Mädchen, dass diese Entscheidung ganz, ganz wesentlich ist und dass das eine freie Entscheidung ist und dass es völlig okay ist, auch wenn man die Kinder schon hat, dazwischen unglücklich zu sein. Also das, ja. Du hast gesagt, also du hast ja die Protokolle eigentlich zunächst einmal auf medizinischen Rat hin, weil ein Arzt hat, glaube ich, gesagt, protokolliere mit, damit du halt die Entscheidung irgendwie später nachvollziehen kannst, so habe ich es sich im Buch irgendwie in Erinnerung. Du bist die Zweite, die das so verstanden hat, aber es stimmt nicht. Okay, also ich habe so verstanden, dass es so wie für die Psychohygiene oder so, schreibt man mit, aber wann wird das dann Literatur? Also war das dann, welcher Moment war das? Und auch die Form ist ja sehr interessant, dass es so fast tagebuchartig ist und SSW heißt eben Schwangerschaftswoche, ich wusste das auch erst, glaube ich, nach zehn Seiten. Also es ist ja sehr in Kurzform geschrieben. Wann hast du dich für eine literarische Form entschieden? form entschieden über die jahre also ich hab ich habe natürlich war ich habe wahnsinnig viel ausprobiert als ich bin es natürlich sehr gewohnt mit rohmaterial umzugehen als fürs radio diese arbeit mit rohmaterial ist so für mich so dass ich mir sehr stark aneignen und das habe ich auch bei meinem eigenen gemacht und dann aber in dem weg findet darauf von außen wie von außen drauf zu blicken und das so auseinander zu nehmen und zu schneiden was ich ja auch bei der radioarbeit oder auch bei meiner künstlerischen arbeit sehr viel macht die mit sound zu tun hat und ja ich kann das eigentlich gar nicht sagen das war natürlich dann habe ich es in die dritte Person gebracht dann habe ich ein Du eingefügt dann habe ich Metaebenen eingefügt ich habe zwei eher philosophische Essays geschrieben wo ich mich ganz viel mit also es gibt ja jetzt philosophische Ansätze die sich mit dieser Frage was ist eigentlich die Schwangere ist das das ein Gefäß, das Leben in sich trägt? Es gibt Philosophinnen, die sich jetzt damit befassen, ist nicht viel dazu gelesen. Wollte es immer wegbringen und irgendwann war klar, okay, die einfachste, reduzierteste Form, die das ursprünglich hatte, alles, alles, was Zeitkontext ist, kommt raus. Ich habe sehr, sehr, aber vor allem sehr, sehr viel an diesem Ich gearbeitet und dieses Ich ist eben, es ist sehr nah bei mir, aber der große Unterschied ist, das ist ganz einfach zu erklären, nämlich ein Ich zwischen diesen zwei Buchdeckeln hat einen Anfang und ein Ende. Ich weiß jetzt sehr genau, wer dieses Ich ist, aber ich, die ich hier sitze, bin in ständiger Veränderung. Ich weiß nicht zu jedem Moment so genau, wer ich bin. Also das ist einfach diese Übersetzung ins Autofiktionale, ich habe ein paar Sachen erfunden, Kleinigkeiten, aber das Wesentliche war eigentlich, dieses Ich zu verändern und dem eine klare Form zu geben, eine klare Haltung. Und es ist ja auch ein Roman, also wir reden ja jetzt hier sehr über die Realität und über das, was halt wirklich vorgefallen ist oder manchmal hat es auch reportageartige Passagen, aber das könntest du auch gegenüber deinen Kindern noch ins Treffen führen, dass es ein Roman ist. So, jetzt noch eine schnelle Abschlussfrage und zwar das Buch endet mit einem totalen Cliffhanger, finde ich, und ich bin nicht die Einzige, habe ich gelesen in einer Rezension und zwar genau in dem Moment, wo die Geburt losgeht, die du als Splattershow bezeichnest. Die Frage ist eben, nach dem Ende, oder die Geburt steht bevor, man will unbedingt wissen, wer sind jetzt diese Zwillinge, wer kommt da jetzt raus? Denkst du über ein zweites Buch nach, über einen zweiten Teil oder über eine Fortsetzung nach oder ist das für dich ausgeschlossen? Es ist für mich nicht ausgeschlossen, aber ich denke jetzt nicht darüber nach. Ich schreibe das jetzt nicht, also ich schreibe an etwas ganz anderem. Ja, wirklich. Ich weiß, es war aber eine ganz klare Entscheidung mit meiner Lektorin auch, also mit dem Residenzverlag, mit der Jessica Bär, dass wir gesagt haben, okay, da endet das, weil wo hören wir sonst auf? Es ist dann einfach, es gibt eine große Veränderung und es ist was an, also dann wäre dieser ganze Aspekt, also wo hört man dann auf? Nach der Geburt oder fünf Tage später, dann bekommt dieser ganze Aspekt, also nein, ich weiß, das ist vielleicht ein bisschen enttäuschend, aber das war so, ja. Die Zwillinge sind super, also Gut, dann habe ich ja die Frage beantwortet. Die Zwillinge sind super und die ersten vier Monate sind die Hölle, aber also die Hölle, das ist auch ein Blödsinn, das erlebt jeder. Ja, nein, das hat gute Gründe. Könnte es schon einmal geben, aber ich glaube noch einmal in größerer Distanz vielleicht. Jetzt ist es was anderes. Jedenfalls ein Buch, bei dem man selber noch weiterdenken will, ist ja nicht das Schlechteste. Genau. Es gibt es jetzt hier gleich hinten beim Büchertisch und ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit, bevor der Herr Kögelberger noch eine Ankündigung macht und dir danke ich und gratuliere zum Debüt und für die Lesung bedanke ich mich. Danke dir für die Moderation. Vielen Dank den drei Damen, Margarete Affenzeller, Caro Reichl und Anna-Katharine Lackner. Sie sehen an solchen Abenden, oder vielleicht war die eine oder die andere auch da, beim ersten Debütabend am 11. April, die Vielfalt, die die zeitgenössische junge Literatur abbildet. Wir versuchen das hier im Stifterhaus auf die Bühne zu bringen. So auch am 29. April, am Montag, gibt es einen Lyrikabend mit Hanna Bründl, Marianne Jungmeier und Renate Silberer, die aus ihren neuen Gedichtbänden lesen. Und ich fand das die ganze Zeit sehr witzig, also auch schon beim Lesen deines Buches, den die Moderation übernimmt, Paul Pechmann vom Ritter Verlag. Also kommen Sie wieder, dann lernen Sie den Herrn Pechmann auch wirklich kennen. Kommen Sie gut nach Hause, bleiben Sie uns gewogen, einen schönen Abend, vielen Dank. Applaus