Nasi Lemak Nasi Lemak Nasi Lemak Nasi Lemak Nasi Lemak Nasi Lemak Nasi Lemak Nasi Lemak Nasi Lemak Nasi Lemak Nasi Lemak Nasi Lemak Nasi Lemak Nasi Lemak Danke. Danke. Danke, liebe Damen und Herren. Jetzt können Sie einmal klatschen, bis das Mikro dann wirklich scharf ist. Ah, sehr gut. Sehr gut. Sehr gut. Wir haben noch... Gsöl Radl, heute sind Sie hier von der Initiative Literaturschiff. Ich habe das angenehme Gefühl, dass ich euch an und für sich nicht extra groß vorstellen muss in diesem Oberösterreich. Seit relativ kurzer Zeit, aber mit größtem Erfolg, seid ihr die literarischen Nahversorger und halt die große literarische Welt in das gar nicht so große Oberösterreich. Es ist aber immerhin groß genug, um uns mit Literatur zu füllen. Und heute hat man Holz-Literaturschiff und die Bude ist bummvoll. Nur ein bisschen bummvoller als normalerweise schon, was aber auch an unseren famosen Gästen liegen wird. Liebe Schaki, sag doch bitte kurz ein wenig was zum Literaturschiff, was ich jetzt noch nicht gesagt habe. Du hast vor dem Hosensack warme, frisch gedruckte Leporellos. Danke Dominika. Ja, herzlich willkommen. Wir freuen uns sehr, dass wir hier da sind. Uns verbindet ja schon einiges mit der Dominika. Wir arbeiten ja schon eng zusammen im Rahmen des Literaturschiffs und wir freuen uns jetzt, dass wir auch mit Experiment Literatur mit dir kooperieren dürfen und hier in Well sein dürfen. Es wird glaube ich öfters Zukunft. Ja, schon. Also wie Dominika auch erwähnt hat, wir sind die literarischen Nahversorger in Oberösterreich. Wir sind ein mobiler Literaturverein, das heißt wir bespielen verschiedene und mehrere Locations und bringen so die Literatur und die guten Bücher an die Menschen. Also wir bringen die Literatur zu euch und freuen uns immer wieder, so zahlreiche Literaturbegeisterte begrüßen zu dürfen. Ich gebe dir jetzt das Wort weiter. Ich darf noch, Sie haben überall, das habe ich gerade schon erwähnt, Folter von unseren nächsten Programmen Juni und Juli. Ich darf auf zwei besondere Ereignisse hinweisen. Zum einen am 1. Juni das erste Poesie festival in bad hall so da haben wir drei bühnen die wir bespielen mit prosa lyrik und spoken word es werden neun künstler innen vertreten sein und unser alljährliches literatur picknick voriges j Jahr moderiert von der Dominika, sind auch mehrere AutorInnen vertreten und dieses Ereignis wird jedes Jahr von einer großartigen Autorin, Autor kuratiert, heuer von der großartigen Barbie Markovic. Also kommen Sie und erleben Sie dieses Ereignis hautnah. Und ich darf dir jetzt das Wort weitergeben, Dominika, und herzlichen Dank, dass wir da sein dürfen. Danke. Danke, Schaki. Und jetzt gehen wir so an, wenn es euch recht ist. Seid ihr bereit? Ich sage es noch, bevor es so richtig losgeht, das wisst ihr eigentlich schon, was das Schöne, besonders Schöne am Experiment Literatur ist. Wir haben heute einen wirklich überreichenden, jetzt kommen sie schon von alleine auf die Bühne, da müsst ihr jetzt applaudieren. Julia Jonst und Bodo Hell. Total eigenmächtig. Was meine Aufgabe heute sein wird, ist, dass ich die beiden KünstlerInnen nicht zu stark lobe. Also ich muss meine Begeisterung zähmen. Erstens bin ich ja genetisch Müllviertlerin und da ist ganz wichtig, nicht gemurrt ist, geint gemurrt. Und ich bin tatsächlich extrem begeistert. Aber es ist halt so, wenn man jemanden so mit den Erwartungen und der Begeisterung überfordert, dann denken die, jetzt mache ich das Fleiß, was ganz was Cooles, damit die Mäntel nicht auszuckt. Also werde ich mich lieber zusammenreißen und ihr könnt es auszucken. Eigentlich war mir das ganz recht. Eine kurze Stausstufe, noch bevor es richtig ganz richtig. Eine kurze Stausstufe, bevor es richtig losgeht. Eine wichtige Stausstufe. Wir haben eben heute einen wirklich personell liebreizend und stark bestückten Büchertisch. Drei Damen. Und alle drei, sie könnten zwar zusammenhelfen beim Heimtragen, aber mir wäre es trotzdem recht, wenn sie wieder einmal leere Heim gehen, weil ihr den Büchertisch heuschreckenartig leer kauft. Ich kann es nur empfehlen, ich lege die Bücher jetzt wieder um, damit im Stream nichts, damit mein Kinn nicht verdeckt ist. Das ist vielleicht das Manko vom heutigen Abend, ich habe die zweite Auflage von Bodo Hells Begabte Bäume vorbereitet, aber er ist schon bei der dritten Ausgabe und da hat er wieder viel für euch reingeschrieben. Da kann es sein, dass es eine Schwachstelle in meiner Moderation gibt, wenn du sagst, das stimmt doch schon gar nicht mehr. Also man kriegt beim Büchertisch aber die dritte Aufgabe und die ist so richtig klasse. Begabte Bäume. ich glaube, dass ich den Titel auswendig kann. Nein, ich glaube nicht. Wo der Titel auswendig kann. Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauffletscht. Danke, danke sehr. Ich hole mir wirklich jeden Zwischenapplaus ab, aber ab jetzt ist der Applaus nur mehr für euch. Julia Joost, am Schluss gibt es dann, jetzt sage ich es nur, es gibt eine Suppe von der Sonja und jetzt geht es aber so richtig, richtig, richtig los. Ich darf euch ganz kurz nur vorstellen, ich versuche es wie immer auswendig auf die Gefahr hin, dass auch vieles nicht stimmt. Bodo, eine Mini-Episode, dieses Buch habe ich selbst mit meinem eigenen Geld gekauft, Bad aus Sie, 28.07. 2023. Und die Buchhändlerin und ich haben beide voll angegeben, damit, dass wir die persönlich kennen. Und ich habe die dann geoutet, aus purer Rechthaberei gesagt, die hat ja gerade einen runden Geburtstag. Und die Buchhändlerin hat gesagt, 60 oder 70. Und ich habe gesagt, was stimmt? Es war nämlich damals tatsächlich der 80er. Wir haben heute noch einmal nachgerechnet. Ich war mir auch nicht mehr sicher. Nein. Sag mal 65. Das ist ein guter Kompromiss. Bodo Hell ist gerade am 15. März 65 Jahre alt geworden. Ist aber verrückterweise seit 1979 auf der Grafenberg Almhalter, Almwirtschafter und pendelt zwischen der Ostseite des Dachsteinmassivs und dem 9. Wiener Gemeindebezirk, den Häuserschluchten. Zwei extreme Prallen aufeinander, das möchte ich nicht gerne so im Dokumentarfilmton sagen, die Sommer sind kurz auf der Grafenbergalm. Und dort hakelt er wie ein Irrer seit 45 Jahren. Und da muss ich jetzt aber wirklich ein bisschen nachlesen. Ich glaube, wir haben alle drei Philosophie studiert, ich glaube, du nur in Salzburg. Ich sehr lang, aber ich glaube, du hast mehr. Ich fange wieder an. Ja, genau. Und du in Salzburg. Ich fange, aber ich glaube du hast mehr. Ich fange wieder an. Ja genau. Und du in Salzburg? Ich fange wieder an, ja Wien. Wir haben alle drei in Wien studiert und ich glaube die Gemeinsamkeiten sind auch, wir lieben alle drei die Berge oder haben, ja sehr gut. Wir reden dann irgendwie glaube ich nur mal über das Bergstein. Lest euch die Büchle selbst, die sind sehr gut. Da möchte ich doch dann auf meine Notizen zurückgreifen. Bodo, du veröffentlichst seit den 70er Jahren und, mir gefällt das auch sehr gut, auf deiner Homepage ist dein oeuvre folgendermaßen auch wieder nur notdürftig umrissen, Prosa intertextuell und der Faktizität verpflichtet, Radiotheater, Schrift im öffentlichen Raum, Textmusik-Performances, Essays zur bildenden Kunst, Fotos, Film, Ausstellungen, Almwirtschaft. Und du hast, das wollte ich, ich frage dich jetzt sofort, hast du irgendeinen namhaften österreichischen oder deutschsprachigen Preis nicht gekriegt? Da fällt natürlich einiges noch muss ich sagen also in österreich kann nichts mehr für aus das linzer kultur förderstipendium ist aber für anfänger würde ich sagen da gibt es schon noch was ja das sagst du jetzt in einer bescheidenheit also mir ist nichts aufgefallen genau die was ich mit großer Zuneigung beobachte, die faktenorientierte, über die werden wir später noch sprechen, große Neigung und Talent zur Kollaboration und du hast einen sehr feinen, famosen Humor, das ist auch etwas, ich versuche immer etwas zu finden, was die Menschen auf der Bühne eint, das ist meistens gar nicht so schwer. Ich habe nämlich auch beim fletschenden Zahn, es ist ein grimmiges Lachen, aber eure beiden Texte haben mir auf jeden Fall sehr gut gefallen. Ich glaube, das habe ich schon einmal gesagt. Und was ich auch sehr cool finde, du hast jetzt die Ernst-Jandl-Dozentur für Poetik in der alten Schmiede. Und an der Uni, ja. Da kämpfe ich ganz schön herum. Ich habe von mir aus natürlich unglaubliche Dinge in der Prose jetzt entdeckt. Schmiede. Und an der Uni, da kämpfe ich ganz schön herum. Von mir an hat man natürlich unglaubliche Dinge in der Prose jetzt entdeckt. Man muss gar nicht entdecken, es gibt ja die Gesamtausgabe. Ja, und dann sagst du aber trotzdem, es geht um die, versuchen wir die Folgen der einstigen Karl-May-Identifikations- Lektüren unter der Betzdecke endlich hinter uns zu lassen. In Kombination mit Ernst Jahn. Ja, natürlich. Er hat ja ganz wenig Brose geschrieben, aber natürlich keine Karl-May-Geschichten, sondern Gerd-Roth-Stein-Geschichten. Also das sind dann ewig die gleichen Sachen und dann, nachdem er sechsmal gesagt hat, kommt was Neues. Und man ist natürlich sehr froh, dass da was Neues kommt. Also man kann diese Poetik-Vorlesungen besuchen. Und dann darf ich Julia Jost vorstellen, Rinaldi vom Mittlnamen. Das ist ganz ein schwerer, ich setze immer Privatdetektive auf meine kommenden Gäste an. Das ist der verrückteste Teil deiner Biografie. Das stimmt, ja. 1982 in st. feit an der klaren in dem krankenhaus ja genau ja das ist immer so hilfs ein hilfsmittel und du lebst in wien und berlin das habe ich jetzt vorher nicht gefragt ob den beiden städten liebst ich bin für gebändelt und genau bin aber jetzt wieder wirklich ganz ganz fest in wien aber natürlich gibt es auch noch Adressen in Berlin, die mich rufen sozusagen. Also ich bin ja schon noch viel und habe da so ein kleinesesen, dass du dich selbst jetzt wirklich als Romanautorin siehst und es ist unglaublicherweise dein Debüt bei Suhrkamp. Das sagt schon einiges. Also das finde ich schon sehr cool, über das möchte ich dann auch noch sprechen. Gleichzeitig bist du aber schon noch dem Theater, also nur so, du hast Philosophie in Wien und Berlin studiert, Theaterregie bei Luc Perceval, den könnte man auch kennen, Bildhauerei in Wien, also ziemlich multitalentiert. Und es ist im April die Premiere deines Stückes, eine respektlose Überschreibung von vier Shakespeare-Tragödien unter dem Titel Roma inszeniert von diesem Herrn Percival. Ist auch noch gut. Ja, genau. Aber das mit dem Theater ist, also ich habe sehr viel Zeit im Theater verbracht, das stimmt tatsächlich, aber ich bin da eigentlich auch schon sehr lange draußen. Also ich habe da studiert, das ist das einzige Studium, das ich zu Ende studiert habe. Und genau, das letzte Stück, das ich inszeniert habe, war, ich glaube, Landestheater St. Pölten, Robongi, habe ich dramatisiert von Josef Winkler. Und mit mäßigem Erfolg auch. Und das war jetzt so ein Versuch, wieder irgendwie so ein bisschen ins Theater einzurasten. Aber das ist eigentlich schon seit sehr vielen Jahren gar nicht mehr der Boden, auf den ich gehe, sozusagen. Ich habe Luc Berserl eine Textfassung zur Verfügung gestellt, die er dann bearbeitet hat, weiter bearbeitet hat und inszeniert hat. Und das hat mir auch super Spaß gemacht. aber Theater ist doch was anderes als Literatur. Und da fühle ich mich irgendwie mehr zu Hause auf jeden Fall. Vor allem hast du wirklich früh zu schreiben begonnen. Ich habe das irgendwo gefunden, also wirklich seit der Volksschule. Und deine Eltern haben das kopiert und du hast das... Ich habe es kopiert. Okay, also ihr besaßt schon einen Kopierer in diesem fortschrittlichen Haushalt. Also erste Kurzprosa seit der Volksschule. Und du hast beim Bachmann, also bei dem Preis der deutschsprachigen Literatur, also Bachmannpreis, das sage ich leider immer noch und ich rechne noch einen Schilling, 2019 den Kellag-Preis gewonnen und das war schon ein Kapitel, ich glaube im Schakaltal, ich leider immer noch, und ich rechne noch in Schilling, 2019 den Kellag-Preis gewonnen. Und das war schon ein Kapitel, ich glaube im Schakaltal hast du gewonnen 2019. Das heißt, du arbeitest an diesem Roman auch schon eine Weile. Ja genau, ich habe mir Zeit gelassen, auf jeden Fall. Also ich habe nicht durchgehend geschrieben, sondern dann auch wieder mal zwei Monate was anderes gemacht oder mich mit Lohnerwerbstätigkeiten beschäftigt und dann bin ich mit einem neuen, frischen Auge auf den Text zugegangen und habe alles wieder weggestrichen und von vorne angefangen und so hat es dann ein paar Jahre gedauert. Es ist also wieder menschlicher Körper, dass wahrscheinlich nur nur noch ein paar Urzellen vom ersten Roman übrig sind. Wir haben vereinbart, das ist germanistisch, wird das so gemacht, dass man per Schnick, Schnack, Schnuck entscheidet, wer von euch beiden mit der Lesung beginnt. Ich darf euch bitten um den publikumswirksamen, unglaublich spannenden Wettbewerb. Machen wir es gleich beim ersten Mal. Das Ding ist, dass wir uns eigentlich, wir können jetzt betrügen natürlich, weil wir haben schon ausgemacht, dass ich anfange. Sehr gut. Ich hätte es eh so empfohlen, aber ich wollte euch eine Pseudofreiheit lassen. Dann schaue ich gerade, ob ich zu deinem Buch noch, man kann sehr viel sagen, aber die Leute sind ja auch wegen deiner Lesung hier. Soll ich noch etwas dazu vorher sagen? Oder nachher? Nein. Genau, dann sage ich nichts mehr dazu. Und du liest einfach. Ich lese jetzt einfach? Ja, genau. Also ich würde jetzt vom Anfang ein bisschen was lesen und dann würde ich euch einen Protagonisten vorstellen aus meinem Buch und am Ende noch eine ganz kurze Rede vom erfolgreichsten Gemeindebürgermeister aller Zeiten. Genau, ich fange jetzt an. Genau. Ich fange jetzt an. Unweit von dem Tal drunten, das wir Schakaltal nennen und das somit nicht von Anfang an das Schakaltal gewesen war, sondern ganz anders geheißen hatte, ganz anders, steht der Gasthof Gratschbacherhof meiner Eltern. Von dort, wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauffletscht, sind es vielleicht 40 Kilometer zum Ratschbacher Hof. Vom gigantisch alpinen Hochstuhl, der anno dazumal wie heute für viele Einheimische das Ende der Welt markiert, gelangt man zum Flussufer der Drau. Der rabiat blätschernden Drau kann man stromaufwärts folgen. Erst kommt das Dörfchen Bruder Elend, in dem ein römisch-katholischer Bettelorden einer burlesken einheimischen Bauersdochter verfiel und dann die Brücke namens Jungfernsprung, wo sich seit jeher die Unglücklichen in den Freitod stürzen. Es folgt der Wörthersee, meeresgroß zu deiner Rechten, mit der verwitterten und morschen Seebühne aus Dunst, dem Barschenwind bis in alle Ewigkeit knattert und Stück für Stück bricht. Hör genau hin und dir entgeht nicht der Kontrapunkt des klunzenden Klagens von Alpen und Adria. Und wenn dein Gehör besonders gut ist, entdeckst du sogar noch ein paar nachhallende Textfetzen unvergesslicher Konzerte. Märchenprinz, stottert es da zum Beispiel aus einem längst vergangenen Jahr herauf. Bleib nicht stehen, fast ist es geschafft. Geh weiter ins Innere des Landes hinein. Da sind Maisfelder, Kürbisse und Kohlrabi je nach Jahreszeit, Wiesenblumen auf unbewirtschafteten Flächen und man sieht Jagdhunde im Dreisprung über den frisch gepflügten Acker einem Fassad nachsabbern. Dazwischen immer wieder Bäume, zuerst vereinzelt, dann vermehren sie sich und drängen zu einem maßlosen Schatten eng aneinander. Es ist nur noch Nadelwald. Hier bist du richtig. Geh ruhig tiefer hinein, immer dem Dunkeln nach und der Stille. Wird einem schon ganz bänglich, lichtet sich das Geäst und ein frei atmendes Grundstück zeigt sich, dessen Schönheit man sein ganzes Leben lang nie wieder vergessen wird. Nie wieder. Das ist es. Dieses Grundstück gehörte meinen Eltern und genau hier steht der Gasthof Kratzschbacher Hof. Die Kratzschbacher Gegend ist ein Wald ohne Augen, ohne Sträucher und Äste, die sich hinter deinem Rücken raschelnd zusammenbiegen, um die Todesangst vorzubereiten, die sie gleich in dir auslösen werden. Einen sprechenden Wolf gibt es auch nicht, der dir geifernd dabei zusieht, wie du in ein Tellereisen jagst. Hinterlist und Bosheit sind, auf diese Fauna wie Flora bezogen, Kokolores, mit einem Wort meiner Mutter ausgedrückt. Der Gratschbacher Wald und die Felder, die Wiesen, der Teich, sind eine ganz übliche Summe aus Pflanzen, Wasser und Tieren, die darin wohnen. Sonst nichts. Das ist alles, was es mit der Gratschbacher Gegend auf sich hat. Meine erste Erinnerung überhaupt ist eine Erinnerung an den Fockenhocker. Aus einem zerrissenen Gesicht heraus, mit den Augen eines 300-Jährigen, linste mich der Nachbarsbauer an. Er schaute ungefährlich. Die am lieben Gesicht beteiligte Stirnhaut runzelte sich und schob den fettigen Jägerhut hoch. Aus seiner Schneidezahnlücke quoll Zigarettenrauch. Er bückte sich zu meinen geflochtenen Zöpfen und meinem Dirndlkleid herunter und holte, mich überraschend, eine Barbie-Bubbe hinter seinem Rücken hervor. Die hielt er mir hin. Ich betrachtete den alten Mann mit notwendigem Ernst, eisern und trat einen Schritt zurück. Dann legte ich das Büppchen langsam und äußerst bedacht wie eine Pistole in meine Hand, zielte auf den Fockenhocker und hypnotisierte ihn. Du bist tot. Heute frage ich mich, wie der Fockenhocker überhaupt zu dieser Puppe kam, ob er mit seinem Schnaps und Mistgeruch in ein Spielzeuggeschäft in der Stadt gegangen war und dort das Fremdwort Barbie ausgesprochen hat, gesprochen hat. Ob er sich von einer jungen Mutter über die Erweiterungsmöglichkeiten der Barbie-Familie beraten ließ und ob er der Puppe im Laden verschiedene Kleidungsstücke anprobiert hat. Wahrscheinlich nicht. Wahrscheinlich hat er sie am Katzelteich gefunden, wo ein Kind sie badete oder die Puppe versuchte, die Katzen aus dem Fockenhockerschen Todesdrack zu retten. Dafür strafte der Bauer die Puppe, indem er sie an mich weiterschenkte. Das ist unbedingt wahrscheinlicher, als dass er in ein Geschäft in Vellkirchen gefahren war, zum Preschan in der Kirchgasse, um sie dort nach einer Beratung zu kaufen. Obwohl der Vulgo Fockenhocker keine drei Kilometer vom Gratschbacher Hof entfernt wohnt, er dieselben Bäume anschaut wie ich und Schwalben, derselbe Geruch in ihn eindringt, er vom gleichen Speck isst und die gleiche Milch trinkt, obwohl er wie ich erst nach und nach den zweibeinigen Gang und die Artikulation mit der Zunge gelernt hat, obwohl sein Dialekt in meinen gleicht, kam er mir in jedem Augenblick unüberbrückbar fremd vor. Er, ein ledig gebliebener Bauersmann, besaß keinen Ausweis. Sein genaues Alter habe er vergessen, soll er einmal unterm Herrgottswinkel am Stammtisch des Gratschbacherhofs meiner Eltern so mitleiderregend oder betrunken, darüber war man sich nicht mehr einig, geflüstert haben, dass dem über ihm gekreuzigten Jesus die Dornen aus der Krone brachen. Der Fockenhocker bedeuerte, nie einen Vater gehabt zu haben, dass dem über ihm gekreuzigten Jesus die Dornen aus der Krone brachen. Der Fockenhocker bedeuerte, nie einen Vater gehabt zu haben. Sogar, dass kein Männerwesen an seiner Zeugung beteiligt war, bedeuerte er. Und dass er höchstwahrscheinlich von einem Fuchs abstamme, der sich eines finsteren Wintertags ins Bett seiner Mutter schlich, um sie zu begatten. Geschwister hatte er auch nicht. Er sagte über sich, ohne Kindheit gewesen zu sein, seine Kindheit übersprungen zu haben. Er hätte sich keine leisten können, nannte er als Grund. Sommerwetter. Ich lief mit der Fockenhockerschen Barbie durch den engen Wald zum sogenannten Katzeldeich, obwohl ich auch zu unserem hauseigenen Fischdeich hätte gehen können. Aber ich musste unbeobachtet sein, in einer intimen Einsamkeit. Mit einem Stück Stoff meines Dirndlkleids band ich das Büppchen an einen Stein und ertränkte es. Nur ganz kleine, fast unsichtbare Wellen verursachte die Untergehende, sie schwappten mir an den Schuh. Ich lief zurück nach Hause. Ich hörte mein Atemgeräusch. Mit zerfetztem Kleidchen kam ich an, in nassen Strümpfen und Schuhen. Zu Hause zog ich meinen Kittel aus. Es war das letzte Kleid, das ich jemals trug. Zum Glück nahm der Glykolweinskandal gerade Fahrt auf, sodass der Mutter in Panik über unsere süßen Schankweine für eine Auseinandersetzung über meinen neuen Anziehstil Zeit und Kraft fehlten. Niemand brachte mich mehr in ein Kleid, auch Jahre später nicht. Nicht einmal für die Klassenfotos und auch nicht gegen drei Schillingen oder fünf, außer bei der Erstkommunion leider. Ab jetzt konnte ich mich wehren. Die Unterstützung einer Kung-Fu-Barbie hätte ich allerdings ab und zu brauchen können, weil die Eltern sich von mir häufig gepflanzt fühlen, wie sie zumindest mütterlicherseits perpetuierend beanstanden. Wenn die Mutter wollte, dass ich verschwand, legte ich mich ins hohe Gras. Dort versuchte ich zu verschwinden, aber das gelang mir nie. Entweder es juckte mich etwas, ein Grashalm oder eine Ameise zum Beispiel, oder ich begann zu frieren. Immer machte mein Körper Spampanadeln, Sperenzchen und materialisierte mich dadurch. Kurz nach Franzis Beerdigung fassten sie deshalb den Beschluss, mich nach Fockenhocker Vorpil zu ertränken. Allerhöchstens eine Woche oder vielleicht auch zwei Wochen nach der Begräbnisfeier hatte ich mich nämlich in eine lautstarke Traurigkeit hinein maltretiert, aus der ich nicht mehr herausfand. Das ganze Dorf war auf Anfrage meiner Eltern zusammengekommen, um mich zu erschlagen und im Katzeldeich zu ertränken. Hatte ich geträumt. Es war Mittag, als ich aus diesem Traum erwachte. Schreiend lag ich auf der Kücheneckbank unseres Wohnhauses, zunächst unsicher, ob ich wirklich nur geträumt hatte. Die seidig-dünnen Haare meines Körpers waren elektrisch und meine Haut krebsrot. Speichel lief mir aus dem Mund, aber meine Kehle war ganz ausgetrocknet. Ein sich überschlagender Husten unterbrach immer wieder mein sirenenhohes Gekreische, gefolgt von verzweifelten Schluckversuchen. Die Mutter schüttete mir bald ein Glas kaltes Wasser ins Gesicht. Ich blubberte und schrie weiter, woraufhin ich von Vater und Mutter ins Bad befördert und einer Schockdusche unterzogen wurde. Auch das half nicht. Die Eltern verloren endgültig die Nerven über meinen Weinkrampf. Thomas sollte mich auslüften, wie sie sagten, und mit mir in die Berge fahren oder irgendwo hin, damit zu Hause wieder Ruhe einkehren können nach all den Strabatzen um den Todesfall. Ich sollte aufhören zu spinnen. Ich würde allen den häuslichen Frieden vergelden, mäkelte die Mutter Richtung Thomas, während sie uns mit Rucksack und Jause vor die Tür setzte. Thomas fuhr mit mir auf seiner eigenhändig frisierten Buch-Maxi zum Dobradsch. Der Dobradsch gehört zu den Geld aller Alpen und bedeutet mir von allen umliegenden Bergen am meisten. Das Gestein des Dobradsch ist aus Riffkalk, was im Grunde genommen heißt, dass der Dobradsch ein Korallenriff ist, dem sein Wasser abhanden kam. Denn vor etwa 200 Millionen Jahren wurde er noch vom Urmeer Tethys bedeckt, das mollige 20 Grad warm war. Aber dann drückten die Kontinentalplatten aufeinander. Die afrikanische gegen die europäische, die nördlichere gegen die südlichere, wie das heute auch noch der Fall sei, höhnte der Fockenhocker einmal dem Gernot Pfandl beim Politisieren an unserem Stammtisch ins Ohr. Die Platten drückten aufeinander und unter dem Druck erhob sich das 30 Meter tief liegende Korallendriff zu einem unglaublichen Massiv, den Alpen. Das Wasser des Urmeers floss zurück, dorthin, wo wir das heutige Mittelmeer ausmachen. Mein Bruder und ich wanderten durch den Nebel hindurch auf die Bergspitze hinauf. Das Gipfelhaus des Dobradsch liegt auf 2143 Metern über der Adria. Und ein paar Gipfelmeter weiter steht die höchste Kapelle Europas. An der Kirchenmauer zu den sogenannten Bösengräben hin befinden sich Holzbänke. Diese waren unser Ziel. Es war ein unangenehmer Aufstieg, der von starkem Wind begleitet wurde und uns orientierungslos machte. Zwei Blitze erschreckten mich außerdem, woraufhin Thomas dumm lachte. Wurde der Nebel zu dicht, orientierten wir uns an den Kuhglocken, denn keine Kuh nähert sich freiwillig den ihnen wohlbekannten Gräben und Schluchten, versicherten wir uns gegenseitig, obwohl wir wussten, dass jedes Jahr die eine oder andere Kuh über die Klippen stürzte. Zum Teil war die Sicht so schlecht, dass ich den Boden unter meinen Füßen nicht mehr erkennen konnte, von den julischen Alpen schon überhaupt gar nichts. Aber die Strapazen haben sich gelohnt. Nach einer Weile durchbrachen wir den Nebel und wanderten erleichtert die letzten Meter in der Sonne zum Gipfel hinauf. Von der Kirche aus schauten wir hinunter. Meter in der Sonne zum Gipfel hinauf. Von der Kirche aus schauten wir hinunter. Wir alle eigentlich nur auf Berge hinaufgehen, um oben angekommen ins Tal hinunter zu schauen. Aber das Tal lag bedeckt unter den Wolken. Wir blickten hinab auf den Nebel und gingen hinab auf die Raben, die über dem Nebel kreisten. Ich glaube, es durchschauerte uns bei diesem Anblick. Mit romantischer Distanz schauten und schauerten wir, Seite an Seite, vom Berg hinunter in die Ferne. Ein nicht zu verorternder Ast brach und der Schall flog zwischen den kahlen und kalten Bergspitzen des Dobradsch, die aus Anthrazitwolken hervorstießen, kreuz und quer. Ich dachte an den Franzi, an den Tag, als er neu an unsere Schule kam, kurz vor seinem Tod. Nach der zweiten Schulstunde fragte er mich, wie ich eigentlich heiße. Wirst mir Faust riechen? Ich stieß den Tiroler Knödel aus meinem Blickfeld. Gettinixon, rief ich ihm noch nach, die Bezeichnung mit einem Mädchennamen wie gewohnt vermeidend. Aber auch an Franzis Tod dachte ich wieder und wieder. Verdichtet sah ich seine Sterbeszene vor mir. Ich sah, wie wir Kinder ihn im Brunnen ertränkten und wie seine Leiche im Katzeltdeich wieder auftauchte, wie der Fockenhocker ihn mit dem Rechen herausfischte, malte ich mir aus und ihn in eine Puppe verwandelte. Wer weiß. Schließlich zwinkerte Thomas mir zu und holte mich aus meinen Gedanken zurück auf den Berg, indem er mit ausgestrecktem Arm auf die Karabanken vor uns zeigte. Schau, der Hochstuhl, sagte er. Siehst du die Fraten, gerade vom Gipfel aber? Ich bemühte mich, das Gemeinde zu sehen, die Geräusche traten in den Hintergrund und die Umgebung wurde wieder scharf. Thomas nickte zufrieden und holte Tiefluft. Der jungen, ferniger Junge mit Grashalm im Mund, der mit Vorliebe zum dem Berg hinauf und, wenn die Sonne unterging, wieder zurück zum Hof, seinen treuen Begleiter Jocki, einem Münsterländer, weiß, mit braunen Flecken wie eine Hinterwälderkuh, immer an seiner Seite. Der Vater kontrollierte das Vieh allabendlich. So wie es im Stall eingeschlossen war, kontrollierte er. Und wenn einem der Schafe auch nur ein Löckchen fehlte oder einer der Kuhäuter sich verjüngt hatte, prügelte er seinen Sohn fünfmal um den gesamten Schober, bis sie wieder vorne am Bauernhaus ankamen. Fünfmal um den gesamten Buckel herum, schwort Thomas, wie eine Sau durchs Dorf. Genau so sei das gewesen in den 30er Jahren. Und dann brach der Weltkrieg aus. Der Bub war noch keine 18 Jahre alt und Einzelkind. Deswegen wurde er nicht gleich eingezogen. Vielleicht hatte man den entlegenen Bauernhof und seine Bewohner auch einfach vergessen. Jedenfalls fehlte seit den 40er Jahren fast täglich ein Tier und der Vater brachte seinem Burschen das Laufen bei, wie man sich vorstellen kann. Jeden Tag fehlte zumindest eines der Schafe und einmal sogar ein Rind, bis der Vater seinem Sohn einen Finger abhackte. Er hackte seinem Kind den Finger ab, nur um die Verhältnisse klarzustellen, erzählte Thomas mit einer hackenden Geste. Wo kamen die Tiere hin? fragte ich ihn. Mein Bruder lächelte und deutete wieder auf die Stelle drüben in den Karawanken. Da, im groben Striehauber vom Gipfel, sei der Bursche gelegen. Er sei auf der Lichtung gelegen und habe am Grashalm herumgekaut. Es sei noch hell gewesen, aber man konnte den Mund schon sehen. Da hörte der Bub gelächter. Er sei auf die Geräusche zugegangen und habe im Kehrwasser der Bergquelle junge Frauen und ein paar mehr Männer baden gesehen. Die Nackten gefielen dem Kleinen mit Sicherheit. Er setzte sich neben einen Busch und schaute ihnen zu, in seinem Schritt herumzupfend, bis ihm eine Frau von hinten ihr Messer an den Hals hielt und die Badenden alarmierte. Was willst du? fragte sie den Burschen. Der hielt die Luft an. Höchstens mit euch baden, war angeblich seine Antwort, den Grashalm ausspuckend. Da hätten dann alle gelacht und die Frau steckte ihr Messer weg. Noch am selben Abend sind sie rund um ein Feuer zusammengesessen, nachdem sie eines der Schafe geschlachtet hatten. Jocki, der Hund, schlug an. Vermutlich wusste er schon, was den Buben zu Hause durch den Vater widerfahren würde. Viel zu spät seien sie in der Dunkelheit vom Berg hinab zum Hof gestiegen, wo der Vater schon mit dem Praker, dem Teppichklopfer, wartete. Er habe die Tiere gezählt, habe Blutflecken am Hemd des Sohnes gesehen und ihn windelweich geprügelt, bevor er ihm schließlich den Finger abhackte, erzählte mein Bruder und machte wieder die Axtgeste mit seiner Hand. Das Bubenblut hätte sich auf dem Hemd mit dem Schafsblut gemischt und der Bub hätte in diesem Augenblick gewusst, dass er kein Schafsschicksal erleiden wollte und den väterlichen Hof endlich und für immer verlassen müsse, so Thomas. Am nächsten Tag ging der misshandelte junge Mann wieder mit den Tieren zur Lichtung und wieder kamen in der Dämmerung die jungen Leute. Diesmal war es eine ganze Schar. Sie schlachteten wieder ein Schaf und sangen Lieder am Feuer. Und dem Buben gefiel der Gemeinschaftssinn so gut, dass er dem heute fragte, ob sie ihn aufnehmen würden. Du willst Partisan werden? Hätten sie ihn belustigt gefragt. Und der Bub habe zugestimmt, ohne das Wort Partisan jemals gehört zu haben und weit davon entfernt zu wissen, was das Wort bedeutete. Wie heißt du? habe ihn die Anführerin noch gefragt. Josef. Ich nenne dich Läuse, war ihre Antwort. An diesem Abend trieb der Bursche das Vieh nicht in den Stall seines Vaters, sondern in einen Verschlag, ein paar Kilometer von der Lichtung entfernt. Dort waren noch mehr Partisanen, die ernst und auch hungrig reinschauten, und der Junge gehörte jetzt zu ihnen und teilte seine Tiere mit der lieben Gruppe. Die Partisanen ließen ihn jedoch nicht kämpfen, weil er zu unbedarft und verträumt wirkte, oder vielleicht war der Grund auch ein ganz anderer, vielleicht weil ihm ein Finger fehlte. Vielleicht, weil ihm ein Finger fehlte. Sein Auftrag war stattdessen, alles Essbare von den umliegenden Bergbauernhöfen zu stehlen und für die Truppe zu kochen. Der Junge wollte aber gerne kämpfen. Je mehr er über die Faschisten erfuhr, desto lieber wollte er an die Waffe statt an den Kochtopf. Doch die Jahre vergingen und er war längst als untauglich abgestempelt, erklärte Thomas. Vielleicht war er auch ein viel zu guter Koch, um ihn an die Waffe zu verlieren, warf ich ein. Und dann, viel später irgendwann, wurde er beim Stehlen erwischt. Ein Bauerssohn in Nazi-Uniform habe ihn mit seiner MP43 gestellt. Jetzt habe ich dich endlich, du Sau, habe er dazu auf Slowenisch und zur Sicherheit auch auf Deutsch gesagt. die endlich, du Sau, habe er dazu auf Slowenisch und zur Sicherheit auch auf Deutsch gesagt. Mit der Reißflugscheibe wurde er zum unweiten Läubel gebracht, wo eines Essler 15. Juli 1943, Berufsfabrik KZ Läubel Nord, Tunnelbau, auf ein Papier schrieb. Name, habe er zum Schluss gefragt, Josef Brucker, Vulgo Fockenhocker, sagte mein Bruder Thomas mit ganz wenig Luft in der Brust und drehte sich zu mir. »Was dann?« fragte ich vor lauter Beteiligung aufstehend und mich vor ihn hinstellend, Thomas Taschenmesser in der Hand. Winkel bekommen, den er sich auf seinen Hemdsärmel klammerte und wurde ins Quartier, ins Arbeitslager eingewiesen. Von da an habe er am Karawankentunnel mitbauen müssen und nach Feierabend wie die meisten den sogenannten Sportspielen der Kapos gedient. 1945 hätten die Nazis alle Gefangenen zuerst aus Angst vor den Partisanen ins Lager Süd verfrachtet und gegen Kriegsende durch den Tunnel nach Koroschka zurückgetrieben. Die vielleicht 40 deutschen und österreichischen Gefangenen wurden in SS-Uniformen gesteckt. Und auch der Fockenhocker wurde in eine Seuche hineingezwungen. Die gescheiten Partisanen warteten allerdings schon im Rosenthal und konnten die Häftlinge befreien. Partisanen warteten allerdings schon im Rosenthal und konnten die Häftlinge befreien. Unter den Befreiern fand der Fockenhocker keine einzige seiner ehemaligen Genossinnen. Er sah nicht einen der Genossen jemals wieder. Banal hätten ihn die unbekannten Partisanen wegen der SS-Tracht noch ermordet, aber dann fiel ihnen auf, dass er zu dürr war für einen Nazi, viel zu ausgemergelt, nahm Hungertod und eigentlich kein richtiger Dätscher. Sie ließen ihn gehen. Und der im KZ undefinierbar alt gewordene Josef Brugger marschierte zu seinem Elternbauernhaus und erwürgte den Vater, der mit letztem Atem Sepp nicht hauchte. Ich heiße Läuse, soll der Fockenhocker Stunden später dem väterlichen Leichnam entgegnet haben, als er den Körper zu den Schweinen schmiss. Damit beendete Thomas die Geschichte und wir saßen still nebeneinander. Lange saßen wir nebeneinander, vielleicht Jahre, wer weiß. In der beginnenden Dämmerung wanderten wir ins Tal hinunter und fuhren auf Thomas' orange lackierter Buch Maxi zurück nach Hause. Halt die Hand, warnte mich mein großer Bruder. Schneller, rief ich, und Thomas fuhr schneller, der untergehenden Sonne und meiner Traurigkeit mich auslüftend davon. Seitdem will ich immer auf den Berg hinauf, Und jetzt kommt eben die versprochene kurze Parteitagsrede vom erfolgreichsten Gemeindebürgermeister aller Zeiten. Meine Wahlergebnisse, liebe Freunde, zeugen von einer Wende in der Gesamtbevölkerung. Und zwar einer flächendeckenden, das wird gerade klar, einer Wende hin zum Hausverstand und zum Augenmaß. Und um diese Wende geht es. Wir wollen gesundes Augenmaß nehmen, um die Dinge zu verstehen, anstatt mit einem lexikalischen Wissen herumzutun, das selbst den Philosophen Platon in die Flucht getrieben hätte. Denn diese Wende zu Gesundheit und Hausverstand und Augenmaß macht aus unserem Land wieder eines, in dem die Mehrheit regiert. Und was, meine lieben Patrioten, ist gerechter als eine Gesellschaft, in der die Mehrheit bestimmt, wo es lang geht. Gerade jetzt heißt es umso mehr, den linken Paktierern in ihren Lesezirkeln, ihrem Karneval der Minderheiten Einhalt zu gebieten. Liebe Patrioten, Freunde, Liebe, Freunde in Rot-Weiß-Rot, unlängst habe ich einen Ratgeber für Frauen in den Händen gehabt. In dem stand, wie man bügelt und putzt. Und ich dachte, die Frauen tun gut daran, diese Kunst zu lernen. Von oben nach unten staubt man Abstand da und ganz unten am Boden saugt man den lurchenden Staubsauger ein und schmeißt ihn weg. Und so wie die deutsche Frau es mit dem Dreck hält, so wollen wir es auch mit der Führung dieses Landes halten. Denn einmal, und das sage ich abermals, bei völligem Bewusstsein, denn einmal an der Spitze werden wir die Spitze so weit ausdünnen, dass für Späne kein Platz mehr sein wird. Die Späne werden fallen und unten eingesaugt und entsorgt und nicht mehr in unserer Erinnerung wohnen. Denn wir werden auch unsere Erinnerungen aushobeln. In diesem Sinne proste ich euch zu, meine liebe Entsorgungsgemeinschaft. Auf sein Stichwort kommen Menschen im Staubsaugerkostüm auf die Bühne und tanzen eine Choreografie zur Blasmusik. Sie drehen sich und saugen und schultern den Gernot, der seine Arme in die Luft reißt. Und sofort steht auch das Publikum auf und prescht zur Bühnenkante hin, den Staubsaugern den Gernot, dass seine Arme in die Luft reißt. Und sofort steht auch das Publikum auf und prescht zur Bühnenkante hin, den Staubsauger an den Gernot abnehmend. Die Menge trägt den geschulterten Gernot durch das Bierzelt und ruft, Geri, Geri, Geri. Und der Testosteronschweiß steigt hinauf in die Bierzeltspitzen wie der Heilige geist das sind so passagen wo man gern sagen mich die kinder sind schön beieinander und dann fällt am geschwind wieder dass eines dieser Vorbilder, die man da auf den Schultern herumträgt, ja aus der Größern ist, aus diesem Oberösterreich. Ich dachte jetzt schon wahnsinnig gern, voll viele Fragen dazu, aber ich habe mir gedacht, das ist viel besser, wenn ihr es ausreichend lest. Bodo, bist du bereit? Ich habe aber eine Zwischenfrage. Sehr gut, das ist gut. Julia, wie kommst du zu einem Rind, das eigentlich nur im Schwarzwald vorkommt in deinem Text? Das ist ja unglaublich. Ich habe so oft gespekuliert, dass der Bodo die Moderation durch diese Faktenorientierung an sich reißt. Hinterwälderind, wo gibt es das? Weil der Hund so ausschaut. Der Hund hat diese braunen Flecken. Du beschreibst das. Und der schaut eben aus wie, der ist gemustert. Aber wieso kennst du das? Bei mir ist auf der Alm jemand gekommen, der ist aus dem Schwarzwald und hat gesagt, der hat Hinterwälderrinde. Und dann habe ich mich erkundigt und habe geschaut, was das ist. Und bei dir kommt das im Buch vor. Ich habe 20 Jahre in Deutschland gewohnt. Ah, aber warst du im Schwarzwald? Ja, unter anderem. Das ist nämlich fast wie die Pinzgau, jetzt gehen wir vielleicht in die Rassenkunde hinein, nämlich was das Vieh betrifft. Pinzgau, ja, okay. Die haben nämlich auch eine ganz harte Glaufe und kriegen keinen Sonnenbrand am Alter. Keinen Sonnenbrand? Am Alter. Am Alter? Kriegt man einen Sonnenbrand? Naja, natürlich. Das Fleckvieh bekommt einen Sonnenbrand am Alter. Keinen Sonnenbrand? Am Alter. Am Alter? Kriegt man einen Sonnenbrand? Naja, natürlich, klar. Das Fleckvieh bekommt einen Sonnenbrand am Alter, weil die längs ist. Aber legen wir die am Ruck? Die müssen wir am Ruck schmieren. Ja, müsste man einschmieren. Gut, das war nur eine kleine Nebenbemerkung. Ich weiß von dir, bei der Vorbereitung, dass man auf der Alm nur Mangalitzerschweine verwenden kann, die man aber oben erschlachten muss, damit es keinen Sonnenbrand kriegt. Ja, das ist ganz heikel natürlich. Ich habe wirklich einmal ein Schwein auf der Dümmlerhütte mit Sonnenbrand gesehen, ich bin fertig. Du bringst es auch gar nicht mehr hinunter, die lassen sich nicht treiben, das ist schwierig. Und schlagen darf man schon gar nicht, das sind ja immer Erzählungen. Anbinden, anhaxeln und abbeziehen geht alles überhaupt nicht mit den Schweinen. Daher haben sie es ja, ich weiß auch nicht, wie sie es abgebracht haben früher. Aber man sieht auch Sängerinnen, die das Schwein hinuntergetragen haben, aber so schwer kann es dann nicht gewesen sein. Das soll ich mir auch mal anbeißen. Tiroler. Gut, das war nur eine Nebenbemerkung, weil so eine genaue Aufmerksamkeit da jetzt sozusagen... Dieses Detail war mir zum Beispiel entgangen. Danke. Bodo, darf ich dich kurz noch abmoderieren? Dein Buch Begabte Bäume ist für den österreichischen Buchpreis nominiert gewesen. Ein Riesenskandal eigentlich, dass nicht prämiert wurde. Wobei ich jetzt wahrscheinlich jemanden den er mag da quasi das absprechen dass das nicht preiswürdig gewesen war aber es ist ein großartiges wirklich großartig ich habe es jetzt eineinhalb mal gelesen und das lese ich dann das zweite mal nur ganz fertig ich habe einige fragen dann immer dann doch die fragen was sie dann so zusammen, also wir reden dann einfach bis die Zeit gekommen ist, Suppe zu essen, freue mich auch schon drauf. Es ist ein, so, ich habe mir das so schön vorbereitet, ein bisschen was möchte ich auch von meiner Zettel oberlesen. Zeichnungen übrigens von Linda Wolfsgruber, eine poetische Enzyklopädie und die war im letzten Jahr nominiert für den Buchpreis und die Formen der Texte drinnen, also die Vielfalt der literarischen Gattungen und Formen ist bemerkenswert, sie spiegelt ein bisschen die Vielfalt der Flora und Fauna auf der Alm wieder, es ist itinerare Litaneien, Anrufungen, Rezepte, super Rezepte übrigens. Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich mir einen grässlichen Zirbenschnaps gespart. Schade um die Rohstoffe, ich habe noch nie so etwas Grausliches in meinem Leben gemacht. Rollersoft, Wanderungen, Sagen, Alm, Wirtschaftshistorie, Biologie, Rätsel, Werkstoffkunde. Biologie, Rätsel, Werkstoffkunde. Und ich sage einfach lieber Bodo, lies bitte aus den begabten Bäumen. Ich fange einfach mit einem Lied für die Julia an. Und das ist das Kümmernis-Lied, wenn es recht ist. O heilige Frau Kümmernis, wie schön gewandet stehst du da samt deinen güldenen Schuhen. Wenn es recht ist. Ort in Österreich, Bayern und Böhmen. Hast dich der sechs Attacken Leid vom Herrn Jesus Christus persönlich verschandeln lassen? Badwuchs und sonstige. Des Vaters Stolz war so verletzt, er warf dich auf die Straßen und ließ dich etlich tagelang am Kreuzesholz verschmachten. Derweil die Freunde aus der Stadt teilnehmend Trost, Brot, Wasser, Schnittblumen, Bohnenkaffee und Musik zur Ablenkung darbrachten. Dem Geiger halfst du mit dem Schuh, den wollte er beim Antiquitätenhändler verscherbeln. Des Kirchenraubs zieh man ihn drauf und führte ihn zum Sterben. und führte ihn zum Sterben. Sein Weg zum Hochgericht geht an dem Bild vorbei, er darf zum Trost noch einmal spielen. Da wirfst du ihm den zweiten goldenen Schuh, kannst damit jetzt sein Glück erfüllen. Ob Mann, ob Frau, du kümmerst dich bei Misswuchs, Not an Kindern, als Virgo Fortis, Wilke Fortis, Weiber Leonhard, versuchst du Schmerz zu lindern. Bereits die Anrede im Liedtitel, O heilige Frau Kümmernis, könnte die den Unbedarft bei ihr Schutz und Hilfesuchenden in ihrer seiner Anrufung irreführen. Und das gleich auf mehrfache Weise. Zwar spielt der Name dieser Heiligen der Alternativfräumigkeit im Wortlaut auf solche Begriffe wie Kummer und Not an, auch wenn die Frau am Kreuzesholz nicht eigentlich zu den 14 Nothelfern gezählt wird und sogar drei getrennte Manifestationen unterschieden werden, doch steckt auch ein aktiver Aspekt in ihren diversen überregionalen Rufnamen. Noch dazu will oder muss diese Kümmernis in der Legende nicht als Frau, sondern als Mann und zwar bärtig erscheinen. damit sie den unweigerlichen erotischen Avancen aus der Männerwelt gar von Seiten des vatergewählten Bräutigams entgehen kann. Auf offensichtliche Weise könnte sie auch die von männlichen Werten gekreuzigte Frau darstellen. Heilig im kanonisierten Sinn ist sie auch nicht wirklich vielmehr am Rand des Kalenders geduldet gelitten. Und ihren jährlichen Gedenktag, jenen folgenreichen 20. Juli, hat sie an eine andere starke Frauengestalt, Virgo Fortis, abgeben müssen, nämlich an die heilige Margarete, dieses weltliche St. Georgs Pendant, gleichfalls mit dem lanzen durchstoßenen Wurm, Lindwurm dargestellt. Auch Magdalenes Martyrium endet an Galgen und Martersäule. Auch Magdalenes Martyrium endet an Galgen und Martersäule. Weiters hört die Kümmernis auf eine Vielzahl von differenzierten Namen wie Saint-Affligé, Kommerer, Entkommer, Entkümmernde, Quer, Quere, Hülpe, Caritas, Liberata, Liberatrix und Eutropia. Als Virgofortis ist sie mit einer der drei heiligen Madom von Meransen im Südtiroler Bustertal, Mat Umritten am 6. November. In den heresieverdächtigen Beginenklöstern des 12. Jahrhunderts soll das Kümmernisbild den Kranken und Kummervollen zum Trost gezeigt worden sein, wer weiß, ob mit oder ohne Geigen spielenden Spielmann, dem der sexuell konnotierte goldene Schlappen zufällt. Im Horner Stadtmuseum in Niederösterreich stand er sie als bärtige Holzplastik in der Nähe des Schickelgruberschen Kleiderkastens. Anderswo sieht man sie ihn auf einem Bild im Freien an Quereste im Wald gebunden hängen und hört von ihr als Nachfahrin einer keltischen Baumgöttin raunen. Über dem Trautaler Ort Gerlamoos in Kärnten erscheint diese mythologische Volksheilige fraulicher Sorge und Abwehr auf einem eigenen Seitenaltar, hinten in der Kirche, der Kirchenschlüssel ist im Haus Gerlamos Nummer 15 erhältlich, als quasi Laubsägearbeit samt einem im Fallen fixierten Pantoffel über dem Geigenspielenden Bettler positioniert. In der Martinskirche am Linzer Römerberg, das ist jetzt für die Linzer, die da sind, Linzerinnen. In der Martinskirche am Linzer Römerberg sieht man den Lukatypus der Kümmernis, samt Geiger mit langem Fidelbogen auf einem Wandbild dargestellt aus dem 15. Jahrhundert. In der Hauptkirche Svete Tomasche im Meerischen Brünn dominiert sie gemalt das figurenreiche Altarbild eines Jirschi Heinz, gleich rechts hinterm Eingang. Und die Gekreuzigte wird dort vom auferstandenen Christus persönlich assistiert und wie beglaubigend präsentiert. In Grimms deutschen Sagen erscheint sie und ihr Spielmann gleich zweimal, als Kummernis und als Jungfrau mit dem Bart. ihr Spielmann gleich zweimal als Kummernis und als Jungfrau mit dem Bart. Die legendenhafte Entkümmerin ihrerseits soll sterbend in einer drei Tage dauernden Predigt viel Volksbekehrt haben, zuletzt auch den eigenen Vater, einen sagenhaften König von Portugal, der daraufhin der pubertierenden Tochter eine Kirche habe errichten lassen. Ihr Eintreten für die entrechteten Spielleute, Gaukler, Wanderpoeten, alle Arten von unehrenhaften und zwischen den Geschlechtern schwebenden, macht sie für den kleinen Mann und die kleine Frau überzeitlich aktuell. Als Transe mit Oberlippen, Backenbart und Make-up vermag sie unter dem Künstlernamen Conchita Wurst für Tom Neuwirth singend nicht nur ihr Andersrum-Publikum zu begeistern. Als Meditationsfigur für die historische und aktuellen Darstellungen trägt, intensiv anzuschauen gilt, gelte. Dann noch eine andere Heilige, die eigentlich in Niederösterreich beheimatet ist, nämlich die Heilige Corona. Wenn wir schon dabei sind, wird das Programm ganz umgeschossen, aber das passt jetzt eigentlich ganz gut, finde ich. Wo habe ich sie? Die Corona ist da, glaube ich, hier. Nach der Buche kommt sie. Aber es ist alphabetisch. Trauma, Duma, Rheuma, Puma, Gana, Tirana, Nirvana, Guayana, Jena, Nena, Pöna, Arena, Pagina, Vagina, Angina, Kina, Anna, Hosea, Anna, Manna, Susanna, Donna, Belladonna, Madonna, Primadonna, Corona. Die heilige Corona ist traditionell die fürs Geld und für den Lotteriegewinn zuständige Fürbittgestalt. Geld und für den Lotteriegewinn zuständige Fürbittgestalt. Aber können wir wirklich sicher sein, dass Gott dementsprechend handelt, wenn wir zu ihm beten, ihn um etwas bitten, auf Fürsprache dieser heiligen Vermittlerin hin, wenn auch unter Zuhilfenahme eines abprobierten Beschwörungsbuchs und wir ihn etwa um Folgendes bitten. Nämlich 9000 Stück wohlgeschlagene Dukaten hiesiger Landeswährung durch Vermittlung der Heiligen Korone in herzzwingende Ermahnung und Zitation herbeizuschaffen. Verweile dich nicht länger, sondern komme schnell in diese Räumlichkeiten herein und bringe bald, was wir verlangen, in dieses gegenwärtige Zimmer, denn ich beschwöre dich bei Tag und Nacht, Hitz und Kelt, Sommer und Winter, Berg und Tal, Laub und Gras, Stein und Letten, durch alle Wurzeln und Kräuter, auch du, heilige Geistin, der du ein Zwang aller Geister bist, nicht verweile dich länger und halte uns auf, sondern komme schnell und bald, bringe, was wir verlangen, herein in dieses gegenwärtige Zimmer, denn wir beschwören dich. Die heilige Corona war der Legende nach Gatten des Märtyrers Viktor. Beides wohl übernahmen er, der Sieger, sie die gekrönte. Im Alter von erst 16 Jahren erlitt sie ebenfalls den Märtyrertod und zwar auf besonders spektakuläre Weise. sie ebenfalls den Märtyrer-Tod und zwar auf besonders spektakuläre Weise. Man band die junge Frau an zwei herabgebogenen Palmen links und rechts fest, ließ diese dann los und so wurde ihr Leib beim Emporschnellen der Stämme in Stücke gerissen. Am 14. Mai 177 nach Christus. Und in St. Corona am Wechsel, wo eine unvermutete Corona-Statue 15.4 in einer hohlen Linde gefunden wurde, hält eine weitere Darstellung der Heiligen aus dem 19. Jahrhundert je eine dieser Palmen, rechts und links in Händen allerdings Bäume von wenig gefährlicher Menschengröße. Ihre Legende liegt in griechischer Form im Osten, in Damaskus, Syrien und Antiochea, Türkei vor, in der lateinischen Fassung auf Sizilien und in Marseille, in der äthiop Südrand der Alpen, nach Aachen und nach Prag. Besondere Verehrung erfuhr sie und Wallfahrten für sie wurden abgehalten in Altbayern, Böhmen und Niederösterreich. So auch ein Bittgang der Wiener Fleischhauer nach St. Corona am Schöpfel, dem höchsten Berg des Wiener Waldes, wo zusätzlich ein Heilbrunnen fließt, vor dem sogar die türkischen Pferde von 1683 in die Knie gegangen sein sollen. Die österreichische Münzeinheit hieß bis 1924 nach der Heiligen Corona die Krone, auch St. Korona liest die Krone-Zeitung. Die Restaurierung ihres Bleisags in Aachen wird angesichts der seit März 2020 sich vertieft habenden Corona-Epidemie beschleunigt fortgesetzt. Sonnencorona mit K-Corona, F-Corona und L-Corona. Äthna, Boa, Papa, Opapa, Pulpa, Pampa, Mitropa, Europa, Ara, Ära, Sahara, Tiara, Chimera, Trara, Tara, Abra, Katabra. Naja. Die Berge sollten schon hervorkommen, oder? Und wieder gehen wir in die Landschaft hinaus, in diese Kulturnatur, wie sie gemacht wurde und wird hinein in die unberührte und neu entstehende Naturnatur, von der wir meinen, dass sie von selbst so und so geworden ist und sich selbst überlassen werden sollte. Und wir suchen diese Landschaften auch als Nichtfachleute, Amateure, Liebhaberinnen wahrzunehmen. als Nichtfachleute, Amateure, Liebhaberinnen wahrzunehmen. Mit den geliehenen Blicken von interessierten Experten, soweit es geht, mit deren speziell fokussiertem Sensorium und deren ein- und ausschließenden Nomenklaturen. Wir gehen etwa als Morphologen, Geologen, Hydrologen, Klimaforscher, Biologen allgemein, Entomologen speziell, als Etymologien-versessene Namenskundler, als Landschaftsmaler, Fotografen, Akustiker, Esoteriker, Touristiker, Prozessionsteilnehmer, Vereinsangehörige, Land- und Forstwerte, Jäger etc. ins Gelände hinaus, jeder mit seiner mehr oder minder randscharfen Begrifflichkeit als geistigem und juristischem Gelände. Also, wir würden am liebsten in vielfältigen semantischen Anläufen als eine Art Umgebungs-Allrounder auftreten und vorgehen, um uns vielleicht Schritt für Schritt oder auch im Dauerhaften drübergleiten, unserer außerstädtischen Lebenswelt und ihrer Zukunftsperspektiven zu vergewissern. Ja, wir könnten als Landschaftsbewohner iterative Itinerare durch offensichtliche Übergangszonen und fragmentierte Panoramen vorbei an Restmodulen anlegen, das meint sich nur scheinbar wiederholende Wegbeschreibungen, um der eigenen Ungewissheit Halt mit einer nachzuvollziehenden verbalen und bilddokumentarischen Form zu geben, wobei alle genannten Beschreibungs- und Analyse-Modi Anwendung finden könnten. und die komplementierenden Aneignungsstrategien vor Ort bereit, indem sich einer eine etwa in dieses Felsstück in situ, in diese Schutthalde und diese Bachgumpe und diese Baumgruppe und diese bösen Gräben, von denen schon die Rede war, aufginge, verschwende, wäre viel zu viel gesagt. An diesem Punkt des gesteigerten Affekthaushalts, im Akt des Landschaftsverschlingens, ist es vielleicht angebracht, solche Exaltiertheit wie der Qua-Ausruf randscharfer Begrifflichkeiten zur Natur und Kultur herunterzuschrauben mittels nominalistischer Exerzitien, nämlich in lexikalischen Vergewisserungskaskaden durch Anhäufung von themenbezogenem Sprachschutt, in dessen Hangschräge man drei Schritt vor, zwei Schritt zurück, Faszien fordernd, wie Muskelkrampf gefährdet, empor und abzusteigen versucht. Figur, Redefigur, Kieselgur, hochporösisches Kieselgen, Segment Augur, Schur, Schafschur, Broschur, Kur, Flur, Silur, Redefigur, Kiesel, Kuh, Hochporös, Kieselgen, Segment, Augur, Schuh, Schafschuh, Broschuh, Kuh, Flur, Silur, drittes geologisches System des Paleozoikommands vor 444 Millionen Jahren, ein nordatlantischer Kontinentverband, Spritztur, Spur, Lasur, Glasur, Rasur, Zäsur, Frisur, Zensur, Tonsur, Professur, Blessur, Dressur, Fissur, Miniatur, Judikatur, Applikatur, Stukatur, Nomenklatur, Andelsit, Anhydrit, Basalt, Brexit, Calcit, Cordierit, Diorit, Feldspat, Gabro, Gneiss, Granat, Granit, Makulatur, Muskulatur, Bauchmuskulatur, Armmuskulatur, Beinmuskulatur, Fingermuskulatur, Kaumuskulatur, alles wird beim Gang durchs Gelände aktiviert. Titulatur, Imprimatur, Armatur, Natur. Pferde, Natur, Ausnahme, Natur, Signatur, Kontrasignatur, Froschnatur, Frohnatur, Menschennatur, Bärennatur, Unnatur, Verbrechernatur, Künstlernatur, Abenteurernatur, Naturwolfs, Naturkompetenz zur Sprache, Naturalist, Naturbart, Naturbegeisterung, Naturbeobachtung, Naturbeschreibung, Naturbetrachtung, Naturblume, Naturdichter, Forscher, Naturfreund, Naturfreunde, Bergfrei, Naturgeist, Naturgenuss, Naturgeschichte, Naturgesetz, Naturgetreu, Naturgewalt, Naturgöte, Naturheilkunde, Naturkind, Naturkostlagen, Naturkreislauf, Naturkunde, natürlich, Naturmensch, Naturnachahmung. Der griechische Maler Appelles konnte bekanntlich die Kirschen und aber auch die Zwetschgen und Äpfel so lebensecht malen, dass die Vögel hingeflogen sind und sie herausgepickt haben aus dem Gemälde. Naturphilosophie, Naturpoesie, Naturrecht, Naturreligion, Naturschauspiel, Naturschilderung, Major Writing, Naturschönheit marktfähig gemacht, Natursekt im pornografischen Diskurs, Naturstimme und Stimme, Naturstudien im Adalbert Stift und Peter Rosecker, ja, Naturtöne aus Alphorn und Ditscheridu. Naturvölker, Naturwissenschaften, Naturzustand. Reparatur, Apparatur, Quadratur des Kreises, temperaturgemessene und gefühlte Literatur, Fach und schöne Literatur, Registratur, Statut, Tastatur, Abitur, Garnitur, Positur, Expositur, Faktor, Manufaktur, Fraktur, Schädelfraktur, Korrektur, Tektor, Architektur, Schranktür, Tinktur, Anika, Tinktur, Hochkonjunktur, Konjunktur, Struktur, Pendeltür, Flügeltür, Falltür, Kultur, Sprechkultur, Rindenkultur für Käseleib, Kulturnenkultur für Käseleib. Reinkultur, Unkultur, Säuerungskulturchaft, Kulturpessimismus, Kulturpflanzen, etwa die drei Schwestern Mais, Stangenbohne, Kürbis. Kulturpolitik, Kulturrevolution, Kulturtechnik, vom Nilschlamm bis zum Wiener Rinderzelt. Kulturwandel, Kulturwissenschaften, Kulturzyklen, Theorie, Gian Battista Vico, Benedetto Croce, Oswald Spengler, Geheimtür, Agentur, Inventur, Montur, Tortur, Stur, Futur, Textur, Mixtur, Gravur, Schwur, Treue Schwur, Liebes Schwur, Azur, Zephyr, Parfum, Satyr. Jetzt ging es immer so weiter, aber jetzt machen wir mal Schluss. Also heute habe ich mir schon gedacht, heute wird uns die Zeit zu kurz. Aber das ist gut. Das ist ein schönes Luxusproblem. Also es geht jetzt schon um, ich möchte, dass wir schon ein bisschen sprechen miteinander. Aber ich glaube, dass Sie dann mit einer ganz positiven Unzufriedenheit heimgehen, weil das hätte ich mir noch sehr viel länger anhören können. Mir geht es auf jeden Fall so. Ja, nein, es ist schon vorbei. sehr viel länger anhören können. Mir geht es auf jeden Fall so. Ja. Nein, es ist schon vorbei. Zwischen der Blasgelegenheit ist schon vorbei. Dann gehen wir mal in den Sprechteil rüber. Habt ihr vielleicht jetzt schon Fragen aneinander? Ich will auf jeden Fall etwas fragen, Bodo. Und zwar, also ich meine, so die Nomenklatur irgendwie, die war auffällig. Und meine Frage wäre jetzt, wie stehst denn du zur Wissenschaft? Weil, ja genau, ich will das gar nicht erläutern, sondern eben diese Ironie und eben genau diese, naja, was wir Menschen halt machen eben, als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unseres Alltags, Experten. Darf ich nur mal das Superwort Umgebungsallrounder dazuwerfen? Ja, genau. Aber genau, dieses Sortieren und Einsortieren und Kategorisieren, das ist natürlich sehr auffällig, wie du damit in deinem Text umgehst. Und ja genau, jetzt interessiert mich irgendwie, auf welche Art schmunzelst du über diese Leidenschaft? Wir sind natürlich auf sie angewiesen, andererseits schießt sie immer ein bisschen daneben, das muss man auch sagen. Also diese Wissenschaftssprachen sind großartig, unabhängig. Das beginnt ja schon bei Linné mit seiner Einteilung. Da haben wir natürlich Beispiele noch und noch dafür. Ich habe dann angefangen, wieder Linné zu lesen. Es gibt ein berühmtes Buch von ihm. Das heißt, die lapländische Reise, Iter, den raren Kommentarer, Iter Laponikus. Und der hat das ja so gemacht, er ist rausgegangen als zweit-, dreistjähriger Student aus Uppsala, oder wo er war, und hat sofort zu den Lappen, zu denen damals niemand gegangen ist, also da in den Norden von Schweden, und hat sofort angefangen, alles zu benennen. Und natürlich ist diese Benennung, ist ja etwas, das einen unerhört beruhigt, oder auch ablenkt gleichzeitig, das ist vielleicht eine Antwort auf deine Frage, man ist einerseits froh, dass man es hat, andererseits bleibt man immer natürlich dahinter stecken. Oder darin stecken. Es gibt einen berühmten Botaniker, einen gewissen Fischer, der hat die Exkursionsflora Österreichs geschrieben. Das ist ein ganz wichtiges Buch, das ist ganz dick, und der hat natürlich da eine ganze Abkürzungsorgie da drinnen verfasst. Du musst erst die Abkürzungen auswendig lernen, damit du dann die Blätterbeschreibung und das alles überhaupt verstehst. Er macht das, aber er hat natürlich auch gleichzeitig recht, weil wo er hinkommt, entdeckt er neue Unterarten. Er war bei mir auf der Alm und hat natürlich vom Frauenmantel wieder eine endemische Form, die nur am Dachstein vorkommt, entdeckt. Mit freiem Auge. Und geht natürlich auch mit allen anderen Dingen noch mit. Und inzwischen hat man ja das Gefühl, man kann die Natur, indem man die Obstsorten zum Beispiel, indem man die genetisch feststellt und indem man dann feststellen kann, dass ein Lavantaller Bananenapfel dort und da auch schon wächst oder wie es dort hinkommt. Also man braucht das, man braucht auch die ganzen Wissenschaftstechniken, die so weit gehen. Was hat man aber davon, wenn dann die Bäume und die Straßen, die Obstbäume an den Straßen gefällt werden? Ich sage mal so, es ist auch ein Ausweich, da beschäftigt man gewisse Leute mit der Intensität, dafür auf der anderen Seite pflanzt man es aber nicht. Mir hat ja das beim Lesen, ich bin auch auf das gekommen, du gehst durch die Landschaft, oder nicht du, bei dir kommt das Wort ich überhaupt nie vor. Man darf sich aber angesprochen fühlen. Man kann sich, man darf sich glaube ich am Bodo Hell vorstellen, wie er da einher schreitet und sich in die Welt der Fakten begibt. Muss man nicht kommen, ich mach's. Und du gehst aber da nicht wie der Adam hin, der sagt, ich nenne dich Baum und ich nenne dich Frau, sondern du versuchst dir die Dinge beim Namen zu nennen. Das ist das, was so auffällig ist, oder, wenn man das hört, und zwar die Vielfalt der Namen. Und da ist ja dann immer schon absedimentiert, das sind diese Bedeutungsschichten. Also man geht blöd, ich geh blöd durch die Landschaft, zum Glück hab ich beim Skitouren gehe Vogelkundler und Fledermausforscher bei mir und da fahr ich mir, ah, das ist ja Wahnsinn, was sich da alles tut. Und da hast du diesen Blick, den du aber auch hast, weil bei dir ist ja eine botanische Genauigkeit ja auch nicht unwichtig oder der ausdauernde Lollich ist so ein Beispiel. Also das ist ein voller Schwindel, wenn du sagst, das ist nur die Summe einer üblichen Landschaft. ist nur die summe einer üblichen landschaft das ja aber bei mir ist es eher ein ich das eine bestimmte erfahrung hatte und und dass das alles durch den filter der eigenen emotionen betrachtet und und und die finden bei dir ist es mehr man kor meine, korrigiere mich, wenn ich einen Blitz entsorge, aber mir kommt es so vor, dass es eine gewisse Ironie gibt in dem, was du jetzt gerade gelesen hast, und zwar deswegen, weil dieser Drang des Menschen, Dinge zu lokalisieren, zu verorten, zu benennen, aber witzig wird in dem Moment, wo man feststellt, dass es nie aufhört. zu lokalisieren, zu verorten, zu benennen. Aber witzig wird in dem Moment, wo man feststellt, dass es nie aufhört. Ja, es hört nicht auf, aber es ist ja in der Volkskultur... Da wird es witzig und lieb irgendwie auch. Aber du sagst die Ortsnamen, das ist ja unerhört. Die Doppel-Unomastik ist ja höchst interessant. Und überhaupt dann, wenn man die Bauernreden hört und lässt. Bei mir gibt es zum Beispiel eine Gerube, die heißt Kampf und Streit. Wo war es fähig? Ja, in Kampf und Streit waren sie. Da denkt man, was ist da für eine Geschichte? Wieder nachfragen, was und wie. Das wissen die Jungen schon gar nicht mehr. Jetzt kann ich ihnen das weitergeben natürlich. Weil dort die Zierer und die Trager, Holzknechte, die die Enstallbahn die Lärchenschwellen gehackt haben, ungleich geworden sind, wie sie gesagt haben. Also die sind zum Streiten geworden, haben alles liegen stehen lassen und man sieht noch diese 1,20 Meter große Stücke dort abgeschnitten, nicht behauen. Das ist kaum von Streit. Oder es gibt was, das heißt Lodl-Walch-Grautschweller, das ist auch in den Alpenfreundskarten ist das jetzt drinnen natürlich weil ich schaue dass diese name da hinein kommen der krautschweller sagte das was noch gibt es in der steiermark gibt es die grausperlen werken behältnisse der optik sein und drinnen ist dieses armer das oder also das getretene sauerkraut drinnen das war bei jedem bauern war das bei jedem Bauern, das hat es den gelöschten Keuk gegeben. Sicher, du hast von dem, von dem du sprichst, wahrscheinlich. Nein, dafür bin ich glaube ich zu jung. Aber man würde es noch finden, archäologisch wahrscheinlich. Wahrscheinlich schon, ja. Und eben diese Krautschweller. Und aus denen ist immer herausgestohlen worden, dass ein Leid vorbeigekommen hat, einen Deckel aufgemacht und rausgegangen. Und das berühmte Meißeln, wie es bestohlen wurde, dieser Lodenwalcher in der Ramsau am Dachstein, da war gar nichts mehr drin. Was hat er gemacht? Das nächste Kraut hat er gepackt und hat es oben im Gebirge in eine Doulinenreihe hinein, die er dann abgedeckt hat. Und seitdem heißen die Doulinenen, wo ich gerade schwöle. Aber das finde ich ebenso wunderschön, weil wenn man sich ein bisschen für die Leute dann eigentlich auch wirklich schon immer zu der Bedeutung der Berge für euer Kunstwollen, wie man so schön sagt. Also ich bin sowieso, ich plädiere sowieso dafür, dass du unsterblich bist und uns da alle nur fobst mit irgendwelchen Altersangaben, aber was du an Wissen zusammengefasst hast und trotzdem hat es noch so was, ich weiß nicht, wie es dir geht, aber so in deiner Beschreibung, es hat dann trotzdem was total Bodenloses, weil auch sogar in dem Ort, den du seit 46 Jahren kennst, ich weiß nicht, ob du das Gefühl hast, dass du dort auch schon alles weißt. Nein, ich weiß zum Beispiel nicht, was ein Halbschlitten ist. Wenn das jemandem Publikum weiß, ein Halbschlitten, ist das bekannt? Halbschlitten? Der steht in der Karte, steht Halbschlitten. Oder Wildfrauenlöcher. Was sind Wildfrauenlöcher? steht halb schlitten oder wildfrauenlöcher was sind wildfrauenlöcher denkst doch nicht so julia ich habe also überhaupt das ist total cool weil es dann ihr habt es wirklich passagen gelesen von denen ich mir gewünscht hätte sie sagt nie was was immer wünsch was gelesen, von denen ich mir gewünscht hätte. Ich sage nie, was ich mir wünsche, was gelesen werden möge, aber heute hat es extrem gut gepasst. Die therapeutische oder heilsame Besteigung des Dobradsch, den, glaube ich, man in Kärnten ja Deutsch schreibt, aber du tust da vielleicht einen ordentlichen Hatschek aufs Tee. aber du tust dir zu fleißig einen Hatschek aufs Tee. Bitte sprecht mir von der Bedeutung der Berge für euer Werk. Also ich kann jetzt noch sehr viel dazu sagen zu dieser Frage, aber der Bruder nimmt die Erzählerin mit auf den Berg und dann kann sie wieder atmen, es weitet sich. Und bei dir ist, glaube ich, die... also ich habe dich einmal gefragt, was tust du denn da auf der Alm in diesen Monaten, was kommst du da zum Schreiben und du kommst nicht einmal zum Lesen da oben? Ja, es kommen die Ameisen und der Wind, wenn sie dich hinsetzen. Und das Viech ist schon wieder weg. Und dann hast du nicht gesehen, wenn du den Stifter liest, Hochwald oder sowas, in welchem Hochwald das Vieh verschwunden ist inzwischen. Gut, beim Stifter lesen, da hast du dir vergessen, wie in Oberösterreicher Zeit und Raum. Da ist der aber gar nicht. Bodo vielleicht. Bodo vielleicht. Lasst uns über die Berge sprechen. Oder wenn es jetzt zu Törricht gefragt ist, was mich schon sehr interessiert hat, ihr lebt beide in der Stadt, auch schon sehr lang in der Stadt. Du bist glaube ich mit 14 oder ich weiß nicht wie weit du jetzt da wirklich direkt am, das ist schon durchaus auch eine Idylle, die du schilderst, bei all der Abgründigkeit und bei dir ist auch das Naturschöne ganz wichtig und die Abgründe sind jetzt da vielleicht eher Dolinen oder menschliche Doofheit, aber wie wichtig ist für euch dieses Scharnier zwischen Kultur und Natur oder wie ist das eine Sehnsucht, weil du eben in der Stadt sitzt und arbeitest? Also diese Sehnsucht, weil du eben in der Stadt sitzt und arbeitest? Also ich habe ein sehr gemischtes Verhältnis zur Natur. Die ist ja schon ganz schön brutal, wenn man eben am Land ist. Mein Bruder zum Beispiel, da ist das ganze Haus zerstört worden vor ein paar Jahren, weil die Hagelkörner so groß waren wie Dennis Bälle und halt das Haus umgewumst haben. Also so, das ist ja schon, man ist ja schon auch sehr ausgeliefert irgendwie und das ist etwas, das ich glaube ich sehr mag an der Natur, dass ich mir da klein vorkomme. Und um die Frage nach den Bergen zu beantworten, ich glaube, das ist der Grund, warum ich gern in die Natur gehe und auf Berge hinaufgehe, weil ich dann spüre, dass ich halt irgendwie klein bin. Also es geht um einen guten Stuhlgang und gesunde Jausen und gute Gespräche mit Freunden. Und für mich ist es eigentlich nicht wichtig. Also für mich auf jeden Fall. Und in der Stadt, da werden dann ganz komische Sachen wichtig. Da werden, ja, wo kommt die Bahn jetzt oder nicht? Bin ich pünktlich beim Termin? Also, ja, ganz viele unwichtige Sachen, die eigentlich echt wurscht sind, kriegen eine Bedeutung. Und es kann manchmal auch schön sein, dass man im Museum steht natürlich und dann irgendwie da sitzt und sich Gedanken macht über ein Bild und über sich selbst und dann so einen Dialog eingeht mit diesem Ding, das ist natürlich super, habe ich am Berg natürlich auch, oder Menschen da sind und man sitzt in irgendeinem Kaffeehaus, trinkt einen grausigen Kaffee, der viel zu viel Geld kostet und schaut sich die Leute an, wie sie gestresst sind und alle hassen und was weiß ich und dann sitzt man da und beobachtet die und irgendwie, das sind andere Zusammenhänge, aber irgendwie gibt es auch eine Ähnlichkeit, finde ich, an diesem, ich weiß nicht, wie man selbst da halt irgendwie drin ist, ich glaube, ich bin in der Stadt nicht anders als am Berg. Ich glaube, ich bin in der Stadt nicht anders als am Berg. Es geht am Berg nämlich auch zu, nicht nur in Hallstatt, es geht irrsinnig zu. Und ich komme gerade aus der Schweiz, da habe ich wieder Almen besucht, und das Großartige ist dort, da wird die Almwirtschaft so gefördert, dass bis hinauf gemäht wird. Jetzt haben sie gerade erst einmal die Zäune gemacht, und das ist bei uns natürlich schon vorbei, das hat es noch gegeben im Lunga und so weiter. Das klingt doch Biffke-Saga ein bisschen. Bergmeter, ja. Aber die haben das dort. Die haben das und die nützen das. Und dann habe ich einen Film gesehen jetzt über ausländisches Almpersonal. Da sind die Österreicher auch Ausländer dort natürlich, ist ganz klar. Und das sind ja schon zwei Drittel eigentlich. Nur mehr der Käse käse schweizer und die anderen sind und portugiesen oder sonstige ich glaube übrigens dass er künstler innen auf die ohren gehen das ist ein phänomen ist noch nicht aus ich wollte ursprünglich ist sie nicht ganz ausgegangen habe einen bergabend doch dass man ich gerust kaiser einladen und dann florian sieg hat man der als violin Violinist in der Schweiz auf der Alm ist. Also was ist denn jetzt dieser Trend, dass da alle auf die Alm aufgehen? Ich habe heute wieder eine Nachricht bekommen, da hat es geheißen, weißt du nicht eine Alm, wo ich ganz allein sein kann und ich bin Pianistin und so, wenn ich das schon höre, dann denke ich mir, da ist so viel mit den Händen zu tun, da kann gleich irgendwas passieren, nämlich. Ich merke denke ich mir ja, da ist so viel mit den Händen zu tun, da kann gleich irgendwas passieren. Ich merke es ja selber, was da ist. Der Gedanke, dass man sich da zurückzieht und jetzt nur den Wind lauscht, das ist dort, wo Wirtschaft betrieben wird, das sollte ja auch sein. Das ist ja sinnvoll, es hat sich ja Tausende schon gegeben. voll, es hat sich ja Tausende schon gegeben, und es ist trotz aller Methanerzeugung, die man ja gar nicht riecht dort natürlich, von den Rindern, ist es doch ein Umgang mit der Natur, der sehr positiv ist, in jeder Weise. Der Ochs, der da jetzt geschlachtet wird, der wird eben vom Ochsenmalsalat bis zum Ochsenschlepp bearbeitet unten dann. Ja, aber das ist eben das Schöne, weil es hat, es ist jetzt nicht romantisch, oder eine Verung des idylls in beiden büchern natürlich kann also besonders bei dir ist kein idyll verklärung aber das kommt schon auch dieser unendliche berg an arbeit der mit einem leben da einher geht nämlich wirklich so richtig und das ist so lustig, weil man eben so von der Stadt oder so auch vom Tal kommt und das so romantisiert und da möchte ich mich finden, aber ich habe dabei, habe ich beiden das Gefühl, also da geht es ja nicht um eine Ich-Findung, sondern um ein, genau, klein werden am Berg und dem Berg auch wurscht sein. Ja, aber ich meine, in deinem Land hast du es, ich meine, so die Natur, die ist halt, die hat halt eine eigene Agenda. Und wenn man da als Mensch existieren will oder kultivieren will, dann hat man halt was zu tun und muss was machen. Und ja, jetzt sieht das mit dem Klavierspielen eventuell nichtige, was dann halt irgendwie, das ist aber auch ein Berg irgendwie. Man ist ja die ganze Zeit mit Leuten konfrontiert. Also man ist ja nicht unbedingt dafür gemacht, also ich nicht zum Beispiel, dass man ständig irgendwie mit irgendjemandem in eine Konversation treten muss. Also ständig muss man ja irgendwie sich verhalten. jemanden in eine Konversation treten muss. Ständig muss man ja irgendwie sich verhalten. Und das ist dann eben so ein Verhalten, das man halt irgendwie so rational irgendwie lösen muss. Und eben am Land muss man dann voranpacken. Das muss man nicht unbedingt reden, mit meinem Vater zum Beispiel. Wir freuen uns immer, wenn wir uns sehen. Dann sagen wir Hallo, total euphorisch. Und dann reden wir nichts mehr miteinander. Und das heißt, alles ist super. Naja, man kann natürlich als Architekt einen Zaun zeichnen, aber bis der gezeichnet ist, haben wir ihn die Bauern schon gemacht. So gern, also von mir aus geht mir das wirklich noch ganz, ich merke schon, dass ich euch da jetzt meine Leidenschaft aufdränge, aber das möchte ich nicht, weil ihr seid das, das, das. Vielleicht so ein abschließender Frageblock, ich möchte sehr gerne über zwei Dinge noch sprechen und dann könnt ihr euch hier selbst auch noch interviewen, weil, ja. Mich interessiert sehr, wie ihr jeweils zu eurer Sprache kommt. Bei dir ist ja das Stichwort Faktenorientierung ganz wichtig. Und es ist, vielleicht um das zu verdeutlichen, ich habe bei euch beiden, bei dir erfolgreich, Bodo, Julia bei dir nicht erfolgreich oder nur annäherungsweise mit der App Alpenverein aktiv versucht mitzulesen. Und beim Bodo, ah stimmt, ja super, ich kenne mich aus, da steht wieder was drinnen. Und wenn man bei dir versucht, wo ist dieser Gratschbergwald, da landet man, man beißt sich da die Zähne locker. Man weiß aber grundsätzlich, dass es dir wichtig ist, das schon ordentlich zu verorten. Also ich habe schon mir eingebildet herauszulesen, du hast da ein konkretes Bild gehabt, aber das ist schon, also da ist Fiktion schon das Wichtige. Du schreibst da, ich weiß vom Stöger, dass es dieses Gast, das du beschreibst, schon gibt. Die hat sich recht gefreut, also dein Buch las. Aber es ist nicht, ich weiß jetzt nicht wie weit das ist, wo du sagst, das ist jetzt ganz wichtig, dass das autobiografisch ist oder ich meine, es geht einfach um die Frage, Fiktion, ist das für dich von Bedeutung beziehungsweise Julia, was hat die Fiktion für, wie kommst du, wie bist du zu dieser Geschichte gekommen? Es geht um eine elfjährige Erzählerin, die aber eigentlich gar keinen Freude hat, damit in so ein Gender-Genre gedrückt zu werden. Wie wichtig sind Fakten für dich und wie bist du zur Geschichte gekommen? Ich muss immer versuchen, meine Fragen irgendwie... Ja, weil die Fakten stecken in der Geschichte auch drinnen oder in Fakten stecken Geschichten drinnen. Das ist ganz... wenn man einmal die Kümmernis gesehen hat, dann will man das wissen, was mit der los ist und was überall ist. Und dann auf einmal ist dann überall. Das glaubt man nicht und steckt es dort dahinter. Also das könnte man natürlich nicht erfinden. Das ist erfunden worden, anonym erfunden worden, aber nicht ganz anonym. Die Legenda Aurea schreibt auch schon darüber. Die Siebenschläfer sind zum Beispiel auch so ein Beispiel. Jetzt kommt am Juni der Siebenschläfer-Tag. Sieben Wochen ist dann dasselbe Wetter. Und die Siebenschläfer sind deshalb so interessant, weil sie im Islam auch vorkommen. Also das sind sieben Leute, die irgendwie in eine Höhle eingemauert worden sind. Ja, gibt es auch. Also in Aserbaidschan gibt es auch, habe ich auch gefunden. Und die sind dann gekommen, die schlafen da drinnen. Alle sieben. Jahrhunderte. Haben aber einen Hund dabei. Warum haben sie den Hund? Weil der muss sich immer ein bisschen umdrehen, damit die nicht dort anwachsen, wo sie liegen. Und das ist aber auch eine heilige Geschichte. Ich habe den Bayern eine Kirche dann aufgesucht, wo die alle abgebildet sind, nämlich plastisch. Und der Hund ist auch abgebildet, schläft aber auch. Und die sind natürlich in dem, kommen zurück, niemand versteht sie mehr, sie können nichts mehr kaufen mit ihrem Geld, das sie da mithaben und sie glauben selber, es ist nur ein Tag vergangen. Das ist zum Beispiel etwas, wo man sagt, da steckt einiges drinnen. Wenn man dann nachforscht, dann kommt man darauf, dass unser Zeitgefühl ja immer nachgestellt werden muss. Mit dem dritten Auge sozusagen müssen die 24 Stunden im Tag, wenn man eingesperrt wird, immer in dunklen Räumen, dann verliert man dieses Zeitgefühl. Und der Körper hat, glaube ich, 25 Stunden oder so was, so eine innere Uhr. Und da kommt dann diese Differenz, das dauert natürlich ein paar Jahrhunderte, da kommt diese Differenz heraus. Das wäre eine Erklärung, aber die Sage macht ganz was anderes draußen natürlich. Da gibt ein Tor, das Grimmingtor, da geht einer rein und wie er rauskommt, passiert einem Ähnliches. Die Welt ist ja voller Geschichten, die man natürlich auch neu erfinden könnte. Das kommt natürlich hinzu. Oder die aus der Biografie abgeleitet sind oder aus einer Familiengeschichte. Aber du findest mehr mehr als du erfindest. Das kann man sagen, ja, weil das ist so reichhaltig, dass ich mir denke, forsche ich ein bisschen nach und dann kommt die nächste Geschichte dann natürlich. Wie bist du zu dieser Geschichte gekommen? Beziehungsweise, wenn du magstst immer die frage ist wie viel gibt es autobiografische elemente was wichtig dass nicht autobiografisch ist weil sie eben den den ort gab ja es gibt ja klar natürlich gibt es irgendwie daten eckdaten die mit meiner biografie verknüpft sind. Letzten Endes ist es ein Roman. Aber wenn du es googeln willst, Mattersdorfer Hof, das würde funktionieren, glaube ich. Ich glaube, letzten Endes geht es nicht wirklich darum, was bewahrheitet sich in unserem Alltag, was hält dem Faktencheck stand und was nicht, sondern ich glaube, es geht mehr darum, oder mir geht es mehr darum, woran kann und möchte ich glauben. Und das Buch ist nicht linear geschrieben und es ist eine überbordende Fantasie von dieser Ich-Erzählerin, die manchmal ganz schön ins fast Surreale oder tatsächlich Surreale ausstrahlt. Aber manchmal kauft man ihr auch diese surrealen Passagen auch ab. So, gestern habe ich gelesen in einem Buchladen in Wien und da war ein ganz junger Mensch und der witzigerweise nur eine total realistische Sache, also unglaubwürdig, erlebt hat beim Lesen und die ganzen super, ja, surrealistischen Passagen, die haben ihn gar nicht irgendwie gestört, aber als der Vater dann irgendwie die Mercedes mit der Flex bearbeitet, draufpisst auf diesen Schutthaufen und genau die Sitze aufschlitzt und so weiter. Das fand ich total unrealistisch. Aber dass die Freundin der Protagonistin mit der Angel einen ausholt, mit der Angelrute sich im Angelhaken ein Rotkehlchen verheddert, ein Hecht aus dem Wasser springt, das Rotkehlchen verschlingt, der Hecht zurück ins Wasser fällt, was ozeanische Wellen verursacht, der dann rausgezogen wird, der Bauch wird aufgeschnitten, das Rotkehlchen befreit sich aus dem Angelhaken und fliegt dann weg. Das fand ich überhaupt gar nicht komisch. Das hat den überhaupt gar nicht... Wahr. Also das hat den überhaupt gar nicht... Wahrscheinlich hat das eine gestörte Szene. Mercedes ist so gründlich zerstört. Großartige Szene übrigens. Also man ist richtig mit erschöpft. Mich zähle ich selbst auch. Aber ja, genau. Ja, für mich ist eher interessant, ja, was will ich eigentlich glauben? Das finde ich spannend. Was will ich eigentlich glauben? Das finde ich spannend. Wohin zieht meine Bereitschaft zu glauben? Das hat ja eine breite Range. Der politische Glaube, ihr Glaube, die Religion, aber auch mein alltägliches Dasein, mein Rhythmus in der Welt und so weiter und da irgendwie das finde ich eher spannend. Für mich gibt es glaube ich gar nicht so einen großen Unterschied zwischen Fiktion und der sogenannten Wirklichkeit. Darum ist ja das so ein cooler Kniff, dass man aus der Perspektive einer Elfjährigen, die, lesen Sie es selbst, kaufen Sie das Buch, wenn Sie es nicht eh schon gelesen haben. Ich habe mich immer, ich glaube, ein bisschen überidentifiziert mit dieser Erzählerin, dieser Wut, wenn man ein Kleid anziehen muss und dieses totale Unglück, ein erst kommendes Kleid anziehen zu müssen und das dann am erst kommenden Tag wieder ausziehen wollen und dann in den Wald rauf und der Glykol-Skandal.ick holzkandal sagt mag für die kohle und alle finden sie total so schön da war der wein muss ist es ist also ständiges meander zwischen es wirklich ist passieren s wir haben sie gelesen und gleichzeitig, also das ist cool, das ist so eine extrem gute Idee, das aus der Perspektive eines Kindes zu erzählen. Also es ist manchmal naiv und dann ist es wieder ganz klar, also dieses Kind, obwohl es eigentlich so durchgehend aus der Froschperspektive unter einem LKW, das ist auch lustig, da passiert dann wieder extrem viel und dann ist aber das Kind eigentlich durchgehend unter dem LKW und versucht sich zu verstecken. Also ganz ein kurzer Moment ist eigentlich, da hat es irgendwas gegeben mit Erzählzeit und Erzählterzeit, aber das habe ich wieder. Das ist auf jeden Fall, ich glaube ich habe schon gesagt, wir haben einen Büchertisch von Thalia. Thalia Wels und diese beiden Bücher müssen gekauft werden. Eine abschließende Frage und dann hören wir wirklich auf, wenn wir Suppen essen müssen. Beziehungsweise Sie kaufen sich ein Buch, lassen es sich knien und dann können Sie uns die eigenen Fragen noch stellen. Vielleicht eine zu große Frage, aber ich könnte es auch brüsk beantworten. Wie kommt ihr zu eurer Sprache, Bodo? Wir haben es eh gehört. Ich liebe ja dieses assoziierende Hüpfen. Es ist wie ein Fuchssprung. Es kommen Sachen raus, die eigentlich in der Liste gar keinen Platz haben. Ich glaube, du hast ja noch etwas dazu gelesen, frei improvisiert. Ein bisschen was, ja. Ich glaube, du hast noch etwas dazu gelesen, frei improvisiert. Ein bisschen was, ja. Ja, schau. Es ist so schön, du benennst eben die Dinge und ich habe mir ziemlich viele Begriffe, wo ich bei einigen auch gewusst habe, das ist eben wirklich so. Du erfindest auch, zum Beispiel, meine Betthälfte hast du für mich jetzt seit einiger Zeit, das ist meine Huderpfanne. Ja, die Huderpfanne ist super sauber. für einen großen Hahn, die Hände eigentlich. Der große Hahn legt den Palzplatz, aber meins ist die huderpfanne. also unbedingt lesen ist sehr... du hast mir einmal ganz nüchtern gesagt, der natursprung findet gar nicht mehr statt. Ja kaum mehr. Und wir meistens verweigern dann die stiere hat die das städtikus oder empfangsstand und die stürmigen weg ich brauche nämlich gar nicht von wieder zu deiner sprache kommst du beschreibst einfach nur was du siehst und liest noch und dann nehmen was ich unbedingt zu julien oder sagen muss diese einspringen dieser dieser dieser wörtlichkeiten die da plötzlich idiomatische wörtlichkeiten kann ich das finde ich besonders auf freit sind oder so dass es damit verortet ist wieder sozusagen als hätte es das aus dem gedächtnis herausgeholt was man als kind sofort behalten hat diesen diesen ausdruck heute müsste man ja fast lernen nicht sozusagen genau julia bietet darf ich meine frage nach der sprache konkretisieren und zwar zu camp kamp wie ist es dir gelungen oder was überhaupt der kampf die diesen die dialektausdrücke darunter zu bringen also ich weiß von uns das sagen immer alle und ich habe ja auch ich weiß ja keine rezensionen und so dieses ganze ist mir als wurscht aber aber ich habe ja auch, ich lese ja keine Rezensionen und so, das ist mir alles wurscht, aber ich habe das irgendwie auch da gehört, dass es mal wohl eine Diskussion darüber gab, dass das irgendwie ein Buch wäre, das für den Bundesdeutschen Markt geschrieben wurde und so. Und ich finde es wirklich witzig, was man da einer interpretiert, weil ich meine, Surkamp, die Chefin von der Belletristik, die Skrazerin, wenn wir uns sehen, Doris und ich, dann reden wir einfach nur Dialekt, weil wir halt irgendwie Österreicherinnen sind und irgendwie uns halt einfach die Sprachstruktur über den Dialekt, da zählt man halt noch ein bisschen andere Sachen halt auch mit. Und natürlich kann ich Hochdeutsch, weil ich das gelernt habe, weil ich lange in Deutschland war. Aber ich bin Kärntnerin und ich rede auch mein Dialekt gern und ich fühle mich da irgendwie wohl in dem. Und das gehört irgendwie zu mir. Und nein, Surkamp, Elektristikchefin Doris Blöschberger ist Grazerin und das steirische Dialekt mächtig. Und meine Lektorin ist Südtirolerin. Steirer und Kärntner, das geht hier gar nicht aus. Ja, ich kann natürlich viele Witze, das stimmt, das muss ich einmal sagen. Also ich kann ganz viele Witze auf jeden Fall. Stimmt eigentlich, ja. Und meine Lektorin ist Südtirolerin, also kommt auch eher aus dieser südlichen deutschsprachigen, also bei ihr, genau, Martina ist deutschsprachigen Region und da hat es überhaupt kein Thema. Oder wird es jetzt vielleicht sogar leichter oder eher erwünscht, dass im Sinne einer Bereicherung der Sprache, dass man mehr Register zieht, halt wirklich sowas im deutschsprachigen. einer Bereicherung der Sprache, dass man mehr Register zieht, halt wirklich so, also im deutschsprachigen. Meine Beobachtung ist schon, dass es jetzt einfach erwünschter ist, dass auch, gar nicht einmal so sehr aus der, dass man die Literatur jetzt exotisiert, weil das hat nichts mit Exotik zu tun. Aber ich habe so das Gefühl, da darf ich jetzt mehr, also es wird schon farbiger. Das mag sein. Ich meine, ich kann mich erinnern, als ich angefangen habe, in Wien Philosophie zu studieren, da war ich noch nicht so sicher im Hochdeutschen. Und das war auf der Uni schon ein bisschen, ja, ich habe mich da so herantasten müssen ans Hochdeutsche. Und das war, gleichzeitig habe ich mich gefühlt wie der ärgste Dorftepp, weil ich halt irgendwie mirpp, weil mir das kärntnerische geläufiger war. Es war verbönt, kurz gesagt, Ende der 90er Jahre war es verbönt, Dialekt zu reden an akademischen Institutionen. Und in Deutschland war es genau gleich, als ich dann 2003, 19, nach Deutschland bin, war es genau das Gleiche. Und jetzt gibt es, also ich habe eine Weile in Hamburg gelebt, und da gibt es junge Leute, die sind jünger als ich, die bringen Zeitschriften heraus und gründen Theater, um das Hamburger Blatt wieder zu beleben. Die lassen sich von ihren Großeltern beibringen, wie das noch einmal war. Und die Großeltern, genau, machen dann halt so Nachhilfeunterricht, weil sonst geht die Sprache verloren. Und ich habe schon das Gefühl, eben, ja, also, um das zu bestätigen, ja, ich habe auch das Gefühl, dass es überhaupt im deutschsprachigen Raum so ist, man darf jetzt wieder Dialekt reden. Und es wird anerkannt, dass da schon, ich meine, es gibt in Kärntenrischen so viele Wörter, die kann man nur paraphrasieren für die Bundesdeutschen, das wird kein Schwein verstehen sonst und die werden es nie kapieren. In Oberösterreich zum Teil auch nicht mehr. In jedem Dialekt, ja klar. Dialekt hat einfach eine Koloratur, die ist total physisch. Das wird man nicht übersetzen können. Aber ich finde, du hast das eh wirklich unglaublich wiff gelöst, weil du, und ohne dass das sich irgendwie redundant anhört, aber aus dem Kontext checkt man es sofort. Ich bin jetzt im Kärntnerischen nur Mittelfirm, aber man checkt. Es ist so, und man denkt sich dann, ich weiß, also die Iris Radisch war ein bisschen streng, die Deutsche hat ihr gesagt, naja, das ist schon sehr dialektal, aber die hat auch in ihrer Rezension fünfmal das Wort queer einbauen müssen, weil sie es halt so gewundert hat. Es ist ja gut. Es ist ja was ganz Verrücktes. Wir haben es noch gar nicht geredet, es ist ja ein total queerer Coming-of-Age-Roman. Das müssen wir nachher besprechen. Für mich war das schon absehbar, dass ich quasi mittendrin abbrechen muss und eine positive Unzufriedenheit in uns hinterlassen muss. Darf ich um meinen herzlichen Applaus für unsere wunderbaren Gästinnen bitten. Bodo Hell und Julia Just. Bitte den Büchertisch leer kaufen und in den Applaus bitte auch für Thomas, der uns wieder so umsorgt hat heute noch. Und dann kann ich es nur sagen, weil es jetzt so aufmerksam ist, nur Satz. Nein, man kann schon stehen bleiben. Das nächste Experiment Literatur wird, ich weiß nicht, ob wir das jetzt noch toppen können, Stefan Reuss und Margit Mössmer lesen Open Air. Da müssen wir, glaube ich, nachher dann DJing machen und Open Air tanzen und grillen, damit wir das noch... Aber man muss eh nicht immer alles übertrumpfen. Vielleicht war das heute schon das Jahreshighlight. Dann war es so. Ich freue mich auf jeden Fall sehr. Und draußen bitte Bier trinken an der Bar oder alkoholfreie Säfte. Und das war es für heute. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Danke fürs Streamen. sächte und das war's für heute vielen dank für ihre aufmerksamkeit und dank ganz literatur schiff riesenapplaus normal Es gibt noch 22 oder 19. Să vă mulțumim pentru vizionare!