Hallo an alle vor dem Empfangsgerät aus dem DorfTV-Studio der Kunstuniversität Linz. Mein Name ist Marie-Therese Jahn und ich bin Jugendredakteurin bei DorfTV, der Community-TV-Sender in und aus Linz. Gemeinsam mit meinem Kollegen und Politikredakteur Martin Wassermeyer darf ich zur Sendereihe Das Dreieck Politik und Debatte im Community-TV begrüßen. In Kooperation mit den anderen beiden Community-TV-Sendern in Österreich, nämlich OKTO in Wien und FS1 in Salzburg, haben wir dieses Format realisiert. Dazu wird mein Kollege Martin noch mehr Details erzählen. Ja, gerne Marie, vielen Dank. Ja, wie du bereits angesprochen hast, haben wir schon fast zu Jahresbeginn den gemeinsamen Entschluss gefasst, es mal mit einem gemeinsamen Diskussions- und Politikformat zu versuchen. Ein großer Meilenstein eigentlich für den nicht kommerziellen Rundfunk, denn die drei von dir genannten TV-Stationen, Okto in Wien, FS1 in Salzburg und wir bei DorfTV hier in Linz, haben ein solches Unterfangen bis jetzt noch nicht geschafft. Jetzt ist es soweit, wir wollen uns mit das Dreieck in die politische Debatte einmischen, anlässlich der Nationalratswahl und dann natürlich auch wünschenswert 2025 und darüber hinaus. Nämlich mit einem klaren Ziel, wir wollen nicht More of the Same produzieren, also nicht noch mehr Elefantenrunden und nicht noch mehr Duelle in dieser Wahlauseinandersetzung, nein. Sondern wir haben gesagt, wir sind anders, wir wollen ein alternatives Informationsangebot stellen und tun das auf folgende Weise, nämlich indem wir gesagt haben, wir laden uns spannende Persönlichkeiten aus den verschiedenen zivilgesellschaftlichen Sektoren ein, weil wir davon überzeugt sind, dass dort sehr, sehr viel Expertise anzutreffen ist und die genau braucht es bei dieser Wahlauseinandersetzung. Und genau deshalb haben wir das auch so konzipiert und das machen wir auch hier heute in Linz. Genau, wie du schon erwähnt hast, haben wir auch dieses Mal zwei Studiogäste eingeladen, mit denen wir uns über zwei Schwerpunktthemen unterhalten werden, nämlich Klima und Soziales. Ich darf Viktoria Auer begrüßen, Klima- und Energieexpertin von Global 2000 und auch Dorothea Dorfbauer. Sie sind Geschäftsführerin des Diakoniewerks Oberösterreich. Herzlichen Dank, dass Sie beide unserer Einladung gefolgt sind. Danke für die Einladung. Ja, Frau Dorfbauer, ich darf mich gleich mal an Sie wenden mit der Einstiegsfrage zum großen Themenkomplex des Sozialen. Hier in Österreich sagt man gerne und oft von der Geburt bis ins hohe Alter sozusagen als sehr vereinfachte Zielsetzung auch von sozialer Sicherheit. Österreich gibt jährlich ungefähr 130 Milliarden Euro aus. Die Sozialquote ist im mehrjährigen Vergleich sogar gestiegen. Dennoch ist immer wieder Kritik zu hören, sehr laut mitunter. hören sehr laut mitunter. Daher die Frage an Sie gleich mal eingangs, wie steht es denn in Österreich tatsächlich um soziale Sicherheit? Und soziale Sicherheit ist ja auch eine wichtige Voraussetzung, dass wir sowas haben wie eine gesellschaftliche Integration. Zu welcher Bestandsaufnahme kommen Sie? Die soziale Sicherheit ist eine, die Antwort zu geben ist immer die Frage, mit welcher Perspektive man betrachtet. Wenn man soziale Sicherheit sagt, gibt es zu einem die Betrachtung der Existenzsicherung der betroffenen Personen. Und da tun wir im österreichischen Sozialstaat sehr viel. Da gibt es Sozialversicherungssysteme, da gibt es Sozialhilfe, da gibt es Steuerausgleiche. Das ist eine ganz wichtige Basis, damit individuelle Sicherheit gegeben ist. Da gibt es Löcher, die werden größer, auch wenn viel Geld ausgegeben wird, werden die Löcher im sozialen Netz größer und Menschen fallen durch. Zielgruppen sozusagen sind nicht mehr so treffsicher versorgt und gesichert wie Jahre davor. Soziale Sicherung heißt aber auch, oder gesellschaftliche Integration in der sozialen Frage heißt auch oft, dass wir aus Gesellschaft betrachten müssen, Personen, die chronisch krank sind, Menschen mit Behinderungen, Menschen, die eine Fluchterfahrung haben, Alleinerziehende, wenn ich ein paar aufzählen darf, ganz viel betroffen. Und das eine mit der Existenzfrage, nämlich der ökonomischen, aber auch mit der Frage, wo bin ich beteiligt und soziale Sicherheit ist eine große Frage, auch der Teilhabe und das Dazugehören oder am Rande stehen. Und da gibt es aus dieser Frage nämlich nicht nur die ökonomischen, sondern dieser Teilhabefrage durchaus Handlungsbedarf. Teilhabe heißt in dem Fall, beteiligt zu sein auch bei Bildungschancen, bei der Frage der kulturellen, der gesellschaftlichen, sozialen Teilhabe. Personen mit Arbeitsgefährdung sind oft ganz vereinsamt. Die Frage der Einsamkeit, der sozialen Kontakte, die ganz wenig werden, verhindern mal die Teilhabechancen und die Beteiligung. Insofern gibt es die Dimension, nebst der ökonomischen auch, die ganz wichtig ist. Und der letzte Aspekt ist auch die Frage der Gesellschaft, die Integration immer derer auch mit denen, die durchaus vermögend sind und Geld haben. Es ist ja nicht nur immer die Betrachtungsweise derer, die rausplumpsen oder die rausfallen aus dem sozialen Netz, sondern wie ein gesellschaftliches Gefüge ist und da profitieren auch Menschen, die wohlhabend sind auch davon, wenn es soziale Sicherung gibt. Auf viele der Detailaspekte kommen wir ja noch zu sprechen, aber trotzdem noch ganz kurz die eine Frage, inwieweit dürfen wir heute noch davon sprechen, ein sozialer Wohlfahrtsstaat zu sein, auf das wir ja jahrzehntelang auch sehr stolz waren? Da sind wir sicher, da sind wir sicher. Wir haben gut ausgedifferenzierte Systeme, sozialstaatliche Systeme. Das ist einfach eine politische Frage, wie ausdifferenziert sie sind und auch wie restriktiv manche Systeme in der Vollzugspraxis ausschauen. An sich haben wir ein gutes System, aber wir merken, dass, ob es in der Arbeitslosenversicherung ist oder in der Sozialhilfe, immer je nach politischer Interessenslage der Vollzug, die Auslegung, die Reduzierung derer der Zielgruppen, wer kriegt es, wer ist berechtigt, wie hoch sind die Werte, enger werden. Oder auch, ich glaube, die große Herausforderung ist auch, um Korrespondenz oder Antworten zu finden auf die neuen Herausforderungen. Die Welt dreht sich weiter und da sind wir sicher alle gefordert, die sozialen Sicherungssysteme anzupassen auf das, was gerade notwendig ist. Beteuerungen und adäquat, richtig zu antworten, nicht nur sozusagen, ich bin auch nicht eine Verfechterin der Gießkanne im Prinzip, im Sinne von, da gibt es irgendwie monetär 100 Euro, 500 Euro, 1000 Euro für Notlagen, sondern das systematisch anzugehen. Dankeschön. Marie? Frau Auer, bevor ich Ihnen meine erste Frage stelle, möchte ich einleitend ein kurzes Video präsentieren, weil im Rahmen von das Dreieck haben wir das sozusagen so gestaltet, dass zur Studiosendung von den jeweiligen anderen freien TV-Stationen kurze Zuspieler gestaltet werden. Und in diesen fragt jetzt unsere Kollegin Natalia Traxler von FS1 in Salzburg im Mirabellgarten nach, wie die Menschen mit der Klimakrise konfrontiert sind oder wie sie das sehen. Bitte um den Zuspieler. Ich befinde mich gerade im schönen Mirabellgarten in Salzburg und hier sind zwar immer sehr viele Touristen und Touristinnen unterwegs, aber ich werde mich auf die Suche begeben nach Menschen, die mir gerne ein paar Fragen zu Klimathemen beantworten wollen. Ich habe einige Fragen vorbereitet. Los geht's. Nehmen Sie den Klimawandel als Bedrohung wahr? So in dem Sinne, wie sich das auch auf die Landwirtschaft auswirkt. Also alles, was so auf den Feldern an den Bäumen wächst. Es ist immer alles wärmer, Hitzewellen. Das ist hingängig von uns allen. Man sieht es ja an den Unwettern und eben an den Hitzeperioden, dass sich da einiges schon tut. Ich denke, das sind spürbare Auswirkungen, die dazu führen, dass man selbst, wenn man sich nicht intensiv damit befasst, schon mal Gedanken machen muss. Es ist eine Bedrohung jetzt für unsere Generation nicht, aber mit Sicherheit für nächste Generationen. Gibt es etwas, worauf Sie im Alltag für das Klima verzichten? Plastik vor allem. Sie schauen halt mehr, dass sie Lebensmittel kaufen, die was nicht nur extra in Plastik eingepackt sind, sondern Obst, das was einfach so offen liegt oder beim Fleisch, das ist direkt gleich von der Deko. Alternative oder öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen und vielleicht das war eine andere Strecke dann mit dem Fahrrad fahren. Gerne die Heizung etwas reduzieren oder ein bisschen mäßigen und vielleicht auf das eine oder andere verzichten, um dann nicht noch mehr an Müll zu produzieren. Eine weitere Frage zum Thema Klimapolitik wäre, ob Sie grundsätzlich strengere Klimaschutzgesetze akzeptieren würden? Strengere Maßnahmen sind sicherlich notwendig, weil die Politik die Regeln vorgeben muss. Sonst wird das nicht funktionieren. Wenn es sinnvolle Maßnahmen sind, die auch Akzeptanz finden, würde ich sagen, dürfte es gerne konsequenter sein. Ich glaube, das kommt darauf an, in welcher Hinsicht. Also wie sehr das dann doch im Alltag auch einschränkt. Man könnte da schon mehr machen, weil wenn man so um die Gegend schaut, es liegt überall viel Müll rum, vielleicht dass es da strenger werden. Es darf nicht übertrieben sein, aber ich würde schon einiges in der Richtung akzeptieren, ja. Ich finde alles, was so Richtung Auto geht, auch schwierig. Also ja, das mit den E-Autos ist schon eine gute Sache, allerdings auch nicht finanziell für alle machbar. Hätten Sie konkrete Vorstellungen, wie eine gute Klimapolitik aussehen sollte? Ich glaube, man muss in vielen Sachen auch einfach Kompromisse finden. Also ich denke, dass jeder auch bereit ist, da ein Stück mitzuwirken, wenn es machbar ist. Ja, dass Ziele verfolgt werden, aber auch nicht aus politischer Richtung, sondern aus Klimaerfordernissen. Vorausschauend, auf EU-Basis und mit sehr viel Verantwortung gegenüber den nächsten Generationen. Also wie Sie gesehen haben, mir geht es um das Klimabewusstsein. Und laut einer Studie des Umweltbundesamts in Deutschland von 2022 nimmt der Großteil der Menschen schon die Umweltprobleme wahr und zeigt sich auch emotional betroffen. Aber das spiegelt sich nicht im Verhalten der Menschen wieder und der Bevölkerung. Auch im Video haben wir gesehen, dass Menschen schon ihren Beitrag leisten wollen, in dem Fall, dass sie Plastik reduzieren oder dass sie mal auf die Heizung verzichten oder gerne das eine oder andere mal weglassen. Aber nehmen wir die Klimakrise grundsätzlich ernst genug, Ihrer Meinung nach? Frage, auch wenn wir Klimapolitik anschauen und die Akzeptanz davon, wie wir im Video auch gehört haben. Und ich glaube, da ist das Jahr 2019 sehr relevant und das möchte ich einmal herausstreichen, dass da das Thema Klima und Klimakrise auf der Agenda bei den meisten ganz weit oben gestanden ist, fast Nummer eins bei den Umfragen. Da hat es von der EU auch Umfragen dazu gegeben und das war einfach der Klimabewegung Fridays for Future zu verdanken. Und im Jahr 2019 hatten wir jetzt auch keine anderen größeren Krisen wie Corona-Krise, dann der Krieg, der Angriffskrieg von Russland und die Energiekrise, dass das Thema Klimakrise da einfach Nummer eins war. Und dann im Laufe der Jahre hat das abgenommen, weil die Menschen einfach andere Sorgen hatten im alltäglichen Leben. Da geht es viel darum, was beschäftigt die Menschen im Alltag. Aktuell ist das einfach die Inflation, ein sehr soziales Thema. Alltag. Aktuell ist das einfach die Inflation, ein sehr soziales Thema. Und da rückt die Klimakrise einfach bei den Menschen weiter nach unten, weil es einfach nicht so aktuell ist. Und wir haben jetzt in dem Video auch gesehen, dass die Klimakrise vor allem weiter nach oben rückt, wenn Ereignisse passieren wie Unwetter. Wir haben es heuer gesehen in der Steiermark, in Kreignisse abzuwenden. Das heißt, die Klimakrise ist da sehr präsent. Und Studien zeigen auch, dass gerade in solchen Zeiten, wenn Katastrophen passieren, Überschwemmungen in Deutschland 2001 oder auch Hurricanes, dass da die Menschen vermehrt nach Klimakrise, Klimawandel auf Google suchen, aber auch die Sorge einfach der Menschen weiter nach oben rückt, was die Klimakrise bedeutet und was sie auch in Zukunft bedeuten wird. Sind direkt nach der Katastrophe, sind sie besorgt, aber das klingt dann wieder ab, weil das alltägliche Leben, die Inflation, andere Themen einfach wieder größer auf der Agenda sind. Man sieht aber auch, dass man genau diese Phasen einfach kommunikativ nutzen sollte. Das heißt einerseits die Medien, andererseits wir NGOs auch, damit die Menschen einfach im Bewusstsein sehen, okay, hier gehört was getan, langfristig können wir was tun, einen positiven Ausblick auch geben, nicht in die Richtung Katastrophe, wir werden es immer schlimmer haben, sondern was kann dagegen getan werden und was bringt mir das sonst noch alles? Weil Klimapolitik ist meistens sehr stark verknüpft mit sozialer Politik auch und hier einfach die Vorteile hervorstreichen. Man hat ja auch gesehen, die eine Dame, die gesagt hat, Elektroautos ja, aber die meisten können es sich nicht leisten. Da ist, glaube ich, das Bewusstsein nicht da, dass wir bei der Mobilitätswende einfach einen größeren Wurf brauchen und mehr Öffis ausbauen müssen. Das heißt, Elektroauto, ja, ist nicht Weisheit letzter Schluss. Natürlich, das wird sich von den Ressourcen auch gar nicht ausgehen. Das heißt, wir müssten das ganz viel größer betrachten und Öffis ausbauen. Das wäre dann auch sozial einfach verträglicher. Und da den Menschen das genau in diesen Phasen bewusst zu machen, wäre ein wichtiger Punkt. Und auch diese Studien belegen, dass genau in diesen Phasen auch Fenster wären, um politische Maßnahmen umzusetzen und da auch die Akzeptanz der Bevölkerung zu bekommen. Weil das ist oft das Thema. Wird die Politik akzeptiert von der Bevölkerung zubekommen, weil das ist oft das Thema. Wird die Politik akzeptiert von der Bevölkerung oder nicht? Frau Dorfbauer, es ist jetzt ohnehin schon sehr eindrücklich angeklungen, dass wir die Menschen abholen müssen, auch für mehr Bewusstsein in der Klimafrage. Das wird nicht gelingen, wenn wir diese anwachsende soziale Not nicht auch entsprechend ins Blickfeld nehmen. Das führt mich auch gleich zur zweiten Frage, die ebenfalls eingeleitet wird durch eine Zuspielung jetzt von unseren Kolleginnen und Kollegen von OKTO, die sich des Themas Wohnen in Wien angenommen haben, weil natürlich das Wohnen an sich für viele eine schwierige existenzielle Herausforderung mittlerweile darstellt. Das Wohnen an sich ist auch ein enormer Preistreiber, auch hier natürlich ein wichtiger Faktor zur Armutsentwicklung. Wir schauen uns die Zuspielung jetzt kurz an und werden dann über dieses wichtige Thema Armut sprechen. Ja, bitteschön. Bei der Suche einer Wohnung sind mir die Faktoren, also vor allem der Preis, recht wichtig. Etwas, was ich leisten kann. Ist es schwer, in Wien eine leistbare Wohnung zu finden? Es ist immer davon abhängig vom Standort, sage ich einmal. Im Inno-Bezirk ist klar, dass es ein bisschen teurer ist als am Rand. Das ist eine gute Frage, ob eine Wohnung aktuell leicht ist zu finden oder schwer, weiß ich nicht, weil ich eine Eigentumswohnung habe. Naja, wenn Sie Geld haben, dauert es nicht lang. Aber wenn Sie kein Geld haben, dauert es ewig. Ich habe es bei vielen Freunden in letzter Zeit vor allem beobachtet, dass es kaum möglich ist, mehr auszuziehen für sie. Es war damals schon nicht leicht, vor 40 Jahren eine bezahlbare Wohnung zu finden. Mittlerweile ist es, was ich im Umkreis höre von Freunden, sehr schwierig geworden. Ich komme aus dem 7. Bezirk. Da habe ich eine Altbauwohnung gehabt mit 72 Quadratmetern und habe bezahlt 340 Euro. Jetzt habe ich eine Altbauwohnung mit 82 Quadratmetern um 1600 Euro. Also das ist schon ein Sprung, finde ich. Und billiger gibt es es nicht mehr. Mieter, die unter mir wohnen, die jünger sind, zahlen schon wesentlich mehr für die gleiche Wohnung. Was ist Ihrer Meinung nach die Hauptursache der Wohnungsnot in Wien? Gute Frage. Also sicher der Leerstand zu einem gewissen Grad. Also man sieht das halt doch häufiger, dass Leute einfach eine Wohnung haben im Eigentum und sie nicht vermieten wollen. Je nach welcher Umfrage man glauben darf, zwischen 20 und 30 Prozent der Wohnungen in Wien leer stehen und als Spekulationsobjekte verwendet werden. Oder man sieht auch, was da für große Neubauten hochgezogen werden, die dann aber leer stehen, weil sie auch unendlich teuer sind. Es findet ein regelrechter Zuzug statt nach Wien, was auch gut ist prinzipiell, weil man braucht Arbeitskräfte. Spekulanten und Reiche. Ich denke, Sie können irgendwann ein Eigentum leisten oder sind diese Zeiten schon vorbei? Schwierig, vor allem aktuell, weil der Leitzins doch sehr hoch ist für eine Fremdfinanzierung. Ich hatte eine im 21. Bezirk, wo natürlich die Preise anders waren, aber mir hat der Bezirk nicht gefallen. Also wie ich vor vier Jahren meinen Kredit genommen habe, hatte ich noch 1,35 Prozent fixe Zinsen. Und mittlerweile kriegt man das ja gar nicht mehr und muss dann noch dazu Eigenmittel schon haben in größerer Menge. Ich könnte es mir nicht leisten. Nein. Eine Eigentumswohnung ist vielleicht irgendwo in der ländlichen Region ein kleineres Haus oder so. Ja, vielleicht, aber nicht eine Wohnung für eine halbe Million, die dann eigentlich nicht groß genug ist für zum Beispiel eine Familie. Nein. zum Beispiel eine Familie. Nein. Würden Sie einer Erhöhung der Grundsteuer zustimmen, wenn die Einnahmen zur Schaffung von günstigerem Wohnraum verwenden werden würden? Die Erhöhung der Grundsteuer fände ich nicht schlecht, wenn sie es eben zweckgewidmet ist. Das ist immer die Frage, ob die Steuern dann auch wirklich für das verwendet werden, wofür sie erhoben werden. Ich bin absolut gegen Steuern. Egal in welcher Form auch immer. Ich würde seiner Steuer zustimmen. Ja Frau Dorfbauer, wir haben jetzt gerade gesehen, die Wohnungsnot, nicht nur in Wien, hat viele Facetten und auch viele Ursachen. Für viele Menschen oder für immer mehr Menschen, um genau zu sein, bedeuten die Wohnkosten, die mitunter schon mehr als die Hälfte des Einkommens und noch mehr übersteigen, eigentlich schon ein Abrutschen immer mehr in diese anwachsende Armut, Armutsgefährdung. Wir haben, glaube ich, viele Menschen, die tatsächlich armutsgefährdet sind in Österreich. Da möchte ich ganz gerne auch mit Ihnen über dieses so wichtige Thema sprechen, denn ich glaube, das wird eines der wichtigsten sein müssen, auch im Zusammenhang mit Wahlen und politischer Auseinandersetzung im Kontext von Wahlen. Armut bedeutet, und da war auch zuletzt Daniela Brodesser bei uns im Studio zu Gast, um über ihr Buch und ihre Erfahrungen als Armutsbetroffene zu sprechen, Armut bedeutet im Alltag vor allem soziale Stigmatisierung und Ausgrenzung, was sehr erschreckend ist. Davon sind auch unglaublich viele Kinder, schon in der Schule, in Bildungseinrichtungen, aber auch in der Freizeit betroffen. Welche Folgen, welche gesellschaftlichen Folgen hat eigentlich eine solche Brandmarkung und was auch ganz wichtig ist, sozusagen Armut hat keine Stimme, Armut hat keine Lobby. Wer vertritt denn eigentlich die Interessen armutsbetroffener Menschen etwa jetzt in diesem Jahr, wo es doch um große Weichenstellungen in der österreichischen Politik geht? Herr Wassermann, Sie haben schon wunderbar aufgerissen, dass Armutssutzung in der Gesellschaft ganz starke Folgen hat. Ich möchte beginnen mit dem, dass Armut eigentlich Mangel an Möglichkeiten bedeutet. Sie haben schon gesagt, es gibt sehr umfängliche Auswirkungen. Wir haben jetzt im Beitrag das Thema Wohnen angeschnitten. Es war auch, weil ich das aufgreifen habe, die Frage nach der Eignungswohnung. Wenn wir von armutsgefährten Personen reden, ist die Eignungswohnung unerreichbar. Also das ist dann, wir haben vielleicht ein paar Eckdaten, wer ist überhaupt armutsbetroffen? Eine Orientierungszahl, die die Armutsforschung immer nimmt, ist die Armutsgefährdungsschwelle. Das ist in Österreich jetzt ein Beitrag von 1572 Euro für eine alleinstehende Person. Das heißt, wer da darunter verdient und weniger Ressourcen hat und ist da unter der Armutsgefährdungsschwelle, das sind ungefähr 18 Prozent. Das heißt, man redet von 1,5 Millionen Personen in Österreich, die davon betroffen sind. Ganz eng wird es in der Gruppe, das sind ungefähr 3,7 Prozent, die mit ihrem Einkommen nicht mehr den täglichen Bedarf decken können, die Wohnung nicht mehr warm heizen können, Anschaffungen nicht mehr, zum Beispiel die Waschmaschine wird kaputt, die sie nicht mehr aufwenden können, nicht in Urlaub fahren können, da wirklich Einschränkungen haben. Diese 3,7 Prozent, das ist das Kritische, ist eine Gruppe, die steigt. Die vorher genannte Gruppe dieser 18 Prozent, die bleibt eher gleich, aber die Gruppe derer, die wirklich von ganzer Armut betroffen sind, ist im Vergleich der letzten Jahre gestiegen. Das hat Ursachen auch mit der Inflation, auch dieses erst schon angesprochene Netz, dass etwas löchriger wird und somit auch Absicherungen weniger Leute betroffen sind. Da gibt es schon Sorgen, wo man hinschauen muss. Sie haben mich gefragt nach den Folgen von Armut. Und das eine ist sozusagen Wohnen, die Wohnung nicht mehr warm zu bekommen, Mitverträge zu haben, wo kalte, feuchte Wohnungen sind. Armut ist eine grundsätzliche ökonomische Existenzbedrohung. Wir haben aber auch das Thema soziale Ausgrenzung, wie Einsamkeit, eher von Krankheit betroffen, weil man so wenig um die Gesundheit kümmern kann. Vor allem chronische Krankheiten sind da oft gemeint. Und auch weniger Bildungschancen. Sie haben die Kinder angesprochen, das ist in Österreich so, dass das Bildungssystem stark Bildung auch vererbt wird. Das heißt, aus welchem sozialen Umfeld ich komme, zeigt auch vor, welche Bildungsbiografie ich gehe. Das ist wenig durchlässig. Da wäre ein wichtiger, wenn ich schon ein bisschen an Wünschen und Forderungen gehe, im Sinn von auch, was wäre eine Erwartung, auch an die Politik, einen Rahmen für die Dinge zu schaffen, brauchen wir da Systeme vor, um Kinder in der Armut zu unterstützen, hier Bildungschancen zu erhöhen. Und das geht mit mehr Unterstützungsstrukturen, um Kinder beim Lernen zu unterstützen, Ganztagsschulen mehr auszubauen und Angebote, um das zu kompensieren, was Kinder aus armutsgefährdeten Familien nicht schaffen oder Eltern oder Begleitstruktur weniger da ist, Überschussholsysteme zu kompensieren. Da bin ich überzeugt, dass da ganz, ganz viel passieren kann, um Armutsgefährdung zu reduzieren. Ein wichtiger Aspekt, den Sie ansprechen, war auch, wer tut denn was? Wer ist die Lobby? Sie haben die Frau Bruderis angesprochen. Es gibt in der Frage, wer setzt sich denn ein für armutsgefährdete mehrere Dimensionen? Ich glaube, es braucht so etwas wie eine individuelle Ebene, dass wir alle nicht wegschauen, wenn wir Armut sehen. Es braucht so etwas wie eine individuelle Ebene, dass wir alle nicht wegschauen, wenn wir Armut sehen. Auch im Sinne der Wahrnehmung und im Umfeld, wenn man etwas wahrnimmt, auch direkt handelt. Das andere ist, dass es auf Personenebene möglich ist. Man kann sich freiwillig engagieren. Es gibt ganz viele Initiativen. Ganz wichtig sind die NGOs und die Struktur, armutsgefährdete Personen zu unterstützen. Wenn man arm ist, hat man oft nicht die Kraft, für sich selbst einzustehen und die Kraft, sich auch zu informieren. Auch manche, die dann aus dem Stigma gar nicht keinen Antrag stellen und um Ressourcen auch suchen, die sie auch zustehen oder ausfüllen, die sie auch bekommen können und ihnen zusteht. Und das Wichtigere vor allem auch Richtung Nationalratswahl ist die Lobbying. Lobbyarbeit in vielen anderen Interessensgruppen gibt es da potente Menschen, die auch für die Lobbyarbeit Ressourcen aufwenden und sagen, ich gebe euch Geld, damit ihr auch für mich Interessen vertritt. Das können Armutsgefährten nicht aus Mangel der Ressourcen. Und da braucht es aus meiner Sicht aus der öffentlichen Hand Ressourcen, um Armutslobbyarbeit ermachen können. Armutskonferenz ist da ein wichtiger Partner. Und in dem Kontext glaube ich auch, dass es möglich ist, stärker zu unterstützen, dass Armutsgefährte selber für sich auch die Stimme erheben, sie dabei zu unterstützen, Ressourcen dafür bereitzustellen, weil ich glaube, das ganz wichtig ist, aus der Betroffenheit auch die Situation sichtbar zu machen. Es gibt Projekte, die sichtbar werden, wo auch die Armutskonferenz Strukturen schafft, Kompetenzen erwirbt und vermittelt. Das kann man jetzt gleich sozusagen auch die Stimme erheben und die Anliegen kommunizieren. Das sind ganz, ganz wichtige Aspekte. Aber ja, es braucht auch Unterstützungsressourcen, damit Lobbyarbeit für Armutsgefährte möglich ist. Sehr geschehen. Marie? Frau Ahr, Sie haben gerade vorher schon erwähnt, das Jahr 2019 mit Fridays for Futures. Die Organisation hat auch damals polarisiert und weltweite Demonstrationen aufgerufen. Und das hat sich dann auch damals auf die EU und auf die Nationalratswahl ausgewirkt. Was ist da fünf Jahre später davon noch geblieben, von diesem Aufschrei sozusagen? Ja, es hat sich viel verändert seit 2019, glaube ich. Wir hatten 2019 wirklich ein bahnbrechendes Jahr. Klimapolitik war das Thema, Klimaschutz war das Thema. Es war populär. Wir hatten 2019, wurde der Klimanotstand ausgerufen, auch in Österreich von allen Parteien bis auf die FPÖ. Das heißt ÖVP, NEOS, SPÖ, sie haben alle den Klimanotstand mitgetragen, haben gesagt, es muss sich was verändern. Wir müssen dazu beitragen, dass wir Klimaschutz auch in Österreich leisten. 2020 wurde dann das Regierungsprogramm festgelegt von der jetzigen Regierung. Und da steht auch drinnen, ein Klimaschutzgesetz soll es in Österreich geben. Bis heute gibt es das leider noch immer nicht. Und ich glaube, das ist dem geschuldet, dass einfach sehr viel passiert ist in den letzten Jahren. Wir haben sehr viel Krisen gesehen. Wir haben 2020, kurz nachdem die Regierung begonnen hat, zum ersten Mal mit grüner Beteiligung, wo viele sich viel Klimaschutz erwartet haben, hat gleich einmal begonnen mit der Corona-Krise. Da war natürlich auf der Agenda nicht mehr ganz oben die Klimakrise und Klimaschutz. Dann hat es sich weiter bewegt. Wir haben uns gedacht, ja, Corona ist langsam vorbei. Wir NGOs haben uns gedacht, super, jetzt kann Klimaschutz wieder auf Nummer 1 Agenda. Dann kam leider der Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine. Natürlich wieder das auf Thema Nummer 1. Wobei man auch sagen muss, die Energiekrise, da ist bei vielen Menschen auch ein Knopf aufgangen, dass Erdgas einfach nichts Gutes ist. Davor war das leider noch immer ein bisschen behaftet in die Richtung, ist nachhaltiger als Öl, deswegen besser. Es wurde teilweise von Landesenergieversorgern sogar gefördert, der Gaskesseltausch. Das wurde dann, glaube ich, nochmal klarer und die Leute haben die Verbindung gesehen, okay, Erdgas ist nicht nur schlecht für das Klima, sondern auch einfach für uns selber. Es ist ein Preistreiber aktuell und wir befördern damit einfach einen Krieg. Das heißt, da hat es ein bisschen eine Veränderung gegeben und das Thema Erneuerbaren-Wärme-Gesetz wurde dazu recht groß, wo es darum ging, ändern wir das Gesetz so, dass die Leute aussteigen müssen, die Vermieter einfach Gaskessel tauschen müssen bis 2040, damit wir wirklich in der Raumwärme rauskommen aus Öl und Gas. Auch darunter, wenn sie einerseits von Armut gefährdet sind, Energiearmut gefährdet sind, dann betrifft sie auch das Thema Gas, weil sie in den billigsten Wohnungen wohnen und die sind meistens noch mit Gaskesseln. Die hat das leider am stärksten getroffen. Das heißt, hier hat sich einiges bewegt. Leider ist das Gesetz dann doch nicht so gekommen, wie wir es wollten. nicht so gekommen, wie wir es wollten. Und es ist einfach vieles nicht passiert, was wir uns erhofft haben in der Regierungsperiode. Aber es hat sich trotzdem so viel bewegt wie vorher nicht. Das heißt, man muss einerseits sagen, schwierig, andererseits positiv, weil wir einen Weg, also wir gehen in die richtige Richtung, sagt man so. Und auch jetzt die Treibhausgasemissionen zeigen, dass wir endlich mal wieder die Emissionen senken. Also wir haben gesehen, 2020 durch Corona-Krise sind sie stark abgefallen, dann wieder angestiegen. Und jetzt haben wir wieder zum Glück eine Reduktion der Treibhausgasemissionen. Zu langsam, wenn wir wirklich die EU-Klimaziele erreichen wollen. Das heißt bis 2030 minus 48 Prozent der Emissionen. Wenn wir das wirklich erreichen müssen, müssen wir noch ordentlich aufs Gas drücken und wirklich was bewegen und nicht immer in ganz kleinen Stößen. Weil die Klimakrise passiert jetzt schon, wir sehen es an den Unwettern. Und je länger wir zuwarten, desto schlimmer wird es werden. Und jedes Land muss da seinen Beitrag leisten. Und ich glaube, gerade die EU kann hier eine Vorreiterrolle einnehmen. Wollte es auch oder macht es quasi auch mit Klimaneutralität 2050. Aber es fehlt einfach an nationaler Umsetzung teilweise. Wir sehen ja in Österreich eben kein Klimaschutzgesetz und die Emissionsreduktionen schaffen wir auch nicht. Das bedeutet nicht nur schlecht fürs Klima, sondern auch schlecht für unser Budget eigentlich in Österreich. Weil was bedeutet das, wenn wir das nicht erreichen? Wir müssen Strafzahlungen an die EU leisten. Und da wäre doch es besser, wenn wir das Budget einfach in Österreich investieren, in unserer Wirtschaft, die umrüsten, unser Öffi-System umrüsten und damit einfach die Strafzahlungen verhindern und im Land investieren. Das heißt, was ist geblieben von dem 2019, dem großen Umschwung, den wir uns erhofft haben? Leider weniger, aber ich glaube, wir können das ganze Thema wieder auf die Agenda Nummer eins bringen, wenn wir genug darüber sprechen und den Leuten auch ins Bewusstsein reden, wie wichtig das ist. Und nebenbei dürfen wir auch das Pariser Abkommen nicht vergessen von 2016. Welche Klimaziele hat da Österreich zu erfüllen? Genau, das Pariser Klimaabkommen, für alle, die es nicht kennen wurde, heißt so, weil es bei der Pariser Klimakonferenz beschlossen wurde. Es wurde dann von über 190 Ländern bestätigt, ratifiziert, auch von Österreich und auch von der EU. Und die EU hat halt als Antwort auf das Pariser Klimaabkommen was besagt, dass wir die Erderwärmung auf 1,5 Grad, maximal 2 Grad begrenzen wollen. Wir sind gerade am leider besten Weg, dieses 1,5 Grad zu erreichen, muss man sagen. Aber als Antwort von der EU kam dann das Klimaschutzgesetz, das europäische Klimaschutzgesetz, Fit for 55 Paket, Green Deal. Und da wird gerade nach und nach immer mehr umgesetzt, muss man sagen, zum Glück. Das sind wirklich positive Schritte, die man da teilweise sieht. Jetzt erst mit dem Renaturierungsgesetz und auch eben das Klimaschutzgesetz auf EU-Ebene, wodurch Österreich auch verpflichtende Ziele zu erreichen hat. Frau Dorfbauer, es gibt kaum ein Thema, das den Menschen so sehr Kopf zu brechen bereitet, wie die Sorge, eines Tages alt zu werden, gebrechlich zu werden, gar ein Pflegefall zu werden. Diese Sorge ist nicht unbegründet, denn das Gesundheits- und Sozialministerium hat eine aktuelle Studie vorgelegt, derzufolge wir, um die aktuelle Versorgungs- und Betreuungssituation überhaupt aufrechterhalten zu können, bis zum Jahr 2050 ungefähr 200.000 Pflege- und Betreuungspersonen benötigen. Das heißt, dass wir, wenn man sich wirklich mal vor Augen führt, diese Zahlen, dass wir eigentlich ab sofort eine jährliche Lücke von 3.000 Pflegekräften zu füllen haben. Frage an Sie, wie sind das überhaupt jetzt noch zu schaffen? Wie kriegen wir diese ausreichende Absicherung des Pflegesystems noch hin? Oder vielleicht noch grundsätzlicher gefragt, inwieweit sind wir oder waren wir uns überhaupt der sozialpolitischen Folgewirkung einer immer älter werdenden Gesellschaft überhaupt bewusst? Das Thema antworte ich gerne. In meinem Verantwortungsbereich im Dekoniviert gehören sechs Häuser für Senioren, so nennen wir das. Wir haben Altenpflegeheime und auch mobile Dienste. Das ist meine Alltagsarbeit, von der ich jetzt berichten kann. aus meiner Praxis gesagt, Prognosen wurden vor sich her getragen, aber Handlungen wurden keine gesetzt. Ja, das steht mit großen Herausforderungen. Die Personen, die zu betreuen sind, werden mehr aufgrund der Demografie und auch die Personen, die im erwerbstätigen Alter sind, werden weniger. Und es gibt eine, die Personen werden weniger, weil erwerbstätigen Alter und alle Branchen ringen um Fachkräfte. Und der Sozialbereich und der Pflegebereich ist da auch einer. Und zum einen gibt es viele Maßnahmen, die Sinn machen, den Bereich attraktiver zu gestalten. Da spreche ich Gehaltssteigerungen an, spreche ich Ausbildungsinitiativen an, die Qualität der Arbeitsplätze an sich. Das sind alle wichtige Maßnahmen. Es braucht auch ein Maßnahmenbündel, aber ich glaube und das ist auch aus Diakoniewerk uns ein ganz wichtiges Anliegen, dass wir strukturell etwas ändern müssen. Wir können nicht nur sozusagen Systeme halten und schauen, wie man über Attraktivierung oder auch über Fachkräfte aus dem Ausland zu akquirieren, dass alles wichtige Maßnahmen sind, die Antwort zu finden, sondern es braucht etwas Strukturelles. Das heißt auch im Angebotssystem etwas zu verändern. Wir haben jetzt, verkürzt gesagt, mobile Dienste. Also wenn ich einen Pflegefall kriege, kann ich mich entscheiden, bleibe ich zu Hause, rufe einen mobilen Dienst und mit Angehörigen werde ich zu Hause betreut oder ich komme in einen Altenpflegeheim und werde dort voll versorgt. Wir sind überzeugt, dass da etwas dazwischen braucht, nämlich mit der Perspektive ganz stark zu schauen, was will die Person und was braucht die Person, wo sind die Kompetenzen, was kann jemand noch. Viele Menschen, die wir betreuen, müssten nicht umfänglich in Alten- und Pflegeheimen, könnten gewisse Tätigkeiten oder gewisse Kapazitäten auch zu Hause noch erledigen, aber es gibt diese Systeme dazwischen nicht. Das heißt, wir brauchen Ansätze, die sehr an den Individuen ansetzen, dort unterstützt mit Pflegelotsinnen, Hilfe-Enrogements zu schaffen und die basieren aus der Kombination von professionellen Angeboten, aber auch mit den Angehörigen, mit den Nachbarn, mit freiwilligen Systemen und auch bewusst zu schauen, es braucht nur einen Teilausschnitt und nicht das ganze Paket. Und wir sind auch davon überzeugt, dass man im Wesentlichen auch sowas braucht wie ein individuelles Budget, mit dem Budget ich Sachleistungen kaufen kann, die ich nämlich genau brauche. Wir haben ein Konzept entwickelt, das heißt SING, Seniorenarbeit innovativ gestalten. Sind auch durchaus unterwegs, aber leider in der Lobbyarbeit auch nicht so erfolgreich, dass uns ein öffentlicher Hahn sagt, ja, das setzen wir auch um. Hier gibt es ja Beharrungsvermögen in der Struktur in Österreich, weil es natürlich Veränderungen bedeutet, wenn man sagt, Fördergeberstruktur etc. Aber ich glaube, auf das muss es hin. Die Betonung ist sozusagen hier, einen Mix zu schaffen, Unterstützungsstrukturen. Und es ist so, dass die überwiegenden Teile der Menschen, die Pflegefälle sind, ja auch zu Hause leben. hier einen Mix zu schaffen, Unterstützungsstrukturen. Und es ist so, dass die überwiegenden Teil der Menschen, die Pflegefälle sind, ja auch zu Hause leben und hier Angehörige zu unterstützen und stärker sozialräumlich auch zu schauen, was es gibt. Wenn man die Zahlen gegenübersteht, die Sie gerade gesagt haben, könnte man sagen, das ist jetzt ganz so sozialromantisch. Ich bin aber trotzdem fest überzeugt, dass diese Form der Organisation der Pflege eine große Qualität bringt, eine andere Attraktivität bringt für die Mitarbeiterinnen, die dort hingehen und auch ein Appell in unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das ist auch ein Stück weit unsere gesellschaftliche Aufgabe, nicht nur sozialstaatlich im Sinn von, das delegiere ich an professionelle Betreuungssysteme, sondern es geht darum, auch den Zusammenhalt im Sinn von Freiwilligensystemen, Nachbarschaftssystemen auch wieder stärker zu aktivieren. Das braucht es auch in anderen Bereichen, aber da sind wir auch gefordert, nicht nur immer sozusagen Versorgungsleistungen vom Staat zu einzufordern. Ja, wir haben jetzt die halbe Zeit eigentlich schon ein bisschen überschritten. Wir müssen auch ein bisschen aufs Tempo drücken. Vielleicht auch kürzere Antworten. Ich weiß, es gibt so viel zu sagen, aber Marie, du bist jetzt am Zug. Meine nächste Frage ist, der Begriff ist nämlich davor schon gefallen, der Green Deal. Das ist das größte Projekt von der Kommissionspräsidentin des Europäischen Parlaments, Ursula von der Leyen. das größte Projekt von der Kommissionspräsidentin des Europäischen Parlaments, Ursula von der Leyen. Davon ist quasi die wichtigste Säule des Europäischen Gesetzes zur Wiederherstellung der Natur oder eben auch bekannt unter dem Renaturierungsgesetz. Das ist jetzt eben auch in Österreich beschlossen und so eben verpflichtend, woraufhin im Nationalrat die Wogen auch hochgegangen sind. Wieso ist denn der EU-Mehrheitsbeschluss bzw. das Renaturierungsgesetz an sich von so großer Bedeutung und wie geht es jetzt da in Österreich damit weiter? Also wir sehen in ganz Europa, dass natürliche Lebensräume, geschützte Lebensräume zerstört werden. In allen Bereichen, durch den Ausbau, durch Versiegelung, durch unterschiedliche Projekte. Und da sind wir jetzt bei einer Zahl von 80 Prozent der geschützten Lebensräume, die zerstört sind. Da geht es nicht nur darum, die Natur und die Tiere zu schützen, da geht es auch darum, um Zukunftsplanung. Da geht es darum, dass die Klimakrise uns immer mehr unter Druck setzt durch Unwetter, durch Überschwemmungen etc. Und natürliche Lebensräume helfen, das abzufangen. Das heißt,auen, ein natürliches Flussbett hilft bei einer Überschwemmung, das Ganze wieder aufzuziehen, aufzusaugen quasi. Wenn ein Fluss verbaut ist, dann schwemmt das natürlich sofort in die Häuser überall rein. Das heißt, da die natürlichen Lebensräume zu erhalten, hilft gegen Katastrophen oder quasi beim Katastrophenschutz. Und andererseits ist es auch beim Klimaschutz ein extrem wichtiges Thema. Wir wissen oder die meisten wissen, Wälder sind extrem wichtige CO2-Speicher. Das sind aber nicht nur Wälder, sondern Moore auch. Moore speichern extrem viel CO2 und helfen uns somit, die Klimaziele zu erreichen und CO2 zu senken. Und da geht es einfach darum, das Ganze nur zu renaturieren und der Natur wieder den Raum zu geben. Und das wurde jetzt im EU-Parlament beschlossen, auch von den Mitgliedstaaten. Das heißt, es ist jetzt ein beschlossenes Gesetz. Mitgliedstaaten, das heißt, es ist jetzt ein beschlossenes Gesetz und ich glaube, das Gesetz zeigt am besten, wie wichtig und wie stark auch ein kleines Land wie Österreich sein kann, weil nur durch die Zustimmung von uns wurde das wirklich bestätigt und kann jetzt umgesetzt werden und der nächste Schritt bedeutet da einfach jetzt, dass die nationalen Staaten dieses Gesetz auch in nationales Gesetz umschreiben müssen. Frau Dorfbauer, Amnesty International hat im Februar dieses Jahres 2024 eine Studie vorgelegt zur Praxis bei der Vergabe der Sozialhilfe. An dieser Stelle ist natürlich in Erinnerung zu rufen, dass die Sozialhilfe für viele das letzte soziale Aufhängnetz ist, in sozialer Not. Nomen est omen trägt diese Studie den Titel Als würdest du zum Feind gehen? Besagt bereits, dass hier vor allem sehr viel über Behördenwillkür nachzulesen ist. Können Sie erklären, warum so viele Menschen mit so schwierigen Hürden und vielfach wirklich auch behördlichen Schikanen konfrontiert sind? Was ist denn da zu tun, damit da endlich mal Verbesserungen in Gang gesetzt werden, damit die Menschen, die es so unbedingt dringend notwendig brauchen, da sind natürlich auch viele Menschen mit migrantischem Hintergrund dabei, dass das endlich mal diese Schikaniererei endlich mal ein Ende findet. Ja, da braucht es Maßnahmen. Es hat auch einige Beispiele gegeben, wo uns gelungen ist, auch in der Interessensvertretung Veränderungen im Vollzug zu schaffen. Sie haben ja schon angesprochen, es geht hier um die Gruppe derer, die durch den Rost fallen. Ich habe erst gesagt, das sind ungefähr 3,7 Prozent der Personen, die arbeitsgefährd sind. Das ist auch ungefähr die Zielgruppe, die Sozialhilfebezieherinnen sind. sind. Und ich möchte aber nur, bevor wir jetzt über diese Vollzugspraxis reden, auch sagen, dass Sozialhilfe ein ganz, ganz kleiner Teil ist der Sozialgesamtausgaben. Das ist unter 1%, das ist 0,9%. Das heißt, wir reden wirklich von einem kleinen Teil und da gibt es, und da wird gekämpft um jeden Cent, dass der ja nicht so viel ausgegeben wird. Der ist symbolpolitisch so aufgeladen. Und es geht aber nominell um ganz, ganz wenig. Und das ist eigentlich ganz, ganz, wie Sie sagen, symbolisch geht es ganz um Ideologie, es geht aber nominell um ganz, ganz wenig. Und das ist eigentlich ganz, ganz, wie Sie sagen, symbolisch. Es geht ganz um Ideologie, es geht um Zielgruppenausgrenzungen und ganz symbolische Bilder, aber auf Kosten von Einzelschicksalen, die dann dadurch rausfallen oder sozusagen nicht mehr dazuzählen. Und die Sozialhilfe ist so gestaltet, die wurde ja novelliert und neu gestaltet, dass es zu einem die bezugsberechtigten Gruppen reduziert wurden, zum Beispiel Personen mit subsidiären Schubz überhaupt nicht mehr in die Sozialhilfe kommen können. Man muss zum Beispiel fünf Jahre in Österreich gemeldet sein, dass man überhaupt in die Sozialhilfe gehen kann. Alle, die zuwandern oder auch einen legalen Aufenthalt in Österreich haben, können erst nach fünf Jahren Sozialhilfe beantragen. Es ist dann auch Hürden eingeführt, wie zum Beispiel Unterhalt. Sozialhilfe ist ja ein subsidiäres Angebot. Das bedeutet, alle anderen Hilfeleistungen müssen zuerst überprüft werden und angefragt werden und erst dann bekommen wir Sozialhilfe. Das bedeutet in der Vollzugspraxis, dass zum Beispiel Unterhaltsleistungen zuerst eingefordert werden müssen. Für alle Erzieherinnen bedeutet das, dass die Väter ihrer Kinder zuerst im Unterhalt angefragt werden müssen, dafür gesorgt werden. Erst wenn das negativ ist, bekommt man Sozialhilfe. Eltern müssen erwachsene Kinder um Unterstützung zuerst anfragen, bevor Sozialhilfe kommt. Das sind ganz starke Verzugspraxisgeschichten. Die Sozialpartei in Oberösterreich hat vor allem mit der Stadt Linz jetzt einen intensiven Prozess hinter sich, um genau das auch zu kritisieren. Die einen Argumente waren, dass das Sozialhilfegesetz sehr großen Interpretationsspielraum lässt, wie nämlich die Verzugspraxis ausschauen kann. Und je nachdem, wie die Behörden das interpretieren, ist das in dem Rahmen möglich, ist gesetzlich gesichert, aber menschlich sehr hart. Aber mit der Sozialplattform ist es in Linz gelungen, auch hier kleine Veränderungen zu schaffen zugunsten einer lockeren Vollzugspraxis. Und da braucht es viel mehr Initiativen und einzelne Personen sind da oft zu schwach. Wie du schon gesagt hast, da braucht es Energie, da braucht es irgendwie auch Widerstandskraft. Und hier sind NGOs sehr unterstützend. Totalblattform hat zum Beispiel auch extra Beratungsstelle implementiert, um hier auch bescheidmäßig oder auch mit den Behörden zu verhandeln. Aber es ist inhaltlich wirklich ein Symbolthema. Und mit diesem Bild, quasi Menschen rasten sich in der sozialen Hängematte aus, hier auf Kosten Sozialhilfeempfänger, die da berechtigt sind, auf diese politischen oder diese Zielgruppendiskussion anzufachen. Und ganz besonders betroffen sind da wirklich auch Kinder, weil Frauen und vor allem Alleinerzieherinnen und familienreiche Kinder eine große Zielgruppe auch der Sozialhilfe sind und somit auch viele Kinder davon betroffen sind, dass sie ja wenig Existenzsicherung haben. Und wie ich erst schon erwähnt habe, somit auch Chancen reduzieren für ihre Bildung, für ihren beruflichen Weg, schon am Anfang eine schlechte Basis legen. Ja, Dankeschön. Ich schaue gerade auf die Uhr. Wir haben noch 14 Minuten. Marie, du wirst hiermit schon ein bisschen den Finaleinlauf einläuten. Okay, ich werde es versuchen. Ich gehe einfach zur nächsten Frage über. Viele von uns haben die EU-Wahl und den Prozess davor eben auch schon verfolgt und hinsichtlich der dunklen Prognosen teilweise um die Demokratie gebannt. Und neben Österreich erleben wir in vielen anderen Ländern auch einen Rechtsruck. Und Klimaschutz im Sinne von rechtskonservativen Parteien steht meistens im Gegensatz zu progressiveren Parteien. meistens im Gegensatz zu progressiveren Parteien. Was bedeuten rechtskonservative bzw. rechtsextreme Wahlerfolge für die Klimapolitik? Wenn wir uns die Kommunikation der rechtskonservativen Parteien anschauen, dann wird schon ganz klar, Klimaschutz ist da keine Priorität. Teilweise wird die Klimakrise sogar geleugnet, wenn man sich das Interview vom Herrn Hafenecker letzte Woche ZIP2 anschaut, der den menschlichen Beitrag zur Klimakrise leugnet. Da wird einem ganz anders. Also genau solche Meinungen, solche Aussagen spiegeln sich dann leider auch in der Politik wieder von solchen Parteien. Und wenn wir uns anschauen, da wurden vor der EU-Wahl so Analysen gemacht, wie die unterschiedlichen Parteien abgest gegen Klimaschutzgesetze, gegen Umweltschutzgesetze, gegen Naturschutzgesetze. Und haben wir solche Parteien stark in den Parlament bewegt, weil das unser aller Leben beeinflusst. Das beeinflusst Soziales, das beeinflusst unsere Wirtschaft, aber auch das beeinflusst auch unsere Natur und unser aller Leben. Und da müssen wir schauen, in welche Richtung wir uns bewegen. Auch die rechtskonservativen Parteien, wenn ich mir die ÖVP anschaue, das Framing der ÖVP, werden oft Scheinlösungen propagiert. Thema E-Fuels für PKWs, die einfach ineffizient sind, wissenschaftlich nachgewiesen. Ein Bundeskanzler Karl Nehammer, der in seiner Rede zur Lage der Nation aus einem Buch eines Klimawandelleugners zitiert, solche Entwicklungen sind einfach sehr negativ und die sollten wir echt mit Vorsicht betrachten. Und das könnte auch unsere Demokratie einfach gefährden, uns als NGOs auch gefährden, gefährden, uns als NGOs auch gefährden, weil einfach viele Organisationen, auch soziale Organisationen, Menschenrechtsorganisationen auch Beiträge von den Staaten bekommen, Beihilfen bekommen und nur so arbeiten können teilweise. Und da ist ein Rechtsruck einfach eine richtige Gefährdung. Rechtsruck einfach eine richtige Gefährdung. Ja, Frau Dorfbauer, die Marlene Engelhorn hat in den letzten Wochen und Monaten sehr, sehr viel öffentliche Aufmerksamkeit gefunden, weil sie 25 Millionen Euro von ihrer Großmutter geerbt hat. Sie ist also Millionenerbin, hat allerdings den Entschluss gefasst, über einen von ihr selbst eingesetzten Bürgerinnenrat diese 25 Millionen, wie sie es genannt hat, rückzuverteilen, eine Rückverteilungsaktion. Davon profitiert haben dann letztlich, die Entscheidung liegt mittlerweile vor, Organisationen in den Bereichen Klimaschutz, Gesundheit, Soziales, Bildung, Wohnen und Demokratie. Interessant ist mit Sicherheit, dass natürlich jetzt diese sehr private Form der Umverteilung wahrscheinlich nicht so viel Nachahmung finden wird, wird einzigartig bleiben. Aber was allemal die Folge ist, wir können jetzt wirklich auch wieder über Umverteilung nachdenken. Und Sie haben jetzt die Möglichkeit, hier auch im Rahmen unseres Programms sozusagen mal Menschen auch zu überzeugen, was Umverteilung eigentlich Positives bewirken kann. Erzähl es uns das mal, beziehungsweise was natürlich damit auch eng verbunden ist. Es gibt ja so viel Widerstand, politischen Widerstand gegen gerechte Verteilung unseres Wohlstands. Wie können wir den brechen? Gerechte Verteilung heißt, dass jemand etwas hergeben muss. Und das ist natürlich ein Teil des Widerstands, weil die, die mehr haben, geben nicht wie freie Einzelhäuser freiwillig her, sondern sind beharrlich sozusagen und nichts hergeben wollen. Ich glaube, dass das grundsätzlich gerechte Verteilung, jetzt auf das Thema, was ist denn die Überzeugung, meine Überzeugung, dass gerechte Verteilung auch Widerstände brechen kann, ist zu einem schaffen wir Armutsbekämpfung damit, schaffen wir einen Ausgleich. Und jetzt kann ich ganz kurz antworten, einen Ausgleich in der Gesellschaft profitieren alle davon. Auch die Vermögenden, auch die Wohlhabenden profitieren davon, dass wir eine Gesellschaft haben, wo die Schere zwischen Arm und Reich nicht extrem auseinander geht. Deswegen, weil es sowas gibt wie ganz extrem Kriminalitätsreduzierung, es gibt Lebensqualität steigende Faktoren. Wenn alle unsere Kinder gute Bildungschancen haben, haben wir auch ein Potenzial jetzt auch im wirtschaftlichen Wachstum mit der Kreativität, mit der Beteiligung zu erhöhen. Das heißt, das sind alle Dinge, alles Dinge, von denen wir alle profitieren. Natürlich braucht es eine solidarische Haltung. Wichtig ist dieser Rat für Rückverteilung, aus meiner Sicht auch nicht nur in der Frage der Umverteilung, sondern auch in der Frage der Demokratie und der Beteiligungsprozesse, weil auch hier, je mehr Leute beteiligt sind und auch in einem Verhältnis beteiligt sind, so war das auch beim Rat der Rückverteilung, nämlich ein gesellschaftliches Abbild. Und nicht nur sozusagen jene, die sich teures Lobby leisten können. Glaube ich auch, dass ich hier bin überzeugt, dass es eine andere Form von Verteilung, von Ressourcennützung auch möglich ist. Das hat diesem Experiment, wenn ich es so nennen kann, auch sichtbar gemacht. Und daher halte ich auch ganz viel davon, hier in demokratische Prozesse zu gehen. Und ja, es ist ein Überzeugen, es ist ein Begeistern dafür, es ist auch ein Laufen dafür. Das muss man auch sichtbar machen. Da braucht es auch die Medien dazu, da braucht es sozusagen engagierte NGOs und Personen, aber auch sozusagen mediale Aufmerksamkeit auf allen Ebenen, um den Nutzen für alle auch sichtbar zu machen, über Bilder, über zu zeigen, was das bedeutet, welche Chancen, wenn man Armutsbekämpfung macht, was dann das für die einzelnen Personen im Sinn von Role Modus ermöglicht, aber auch strukturell in Verbindung zu bringen, dass Maßnahmen, die sozusagen Arme unterstützt, auch für uns, die Wohlhabender sind, die Ressourcen zur Verfügung haben, ein lebenswerteres Leben bedeutet. Frau Ahr, ganz am Anfang habe ich eben gesagt, dass bei extremen Wetterverhältnissen zeigt sich eben auch das Bewusstsein der Menschen und das Verhalten, dass die Menschen eben auch besorgt sind um unser Klima. Der Anspruch an Medien ist eben auch zu informieren und auch aufzuklären, auch im Bereich des Klimajournalismus. Wie kann man denn gut über die Klimakrise berichten? Gibt es dazu Strategien? Und wie kann der Klimajournalismus der Vertrauenskrise begegnen? Wie kann der Klimajournalismus der Vertrauenskrise begegnen? Ich glaube, die Kommunikation über die Klimakrise ist einer der wichtigsten Punkte, um wirklich Klimaschutz voranzutreiben und auch die Akzeptanz für die Politik zu schaffen. Und wir sehen da leider auch ganz negative Entwicklungen. Wenn wir in die USA schauen, ist es noch schlimmer, was das Thema Klimawandelleugnung angeht. Also da gibt es wirklich riesige Institutionen, die finanziert werden, um Klimawandel zu leugnen und da einfach Skepsis zu streuen, dass die Menschen sich denken, so ein Unwetter, das hat es ja immer schon gegeben, solche Hitzewellen, das hat es ja immer schon gegeben. Solche Hitzewellen, das hat es ja immer schon gegeben. Leider hört man das auch immer öfter in unserer Bevölkerung. Und in Österreich ist das zwar nicht so ein großes Thema, die Klimawandelleugnung, aber ein anderes Thema, das nennt sich Verschleppungs- oder Verzögerungsdiskurs. Das Kontextinstitut hat dazu letztens auch erst eine Studie herausgegeben. Da geht es darum, Strategien, Kommunikationsstrategien zu verwenden, um Klimapolitik zu verhindern. also Climate, Kohlenstoffspeicherung, genau, dass das die Universallösung ist, die Speicherung von Kohlenstoff. Das ist es aber nicht. Das ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Und auch andere Punkte wie die E-Fuels, die ich vorher schon angesprochen habe, dass das nicht ausreicht, um unsere Mobilitätswände rumzureißen. Und das wird immer mehr verwendet in Österreich, auch die Verantwortung an andere abgeben. Beispielsweise Schlagwort Klima China, dass hier oft die Verantwortung abgeschoben wird und gesagt wird, Österreich ist zu klein, Österreich braucht nichts machen, schaut euch China mal an, dass das einfach Strategien sind. Und da hat der Journalismus auch die Aufgabe,ert wird beziehungsweise Fakten zur Aufklärung dargelegt werden. Das heißt, der Journalismus kann das machen, einerseits Fakten, Fakten erklären, Wissenschaft genau erklären, Wissenschaft ist schwierig zu verstehen und da ist es wichtig, dass gerade die Journalisten, Journalistinnen aufgeklärt sind und wissen, wie sie das einfach vermitteln können an die Menschen. Journalistinnen aufgeklärt sind und wissen, wie sie das einfach vermitteln können an die Menschen. Und auch ein Punkt ist, solche Lügen einfach vorher schon aufzudecken oder im Interview aufzudecken, klar die Fakten zu kennen und gegenzusteuern. Und ein ganz wichtiger Punkt ist auch die Hoffnungskommunikation. Wir sehen oft, wir haben die Katastrophen, wir sehen Klimakrise trifft uns wirklich hart und viele Leute reagieren dann mit Ablocken und eher die Augen verschließen vor dem, was passiert, weil einfach nicht die Hoffnung oder der Glaube an eine bessere Zukunft da ist. Und ich glaube, genau da kann auch der Journalismus einhaken und positive Zukunftsbilder einfach vermitteln. Genauso wie wir NGOs einfach vermitteln können, was kann Klimapolitik? Kann es uns nur verbieten oder bringt es noch positive soziale Aspekte oder weitere Aspekte, die uns einfach mehr Freiheit geben, wie öffentlicher Verkehr. Wenn ich zum Beispiel kein Auto fahren kann, wenn ich zu gebrechlich bin, wenn ich irgendwie noch nicht alt genug bin, betrunken bin, was auch immer, kann ich den öffentlichen Verkehr nehmen. Und das bringt einfach positive Aspekte des Klimaschutzes zusätzlich heraus. Und das ist wichtig, dass das kommuniziert wird. So, wir müssen jetzt zum Schluss kommen. Das machen wir jetzt so, dass wir mit Ihnen beginnen, Frau Dorfbauer, und dann hat Viktoria Auer tatsächlich das Schlusswort. Jetzt ist, glaube ich, deutlich klar geworden, dass wir Bilder brauchen. Damit sind wir auch bei der Bildproduktion das Ureigenste dessen, was wir auch im nicht kommerziellen TV tun, auch bei DorfTV, wo wir gerade zu Gast sind. Frau Dorfbauer, wenn Sie den Zuseherinnen und Zusehern, die ja heuer eine Wahlentscheidung treffen müssen zur Nationalratswahl am 29. September, wenn Sie den Zuseherinnen und Zusehern ein Narrativ mitgeben wollen, das ihnen nachdenklich stimmt und vielleicht ihnen auch die Wahlentscheidung erleichtert. Wie sieht das aus? Sie haben dafür eine Minute. Eine Minute. Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, hinzuschauen, die Parteien gut zuzuhören, welches Bild auf die armutsgefährten Personen und Zielgruppen legen, welche die Zielgruppen der Obdachlosen, der Alleinerzieherinnen, der Menschen mit Migrationshintergrund zugehören. Das ist ein wichtiger Faktor, um dahin zu hören, welcher Bild oder welche Meinung sie da vertreten. Ich glaube, dass ganz wichtig ist, die Frage der Umverteilung und Ressource, nämlich die Stärkung des Sozialstaats im Fokus zu nehmen, weil das hilft uns, Armutsgefährdung und auch eine gerechte, verteilte Gesellschaft zu erhalten und somit zufriedenes Leben für alle, die in Österreich leben. Frau Auer, Ihr Narrativ. Ich glaube, es ist wichtig zu überlegen, wie hätte ich gern, dass die Zukunft in vier, in zehn Jahren ausschaut. Wie hätte ich gern, dass ich in Österreich alt werde, dass meine Kinder in Österreich aufwachsen und da zu überlegen, wollen wir ein Zusammensein oder wollen wir ein Spalten? Wollen wir Klimaschutz oder wollen wir die Augen verschließen und uns irgendwo vergraben? Weiß ich nicht. Ich glaube, was wir wirklich wollen, ist positive Vorreiterrollen einnehmen, zusammenhalten und da wirklich an einem Strang ziehen. Und genau das sollte man auch bei der Wahl bedenken. Und ganz wichtig ist, auch einfach zur Wahl hingehen. Vielen herzlichen Dank für die Schlussworte und die spannende Diskussion, eben auch an unsere beiden Studiogäste, Viktoria Auer, Klima- und Energieexpertin von Global 2000 und Dorothea Dorfbauer, Geschäftsführerin des Diakoniewerks Oberösterreich. Vielen herzlichen Dank für Ihre Zeit und für Ihren Besuch. Das war eine weitere Sendung von Das Dreieck Politik und Debatte in den Community-TVs OCTO aus Wien, FS1 aus Salzburg und DorfTV aus Linz. Die weiteren Sendungen und die weiteren Folgen finden Sie unter www.dasdreieck.at Liebe Zuseherinnen und Zuseher, herzlichen Dank fürs Einschalten. Auf Wiedersehen.