Wir befinden uns jetzt hier in einem Raum, der dem OÖR.gov, also dem Programm der Oberösterreichischen Landeskultur GmbH in Kooperation und Zusammenarbeit mit dem Außenministerium, eben dem BMEA, gewidmet ist. 2022 und 2023 waren in insgesamt fünf österreichischen Kulturforen, die ausgewählt waren, die sich auch für dieses Programm interessiert haben, Künstlerinnen mit Oberösterreich-Bezug ausgewählt worden von einer Jury und konnten dann vor Ort drei Monate verbringen. Sehr unterschiedlich biografisch, die Künstlerinnen, sehr unterschiedlich die Orte, sehr unterschiedlich auch die Art und Weise, wie dann in den Kulturforen auch zusammengearbeitet wurde. Ein herausragendes Beispiel oder auch ein großer Wunsch war es, noch ein zweites Mal nach Rom zu fahren, eben mit der Thea Möller, die 2022 das erste Mal gefahren ist und sich als Bildhauerin mit dem skulpturalen Ansatz auch sehr klassisch mit Rom beschäftigt hat. Rom, die ewige Stadt, Rom sozusagen auch für Österreich die älteste Destination einer Künstlerresidenz, also es geht bis auf die 60er Jahre zurück, die ersten Künstler von Österreich aus, sind da gefahren, aber auch eine viel längere Tradition. Wir denken jetzt an die Italienreisen, sagen wir Goethe oder auch viele andere Künstler. Das heißt, das hat eine sehr lange Tradition, quasi sich auch mit der Antike vor Ort zu beschäftigen. Das ist aber auch ein sehr lebendiger und sehr zeitgenössischer Ort mit einer sehr bunten und lebendigen Szene. Das sieht man dann auch an der Arbeit von Alexandra Kahl, die sich dann auch sein Atelier vor Ort gecheckt hat etc. Ganz anders, aber ein Schwerpunkt waren natürlich auch die österreichischen Kulturforen im ehemaligen Osten. Warschau war das erste Kulturforum, also gab es ein großes Jubiläum, auch von der Geschichte und auch diese Auseinandersetzung mit Ländern, die uns auch so verbunden sind. Warschau war eben die Katarzyna Wieniecka, die sich damals auch in dem Jahr, in dem eben der russische Angriffskrieg auf die Ukraine losgegangen ist, Millionen von Menschen aufgenommen hat und die sehr stark auch politisch, aktivistisch arbeitet und die dann vor dem Hintergrund ihrer eigenen Arbeit verarbeitet hat. Schumlo. Uwe Presnik, ein Urgestein zwischen Bildender Kunst und Soundart, mit seinem Werk angesiedelt, zwischen Bildung der Kunst und Soundart mit seinem Werk angesiedelt. 40 Jahre Arbeit. Der ist nach Budapest gefahren und konnte sich dort eben auch in einer speziellen Situation mit dem Abworter, mit Soundstudio etc. beschäftigen. Und was wir auch teilweise jetzt schon hören, ist eine Audioinstallation von zwei Künstlerinnen. Ekrista Wall, die lebt in Wien, die Andrea Fladut hat rumänische Wurzeln, ist aber in Linz geblieben, durch die Kunstuniversität Linz. Und die beiden haben sich mit dem Ritual des Trauergesangs beschäftigt. Ja, also sehr unterschiedlich, sehr unterschiedliche Lebenssituationen, Biografien. Und die Residencies sind eben auch eine Möglichkeit, einmal für drei Monate auszusteigen, sich zu internationalisieren, was auch so im Kunstbusiness irgendwie ein Thema ist, aber auch vor Ort sozusagen neue Arbeiten zu entwickeln. Wir sind gleich bei der ersten Arbeit von Alexandra Kahl. Alexandra Kahl hat auch das Motiv der Ausstellung gestaltet. Es ist eine von ihren Collagen, die sie gemacht hat von der Casa Albero auf ihrem Artist-in-Residence-Aufenthalt im österreichischen Kulturforum in Rom und hat sich eben mit dieser Architektur eigentlich einem Baumhaus beschäftigt. Und hat sich eben mit dieser Architektur eigentlich einem Baumhaus beschäftigt. Das wurde Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre gebaut von einem Architektenpaar, Giuseppe Perugini und Uga de Plasson. Und dieses Haus steht seit Mitte der 90er leer und ich habe es abfotografiert und daraus neue Gebilde praktisch entworfen, die hier zu sehen sind. Und es ist auch ein Film entstanden daraus neue Gebilde entworfen, die hier zu sehen sind. Es ist auch ein Film entstanden daraus, während der Residenz in Rom. Der auch dann natürlich auch noch Sound dabei hat. Also es ist eine ganz besondere Stimmung. Es ist ein Lied, das ich weiterverarbeitet habe. Und das ist dann auch hier zu sehen. Was waren denn deine Erfahrungen in Rom, auch auf diesem Künstleraufenthalt? Wie ist es abgelaufen? Wie konntest du arbeiten, recherchieren? Es ist natürlich irgendwie, wenn man irgendwo neu ist, muss man eigentlich fast von neu beginnen, weil ich kannte jetzt auch niemanden in Rom. Und man muss sich sehr viele Sachen organisieren, die man hier vor Ort eigentlich typischerweise hat. Und man muss rausfinden, wo ist der nächste Baumarkt und so weiter. Aber das führt auch dazu, dass man ganz andere Gewohnheiten auf einmal hat. Und man hat auch die Ruhe, diese drei Monate sich wirklich mit einem Projekt zu beschäftigen und immer wieder hinzufahren und es wieder neu zu betrachten. Du hast in dem österreichischen Kulturforum vor Ort auch wohnen können und hast dann aber trotzdem noch ein eigenes Atelier organisiert. Also es ist schön dort zu wohnen, aber man braucht auch irgendwie natürlich auch irgendwie diesen Weg, um im Atelier dann auch nochmal zu arbeiten und einfach auch nochmal den Austausch zu haben. Das habe ich mir geteilt mit zwei italienischen Künstlerinnen. Und dann ist es schon wichtig, auch rauszukommen aus dem Kulturforum und nicht nur in dieser kleinen Bubble zu bleiben. Von Stunde zu Stunde hat man etwas mehr über alles erfahren. Die Menschen waren hilfsbereit, herzlich, wie eine Familie. Wir sind jetzt bei Katarzyna Wieniecka. Katarzyna Wieniecka ist eine Künstlerin, aber auch eine politische Aktivistin und hat sich sehr stark in der Migrationsbewegung engagiert, leitet momentan den Verein Andok und beschäftigt sich mit undokumentierter Arbeit, ein anderer Begriff für Schwarzarbeit. Hier in dieser künstlerischen Arbeit geht sie sehr stark autobiografisch hervor und schafft aber auch auf einer symbolischen Ebene eine Arbeit, die sozusagen für eine ganze Bewegung, die Europa bewegt hat, ein Bild, ein Archiv. Und ich würde dir sehr gerne übergeben, du bist eben als Kind selbst mit deiner Familie aus Polen geflüchtet, bist über Dresdkirchen nach Österreich gekommen und im Salzkammergut gelandet. Genau. Also wie du sagst, die Ausgangslage der Arbeit ist das Jahr 1988 in der Gossow-Mühle, ein damals leerstehendes Gasthaus, das auch in dem ersten Video hier zu sehen ist. ein leer stehendes Gasthaus, das auch in dem ersten Video hier zu sehen ist. Die Gossomülle war parallel 1988 Campingbetrieb, Gaststätte und Flüchtlingspension. So etwas sieht man heutzutage eher selten. Und die Ausgangslage ist eben die Flucht meiner Eltern aus Polen, eigentlich geplanterweise über Österreich nach Kanada. Und ich arbeite hier mit familienbiografischen Materialien, vor allem mit Briefen meiner Mutter, die sie aus der Großformelde über einen Zeitrahmen von zwei Jahren geschrieben hat. In weiterer Folge während der Residency habe ich diese Bewegung meiner Eltern quasi zurückgemacht und habe mich von Wien nach Polen mit meinem Sohn zurückbewegt. Eingepackt hatte ich 32 Briefe meiner Mutter, die sie geschrieben hat, und habe versucht, eine historische Recherche mitunter dort zu machen, um zu den Fluchtgründen und Ursachen 1988 meiner Eltern mehr zu verstehen. Ihr seid da sozusagen auch mit eurer Familie und der Biografie in einem sehr einschneidenden Moment, auch für Europa an einem bestimmten, vielleicht auch sehr remoten Ort gewesen. Aber was hat dich dann in Österreich verändert und was hat vor allem auch dich in deiner Biografie als Künstlerin, als Aktivistin dann auch so politisiert? Also 1988, weil die Großsongmühle und Zer viele Geflüchtetenunterkünfte Wartezonen, um weiterzureisen. Also Österreich war ein Transitland. Im Laufe der darauffolgenden zwei Jahre wurde Österreich von einem Transit zu einem Ankunftsland unfreiwilliger Weise aufgrund der verschiedenen sozialen Bewegungen im sogenannten Osten Europas. der verschiedenen sozialen Bewegungen im sogenannten Osten Europas. Diese Arbeit verdeutlicht beispielhaft, dass es so etwas wie Selbstorganisierung in geflüchteten Unterkünften damals gegeben hat und wie wichtig auch das Recht arbeiten zu dürfen als Asylwerber, Asylwerberin auch heutzutage ist und auch damals war. Ich versuche mit Materialien aus der Familienbiografie sozusagen eine Brücke in die Gegenwart und in die Zukunft auch zu schlagen, um darüber nachzudenken, wie es dann anders ginge. Also alternative Modelle, wirklich sich zu überlegen, wie Geflüchtete untergebracht werden können, wie wichtig Arbeitsmarktzugang auch heute ist. Politisiert hat mich dieser Ort, weil ich unter 100, 150 Menschen einfach zwei Jahre dort gelebt habe und gemerkt habe, welche Bedeutung Selbstorganisierung und Solidarität haben. Aber auch, es gab ein anderes einschneidendes Erlebnis struktureller Natur, nämlich dann die Unterscheidung und auch rassistische Segregation, würde ich fast sagen, zwischen Geflüchteten und Staatsbürgerinnen, konkret in der Goso-Mühle. Also 1989, 1990, als Stück für Stück der europäische Eisern her eine Holzwand reinzubauen, um die Menschen voneinander zu trennen. Künstlicherweise, die davor gemeinsam Zeit verbracht haben. Das ist so ein Moment in dieser Arbeit, der für mich von Bedeutung ist, weil er uns ermöglicht, über Mauern, Grenzregime gut nachzudenken. Illustrieren tut, also vieles von dem, was ich jetzt gesagt habe, wird auch durch Materialien illustriert, die in der Vitrine zu sehen sind, mitunter Delegationsberichte aus der Zeit. Und das Video, das ist ja auch eines, das dich in dieser langjährigen Arbeit auch schon begleitet. Das zeigt eben genau diese räumlichen Verhältnisse, die sozusagen so ein Spiegel auch für das System damals oder auch für diese Trennung dann symbolisch stehen. Plus der erste Brief. Auf der Sound-Ebene ist der erste Brief meiner mittlerweile verstorbenen Mutter zu hören. Wieso der erste Brief? Es sind 32, weil es, ich sage jetzt nicht ein universeller Ankunftsbrief ist, aber doch ein Ankunftsbrief ist, der zeugt von Hoffnung, dem Ankommen, Wünschen, Bedürfnissen, die man auch hat, an einem völlig isolierten Ort, wo aber nach und nach sozusagen meine Mutter darin beschreibt, dass eben diese Selbstorganisierung stattfindet, sich dann selber engagiert. Ein Jahr später leiten meine Eltern die Gosow-Mühle mit anderen Geflüchteten, also einen großen Küchenbetrieb. Und dieser erste Brief hat sozusagen für mich eine stark politische Komponente, aber bewegt mich auch emotional sehr stark. Also Europa, vor allem die Ukraine, hat sich mit einem Angriffskrieg Russlands befunden. Auch Polen hatte das enorme Auswirkungen, weil nach und nach mehrere Millionen Menschen eingewandert sind. Mitunter, da es in Polen schon immer eine sehr starke ukrainische Diaspora gegeben hat. Das heißt, auch hier habe ich versucht in mit aktivistischen initiativen mit geflüchteten selbst in verbindung zu treten und über die gegenwart von flucht und migration zu sprechen mitunter haben sich daraus sehr schöne verbindungen auch für die zukunft sind die schönen verbindungen entstanden und auch da sozusagen ist ein Spannungsfeld da gewesen, weil einerseits wurden ukrainische Geflüchtete sehr stark von der Zivilgesellschaft vor allem aufgenommen, willkommen geheißen. Und da sprechen wir von Millionen, die in privaten Haushalten aufgenommen wurden. Also da hat sozusagen Zivilgesellschaft mehr als der Staat tatsächlich angepackt. tatsächlich angepackt. Parallel gab es aber extremste Grenzgewalt an der Grenze zwischen Belarus und Polen, wo Menschen aus Syrien, aus Afghanistan, aus dem Iran geflüchtet sind und brutal niedergeschlagen wurden im Grenzbereich. Und das hat relativ wenig Aufmerksamkeit damals erfahren. Also in diesem Spannungsfeld sich mit der Gegenwart zu beschäftigen, hat halt auch geheißen, das kann man eigentlich nicht machen mit einem nostalgischen Blick, sondern es geht dann eher darum, Kontinuitäten vielleicht aufzuzeigen und Handlungsfelder für die Zukunft. Thea Möller hat eine Arbeit entwickelt aus einer Recherche heraus über die Brunnen Roms. Sie ist Bildhauerin. Man sieht auch jetzt einige Arbeiten von ihr, die sehr typisch auch für ihren Arbeitsansatz sind. Es ist quasi eine abstrakte Skulptur, die sich sehr stark über die Materialien auch definiert und über Materialsprache. Also man sieht sozusagen Steine, die auch bearbeitet sind, Metall, das bearbeitet ist. Dann wieder Kombinationen mit relativ lapidaren Dingen, wie einfach so einem Brat oder hier mit dieser LED-Lichtschnur. Oder eben auch dann wieder mit Gummimaterialien etc. Und es sind eben drei Skulpturen entstanden, bloß ein Video aus dieser Auseinandersetzung mit Roman Stories and Sculptural Variations. Thea Möller ist eine Künstlerin, die eben in Norddeutschland geboren ist, in Wien lebt. Sie hat in Linz an der Kunstuniversität bei den Bildhauern bei Genatin unterrichtet und hat hier einen bedeutenden Arbeitsschwerpunkt. Das ist für unser Verständnis von Residenz auch wichtig, dass es eben nicht nur Personen sind, die hier Förderkriterien entsprechen, dass es eben nicht nur Personen sind, die hier Förderkriterien entsprechen, lebt und arbeitet in Oberösterreich, weil sich das dann auch im Bundesland relativ schnell erschöpft. Und sie ist wirklich eine der hochkarätigen Bildhauerinnen Österreichs. Uwe Bresnik, 1961 in Villach geboren, hat Wurzeln in Oberösterreich, ist aber schon viele Jahre, also zwar auch international tätig und vor allem aber auch in Wien bekannt für Sound Art. Trotzdem würde ich sagen, du bist sowas wie ein Urgestein hier, auch aus der Szene, gerade in dieser Verbindung zwischen bindender Kunst und Sound Art. Wie wir dich ausgesucht haben, habe ich dich dann gleich angerufen und voll Freude, war das erste Feedback super. Ich habe gar nicht damit gerechnet, weil bei diesen Residenz oder auch bei vielen anderen Förderungen Künstler, die schon ein reifes Werk haben, oft nicht mehr berücksichtigt werden. Ich kann jetzt nur sagen, im Vergleich auch, muss man sagen, dein Projekt so wie du das dann auch vor Ort realisieren konntest und auch gleich vor Ort mehrfach präsentieren konntest, war in dem Sinn vorbildlich und war ursprünglich so amüsiert und hat so viel gemacht. Erzähl uns was von deiner Zeit in Budapest. Ja, ich krasche das einmal auf. Ich bin ja mittlerweile Senior Artist, wie ihr erfahren habt. Das schon seit längerer Zeit und den Begriff, ich kenne ihn noch nicht lange, aber Senior Artist gibt es auch. Und als solcher ist man tatsächlich nicht so häufig bei Auswahlen dabei, weil jeder vermutet, die sind eh schon gesettelt. Und tatsächlich, ich arbeite jetzt seit 40 Jahren und bin aber nicht im kommunizieren Kunstmarkt vertreten. Kunstwelt ist so ein Begriff und da bin ich auch mal standing, aber Kunstmarkt ist eine ganz andere Geschichte. Wenn man im Kunstmarkt nicht vertreten ist, dann ist das Überleben, je älter man wird und Familie hat und so weiter, wird es immer schwieriger, weil es sehr, sehr wenig einbringt und insofern ist das eine Residenz, die ich für mich dann, ich weiß das so zu schätzen, kann es auch lange nicht brauchen, weil ich drei Kinder habe und als Besuchsvater musste ich eben jeden Tag kämpfen und das wollte ich mir nicht gefährden durch längere Aufenthalte auswärts. Das ist jetzt seit zwei, drei, vier Jahren sind die alt genug, auch die jüngste und jetzt konnte ich mich dem sehr, sehr geneigt hingeben. Und wie du sagst, dass jetzt speziell im Art Quota Budapest, das war glaube ich eine glückliche Verfügung in jeder Hinsicht. Also es war ein sehr großes Atelier, das ich dort haben konnte im Art Quota. Und das hat sich insofern auf die Arbeiten ausgewirkt, als ich an mehreren, gerade in Formaten gleichzeitig, arbeiten konnte, was zu Hause in meinem Atelier keine Selbstverständlichkeit ist. Da kann man sich nur auf eines konzentrieren und eins nach dem anderen machen. Und da, speziell jetzt noch in der Winterzeit, Oktober bis Jänner, also ich bin da völlig hineingetaucht und habe eigentlich den Luxus gehabt, drei Monate an gar nichts anderes zu denken, nichts anderes zu essen, Regenschmiede zu tun als meine Arbeit. Und dann ist es dementsprechend produktiv. Das ergibt sich einfach aus dieser Hinwendung, die Philipp ungestört ist. Ich glaube, du hast auch gerade mit dem Herrn Autenkrober, dem Leiter des österreichischen Kulturforums in Budapest, ich glaube, ihr habt euch einfach auch getroffen gefunden. Also er hatte deine Arbeit schon am Tisch. Er war total begeistert, dass du jetzt kommst, weil er kannte die Arbeit und hat, glaube ich, von Anfang an weg schon Vorschläge gehabt, was ihr wo realisieren könntet, oder? Kriege ich gleich ganz hart, dass ich das das ist schon, also wirklich wir kriegen nur Land zu brechen. Für die Kulturfrauen als solches aber, es haben halt nicht alle so engagierte Direktoren oder Direktorinnen und dieser Christian Attengruber ist phänomenal. Der hat mich auf einen Sonntag am Abend abgeholt vom Zug vom Bahnhof, hat mir das Art Quota geführt, hat mir das Atelier aufgesperrt, hat mir den Raum gezeigt, wo ich wohnen kann und auf dem Weg dorthin hat er eine halbe Stunde eigentlich nur geschwärmt, was er vorgestern im Theater gesehen hat, was er sich nächste Woche im Kino anschauen wird. Und der brennt für Kultur. Und das sozusagen aus einer privaten Position, außer die halt dort im Kulturforum als Direktor so fruchtbar wird. Und ich war da ganz verblüfft, weil der kennt mindestens so viele Bilder, der wie ich auch kennt, aber auch noch die Leute von Beate und von vielen, von Literatur und so weiter, von der Grafie. Und ich habe mich gefragt, woher das kommt. Und es ist ja offenbar so, dass diese Kulturattachés oder vom Bundesministerium in der Kulturabteilung verschiedenste Abteilungen durchlaufen. Unter anderem haben wir ja diese Rechnungsabteilungen und da saß er wohl drei Jahre und hat gesagt, er hat nur diese Zahlen in der Hand gehabt. Und jetzt ist er endlich dort, wo diese Projekte zum Konsumieren, zum Durchsehen und Hören sind. Und das genießt er dementsprechend. Bitte erzähl uns doch was zu deiner Arbeit. Jetzt haben wir sozusagen auch eine klassisch-bilderische Arbeit. Was ist das, was wir jetzt hier sehen, nämlich unter den Soul Source Records, was ja auch eine längere Serie ist oder ein Überbegriff von Arbeit? Die Soul Source Records sind mein persönliches Plattenlevel, auf dem visuelle Werke herauskommen. In dem Sinn sind sie auch alle ohne Sound oder ohne wirklichen Klang, sondern der Klang wird im Kopf erzeugt durch die Imagination. Ich versuche diese Rezeption von Sound visuell so anzukurbeln, dass ein Sound entsteht im Kopf von Betrachter oder Betrachterin. Unsere Records sind kleine, große, drei Meter große, ganz kleine Schallplatten, visuelle, wo ich diese Aufzeichnung sprichwörtlich mit Bleistift oder mit Silberstift mache. Hier bei diesen Waves und Vibes, das ist die Ortsgruppe, die sich daraus entwickelt hat, ist die Plattenrille immer noch gianten, also der Silberstift auf einem schwarzen Grund, aber in dem Fall eben nicht mehr konzentrisch wie bei der Schallplatte, sondern gehe schon um diesen Gegenstand des Interesses, also den Rest male ich aus und dann tanze ich mehr oder weniger um dieses Objekt und überlasse es dem Stift, mich dort hinzuführen, wo er hin will. Also da ist Satz- und Tänzscherisches. Also du wurdest von der Jury ausgewählt, eine Arbeit zu machen über den Fluss Dürpre in Kiew. Und wir haben damals, kurz nach der Auswahl, auch begonnen, mit dem Kulturforum in Kiew zu sprechen, auch mit der Auswahl. Und die haben schon vor Weihnachten gesagt, es ist brandgefährlich. Wahrscheinlich ist es besser, nicht nochmal eine Person in die österreichische Botschaft und vor allem ins Kulturforum zu bringen. Und dich hat dann, du bist bildende Künstlerin, du hast experimentelle Gestaltung an der Linzer Kunstuniversität, studiert aber auch das Lehramt, du bist jetzt Talentförderpreisträgerin des Landes Oberösterreich für bildende Kunst. Und dann hat dich eben die Sonja Reiser mitgenommengenommen, die uns damals mit dem Programm betreut hat und die das Kulturforum in Laibach übernommen hat. Das ist ein extrem spannender Kontext. Du musstest dich dann aber komplett neu orientieren, wie du eigentlich ein Konzept, das sehr spezifisch für einen Ort entstanden ist, übertragen kannst. Wie bist du vorgegangen? Was sind so deine Themen? Ja, die Vorgehensweise war grundsätzlich mal viel spazieren gehen. Also ich war einfach jeden Tag unterwegs, mehrere Stunden zu Fuß, habe die Ortschaft erkundet, habe mir gedacht, okay, ich kann jetzt dieses Konzept, das ich für Kiew entwickelt habe, nicht einfach diese neuen Stadt überstülpen, habe probiert, mich ganz davon zu lösen. Im Endeffekt ist es spannend, weil ich ja irgendwie doch wieder zum selben Thema zurückgekehrt bin. Die Idee für Kiew damals war ja, mich mit den Cyanobakterien im Fluss auseinanderzusetzen, die aufgrund des entspanannenden Wasserstroms durch Wasserkraftwerke sich ansammeln und eine gewisse Toxizität im aquatischen Wassersystem erzeugen. Habe dann irgendwie eine sehr ähnliche Entdeckung auch in Slowenien gemacht, habe mich dann entschieden, mich auf einen Fluss zu konzentrieren, die Sava, die dort quert ganz Slowenien und habe dann alle Wasserkraftwerke, die dort gebaut worden sind, das sind so um die 15 erkundet und mir ist aufgefallen, das war damals im Spätsommer, dass es auch da zu einer Ansammlung an schleimigen grünen Algen kommt und einfach rein visuell spricht mich das an. Deswegen habe ich beschlossen, okay, ich gehe da tiefer rein. Und ja, grundsätzlich interessiere ich mich für grube, anthropogene Eingriffe in die Natur und deren Folgen, gerade in Bezug auf visuelle Veränderungen in der Umwelt. Und im Endeffekt passt das dann doch sehr ähnlich zu dem, was ich in Kiel habe. Du hast diese sehr spezielle Situation bei einem Kraftwerk gearbeitet. Es gibt nicht nur ökologische Komponenten, sondern sehr wohl auch historische Komponenten. Und vor allem, was hast du dann an Material mitgebracht, das wir jetzt in der Ausstellung zeigen können. Schlussendlich habe ich mich dann für einen Ort entschieden, mit Voda, das ist in der Nähe von Ljubljana. Und nicht nur deswegen, weil dieser Stausee, der als Tourismusziel mittlerweile angepriesen wird, wirklich angefüllt war bis zum Rand mit Algen. Es war wie ein Teppich, auf dem sich eigentlich schon langsam ein paar Boote rumgeschoben haben und hauptsächlich Schwäne. Also nicht nur das hat mich interessiert, sondern auch, dass ich durch meine Recherche herausgefunden habe, dass dieses Wasserkraftwerk kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, das war dann zuerst schon eine Übergangsregierung der Partisanen, aber dann später auch unter sozialistischer Leitung wurden diese großen Infrastrukturprojekte angelegt. Und es ist sehr wenig über die Umstände gegeben hat, die dort beschäftigt worden sind unter sehr guten Umständen. Und das hat mich interessiert, diese Überlagerung an den historischen Kontext und an diese Folgewirkung auf die ökologischen Aspekte. Vielleicht, wie ich zu der Idee gekommen bin, bei meinen Spaziergängen habe ich halt entdeckt, dass Baumstämme, Äste, die sich dort unter Wasser angesammelt haben, quasi nicht sichtbar waren. Aber als die Schleusen vom Wasserkraftwerk geöffnet worden sind, ist der Wasserspiegel gesunken und auf einmal tauchen diese komischen Formen auf. Und ich habe dieses Prozedere quasi in meinem Atelier dort in der Badewanne wiederholt und habe zuerst auch versucht, also das ist dann auch die Referenz zum Video, Gegenstände durch diese Schicht wieder sichtbar zu machen. Dann war halt die Frage, wie transportiere ich das am besten nach Österreich? Und dann habe ich mir überlegt, eben ein Sieb zu bauen, das abzuschöpfen und wie Papier so auszuwalzen. Und dann habe ich diese Paneele geschaffen. Thomas Kloiber, der Zuständige vom Außenministerium von der Sektion Kultur, zuständig für Ausstellungen, Medien und auch die Bundesländer. Unser Kooperationspartner, Ansprechpartner auch in Folge von Sonja Reiser, die auch über ihre Tätigkeit im Ministerium vor Ort dann auch ein Projekt noch mitgenommen hat nach Laibach, wo sie dann eben Kulturforensleiterin ist und auch bei dir eine wahrscheinlich sehr typische Karriere. Das heißt, du kommst eigentlich aus den Kulturforen, aus der Arbeit vor Ort. Also die sind oft angesiedelt an Botschaften, manchmal sind es Bibliotheken, manchmal gibt es einen Ausstellungsraum. Du warst vorher in Rumänien tätig und hast ein Projekt schon betreut, das jetzt auch hier in der Ausstellung an einem anderen Ort weitergeführt wurde. Ja, ganz genau so ist es. Mich freut es deswegen ganz besonders, dass Andrea Vladutz und Christa Wahl mit ihrem Klageliederprojekt dann uns treu geblieben sind, sozusagen vom Kulturforum in Bukarest, dann hier in dieses Artisan Residency-Programm, das wir gemeinsam mit der Oberösterreichischen Landeskulturgesellschaft durchführen. Ja, großartig, dass das Projekt sozusagen auch räumlich das Banat sozusagen umfasst hat. Also von Temeschwar dann auch nach Belgrad übergeschwappt hat, wo die Residenz von den beiden ja stattgefunden hat. Und sie diesem Sujet des Klagenieds wirklich sehr profund nachgehen konnten, motiviert durch ganz persönliche Erlebnisse. Das haben die beiden Künstlerinnen wunderbar eben verarbeiten können in diesem Projekt, aber auch diese diese ethnischen Besonderheiten nachgespürt, wie sich Klage, wie sich Trauer dann jeweils lokal darstellt. Und es hat ja auch eine sehr lange historische Tradition und auch musikalisch von den beiden. Was wir jetzt hier zeigen ist eine 8-Kanal-Audio-Installation. Das heißt, wir haben 8.1, acht Kanäle, acht Lautsprecher plus einen Subwoofer. Sie haben das sehr spezifisch für diesen Raum vorbereitet. Aber die haben vor Ort eigentlich sehr intensiv Workshops gemacht, vor allem mit Frauen, oder? Ist das eine weibliche Tradition? Genau, das ist eine weibliche Tradition. Es gibt sozusagen das Klageweib als Institution in diesen Gemeinden und Communities des Balkans sozusagen und wird dann von Generation zu Generation weitergegeben. Eine enorm wichtige soziale Funktion für jedes Gemeinwesen, weil Trauer in unterschiedlichster Form sich manifestieren kann. Und mir hat das sehr gut gefallen, dass Christa Wall und Andrea Ladutz bei unserem Projekt New Together hat das geheißen, dass wir während der Pandemie, während Corona eigentlich initiiert haben, mit genau diesem so wertvollen Thema gekommen sind, weil in diesen ersten Tagen der Pandemie wusste man ja nicht, wie es weitergeht, wird ganz Europa sozusagen extrem darunter leiden und Mitleidenschaft gezogen werden. Es gab ja viele Todesfälle, das darf man nicht vergessen. Und das Thema Trauerverlust noch einmal hier jetzt aus diesem Anlass so gut zu bearbeiten, war natürlich schon ein Riesenglücksfall. Wie spiegelt sich eigentlich oder wie wird so Kulturarbeit an den österreichischen Kulturforen angesetzt? Das ist ja ein sehr breites Spektrum. Es ist stark abhängig vom Leiter. Wir hatten ja das Glück mit extrem engagierten, unglaublich vielfältig interessierten Kulturforensleitern zusammenzuarbeiten, die alle auch sehr offen waren für dieses Experiment. Es sollen zum ersten Mal Künstlerinnen auch in den Kulturforen arbeiten. Ja, ich sehe es auch von unserer Seite als enormes Geschenk, diese Residenz betreuen zu dürfen, weil letztendlich das immer zu einem Austausch kommt. Wenn Künstler vor Ort sind und eine gewisse Zeit mit unseren Kulturforen mitarbeiten, mitleben, dann gibt es immer einen Austausch. Das heißt, wenn die nach den drei Monaten nach Hause fahren und ein Projekt umgesetzt haben, ist das herzeigbar. Wir sehen das jetzt hier in dieser wunderbaren Ausstellung. Auf der einen Seite, auf der anderen Seite gibt es auch einen nachhaltigen Effekt, weil natürlich die Kontakte, die sich durch diese Residenz ergeben haben, weiter wirken und für uns, für die Kulturforen, durchaus nutzbar sind für Folgeprojekte. Also insofern ist das eine Win-Win-Situation und ich kann nur noch einmal sagen, wir sind sehr dankbar, dass wir in der Oberösterreichischen Landeskultur GSMBH diesen Partner gefunden haben und dass wir das gemeinsam machen konnten, dieses Projekt. In diesem Raum sind zwei sehr unterschiedliche künstlerische Positionen vertreten. Beide junge Künstlerinnen, die einen Oberösterreich-Bezug haben. Lisa Großkopf und Magdalena Kreinecker. Und wir haben speziell einen, also wie wir das Programm OÖR begonnen haben auszuschreiben, haben wir uns auch überlegt, was eigentlich fehlt. Gerade in Linz und Oberösterreich gibt es so einen Schwerpunkt auch auf Medienkunst, aber auch so klassische Residencies. Aber tatsächlich keinen mit einem Grafikschwerpunkt, so wie in Eden das LIA in Leipzig, verortet in der Spinnerei in Leipzig, anbietet. der Spinnerei in Leipzig anbietet. Und wir haben mit denen eine Kooperation geschlossen und die Magdalena Kreinacker, die inzwischen auch quasi Tiefdrucktechniken unterrichtet, ist dann vor Ort gewesen, hat dort diesen Workshop mitgemacht, aber eigentlich, weil sie ein totaler Profi ist, sozusagen noch ein Atelier gemietet. Ihre Arbeit hinter mir Twists, Birds, Butterflies, Forests and Smoke ist eigentlich eine vor allem abstrakte Arbeit. Und man sieht aber auch, sie bezieht sich auch auf das Himmel und Hölle-Spiel einerseits. Da gibt es auch einen Charakter bei Alice hinter den Spiegeln. Das sieht man dann hier auf dieser Arbeit und hier noch einmal sozusagen aufgefalten, quasi diese gedruckten Papierarbeiten noch einmal als eine Wandserie. In dieser Arbeit, das hat sie noch nie gemacht, sieht man tatsächlich diese Kupferdruckplatten, auch schon sozusagen eingefärbt mit dieser sehr typischen, fast violett anmuteten Farbe, die man eben für diese Drucktechnik verwendet, aber schon auch mit Motiven, die in ihrer Arbeit wichtig sind. Beziehen tut sie sich auf einen ausgestorbenen Schmetterling, aber auch auf zum Beispiel eine Kollision, Schmetterling, aber auch auf zum Beispiel eine Kollision, in der sozusagen ein Frachter mit einem Containerschiff kollidiert ist und das Ganze in Rauch aufgegangen ist. Hier zeigen wir die Arbeit von Lisa Großkopf. Lisa Großkopf hat auch einmal in Linz studiert, unter anderem aber auch in Wien. Sie lebt auch in Wien und sie ist, würde ich mal sagen, so etwas wie eine Residency-Spezialistin. Sie hat sich schon auch künstlerische Strategien zurechtgelegt, wie sie dann auch sehr gut zurechtkommt. Sie war in Kuba. Das war absolut selbstorganisiert. Das heißt, wir hatten Kontakt zu dem Direktor des Bifredo Lahm Center. Das ist wahrscheinlich die bedeutendste Institution für zeitgenössische Kunst in Havanna. Und der hat sie auch sozusagen betreut, eingeführt und sie hat sich dann aber nicht mit dem Künstler beschäftigt, der namensgebend für diese Institution ist, sondern mit einem anderen Künstler, der taucht hier in dieser Bilderserie auf. sondern mit einem anderen Künstler, der taucht hier in dieser Bilderserie auf. Mariano, so wie man es hier in der Signatur sieht. Ein Künstler, der in Kuba regional große Bedeutung hat, tatsächlich sozusagen so auf seinem internationalen Kunstmarkt völlig irrelevant ist. Und ihre Strategie war es, eben Orte, Wohnungen zu besuchen und auch aufzunehmen, wie der dort präsentiert ist. Das können sozusagen, so wie hier mal ein Poster sein, man sieht aber auch sozusagen die Kollektion von einem Sammler oder so wie hier tatsächlich noch eine Wandmalerei, die von einem Künstler selber entstanden ist. Das ist eine Arbeit sozusagen und auch eine Möglichkeit vor Ort auch weiterzukommen, Leute kennenzulernen und sich auch so zu vernetzen. Eine andere Arbeit, auch eine Serie, die sie gemacht hat, ist I Should Quit Smoking. Sie bläst da einen Wasserball auf. Dieser Wasserball ist quasi wie eine Weltkugel und thematisiert damit auch Arbeit und Zeit bei so einer Residenz. Also einerseits ist es natürlich anstrengend, vielleicht sollte sie doch besser zum Rauchen aufhören. Andererseits geht es aber auch genau darum, was tut man an so einer Residency, weil viele sich ja auch oft denken, oh, das ist ja vielleicht mehr Freizeit, das ist sozusagen, und dieser Wasserball ist eher so etwas mit Badekultur, Freizeit, Tourismus verbunden. Eine Residency ist harte Arbeit, muss man wirklich sagen. Es ist auch nicht leicht, sich so wie jetzt hier in Kuba so auszuliefern, alles selber zu recherchieren, wenn, nachdem sie die Batterien vergessen haben, war das ein Thema. Du kriegst auch kein Zeichenpapier. Die Männer sind super Machos. Also das heißt, sich in den Kontext wirklich einzulassen, ist schwere Arbeit und ist wahrscheinlich in einer bestimmten Phase der Künstlerbiografie so nahe zum Studium sehr üblich und eine gute Strategie, weil du hast ein Einkommen, du kannst auch das Zeug sozusagen dazwischen lagern, dann gibt es oft bei Künstlern so einen, tatsächlich so einen Bruch in der Zeit der Familie und dann sozusagen wieder verstärkt später, wenn das Werk auch reif ist, sich noch einmal wirklich im Ausland auch neu zu finden, neu zu definieren. OÖR, die Ausstellung, ist ein Projekt der Oberösterreichischen Kulturquartier, auch um eine bestimmte Form von Förderung von unseren vor Ort und regional lebenden Künstlerinnen kümmert. Es geht um Professionalisierung, es geht darum, auch einen Austausch zu haben und aber auch ein Ausstellungsprogramm oder ein Residency-Programm, ein Aufenthaltsprogramm, das über Österreich und auch Europa, aber auch vielleicht aus den globalen Normen hinausgeht. Wir haben damit unter anderem angefangen mit der Therese Eisenmann, die mit über 70 sich sozusagen diesen langjährigen Wunsch erfüllt hat, einmal nach Island zu fahren. Es entsteht eine eigene Ausstellung dazu, weil sie in einer bestimmten Generation auch sehr typisch die Linzer Kunstschule besucht hat, aber zu dem Zeitpunkt sozusagen es noch wenig Programme gegeben hat. Das beginnt in den 60er Jahren und später dann oft zu alt war. und später dann oft zu alt war. Und das ist für uns eine ganz wichtige Art, auch Projekte zu fördern. Oder eben wir als Institution möchten natürlich auch die Ergebnisse präsentieren. Und deswegen eben jetzt auch diese Ausstellung. Und wir befinden uns in dem ersten Raum. Hier geht es um die Donau. Donau ist sozusagen der Fluss, der Europa verbindet, trennt, eine reiche Kultur- und Naturgeschichte hat. Und wir haben ein Projekt begleitet von dem Künstler Rainer Prohaska. Der hat eben einen umgebauten Katamaran und ist mit diesem, man muss sich das ein bisschen vorstellen wie Camping, mit Künstlern und auch Wissenschaftlern unterwegs gewesen ist. Und zwar von der Grenze zu Deutschland, von Oberösterreich bis ans Schwarze Meer. Hinter mir ist die Arbeit von Kerstin Reier. Kerstin Reier ist in Deutschland geboren, studierte an der Linzer Kunstuniversität Raum- und Designstrategien, ist Teil der Raumarbeiterinnen des Kollektivs, arbeitet aber auch als Einzelkünstlerin und mappt mit ihrem Projekt, mit dem Video, aber auch mit dem Gedicht und vor allem auch mit kleinen, diesen kleinen bild oder auch diese Enge und diese Dichte dieser speziellen Situation. Und das Gedicht ist sicher auch sehr passend. Mal wieder sitze ich hier im Meer, wo keins, im Holz, in Blau, in Grau, im Grün. Autos und Traktoren schwimmend, hinübergleitend ans Ufer der anderen Seite. Rad an der Motor, seit Stunden schon, der Wind hat sich gelegt. Ratternder Motor, seit Stunden schon, der Wind hat sich gelegt, Kühe grasen, am Hang stehend, grau, grün, graues Wasser, Spiegelgatter das Wasser, das kein Meer, noch nicht. Und die sind wirklich an die Donaumündung gefahren, haben sozusagen dort auch vor Ort gefeiert. In diesem selben ersten Zyklus war auch mit unterwegs der Dietmar Tolerian, Fotograf, aber auch bildender Künstler vor Ort. Und im Jahr darauf eben Michael Aschauer. Michael Aschauer ist auch sowas wie ein Urgestein Medienkunst, muss man sagen, hat viel mit der Stadtwerkstatt, auch mit der Ars Electronica gearbeitet, aber auch mit uns, war auch im Höhenrausch vertreten und hat sich sehr stark mit Flüssen beschäftigt. Er hat eine Art von Mapping von Flüssen gestaltet oder sozusagen im Laufe der Zeit recherchiert, über viele Jahre weg und beginnend eigentlich mit der Donau, mit seinem Fluss. Also er kommt auch wirklich hier aus Oberösterreich, lebt inzwischen in Frankreich und beginnt eben eine Technik zu entwickeln, eine Kamera, die sozusagen auf beiden Seiten jetzt dieses Bootes ausgerichtet ist und dahinter liegend ein Programm, mit dem jeweils eine Bildseile gelesen wird und damit eine Art von Scan entsteht. Das heißt ein Scan im Laufe der Zeit und darum sieht man auch sozusagen hier von dieser Aufnahme, dass es teilweise so Verwerfungen durch die Zeit gibt. Bestehen tut die Arbeit hauptsächlich aus einer Website und da kann man sich eben auch durchnavigieren, da ist sozusagen die volle Länge aufgezeichnet, weil wir eben in diesem Projekt und auch mit dieser Mitreise ermöglicht haben, die Donau noch ein weiteres Mal wirklich abzufahren oder eben auch wirklich länger zu befahren, weil diese allererste Flussarbeit und von der aus ist es dann wirklich international, Lateinamerika, aber auch nach Asien etc. gegangen, um eben Flüsse weltweit zu mappen.