Was denn ihr die Dinge wieder bekennt, die euch genommen wurden, Dinge, die zurückgeblieben sind, als man euch zu gehen zwang. die zurückgeblieben sind, als man euch zu gehen zwang. Radio Unerhört, eine Radiosendung als andere Art der Provenienzforschung. Radio Unerhört, unerhörtes und ungehörtes über in der NS-Zeit geraubtes jüdisches Eigentum. Radio Unerhört Ich begrüße Sie ganz herzlich zum zweiten Teil unserer Live-Sendung, die heute am 31.08. in Altaussee hier im Churpark aufgezeichnet wird. Die Stimmung ist gut, es ist ein bisschen kühl, aber manche haben auch Kopfbedeckungen, auch sehr gut. Der Markt ist im Gange, es gibt wunderbare Sachen zu erstehen. Schauen Sie herum, gustieren Sie ein bisschen und hören Sie uns gerne ein bisschen zu. Ich erinnere Sie auch an unsere Schätzfrage. Wie viele Liegenschaften wurden im Ausseerland arisiert? Geben Sie Ihre Schätzung gerne bei Johanna. Das ist die Dame mit dem Kopftuch, mit unserer Unerhört- Box und mit den Stiften und den Zettern ab. Es winkt um 13 Uhr ein schöner Preis für Sie. Schätzspiel! Und während Sie überlegen, wird unser Erinnerungsspiel weitergespielt. Vieles um diese Trachtenkammer ist einfach noch nicht ganz lückenlos aufgeklärt, wie das wirklich genau gelaufen ist. Und deshalb hat die Gemeinde Bad Bossee einen Bericht in Auftrag gegeben, einen sogenannten Provenienzbericht. Und da kam das Angebot aus Wien, dass die Provenienzforschungskommission bei diesem Bericht wissenschaftlich unterstützt, dass man das gemeinsam macht. Aber das Kamerhofmuseum hat gemeint, und das verstehe ich auch, wir wollen unsere Hausübungen selber machen, wir machen diesen Bericht selber. Und das ist ein sehr aufwendiger Bericht. Es wurden alle Trachtenstücke fotografiert, beschrieben, inventarisiert, die mit dem Konrad Mautner zu tun haben. Und es gibt auch einen historischen Teil in diesem Bericht, ich habe den gelesen. Und der wurde von einem Mann verfasst, der Historiker ist, aus Badadersee kommt und dessen Vater als Politiker damals in Badersee diesen Ankauf mit abgebildet hat. Und das kann man natürlich machen, meiner Meinung nach herrscht da eine Befangenheit, aber die Entscheidung kann man auf dem CMC wirklich respektieren. Aber da fehlt die wissenschaftliche Distanz. Das ist einfach so. Es ist auch so, ja, deshalb wurde dieser Bericht auch mit vorläufig übertitelt. Das ist ein vorläufiger Provenienzbericht, weil die ungenauen Umstände dieses Ankaufs noch nicht geklärt sind. Und ich verstehe eigentlich auch nicht, warum man die Hilfe von den Profis ausschlägt. Es gibt Expertinnen, die ihr Leben lang nichts anderes machen, als diese Provenienz von Objekten zu erforschen. alles machen, als diese Provenienz von Objekten zu erforschen. Andererseits verstehe ich auch, dass das Museum sagt, da kommen die Wiener arroganten Expertinnen und wollen uns sagen, was wir zu tun haben. Das ist auch verständlich. Aber es gibt ja auch keine gesetzliche Verpflichtung, das zu machen. Es gibt eine, meiner Meinung nach, gesellschaftliche Verantwortung, sich um das zu kümmern. Und der Erbe, der Steff, Steven Mautner, der die Erbengemeinschaft vertritt, den habe ich gehört im Mai bei einer Tagung in Graz. Und da hat er gesagt, was er sich wünscht ist Respekt und Transparenz und ich finde, dass man dieser Bitte nachgehen sollte. Und während ich das jetzt rede, denke ich mir, ich bin jetzt schon selber Teil dieser arroganten Partie, die von außen da nach ins ASEA-Land kommt und hier sagt, was zu tun ist. kommt und hier sagt, was zu tun ist. Also Sie sehen, es ist im Moment eine sehr vertragte Situation, die sich hoffentlich über Gespräche auflösen lässt. Und damit komme ich zum Ende meiner Geschichte von Anna Martin. Vielen Dank. Wir kommen zu unserem nächsten Lied. Wir hören nun das Zusammentreffen eines frühen Berlinschweiners auf alpinen Lensens-Taxe mit Plasmaeinflüssen in einem gewendigen Balzen. Vielen Dank. Dann sehen wir schon, was macht schon so viel Lied. Hoppst, diddl, diddl, lass mal so, hoppst, diddl, da, da. Und sagt uns nicht, was man machen soll. Schau mal, baum mal, baum mal, ba, ba, ba. So ist es, so war's und so wird's immer bleiben. Rundherum, so, so, so, dumm, ba, ba, ba. Ja, hoppst, diddl, diddl, hopp zum, zum, zum, dum, bap, bap, bap. Ja, hoppstil, di, hoppstil, di, hoppstil, di, da. Schau mal mehr hin und dann sehen wir schon. Hoppstil, di, passt schon so, di, di, di, da. Hoppstil, di, lass mal so, hoppstil, da, da. Bei mir sind die, die nach vorne schauen. Schau mal mal, bau mal mal um, bap bap bap. Vergangenheit ist Vergangenheit. Und herum zum zum zum, bumm bap bap bap. Und hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil da. Schau mal ne, die Mutter sehen wir schon. Und hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil da. Und scheißzeichnet an, Magaudix an, schau ma mal, bau ma mal um, da da da, der Walzertakt ist der Walzertakt. Rundherum zum zum zum dumm bamm bamm bamm, und hauzt di di lauzt di di lauzt di di lauzt, schau ma ne kling und dann seh ma schon. Und hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstilil, hoppstil, hoppstil, hoppstil, hoppstil, hoppstil, hoppstil, hoppstil, hoppstil, hoppstil, hoppstil, hoppstil, hoppstil, hoppstil, hoppstil, hoppstil, hopp Sie gewählten Ops Diddle Diddle und wir spielen weiter unser Erinnerungsspiel. Ja, wir spielen weiter unser Erinnerungsspiel. Juliette deckt wieder eine Karte auf. Das ist Karteikarte. Man sieht auf dieser Karte eine Karteikarte in Aquarell und Kürzelwand. Man kann dieses Spiel auch erwerben bei Johanna, die an einem Kopftuch und einer roten Hüfttasche zu erkennen ist. Der Erlös, den spenden wir an den Verein Hämmerjagd, der sich um die psychologische Betreuung von traumatisierten, geflüchteten Menschen kümmert. Und hier wurde wieder die Trisselwand aufgedeckt, diesmal an einer anderen Stelle und der Spiegel, die Buchen-Schwammhaube. Monika versucht sich zu konzentrieren, sie weiß nicht genau wo sie hingreifen soll, aber sie hat die zweite Karte mit der Buchenschwanhaube. Wir haben ein Pärchen. Pärchen, Pärchen, Pärchen, Pärchen, Pärchen, Pärchen. Sie hören Juliette Ehret im Gespräch mit Monika Klengel. Monika, eine Buchenschwammhaube, was ist eine Buchenschwammhaube eigentlich, frage ich mich schon die ganze Zeit. Ja, das ist eine Männerhaube aus einem Material, das nennt man Buchenschwammhaut. Sie wurde also von Männern getragen, ist eine Trachtenhaube. Sie ist aus einem sehr hellen Material und hat an der Stirnseite eine Jagdsehne eingeprägt, weil das so ein weiches Material ist. Sie ist nachweislich im Besitz von Konrad Mautner gewesen. Also das ist wieder eine Mautner Geschichte. Sie wurde im steirischen Trachtenbuch abgedruckt. Jetzt ist sie im Bestand des Volkskundemuseums an Paulustor in Graz und ich habe das Glück, dass eine Frau heute hier ist, die sich da sehr gut auskennt, weil sie als Kuratorin im Volkskundemuseum in Graz arbeitet und sich seit vielen Jahren mit Restitutionsfragen beschäftigt. Sie ist mein nächster Live-Gast. Einen Applaus für Dr. Birgit Jola. Ja, Birgit, wie ist er zu euch gelangt und was ist die Geschichte von diesem unerhörten Ding? Ja, schon die erste Frage. Schafft mir ein bisschen einen Schweißausbruch. Nein, also das Objekt ist natürlich für das Museum ein ganz besonderes Objekt, eben einerseits aufgrund des Materials und dieser Auszierung und auf der anderen Seite, weil die Provenienz dieses Objekts nicht ganz zu klären ist. Das ist bei vielen Objekten im Museum so, oder? Das kommt immer wieder mal vor, in wahrscheinlich fast jedem Museum, davon gehe ich aus. Und in dem Museum, im Paulus Tor, im Volkskundemuseum gibt es einige Objekte, die mit Konrad Mautner beschrieben sind, wo wir aber nicht genau wissen, wann und unter welchen Umständen die ins Haus gekommen sind. Aber dann fangen wir mal dort an bei den Dingen, die wir wissen, oder? Die Buchen Schwarmhaube ist im steirischen Trachtenbuch abgedruckt. Die ist dort ganz prominent abgedruckt im ersten Band und dieser erste Band ist Mitte der 30er Jahre erschienen und da wissen wir ganz explizit, weil es steht dort schwarz auf weiß, das Besitzverhältnis, das hat damals, das Objekt hat damals noch Anna Mautner gehört, der Familie Mautner. Und dann verliert sich die Spur dieses Objektes und das Objekt taucht in den 80er Jahren wieder bei uns in der Sammlung auf. Ja, und das könnte ja mit Viktor Gerand zu tun haben, dieser Weg, oder? Das könnte mit Viktor Gerand zu tun haben, vielleicht sollte ich kurz sagen, wer Viktor Gerand ist. Viktor Gerand war der Gründer und Leiter des Volkskundemuseums in Graz. Er hat das 1914 gegründet und auch geleitet bis 1939 und dann wieder sozusagen interimistisch oder sozusagen aus zweiter Reihe und dann wieder nach 1945. Das war jetzt mit Bad Aussee ähnlich, habe ich gelesen. Da wurde das Heimathaus zuerst von einem Mann geleitet, der dann 1959 auch wieder das Gemeindemuseum... Ja, diese Kontinuität nach 1945 sind immer interessant. Überall, ja. Jedenfalls, Viktor Geramp war mit der Familie Mautners sehr befreundet. Die Kinder haben Onkel Viktor zu ihm gesagt. Also der kannte sozusagen die Family ganz gut, kannte wohl auch die Sammlung ganz gut. Und wir wissen, dass er 1938 im Juni hier gewesen ist am Grundlsee bei den Mautners, also im Haus der Mautners, und sich die Sammlung angeschaut hat, weil er wollte sie eigentlich für das Volkskundemuseum in Graz sichern. Glaubst du, er wollte sie vor der Beschlagnahmung der Gestapo? Das konnte sein, das haben seine Kollegen hier und ähnliches gemacht. Auch dort haben sie mit Hilfe der NSDAP die Sammlung der Mautners ins Wiener Volkskundemuseum gebracht und ich denke, Victor Geram wollte die Sammlung, die natürlich volkskundlich interessant ist, für sein Museum. Er ist 1938 raufgekommen und hat Kisten gepackt, hat die Sachen einpacken lassen, musste aber wieder unverrichteter Dinge abreißen, weil die lokalen NS-Behörden dazwischen gegrätscht sind und ihm gesagt haben, na, das muss alles hier bleiben, weil es, wie du vorher gesagt hast, ja dann später geschlossen für das Heimathaus übergeben wurde. Okay, verstehe. Und trotzdem sind einige Objekte bei euch aufgetaucht. Ja, also da kann man natürlich jetzt spekulieren, wie das passiert ist. Ich habe verschiedene sozusagen Szenarien im Kopf. Das eine, es könnte natürlich sein, Anna Mautner hat sie ihm mitgegeben, diese Buchenstangenhaube, weil sie gesagt hat, die ist mit einem Trachtenbuch abgebildet, die ist wichtig für dich. Ich denke sie dann nicht. Das könnte so gewesen sein, wobei Anna Mautner nach 1938, nach dem sogenannten Anschluss, wohl nicht mehr so oft hier gewesen ist. Sie war hauptsächlich in Wien, war mit den dortigen Dienern sehr beschäftigt. Es kann natürlich auch sein, dass Viktor Gerandt, der hier war im Juni 1938, sich gedacht hat, diese Haube, die gehört nach Graz. Man weiß es nicht. Die Sammlung von Mautner, die ist ja in Wien gibt es Teile, vieles hier in der Region, in Graz gibt es Sachen. Wie ist denn das in Wien gelaufen? In Wien war das auch eigentlich ganz gut organisiert, unter Anführungszeichen. Der Direktor des Volkskundungsmuseums kannte die Samml auch sehr gut, also die gingen ja bei Mautners ein und aus. Er war in Kitzbühel, ein Ortsname, den man ja kaum aussprechen möchte, also er war in Kitzbühel auf Sommerfrische und in dieser Zeit hat die NSDAP diese ganze Sammlung ins Volkskundemuseum gebracht, also sehr bequem für ihn. Die Sammlung blieb dann dort lange auch gar nicht unbedingt ausgestellt, nur einzelne Objekte, und wurde aber dann in den 2010er Jahren von einer Provenienzforscherin sozusagen ganz genau durchleuchtet und die Sammlung wurde 2017 zurückgegeben der Familie. Und ich muss das jetzt fragen, das lässt mich überhaupt nicht los. Dieses Buchenschwamm, ist das ein Schwammern? Ist das ein Pilz? Also das ist ein Material, das wird wohl aus einem Baumschwamm hergestellt. Also jetzt schwimme ich jetzt, aber ich habe keine Ahnung. Vielleicht kann ich da kurz was dazu beitragen. Mich hat das nämlich auch beschäftigt, was Buchenschwamm eigentlich ist. Und ich habe mir dann auf YouTube so kurze Dokus angeschaut. Das dürfte wohl Zunderschwamm sein. Und Zunderschwamm, das ist ein ganz häufiger Baumschwamm, der auch bei uns vorkommt. Und der befällt eben am liebsten Buchen. Also der wächst auf kranken Buchen, wächst dann auch weiter, nachdem der Baum gestorben ist. Und dieser Zunderschwamm, den haben die Menschen schon seit der Steinzeit verwendet. Also ich finde das ganz interessant, das ist so ein Schwamm, der eine sehr harte Außenschale hat, der wächst über mehrere Jahre in Schichten und unter dieser sehr harten äußeren Schicht ist die sogenannte Trama und daraus wird eben dieses Pilzleder gemacht. Das ist so ein filziges, weiches Material, das dann in so zentimeterdicken Scheiben rausgeschnitten wird und dann wird das bearbeitet und so weiter und da entstehen dann eben sehr weiche so Lederlappen ähnliche Dinge und was ich interessant finde der Ötzi, also der Gletscher Ötzi hat auch so einen Zunderschwamm mit sich gehabt. Also sehr altes Material sozusagen. Und im ersten und zweiten Weltkrieg wurde es als Wundauflage verwendet also die Soldaten haben sich das bei Verletzungen haben sie sich das draufgelegt. So viel weiß ich zu diesen Schwammhäuben. Okay, jetzt sind wir etwas abgeschweift, aber eine schöne Ergänzung. Gibt es noch etwas, was du uns gerne sagen möchtest? Ja, vielleicht, um diese Buchen-Schwammhauben-Objektbiografie abzuschließen. Im Zuge der Ausstellung, die wir letztes Jahr hatten, habe ich dazu noch mal geforscht und sozusagen den Status versucht festzuschreiben. Also das heißt, wir wissen nicht genau, wann sie durch wen und wie sie ins Museum gekommen ist. Wichtig ist glaube ich auch für Museen, dass sie halt auch immer sozusagen aufmerksam sind, tauchen wieder neue Quellen auf? Gibt es etwas, wo man hinschauen sollte? Weil dann müsste man das Objekt auch mal neu befragen. Danke sehr. Birgit, wir singen dir jetzt ein Lied. Für Birgit Jodler gibt es einen Jodler. Sie hören nun einen einfachen Jodler,ereichert mit lübischen klängen traditionelle und jazzige stilfiguren kommen zu einem vertrauten und doch ungewohnten hörerlebnis zu sein и Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Iridi, Tiritiae dioiri, ritio e loiri, dioiri. Tiritiae dioiri, Iritiai, teo iriti. 🎵🎵🎵 Ich war zu Pfingsten 1988 das erste Mal da. Es hat ganz typisch geregnet und ich habe mich trotzdem wahnsinnig in diese Gegend verliebt. Wie oft warst du jetzt schon hier? Ich zähle nicht mehr mit. Aber ich kann mich nur mal erinnern, ich habe ja dann später Erasmus gemacht in Spanien. Und in meinem WG-Zimmer, in Alcalá de Henares, waren tatsächlich Fotos aufgehängt von Lohser und von Tristelwand und dazwischen habe ich das Gedicht hängen gehabt von Thorberg, das er 1942 im Exil geschrieben hat, diese Sehnsucht nach Althaussee. Würde ich diagnostizieren, dass du vielleicht die Ausseherkrankheit hast? Das könnte vielleicht so sein, ja. Wir beziehen uns da auf ein Zitat, das Sie vielleicht kennen, einen Ausspruch von Jakob Wassermann. Altausee ist kein Dorf, sondern eine Krankheit, die einen nie wieder loslässt. Vielleicht kennt das der eine oder die andere von Ihnen, wenn man immer wieder hierher zurückkommen muss. Monika, ich war nämlich übrigens, ich kann ein bisschen plaudern, ich war in meiner Kindheit auch oft in Badersee und in Altersee und immer wieder hat es mich hierher gezogen und ich habe es so genossen. Ja genug der Schwärmerei, wir kommen zum Ölbild. Genau. Kannst du uns das ein bisschen beschreiben? Ja, habt ihr die Karte schon hier oder hängt sie schon? Also das Bild befindet sich heute, genau das brauche ich nämlich jetzt für die Beschreibung, das Bild befindet sich heute im Kunsthistorischen Museum, also schon seit 1963 und war aber in den letzten Kriegsmonaten hier geborgen im Bergenberg von Althaussee, was ein ganz großer Bergungsort war. Bergungsort war. Und ich beschreibe mal das Bild. Man sieht hier eine sehr schöne junge Frau. Sie sitzt etwas nachdenklich hier. Der linke Unterarm ist abgestützt auf einem Buch. Sie hat da auch einen Totenschädel am Schoß. Sie trägt ein sehr schönes blaues Kleid und das ist dieser Moment der heiligen Maria Magdalena, wo sie über bisheriges sündiges Leben nachdenkt. Und dieser Moment hat der Künstler hier festgehalten, wo sie da kurz innehält und umselt. Du kennst das Bild. Wie groß ist es denn? Es ist wahnsinnig groß, mit Rahmen fast zwei Meter in der Höhe und 1,4 Meter breit. Und wiegt mit Rahmen 17 oder 18 Kilo. Wow. Also es hat schon... Und ist es ein Ölbild? Es ist Öl auf Leinwand und ich habe mich mit diesem Bild sehr intensiv auseinandergesetzt als Provenienzforscherin. Es wurde, also ganz kurz, warum es überhaupt bei uns im Museum ist, es wurde 1944 angekauft im Kunsthandel für diesen sogenannten Sonderauftrag Linz, also für das von Hitler geplante, jedoch nie realisierte Museum in Linz und war damit dann auch geborgen, eben was ich schon erzählt habe, im Bergwerk von Altossee. Dann kommen im Mai 1945 die Kunstschutz-Offiziere, die amerikanischen, die Monuments Man, weiß nicht, ob du schon davon gehört hast, Film, Schott, Ploni, genau, und die waren dann mit der Aufgabe betraut, diese Kunstwerke, die dort im Berg waren, zu restituieren und haben dafür in München einen der sogenannten Central Collecting Points errichtet, wo die Dinge dann zwischengelagert waren. Aber dieses Bild war zunächst noch hier im Bergwerk, weil man hat gewusst, es gibt eine österreichische ungeklärte Vorprovenienz. Und das Bild war dann in verschiedenen Depots gelagert und diese Depots wurden dann aufgelöst. So kam es dann 1963 zunächst zur treuhändischen Übernahme ins Kunsthistorische Museum und 1965 dann wirklich inventarisiert. Ich versuche zu klären, wer der eigentliche Eigentümer war von diesem Bild. Ich kann mich erinnern an einen Ausspruch von dir, wo du gesagt hast, wenn du eine Ausstellung machen könntest, dann würdest du eine Ausstellung nur mit Bildrückseiten machen. Genau, weil ich denke die Provenienzforschung ändert auch den Blick darauf, wie man Ausstellungen gestalten kann. Also dass man jetzt nicht nach Genre etwas zusammenstellt oder nach Künstler, sondern was wurde in der Zeit zwischen 1938 und 1945 erworben oder wie schauen die Rückseiten aus. Weil das auch für uns ein wichtiges Hilfsmittel ist, den Eigentümern festzustellen. Wow. Magst du uns noch was erzählen? Hast du noch was zu sagen? Gibt es noch etwas, was du mitgeben willst? Wolltest du noch ein bisschen zu dem Bild, wie ich dann vielleicht recherchiere, wie wir da vorgehen? Also wir haben hausinterne Quellen, zum Beispiel das Inventar oder auch Sammlungsakten, Korrespondenzen, die wir uns anschauen, aber dann auch natürlich externe Quellen, externe Archive. Das ist jetzt hier in diesem konkreten Zusammenhang zum Beispiel das Archiv des Bundesdenkmalamtes. Ganz wichtig sind auch digitalisierte Auktionskataloge. Und da ist auch die Schwierigkeit der Künstler dieses Bildes, ein französischer Maler, Nicolas Renier, der aber lange Zeit in Italien gelebt hat und seinen Namen italienisiert hatte und Renieri sich genannt hat. Das heißt, ich muss aber immer nach mehreren Namen suchen. Und es hat sich auch irgendwann einmal die Zuschreibung des Bildes geändert. Also es war zunächst ein italienischer Maler, Badoni, und das muss man auch immer so im Hinterkopf behalten, wenn man auf die Suche geht, wonach suche ich eigentlich genau? Heißt das Bild jetzt Büschen der Magdalena? Heißt das Heilige Maria Magdalena? Ist es Badoni? Ist es Rineri? Und wir haben schon kurz über die Rückseiten gesprochen, warum die so wichtig sind. Wenn wir dann mal nicht weiterkommen, kann es dann oft sein, dass die Rückseiten dann Ausschluss darüber geben, wer der Eigentümer war, wenn man Etiketten findet, Stempel oder sonst was. Und wir wissen so ein bisschen diese Provenienz-Kette. Es gab sehr viele Kunsthändler, die da Zwischenbesitzer, Eigentümer waren. Und wir haben dann vor einigen Jahren schon die Rückseite angeschaut, was ja auch in etwas Aufwändiges Unterfangen ist. Ich habe schon gesagt, das Bild ist groß, sehr schwer. Wir waren da mit einem Restaurator der Gemäldegalerie unterwegs, mit dem Registrar der Sammlung und mit zwei Leuten vom Art Handling Team, die also wirklich die Aufgabe haben, das Bild von der Wand zu nehmen, umzudrehen. Also wie gesagt, das wiegt 17 Kilo und unsere Erwartungshaltung war sehr groß, weil wir gewusst haben, viele Zwischenbesitzer, wir haben gedacht, das muss voll sein mit Etiketten. Es ist komplett leer. Okay, weil du sagst ein paar Jahre, wie lange dauert, kannst du sagen, im Schnitt so ein Auftrag? Das ist unterschiedlich, das kann sehr schnell gehen und damit kann man auch wirklich sehr lange beschäftigt sein, je nachdem wie viele Etiketten, Einträge und so weiter man findet. Vielen Dank, danke für die Einladung. Wir wollen dir jetzt noch ein kleines Lied singen und zwar, ich sage nur einen Namen und dann sagst du mir vielleicht noch eine kleine Geschichte und zwar Frieda Gerngroß. Ich habe es gehofft, ich habe es gehofft, weil das ein, wir werden jetzt gleich ein sehr schönes Lied hören und dieses Lied steht für einen Rückgabefall, den wir vor einigen Jahren hatten im Museum, im Kunsthistorischen Museum. Da geht es um die Rückgabe eines Hammerklaviers und dieses Klavier war im Eigentum der Familie Gerngross, da muss man nicht viel dazu sagen, Kaufhaus Gerngross in Wien, eines der modernsten, ältesten Warenhäuser, war bekannt und berühmt für seine Rolltreppen, das war damals bei der Grönung ganz was Tolles, was keiner gekannt hat. Und da gab es eben die Frieda Gerngross, die Ehefrau von Robert Gerngross, von einem Geschäftsführer und Eigentümer und sie war auch Sängerin. Sie ist als Maria Gardi aufgetreten und es gibt zum Glück noch einige Lieder von ihr, die sich erhalten haben, wie das, was wir gleich hören werden. Und ich finde diesen Text so wahnsinnig berührend, das darf ich schon vorwegnehmen. Sie singt dann, mir ist alles einerlei, ganz einerlei, wie wird das Leben denn so tragisch nehmen? Und ihr Leben war allerdings dann sehr tragisch. Sie ist da schon in den 20er Jahren konvertiert, wurde dann allerdings im Nationalsozialismus als Jüdin verfolgt, 1941 deportiert und in einem der Vernichtungslager ermordet. Und ich denke mir oft, was hat sie gefühlt, als man sie dann mit ihrem Mann in einen Viehwagon eingepfercht hat, der da vermutlich tagelang Richtung Osten unterwegs war, ohne Wasser, ohne Nahrung, ohne WCs, ob sie immer noch an das Lied gedacht hat und dass man das alles nicht so tragisch nehmen soll, ich weiß es nicht, aber ich kriege immer Gänsehaut, wenn ich das höre. Ja, von mir hat sich das auch, haben sich die Haare aufgestellt. Vielen Dank, Monika Löscher. Einen Applaus. Musik Mir ist alles einerlei, dann seinerlei. Wer wird das Leben denn so tragisch nehmen? Ob ich Geld hab oder keins, ist alles eins. Deswegen brauch ich doch mich nicht zu schämen. Mir ist alles einerlei, ganz einerlei. Wer wird das Leben denn so tragisch nehmen? Ob ich Geld hab oder keins, ist alles eins. Deswegen brauch ich doch mich nicht zu schämen. ich doch mich nicht zu schämen. Heute ist das Glück bei mir und morgen anderswo, herunter und hinauf. Das Leben ist nun einmal so, deswegen ist mir alles einerlei, ganz einerlei. Wer wird das Leben denn so tragisch nehmen? Sie hörten, mir ist alles einerlei. Eine aus den 1930er Jahren stammende Operettenmelodie, ursprünglich interpretiert von Maria Gardi im Gewand eines amerikanischen Work-Songs. Und wir schalten nun ins Studio für einen Werbeblock und machen hier eine kurze Pause. you