Hallo, mein Name ist Caroline Ammann und ich bin Mitglied des PhD Research Collective an der Kunst-Uni Linz. Wir haben dieses Jahr zum ersten Mal eine Ausstellung im Rahmen des Kunst-Uni Campus der Ars Electronica und die Ausstellung heißt Heterotopia. Ich bin jetzt hier und führe euch kurz mal durch diese Ausstellung durch. Das PhD Research Collective ist ein Verbund von acht Forschenden mit unterschiedlichen Backgrounds. Wir haben den Titel Heterotopia gewählt, weil Heterotopien nach Foucault Räume eröffnen, die anders als Utopien nicht einen konkreten Ort haben. Utopien sind ja nicht verortbar. Und diese Heterotopien eröffnen eine Gegenwirklichkeit zu der eigentlichen Welt. Sie widersprechen den Regeln und können, wie zum Beispiel ein Museum, die Zeit festhalten oder wie das Theater die Zeit aus den Fugen geraten lassen. Für uns ist der Titel ausschlaggebend, da wir ja alle künstlerisch forschen tätig sind und da wir inmitten unserer Forschung stecken und das eigene Denken und das eigene künstlerische Arbeiten eigentlich etwas sehr Abstraktes ist, versuchen wir hier in diesem Raum eben trotzdem habhaft zu werden. Und anders wie jetzt sonst bei einer herkömmlichen Ausstellung, wo man schon fixe Ausstellungsobjekte sieht, befinden sich die Werke in einem Denkprozess. Wir gehen jetzt gleich mal zu Caroline Salfingers Der Titel ist In Those Shady Gaps. Und bevor uns Caroline etwas über ihr Werk erzählt, würde mich vor allem auch interessieren, was ihr Background ist. Da, wie erwähnt, sind wir acht Personen, die unterschiedlichen Disziplinen entwachsen sind. Und genau, ich gebe das Wort gerne mal an dich weiter. Dankeschön. Ja, also ich komme aus dem Bereich der bildenden Kunst und habe an der Kunstuniversität Linz Malerei und Grafik sowie angewandte Kultur- und Kunstwissenschaften studiert. Und vielleicht noch kurz vorweg, weil wir als PhD Research Collective ausstellen und auch um Kontext zur theoretischen Arbeit mit reinzunehmen. Mein PhD-Projekt trägt den Arbeitstitel Räume der Einsamkeit, Figuren der Verweigerung und ihr Verhältnis zum Raum. Und ausgehend von ausgewählten literarischen Figuren untersuche ich verschiedene Räume des individuellen Rückzugs, ihre möglichen Funktionen und Eigenschaften. Kommen wir zu dieser konkreten Arbeit in Luz Shady Gaps. Wie der Titel schon andeutet, geht es darum, sich dazwischen zu begeben, in die dunklen, unklaren Bereiche, wo die Schatten wandern und das gewöhnliche Alltägliche eine Transformation erfährt. Mich interessieren diese Schwellenmomente, wenn sich scheinbar nichts ereignet und doch eine gewisse Spannung spürbar wird. Und ich versuche in meinen künstlerischen Arbeiten diese ganz eigenen Räume zu erkunden, die sich in diesen Momenten eröffnen. Ich möchte die Sphäre des Ambivalenten spürbar machen, wo die Grenzen zwischen Distanz und Nähe öffentlich und privat vertraut und fremd verschwimmen. Dann wo auf melancholische Weise Entfremdung und Empathie zusammentreffen, werden Konzepte wie die des anderen erschüttert und machen Weg frei für neue Allianzen und Formen der Koexistenz. Ins Dunkle einzutauchen bedeutet für mich, ein Teil davon zu werden. Vielen Dank, Caroline. Im nächsten Raum hier sehen wir die Arbeit von Martha Bechamp. Und bevor ich groß reininterpretiere, Martha bist du so liebe und führst ein wenig in deine Arbeit ein und auch bei ihr ist ihr Background natürlich sehr spannend. Vielleicht magst du damit starten? Ja, ein bisschen. Ja. Also mein Name ist Marta Bejtjimp. Ich habe in der Vergangenheit Neurowissenschaften und Musik studiert. Und in meiner PhD-Arbeit kommt diese Zeit in sehr unterschiedlichen Fächern zusammen, weil ich als Klangkünstlerin arbeite. Und ich sehe hier, ist es Wachs? Genau, also die Arbeit, die ich präsentiere, ist eine Inszenierung von einer Arbeit, die ich draußen so open air präsentiert habe, deswegen trägt das den Titel In Captivity, also Frequent Frogs in Captivity, weil sie werden gesperrt in diese geschlossenen Räume. Die Arbeit besteht aus einem Soundtrack, aus Wachspunkten und aus Wachsröhren, die von hier zugänglich sind, also visuell, aber auch von außen. Besonders dieser Raum, glaube ich, ist ein guter Beispiel, um sozusagen über die Herangehensweise meiner Arbeit hineinzukommen, weil der Raum habe ich benutzt als kartesianischer Raum mit einer X- und Y-Axis. Und die Punkte sind genauso platziert wie in einer Abbildung von einem Text, auf der diese Arbeit sehr stark basiert. Diese Arbeit ist eine Transmediation dieses Textes. Das ist ein naturwissenschaftlicher Text über Synchronisation von Froschgesänge. Und diese Froschgesänge kommen zurück, auch in der Soundarbeit, weil die besteht aus Aufnahmen von Froschgesang und sowohl Imitation dieses Froschgesang anhand von Synthesizers. In diesem Fall handelt es sich um eine sehr genaue räumliche Inszenierung. Die Wahl ist nicht ästhetisch getroffen, sondern versucht sich so gut wie möglich an dieser Raumteilung in der Grafik. Dadurch wird dieser Raum eine begehbare Grafik und das finde ich eine interessante Transformation und das hat sozusagen mit der Methodik meine, also das ist ein Beispiel der Methodik, mit der ich arbeite, also von Text zu beginnen ins Ausstellungsraum in räumliche Situationen, die man erleben kann. Und vielleicht ich weise noch zum, ich habe einen Katalog vorbereitet, in dem mehrere, also jeder Kapitel beschäftigt sich mit der Analyse von existierenden Arbeiten und damit kann man sozusagen einen Einblick bekommen in andere Arbeiten und andere Prozesse. Also es zeigt Prozesse eigentlich. Ja, super. Vielen Dank, Marta. Und ja, wir gehen weiter. Mit Prozessen hat im Grunde jede Arbeit hier zu tun. Hier ist mein Kollege Martin Höfer. Ich reiche das Mikrofon mal weiter. Martin, magst du uns deine Arbeit vorstellen und noch ein bisschen zu dem was sagen, wo du dich sonst, welchen Gefühlen du unterwegs bist? Ja, gerne. Mein Name ist Martin Höfer. Ich bin am Institut für Kunst und Bildung und Forscher in der Abteilung für künstlerische Praxis und zu Themen der künstlerischen Interventionen in massenmedialen Räumen. Und meine Arbeit ist für diese Ausstellung eine Fotoserie, wo es um die Abwesenheit von Medien an Wettkampfstätten geht. In dem Fall ist es die Bob-Rennstrecke in Lake Placid in New York. Und zu sehen sind quasi die leeren Medienstände. Ja, aber ich habe noch eine Frage an dich. Ja, aber ich habe noch eine Frage an dich. Ja, also das sind Weltkampfstätten. Das hat aber natürlich auch was zu deinem übergreifenden Forschungsthema zu tun, oder? Ja, genau. Also ich selber interveniere in den Leistungssport. In diesem Fall war ich mit der deutschen Bob-Nationalmannschaft vier Jahre als Künstler im Bundestrainer-Team unterwegs. Und eigentlich sind diese Arbeiten, die fotografischen, nicht der Kern der Intervention, sondern eher so ein Kollateral daran aufbauend. Und als Methode ist es halt eben die künstlerische Methode der Intervention. Die aber auch dein PhD-Thema formen wird. Die auch, genau. Sie formt mein PhD-Thema. die künstlerische methode der intervention wie aber auch dein klick die themaformen bot die auch genau ja ja ja sie formt man spielt die thema genau ja super ja danke dir dann gehen wir mal weiter ich darf ich dir das kurz überlassen weil dann stelle ich ganz kurz meine eigene arbeit vor ich bin ich habe Medienteorie und Theaterwissenschaft studiert und habe sehr lange am Theater gearbeitet als Assistentin und Librettistin. Ich bin Schriftstellerin, eigentlich auch, weil es mehr Bereiche umfasst, Sprachkünstlerin mittlerweile geworden und ich beschäftige mich mit emotional AI und den Auswirkungen auf das Selbst als auch auf unsere Gesellschaft und Politik in meiner medienteoretischen Arbeit. Aber zugleich mache ich auch eine sprachkünstlerische Arbeit und dazu ist dieser Rhythm Decoder for Somalmatic Theory da. Das ist ein Prototyp einer Versuchsreihe, in der ich versuche, mit Variables, in diesem Falle eine Smartwatch, ich möchte aber auch noch mit EEG arbeiten, wo ich versuche, emotionale Konzepte, die ausgelesen werden durch die Variables, zu übertragen in ein Versmaß. Maß. Hierzu habe ich verschiedene Werte generiert. Die Herzfrequenzrate und der Stresswert basieren auf Modellen der Unternehmen. Der Theoriewert ist ein eigener Wert von Relevanz für mich. Und ich habe einen theoretischen Text gelesen und zeitgleich diese Werte ermittelt. Habe dann einen künstlerischen Text geschrieben. Durch verschiedene Bedingungen, die ich durch formale Logik erstelle, mache ich einen Code für ein neues Versmaß. Unsere Kollegin Eva Karglitz is not here, but her work is hanging here. Her work is called Flowers of the Evil and she has left us a description. And the question is, Martha, would you like to read this description briefly? some time after, movie scenes where criminals aimed guns at the camera were considered inappropriate by the New York State Censor Board. Consider this. Number two, where is the tiny gun coming from? Is the gun so tiny or the flowers so gigantic? In Il Mercenario, 1968, Jack Palance pulls out a tiny, tiny gun where he seems to be losing a card game at the saloon. Consider this. Number three. A white-haired politician in a parka is standing on a sidewalk. Someone has photoshopped a gun in his hand. The original text has been erased. Now it says, I'm not asking anymore. Consider this. Number four, burning fossil fuels is a cause of rapid global warming. Burning fossil fuels also releases sulfur dioxide gas. This turns into sulfuric acid aerosols. Aerosols scatter the light and increase the beauty of sunset. Consider this. Und jetzt kommen wir zu unserem letzten Beitrag hier, die Arbeit von Emanuel Gollab. Emanuel, ich reiche dir gleich das Mikrofon. der Beziehung zwischen einem losgelösten Roboterarm, einer Turnmatte der Umgebung, wie auch dem Betrachter. Und zwar ist es ein Roboterarm, der den Auftrag bekommen hat, sich von seiner Konnotation des Armes zu lösen. Das heißt, über die Dauer seiner Bewegung versucht er Fortbewegungen zu finden, um sich vom Standpunkt, vom Ausgangsstandpunkt zu distanzieren. In diesem Prozess der physischen Loslösung wird man als Betrachter sehr leicht in eine emotionale Anbindung hineingezogen. Das heißt, man verspürt Mitleid mit dem Roboter, man verspürt gleichzeitig einen gewissen Respekt vor den Möglichkeiten, die diese Maschine lernen kann. Hier in der Ausstellung ist die Arbeit repräsentiert als Videoinstallation und die gleiche AI, die davor im Turnsaal mit dem Roboter, mit Körper lernt, sich fortzubewegen, lernt hier das Video zu editieren und eine Narration zu finden, die auf der Medienebene Robotik-Ärme von ihrer Konzentration als Arm löst. Vielen Dank dir. Und da unser Kollektiv ja eigentlich aus acht Personen besteht, fehlen hier zwei noch, zwei Arbeiten, vor allem zwei Menschen, das ist Samet Yalcin und Amin Bastad. Die sind im Geiste hier verankert und teilen ihr Denken mit uns, konnten aus Zeitgründen aber jetzt kein Werk ausstellen, aber wenn sie uns besuchen kommen und auch wenn Ihr uns besuchen kommt, haben wir auch eine kleine Auswahl an theoretischen Texten hier aufgebaut, die auch ein bisschen ein Futter geben für die Denkwelten, in denen wir uns hier beschäftigen. Ja, wir freuen uns auf Zuschauer und sagen Dankeschön an DorfTV und hoffen, dass Sie uns besuchen kommen. Ihr uns besuchen kommt in der Seilerstätte 1.