Musik Wir befinden uns hier in der Ausstellung It's me Tony, eine Suche nach der Identität Anton Bruckners. Was uns bei der Recherche gleich aufgefallen ist, dass die Rezeption bislang wirklich rein männlich dominiert war. Wenn ich eine Ausstellung über Anton Bruckner anschauen würde, was würde mich daran interessieren? Würde ich mir eine Ausstellung anschauen, die heißt Anton Bruckner, sein Leben in Linz oder würde ich mir eher eine Ausstellung anschauen wollen, wo man angehalten ist, sich Fragen über eine Persönlichkeit zu stellen und aus der heutigen Perspektive zu beleuchten. Wir haben sieben Künstlerinnen eingeladen ihre Sicht mit Anton Bruckner auf Anton Bruckner als Graphic Novel darzustellen. In meinem Comic, ich sage immer gern Comic, geht es im weißesten Sinne um Anton Bruckner, aber es geht hauptsächlich um Laura Huäber und eigentlich um mich selbst. Also bei mir geht es in meinem Graphic Novel um das Thema Tod und Anton Bruckner ist eine sehr eigene Beziehung zum Thema Tod. Bei mir geht es um seine Kindheit und Jugend. Bei Reist die Zamen geht es eigentlich um den Zweifel, um Selbstzweifel im Speziellen und um größere oder vielleicht kleinere Krisen im Leben und wie man vielleicht da wieder rauskommen kann. Die Tanten meines Vaters hatten einen Salon in Wien und ebenso sind die Tanten zu anderen Salons eingeladen worden und da habe ich daheim eine Einladung mit dem Konterfeuer Anton Bruckner und da steht Einladung für Sigrunne. Das waren so Namen zu Wagners Zeiten. Und was sagen Sie zur zeitgenössischen Auseinandersetzung hier in dem Raum? Viel Arbeit steckt dahinter, aber sehr gut gemacht. Also ich habe halt gewusst, dass Bruckner halt mit dem Orgelspielen in Verbindung steht und dass er halt so Improvisationstalent war und dass es die Bruckner ohne Linz gibt, aber eben davor wirklich extrem wenig zum Bruckner gewusst. Ich glaube das Tinder-Profil wäre wahrscheinlich jetzt nicht sehr elegant geschrieben. Ich glaube das wäre ziemlich peinlich wahrscheinlich, also nachdem zu urteilen, wie er seine Briefe geschrieben hat an diese jungen Frauen. Und ich hatte kaum Anknüpfungspunkte mit Anton Bruckner, bis darauf, dass es in Vöcklerbruck eine Anton-Bruckner-Straße gab und dass wir im Gymnasium immer ins Bruckner-Haus zu Konzerten gefahren sind. Das waren eigentlich meine einzigen Anknüpfpunkte. gefahren sind. Das waren eigentlich meine einzigen Anknüpfpunkte und ich habe mich dann in die Bibliothek begeben in Wien, die Bibliothek der musikwissenschaftlichen Fakultät und habe dort recherchiert und habe entdeckt ein Tagebuch der Laura Huäber. Warum bist du da? Wir recorden schon, weil ich aber grundsätzlich gerne jede Ausstellung anschaue, die das Nordico macht, weil ich es super finde, dass es ein Stadtmuseum gibt und das auch irgendwie Themen, die teils die Stadt betreffen, aber teils über die Grenzen hinausgehen, auf eine Weise präsentiert oder auf eine Weise aufarbeitet, die ein ganz breites Publikum ansprechen. Ja, in Bezug auf meine Geschichte in Reis die Zaunen müsste es das Plätschern von einem Fluss sein. Ja, ich glaube, ich würde uns da nicht verbinden. Für meine Recherche habe ich mich in die Bibliothek der Musikwissenschaftlichen Fakultät in Wien begeben und habe dort nicht nur den gesamten Briefwechsel oder fast den gesamten Briefwechsel von Anton Bruckner gelesen, sondern auch einen Hinweis auf seine Großnichte entdeckt. Die Großnichte heißt Laura Hueber und hat wie ich eben in Vöcklerbruck gelebt und das war mein Anknüpfpunkt. Also einerseits wollte ich eine weibliche Perspektive, andererseits habe ich auch sehr viel über meine eigene Volksschulzeit nachgedacht und wir hatten da so einen gewalttätigen Volksschullehrer beispielsweise und da sind mir viele Szenen und Episoden eingefallen und das alles kommt in diesem Comic jetzt ein bisschen vor. Und wie gefallen Ihnen die Comics bis jetzt? Die Comics fanden wir sehr gut, finde sie sehr spannend, also sehr unterschiedlich im Stil und ich finde die Herangehensweise ans Thema echt super, weil man einfach total schöne Einblicke kriegt in so das Leben Bruckners an sich von ganz unterschiedlichen Blickwinkeln aus. Die Ausstellung ist zweigeteilt. Einerseits bieten wir natürlich die Basis an. Das Leben Anton Bruckners, seine Stationen an einem Schulzimmer orientiert. Er ist ja auch Lehrer und Lehrergehilfe gewesen. So ist die Architektur aufgeteilt. Auf Tischen ist sein Leben zu finden und seine Kapitel sind also aufgedröselt auf Tische im Schulmanier. Die andere Seite der Ausstellung ist aber sein Ruf, seine Reputation, seine Rezeption, wie wurde er wahrgenommen. Hier begeben wir uns also wirklich auf die Suche nach, was steckt noch dahinter, hinter dieser Person, was ist noch nicht erzählt worden und wo können wir den Fokus hinlenken, um aus heutiger Sicht jetzt diese Person noch einmal anzugreifen und zu beleuchten. Sind Sie Bruckner-Fan? Nicht wirklich, aber ich habe gerade nachgeschaut, der White Stripes haben die fünfte Symphonie von Anton Bruckner irgendwie in ihren Song eingebaut. Seven Nations Army, glaube ich zumindest. Das heißt, Sie werden daheim halt noch der White Stripes hören? Genau, muss ich mal nachgoogeln. Und Bruckner die fünfte? Ja, genau. Ich glaube, das war mal nachgucken. Und Bruckner die Fünfte. Ja genau. Ich glaube das war es für mich ein bisschen mit Bruckner. Also ich bin froh, dass jetzt ein bisschen mehr darüber war, weil ich davor halt extrem wenig bewandert war über Bruckner, aber ich bin jetzt nicht so in das Rabbit Hole Anton Bruckner eingefallen und höre jetzt auch nicht wirklich privat die Musik so gern. Also ich glaube ich werde eher wieder mit meinen Themen mitbinden Bestimmt, weil ich mir diese Ausstellung noch genau anschauen werde, die jetzt nicht toll aussieht und eigentlich sehr einladend wirkt, die Texte zu lesen und so weiter. Also nachdem, wenn man sich einmal beschäftigt mit etwas, dann hat man einen Fokus, ob man will oder nicht. Und ich glaube, alles, was mir in Zukunft im Zusammenhang mit Anton Bruckner unterkommenokus, ob man will oder nicht. Und ich glaube, alles, was man in Zukunft im Zusammenhang mit Anton Bruckner unterkommen wird, wird mir auffallen. Wir haben eine Sammlung im Nordicu-Stadtmuseum an verschiedenen Porträts über den Toni. Das war ganz erstaunlich in der Recherche, dass wir doch eine ziemliche Vielfalt an verschiedenen Porträts von Anton Bruckner haben. Nicht nur Porträts, aber auch Devotionalien und Plaketten, Würdigungsexponate, aber auch Skulpturen, sprich kleine Statuen, auch ein ganz skurriles Exponat. Zum Beispiel haben wir Anton Bruckners Haare in der Sammlung. Also es finden sich hier verschiedene kleine Geschichten über Anton Bruckner, die sich in diesem Haus durchziehen, in diesem Haus, wo er ja tatsächlich auch war. Hier war er mit dem Sängerbund Frosin, der einige Jahre seine Heimstatt hatte. Also wir begeben uns hier tatsächlich wortwörtlich auf die Spuren von Anton Bruckner. Im Endeffekt, was wir am Anfang eben nicht gedacht haben, dass so viel zu erzählen möglich ist, Wir haben den Anton wirklich als Toni zu schätzen gelernt und haben ein Nahverhältnis aufgebaut und das möchten wir gerne mit dieser neuen Sicht auf Anton Bruckner, auf das Musikgenie gerne an unsere BesucherInnen weitergeben. © transcript Emily Beynon