Guten Abend, meine sehr geehrten Damen und Herren im Stifterhaus. Mein Name ist Sarah Pöringer und ich freue mich sehr, Sie heute zur Buch- und Verlagspräsentation der Edition Atelier begrüßen zu dürfen. Es ist uns eine Freude, heute Nathalie Rouenet mit ihrem Buch »Indienrot« sowie Andreas Jungwirth mit »Alle meine Namen« bei uns zu Gast zu haben. Die beiden Werke eint nicht nur, dass sie beim selben Verlag erschienen sind, sondern auch, dass beide Geschichten ein starkes Zeugnis für den Widerstand gegen gesellschaftliche Konventionen sind. Im Mittelpunkt beider Texte steht die Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der jeweiligen Zeit. Die Protagonistinnen stellen sich diesen und demonstrieren eine bemerkenswerte Kraft, um ihre Träume und Identitäten zu verwirklichen. Doch bevor ich zu sehr ins Detail gehe, lassen Sie mich Ihnen gleich zu Beginn unseren ersten Gast vorstellen. Bitte begrüßen Sie mit mir Andreas Jungwirth. In seinem Roman Alle meinen Namen rückt Andreas Jungwirth mit Johanna eine Protagonistin in den Fokus, die für Stärke und Durchhaltevermögen steht. Stärke, die viele Frauen in einer patriarchal geprägten Gesellschaft aufbringen müssen. Jungwirth thematisiert auch Fragen nach Sexualität und Transidentitäten und zeigt zugleich, wie nach dem Krieg geschwiegen, verdrängt und Geschichte nur zögerlich aufgearbeitet wird. Johanna durchläuft mehrere Namenswechsel, die ihr Leben prägen und ihre Identität formen. Vom Dienstmädchen Johnny bis zur Schulkrankenschwester Yolanda und schließlich zur Mutter sowie Hausbauerin Johanna. Die Protagonistin zeigt, dass sie alles erreichen kann, was ein Mann auch erreichen kann. Und sie bleibt unerschütterlich in ihrem Streben nach Selbstbestimmung. Andreas Jungwirth selbst meint, Zitat, unter den Deckmänteln jener Namen, die Johanna im Laufe ihres Lebens von anderen verpasst bekommt, entwickelt sie sich zu einer widerständigen Persönlichkeit. Frei ist sie aber erst in dem Moment, als sie sich einen eigenen Namen gibt. Andreas Jungwirth wurde 1967 in Linz geboren, lebte viele Jahre in Berlin und kehrte schließlich nach Wien zurück. Er studierte hier nämlich Germanistik und Theaterwissenschaft sowie Schauspiel am Konservatorium. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit, insbesondere im Bereich Theater und Hörspiel, ist Jungwirth auch als Hörspielregisseur tätig und moderiert regelmäßig Publikumsveranstaltungen für Ö1, darunter die Hörspielgala und die Radiophone-Werkstatt. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2021 mit dem Radiopreis der Erwachsenenbildung in der Sparte Kultur und 2023 mit dem ORF- Hörspielpreis. Kommen wir nun zu unserer zweiten Gästin. Bitte heißen Sie Nathalie Rouanet, herzlich willkommen. Nathalie Rouanet führt uns mit ihrem Buch Indienrot in die Lebenswelt der Künstlerin Amrita Shergil ein, die oft als die indische Frida Kahlo bezeichnet wird. Amrita Shergil verbindet in ihrem Werk die Einflüsse der europäischen Avantgarde mit ihrer indischen Herkunft, was eine einzigartige künstlerische Stimme schafft, die bis heute nachhalt. Rouanet skizziert in ihrem Roman die Geschichte einer Frau, die sich aber nicht nur in der Kunst, sondern auch im Leben gegen die gesellschaftlichen Normen ihrer Zeit auflehnt. Schergils Biografie ist geprägt von Reisen, Begegnungen und einem tiefen Interesse an der Frage, wie sich Identität, sei es künstlerisch oder persönlich formt. Diese Geschichte erzählt Nathalie Rouanet mit einer bemerkenswerten Sensibilität für kulturelle und soziale Einflüsse. Die Autorin blickt auf die Kämpfe und Triumphe einer Frau, die nicht nur in der Kunst, sondern auch in ihrem Leben für Selbstbestimmung und Individualität eintritt. Zitat Aus Amritas Brief an ihre Eltern ist herauszulesen, dass ihr Vater Bedenken geäußert hat. Mag Umrausing noch so sehr das freizügige Leben seiner Künstlertochter in Paris geduldet haben, so fürchtet er jetzt doch um den guten Ruf der Familie in Indien. Er scheint Amrita wegen ihrer Unverfrorenheit und ihren Affären mit Männern wie mit Frauen als unmoralisch bezeichnet zu haben. Amrita betont in ihrem Brief einerseits, dass sie sich nicht als unmoralisch, und das Wort ist zweimal unterstrichen, betrachtet, nicht im wahrsten, und auch dieses Wort ist zweimal unterstrichen, Sinn des Wortes. Nathalie Rouanet, geboren 1966 in Frankreich, lebt seit 1990 in Wien. Sie ist Autorin, Übersetzerin und tritt als Slam-Poetin unter dem Namen NR auf. Rouanet promovierte in Germanistik und Romanistik an der Universität Wien und wurde für ihr literarisches Schaffen mehrfach ausgezeichnet. Ihr aktueller Roman Rouge un Lion erschien 2023 in Frankreich. 2024 folgt ihr die deutschsprachige Ausgabe bei Edition Atelier. Zuletzt darf ich Ihnen noch den Verleger der Edition Atelier vorstellen. Bitte begrüßen Sie mit mir Jorgi Poll. Jorgi Poll lebt und arbeitet in Wien und hat 2009 den Bühnenverlag Gleichzeit Verlag Theater gegründet. Seit 2012 leitet er gemeinsam mit Sarah Legler die Edition Atelier. Neben seiner verlegerischen Tätigkeit ist er selbst als Autor tätig und hat mehrere Theaterstücke zur Uraufführung gebracht. Ich wünsche uns allen einen schönen Abend und übergebe nun das Wort an unsere GästInnen. Vielen Dank, Sarah Pöringer, für diese tolle Einleitung. Vielen Dank an das Team des Stifterhauses, dass wir heute Abend hier sein dürfen. Wir freuen uns sehr. Es ist ja immer so, dass es einen Oberösterreich-Bezug der Autorinnen und Autoren geben muss. Tatsächlich haben wir im Verlag auch einen Oberösterreich-Bezug. Und zwar nicht nur einen, sondern tatsächlich mehrere. Meine Kollegin kommt aus dem Innenviertel. Ich selber habe eine Tante und Onkel, die in Vöcklerbruck leben und meine Mutter, die ursprünglich aus Kärnten kommt, ist auch immer wieder in Oberösterreich zu Besuch bei ihrem Bruder. Und wir haben auch eine starke Beziehung, weil meine Cousin und Cousine auch in Oberösterreich aufgewachsen sind, auch in Vöcklerbruck. Die leben jetzt auch alle in Wien und wir sind ein Wiener Verlag, man hört es mir nicht an, ich klinge sehr deutsch, weil ich in Deutschland aufgewachsen bin, aber seit 2004 bin ich in Wien und beschäftige mich nicht erst seither mit österreichischer Literatur. Wir im Verlag, in der Edition Atelier, wir sind in der Nussdorfer Straße im 9. Bezirk im Asergrund beheimatet und haben dort in unseren Verlagsräumlichkeiten auch eine kleine Buchhandlung. Also man kann tatsächlich zu uns hereinspazieren während der Öffnungszeiten und sich ein bisschen beraten lassen. Die Bücher, die bei uns im Verlag erschienen sind, haben wir alle gelesen, versprochen. Die anderen kennen wir vielleicht ein bisschen vom Vorbeischauen. Wir machen hauptsächlich drei Programmschwerpunkte. Das eine ist zeitgenössische Literatur. Da geht es sehr viel um gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen, aber auch kosmopolitische Texte. Es gibt sehr viel Reiseliteratur auch, meistens, nicht ganz ausschließlich, aber fast, handelt es sich bei unseren Autorinnen und Autoren um Österreicherinnen, viele Wienerinnen, aber auch einige aus den Bundesländern, die teilweise zum ersten Mal ihre Romane bei uns veröffentlicht haben, teilweise auch schon langjährig mit uns verbunden sind, wie beispielsweise Andreas Jungwirth, dessen drittes Buch wir in diesem Monat feiert haben und immer noch feiern. Und neben dieser zeitgenössischen Literatur, die uns ein besonderes Anliegen ist, haben wir auch Wiederauflagen aus dem 20. Jahrhundert. Dabei handelt es sich vor allen Dingen um Texte aus den 20er Jahren, aus der Zwischenkriegszeit, aber auch Exilliteratur, österreichische Autorinnen und ein immer größer werdendes Sachbuchprogramm. Oft zu kulturpolitischen Themen haben wir auch noch im Programm. Also wir machen circa 10 bis 12 Bücher im Jahr, das klingt jetzt, wenn man das Programm anschaut, sehr größer, als es tatsächlich ist. Mit 12 Büchern können wir jedem einzelnen Buch immer noch eine ganz gute Aufmerksamkeit widmen und das Beste versuchen rauszuholen mit den Autorinnen und Autoren gemeinsam. versuchen rauszuholen mit den Autorinnen und Autoren gemeinsam. Ja, wir stellen heute zwei Bücher vor, die tatsächlich einige Gemeinsamkeiten haben. Sarah Pürring hat es schon ein bisschen anklingen lassen, die Protagonistinnen beider Romane sind Grenzgängerinnen, die Grenzen überschreiten, Konventionen hinterfragen und auch überschreiten und die eine, die für sich persönlich eine innere und äußere Freiheit suchen, sich in einer Gesellschaft, in den Erwartungshaltungen einer Gesellschaft zu bewegen und sich davon auch abzugrenzen und ihre eigenen Überzeugungen und ihr eigenes Leben selbstbestimmt zu leben. Die Künstlerin Amrita Shergill, eine tolle Malerin, die in der Zwischenkriegszeit in Paris gewesen ist, dort Kunst studiert hat und im Zirkel der Avantgarde erste Schritte unternommen hat, die später in Indien als Künstlerin wirklich die indische Malerei geprägt hat, ist die eine, sie hat in ihrem großbürgerlichen Hintergrund eben auch tatsächlich sowohl die künstlerische Identität als auch die Identität von Frauen, die sich in der Kunst immer noch schwer bewegen konnten, weil sie oft sexualisiert wurden, weil sie eher als gut ausschauende Exotinnen galten. Und Amrita Schirigil hat sich da wirklich sehr gut durchgesetzt und es immer geschafft, wirklich ein eigenständiges Leben zu führen und das hat sich in ihrer Kunst wirklich wiedergespiegelt. Also schauen Sie mal, googeln Sie mal den Namen Amrita Scherigil und schauen Sie sich die Bilder an. Sie werden verblüfft sein, warum man diese Malerin heute nicht mehr so wirklich kennt. wirklich kennt. Ja und Andreas Jungwirth, Protagonistin Johanna, die kommt aus einem kleinbürgerlichen Setting, die Familie im Hintergrund ist eine bäuerliche Familie und Johanna lehnt sich auch sehr stark gegen diese engen Grenzen auf, gegen diese Enge der Dorfgemeinschaft und flüchtet dort sehr früh beispielsweise in die Schweiz und schafft es tatsächlich, ihr eigenes Leben auch gegen alle Widerstände durchzusetzen und sich in den 50er und 60er Jahren wirklich eine eigene Existenz aufzubauen. Und zu diesem Buch kommen wir jetzt zuerst. Und Andreas, bevor ich noch weiter monologisiere, würde ich dich einfach um deine Lesung bitten. Vielen Dank. Ich möchte noch etwas zum Verlag hinzufügen, was Jorgi nicht gesagt hat. Er gestaltet auch die Bücher selbst. Das, finde ich, ist ein ganz großes Markenzeichen dieses Verlags, dass das nicht an irgendeine Agentur ausgelagert wird, sondern dass du das selbst machst. Ich kann auf die Wünsche der Autorin eingehen dabei, das ist ein großes Plus. Jorgi hat es gesagt, das Buch spielt tatsächlich auch in den 50er und 60er Jahren, erzählt aber die Geschichte meiner Protagonistin Johanna von ihrem 5. und 6. Lebensjahr bis zu ihrem 79. Lebensjahr. Das heißt, wir überschreiten einen größeren Zeitraum, beginnend in den späten 30er, Anfang 40er Jahre und es endet eigentlich in der Gegenwart. Ich beginne vorne. Es gibt, vielleicht das möchte ich noch kurz erwähnen, um es zu verstehen, es gibt zwei Textsorten in diesem Buch. Einerseits eine Ich-Erzählung, es sind kleine, man möchte fast sagen Monologe, die nie länger als drei, vier, fünf Seiten sind. Und es gibt die Erzählung von Johanna, wo ich als Autor von Johanna erzähle, also eine Personalerzählung und die wechseln ab. Beide sind chronologisch, wobei die Johanna-Erzählung wirklich von ihrer Kindheit bis zu ihrem Alter führt und die andere Erzählung in umgekehrter Reihenfolge erzählt wird. Irgendwann treffen sich diese beiden Erzählstränge an einem bestimmten Punkt. Ich fange vorne an und es beginnt mit einem kleinen Monolog von Johanna. Meine Eltern haben mich Johanna genannt, damit ich ein Leben lang so heiße. Aber im Laufe der vergangenen 80 Jahre war ich Anna, Hanna, Johnny, John, Jo und Hans. Diese Namen haben mir andere verpasst, ohne mich zu fragen, und plötzlich habe ich für alle Welt so geheißen. Peter war der Einzige, der wissen wollte, ob ich einverstanden bin, dass er mich Johanna nennt, so wie meine Eltern es gewollt hatten. Mit Peter bin ich fast 50 Jahre verheiratet gewesen. Vor einem halben Jahr ist er gestorben. Seitdem habe ich die Orientierung verloren. Um sie wiederzufinden, erzähle gestorben. Seitdem habe ich die Orientierung verloren. Um sie wiederzufinden, erzähle ich meine Geschichte. Auch wenn diese Geschichte ab und zu einen anderen Verlauf nehmen sollte als den, den sie in Wirklichkeit genommen hat, bleibt es meine Geschichte. Und es bleibt die Geschichte von Peter. Und es bleibt eine Liebesgeschichte. Die Kapitel sind dann, wir haben es gehört, daher auch der Titel, diese vielen Namen, die diese Frau bekommt. Und die Kapitel sind dann nach diesen Namen eingeteilt und ich beginne mit Anna. Der Himmel ist ein blaues Viereck, gerahmt von den grauen Hausmauern der Anstalt. Oben schwebt eine weiße Wolke, unten im Hof ist es windstill. Über den Dächern muss ein Sturm brausen, warum sonst sollte sich die Form der Wolke so rasch verändern? Gerade war da noch ein Schiff, das Schiff wird zu einem Wal, der Wal zu einem Vogel mit riesigen Schwingen, aber noch bevor er einen ersten Flügelschlag tut, zerzaust sein Gefieder schon wieder. Wo schaust du denn hin, will Marie wissen. Anna senkt den Kopf und schaut wieder zu dem Mann, der mit einem Hammer in der Rechten auf den festgestampften Erdboden kniet und mit Geduld einen rostigen Nagel gerade klopft. Schweiß stropft ihm von der Stirn. Erstaunlich dünne Arme hat er und spitze Ellenbogen, eine glatze und buschige Augenbrauen. Das muss einer von denen sein, die nicht an ein Bett gefesselt liegen, nicht in einem der Zimmer hinter den vergitterten Fenstern bleiben müssen, die nach unten in die Höfe dürfen, die zwar einen Dachschaden haben, aber trotzdem einer nützlichen Beschäftigung nachgehen. Seine kleinen, tief im Schädel liegenden Augen fixieren den Nagel, der auf einem Hackstock liegt. Zeigefinger und Daumen halten ihn fest. Mit jedem Schlag scheint der Nagel sich ein wenig mehr zu strecken, ein wenig länger zu werden. Kinn und Nase des Mannes sind blutverkrustet, als wäre er gegen eine Mauer gerannt, überlegt Anna, als hätte ihm jemand eine Faust ins Gesicht geschlagen, sagt Marie. Beide wissen, dass sie im Letzten der drei Höfe nichts verloren haben. Die Erwachsenen haben es ihnen oft genug gesagt. Dorthin nicht, dorthin geht ihr nicht, nicht dorthin. Die beiden scheren sich aber nicht herum. Warum auch? Niemand hat ihnen einen Grund genannt. Ist das alles, fragt Anna nach einer Weile enttäuscht, ein Mann, der Nägel gerade klopft? Siehst du das nicht? Marie übertreibt ihre Empörung. Der Nagel ist schon längst gerade und der Mann klopft immer noch. Tatsächlich, warum tut er das? Genau, warum tut er das? Marie klingt, als wüsste sie die Antwort, sagt aber stattdessen jetzt, pass auf. Sie streckt ihren Nacken, bläht ihre Lungen auf und ruft, du kannst aufhören, du Depp. Augenblicklich lässt der Mann den Hammer sinken, wirft den Nagel in einen Eimer, nimmt den nächsten verbogenen Nagel vom Boden und fängt wieder mit dem gerade Klopfen an. Und jetzt du, Anna zögert, probier es, verlangt Marie, oder traust du dich etwa nicht? Also gut, Annas Herz klopft schneller, schließlich holt sie tief Luft, dann schreit auch sie, aufhören. Du Depp, flüstert Marie ihr zu, mach schon. Und Anna echot mit Innenbrunst, du Depp. Und der Mann hält tatsächlich inne, lässt den Hammer sinken und der rostige Nagel fällt mit einem leisen Pling zu den anderen in den Eimer. Aber was tut der Mann, wenn er alleine ist? Trischt er dann den ganzen Tag und die ganze Nacht mit dem Hammer immer auf denselben Nagel ein? Wäre dem Deppen zuzutrauen, ist Marie überzeugt. Vielleicht. Anna zuckt mit den Schultern. Sie kann es sich bloß nicht vorstellen, warum jemand etwas so Nutzloses tun sollte. Vor dem Trakt mit den Dienstwohnungen lehne große, schlanke Soldaten mit kräftigen Gesichtern in grauen Uniformen eine Hand in der Hüfte wie verbogene Nägel. In den Mundwinkeln hängen Zigaretten, die stinken und fressen sich selbst auf. Seit ein paar Wochen sind die Männer nun schon in der Anstalt einquartiert. Am Anfang haben die Bewohner wissen wollen, was das soll, warum hier bei ihnen, warum nicht woanders. Aber immer mehr Patienten waren über Nacht sang- und klanglos verschwunden, immer mehr Angestellte in den Krieg gezogen. Zimmer, ganze Wohnungen standen leer. Aber werden wir so nicht zum Ziel des Feindes? Wird der Feind nicht wegen der Soldaten Bomben auf uns werfen? Als dann aber wochenlang nichts dergleichen geschehen ist, haben sich die Leute an die Anwesenheit der jungen Männer gewöhnt. Und die meiste Zeit lungern die Soldaten ohnehin nur schweigend herum, als würden sie nichts anderes zu tun haben, als darauf zu warten, dass die Zeit vergeht, dass der Krieg vergeht. Die Soldaten werden uns den Kopf abreißen, weil wir im verbotenen Hof gewesen sind. Pff, faucht mal in mir, reißt niemand den Kopf ab. Sie verschränkt die Arme vor der Brust. Wartet doch mal. Sie haben den Dünsten zu ihnen herübergeschickt, dessen Uniform um seinen knochigen Körper flattert. Ich will mit euch. Der Soldat schiebt die Lippen hin und her, als wöge er die Worte ab, als gäbe es noch andere, bessere als die, die ihm als erstes eingefallen sind. Wie heißt ihr? Und während Anna noch überlegt, ob sie die Frage eines Soldaten nach ihrem Namen mit Johanna beantworten muss, ihrem Taufnamen, oder mit Anna, wie sie von allen genannt wird, weil ihr Bruder Otto, als er ein Jahr gewesen ist, Johanna nicht hat aussprechen können. Da platzt Marie heraus, ich bin ich. Die Blicke des Soldaten hüpfen ein paar Mal zwischen Marie und Anna hin und her. Und deine Mutter, der Soldat unterbricht sich abermals, setzt sich auf, setzt kurz darauf erneut an. Wo ist er, dein Vater? Wessen Mutter, wessen Vater? Anna schließt die Augen und überlässt ihm die Entscheidung. Du bist gemeint. Natürlich, Maries Mutter, Maries Vater. Wie hat sie nur einen Augenblick lang glauben können, dass die Soldaten sich für ihre Eltern interessieren würden? Dabei sind es doch nur die Kleider, die Frisur, die Hüte mit den Fasanenfedern, die Maries Mutter zu dem machen, was sie darstellt. Wenn man ihr das alles wegnehmen würde, bliebe von der Frau Primar nicht viel mehr übrig als mit Stroh gefüllte Gliedmaßen, ist der Vater überzeugt. Deine Mutter, unterbricht der Soldat Annas Überlegungen. Wie heißt sie? Anna öffnet die Augen. Er zeigt auf sie. Ihr bleibt der Mund offen stehen. Marie verdreht die Augen, als wäre es Anas Schuld, dass der Soldat sich nach ihrer und nicht nach Maries Mutter erkundigt hat. Marianne, sagt Anna leise. Bist du wahnsinnig? flüstert Marie. Ich würde ihm niemals einen Namen verraten, weder meinen eigenen noch den meiner Mutter. Aber warum denn nicht? Was ist falsch daran? An diesem Tag im April findet Anna den Vater ausgestreckt auf dem Sofa. Obwohl ihm die Mutter schon oftmals gesagt hat, dass er sich nicht so aufreiben, nicht so aufopfern soll für seine Patienten, kommt der Vater mittags sonst nie von der Station herüber, um sich für eine Stunde aufs Ohr zu legen. Auf Zehenspitzen geht Anna zu ihm, hockt sich auf den Holzboden, dorthin, wo sein Kopf auf einem Kissen ruht. Sie spreizt die Finger zu einem Kamm, frisiert seine schönen, schwarzen, festen Haare. Wie alles am Vater riechen auch seine Haare nach der guten Seife. Sie riechen nach Minze und Sandelholz. Der Vater öffnet und schließt die Augen gleich wieder, als hätte er nur sicher gehen wollen, welches der beiden Kinder ihn kämmt. Anna oder Otto. Als die Mutter zum Essen ruft, zerrt Anna den Vater, bis er sich endlich aufsetzt. Über dem Esstisch hängt das Bild des Führers, im Winkel der Eckbank ein Kreuz. Die Mutter faltet ihre Hände, Anna tut es ihr gleich. Otto muss zweimal und auch noch ein drittes Mal von der Mutter zum Händefalten aufgefordert werden. Schließlich verknotet er die Finger zu einem wilden Durcheinander. Komm, Herr Jesus, sei unser Gast und segne, was du uns beschert hast. Zwei Kinder stimmen und die Stimme der Mutter sprechen das Gebet. Der Vater spricht nicht mit. Kaum haben die Mutter und die Kinder zu Ende gesprochen, gibt er zum Besten, ich glaube weder an den einen noch an den anderen, weder an Gott noch an den Führer. Otto lacht. Seid still, ermahnt die Mutter die beiden. Ich lasse mir den Mund nicht verbieten, widerspricht der Vater nicht in meinen eigenen vier Wänden. Ich auch nicht, krakeelt Otto. Jetzt ist aber wirklich Schluss, befiehlt die Mutter und fixiert Anna. Und dass du bloß nicht mit der Marie darüber redest, über nichts, was innerhalb dieser vier Wände gesprochen wird. Mit dir rede ich sowieso nie wieder, sagt Anna. Wieso das denn? Die Mutter wundert sich, weil sie eine blöde Kuh ist, umso besser. Und jetzt wird gegessen. Es ist Donnerstag. Am Donnerstag gibt es Spinat und Spiegeleier. Heute hat die Mutter nur ein Ei bekommen. Das kriegt der Vater. Aber ehe er es essen kann, heulen die Sirenen auf. Ist der Vater bei Fliegeralarm zu Hause, muss er in den Dienst. Ist er auf der Station, bleibt er dort. In der Wohnung liegt ein Tischtuch bereit, in das die Mutter rasch das Wichtigste verpackt. Ein Stück Brot, eine Flasche mit Wasser, Arnas Puppe, Ottos Spielzeug. Anschließend hebt sie den schreienden Otto in den Wagen, legt ein Brett drüber, setzt Arna drauf und los geht's. Die anderen Bewohner der Stiege überholen sie, drängen an ihnen vorbei. Alle wissen, die Schnellsten überleben am ehesten. Aber die Mutter kann mit den Kindern und dem Wagen nicht schneller. Jedes Mal kommen sie als Letzte im Keller an. den Kindern und dem Wagen nicht schneller. Jedes Mal kommen sie als Letzte im Keller an. Dort hocken sie dann alle zusammen auf dem Boden, zittern, schwitzen, riechen nach Angst. Früher oder später fangen immer welche zu beten an. Da wird die Angst nicht weniger, sondern mehr. Am schlimmsten aber ist es, wenn welche zu singen anfangen, wenn die hohen Stimmen der Frauen durch die Räume wabern. Ich mache einen kleinen Sprung. Es kommt in dieser Wohnung, dieser Dienstwohnung, in der der Vater mit der Familie lebt, zu einer Hausdurchsuchung durch die SS. Der Vater wird für eine Nacht inhaftiert und kommt am Morgen wieder zurück und danach hat sich etwas verändert. Gegen Mittag bekommt der Vater so hohes Fieber, dass er nicht mehr in die Arbeit gehen kann, weder heute noch an den folgenden Tagen. Manchmal schleicht Anna sich zu ihm, hockt sich neben das Bett, spreizt die Finger zu einem Kamm, greift in seine Haare und versucht sich in den Geruch der Seife zu verwickeln, in den Geruch nach Minze und Sandelholz. Das aber wird von Tag zu Tag schwieriger. Irgendwann ist da nur noch der scharfe Krankengeruch. Meist schläft der Vater. Wenn er wach ist, verlangt er nach Wasser. Anna bringt ihm ein Glas, gefüllt bis zum Rand. Er bittet sie, vorsichtig einen Schluck zu trinken, sonst würde er es verschütten. Erst trinkt sie, dann trinkt er an derselben Stelle, an der ihre Lippen das Glas berührt haben. Einmal, als sie das Zimmer betritt, steht der Vater am offenen Fenster, stützt sich mit beiden Händen am Fensterbrett auf, die Finger gespreizt wie Krallen. Er blickt die grauen Mauern der Anstalt hoch bis in den Himmel. Anna stellt sich neben ihn. Ein Vogelschwarm zieht über ihnen hinweg. Das ist alles, was ich noch zu sehen bekomme, sagt der Vater. Mauern, Himmel und manchmal Vögel, die in den Süden ziehen. Und wenn sie wiederkommen, werde ich nicht mehr sein. Der Vater senkt den Kopf und tapst zurück zum Bett, die Arme nach vorne gestreckt, um sich bei nächst bester Gelegenheit festhalten zu können. Daraufhin liegt der Vater neun Tage lang im Delirium. Fiebert redet jetzt mit einer hohen Stimme wie der eines Kindes. Was er redet, das kann man nicht mehr ernst nehmen. Der Primar kommt am Vormittag und am Nachmittag und manchmal sogar nachts. Die Mutter sitzt am Bett des Vaters, starr und wortlos. Sie vergisst darauf, Essen für die Kinder zu machen und die Nachbarn stellen etwas Warmes vor die Tür. Dann redet der Vater gar nichts mehr. Das Fieber lässt nach. Schließlich ist es vorbei. Das Fieber, seine Kraft, Vaters Leben. Die Mutter öffnet die Fenster. Es kommen fremde Leute in die Wohnung. Die Kinder werden in den Hof geschickt. Er ist gegangen, sagen die Leute. Und wo ist er jetzt, fragt Otto. Es stimmt nicht, was die Leute sagen, behauptet Anna. Er ist noch da. Willst du ihn sehen? Otto wirft sich auf den Boden, strampelt mit den Füßen und schreit. Er sieht aus, als würde er schlafen, versucht die Mutter ihn zu beruhigen, redet sanft auf ihn ein, setzt sich zu ihm auf den Boden. Nichts hilft. Otto weigert sich. Anna geht mit der Mutter in die Kapelle der Anstalt, wo der Vater in einem offenen Sarg aufgebahrt ist. Sein Kopf ruht auf einem weißen Kissen, seine Augen sind geschlossen, die Haare akkurat gescheitelt und er trägt den Anzug, den er bei der Ausfahrt mit dem Auto des Primars getragen hat. Er sieht ganz und gar nicht aus, als würde er schlafen, schon alleine, weil niemand in einem Anzug schläft. Anna geht ganz nah zum Vater hin, zieht vorsichtig Luft durch die Nase hoch. Der Vater riecht jetzt nicht mehr, weder nach der guten Seife noch nach Krankheit. Die Mutter seufzt und sagt, er ist nicht nur an dieser Krankheit gestorben, sondern, fragt Anna vorsichtig, der Leopold hat das alles nicht ausgehalten, den Krieg, die Soldaten, die verschwundenen Patienten. Er wollte nicht mehr leben, sagt die Mutter, auch weil ich der Marie erzählt habe, dass er weder den einen noch an den anderen glaubt? Die Mutter sieht zu Anna hinunter. Dann schüttelt sie den Kopf und sagt, das ist saudumm von dir gewesen, aber deshalb stirbt man nicht. Bist du sicher? Ja, ich bin sicher. Am Tag des Begräbnisses sieht Anna die Mutter zum ersten Mal einen Hut tragen. Er ist schwarz, hat eine breite Krempe, eine blau-grün schillernde Feder steckt im Hutband. Die Mutter hat ihn von der Frau Primat geliehen und sie sieht sehr schön damit aus. Anna hat ein Kleid von Marie an. Sie hasst dieses Kleid, aber in dem ganzen Durcheinander nimmt sie es hin. Die Trauergäste versammeln sich in der Kapelle. Der Sarg ist immer noch offen. Otto hält sich die Ohren zu. Du musst dir die Augen zuhalten, wenn du ihn nicht sehen willst, sagt Anna. Aber Otto hört nicht auf sie. Sogar ein paar Soldaten sind da, auch der Dünne mit der schlackernden Uniform. Als Anna ihn entdeckt, hat er gerade seinen Blick auf die Mutter geheftet. Er sieht sie an, als würde er nie wieder wegschauen wollen. Der Leopold wurde als Sohn eines Bauern geboren, sagt der Pfarrer. Als sein jüngerer Bruder vor ihm geheiratet hat, war auf dem Hof kein Platz mehr für ihn. Er ging in die Stadt, lernte viel und wurde klug. Als er hinzufügt, dass der Vater verstanden hat, dass man mehr Geld verdient, wenn man Krankenpfleger bei Geisteskranken und nicht in einem gewöhnlichen Spital ist, lachen ein paar. Dann kommen vier Männer, legen den Deckel auf den Sarg, setzen Nägel auf das Holz und schlagen mit Hämmern darauf. Die Nägel sind rostig, aber gerade. Vielen Dank. Applaus Vielen Dank Andreas, ja das ist sozusagen der entscheidende Moment im Leben von Johanna. Ab dann wird alles anders, die Familie kommt zum Bruder des Vaters auf dem Bauernhof in das Dorf und von da an entwickelt sich sozusagen ihr Leben weiter. Wie bist du darauf gekommen, einen so biografischen Roman zu schreiben? Du hast es erwähnt, wir folgen Johanna mit ihren unterschiedlichen Namen, in unterschiedlichen Szenen, in unterschiedlichen Alters, im unterschiedlichen Alter, im Grunde genommen chronologisch von ihrer Kindheit weg, von dem Beginn, den du gelesen hast, bis ins hohe Alter. Was sind die Hintergründe für diese Art biografischen Romanen? Ich muss ein bisschen ausholen. Und ich lasse Sie ein bisschen ins Nähkästchen blicken, was für das Verständnis des Romans, glaube ich, nicht nötig ist. Aber ich fange mal so an. Ich habe eine Tante und die Tante heißt Hansi. Und ich freue mich sehr, dass Tante Hansi heute da ist. da ist. Und alles begann mit dem Geburtstag meiner Mutter, die auch heute da ist. Ihr 75. Geburtstag war Anlass für mich, da ich die Geburtstagsrede halten sollte, mit den Festgästen im Vorfeld, es gab ein Fest, es waren Leute eingeladen, zu besuchen und ihnen drei oder vier Fragen zu stellen. Und ich habe daraus ein Hörbild für meine Mutter gebastelt. Und im Rahmen dieser Recherche bin ich auch bei meiner Tante Hansi gewesen. Und meine Tante hat einfach so großartig erzählt, so farbenfroh erzählt, so poetisch erzählt und sie hatte oder hat eine Gabe, die ich besonders interessant fand. Sie konnte von Ereignissen so berichten, als wäre sie dabei gewesen, wenn auch ganz klar war, dass sie nicht dabei gewesen sein kann, wie zum Beispiel, wie ihre Eltern sich kennengelernt haben. Also sie hat das wirklich so erzählt, als wäre sie daneben gesessen und hätte das beobachtet. Und nach diesem Geburtstag, eigentlich noch gar nicht, um darüber zu schreiben. Ich fand das interessant, in meiner Verwandtschaft mal so eine Erzählung zu hören, wie war das all die Jahre und all die Jahrzehnte. Und dann habe ich meiner Tante einen Brief geschrieben und habe ihr diesen Eindruck oder von dieser Begegnung erzählt und von dem Wunsch, sie zu befragen und Interviews zu machen. Und ich bin dann sechsmal zu ihr gefahren. Sie hat immer gekocht, Schweinebraten gekocht. Ich war dann erschöpft und sie hat gesprochen. Und das habe ich aufgenommen. Und auf Basis dieses Materials habe ich dann, und deshalb sage ich, es ist nicht wichtig, diese Geschichte zu kennen, auf Basis dieses Materials habe ich diese Figur Johanna entwickelt. Und ich glaube, das müssten Sie meine Tante fragen, wie viel diese Figur wirklich mit ihr zu tun hat, aber ich glaube, das ist nicht wirklich relevant. Figur wirklich mit ihr zu tun hat, aber ich glaube, das ist nicht wirklich relevant. Ich habe eine Figur entwickelt, ich versuche es mal so zu beschreiben, der Anspruch meiner Johanna ist, in ihrem Sinne erfolgreich zu sein. Das heißt, einen Mann zu heiraten, Kinder zu bekommen, ein Haus zu bauen. Und ihr Anspruch war nie, glaube ich, ich spreche jetzt über meine Figur, glücklich zu sein. Das war nicht der Anspruch. Und für dieses Erfolgreichsein musste sie in ihrem Leben viele Entscheidungen treffen. Und der Hintergrund ihrer Entscheidung war immer die Frage, gewinne ich mehr oder verliere ich mehr? Und sie hat sich immer dafür entschieden, wo sie mehr gewinnt. Und diese Entscheidungen hat sie, meine Figur, und ich glaube auch meine Tante, mit einer großen inneren Freiheit getroffen. Sie hat, und das werden wir in diesem Buch sehen, Johanna trifft an einem gewissen Punkt die Entscheidung, einen Mann zu heiraten, der am Polio erkrankt war. Und das tut sie in meinem Roman gegen die Widerstände, ich spreche jetzt lieber nur von meinem Roman, gegen die Widerstände ihrer Umwelt. Aber auch da begleitet sich die Frage, was gewinne ich mehr oder verliere ich mehr? Und das ist, ich habe heute mit einer Journalistin gesprochen und die hat sehr schön beschrieben, dass sie sich, und das empfand ich als ein Kompliment, sie hat gesagt, ich tat mir anfänglich so schwer zu verstehen, warum sie sich an verschiedenen Stellen so entschieden hat. Und ich glaube, sie tut es, weil sie nicht auf Konventionen achtet, weil sie weiß genau, was sie will und weil sie nicht auf Glück aus ist. Da ich selber weniger innerlich frei bin als diese Figur, schenke ich ihr am Ende des Romans ein Liebesglück. Sie lernt jemanden kennen, mit fast 80 Jahren. Und dieses Liebesglück ist aber so unkonventionell, dass ich, so wie ich hier sitze, vermutlich nicht den Mut hätte, mich darauf einzulassen. Meine Figur tut es aber. So ist ein großer Bogen, woher ich das Material habe und was ich daraus gemacht habe. Also du hattest sehr viel Material, du hast aber auch dann natürlich die Entscheidung treffen müssen, was nehme ich in dieser Erzählung auf, was lasse ich weg, was sind die wesentlichen Momente, in denen wir über Johanna erfahren, welche Entscheidungen sie trifft, welche Persönlichkeit sie auch entwickelt. Und das ist ja auch eine Entwicklung tatsächlich dieses Kindes, das dann zur jungen Frau wird, zur Jugendlichen, die dann in die Schweiz geht, einen Brief schreibt und in die Schweiz geht. Wir alle haben irgendwie ein Bild von den 50er Jahren, von den 60er Jahren, von der Nachkriegszeit grob. Die, die es nicht miterlebt haben, haben so ein paar Schlagworte im Hinterkopf. Wir sagen, es ist eine Zeit, in der das Wirtschaftswunder langsam beginnt, in der das Wirtschaftswunder langsam beginnt, in der aber Frauen immer noch die Unterschrift ihres Mannes brauchen, wenn sie arbeiten gehen wollen, wenn sie ein Bankkonto eröffnen wollen. Wie ist das für eine junge Frau, und ich sage jetzt hier ausdrücklich aus einem kleinbürgerlichen, auch teilweise bäuerlichen Milieu, weil sie ist dann wieder im bäuerlichen Milieu beim Onkel. Welche Möglichkeiten gab es in dieser Zeit für Frauen, aus dieser Starre auszubrechen, die die gesellschaftlichen Konventionen für sie eigentlich vorgesehen haben, für den Lebensweg? Was macht Johanna so besonders, mit diesen Konventionen zu brechen? Sie hat etwas Widerständiges an sich. Und ich lege, glaube ich, eine Spur, Sie haben es gehört, das erste Kapitel gehört dem Vater oder dem Sterben des Vaters. Und der Vater spielt über das ganze Leben hin eine Rolle, vor allem der Geruch des Vaters und der Vater spielt über das ganze Leben hin eine Rolle, vor allem der Geruch des Vaters. Der Geruch des Vaters ist ein Motiv, das immer wieder vorkommt. Und diese Stelle habe ich ausgelassen, im Vater ist schon etwas Widerständiges. Also es wird angelegt, dass der Vater eventuell gegen, das kann ich auch so biografisch sagen, also das Vorbild ist das Niedernhardt hier, also die Anstalt wendet sich offenbar gegen den Abtransport von Kindern nach Hartheim oder wie immer das historisch genau war. Und also es gibt so etwas Widerständiges in der Familie. Wir erfahren das aber nicht ganz genau, weil ich wirklich nur die Perspektive, vor allem in dem ersten Kapitel, des Kindes erzähle. Das heißt, wir erfahren nur, was das Kind mitbekommt. Und das ist aber irgendwie in sie gepflanzt. Und ich habe dann, ich sage es mal ein bisschen technisch, ich habe dann verschiedene Situationen gesucht, an denen sie diese Widerständigkeit, ich sage mal, ausprobieren kann. Sie kommt dann ins Dorf, du hast das erwähnt, und sie wird in einen Kirchenchor aufgenommen, wo Kinder singen, und sie fühlt sich da, sie kann nicht singen, und wird aber mehr oder weniger gezwungen, da mitzutun, und sie sagt dann, ich will das nicht, aber ich rebelliere auf meine Art und Weise, und sie beschließt dann, im Weihnachtsgottesdienst einfach so falsch zu singen, dass der ganze Gottesdienst in sich zusammenbricht. Und das ist sozusagen ihre erste große Tat. Und dann kommt etwas dazu, sie begegnet im Laufe ihres Lebens immer wieder nennen wir es jetzt so starken Frauenfiguren, also die selber eine Selbstständigkeit haben. Beispielsweise in diesem Dorf gibt es einen kleinen Lebensmittelladen und da gibt es Irma, die selbst ein behindertes Kind hat, deren Mann im Krieg ist und die als die Gottlose gilt, weil sie als Einzige im Dorf nicht in die Kirche geht. Also sie begegnet immer wieder diesen Frauen, da sagt sie auch mal, ich will mal so werden wie du und Irma fragt dann, was meinst du wie ich, sagt sie gottlos. Das meint Johanna natürlich so nicht, weil sie das eigentlich gar nicht begreifen kann, aber es gibt eine Stärke in der Frau, die ihr gefällt und das nimmt sie natürlich nur als Kind wahr und als Kind auf. Und das hilft ihr dann im Laufe ihres Lebens, ja, Entscheidungen zu treffen, wie ich sie vorne beschrieben habe. Und ich glaube, so etwas, du hast es richtig gesagt, wir haben so Schlagworte über Zeiten im Kopf. Ich kann mich erinnern, ich bin kurz nach der Wende in die damals Ex-DDR gekommen und hatte auch so ein Bild von der DDR im Kopf. Und ich hatte jemand gefragt, naja, aber darüber, davon ging ich aus, ein bestimmtes Thema, konntest du doch nicht sprechen. Und er sagt, natürlich konnten wir darüber sprechen. Also es gab, man hat so Bilder im Kopf, aber es gibt natürlich immer Figuren, wenn wir jetzt von einem Roman sprechen oder Menschen, die anders sind. Und die sind die Interessanten. Es ist wahrscheinlich ein bisschen eine schwierige Frage, aber wie stellt sich das Verhältnis zwischen biografischem Material und Fiktionalem dar? Also du hast ja tatsächlich auch relativ viel selber in diese Erzählung, in diese Figur einfließen lassen. Wo sind für dich die Grenzen und Verschiebungen, dass du sagst, okay, ich will hier eigentlich die biografische Integrität wahren, auf der einen Seite, auf der anderen Seite, auch wenn du sagst, okay, die Hintergründe, warum ich dieses Buch geschrieben habe, sind gar nicht so relevant für diese Geschichte zum Lesen. Du wolltest vor allen Dingen auch einen eigenständigen Roman schaffen, der in sich funktioniert und das ist dir gelungen. Aber wie sehr hast du sozusagen mit diesem Verhältnis zwischen dem Zeitzeugenentum auf der einen Seite und dem Fiktionalisieren, dem Zusammenstellen, dem Raffen auch vielleicht von Zeitabständen, von Szenen, wie sehr hast du da mit dir selber gerungen? Ja, ich habe mir insofern eine Tür für alle Freiheit geöffnet. Ich habe es vorher erwähnt, ich fand es so schön, dass meine Tante über Dinge erzählen konnte, an denen sie nicht teilgenommen hat, als wäre sie dabei gewesen. Und auch das Erzählen über das eigene Leben, das kennen Sie vermutlich von sich, ist ja nichts unbedingt Authentisches. Man erzählt, woran man sich erinnert, man erzählt, was man gerne erzählt. Und ich habe quasi eine Schicht drüber gelegt. Ich habe aus dieser Erzählung, niemand weiß, was wirklich geschehen ist, an manchen Punkten vielleicht sogar meine Tante nicht, sondern sie erzählt es, so wie sie es heute in Erinnerung hat. Und ich habe nochmal eine Schicht drübergelegt, um die Figur zu schaffen, die ich kreieren wollte. Meine geheime Hoffnung ist, wenn meine Tante das Buch liest, dass sie am Schluss sagt, es steht zwar vieles drin, was ich ihm nicht erzählt habe, aber es hat trotzdem sehr viel mit mir zu tun. Ich weiß nicht, ob das so ist. Also das wäre sozusagen, dann wäre das Experiment geglückt, sage ich mal. Und es ist natürlich ein Experiment, auf den sich meine Tante eingelassen hat, weil ich sie auch gefragt habe, ob ich das machen darf, und auf das ich mich eingelassen habe. Und der Leser muss sich nicht darauf einlassen, weil er kennt nur diesen Roman. Ja, dann freue ich mich sehr, dass dieses Experiment geglückt ist, weil ich glaube, aus meiner Sicht kann ich das zumindest sagen. Und ich danke dir sehr herzlich, lieber Andreas Jungwirth, wir machen jetzt einen fliegenden Wechsel. Bitte, einen Applaus für Andreas Jungwirth. Applaus Eine, wie man es auch nennen will, Biografie, literarische Biografie, ein biografischer Roman ist auch indienrot. Und bevor wir auch wieder ins Gespräch gehen, möchte ich dich, liebe Nathalie, auch um deine Lesung. Gleich um meine Lesung. auch um deine Lesung. Gleich um meine Lesung. Ja, du hast gesagt, es gibt viele Parallelen mit Andreas Buch. Die Stelle, die ich als erste ausgesucht habe, die gegen Ende ist, ist auch tot. Im Grunde hätte diese Stelle ganz am Anfang sein können, weil das Amrita Shergil unter tragischen Umständen sehr jung gestorben ist. Sie war 1913 geboren, ist schon 1941 gestorben, also mit 28, unter noch immer unerklärten Umständen. Also dass sie jung gestorben ist und dass sie überhaupt stirbt, kann man annehmen, dass es in einem Biografischen Roman erwähnt wird. Das ist aber da ganz am Ende. Diese Stelle möchte ich lesen und dann was Fröhlicheres. Auslöschen der Lampe im Morgenlicht. Im Halbschatten der Morgendämmerung haben sie sie gebadet und sie in einem weißen Sari gehüllt. Ein Kaschmir-Schal, rotes Zinnoberpulver im Scheitel ihres Haars. Ihre Lieder, rosengleich, ihre Brauen geschwungen wie ein Bogen. Im Rot der aufgehenden Sonne haben liebende Hände ihren Leichnam getragen. An der Batschai-Moschee und am Vorvorbei bist du den Ufern des Flusses Ravi. Bei jedem Schritt das Klirren ihrer Armreifen. Hier sind keine steinernen Gads, die zum Wasser hinführen, nur die sandigen Ufer. Der Fluss ist breit und ruhig. Es ist Winter, es ist Ebbe. Ein Sonntag im Dezember. Frühwind, die Kräuselungen des Wassers wiegen die ersten Fischerboote und silbrig glänzende Lotusblätter. Ein streunender Hund, weidende Büffel, schwärmende Vögel. Ein Jogi sitzt halbnackt vor dieser Flusslandschaft, sein langes, vires Haar ist mit Asche bedeckt. Der Scheiterhaufen liegt bereit, das Holz geschichtet und eine Bahre aus Bambus. Am Rita wird darauf gelegt. Freunde haben Blumen gebracht, Jasmin und Ringelblumen. Blüten und Flugsandel werden verstreut und mit Ki benetzt. Ihr Vater führt den Ritus durch. Der alte Löwe weißer Mänen bacht, still wie der Fluss, seinen schwarzen Blick getrübt, entzündet den Scheiterhaufen und sinkt in Kirtan-Sohila. Heuchelwerk ist der Wind, der mit kühlem Duft von Süden weht. Bald züngelt Rauch, das Feuer lodert, die Flammen brennen lichterloh, Karminrot, Krabbrot, Indienrot. Nun ist Schweigen, nur noch das Knistern des Feuers und das Schluchzen der Mutter. Ihr schwarzes Kleid weht in der leichten Brise. Sprühende Funken steigen in den Himmel, die Blumenblüten flattern auf farbenprächtig. Und in der Stille der Glut vernehmen wir das Knacken des berstenden Schädels. Ein paar Tage später wurde ihre Asche eingesammelt und im kühlen Silberschein des Mondes in den Fluss gestreut. Schöne Tage, nicht weinen, wenn sie vergangen, sondern lachen, dass sie gewesen. Seit dem 5. Dezember 1941 warten vier schwarze Büffel auf ihren letzten Pinselstrich. Last Painting. So. Es geht eigentlich weniger um den Tod der Amrita Shergill als um den Tod einer anderen Figur, die in ihrem Leben sehr wichtig war. Und das bildet die Rahmenhandlung des Romans. Es gibt eingangs eine erste Szene, wo man diese Person sieht, in der Mitte und ganz am Ende. Ich verrate nicht, um wen es sich handelt, aber eine wichtige Figur. Sollen wir zur Biografie der Amrita noch ein bisschen? Du hast schon gesagt, sie war in Budapest geboren, 1913, also kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Ihre Mutter war Ungarin, war Opernsängerin, hatte bei Puccini gelernt und war eine Mondaine, also hat Salon geführt in Budapest, wo sie die berühmtesten Schauspielerinnen, Musikerinnen, Philosophinnen der Zeit bei sich empfangen hat und es wurden viele Feste gefeiert. Und bei einer Indienreise 1912 trifft sie auf ihren zukünftigen Mann und Vater der zwei Töchter, Gil, ein indischer Sikh, der ein Gelehrter war, der sich mit viel persischer Literatur, Sanskrit-Literatur beschäftigt hat, Miniaturen studiert und auch in politisch aktiven Kreisen war für die Unabhängigkeit Indiens. Die Mutter beschließt, dass sie heiraten, die zwei, in Lahore, damals noch Indien, noch Kolonialindien, englisches Indien, jetzt Pakistan. Und die Mutter setzt zur Bedingung, dass wenn sie Kinder bekommt, dass sie in Ungarn, in Budapest auf die Welt kommen sollen. Deswegen kommt sie schwanger 1912 zurück nach Budapest. Und da der Krieg dann ausbricht, wachsen diese zwei Mädchen, 13 und 14 geboren, die kleine Schwester Indira, müssen sie in Europa bleiben bis nach dem Krieg und können erst 1921 zurück nach Indien. Also diese Kindheit in der österreichischen, ungar-österreichischen Monarchie aufgewachsen, in diesen Salons gelebt und ab 1921 kehren sie zurück nach Indien und das ist für die zwei Mädchen das erste Erlebnis, wie wirklich dieses Indien des Vaters, von dem er vermutlich viel erzählt hat, also das habe ich Ihnen in den Mund gelegt, aber ich nehme stark an, dass er viel erzählt hat. Entdecken Sie dieses Land und ich nehme auch an, dass die Amrita schon als Kind mit acht Jahren, als Jan kommt, das erste Mal diese Liebe zu Indien und zu den Menschen dort, zu den einfachen Menschen entwickelt hat und aus diesem Grund dann als erwachsene, fertig ausgebildete Malerin in Paris beschließt, 1934 endgültig nach Indien zurückzugehen. Und von dem Tag an, dann hat sie noch sieben Jahre zu leben, aber von dem Tag an malt sie in einem ganz anderen Stil, mit ganz anderen Motiven. Also da sind es nicht mehr diese Salonmalerei oder Plenärmalerei von Landschaften rund um Paris oder von Aktbildern von Kommilitonen, also da waren ganz viele berühmte Maler aus der Zeit, die sie abgebildet hat und die sie abgebildet haben, also in beiden Richtungen, sondern es sind in Indien ab 1934 Menschen von der Straße, arme Leute, Bettler, viele Kinder, Dorfszene, die ganz einfach sind und in der Farbgebung auch nicht mehr so bunt, grell und vollständig in der Farbpalette, sondern nur noch diese Erdtöne haben, die es in Indien gibt. nur noch diese Erdtöne haben, die es in Indien gibt, also diese Farbe der Pigmenten in Ocker, Brauntöne, grün, Olivgrün, also diese gedämpfteren Tönen, ist ihr neuer Stil. Von dem Tag an beschließt sie auch, sich nur noch indisch zu kleiden, also sie hat nicht mehr die schicken Kleider mit Perlenkette, Pelzkragen, die sie in Paris getragen hat. Sie verbietet ihrer Mutter, sie schreibt ihrer Mutter, hör endlich auf mir Pullover zu stricken oder Jäckchen zu stricken, ich werde sie nicht tragen, sie trägt nur noch Saris und Sandalen und traditionellen Schmuck, wie Jorgi sie so schön abgebildet hat. Das ist so eine. wie Jorgi sie so schön abgebildet hat. Das ist so eine. Ja, und ab 1934 lernen sie langsam Leute aus der Kunstszene und auch Kunsthistoriker kennen, die zu ihrer Bekanntheit beitragen, unter anderem und zwar vor allem der Jurist und Kunsthistoriker und Zeitungskritiker Karl Kandalavala, der eine Art verwandte Seele war. Ich finde auch auf den Fotos schauen sie sich recht ähnlich und so eine Szene habe ich auch beschrieben, wo sie zusammen sind und wo man diese Ähnlichkeit sieht. wo sie zusammen sind und wo man diese Ähnlichkeit sieht. Und er bietet ihr an, sie lernen sich kennen bei ihrer ersten Ausstellung im Taj Mahal Hotel, wo eine große Kunstgalerie damals war in Bombay. Und er bietet ihr an, über ihre Kunst zu schreiben und auch eine Fotosession mit ihr zu machen. Also es gibt wirklich diese, wie nennt man diese, planche Kontakt, also diese 3x4, wo es alle Sessionen eine Fotosession gibt. Wie nennt man so einen? Von Fotografen gibt es da keine? Da weiß ich auch nicht. Wo man dann aussucht, wo man sich anschaut mit der Lupe, welche von denen will man für die Zeitung aussuchen. Und er hat neun gemacht, neun oder zwölf, ich weiß es nicht, in seinem Wohnzimmer wahrscheinlich. Also sie sind bekannt, diese Fotos, ich habe sie gefunden. Und basierend auf dieser Fotosession, die die zwei zusammen gemacht haben, habe ich eine Szene geschrieben, die möchte ich jetzt lesen. Also das ist Indien und das ist dann schon im Jahre 1937, glaube ich. Vielleicht könnte ich da einschieben. Ich habe auch wie Andreas eigentlich zwei Textgattungen. Also Gattungen sind es vielleicht nicht, aber zwei Stile. Das eine sind, weil das war notwendig, um diese sehr komplizierte Chronologie, wir reden von der Weltgeschichte, ein halbes Jahrhundert lang, also zwei Weltkriege, die Teilung Indiens, der Streit mit dem Pakistan und diese Völkerwanderungen, die es gegeben hat, die Judenproblematik auch, weil ihr Cousin, wenn sie später heiratet, ist auch Jude, muss deswegen nach der Hochzeit doch Europa verlassen. Also um all diese Verschränkungen der Zeit doch zu erklären, dass man mitkommt und dass daraus eine Biografie entsteht, musste ich solche, also glaube ich, dass ich es musste, solche chronologische erklärende Texte schreiben. Aber ursprünglich sind die ersten Texte entstanden, die nur kleine Filmszenen waren. Ich habe gearbeitet mit Fotos aus der Zeit, ganz viele Fotos, die der Vater um Rausch Agile gemacht hat, weil er auch fasziniert war von allen Techniken der Zeit, alle Tonaufnahmemöglichkeiten. Er hat viele Geräte besessen für Fotografie. Er war einer der Pioniere der Fotografie, schon am Anfang des 20. Jahrhunderts und hat alles Mögliche dokumentiert. Familien, also die Häuser, die Interieur, und mit denen konnte ich sehr viel arbeiten, so wie die Familie gekleidet war, die Mädchen in der Kindheit, in den Salons, es gibt auch Szenen, Ballszenen, die er fotografiert hat. Er hat sich auch sehr, sehr viel fotografiert, und zwar war das ein indischer Original, also er ist wirklich auch in Budapest oder in Dörfern spazieren gegangen mit dem Jodhpur, also mit der kurzen Hose, knielangen Hose, mit dem großen Turban, mit so einem langen weißen Bart und so einer Wolljacke, wie Tolstoi sie getragen hat, sein großes Vorbild. Er war Vegetarier und hat gar keinen Alkohol getrunken, was für die Ungarn vielleicht die größte Schrägheit war, dass ein erwachsener Mann keinen Alkohol trinkt und kein Fleisch isst. Ja, und er hat sich fotografiert, immer in allen möglichen Aufmachungen, aber auch nach dem Fasten, weil er immer wieder gefastet hat und es gibt Fotos als 40-Jährigen noch mit dem dunklen Bart, nur mit einem Ländenschutz à la Gandhi ein bisschen, stehen mit sehr, sehr langen Haaren, mit offenen Haaren und nicht im Turban versteckt, wie die Siksi immer tragen müssen, immer versteckt im Turban, wo er vor einem Spiegel steht, nach 15 Tagen Fasten. Und dann gibt es ein Foto, vielleicht mit 55, nach drei Wochen Fasten, wo er wieder so halbnackt dokumentiert, wie er dieses Fasten tatsächlich durchgezogen hat. Also wirklich sehr überraschende Fotos und als ich die alle entdeckt habe, habe ich gedacht, da muss man was damit machen. habe, habe ich gedacht, da muss man was damit machen. Das Unglaublichste in der ganzen mit Tipis, also mit Indianerzelten, wo sie sich verkleidet haben und auch Kanu gefahren sind, wie die Indianer, weil das war damals sehr Mode. Das ist die Zeit, wo die Karl-May-Bücher sehr bekannt waren, oder der Lederstrumpf von Cooper und all diese großen Hefte gab es auch sehr viel über den Wilden Westen. Ja, also diese Szene, die habe ich natürlich auch rekonstruiert und gearbeitet habe ich eben mit einem Foto, dem ich versucht habe, wieder Leben einzuhauchen. Deswegen diese Filmsprache oder wie immer man sie nennt oder erkennt, die war in der Kremationsszene nicht da. Das war mir nicht so bewusst. Also nach dieser Ausstellung im Taj Mahal, November 1936, macht dieser Kunsthistoriker Karl diese Fotosession. Ein Gespräch danach. Ach Karl, diese Reise, ich bin einerseits aufgeregt, so viele Schätze zu entdecken, andererseits ungeduldig, so bald nicht wieder malen zu können. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Zeit mir davonläuft. Ich möchte noch so viel ausprobieren, so viel erschaffen. Und dann frage ich mich, wozu, wenn meine Kunst hier in Indien nicht als solche anerkannt wird. Amrita, es kommt schon alles zu seiner Zeit. Du erinnerst mich gerade an eine Stelle in Kennst du dieses neue Kinderbuch, Winnie the Pooh? Ich habe nur davon gehört. Warte, ich muss dir was vorlesen. Ferkel, Winnies bester Freund, sagt, du musst es auch schätzen, nichts zu tun, dich treiben zu lassen, den Dingen zu lauschen, die du nicht hören kannst und dich nicht zu sorgen. Der Fluss weiß das, nur keine Eile. Irgendwann kommen wir doch an. Und weißt du was, ich zeige dir jetzt ein Stück Indien, das du bestimmt nicht kennst, einen Ort, wo die Zeit stehen geblieben ist. Bildschnitt. Sie stehen auf der Straße vor einer Villa im Kolonialstil. Die Ähnlichkeit zwischen den beiden ist unverkennbar. Die gleiche Haarfarbe, die gleiche matte Haut, der gleiche Mund, der gleiche dunkle Blick. Eigentlich könnten sie sich als Geschwister ausgeben. Karl hält eine Laufriksche an und erklärt dem Lenker die Strecke, die er nehmen soll. Verwunderung auf dem Gesicht des hageren, ärmlichen, gekleideten Rikscha-Waller. Amrita und Karl fahren im offenen Gefährt durch ein nobles Villenviertel. Sie werden von Autos überholt und angehobt. Elegante Leute schlendern die Pedal Road entlang. angehubt. Elegante Leute schlendern die Pedal Road entlang. Karl zeigt Amrita die reichen parsischen Häuser des Malabar Hill, den schönen Blick auf die Merrin Line und die ganze Bucht, zeigt die große Mauer da, hinter der die Türme des Schweigens stehen. Er erklärt, dass dort die Parsen ihre Toten bestatten, damit die Geier sie holen und so verhindern, dass die vier heiligen Elemente verunreinigt werden. Er sagt, dass Parsen nur Parsinnen heiraten dürfen und dass die Hochzeiten manchmal so groß sind, dass sie im Cricket-Stadion gefeiert werden. Die Rikscha rollt weiter an den hängenden Gärten und am Jain-Tempel aus weißem Marmor vorbei. Weil die Straße steil bergab geht, muss der Rikscha Wallah bremsen. Karl sagt, dass der Wallah sich gewundert habe, dass sie nach Bangaga fahren wollen. Er kommt von dort und findet die Gegend nicht sehenswert. Beim Wakswar-Tempel bleiben sie stehen und steigen aus. Karl bezahlt den Rikshawalla so großzügig, dass es ihm ein breites Lächeln entlockt. Der Tempel ist dem Gott Rama geweiht. Amrita und Karl gehen um den Tempel herum durch ein Labyrinth aus Luftwurzeln von Banyanbäumen und Pappelfeigen und kommen zu einem rechteckigen Wasserbecken, das von Steintreppen eingefasst ist. Rundherum stehen unzählige kleine Tempel und Altäre. Ein junger Hund schlägt den klebrigen Körper eines steinernen Ganesh eifrig ab. Das Wasser dieses Beckens sei heilig, sagt Karl. Der Legende nach sei die Quelle durch einen Pfeil des durstigen Rama entstanden, der auf der Suche nach seiner Frau Sita, die von dem Dämon Havana entführt worden war, hier Trinkwasser schöpfen wollte. Am Kopf der Treppe, die zum Gewässer hinunterführt, sitzen ein paar Händler und verkaufen Blumengirlanden, Farbpulver, Weihrauch und Betelblätter. Am Beckenrand rezitiert ein Priester ein Mantra, begleitet von einer Glocke. Hare Rama, Hare Rama, Rama Rama, Hare Hare. Rama, Rama, Hare, Hare. Amrita scheint elektrisiert zu sein. Sie hat sich auf eine Stufe gesetzt und schaut dem Geschehen zu. Ganze Familien kommen zu dem Gatt, um sich segnen zu lassen oder ihre Toten dem heiligen Wasser zu übergeben. Sie kommen barfuß, die Frauen bedeckt Kopf und Gesicht mit ihrem Sari. Ein junger Mann taucht ins sprudelnde Wasser der Quelle ein, bis er völlig verschwindet, taucht wieder auf, reibt sich den Körper energisch ab und taucht wieder ein. Rasslos wiederholt er das Zeremoniell. Ein Mann streut Asche aus seinem bauchigen Kupferkrug ins Wasser, dann zündet er eine kleine Öllampe in einem zusammengefalteten Blatt an, das er wie eine Barke aufs Wasser setzt. Die Frau neben ihm wirft Blütenblätter und rotes Pulver nach. Weiter am Ufer beten oder meditieren einzelne Männer. Karl und Amrita verweilen lange in der Nachmittagssonne, ohne zu sprechen Karl zieht ruhig an seiner Pfeife Als sie den Gart verlassen, planscht ein kleiner Bub im seichten Wasser, wo Asche und Blütenblätter sich vermischt haben Karl geht jetzt auf dem staubigen Weg, gefolgt von Amrita Die Straße führt zu einem ärmlichen Dörfchen aus Lehmhäusern mit Strohdächern. Abseits des Dorfs, hinter einer Mauer, steht ein Krematorium. Vier nebeneinander aufgestellte Feuerstellen, von denen eine einzige brennt. Flammen züngeln und flackern über dem Scheiterhaufen. Der hagere Mann, der dabei ist, das Feuer zu stören, vertreibt die zwei Neugierigen. Weiter am Weg sitzen drei alte Männer unter einem Nienbaum. Vor ihnen spielen Kinder im Staub und Hühner laufen frei herum. Hinter den Häusern hört man das Rauschen der Wellen. Holzpfähle sind zwischen den Felsen aufgestellt, weiße Wäsche flattert im Wind. Die Gässchen zwischen den Hütten sind so eng, dass die vor den Hauseingängen gelagerten Reisigbündel den Weg fast versperren. Eine zahnlose Frau greift Amrita freundlich auf den Arm und spricht in einer Sprache, die sie nicht versteht. Amrita und Karl schlängeln sich durch bis zum Meeresufer. Die Felsen sind schwarz und rau wie erstarrtes Lavagestein. Karl muss Amrita helfen, mit Sari und Sandaletten auf die Kuppe zu klettern. Nun stehen sie da, am Rande des Kontinents und blicken auf die offene Welt. Bald wird die Sonne am Horizont untergehen, die Szene ist getaucht in das silberne Licht dieses Novembertags. Da gleitet ein Lächeln über Amritas Gesicht, die den Blick weiter auf das Arabische Meer gerichtet, als erster das Schweigen bricht. Den Dingen lauschen, die du nicht hören kannst. Ja, fügt Karl versonnen hinzu. Der Fluss weiß das. Irgendwann kommen wir doch an. Doch nicht so eine fröhliche Stelle. Danke, Nathalie Rouanet, für die Lesung. Du hast schon ein bisschen was über das Leben von Amrita Shergill gesagt, die Materialien, die du gefunden hast und wie du sie verarbeitet hast und mit welchem Zugriff du da gearbeitet hast. Sag uns doch vielleicht einfach noch einmal, wie bist du überhaupt auf sie gekommen? Sie ist ja in Europa eigentlich sehr unbekannt als Malerin. Es gab einmal eine Ausstellung in München, soweit ich weiß, ich weiß nicht mehr genau, das Jahr 2012. Ja, 2012 war diese Ausstellung in München. In Frankreich, obwohl sie dort einige Jahre gewesen ist, ist sie auch gar nicht so bekannt. Wie bist du auf sie gestoßen und wie, welche Kenntnis der indischen Kultur kann man bei dir voraussetzen, wo du einfach so stilsicher auch über Indien und die indischen Szenerien schreibst? Also ich bin auf sie gekommen bei meiner ersten Indienreise. Ich habe nur drei Indienreisen gemacht, nicht wie Jean-Claude Carrière, 33. Ich habe noch Zeit. In New Delhi gibt es im Museum moderner Kunst einen Raum, also gab es damals, das war 2006, der ihr gewidmet war, aber ohne Erklärungen, also nur Geburtsdatum, Sterbedatum und die Titel und die Jahreszahlen der Bilder, der Gemälde und der paar Skizzen, die es gab. Das hat mich natürlich sehr überrascht, dass ich von dieser offensichtlich sehr starken Frau und begabten Malerin mit offensichtlich zwei Stilrichtungen, also weil da waren sowohl die indischen als auch die Pariser Bilder da, und wieso ich von der nie gehört hatte und habe einfach nur aufgeschrieben, man durfte auch nicht fotografieren, also da habe ich gehofft, ich werde, angenommen ich werde jede Menge Material finden, wenn ich nach Hause komme und mich schäme, dass ich ihren Namen nie gehört hatte, habe nur aufgeschrieben Name und Daten und habe begonnen zu recherchieren, aber damals gar nichts gefunden online, also nur einzelne Bilder, so großformatige Gemäld war auch gar nichts ausgestellt, obwohl ich online gefunden hatte, sie haben etwas im Fonds. Sie haben Bilder von ihr, aber da war nichts ausgestellt. Ich kann nicht Ungarisch und die Leute dort konnten auch nicht Englisch oder nicht Deutsch. Ich konnte mich nicht verständigen und fragen, gibt es die Möglichkeit irgendwo im Archiv was zu suchen, was zu finden. Ja, aber nach und nach habe ich doch diesen Katalog aus der Ausstellung in München gefunden, online, wo wenige Bilder drinnen waren und eine ausführlichere Biografie, aber es hat nicht viel hergegeben. Und habe es dazwischen immer wieder vergessen und dann wieder gesucht, ab und zu einmal, zweimal im Jahr immer wieder eing und dann wieder gesucht, ab und zu, einmal, zweimal im Jahr, immer wieder eingegeben, den Namen, ihren Namen eingegeben, aber auch den Namen des Vaters, weil ich inzwischen das herausgefunden hatte online, dass Fotos waren, die von ihm waren, also Schwarz-Weiß-Bilder, und dass vielleicht über diesen Weg, über den Fotografen, da vielleicht was finden würde. Und ja, nach und nach sind diese Bilder, diese seltsamen Szenen von, also erfahren habe ich eben, dass sie so jung gestorben ist und dass sie dann in den Fluss Ravi, also bei einer traditionellen Kremation, in den Fluss, also ihre Asche in den Fluss geworfen wurde, in Lahore. Ich habe diese Bilder gesehen von diesem erwähnten Indianerlager, von Szenen aus der Kindheit, wo man, also ganz am Anfang eine Szene, wo die zwei Mädchen sechs und sieben sind und im Arbeitszimmer des Vaters stehen und da sieht man all diese vielen Geräte, also irgendein Fernrohr und eine Walz, also eine Tonaufnahme, Walze und Grammophone und ich weiß nicht, was alles für Geräte. Und ausgehend von diesen Bildern habe ich dann nach und nach diese Szenen, also diese Filmszenen, die ich an sich Tableau Vivant nenne, wo ich eben ausgegangen bin von einem Standbild, einer Fotografie und habe versucht, rundherum das Leben wieder zu erwecken. Und damit hast du ja eigentlich Bahnbrechendes geleistet für die Malerin Amrita Sherigil. bahnbrechendes geleistet für die Malerin Amrita Sherigil. Mittlerweile haben wir nicht nur Interesse aus Budapest, sondern auch aus Lahore selber für das Buch. Das ist eine sehr schöne Wirkung, auch wir als Verlag sind da recht stolz drauf. Als letzte Frage, das ist keine gute abschließende Frage, aber trotzdem eine, die mich interessiert und die auch wieder zu Johanna von Andreas Jungwirth ein bisschen zurückführt. Amrita hatte das Glück, aus großbürgerlichen Verhältnissen zu kommen und ist aus diesen großbürgerlichen Verhältnissen nach Paris an die Kunstschule. Wie hat sie sich dort durchgesetzt als Frau in einer Künstlergemeinschaft, in einer Studierendengemeinschaft, als Malerin? Wie schwierig war es für eine Frau in diesem Umfeld, sich künstlerisch durchzusetzen? Am Anfang war sie wirklich, wie du erwähnt hast, als exotische Person, weil das hat man nicht viel gesehen. Es gab schon, es gibt Fotos von dem Beaux-Arts in Paris zu der Zeit, wo eine schwarze Frau immer nackt posiert, für die Aktbilder. Und es gibt auch Fotos im Innenhof der Beaux-Arts, wo alle Studentinnen und Professoren, das sind noch Männer, gekleidet im Hof sind und diese junge Frau sitzt in der Mitte der Gruppe nackt. Also dieses Foto schockiert mich extrem, das ist kolonialistische Zeit, wie noch was. Aber natürlich Amrita kommt noch nicht in Sari gekleidet, aber schaut schon sehr indisch aus und das ist fremd für das Pariser 30er Jahre und wird von den Kommilitonen die schwarze Perle des Maharajas genannt. dieses Seltsame, wo angeblich alle Männer und Frauen in ihren Ball gefallen sind. Aber ich glaube, dass sie sehr bald überzeugt hat, nicht nur durch ein Können, sie konnte wirklich schon sehr gut malen mit 16, aber auch durch ihr Wissen. Sie kannte sich aus in der Weltmalerei, weil sie kannte nicht nur die alten Meister und die Zeitgenossen, die sie sehr schätzte, Cezanne, Matisse, die damals stark im Kommen waren, aber sie kannte auch die indische Kunst der Miniatur. Und das war wahrscheinlich für die Kommilitonen etwas, was sie nur bewundert haben. Da dürfte sie sich eher leicht gemacht haben, obwohl sie eine Frau war. Es gab zwar andere Frauen in den Beaux-Arts damals schon. Es ist ja auch in dieser Zeit durch diese Selbstporträts, die auch Malerinnen wie Suzanne Valadon zum Beispiel schon geleistet hatten, auch der Blick einer Frau auf ihre eigene Identitätiblichen Körpers von einer Frau, also tatsächlich auch ein Ertasten und Erkunden des weiblichen Körpers aus Frauenperspektive, was ja auch bei Amrita Teil ihrer eigenen Freiheit gewesen ist, zu sagen, okay, ich habe eine sexuelle Selbstbestimmung, auch durch diesen bürgerlichen, großbürgerlichen Kontext und in diesem künstlerischen Umfeld konnte sie das ausleben, beziehungsweise halt ein bisschen ausleben. beziehungsweise halt ein bisschen ausleben. Das heißt, sie hat selber sozusagen eine gewisse Freiheit etabliert in ihrem Leben in Paris und in Indien ist sie eigentlich auf einmal eine sehr politische Person. Also du hast erzählt, dass sie junge Frauen, Armut gezeigt hat, Bettler, Bettlerinnen, dörfliche Szenen, sehr viele Frauen auch porträtiert hat und damit auch die indische Malerei wirklich eigentlich revolutioniert hat und dafür ist es eigentlich umso erstaunlicher, dass es heute keine valide Biografie über sie gibt. valide Biografie über sie gibt. Ja, also ich kann auch nur empfehlen, die beiden Bücher zu lesen. Tatsächlich, die Amrita Shergill ist eine großartige Künstlerin, die Johanna ist eine sehr, sehr sympathische, widerständige Person. Und ich glaube, man hat in beiden Büchern so eine schöne Anleitung, wie man es auf dieser einen Seite, auf dieser anderen Seite machen kann, wenn man seine eigenen Freiheiten dann doch auch sucht in einer Gesellschaft. Ich hätte gerne so eine Jugend gehabt und würde gerne so alt werden und so eine Pensionistenreise machen. so ein Leben und so eine pensionistische Reise machen. Wunderbar, dann glaube ich, können wir diesen Punkt schließen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, es war sehr schön, hier zu sein. Vielen Dank Sarah Pühringer für die tolle Einladung und die Einladung und an das ganze Team des Stifterhauses und vielen Dank an Nathalie, Ruanee und Andreas Jungwirth. Der Büchertisch ist übrigens ganz hinten im Raum. Ich fände es toll, wenn ein paar Bücher dort verkauft werden heute Abend. Die beiden signieren auch sehr gerne, das weiß ich. Genau, dann möchte ich auch noch mal kurz das Wort ergreifen und mich bedanken bei Andreas Jungwirth, Nathalie Rouenet und Jorgi Poll für die wunderbaren Einblicke in die Bücher Alle meine Namen und Indienrot. Wie schon erwähnt, die Bücher kann man hinten am Büchertisch erwerben. Ich bedanke mich bei Ihnen, dass Sie uns heute besucht haben und möchte auch noch auf die Veranstaltung diesen Donnerstag verweisen, zu unserer Suppenlesung einladen, bei der Walter Josef Kohl besucht haben und möchte auch noch auf die Veranstaltung diesen Donnerstag verweisen, zu unserer Suppenlesung einladen, bei der Walter Josef Kohl und Rudolf Habringer zu Gast sein werden und das Rampe-Themenheft 2 unter dem Thema Symphonie vorstellen werden. Und ich möchte mich auch noch einmal bedanken, Ihnen eine gute Heimreise wünschen und bis hoffentlich bald.