Klima und Du Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin- und hergeschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der freien Medien in Oberösterreich. Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von Klima und Du. Diesmal von Radio Frohe in Linz. Mein Name ist Aylin Yilmaz. In der heutigen Sendung beschäftigen wir uns mit der Klimakrise im Zusammenhang mit Geschlecht und wie hier in Linz auf dieses Problem aufmerksam gemacht wird. Dazu habe ich im Studio Lisa Eigelsberger, hallo. Hallo. Und Julia Weber, hallo. Hallo. Beide sind von Südwind. Und vielleicht fangen wir mal mit diesem globalen Problem an. Natürlich, Klimakrise beschäftigt uns alle, aber ich denke, vielen ist nicht bewusst, wo da eben der Zusammenhang mit dem Geschlecht ist. Weil natürlich, Klimakrise ist ein Problem für uns alle. Warum gerade für Frauen mehr? Ja, wir als Südwind setzen uns sehr stark mit dem Konzept von Klimagerechtigkeit auseinander. Und wir betonen immer wieder, dass die Klimakrise eine soziale Krise ist. Wir betrachten, wenn man sich den Klimawandel anschaut, sehr oft ökologische Herausforderungen. Wir beschäftigen uns sehr oft mit technologischen Lösungen. Dass die Klimakrise aber eine sehr starke soziale Komponente hat, das vergessen wir oft und darüber sprechen wir oft viel zu wenig. Ja und die Klimakrise hat vielfältigste Auswirkungen, nicht nur auf die Umwelt, sondern auf die gesamte Gesellschaft. Und hier sind vor allem vulnerable Bevölkerungsgruppen besonders betroffen. Und eine der vulnerablen Gruppen sind eben Frauen. Und darauf möchten wir uns in unserer Arbeit, also möchten wir einen besonderen Fokus darauf legen und auch darauf aufmerksam machen, dass vor allem Frauen viel häufiger und viel stärker von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen sind. Gleichzeitig könnte man vielleicht aber auch ergänzen, dass es vor allem Frauen sind, die mehr zum Klimaschutz beitragen. Klimaschutz beitragen. Durch weniger verantwortlich für die Ursachen. Also Männer verursachen mehr den Klimawandel als Frauen. Kann man das global so sehen oder gibt es da gewisse Bereiche im globalen Norden, im globalen Süden? Sind da die Unterschiede größer jetzt von wie sehr Frauen betroffen sind und wie viele Frauen auch eben, wie du gerade gesagt hast, die Macht haben, sich für den Klimaschutz einzusetzen oder es jetzt schon tun? Also da gibt es definitiv globale Unterschiede. Also allein schon einmal, wenn man sich die Verantwortung ansieht, wer ist denn für die Klimakrise verantwortlich? Und das ist eindeutig der globale Norden. Also wir mit unserer imperialen Lebensweise, mit dem historischen Kolonialismus, mit unserem Konsumwahn, mit unserem Wirtschaftsparadigma, das auf Wachstum ausgelegt ist, sind zu einem Großteil für die Klimakrise verantwortlich. Also da gibt es schon einmal globale Herausforderungen und es ist eben so, dass das reichste Prozent der Bevölkerung global gesehen so viele Emissionen verursacht wie das erste oder das letzte Zweidrittel. Und man weiß auch, dass eben von diesen Reichsten der Großteil Männer ist. Von diesem reichsten Prozent sind der Großteil Männer. Und da kann man auch, da gibt es ein sehr prominentes Wort dafür, Petromaskulinität, ist auch jetzt ein bisschen durch die Medien gegangen. Wir haben hier auch ein Buch liegen, das heißt, Männer, die die Welt verbrennen. Also es ist, wie Julia schon angedeutet hat, schon eine globale Herausforderung, die sehr stark auch durch Männer verursacht wurde. Und hier gibt es natürlich die Verantwortung, die vor allem im globalen Norden zu verorten sind. Wir sind die, die zum Großteil fossile Brennstoffe verbrennen und die konsumbasierten Emissionen verursachen. Was sind denn jetzt die konkreten Auswirkungen von der Klimakrise speziell auf Frauen? Da gibt es viele Beispiele. Ein sehr prominentes, das gern genannt wird, ist, dass Frauen bei Umweltkatastrophen die Wahrscheinlichkeit, dass sie sterben, 14 Mal höher ist als bei Männern. Das hat verschiedenste Ursachen, je nach Land auch. nicht schwimmerinnen sind dass frauen zu hause sind sich um angehörige kümmern diese sogenannten care aktivitäten durchführen dass frauen tendenziell später informiert werden also infos über katastrophen später bekommen als männer und dadurch erhöht sich eben die wahrscheinlichkeit um so viel mehr das ist eben gern genanntes und sehr, finde ich, ausserkräftiges Beispiel. Andere Beispiele sind, durch die Auswirkungen des Klimawandels verlängern sich in vielen Ländern die Wege, um Wasser zu bekommen. Und es ist eben auch in vielen Gegenden traditionell eine Aufgabe von Frauen. Das heißt, Frauen müssen längere Wegstrecken zurücklegen, um überhaupt zum Wasser zu kommen, brauchen mehr Zeit und sind einem erhöhten Gewaltrisiko dort auch ausgesetzt. Dieser Zeitfaktor spielt auch eine sehr große Rolle. spielt auch eine sehr große Rolle. Also insgesamt brauchen Frauen mehr Zeit für Alltagsaktivitäten wie Wasser holen, Brennmaterial besorgen, weil das zum Beispiel weniger wird. Das brauchen sie dann eben auch bei der Pflege von Angehörigen und haben dadurch weniger Zeit, Erwerbstätigkeit nachzugehen, politisch teilzuhaben oder sich auch zu bilden. Und ein anderes Beispiel ist auch, durch die Auswirkungen des Klimawandels ist jetzt zum Beispiel traditionelle Landwirtschaft vielerorts nicht mehr möglich. Und für Frauen ist es schwieriger, aufgrund auch der geringeren Bildung in einen anderen Beruf zu wechseln. Also es gibt wirklich sehr viele Beispiele, an denen man erkennen kann, wie sich die Auswirkungen des Klimawandels vor allem Frauen betreffen. Und es ist eben so, dass die Klimakrise bereits bestehende Ungleichheiten weiter verschärft. Also wir wissen ja, Männer und Frauen sind vor allem im globalen Süden nicht an Rechten gleichgestellt und die Klimakrise verschärft diese Ungleichheiten nochmal. Also vor allem in Ländern des globalen Südens. Also die Julia hat eben schon den Bereich Gesundheit hervorgehoben. Also hier sind vor allem Frauen viel stärker betroffen, an gesundheitlichen Auswirkungen zu leiden als Männer. Bei der Bildung hat auch Julia schon erwähnt, sind Frauen definitiv im Hintertreffen. Wenn es weniger Ressourcen, weniger Möglichkeiten gibt, dann werden auch Frauen wieder stärker aus der Bildung hinaus gedrängt. Und einen Bereich, den ich besonders hervorheben möchte, ist eben die landwirtschaftliche Produktion. Also die Klimakrise hat, das liegt auf der Hand, sehr gravierende Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Vor allem im globalen Süden gibt es Überschwemmungen, Düren, die die Produktion erheblich vermindern oder sogar verunmöglichen. Und es generell sind in Ländern wie zum Beispiel in Ostafrika, da kann ich es selber sagen, von meiner Erfahrung her leben 80 Prozent der Bevölkerung von der Landwirtschaft. Und hierbei ist es vor allem ein Großteil der Frauen, die die landwirtschaftliche Produktion durchführen, sind die Grundlagen dann weg, eben weil das Land überschwemmt wird, weil Anbau durch Dürre nicht mehr möglich ist. Dann fällt auch diese Produktions- und diese Einnahmemöglichkeit für Frauen weg. Und so werden eben bestehende Ungleichheiten eben weiter verschärft durch die Auswirkungen der Klimakrise. Wird in der Forschung auf dieses Problem, auf diese Geschlechterungerechtigkeit auch eingegangen? Wird das mit einer Linse betrachtet, dass eben vielleicht dann mehr Frauen aufgeklärt werden über Veränderungen des Bodens oder des Niederschlages und dass dort eben mehr Bildung dann vorangetrieben wird, um dem entgegenzuwirken? dem entgegenzuwirken? Also es gibt auf jeden Fall Forschungsfelder, vor allem in der Soziologie, die sich mit diesen Themenbereichen auseinandersetzen. Insgesamt meiner Meinung nach ist da viel zu wenig Schwerpunkt darauf, weil eben vor allem unser Fokus auf technologische Lösungen, schnelle, einfache Lösungen besteht. Und weil eben wir als Gesellschaft sehr viel Hoffnung reinlegen, dass die Technologie uns da aus dieser Krise herausführen wird. Und so einfach ist es aber leider nicht. Und ich glaube, dass da viel mehr Bemühungen braucht, von Seiten der Forschung, von Seiten der Zivilgesellschaft und vor allem von Seiten der Politik, auch hier nochmal viel stärker einen Fokus darauf zu setzen. Weil, wie die Julia schon gesagt hat, Frauen sind nicht nur die Hauptbetroffenen von der Klimakrise, sondern sie sind auch sehr stark ein großer Teil der Lösung. Und ich glaube, was eben Aufklärungsarbeit betrifft, vor allem in Ländern des globalen Südens, sind es die NGOs, die diese Aufgabe stemmen. Das ist natürlich auch kritisch zu hinterfragen, wenn man das auf die Schultern der NGOs überträgt. Wer profitiert von dieser, wer kann diese Aufklärung nutzen und in welchen Gegenden wird es überhaupt angeboten? Viele Regierungen fahren nach wie vor den Kurs Business as usual und verlassen sich darauf, dass die internationale Gemeinschaft mehr Förderungen oder andere Dinge auffängt. Es braucht eben globale Ansätze, wo alle an einem Strang ziehen und nicht nur fragmentiert hier und dort durch eine NGO oder die andere. Eines dieser globalen Ansätze wären ja die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Da ist ja auch unter anderem Geschlechtergerechtigkeit ein Punkt. Habt ihr da irgendwie Erfahrung damit, wie das umgesetzt wird oder wird da überhaupt genug getan, auch eben globaler betrachtet? Wie kann man das eben nicht auf einzelne Länder abwälzen und halt sagen, ja die haben ein Problem damit, die müssen das lösen? Ja, unser struktureller Rahmen sind ja die 17 Nachhaltigkeitsziele, die SDGs. Das bildet so praktisch den Hintergrund unserer Arbeit und im Prinzip sind ja alle Länder dazu verpflichtet, diese SDGs, also diese Nachhaltigkeitsziele auch umzusetzen. Eines davon ist eben Geschlechtergerechtigkeit und weniger Ungleichheiten. Also im Prinzip bedarf es hier eines globalen Schulterschlusses und es muss sich jeder in der Verantwortung fühlen, das auch umzusetzen. Wenn man sich die Verhandlungen auf UN-Ebene ansieht, ist es schon sehr stark so, dass vor allem Frauen nach wie vor unterrepräsentiert sind. Da braucht man nicht einmal auf die Internzahlebene schauen, sondern das ist auch bei uns im Nationalrat so der Fall. Also da haben wir auch noch keine ausgewogene Geschlechterrepräsentation. Und das ist auch das, wofür wir als Südwind eintreten. Es braucht hier viel mehr Beteiligungsmöglichkeit für Frauen. Also Frauen sollten an den Verhandlungstischen sitzen, die sollten mitreden dürfen, müssen mitreden, weil sie eben auch sehr viele Fähigkeiten und Kenntnisse haben, um uns aus dieser Klimakrise herauszuführen. Und das betrifft genauso auch die Verhandlungen bei der COP, bei der Weltklimakonferenz, die jetzt auch wieder im November ansteht. Auch hier fordern wir immer wieder als Südwind gemeinsam mit anderen NGOs hier viel mehr Frauen in die Verhandlungen zu beteiligen, vor allem Frauen aus dem globalen Süden an den Verhandlungstisch einzuladen, weil einfach vulnerable Gruppen viel zu unterrepräsentiert sind bei diesen Verhandlungen. Das betrifft nicht nur Frauen, das betrifft auch indigene Bevölkerungsgruppen, also betrifft Kinder. Also Frauen ist eine große Gruppe, es betrifft im Prinzip alle Randgruppen, die bei diesen Verhandlungen mit einbezogen werden sollten. Julia, du hast es am Anfang erwähnt, dass Frauen mehr für den Klimaschutz tun auf eine gewisse Weise, eben dass sie dafür, also Parteien wählen, sich eher dafür einsetzen. dass sie dafür, also Parteien wählen, sich eher dafür einsetzen. Gibt es da irgendwelche Untersuchungen, warum das so ist? Warum denken Frauen scheinbar mehr an den Klimaschutz oder denken nicht nur an vielleicht eben Profite, die man eben halt so global herausschlagen kann aus Ausbeutung, wie Sie das schon angesprochen habt? Ich bin da wahrscheinlich nicht die Expertin dafür, aber auch im Rahmen von dem Equality-Projekt, das Südwind gerade in der Umsetzung hat, hatten wir mit Expertinnen zu tun von der Uni Salzburg, die gemeint haben, wissenschaftliche Studien zeigen, dass Frauen auf jeden Fall innovativer sind, auch innovativere Ideen haben und ganzheitlicher denken. Genau, aber konkret kann ich nicht mehr dazu sagen. Du hast jetzt schon Equality angesprochen. Das ist ja auch ein Projekt, mit dem wir heute eben diesen Zusammenhang zwischen Klimakrise und Geschlechterungerechtigkeit betrachten möchten. Das Projekt ist heuer gestartet und Linz macht mit, neben anderen europäischen Ländern. Erklär uns doch einmal kurz, was das ist und wie das funktioniert. Also das Equality-Projekt ist ein EU-Projekt, das wird von der Europäischen Union finanziert und es wird in zehn europäischen Ländern umgesetzt. Österreich ist eines davon. umgesetzt. Österreich ist eines davon. Wie du schon gesagt hast, sind in Österreich wir vom Südwindprojekt Trigger gemeinsam mit der Stadt Linz in Kooperation und im Projekt geht es grundsätzlich auch um die Themen Klima und Geschlechtergerechtigkeit. Mit der Stadt Linz verbindet uns schon eine lange Tradition der Zusammenarbeit, unter anderem auch in Klimathemen. Wir haben auch das Projekt Klimagerechte Stadt Linz am Laufen. Im Rahmen von dem Projekt haben schon sehr viele Workshops stattgefunden zu Klima. Auch eine Ausstellung im Wissensturm hat es dieses Jahr gegeben. im Wissensturm hat es dieses Jahr gegeben. Und im Equality-Projekt möchten wir diese gemeinsamen Bestrebungen zu mehr Klimagerechtigkeit und auch Geschlechtergerechtigkeit zu kommen fortsetzen. Du kannst jetzt hier vielleicht kurz den Namen erklären, weil wenn man es hört, klingt es wie Equality, also Gleichheit, aber es wird ein bisschen anders geschrieben. Das ist ja so ein bisschen ein Wortspiel, oder? Genau, es ist ein Wortspiel, wie du schon gesagt hast, von Equality, also von Gleichheit, von Gerechtigkeit und Eco Wortspiel Öko-, Klima- und Geschlechtergleichstellung, Geschlechtergerechtigkeit zusammenzubringen. Das Projekt findet in zehn europäischen Ländern statt und die Koordination liegt in Italien bei der Region Toskana und Orgs vom Italien. Und den Titel hat die Region Toskana erfunden. Und gerade bei so EU-Projekten ist man dann immer froh zum Schluss, wenn man dann noch einen guten Titel hat. Es ist ein kompetitiver Prozess, also circa 25 Prozent. Also man muss so quasi einen Projektvorschlag machen und nur ein Viertel der Vorschläge wird angenommen. Und eben sehr viel Zeit fließt mal rein, überhaupt die Projektidee zu kreieren und den Antrag zu schreiben. Und der Titel ist dann immer das Letzte, was man macht. Wie ist denn Linz in dieses Projekt involviert? War die eben von Anfang an schon dabei oder hat man sich da bewerben müssen? Wie hat es da ausgeschaut? Linz ist von Anfang an in diesem EU-Bewerbungsprozess dabei. Bei dieser Förderschiene musste immer in jedem Land eine zivilgesellschaftliche Organisation mit einer sogenannten Local Authority kooperieren. Eine Local Authority finde ich immer recht schwierig, genau auf Deutsch in einem Wort zu übersetzen. Das sind im Endeffekt Vertreterinnen von Stadt- und Gemeindeverwaltungen, politische Entscheidungsträgerinnen. Und dadurch, dass uns eine lange Tradition der Zusammenarbeit mit der Stadt Linz verbindet, war das irgendwie dann ziemlich aufgelegt sozusagen, dass wir uns da gemeinsam bewerben, um in Österreich das Projekt umzusetzen. Und wie Julia schon gesagt hat, mit der Stadt Linz verbindet uns auch schon eine langjährige Kooperation und diese Zusammenarbeit ist uns als NGO auch sehr wichtig. Wir sind bemüht, in Bündnissen zu arbeiten und zwar nicht nur mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen, sondern eben auch mit öffentlichen Institutionen und Behörden, auch mit der Politik. Es ist eine entwicklungspolitische Organisation und dadurch ist es uns auch besonders wichtig, eben mit unterschiedlichsten Stakeholdern zusammenzuarbeiten, um eben Themen wie Klimagerechtigkeit und Geschlechtergerechtigkeit auf ganz vielen Ebenen voranzubringen. Also nicht nur in der Bewusstseinsbildung für die Bevölkerung, sondern auch ein bisschen um politischen Druck ausüben zu können, auch um mit Organisationen oder Körperschaften in der Stadt Linz gemeinsam etwas zu bewegen. Und dazu braucht es diese Zusammenarbeit und die gelingt mit der Stadt Linz, mit den unterschiedlichsten Abteilungen eigentlich recht gut. Jetzt ist es ein europäisches Projekt, aber jetzt haben wir gehört, viele Probleme, was Geschlechterungerechtigkeit angeht, finden ja im globalen Süden statt. Wie passt das jetzt zusammen oder wie wollt ihr dann Aufmerksamkeit für so ein Problem schaffen, was jetzt vielleicht geografisch oder auch in den Köpfen eher weit weg ist? Also jetzt konkret im Equality-Projekt geht es eben um das Bewusstsein zu schaffen, über globale Zusammenhänge, vor allem bei Jugendlichen und gemeinsam Lösungsvorschläge zu erarbeiten, weil eben diese Themen oft sehr weit weg sind für bestimmte. Aber gleichzeitig, weil wir schon gehört haben, der globale Norden ist der Hauptverursacher des Klimawandels, müssen wir eben auch hier ansetzen und es muss das Wissen vertieft werden. Und die europäische Bevölkerung muss besser verstehen, wie man meine täglichen Entscheidungen, mein Leben ein Teil eines globalen, großen Ganzen ist und welche Auswirkungen das hat. Gleichzeitig möchte ich noch ergänzen, dass ja nicht nur Frauen im globalen Süden sehr stark von den Auswirkungen betroffen sind, sondern das betrifft ja auch uns Frauen hier. Also auch im globalen Norden sozusagen sind Frauen viel stärker von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen. Also das ist ja nicht nur ein Thema, das im globalen Süden angesiedelt ist. Zum Beispiel, wenn man sich Hitze im Sommer anschaut, die betrifft vor allem dann Menschen, die in städtischen Regionen leben, wo es einfach sehr wenig Grünfläche gibt, wo es wenig Fläche für Erholung gibt. Dort sind natürlich eher Bevölkerungsgruppen angesiedelt, die sozial schwächer gestellt sind. Und da fallen halt sehr oft auch Frauen, auch alleinerziehende Frauen darunter mit Kindern, die zusätzlich vielleicht auch noch Care-Arbeit übernehmen müssen, vielleicht für ältere Menschen, die auch wiederum viel stärker von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen sind. Also wir Frauen hier auch in Österreich, im globalen Norden sind ja praktisch Leidtragende könnte man sagen und je mehr Bewusstsein auch die Bevölkerung hier hat, umso stärker kann man dem auch etwas dagegen setzen. Mit welchen Jugendlichen wird jetzt bei Equality zusammengearbeitet? Und wie schauen denn die Inhalte aus, die ihr da vermittelt? Wir arbeiten im schulischen und im außerschulischen Bereich mit Jugendlichen zusammen. Also einerseits mit Schulklassen, andererseits mit Jugendgruppen, Jugendorganisationen. Und als ersten Schritt versuchen wir eben das Wissen über globale Zusammenhänge und wie vielleicht auch über globale Probleme, sondern auch auf gut Deutsch empowert wird, also ermächtigt wird, aktiv zu werden und selbst etwas zu tun und das Gefühl zu haben, nicht passiv zu sein, sondern auch aktiv die Zukunft, eine gerechte Zukunft für alle gestalten zu können. zusammen mit diesen Körperschaften, also Gemeinde-Stadt-Verwaltungen zusammenkommen und gemeinsam Handlungsoptionen durchdenken, erarbeiten, erproben und eben da in Austausch treten. Weil das ist, was wir festgestellt haben im Südwind oft ein Defizit. Einerseits sagen Jugendliche, die Politik, die hört mich eh nicht und egal was ich tue, es ist irgendwie entweder zu spät oder sinnlos. Gleichzeitig sagen aber wieder Vertreterinnen von Städten, Gemeinden, von der Politik, sie kommen einfach nicht an die Jugendlichen ran und sie wissen nicht wie. Gleichzeitig sind sie aber bewusst, dass es sehr wichtig ist, die Zukunft schon morgen. Und für sie im Endeffekt muss man auch Politik machen. Also das zeigen ja auch Studien, dass vor allem Jugendliche, junge Menschen sehr stark von Zukunftsängsten geplagt sind. Es gibt auch dieses englische Wort Eco-Anxiety, also die Angst vor der Klimakrise, die Angst vor der Zukunft, das plagt sehr, sehr viele junge Menschen, sehr viele Jugendliche. Und wir wissen, Angst ist ein sehr schlechter Begleiter, auch wenn man sich das Wahlverhalten ansieht. Und daher empfinden wir es als unseren Auftrag, positive Visionen den jungen Menschen mitzugeben, positive Visionen den jungen Menschen mitzugeben, sie auch darin zu trainieren im Möglichkeitsdenken. Wie kann eine positive Zukunft für Jugendliche ausschauen? Wir wollen Jugendliche ermächtigen, wirklich auch diese Bilder im Kopf zu kreieren. Wie könnte es ausschauen, wenn alle in Zukunft gleichberechtigt sind? Wie können wir mit der Klimakrise im positiven Sinn jetzt umgehen? Und diese Handwerkszeuge möchten wir eben jungen Menschen mitgeben. Da geht es auch sehr stark um Perspektivenwechsel. Das ist auch etwas, was wir in unserer Südendarbeit immer wieder forcieren. Oft haben wir nicht auch diesen nötigen Weitblick, den wir brauchen,, so eine globale Herausforderung wie die Klimakrise zu bewältigen. Und diesen Weitblick braucht es aber. Also wir wollen nicht, dass wir hier in Linz oder in Oberösterreich sitzen und sagen, okay, uns geht das nichts an, wir als Oberösterreich schaffen das schon. Wir schaffen vielleicht die Energiewende, wir schaffen die Mobilitätswende und alles darüber hinaus ist mir egal. So werden wir das nicht lösen. Und darum braucht es auch oft diesen Weitblick und diesen Wechsel zu anderen Perspektiven, um wirklich auch mehr in globale Lösungen zu denken. Das ist etwas, was wir mit unterschiedlichsten didaktischen Methoden den Schülern, Schülerinnen in Workshop-Settings und so weiter auch mitgeben wollen. Habt ihr da jetzt schon ein bisschen Feedback bekommen? Wie reagieren die SchülerInnen auf diese Informationen? Haben die das schon gewusst? Ist das für sie völlig neu? Und wie können Sie jetzt aktiv ins Tun kommen? Also im Rahmen vom Equality-Projekt sind wir gerade am Beginn mit den Workshops, also mit den Fortbildungen, mit den Lehrpersonen und den Workshops mit den Jugendlichen. Jetzt kann ich nur von anderen ähnlichen Projekten sprechen. Grundsätzlich ist die Resonanz immer sehr positiv von den Jugendlichen. Und wir haben jetzt, wenn wir das Projekt vorgestellt haben, schon sehr gute Rückmeldungen bekommen wie war cool, da können wir mitmachen. Und es wird auch zum Beispiel ein Sommerlager oder zwei Sommercamps geben, wo sie, wo Jugendliche eben auch die Möglichkeit haben, gemeinsam aktiv zu werden, Kampagnen zu planen, Aktionen zu planen. Es haben auch einige Jugendliche die Möglichkeit, an internationalen Camps in Mosambik und Madagaskar teilzunehmen, wo sie dann eben auch vor Ort sehen, wie sich der Klimawandel vor Ort auswirkt. Also die ersten Rückmeldungen sind sehr positiv. Vor allem, weil eben diese Komponente dabei ist, ins Tun zu kommen und nicht nur Informationen. Und man braucht ja trotzdem auch Informationen oder eben Studien, die ihr schon ausgeführt habt. Arbeitet ihr da mit ExpertInnen zusammen, die eben Informationen trotzdem aufbereiten für die Jugendlichen? Wie ist da sozusagen das Wissen oder die Wissenschaft dahinter? Wir haben jetzt im Rahmen des Projekts die letzten Monate damit verbracht, Wissen so quasi zusammenzutragen und haben einen Equality-Leitfaden erstellt, der jetzt gerade in der Finalisierung ist. Das ist einerseits sehr viel theoretisches Wissen und andererseits konkrete Anleitungen für den Unterricht, für die Arbeit mit Jugendlichen. konkrete Anleitungen für den Unterricht, für die Arbeit mit Jugendlichen. Und wir beziehen uns da auf sehr viele verschiedene wissenschaftliche Studien und Ergebnisse, die eben in diesen Equality-Leitfaden reingeflossen sind. Ja, und also unsere Arbeit nimmt auch die Ergebnisse des Berichtes an den Club of Rome sehr ernst. Der heißt Earth for All. Und dieser Bericht sagt, global gesehen haben wir im Prinzip zwei Optionen. Also entweder wir schaffen den Giant Leap, also den Riesensprung in eine lebenswerte Zukunft für alle. Oder die zweite Option wäre, wir machen too little, too late. Also wir machen weiterhin wie bisher, aber zu wenig und viel zu spät. Und um diesen Riesensprung, diesen Giant Leap zu schaffen, schlägt dieser Bericht fünf Kehrtwenden vor. Und eine dieser Kehrtwenden ist eben Empowerment, Empowerment von Frauen. Also der Bericht sagt ganz klar, eine dieser fünf Kehrtwenden muss ein globales Empowerment von Frauen sein, damit wir diesen Sprung in eine positive Zukunft schaffen. Und der Bericht sagt, es ist möglich, es braucht dafür sehr viele politische Entscheidungen bis hin zu natürlich den Handlungen auf individueller Ebene, aber es braucht vor allem diesen politischen Rahmen und ja, das ist eine recht gute Grundlage auch für unsere Arbeit. Und wir sind natürlich bemüht, ja, immer wieder auch wissenschaftliche Ergebnisse in unsere Arbeit reinfließen zu lassen, ohne gleichzeitig die jungen Menschen, die Jugendlichen dann auch mit zu viel Informationen zu überfrachten. Aber du hast recht, wenn du sagst, es braucht diese Informationen und es braucht wissenschaftliche Fakten. Es braucht diese wissenschaftlichen Fakten, um zu untermauern, worum geht es und was sind die Probleme und was kann man eben auch tun. Ist es bei den Jugendlichen jetzt schon Konsens, der Klimawandel, die Klimakrise ist menschengemacht? Sind die da alle einer Meinung oder gibt es da auch immer noch skeptische Personen, so wie sie auch in der allgemeinen Bevölkerung noch vorhanden sind? Ja, es ist schwer, da jetzt eine generelle Aussage zu machen. Es ist, glaube ich, wie auch in unserer Bevölkerung repräsentiert ist, so repräsentieren sich auch die Meinungen unter Jugendlichen. Also wir erleben schon sehr oft, wenn das Wort Klima oder Klimakrise aufkommt, dass viele Jugendlichen einfach zu machen, weil sie schon zu viel haben. Also sie sind schon überbordet oder überfrachtet mit Informationen, haben teilweise schon vorgefertigte Meinungen von zu Hause mitbekommen. Und wir merken dann schon oft, dass diese Offenheit auch für wissenschaftliche Fakten, auch diese Offenheit, vielleicht mal andere Meinungen anzuhören, schon teilweise sehr beschränkt ist. Und das ist schon oft ein bisschen eine mühsame Arbeit von Workshop-ReferentInnen, einmal Jugendliche dazu zu animieren, einmal aufzumachen, vielleicht Meinungen, die schon vorgefertigt wurden, die sie teilweise von zu Hause mitbekommen haben, einmal zu überdenken. Und andererseits gibt es dann wieder sehr viele Jugendliche, die schon total aufgeklärt sind. Und die total motiviert und engagiert sind. Genau. Also da können soziale Medien auch natürlich helfen. Es gibt sehr viele coole Influencer, die wirklich auch wichtige, richtige Fakten präsentieren. Aber andererseits gibt es genauso die Strömung, dass sehr viele Falschmeldungen kursieren, vor allem in sozialen Medien und das ist teilweise sehr gefährlich. Also man hat beide Extreme. Man hat total gut aufgeklärte junge Menschen, die total motiviert und engagiert sind und teilweise Menschen, die verängstigt sind, die nicht richtig informiert sind und die nicht so wirklich offen sind, einmal auch zuzuhören und auch mal andere Meinungen zuzulassen. Und das ist ja oft so das Spannungsfeld in den Klassen, diese vielen unterschiedlichen Menschen dann praktisch ins Boot zu holen und dann für das Thema zu begeistern. Aber das ist genauso in der Gesellschaft auch so. Und was ich immer wieder spannend finde, wenn wir vom Südwind in die Schulen, in die Jugendzentren reinkommen, ist, was quasi die Themen sind, die sie, also die die Jugendlichen bewegen. Weil man muss ehrlich sagen, das sind halt vielleicht nicht die Themen, die jetzt mich oder uns bewegen. Und es ist aber auch total legitim, was ihr Fokus ist. Und in Kombination mit dem, das merken wir schon beim Südwind oft in den Schulen, das war nicht das zehnte Mal mit irgendwelchen negativen Infos. Wir haben quasi diese Probleme jetzt in unserem Leben. Das ist eben eigentlich ein cooles Spannungsfeld, wo man sich bewegen, wo man arbeiten kann. Aber es ist oft wirklich eine Herausforderung. Wie kann man das jetzt so drehen, dass es eben nicht nur immer alles ist negativ, Klimakrise haben wir alles schon gehört, wir können eh nichts machen. Wie kann man eben in das empowern, wie Sie ja schon gesagt haben, zu kommen? Ja, also für mich oder für uns steht am Anfang immer so ein bisschen diese Visionierungsarbeit, also mal wirklich übernommene narrative Konzepte mal kurz über Bord zu werfen, wirklich mal versuchen mit den SchülerInnen mal wild in die Zukunft zu denken, mal zu fragen, wie willst du in Zukunft leben? Willst du in einer Welt leben, wo Klimaungerechtigkeit herrscht, wo Geschlechterungerechtigkeit herrscht? Oder wie könnte diese Welt sonst ausschauen? Also das ist so mein erster Schritt, einmal so aufzumachen, wie könnte eine Zukunft ausschauen. Und ich glaube, niemand würde sagen, ich möchte in einer Welt leben, wo Geschlechter- und Klimaungerechtigkeit herrscht. Aber wie könnte es so wirklich im konkreten Alltag auch für die einzelnen SchülerInnen ausschauen. Also das ist so eine Methode. Und dann versuchen wir, das natürlich dann auch auf individueller Handlungsebene runterzubrechen, damit die SchülerInnen auch diese Selbstwirksamkeit spüren. Was kann denn ich im Alltag machen? Und allein diese Frage ist doch oft so, wenn man hinkommt und sagt, ja, was kannst du machen? Was sind deine Möglichkeiten? Und wenn sie da mal zum Denken anfangen und merken, es gibt ja auch Möglichkeiten. Genau, ja. Und es ist so ein komplexes Thema, ja. Also Klimakrise, Geschlechterungerechtigkeit, das ist so komplex und so vielschichtig. Und es ist oft schwierig dann für sich selbst, also für mich auch selbst, schwierig, immer das Gefühl zu vermitteln, man kann was dagegen tun, man fühlt sich da sehr leicht mal ohnmächtig. Aber wenn man dann den jungen Menschen mitgeben kann, okay, es reicht schon mal, wenn du zum Beispiel nur mit Familie oder mit den Freunden drüber sprichst, das ist schon mal ein richtiger und wichtiger Schritt, dann ist das vielleicht so ein kleiner Samen, der sich dann fortpflanzt und der dann vielleicht aufgehen kann. Also es geht um kleine erste Schritte. Vielleicht spinnen wir diese Vision weiter, wenn jetzt alle politischen Gegebenheiten so wären, dass eben Frauen mehr Ermächtigung bekommen im globalen Süden? Was wären denn die nächsten Schritte, um es so weit zu bringen, dass die Klimakrise gestoppt werden kann im Hinblick auch auf Geschlechter und was Frauen dazu beitragen? Was es auf jeden Fall braucht, sind die richtigen politischen Rahmenbedingungen. Also das sagt auch dieser Earth for All Bericht. Es ist sehr wichtig, was jedes einzelne Individuum macht, aber im Endeffekt, was sie wirklich brauchen, ist dieser gesetzliche und politische Rahmen. Also dieser gesetzliche und politische Rahmen. Dafür versuchen wir uns als Südind, als NGO einzusetzen, ja auch politisch Druck auszuüben. Diese Verantwortung kann man aber nicht den jungen Menschen oder wohl machen können, ist zum Beispiel eben ihr Wahlverhalten zu analysieren, zu überdenken und auch ganz konkret zu schauen, okay, wofür setzt sich denn die Partei, die ich wähle, wirklich ein? Also wie steht die zu Themen wie Klimagerechtigkeit oder Geschlechtergerechtigkeit? schlechte Gerechtigkeit. Das wäre ein ganz wichtiger Schritt. Und wir sehen ja, dass sehr viele junge Menschen da leider nicht aufgrund von wissenschaftlichen Tatsachen auch entscheiden und agieren. Und ich glaube, da haben wir noch sehr viel zu tun, eben, vor allem in der Bildungsarbeit. Genau. Warum oder ich frage so, wie kann man denn eben diese, diese Leute mobilisieren, die jetzt vielleicht eher aus Angst oder anderen eher nicht greifbaren Dingen gewisse Parteien wählen, anstatt eben auf die Wissenschaft zu hören. Was muss die Wissenschaft tun, damit es bei den Leuten ankommt, was sie vermitteln wollen? Studien haben ja gesagt, dass bei der vorletzten EU-Wahl sehr viele Jugendliche für Parteien gewählt haben, die Klimaschutz auf der Agenda haben. Die selbe Gruppe scheinbar hat jetzt bei der letzten EU-Wahl eher für freiheitliche Parteien gewählt. Das heißt, ich glaube bei den Jugendlichen selbst hat sich nicht so viel geändert, nur sie haben sich für den anderen entschieden, weil sie nicht abgeholt wurden. Und die Herausforderung oder die Aufgabe ist, sehr niederschwellige Aufklärungsarbeit auch bei den Jugendlichen zu leisten. Ist noch genug Zeit da, global gesehen, um diese Aufklärungsarbeit zu leisten? Oder müsste es jetzt eigentlich schon so weit sein, dass eben Leute stärker dafür protestieren, demonstrieren, um Druck auf die Politik auszuüben. Ich denke jetzt nur daran, eben die letzte Generation in Österreich hat sich aufgelöst und braucht es jetzt etwas, was danach kommt mit Fokus auf stärkere Aktionismus? Ja, das ist eine Frage, die ich mir selber jeden Tag stelle. Zeit haben wir nicht mehr, ökologisch gesehen. Wir stehen kurz davor, viele Kipppunkte zu überschreiten, ökologische Kipppunkte. Oder haben es teilweise schon überschritten und wir wissen es noch nicht so wirklich. Auf jeden Fall, die Zeit, die sitzt uns im Nacken. Das ist eigentlich auch etwas, was mir persönlich und ganz vielen anderen Menschen auch Angst bereitet. Natürlich der nachhaltigste Weg wäre, Bildungsarbeit zu leisten, Aufklärungsarbeit und Bewusstsein vermitteln kann. Aber das braucht eben Zeit, bis die jungen Menschen, die jetzt in der Schule sitzen, die vielleicht unsere Workshops besuchen, bis die vielleicht einmal in Positionen sitzen, um auch die nötigen politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen zu treffen. Also ich glaube, diese Zeit haben wir nicht mehr. Und darum glaube ich, ist es jetzt sehr, sehr wichtig, auch auf anderen Wegen politischen Druck auszuüben. Wir versuchen auch seit vielen Jahren, aber mit mäßigem Erfolg. Das war auch ein Grund, warum die letzte Generation sich aufgelöst hat. Die haben sehr viel Engagement und Herzblut in ihre aktivistische Arbeit gelegt, haben aber gesehen, die erhofften politischen Reaktionen sind einfach ausgeblieben. hofften politischen Reaktionen sind einfach ausgeblieben. Und ich glaube schon, dass es wichtig ist, jetzt auch wirklich sich als Gesellschaft zusammenzutun, sich zu verbünden und wirklich auch gemeinsam Druck auszuüben. Und da gibt es ganz viele Möglichkeiten. Es gibt die Möglichkeiten, an Streiks und Demonstrationen teilzunehmen, auf die Straße zu gehen, sich mit bestehenden Gruppierungen zu verbünden. Ja, Fridays for Future ist nach wie vor aktiv, wenn auch nicht so aktiv, wie es schon mal war 2019, aber es gibt es auch immer und sie sind auch immer motiviert und engagiert. und sie sind auch immer motiviert und engagiert. Also ich glaube, dass schon viel, viel mehr diesen Druck von unten, von der Gesellschaft braucht, um wirklich auch unsere EntscheidungsträgerInnen dazu zu motivieren, diese Dinge anzugehen, die es jetzt wirklich braucht. Ja, ich möchte das bekräftigen, was du gesagt hast. Einerseits kann man das jetzt nicht auf die Schultern der Jugendise umzugehen, politische Entscheidungsträgerinnen, Wirtschaftstreibende, die Zivilgesellschaft, jeder Einzelne. Aber es muss wirklich so ein kollektives Unterfangen sein. Seid ihr dann als Südwind auch im Austausch mit Frauenorganisationen im globalen Süden? Wisst ihr, wie vor Ort dort Druck von der Gesellschaft ausgeübt wird auf die Politik? Ja, in unterschiedlichen Projekten sind wir eben auch mit Frauengruppen im globalen Süden in Verbindung. Süden in Verbindung, genau im Rahmen von einem anderen EU-Projekt, das wir gerade laufen haben, gibt es da Austausch? Ich würde sagen, es ist immer sehr unterschiedlich, je nach Kontext und eben nach den Personen selbst. Gibt es da dann überhaupt Energie noch, sich an so eine Klimakrise zu denken, wie man die bewältigen kann, wenn man eben den Alltag damit verbringen muss, eben kilometerweit Wasser zu holen oder eben sich um die Landwirtschaft zu kümmern? Wie sind da die Ressourcen überhaupt? Also erstaunlicherweise ja. Und ich finde, das ist das auch Inspirierende und Motivierende, was wir eben beim Südwind auch jetzt zum Beispiel den Jugendlichen in Österreich mitgeben wollen. Es gibt so viele positive Beispiele von Leuten, die extrem engagiert sind, jetzt vielleicht nicht in Gruppen als ersten Schritt, aber als Einzelperson, die wirklich stark betroffen sind von den Auswirkungen der Klimakrise und dann selbst aktiv werden, ihr Leben dafür einsetzen, dann vielleicht auch eine, dass sich dann eben auch eine Gruppe bildet, muss aber nicht sein. Und ja, da gibt es wirklich sehr, sehr viele Beispiele, die einem auch hier im globalen Norden uns nur Motivation und Kraft geben können. Ja, und es muss halt schon so sein, dass eigentlich die Grundbedürfnisse zunächst mal erfüllt sein müssen, um sich dann halt auch für Dinge wie Klimaschutz, Nachhaltigkeit und so weiter einzusetzen. Also das ist eigentlich so eine Grundvoraussetzung, dass global gesehen die Grundbedürfnisse nach Nahrung, nach Kleidung, nach sauberem Wasser, das müsste eigentlich einmal erfüllt sein. Und darum geht eben Klimaschutz, Empowerment, auch mit Armutsbekämpfung Hand in Hand, mit der Beseitigung von Ungleichheiten. Und wie du eh schon erwähnt hast, das muss man eigentlich auch systemisch betrachten. Man kann die Klimakrise jetzt nicht separat lösen, man muss das mit ganz vielen anderen großen Themenkomplexen gemeinsam zusammendenken. Es braucht dazu die Energiewende. Es braucht den Übergang zu einem nachhaltigen Landwirtschafts- und Ernährungssystem. Es müssen diese eklatanten Ungleichheiten global, aber auch national gesehen, beseitigt oder nivelliert werden. Es muss Armut bekämpft werden. Und auch dann kann es gelingen, wirklich auch einen umfassenden Klimaschutz und ein Empowerment von Frauen voranzubringen. Klingt natürlich komplex, ist es auch. Und es gibt eben keine einfachen Lösungen. Aber ja, um nochmal auf deine Frage zurückzukommen. Natürlich, wenn man jetzt die ganze Zeit damit beschäftigt ist, irgendwie durchs Leben zu kommen, für die Kinder irgendwie Essen zu organisieren, schauen, dass man irgendwie den Lebensunterhalt bestreiten kann. Also das gilt genauso auch hier bei uns. Dann ist es natürlich vielleicht mal ein Luxusproblem, sich jetzt darüber Gedanken zu machen, wie kann ich denn jetzt aktiv Klimaschutz vorantreiben. Und eben gleichzeitig muss das eben Hand in Hand gehen. Und eben gleichzeitig muss das eben Hand in Hand gehen. Also dass man Frauen unterstützt, da jetzt aus diesen prekären Verhältnissen rauszukommen und wenn das gelingt, dann würden sie auch automatisch vielleicht auch nachhaltiger leben können. Das Projekt Equality steht jetzt noch recht am Anfang. Was sind denn jetzt die nächsten Schritte und gibt es also ein konkretes Endziel, auf was ihr hinarbeitet, auf was die Jugendlichen hinarbeiten? Eben konkret sind wir beim Schritt 1 im Projekt, wo es um dieses Lernen und das Bewusstseinsschärfen geht. Und insgesamt arbeiten wir darauf hin, dass dann Dinge zusammenhängen, aber wir haben auch das Gefühl, wir sind nicht ohnmächtig, sondern wir können da selbst etwas tun. Wir haben Handlungsoptionen. Auf das ziehen wir jetzt in den nächsten drei Jahren hin in der Arbeit mit den Jugendlichen, mit den Vertreterinnen von den Stadt- und Gemeindeverwaltungen und den anderen Projektakteuren. Seid ihr dann im Austausch mit den anderen europäischen Ländern? Wird der Inhalt genau abgeglichen oder habt ihr da eigenen Spielraum, um eben vielleicht speziell jetzt auf Linz einzugehen, wie hier die Situation ist, wie ist da die Zusammenarbeit? Wir sind in sehr engem Austausch, also in sehr, sehr engem Austausch würde ich mal meinen. Und wir haben einen gemeinsamen Rahmen, eine gemeinsame Logik, die wir so quasi verfolgen, im Wissen vertiefen, Leute zum Handeln, zum Tun, zum Bringen, Öffentlichkeitsarbeit zu machen. Das ist unser gemeinsamer Rahmen. In einem EU-Projekt dieser Art gibt es wirklich teilweise sehr konkrete Aktivitäten, die so quasi gleich sein müssen. Aber wir haben natürlich die Möglichkeit, uns auf die lokalen Rahmenbedingungen und Bedürfnisse einzugehen. Das ist auch total wichtig, sonst würde es keinen Sinn machen. Also die Projektpartnerschaft geht von Portugal über Zentraleuropa, Ungarn, Rumänien. Es hat jedes Land ganz unterschiedliche Voraussetzungen in vielen verschiedenen Bereichen. Also ja, es gibt da schon auf jeden Fall Spielraum und den nutzen wir auch aus. Du hast jetzt sehr viele unterschiedliche europäische Länder erwähnt, die auch mit unterschiedlichen Klimaproblemen kämpfen. Ist es da auch vielleicht in anderen Gebieten bei Jugendlichen, dass noch mehr im Bewusstsein habt ihr da Austausch mit den Kindern dort? Ich denke vielleicht Portugal, die eher mit Dürre und noch stärkere Hitze zu tun haben, in anderen Ländern Überschwemmungen, haben da die Kinder sozusagen first hand schon Kontakte mit der Klimakrise gehabt. Es ist sehr spannend. Es gab noch nicht die Gelegenheit, dass wir uns im Rahmen vom Projekt physisch getroffen hätten und mit Jugendlichen aus den zehn verschiedenen Ländern ausgetauscht hätten. Aber es hat diesen Austausch auch online gegeben. Und Anfang Juli gab es ein großes Treffen, einen Vernetzungsworkshop von Local Authorities, also von den Gebietskörperschaften mit über 50 Teilnehmerinnen. Und da haben einige Länder Jugendliche mitgenommen und es ist total spannend, wie unterschiedlich eben auch Jugendliche sind, weil die Lebensumstände so unterschiedlich sind. Also in Portugal und in Griechenland, wenn es darum geht ins Tun zu kommen denken jugendliche oft so an waldschutz naturschutz waldbrand prävention also sehr in richtung naturschutz jetzt in finnland zum beispiel geht es sehr in diese Richtung, aktiv zu sein, eine Straßenaktion zu planen, wirklich so aktivistisch tätig zu sein. Dann wiederum in Rumänien meinte ein Jugendlicher aus Rumänien in Bezug auf Geschlechterungerechtigkeit, ja sowas gibt es in der EU schon gar nicht mehr, es gibt keinen Gender Pay Cap, weil der das einfach überhaupt nicht, also sein Leben bis jetzt überhaupt noch nicht so berührt hat. Und das ist eben auch das Interessante in so einer Kooperation mit zehn verschiedenen Ländern, trotzdem in einem geografischen Gebiet, das uns trennen nicht Kontinente, muss man sagen, wie unterschiedlich da die Gegenheiten sind und die Ausgangsvoraussetzungen. Und da ist dann wieder schön, weil man eben diesen Perspektivenwechsel schafft. Also wenn man versucht, sich in eine andere Person, sich in einen jungen Burschen aus Portugal hineinzuversetzen, wie ist da so die Gefühlslage dann. Also eben diesen Perspektivenwechsel zu schaffen in diesem Projekt, das ist, glaube ich, dann recht fein, wenn das funktioniert. Und es ist dann auch okay, wenn es dann eben unterschiedliche Herangehensweisen oder Lösungsmöglichkeiten je nach lokalem Kontext dann gibt. Wie gesagt, es gibt ja keine globale Lösung zu Klima- und Geschlechterungerechtigkeit, von dem her ist es ja auch okay, dass diese Herangehensweisen dann in jedem Land oder in jedem lokalen Kontext dann unterschiedlich ist. Und wir beim Südwind haben also schon bemerkt in unserer Arbeit, dass eben das Zusammenkommen von Jugendlichen aus verschiedenen Ländern, dass das total effektiv ist im Sinne von, das ist motivierend, da kommen sie in Austausch, da passiert eben dieser Perspektivenwechsel von selbst. Das ist dann nicht, dass man irgendwie im Workshop-Setting hart unter Anführungszeichen daran arbeitet, sondern da passiert das eben im Austausch. Und eben beim Südwind glauben wir fest daran, dass eben diese Austauschmöglichkeiten schaffen, total was Wichtiges ist. Und deswegen haben wir es eben auch bei diesem Equality-Projekt wieder drinnen, wo es eben diese gemeinsamen Reisen nach Mosambik und, Mosambik und, ich habe es vorher gesagt, Madagaskar, Entschuldigungar geben soll. Wie kann man denn jetzt als erwachsene Person, die nicht bei Equality mitmachen kann, sich zu diesem Thema weiterbilden? Wie kann man da mehr erfahren über Klimakrise und Geschlechterungerechtigkeit? Also wir als Südwind bieten regelmäßig Verurm gibt es regelmäßig Informations- und Workshop-Angebote. So zum Beispiel auch die nächste Denkmal-Global-Vortragsreihe, die wird im Jänner und Februar wieder stattfinden. Da widmen sich vier Abende dem Thema Klimagerechtigkeit aus einer intersektionalen Perspektive. Das heißt, man schaut sich an, wie trifft denn die Klimakrise Menschen unterschiedlich. Also wir alle sind auf einer Klimakrise betroffen, aber nicht jeder ist gleich betroffen. Und in dieser Vortragsreihe schauen wir uns das dann ein bisschen im Detail an. Und da wird es auch darum gehen, wie sind genau Frauen jetzt stärker von dieser Klimakrise betroffen. Also das ist eine Möglichkeit. Wir haben hier auch für uns eine kleine Buchauswahl mitgebracht aus unserer Bibliothek. Also wir führen auch eine Fachbibliothek bei uns im Büro in der Südtiroler Straße, wo wir zu unseren Schwerpunktthemen, also Klimagerechtigkeit, Menschenrechte, Migration, nachhaltiger Konsum, fairer Handel, globales Lernen, ein sehr spezielles Angebot haben. Also von Fachbüchern über Belletristik, über Spiele, DVDs, Unterrichtsmaterialien kann man sich alles bei uns ausbauen. Also das ist eine Möglichkeit bei uns in der Bibliothek vorbeizukommen. Genau, also man kann Vorträge auch in Anspruch nehmen. Wir sind immer gern bereit, auch zu Vorträgen zu kommen oder meinen Workshop auch mit Erwachsenen umzusetzen. Also da gibt es sehr viele Möglichkeiten. Gut, dann danke für diese Ausführung. Danke, dass ihr heute im Studio wart, um über das wichtige Thema Geschlechterung, Gerechtigkeit und Klimakrise aufzuklären. Viel Erfolg noch mit dem Projekt Equality, was jetzt die nächsten drei Jahre laufen wird. Vielen Dank, Lisa Eiglesberger und Julia Weber von Südwind. Danke an die Zuhörerinnen und Zuschauerinnen. Das war die heutige Sendung Klima und Du. Mein Name ist Aileen Yilmaz und ich verabschiede mich bis zum nächsten Mal. Dankeschön. Danke sehr. Danke. Klima und Du. Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin- und hergeschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Welt.