Ich heiße Mariana, Vollname eigentlich Nikolai Vapacheva. Das verrät auch schon ein bisschen, woher ich komme. Geboren bin ich eigentlich und Teil meines Lebens in Bulgarien aufgewachsen. Meinen Künstlername habe ich jetzt mittlerweile auf Marianna Nikolai abgekürzt, weil es eigentlich ziemlich lang ist, bis man alles ausgesprochen hat. Das ist auch der zweite der Vatername, den ich habe. geboren und aufgewachsen in Bulgarien. Mit 14 war ich zwar schon mittlerweile auf eine Kunstschule in Plovdiv, meine Familie hat aber eigentlich andere Wege für sich entschieden und die Reise ging nach Österreich. Also das war eine familiäre Entscheidung eigentlich damals, wo ich nicht wirklich aus konnte. Ich war auch nicht wirklich mit der Situation besonders begeistert und bin in eine HTL für Maler und Anstreicher in Innsbruck gelandet, was nicht wirklich meine Intention war. Also ich wollte eigentlich, glaube ich, schon ein siebenjähriges Mädchen Künstlerin sein. Das war eigentlich alles. Der Weg führte nach Linz zurück, also nein, nach Linz weiter. In Linz habe ich Malerei, klassisch, an der Kunstuniversität abgeschlossen. Ich habe es zu einem Zeitpunkt abgeschlossen, wo es nicht wirklich so gängig war, dass es eigentlich leicht oder möglich ist oder es Wege gibt tatsächlich von seiner Kunst zu leben. Also das, was mir an der Uni mitgegeben worden ist, war so ein bisschen, entweder suchst du dir eine Galerie oder du suchst dir einen Mäzen und dann hast du eine Möglichkeit irgendwie künstlerisch tätig zu sein, ansonsten schaust du dich um, dass du eigentlich dein Leben finanzierst. Das war womit ich abgeschlossen habe und das erzählt auch ein bisschen so mein ganzer Werdegang, weil ich eigentlich alles gemacht habe, nur nicht Malerei, und bin erst jetzt vor ein paar Jahren wieder dort zurückgekehrt. Also bin ich einfach eine Mischung von allem, was man sagen kann, kreativ, immer kreativ gewesen und immer in kreativen Berufen gewesen. Ich habe unterrichtet, ich war Kostümbildnerin, ich war Bühnenbildnerin, ich bin weitergegangen im Filmbereich, habe dort Styling gemacht, Dokumentarfilme eigentlich mitgedreht, Werbefilme mitgedreht. nach eher einer Lebenskrise mich meine Pinseln wieder gerufen haben. Damit ist auch dieses Artilichen entstanden und damit ist eigentlich schon hier drinnen so ziemlich mein ganzer Lebensinhalt momentan. Was kann ich sonst noch sagen? Ich bin Künstlerin und Illustratorin. Warum habe ich für Kunst entschieden? Ich weiß nicht, das war voll unbewusst. Keine Ahnung. Es liegt offenbar irgendwo irgendeine Wurzel in unserer Familie, weil es eigentlich immer geheißen hat, mein Vater war schwer kreativ und er hat eigentlich immer geliebt, sich irgendwo auszudrucken. Aber der Weg, den er eigentlich gehen durfte, war nicht wirklich die Kunst. Seine Eltern haben diesen klassischen Satz eigentlich damals ausgesprochen, Kunst ist brotlos. Und er, muss man leider sagen, hat dann auf Däschen eigentlich Chemie studiert. Ich habe mich sehr früh dafür entschieden. Ich kann mich erinnern, in Bulgarien gab es so Lexikonhefte. Da hat man nämlich Name, Geburtsdatum eintragen müssen. Und dann war so dritte oder vierte Frage, was wird dein Beruf sein? Oder was wünschst du dir eigentlich zu werden? Und ich habe immer Künstlerin eingetragen. Für mich war das eigentlich noch ein recht diffuser, unklarer Begriff. Was ist schon Künstlerin? Aber das war es. Ich will Künstlerin werden. Das habe ich, glaube ich, auch durchgezogen, also ziemlich hartnäckig, zwar auf vielen Umwegen, aber doch eigentlich verfolgt. Ich bin tatsächlich aus der Kunstuni mit diesem Glauben oder Wissen ausgestiegen, dass man da eigentlich diesen klassischen, man stellt aus, man findet eine Galerie, man wird berühmt, man macht sich einen Namen, dann kann man verkaufen. So ungefähr war das, was uns eigentlich damals mitgegeben worden ist. Zum Glück hat sich die Kunstuni in Linz eigentlich irrsinnig verändert und man hat sehr viele Möglichkeiten und Angebote, die man auch aufgreifen kann. Das war das, warum ich auch die vielen Umwege genommen habe. Für mich war es von vornherein klein, das kann ich gar nicht. Ich kann mich nicht verkaufen, ich kann mich nicht nicht eigentlich als Person irgendwo hinstellen und dafür eigentlich alles aufwenden. Also habe ich einfach Umwege gesucht. Wie kann ich tatsächlich in irgendeiner Form eigentlich kreativ bleiben und all das, was ich wirklich kann oder mit mir mittrage, auch zeige, aber in bezahlten Jobs. Also das war einfach die Entscheidung damals nach der Kunstuni. Deswegen ging es eben in Richtung Theater und Kostümbild und solche Sachen. Ich muss sagen, also momentan habe ich einfach eine gute Mischung. Also jetzt, aber das hat auch was mit der Zeit einfach zu tun. Ich bin auch reifer geworden, ich habe schon so viel Erfahrung hinter mir, dass ich eigentlich durch die Illustrationen, die ich für Kunden anfertige und wo ich eigentlich Geld dafür kriege, mir dann Freiraum eigentlich verschaffe für meine Kunstprojekte. Es gab schon diese Phasen auch in meinem Leben, wo ich mich immer wieder hinterfragt habe. Ich sage den Satz auch, ab und zu wäre es nicht einfacher, einfach irgendwo an der Kasse beim Biller zu arbeiten, wenn mir dann alles irgendwie über den Kopf wächst. Aber ich bin trotzdem motiviert. Motiviert kann ich auch nicht sagen, eigentlich bin ich inspiriert. Ich weiß nicht, also es macht mich aus. Wenn ich mich nicht ausdrucken könnte oder wenn ich nicht den Pinsel in der Halt halten könnte, dann würde ich verkümmern. Und ich glaube, das ist mein Motto. Also das treibt mich einfach an. Jetzt bin ich eigentlich Mutter von einer erwachsenen Tochter. Also das ist auch etwas, was eben gewachsen ist. Mit der Zeit kriegt man mehr Zeit für sich. Wie meine Tochter eigentlich klein war, war das gar nicht drinnen. Ich habe, wenn, dann wirklich nur was gearbeitet, damit wir eigentlich finanziell über die Runden kommen. Und das ist ja das Coole eben, das ist jetzt über die letzten Jahre stetig gewachsen und mittlerweile gehört eigentlich meine zeit mir natürlich braucht die familie auch aufmerksamkeit und das leben rundherum aber nichtsdestotrotz also ich fühle mich eigentlich wieder bei mir als frau und hast du trotzdem eigentlich mehr wende die du durchstoßen darfst, bevor du eigentlich irgendwo hinkommst. Und das hat nicht nur unbedingt was damit zu tun, dass ich eigentlich auch Mutter geworden bin. Das hat eigentlich tatsächlich auch mit Bewusstsein was zu tun. Ich muss sagen, wie ich eigentlich fertig war mit meinem Studium, hatte ich das Bewusstsein einfach nicht. Das hat sich jetzt über die Jahre aufbauen müssen und ich habe das eigentlich in anderen Bereichen erst kennengelernt, mehr erkämpft und kann es jetzt eigentlich für mich als Künstlerin einsetzen. Aber wir haben da sehr viel noch zum Reinholen. Ich glaube, dass die nächste Generation das anders sehen wird. Also ich bin da eher die alte Generation, wenn man das so sagen darf. Von meinen Mitstudenten, die eigentlich abgeschlossen haben, was ich da so verfolge, ist eigentlich schon ein gutes Gleichgewicht hingekommen über die Zeit. Also das kann ich schon sagen. ein gutes Gleichgewicht hingekommen über die Zeit. Also das kann ich schon sagen. Aber grundsätzlich, ja. Ein Problem, der auf jeden Fall noch eigentlich bekämpft werden darf. Was macht mich zuversichtlich? Ich habe das Gefühl, dass ich eigentlich trotzdem, also es ist sehr, sehr mühselig, aber es gibt trotzdem eigentlich Initiativen und es gibt eigentlich Diskussionen und es wird doch, zumindest im kleinen Rahmen, immer wieder aufgezeigt, ob das dann das Verhältnis irgendwann einmal auf der Biennale in Venedig verändert. Das ist eine andere Frage, beziehungsweise in welchem Jahr das passiert. Aber wir reden darüber und das finde ich schon positiv. Ich finde, dass eigentlich in dieser unglücklichen Zeit, wo wir alle daheim saßen und uns irgendein Virus fürchteten, wir eigentlich gemerkt haben, dass Kunst und Kultur sehr schnell eigentlich irgendwo nach unten versinkt und das nicht zwingend ein Bedürfnis ist. Also es wurden vorrangig natürlich alle anderen Sachen wichtiger. Ich finde, das war eigentlich eine Zeit, die wir sehr wohl nur einmal revidieren dürfen und über die wir sehr wohl noch einmal reden müssen, weil Kunst trotzdem relevant ist. Und Kunst ist etwas, was wir eigentlich, oder kultureller Austausch, also es muss nicht einmal das sein, ist etwas, was wir eigentlich trotzdem als Grundbedürfnis als Menschen auch haben. Und das war eigentlich für mich das Erschreckende, also wie schnell wir das eigentlich zur Seite schieben, somit auch Künstler, Künstlerinnen zur Seite schiebt und die eigentlich irgendwo hinten dran sind und sie nicht eigentlich vordergründig am Radar sind. Und das ist etwas, was ich mir für die Zukunft wünsche, eigentlich die Positionierung, die Bedeutung tatsächlich wahrzunehmen. Es hat nichts damit zu tun, dass ich eigentlich das als persönliches Bedürfnis habe, sondern es hat etwas damit zu tun, dass wir eigentlich als Gesellschaft das brauchen. Wir brauchen das für unseren kulturellen Austausch, wir brauchen es eigentlich für uns selber, um überhaupt zu wachsen oder Fragen aufzustellen. Mit wir meine ich wir als Gesellschaft. Ich meine nicht mich persönlich, weil ich hatte eine lustige Geschichte. Also ich habe ja mein Atelier schon seit neun Jahren oder zehn glaube ich mittlerweile. Und ich habe ein Atelier hier auf einer ziemlich lauten Straße mit sehr vielen kleinen Geschäften. Und neben mir ist ein Friseurladen auf der einen Seite, auf der anderen Seite ist Fahrradgeschäft, Glasgeschäft und so weiter. Und in der Zeit, wo wir eigentlich daheim sitzen mussten und nichts verdienen konnten, habe ich, genauso wie alle anderen eigentlich, versucht, mit meiner Hausverwaltung irgendwas auszumachen, um wenigstens einmal einen Prozentsatz meiner Mitte hier zu reduzieren, weil ich nicht wusste, wie ich die Mittel eigentlich decken soll. Die Hausverwaltung hat mir damals die Antwort gegeben, sie machen sehr wohl Reduktion mit Preise, das kriegen aber die Geschäftsinhaber einfach aus dem Grund, weil bei ihnen derzeit die Kunden nicht rein können. Und ich bin Künstlerin und ich kann jederzeit in meine Tile rein und kann eigentlich jederzeit zeichnen und malen. So what? Das war die Antwort meiner Hausverwaltung. Ich habe sie zwar aufgeklärt, dass mir das Zeichnen und Malen eigentlich schon ein Grundbedürfnis ist, aber das ist mein Job. Nichtsdestotrotz ist es etwas, womit ich eigentlich Geld verdienen muss, will. Und das hängt damit zusammen, ob ich es jemandem zeigen kann, ob ich mit jemandem überhaupt in Austausch gehen kann. Deswegen sage ich, wir als Gesellschaft müssen eigentlich diese Position klären. Für was brauchen wir das? Also grundsätzlich bin ich eigentlich irgendwie über mich hinausgewachsen, über die Jahre und liebt es eigentlich, mich mit anderen auszutauschen. Das ist, glaube ich, ein Punkt, der mir gerade wichtig ist oder der mir viel bringt. Ich versuche selber eigentlich mich überall einzubringen, wo es nur geht. Und ich versuche eigentlich viel zu netzwerken und viel mitzunehmen. Ich mag das, einfach in Austausch zu gehen mit anderen. Was machen sie? Wie machen sie es? Wie funktioniert das bei ihnen? Und wo ist jeder das ist glaube ich so ein punkt der mir ein bisschen hilft einfach mich selber zu ordnen muss ich bin ja selber eigentlich noch irgendwo am suchen aber nichtsdestotrotz also der austausch eigentlich ist schon etwas was mir wichtig ist ich habe vieles gemacht also ich habe beispielsweise lässt es Jahr bei der KUPF Kunst- und Kulturmanagement abgeschlossen. Nicht, weil ich viel Neues erfahren habe, weil ich eigentlich so viele Projekte schon selber eigentlich für mich geleitet habe, sondern tatsächlich wegen dem Austausch. Um einfach mit anderen und die Möglichkeit zu kriegen, wie machen es die anderen eigentlich zu haben. Das ist etwas, was mich ein bisschen trägt. Also wenn es einmal irgendwo hackt, gibt es viele Leute um mich herum, mit denen ich eigentlich darüber reden kann.