🎵 Sveta! Sveta! Sveta! Sveta! Sveta! Sveta! Sveta! Sveta! Sveta! Sveta! Sveta! Sveta! Sveta! Sveta! Als ich auf die Kunst gekommen bin, bin ich sehr früh schon, mit vielleicht zwölf oder dreizehn, sogar schon in der Gosa, wo ich keine Vorfahren hatte, die irgendwas mit Kunst zu tun hatten. Aber ich habe dort in dieses Gebirgswasser geschaut und habe mir gedacht, das wäre überhaupt nie malen können. Und das war es eigentlich. In der Schule war ich mir eher fad. Da habe ich, weil ich laut älteren Geschwistern ziemlich viel schon gewusst habe, automatisch, und dieses, dass man das nicht machen kann, oder wahrscheinlich nicht machen kann, das war für mich der Ausgangspunkt. Das ist ja auch ein Leben lang. Und ich war ja gerade in der Gosau und habe das wieder so genossen, dass diese kalten Bäche, die da einfach aus dem Berg rausgekommen sind und so dahin sprudeln, das ist einfach eine totale Kraft. Was soll ich denn sagen? Ich sage immer, ich kann ja das Wasser nicht auf die Leinwand kleben. Das heißt, ich muss mich da irgendwie eher langsam nähern. Und nachdem ich jemand bin, der sehr differenziert, glaube ich auch denkt, jetzt bildlich, bildhaft, brauche ich da ziemlich viel, bis ich dort bin. Und dann, also in der Radierung kannst du ja dann wieder was wegtun. Also du machst vielleicht viele Striche, aber dadurch, dass du wieder einiges außer Kratz kriegst, dann vielleicht genau dieses spezifisch wasserartige, wässrige. Also ich muss da ganz unten anfangen. Man muss wissen, ich bin protestantisch aufgewachsen, das heißt, ich habe fast keine Bilder gekannt. Ich war völlig leer. Und ich glaube, das Wasser war das erste Mal, wo ich wahrgenommen habe, dass sich das bewegt und es aber trotzdem ein Bild ist. Irgendwie bin ich wahrscheinlich so geboren mit dieser bildhaften Vorstellung. Das siehst du in der Natur. Das ist ja bis heute noch. Bis heute ist für mich die Natur wichtiger als eh die Kunstgeschichte. Die Kunstgeschichte hilft dann irgendwie, weil du siehst, was andere Leute schon gemacht haben oder so, oder wie andere Leute versucht haben, Dinge darzustellen. Und das ist auch so Maßstab, das ist für mich auch wichtig. Ich war in der Hauptschule, weil ich komme aus einem sehr weiten Weg. Und da haben wir einen tollen Lehrer gehabt in Zeichnen, aber der war auch unser Klassenvorstand. Der ist zum Beispiel gerade aus einer ganz freien Schule in England gekommen, der war dort ein halbes Jahr. Das heißt, wir haben den alle geliebt, weil er einfach so toll war. Und der hat auch den Zeichenunterricht gemacht. Und ja, der war immer so begeistert natürlich von meinen Sachen. Ja und ich dann auch, ist ja klar. Aber begeistert bist du ja sowieso von den Sachen, wenn du merkst, dass du das getroffen hast, was du da wollen hast. Das ist für mich ganz wichtig. Nicht nur, dass andere Leute das gefällt, sondern dass ich dort hinkomme, wo ich mich hin möchte. Wir haben mit so einem Farbkasten, wasserformmäßig oder vielleicht Bleistift, nein, Bleistift nicht so viel. Und er hat zum Beispiel immer Wert darauf gelegt, dass wir die Form mischen, also dass wir nicht irgendwelche Mischformen aus der Tube nehmen oder so. Und das war natürlich auch sehr lässig. Ich habe jetzt gerade in Gosau, wo ich gerade diese Ausstellung habe, habe ich mir gedacht, ich möchte nicht nur Riesendinger, die aus der letzten Zeit sind, sondern auch aus meiner Kindheit ausbringen. Und da habe ich zwei Arbeiten aus dieser Zeit, von 1968, hängen da gerade. Und da ist zum Beispiel ein Dschungelbild, wo es um ganz viel Grün geht. Und wir sind da mit dem Lehrer ins Kino gegangen und haben das Dschungelbuch gesehen, aber also einen Spielfilm, nicht diesen Zeichentrickfilm. Und da war ich schon während des Films, habe ich auf einmal gecheckt, was ein Raum ist. Und das habe ich dann auch versucht in dem Bild darzustellen. Einfach, dass das nicht flach ist, sondern dass es eben nach hinten geht. Und eben auch in der Darstellung. Das war ein Dschungel, ich war inzwischen schon in einem wirklichen Dschungel und habe den Tag gesehen, dass es ziemlich finst ist, aber dass du dann trotzdem irgendwie nach hinten siehst und dass teilweise auch Licht von hinten kommt. Und das war irgendwie. Und eben die Größenverhältnisse, dass nach hinten zu natürlich die Dinge dann kleiner oder schmaler oder was weiß ich was ausschauen. Ja, ich meine, das ist ja toll, oder? Das ist so eine Freude, wenn man da auf einmal draufkommt. Wenn ich eine Bergspitze sehe, beziehungsweise einen Berg, und von allen Seiten bewege ich mich, dann schaut er immer anders aus. Natürlich, ja. Da hast du diese Dreidimensionalität, die dir quasi immer zweidimensional erscheint, durch die Bewegung rundherum, kriegst du immer einen hochskulpturalen Charakter? Unbedingt. Ich war ja so viel im Gebirge zeichnen. Ich war 13 Sommer lang im Hochgebirge, sowohl in der Gosau als auch in Südtirol. Und für mich ist nachträglich da unheimlich wichtig, dass ich in den Raum gegangen bin, den ich gezeichnet habe. So wie du sagst. Also man umrundet etwas. Man merkt, wie weit es eigentlich bis da drüben ist und wie stößt das jetzt wirklich da. Und es gibt ja ganz viele Leute, die von Fotos abmalen und aber diese Erlebnisse haben von einem wirklichen Naturstudium und dann, wenn sie wieder nicht auskommt, merkst du einfach sofort, dass das nicht stimmt. Also habe ich gerade jetzt sehr schlechte Sachen gehabt. Weil man denkt, der hat irgendwas da reingebastelt, was das nicht stimmt. Also habe ich gerade jetzt sehr schlechte Sachen bekommen. Weil man denkt, der hat irgendwas da rein gepastelt, was einfach nicht stimmt. Bei euch ist das nicht so. Aber ich gebe es immer wieder. Na ja, jetzt war ich mit der Hauptschule fertig und dachte mir, ich möchte unbedingt sofort das Malen lernen und überhaupt diese bilderischen Sachen. Und nachdem man ja in der Gosau unbedingt Skifahren geht, immer wenn es geht, tat ich das auch. Und dann habe ich einen Linzer kennengelernt, einen gewissen Heimer, den ich nie wieder gesehen habe. Aber der hat mir erzählt, dass man eigentlich damals eben mit 14 schon in die Kunstschule gehen hätte können. Also der war in dieser Goethe-Schule und hat an mir erzählt, also du kannst einfach von der Hauptschule einfach da gleich in die Kunstschule gehen. Ich meine, das wollte ich unbedingt machen und das hat dann meine Mama erzählt und die war da sehr skeptisch und die ist nach Gelsen in die Hauptschule und hat dort die Frau Mettal gefragt, das war eine Linzerin und eine Deutschlehrerin, wie das ist da in Linz in der Kunstschule. Und die hat gesagt, nein, da dürfen Sie die Therese nicht hinlassen, weil da dürfen Sie nur Haschisch rauchen und nicht arbeiten. Ja, und das war natürlich für meine Mama klar, da kann man sie nicht hinlassen. Ich bin übrigens nachträglich sehr froh, weil mit 14 bin ich da total formbar. Und ich weiß ja, wer dort Lehrer war. Das wäre, glaube ich, nicht gut gegangen. Insofern habe ich diese Matura dann gemacht. Das hat mich überhaupt nicht gefreut. Haben wir aber auch viel zeichnen können. Das war schon krass. Das war mir das Wichtigste, auch zu mir umzuzeichnen. Und man übersteht das ja alles. Ja, und kriegst natürlich nebenbei ein bisschen Allgemeinbildung, schaffst du ja auch nicht. Das war ja immer da, also das ist unbedingt dein Wollen. Und dieses Nicht-zufrieden-Sein, das ist ja bis heute. Du machst eine Arbeit und dann fällt dir schon die nächste ein. Weil einfach, du willst wieder woanders hin. Und das ist ja genau das, was man sein ganzes Leben lang möchte. Also ich möchte nie ganz zufrieden sein. Ich möchte einfach immer, dass noch etwas offen ist, wo ich noch hin möchte. Und so ist es eigentlich seit Anbeginn wieder mein Sonnlicht. Und ich habe immer das Glück gehabt, dass ich dann eingeladen worden bin. Also meine erste Ausstellung war dann schon vor dem Diplom. Wir hätten ja nicht ausstehen dürfen. Aber ich habe mir da gemerkt. Du bist auf die Kunstschule gegangen? Ich bin auf die Kunstschule gegangen. Also das erste Jahr war die Kunstschule und dann ist es schon Kunsthochschule geworden. Aber was hat die Kunstschule damit gemacht? Man hat zunächst einmal auch wieder fadisiert. Weil da habe ich wieder in die Grundklasse gehen müssen. Das war ja das letzte Jahr, wo das noch Kunstschule war. Da war ja noch nichts ordnern. Nein, nein. Das war so etwas wie Deutsch, Englisch, Mathematik. Nein, Englisch gar nicht, was man ja irgendwie verstand. Also diese ganzen Fächer, die endlich einmal weggehen wollten, habe ich dann wieder gehabt. In der Kunstschule? Nein, in der Kunstschule. In der Kunstschule? Ja, das war ja diese Enttäuschung. Also ich habe gesagt, ich gehe nur in die Malerei. Und dann war damals, das ist ja interessant, schon wieder die Malerei wollen wir abschaffen, weil wir wollen kein Künstlerproletariat erzeugen. Das war so. Also zu mir haben sie zum Beispiel gesagt, ich soll in die Schriftklasse gehen. Das interessiert sie nur mehr, dass wir angewandt arbeiten. Das kann ich nicht. Oder das hätte mich auch nicht gefreut oder so. Und ich weiß nicht, die Malerei ist dann trotzdem geblieben, eigenartigerweise. Das war dann im nächsten Jahr. Denn im nächsten Jahr war die Malerei noch immer da, Gott sei Dank. Das war irgendwie sehr komisch, aber ja. Timmel? Nein, nein, Timmel war schon weg. Also wir haben dann, ja der Ortner war eigentlich Meisterklassenleiter, den haben wir aber nur zwei Mal im Jahr gesehen. Und praktisch Peter Kubowski. Und Brehm war für mich sehr wichtig. Also Brehm war wirklich wichtig, weil der war vom Menschlichen oder auch vom Intellektuellen einfach irgendwie entsprechend, würde ich sagen. Brehm war ja kein Lehrer, er war Schüler und ein anderer Student. Nein, da war er schon im Mittelbau, hat das geheißen. Er hat auch für uns Ackzeichnen gemacht und das war für mich zum Beispiel sehr wichtig. Ich bin glaube ich jeden Tag, jeden Abend gegangen. Kopfzeichnen, da bin ich oft auch selber Modell gesessen, weil ich auch kein Geld gehabt habe. Ich habe von zu Hause kein Geld gekriegt, weil ich eigentlich Lehrerin hätte werden sollen. Und ja, also die Sachen, wo man dann wirklich auch etwas tun kann, gell, und auch etwas, was interessant ist. Ah ja, und dann haben wir schon, das ist ein Vollstall, das war dann praktisch 1974 ist dann gekommen, das war praktisch das zweite Halbjahr in der zweiten Klasse, oder wie man sagen soll, und da, aus der Zeit, ist dann die erste Radierung. Und jetzt bei der Radierung habe ich dann gleich mal gewusst, das ist ja, ich will gar nichts mehr anderes, ich will einfach nur radieren. Das ist halt eine neue Errungenschaft. Da ist früher mal eine Radierpresse entstanden, aber die ist ja viel zu klein für meine Sache. Und jetzt habe ich da so eine Festkastel. Habe ich da auch gebraucht? Nein, aber, nein, nein, nein. Wie war das in den frühen 70ern in der Linzer Kunstschule? Was war da für eine Atmosphäre für dich? Oder was hast du da rausnehmen können? Was beim Studium immer ist, du hast einfach Kollegen, die etwas Ähnliches wollen. Das heißt, dadurch entstehen Diskussionen. Ja, man ist gemeinsam frustriert über gewisse Sachen. Gefreut sich vielleicht auch mal, wenn ausnahmsweise irgendwo eine gute Ausstellung ist, oder die man halt zu der Zeit gut findet. Also ich finde vor allem den Austausch, das war für mich das. Und eben die Möglichkeiten, die dieses Akt zeichnen, Kopf zeichnen, sonst war nicht richtig Auch gradieren natürlich. Und der Kopovski? Schwierig. Finde ich voll schwierig. Also man muss sich vorstellen, ich komme aus der Kosa und dann sitze ich da auf irgendeinem Bergerl in Linz und soll da runterzeichnen. Die Föst oder ich weiß nicht, ich habe nichts gesehen. Und der Kopovski hat hat dann alles persönlich gemeint. Er hat gemeint, man boykottiert ihn als Person. Und ich habe nur nichts gesehen. Oder wir sind an der Donau gesessen. Die Donau war schon ein großer Fluss, aber total eingesperrt. Und so dahin. Und dann habe ich gedacht, was soll ich da zeichnen? Und dann habe ich drüben gesehen, dieses Römerbergtunnel, das Loch, wo das rauskommt. Und habe mich so getraut, das habe ich aber so getan, als schaue ich da hin und habe da so um mich gezeichnet. Das ist das Loch, das aus dem Berg rauskommt. Und dann sieht das der Kubowski und das entsetzt und schimpft mich unheimlich, was ich da tue. Ich habe das aber ernst gemeint. Und dann bin ich halt nicht mehr gegangen. Eklat. Das kommt so bald wieder raus. Eben schon während dem letzten Jahr bin ich dann eingeladen worden vom Friedl Klein, den hast du vielleicht noch gekannt, in der Herrenstraße in der kleinen Galerie. Da hätte ich noch nicht ausstehen dürfen, wenn man nach, also fahren die Pläne angeblich nicht ausstehen dürfen, was ja eine völlige Idiotie ist. Aber gut, ich habe mir gedacht, nein, das ist mir wurscht, ich brauche Geld. Nein, überhaupt, ich tue das. Und das war dann schon, da war ich dann das erste Mal in den oberösterreichischen Nachrichten, war da ein Artikel. Und du weißt ja, wie das ist, so viele Bürger von Linz und Umgebung richten sich nach dem. Und die sind dann halt da hingekommen. Immerhin war das so, diese erste Stufe. Und so ist es eigentlich auch dann weitergegangen, ganz eigenartig. Ah ja, was noch wichtig war, war vielleicht der Dr. Wutzl. Ich weiß nicht genau, ich habe dann das Diplom gehabt und dann habe ich gewusst, ich brauche eine Radierpresse, weil ich kann nicht immer, ich habe kein Auto gehabt und nichts und habe in Natternbach gewohnt, 80 Kilometer weg, und ich kann nicht nach Linz stoppen, da immer mit mit meinen Dings. Habe ich ja ein Jahr lang da. Und habe dann erfahren, dass der Dr. Wutzl zuständig war für Subventionen dieser Art. Und ich habe dann sein Tier belagert, das war, glaube ich, eine ganze Woche lang, weil die haben gerade in St. Florian den Altar aufgebaut und der war also damals eine Zeit nicht da. Und der, also da hat mir wieder geholfen, meine Herkunft, weil der hat in Gelsen eine Woche in der Haus gehabt. Und dann hat er gesagt, endlich kommt einmal wer aus der Gegend. Und die Arbeiten haben mir auch gefallen. Das heißt, er hat geholfen, dass mir die Rallye-Presse bezahlt wird vom Land. Ein paar hundert Schilling habe ich selber gezahlt. Also wären Sie damals in Linz gewohnt oder schon in Notterbach? Nein, schon in Linz. Und was hat Ihnen erwogen, aufs Land zu gehen? Das habe ich immer gewusst. Ich kann in der Stadt nicht leben. Ich habe so gelitten. Ich bin nächtelang in Linz heruntergegangen und wollte einen Platz haben, wo keine Beleuchtung ist. Und es gab keinen. Ich bin sich jetzt zaubertot, ich weiß nicht, wo. Ich bin also nicht erlangt, aber angegangen. Ich war todtraurig. Oder, nein, alles. Ich meine schon im Gymnasium. Dann haben die Niedersimmer gesagt, wir haben ja eh Berg. Und ich habe keine Berg gesagt. gesehen. Ich habe einfach gedacht, ich muss aufs Land, ich muss meine Ruhe haben. Das habe ich bis heute, wie du siehst. Einsam, Frau Mann? Immer wieder einsam. Man kann ganz einsam sein, aber man kann einfach auch Beziehungen haben nach außen und sich treffen und selber schauen oder die anderen schauen auf einen. Guten Dank. Aber wenn wir schon bei Einsamkeit sind, also ich glaube, so in der Zeit, wo ich jung war und so weiter, ich meine, als Frau als Frau stellte sich irgendwann die Frage, kannst du Kinder haben oder willst du Kinder haben? Ich wollte zwar Kinder haben, aber ich wusste, das geht nicht. Ich kann nicht als Frau Kinder haben, wenn ich Malerin werde. Das war nicht immer easy. Aber das habe ich einfach gewusst. Das ist eine Einsamkeit. Nicht das andere, dass man alleine irgendwo lebt und dann eh seinen Freund hat. Wie war die Unterstützung mit dem Elternhaus? Hast du dich da durchsetzen müssen? Ich glaube es nicht. Mein Vater wollte, dass ich Lehrerin werde. Ich habe gesagt, ich will Lehrerin werden, weil mein Vater war Holzknecht und die haben gerade Haus gebaut, das heißt, es war ganz wenig Geld da. Damals war auch schon Lehrermangel in Österreich und dann hat es, wenn die Eltern unterschrieben haben, ein Stipendium gegeben. Also die haben unterschrieben müssen, dass das Kind fünf Jahre in Österreich Lehrerin ist nach der Ausbildung. Das haben die unterschrieben. Und ich habe einen Aufsatz bekommen, warum ich so gerne Lehrerin werden will. Und ich habe genau gewusst, das wäre nie. Dabei war ich so ein ehrliches Kind. Aber da habe ich einfach gewusst, das geht nicht anders. Dann hatte ich die Matura und habe sofort in der Kunstschule inskribiert. Und traute es mir zu Hause nichts zu sagen. Dann bin ich erst Weihnachten hierher gefahren und habe das dann gesagt. Dann hat mein Vater gesagt, wenn du das tust, kriegst du nie wieder einen Schilling. Weil der, weil sein Vater im ersten Weltkrieg schwer verletzt worden ist, haben die alles verloren. Die haben ein Bürgerhaus gehabt, einen Bürgsteuer im Waldviertel, und die sind ins Armenhaus gekommen. Und für den war Künstlerin Armut gleichzusetzen. Und das wollte ich für das einzige Kind, das studiert, wirklich nicht haben. Was ich sehr gut verstand, aber ich habe gesagt, Tata, du weißt ja, das ist mein Leben, ich muss einfach auf mich schauen. Und dann habe ich dann Weihnachten meine Tasche wieder gepackt und bin in mein eiskalter Zimmer gefahren und habe sehr lange zu Hause gelebt. Ah, da kommt jetzt... Ah, schau jetzt hier. Das geht so schwer. Auf die Stelle. Das ist so schwarz. Das ist so schwarz, das geschwindelt sich raus. Also diese Darstellung, das ist einfach... das ist wirklich der Oberhammer. Also diese ganzen Nuancen und in was für einer Technik kriegst du so ein Schwarz? Das ist wie Sand. Nein, ich finde es einfach. Und dann da sind diese differenzierten Dinge drin. Ja, und da ist sogar, Georg, bitte, komm ein. Nachdem das jetzt ungefähr die vierte, ganz neue Radierung ist nach diesen Schnecken, sind die Schneckenspuren jetzt nur mehr so bissig. Das sind die Schnecken zum Beispiel. Das heißt, die Platten sind viermal überarbeitet worden? Ja, genau. Und weißt du, du kannst dann je Edition ungefähr, was weiß ich, zwölf Drucker rechnen. Viermal zwölf, ja, fast 50 Mal. Und dann bleibt natürlich nur mehr das, aber es ist da. Also ich war schon während dem Studium neunmal in Linz umziehen müssen. Also es war halt einfach so, ich wollte nicht, aber es war so. Und dann, wie war denn das? Dann war ich in Natternbach, sogar acht Jahre. Dort habe ich auch wieder ausziehen müssen, weil das Haus an einen Läden gehört hat, der in San Francisco gewohnt hat und der dort selber einziehen wollte. Also es waren immer solche Dinge. Dann war ich schon im Mühlviertel eine Zeit, in einer Beziehung, dann war die Beziehung aus. Und dann bin ich nach Südtoster gehört hat, in Seben, Oberklausen. Wunderschön. Die haben einfach gekündigt, ohne Angabe von Gründen. Darf ich kurz nachdenken, Südtirol, was hat sich da aufgespielt? Da bin ich vor allen Dingen wegen der Natur hin. Ich wollte eigentlich in Österreich bleiben damals, wie die Beziehung aus war, und habe aber nichts Entsprechendes gefunden. Und dann habe ich erfahren, dass da, wie heißt denn der, in Otensheim, der Buchdrucker, Tannhäuser, oh ja, den kennst du sicher, nicht? Christian Tannhäuser, also der war dort unten. So, der hat mir sehr gefallen. Ganz fern. Okay, und den habe ich dann gefragt. Und ich habe mir gedacht, na ja, da gehe ich jetzt ein bisschen hin und dann komme ich halt wieder. Aber dort war ich dann, ja, fünf, ein halbes Jahr oder so. Auch in einem Bergbauernhof, wo man ein Atelier adaptiert hat. Oder halt ein Stall als Atelier. Ja, das war jetzt nicht so, dass ich mir gedacht habe, ich muss unbedingt nach Südtirol. Aber wo ich auch bin, zum Beispiel da, ich war oben im Laas im Finchgau und dort ist ein Marmorsteinbruch mit einem total schönen weißen Marmor. Und das war zum Beispiel was, was mich total anzog. Und da war ich dann zwei Sommer auf 2200 Meter Höhe in der aufgelassenen Kantine von denen und habe halt die Situation in dem Staub hochgezeichnet. Also das war wie eine Theaterkulisse. Unheimlich schön. Mit diesen glatten Wänden und den Kavernen, die die da reingemacht haben. Und wo du auf einmal schaust, wie so etwas geht. Dass die wirklich, wenn es ein Tagbau ist, von oben nach unten arbeiten müssen. Und das immer wieder nach oben sichern. Da sind dann immer so Zäune mit Draht und so. Also das war total schön. Ja und das andere, obwohl ich da schon auf 1450 Meter war, in diesen Rindpfiffen, bin ich dann trotzdem im Sommer wieder auf in den Berg. Weil dort habe ich nur überwintern dürfen und im Sommer wollten sie mir so andere Leute auch haben. Also ich war sicher einer drin. Aber Gott sei Dank. Und da habe ich zum Beispiel ein Jahr oder einen Sommer in meinem Auto gelebt. Da habe ich die Plima gezeichnet, die kommt ja von dem Tor, wo ich dann nachher aufgegangen bin und gezeichnet habe. Ja, da habe ich einen alten VW-Bus gehabt. War auch super, weißt du. Da gibt es ja so viele Leute, die mich fragen, ja, was hast du denn da gegessen? Irgendwas. Nein, nicht irgendwas. Das ist schon gehaltvoll, aber wenig. Da brauchst du auch nicht viel. Weil das habe ich ja immer alles tragen müssen. Wenn du einen Berg wäldest, dann weißt du nur, was du da oben aufgetragen hast. Und da überlegst du dir auch. Also ich habe zum Beispiel keine Gabel mitgehabt, weil auch eine Gabel hat ein Gewicht. Und mit einem Löffel und einem Messer bin ich aufgehoben. Mit einem Schüssel. Und da ist immer deine Küche sauber, weil du musst die Schüssel immer auswaschen, sonst kannst du nicht sitzen. Das lernst du. Wenn ich am Berg war, war ich immer am gleichen Platz. Und da bin ich mir, was du zuerst angesprochen hast, dass man die Perspektive ein bisschen wechselt, dass man einfach den Raum kennenlernt durch diesen Wechsel. Das hat mich auch unheimlich interessiert. Ich habe eigentlich immer die gleiche Situation gezeichnet, aber aus verschiedenen Blickwinkeln. Wie lange war ich da jetzt in dem Teil, in dem ich gerade denke? Zwei Jahre, zwei Sommer, ja. Und ich habe das Beicht, dass ich Osteoporose habe. Das heißt, ich kann dort nicht mehr hingehen. Ich kann schon hingehen, aber wenn es mich schmeißt, ist wieder etwas gebrochen. Und außerdem halte ich die Sonne, diesen direkten Sonnen-Dings-Pumpt, nicht mehr aus. Das heißt, ich kann dort wirklich so hingehen, geistig. Du brauchst eben nicht hinrechnen. Ich brauche jetzt nicht mehr wirklich hingehen. Die Kopfkamera ist dort. Ja, manchmal habe ich schon den Geruch zum Beispiel von dem Wasser oder da waren so schöne Pflanzen, das ist unheimlich gelb, wo das Wasser man antöstet. Also, Fräulein, möchtest du diese Sinnlichkeit auch noch einmal haben? Aber selbst die kannst du da holen. Gut, wie gesagt, da war ich am Eisacktal nach diesen Bergdingen in Südtirol acht Jahre, in dem Turm, der zu dem Kloster gehört hat. Und dann haben mir die Schwestern gekündigt. Und dann hätten wir eigentlich das Land Südtirol-Atelier gesucht. Und ich habe gesagt, nein, ich gehe jetzt, weil ihr schmeißt mich mal raus. Ich mag jetzt gehen, ich mag wieder heim. Und habe dann in der Gegend jemanden angerufen, einen Kollegen, den Ernst Hager, der wohnt da in der Nähe, ob er was weiß. Und der hat gesagt, die Schule ist in der Nähe, ob er was weiß. Und der hat so die Schuhe hinterlaufen. Ich habe keine Ahnung gehabt. Ich bin dann raufgefahren zum Zittau. Ich war voll desolat. Aber dann habe ich mir gedacht, oh, das ist jetzt... Und so... Ich habe irgendwie 8000 Euro gehabt, weil mein Vater gestorben ist. Und der hat mir 8000 Euro hinterlassen. Ich habe immer so viel Geld, dass ich mir gedacht habe, da kann ich eh schon die halbe Hütte ausbauen. Aber es war ein Beginn, das war einfach so wieder einmal. Das war etwas, was da war als Basis. Ich meine, das ist ja ein radikaler Wechsel vom Auto auf den Berg in hohe Karten, mit karten Leben auf einmal, so etwas Sesshaftes und Großes. Das darf man nicht verwechseln. Ich bin auf der Zeit auch älter geworden. Und so heimlich habe ich schon öfter diese Sehnsucht gehabt, dass ich mal wo bleiben kann. Oder was auch nicht. Und was wirklich da von mir jetzt gestaltet ist. Und vor allen Dingen, wo ich diese Möglichkeiten habe. Ich arbeite erst so groß, seit ich da bin. Die Möglichkeit schafft einfach dann genau das. Und insofern war das genau richtig. Und das habe ich eben gesehen. Ich habe gesehen, das schöne Licht durch die großen Fenster, die irgendwann einmal, wie heißt das, obligatorisch war, wenn man eine Schule baut, ab einem gewissen Zeitpunkt. Wobei zum Beispiel da war, das oben war die Urschule und das haben sie darunter eingebaut, weil die dann so viele Schüler gehabt haben. Und dann waren schon die Vorschriften, eben für diese Höhe und und für die Lichtgeschichten. Ich habe das gesagt und dann habe ich mir gedacht, das mache ich jetzt. Und dann wieder hineinbissen, das war nicht so. Ich bin dann wieder mit der Arbeit allein. Ich war nicht der einzige Hilfsarbeiter. Das war nicht lustig. Aber irgendwie ist es gegangen. Hat es eigentlich schon fundamental was gegeben? Freilich, ja. Wie gesagt, es ist eine Möglichkeit und die Gelegenheit. Schafft es nicht nur die, sondern auch größere Bilder. Oder anders. Auf einem großen Bild hast du einfach einen anderen Raum. Du kannst den Raum anders darstellen. Es geht ja so viel im Raum. Und ich habe so Freude gehabt, wie die ersten so entstanden sind. Und zum Beispiel darum ist es jetzt so wichtig, dass ich in Linz diese große Ausstellung habe wegen Island, weil ich das dann dort erst sehe, was ich gemacht habe. Weil das hat für mich alles einen Zusammenhang. Es ist alles ganz viel zyklisch oder seriell. Und dass ich das dann wirklich so nehme und sehe und ob dieses Konzept aufgegangen ist, wie ich es dort sehe. Also das, was wir ja alle wollen, wie wir auch arbeiten, dass das in die Zeit passt. Man kommt bei der Technik, man hat sich total veraltert oder ich weiß nicht was, aber für mich ist immer, wenn sich dieses Klassische und das Neue trifft, dann ist für mich was gelungen. Und das hoffe ich, dass ich das erfülle. Obers, Obersee? Wallsee. Nein, also, du siehst da diesen alten Felszeichentisch, da stellen wir eine riesen Platten auf. Weil das muss ich auch stehend machen, das weißt du ja. Wichtig ist, genau, wie ihr jetzt. Ja, also, da stellen wir die Platten hin, wenn ich jetzt den Stallgraben mache. Und ich habe da natürlich schon eine Art von Vorstellung. Mache mir vielleicht einmal mit einem schwarzen Wachskrähen da etwas auf, dass ich einfach einmal so kompositionell das irgendwie halbwegs löse. Ja, und dann fange ich an. Ja, und für mich ist zum Beispiel gerade jetzt die Radierung, wo du siehst, dass ich wirklich sehr viele Striche mache. Wobei, oft ist es ja so, dass ich die Platten rauslege und dann habe ich eine Korrosion. Dann habe ich schon einfach eine gewisse Struktur, die sehr hilfreich sein kann. Ich habe zum Beispiel eine Platte, die ich immer recyceln mache. Es ist dann nicht nur ein Motiv oben, sondern ziehe es wieder auf und tue es wieder ganz neu. Aber ein Blatt habe ich draußen liegen gehabt, ein paar Monate. Dann dachte ich mir, was ist denn da? Ich bin dann darauf gekommen, das sind Schnecken. Weil das ist in der Wiesn gleich. Und die sind da so umgegangen und Schnecken säen dann eine ätzende Flüssigkeit ab. Da war die Frage, ob das gedruckt ist. Das hat genau gedruckt. Ich kann dir das nachher zeigen. Das war volle Klasse. Und so tut die Natur auch immer irgendwie mit. Meistens. Frauen ist natürlich schon ein spezielles Thema, weil ich, wie soll ich sagen, bin ja selber eine. Und weil Männer sagen mir, wieso kann man nicht fahren? Ja, was ich immer sage. Ich muss ehrlich sagen, für mich sind Frauen auch eine andere Art von Schönheit. Das wirst du als Mann auch wissen. Alles ist so rund und glatt. Ich weiß nicht, es ist einfach anders. Aber sie haben natürlich einen Kopf. Ich mag natürlich auch speziell wilde Frauen machen, nicht wirklich brave Weibern. You see. Biographisch. Biographisch, ja, das hat sicher was. Genau, das ist auch noch wichtig. Zum Beispiel da im Martell, wo ich war, auf fast 2500 Meter, da spürst du einfach auch etwas. Ich meine, du weißt, da gibt es irgendwelche Mythen aus dem Hochgebirge. Und ja, da spürst du dieses total weibliche, gerade wenn Wasser ist. Ich will da gar nicht zu viel reden, weil dann würde ich das irgendwie vertreiben. Die sind ja beleidigt, wenn man zu viel redet. Aber das ist auf alle Fälle da. Nein, also was ich da jetzt zum Beispiel schätze oder was ich mir denke, das ist genau richtig jetzt für mein Alter, dass das nicht so fordernd ist wie zum Beispiel Kalk oder Hochgebirge. Das steht da und das steht mir zur Verfügung und ich kann da umhergehen und ich bin nicht unheimlich müde, weil ich da am Donnerguck laufen kann, kreppi oder so, sondern ich komme wieder zurück und bin irgendwie gereinigt und kann wieder irgendwie weiter. Das ist das. Ich habe zwar immer heim, wenn ich in die KB gehe, das ist ja klar, bin aber heimlich trotzdem sehr froh da zu sein, weil es mich nicht so fordert. Es ist ja so toll, dass es genau das Fenster ist. Das ist ja auch was. Das müsstest du dir auch anschauen. Das glaubt man gar nicht, dass man das auf einer Radierung machen kann. Oder? Glaubst du so was? Ich bin jetzt kein Spezialist für Radierungen, aber mit Akkutinter geht das schon. Du kannst kein Akkutinter, sondern Riesendingst machen. Kannst du das? Nein, also erstens stirbst du, weil es so kräftig ist. Und wie tust du das? Das ist diese Naturgeschichte. Da ist drunter Korrosion und die habe ich ein bisschen aussergeschliffen. Und dann entsteht dieses Grau. Das ist immer sehr riskant, weil du kannst dir da gerade zu viel wegschleifen und dann ist nichts mehr da. Ich kann jetzt auch kein Fachgespräch über die Tiere machen, weil ich komme ja nicht. Nein, ich möchte dich nicht. Ich habe selber so Begeisterung. Also ich würde sagen, wir fangen da jetzt an, weil ich habe jetzt fast drei Jahre über Island gearbeitet und habe das Gefühl, ich muss da jetzt einmal weg. Und wenn wir schon zuerst bei diesen wilden Frauen waren, das ist eigentlich eine ältere Radierung und die kommt aus einem Zyklus, der hat wild klein geschrieben mit Fragezeichen genannt. Und sie war da die zweite Frau und das ist ein Zustandsdruck und ich will da jetzt einfach ein bisschen was drüber tun. Und es ist mir in dem Fall nicht so wichtig, ob es dann was wird oder nicht. Warum musst du da stehen bleiben? Unbedingt. Weil da muss ich weggehen, weil ich muss ja den Raum wieder sehen. Und außerdem kriege ich Kreuz, wenn ich nicht so lange sitze. Das halte ich schon gar nicht. Mein Computer steht da, also ich muss auch beim Computer stehen. Und da bin ich in der Augenhöhe, das ist ja lässig, oder? So ist es ja auch gedacht für die Ausstellung. Also, die sollen uns anschauen und mal sehen. Und das ist gerade sehr wichtig, weil ich so viel unterwegs bin. Und sie ist halt da, wenn dann auf einmal so eine Feder fliegt. Und sie ist ja auch eine, die vielleicht irgendwie jetzt gerade wegfliegen will. Aber wir werden sehen, was noch wird mit ihr. Wild? Fragezeichen zwei ist sie. Okay, da ist vielleicht der Vogel, der einmal da aufschiebt. Aber das weiß ich noch nicht. Ja, das war jetzt noch was von Island. Malst du da oder wird da gemalt? Das ist so halb fertig, das weiß ich nicht. Die Papiere machst du teilweise unter Meilen und dann mit der Radierung drauf? Nein, umgekehrt. Da ist keine Radierung drunter, aber ganz viel. Da zum Beispiel ist die Radierung drunter. Das heißt nicht der Leerdruck. Das wird der auch etwas sagen. Du hast die letzte nicht der Leerdruck, das würde ich auch sagen. Also du hast das die letzte von der Edition gedruckt und dann lässt du es noch einmal leer, also ohne dass du noch einmal einfärbst, mit einem nassen Papier durch und dann ist das wie so eine Silberzeichnung, Stiftzeichnung, so wie da innen. Und das ist zum Beispiel eine super Basis, die habe ich in Island mitgehabt, so große Formate. Weil ich habe mir eine Kiste bauen lassen, weil ich war ja aufgefordert, dass ich in Island ausstelle. Und zudem, dass ich über Island Folgearbeiten mache. Und ich bin nicht wer, der die Skizze macht, eine kleine und dann der Mann so groß ausführt, das kann ich nicht. Außerdem ist das so Zeitverschwendung. Das heißt, du machst keine Untermalungen, sondern du machst Übermalungen? In dem Fall ja, meistens sind es Übermalungen. Das ist noch ganz, ganz lapidar übermalt. Und das ist einfach ein Maler? Das ist glaube ich von vornherein gemalt, wenn mich nicht alles täuscht. Ja, das ist gemalt und dann 100 Mal drauf. Genau. Und dann 100 Mal überarbeitet. Das ist noch immer nicht fertig. Nein, das ist ja klar. Dann zeigst du es drauf und dann bist du wieder weiter. Ja, ja, genau. Und dann entsteht irgendwie so etwas Malerisches, was ich dann ab und zu brauche. Ja, okay. Aber das ist zum Beispiel auch bei der Ausstellung jetzt wichtig, das werden wir dann sehen, dass das getrennt ist. Wir sagen ja zur Eisenradierung nicht mehr Stahlgravur, weil das ja nicht stimmt. Stahlgravur stimmt ja nicht. Also ich arbeite ja auf Eisen, nicht auf Stahl. Stahl ist ja ein bearbeitetes Eisen. Also die sind räumlich getrennt. Das ist so schön, dass das jetzt da im FC ist, weil da die Möglichkeit ist, dass man es räumlich trennt. Und man wird dann sehen, das ist ein total präzises Ding von der Radierung und eben das dann. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Was ich aber anscheinend habe, ist beides in mir. Das eher harte und auch dieses weichere. Ist das eine Arbeitsfläche? Das war, ist immer wieder eine Arbeitsfläche. In dem Fall sind da ein paar Skizzen drin oder was und die muss ich da schützen. Und auf dem tue ich dann manchmal zum Beispiel, wenn ich da so eine große Arbeit, also Blattlaufen tue, stelle ich das dort auf die Staffelei, damit ich einen Untergrund habe. Weil ich auch im Stehen wieder das machen muss. Da habe ich zum Beispiel mein Tagebuch oder wenn ich etwas einräume oder wenn ich von dort etwas umlegen muss. In Island habe ich ganz tolle Tagebücher gemacht. Da kommt mir auch noch ein kleines Blatt, die sind da drinnen, so große. Bring das her! Ja, ja, I'm coming! Ja, ja, I'm coming. Sollen wir es hier machen? Also ich kann es auch hier hinlegen oder hier? Wie soll ich denn sagen, das war mein Bedürfnis, das zu machen. Okay. Weil da, wie soll ich denn sagen, Gedanken dann drinnen sind, was man im Bild nicht immer so direkt siehst. Und ich bin ganz erstaunt, weil wir haben ja einen Katalog gemacht, den muss ich dann umhalten. Da kommen auch Tagebuch-Auszüge, die hat die Maria Reiter-Kollmann ausgesucht. Und ich bin immer ganz erstaunt, was ich da alles reinschreibe. Das Erwalserstoff von Nonetsch war in einem Kat Katalog von einer Norwegerin war. Dann habe ich gesehen und dachte, genau, das ist auch meins. Das heißt, du hast Durst? Ja, auf Wissen. Wissensdurst? Ja, ja. Kann man da weiter? Ja, da kannst du da weiter. Also das ist gleichzeitig ein Notizbuch. Ja, was mir gerade einfällt. Ein Notizbuch. Und ein Tagebuch hat ja so etwas ganz Intimes. Da brauchst du nicht schön tun oder es braucht nicht schön sein. Es ist einfach nur die Situation, die heute gerade ist. Also da siehst du viele Aspekte, aber ich zeige dir eigentlich lieber das, weil das haben wir unten als Faksimile in Schaukästen. Da vorne ist gestanden, alle Leute erkennen und catchen. Und dann war das so kitschig, dass ich es nicht mehr vermalt habe. Und jetzt ist es eigentlich der Inhalt, den ich sehe, oder? Inhaltlich passt es ja. Achso, da sind wir, was ich zuerst gesagt habe. Ich fange einfach an, ich weiß nicht, was da steht. 13. September übrigens. Ich sagte einst,ielst, kann das nicht den Wald und so weiter ersetzen. Obwohl die Vögel selbst anscheinend sehr stark auf Tonaufnahmen reagieren. Virtuelle Natur ist eben nur virtuelle Natur, so wie ein Bild immer nur der Bildträger und Farbe ist. Der Betrachter muss die Natur erzeugen. Bei Laxness, also Haldor Laxness ist ein isländischer Schriftsteller, Adalbert Stifter und so weiter, der die Lesungen macht. der die Lesungen macht. Ah ja, da eben genau, in Büchern muss das die Leserin machen. Daher erfordert Kunst auch so viel Aufmerksamkeit, Einfühlungsvermögen, Konzentration und kann im Idealfall Herzen schwingen lassen und die Wand zwischen Greifbaren und unbegreiflichen durchbrechen. Na super, oder? Ja, aber das heißt, es ist weniger Alltagsnotizen wie… Alltag interessieren mich so, weißt? Also ich habe zuerst, ich bin ja mit Zug und Schiff angereist. Du hast dich geratzt. Genau, und habe zuerst einen kleinen Leparello gehabt. Weil im Schiff kann ich ja nicht das Ding mitnehmen. Und da habe ich zuerst gemerkt, das war unheimlich zart, da irgendwelche Sätze und was schreibe ich jetzt. Und auf einmal kriege ich das so eigen in Dynamik. Also je dichter eine Reise wird, desto leichter tust du dann. Und ich schreibe das einfach hin. Ich schaue dann selber so. Ich denke mir, was habe ich denn da geschrieben? Danke. You see? Okay. Dann bin ich den Sachen begegnet. Da waren wir in Acquerieri, in dem Museum. Da gibt es einen Katalog von Georg Gutnihast ja, toller Maler, wollte ich unbedingt besuchen. Dann erfahre ich, der ist schon mit, ich weiß nicht, nicht einmal 50 gestorben. Und nur der Katalog, das hat aber nirgends Originale gegeben. Aber von dem ist da zum Beispiel ein englischer Text gewesen, der so toll ist. Ja, und das ist eben, wenn du offen bist. Ich habe auch nichts zum Lesen nicht gehabt. Ich habe genau gewusst, das kommt eh. Ich habe zwar Angst gehabt, weil ich so lange nicht mehr Englisch geredet oder geschrieben habe, aber das geht auf einmal, weil du findest natürlich kein deutsches Buch und sollst du auch nicht. Das geht dann einfach, so wie das einfach kommt. Aber das sind deine Geschichten. Ja, natürlich. Also wenn ich zitiert habe, habe ich das natürlich dann schon. Aber ja, natürlich. Was steht denn da? Ach schau, ich weiß nicht, was kommt, aber ich lese einmal. Das Nicht-Feststehende, auch wenn die Berge so tun, als wären sie einsementiert, beziehungsweise in sich geschlossen. Da steht jetzt irgendetwas mit Wetter und... Achso, Punkte, Punkte, Wetter und langes Betrachten führen dich in diese anderen Wirklichkeiten. Eridäumen von Amplitudes und die Grenzen der Wahrnehmung oder eben die Überschreitung der Grenzen. Und da fängt es an zu vibrieren. Da steht es schon wieder. Es hat heute Nacht auf den höchsten Bergen geschneit. Das sieht sehr schön aus. Siehst du, da kommt jetzt Alltag. Das dunkle Rot-Braun-Grau der Berge und in den waagrechten Spalten der weiß-gräuliche Schnee. Da gibt es dann tolle Zeichnungen. Weil ich habe nämlich auch Naturstudien gemacht, was ich ja draußen nicht mehr machen kann und was du in Island nicht machen kannst, weil die Wetterwechsel so stark sind. Und jetzt da das zweite Studio, hat so große Fenster gehabt und hat genau in einem Fjord aus sich geschaut. Verwendest du da eine Fotokamera? Ich habe da natürlich viele Sachen fotografiert, die dann daheim zum Beispiel, weil bei denen ich daheim einfach von dem ausgegangen bin. Das war sehr hilfreich, das waren tolle Sachen. Ich hätte noch tausend Sachen, aber der muss die Auswahl treffen. Aber das war dann trotzdem, das war dann, also ich habe mir immer so gewünscht, dass ich wieder ein Naturstudien machen könnte und heute wie gesagt die Sonne nicht aus und kann ja auch nicht mehr in den Berg wirklich gehen. Und da war jetzt die Situation, nachdem die Fenster so groß waren und die Aussicht so spektakulär, habe ich mir irgendwie zusammengebastelt, dass ich dort arbeiten kann. Das sind die kleinsten Arbeiten, die ich gemacht habe. Aber es war vom Erlebnis her ganz wunderbar. Dann war da immer was mit Händen. Am Anfang war ja die Berni, die jetzt da ist, ich war mit. Wir sind mit Zug und Vieh schief gefahren. Und du fährst auf dem Meer. Die Dichte ist schon wieder mit? Ja, genau. Die Berni ist da. Aber du warst nicht alleine? Also die ersten fünf Wochen. Und dann ist die Berni heimgefahren. Dann war ich in die Studios. Ich wollte zuerst mal nur schauen, was ist in dem Land gespielt. Wenn du am Schiff da rum fährst, dann diese Lichtspiele. Ich rede da gar nicht mehr so viel. Ich zeige dir einfach etwas. Das sind zum Beispiel die immerwachen Vögel, die auch in Island kommen. So oder so. Das sind die Schwäne. Die Schwäne in Island singen. Und wir, du denkst, du bist in der Oper. Dann der Sound, das ist auch nicht schlecht. Das sind so Möwenarten, Millionen Möwen, Seevögel. Fliegen auf, wenn sie irgendwo an den Stand gehen. Das war ein Kormoran. Die haben mich immer gesehen von meinem Studiofenster aus. Ich habe das gelb genannt. Die sind auf so einem alten Kran umgesetzt und haben da ins Wasser geschaut. Und dann kam der Schneewarcan, der dreitägige Schneewarcan. Die haben nicht rausgekommen und haben nicht gewusst, ob die Fenster das aushalten werden. Überlebt man auch alles. Und während es Schnee war, habe ich dann die Sachen gemacht und habe mir einen Fireplace gezeichnet. Einen Feuerplatz. Irgendwie war es schon recht kalt da allein. Nicht wissen, wie lange das dauert. Da steht eigentlich schon so etwas drin. I try to lean deeper into the image in my memory. Also nach Image gehört ein Beistrich. Super. Okay. Gut, und dann ist es schon langsam gekommen, aber ich wusste, jetzt muss ich dann heim und ich wollte eigentlich nicht. Ich hatte ein Mietauto, ein eher billiges, wo ich nicht gewusst habe, springt das jetzt dann an. Dann habe ich mir gedacht, wenn ich jetzt ein Pferd hätte, dann würde ich einfach auf dieses Pferd hüpfen und mit meinem Kofferl nach Keflavik reiten. Aber es war dann eigentlich, ich glaube am 24. Oktober war die Straße so vereist und alles war so schneeverweht, dass mein Pferd ein bisschen kalt war. Aber man darf ja träumen. Das ist ja auch das Schöne an unserer Arbeit. Du darfst einfach Welten schaffen. Und das tue ich mitunter. Das ist ein Aspekt von dem. Also ich muss nicht nur in der Natur sein, ich darf ja meinen eigenen Welten flanieren. Okay, den habe ich leider nicht gesehen. Da gibt es eine große Adler und das ist jetzt der letzte Satz in dem Buch. Jedes Sein ist immer auch ein Werden. Weil ich bin ja dann, nachdem ich ja nicht besonders Techniker bin, bin ich trotzdem irgendwann draufgekommen, dass ich Österreich einsehen kann in Island. Und dann war da so eine Philosophie-Sendung mit dem Mosaik und das war der zentrale Satz in dem für dieses Schlusswort. Ich höre es auch von unten an, wenn sie etwas sagt. Wieso? Spielt das auch eine Rolle? Na gut. Aber ich bin eigentlich schon fertig. Ich schaue mal, ob wir da noch etwas finden. Da war der 16. Oktober. Ich bin nur noch eine Woche da. Wehmut kommt. Die hereintrifftenden Welten, ein paar Kormorane, ein paar auf dem Galgen, die Stille an so einem Samstagmorgen. Einskipp ist gerade vorbeigefahren, das war die Firma, die das dann verschieft haben, eine Riesenkiste. Sie werden nächste Woche Riesenkiste. Sie werden nächste Woche die Transportkiste weiter befördern. Da musst du dir das irgendwann erzählen und das tust du dann dem Tagebuch sagen. Das war auch noch ein Faktor, dass ich jetzt nicht mehr 20 bin. Und zum Beispiel das schaffe ich alles. Ich habe vorher aber völlig verweigert, jedes Internet oder jedes Handy. Ich habe nichts gehabt von dem All. Ich habe das in Windeseile, zumindest die Basics, lernen müssen. Weil sonst kannst du nicht einmal mehr reisen oder sonst was. Was ja als Nachtrag unheimlich gut ist, weil ich könnte es vielleicht bis heute nicht. Ich würde es nicht mehr verweigern. Also das war eine Herausforderung. Aber auch, man schafft das ja, diese ganze administrative Geschichte, oder dass diese Kiste mir nachgeschickt wird und rechtzeitig da ist. Und auch nicht zu früh, weil das wäre nicht erwünscht. Ja, und was beim Reisen sowieso immer ist, was ich immer da habe, dass ich frage, wenn ich etwas nicht kann, dass ich einfach frage und die Leute sind unheimlich freundlich. Speziell die Jungen helfen da wahnsinnig gern. Vielleicht bin ich für die Großmutter, die so ähnliche Dauer haben. Das war sehr erfreulich. Thank you.