Ich bin die Andrea Hörnler, ich bin Illustratorin aus Oberösterreich und wir sind heute im Nordico Linz, im Nordico Stadtmuseum, weil wir mit den Illustration Ladies im Zuge der langen Nacht der Museen hier gemeinsam gezeichnet haben mit einer Gruppe von acht Frauen. Hallo, ich bin Mariana Nicolai-Pacheva, ich bin Illustratorin und Künstlerin, lebe und arbeite auch in Linz und wir zusammen mit Andrea sind eigentlich die Gastgeberinnen der Illustration Ladies Linz. Wir sind ein Teil von einem größeren globalen Netzwerk, den es mittlerweile in mehrere Städte gibt, konzentrieren uns aber eigentlich darauf, hier tatsächlich die Arbeit für Illustratorinnen im oberösterreichischen Raum sichtbar zu machen. Das Netzwerk Illustration Ladies Global hat eigentlich seinen Ursprung in Wien. Also es ist gute drei bis vier Jahre her, wo ich das eigentlich in Instagram und Social Media tatsächlich entdeckt habe, dass es diese Illustration Ladies Wien gibt, dass sie sich zusammenschließen, treffen, gemeinsam zeichnen und einfach gegenseitig für Sichtbarkeit dadurch werben. Das war auch die Idee, die dann damals eigentlich aufgreifen wollte. Ich habe sie angeschrieben, ich habe das mehr oder weniger eigentlich auf Eigeninitiative versucht zu starten. Seit dieses Jahr sind wir eigentlich zusammen mit Andrea Hörndl jetzt die Gastgeberinnen für die Illustration Ladies Linz und versuchen eigentlich hier recht aktiv dann auch bei uns zu werden, weil der Start etwas holprig, sage ich einmal, war mit unserem Netzwerk. Ich finde, dass wir jetzt eigentlich total gut organisiert sind, gut 19 Frauen eigentlich, die im Illustrationsberuf hier aktiv tätig sind. Teilweise aktiv, teilweise nur im Hintergrund daran teilnehmen und wir versuchen einfach unterschiedliche Sachen auf den Weg zu bringen. Die Aktivität der Illustration Ladies ist ganz divers, sage ich mal. Wir treffen uns oftmals zum Zeichnen, ob draußen, ob im Museum, an verschiedenen Standorten oder gemütlich am Abend. Wir sitzen beisammen und sketchen einfach mal oder haben eben wirklich konkrete Topics, zu denen wir gemeinsam illustrieren. Und das war jetzt im Zuge der Langen Nacht der Museen zur Ausstellung It's Me, Tony, wo es um Anton Bruckner geht, die erste kollaborative Zusammenarbeit, wo wir wirklich auf einer großen Papierrolle zu acht gemeinsam illustriert haben, mit dem Überthema Anton Bruckner, aber wir haben wirklich acht ganz verschiedene Positionen da. Jede von uns hat sich wirklich mit einem anderen Thema beschäftigt, von der psychischen inneren Zerrissenheit von Bruckner bis hin zu seinen vielen Inspirationsquellen, seinen Frauen oder wieder spielerischer Zugang. Also es ist wirklich die Themenvielfalt, die entstanden ist, sehr vielfältig. Und genau, es ist ein sehr schönes Gesamtbild entstanden. Wir haben es sehr gut gemeinsam illustriert, sage ich mal. Es geht alles schön ineinander über und ergibt ein total schönes Gesamtbild. Und das war jetzt für uns so die erste Erfahrung, das gemeinsam zu machen. Und sowas werden wir auf jeden Fall in Zukunft forcieren, öfter solche Projekte zu starten. © BF-WATCH TV 2021 Die Idee ist entstanden, dass wir gerne mal im Rahmen eines Museums zeichnen würden. Und im Zuge dessen sind wir ins Nordico herangetreten an die Claudia Kress-Lehner, die Kuratorin, und die Karin Schneider, die Kunstvermittlerin, und haben mit denen gemeinsam eigentlich diesen Abend geplant. Es war aber sehr frei. Natürlich hat alles unter dem Thema Anton Bruckner stehen sollen, dass es innerhalb der Ausstellung gut passt. Und wir haben dann wirklich live vor Ort gezeichnet. Im Vorfeld haben wir sie aber mit unseren Illustratorinnen abgestiegen. Wir haben sie mal getroffen und jeder hat so ein bisschen sein, ihr Thema umrissen. Es war aber jetzt ganz frei. Jeder hat sich einfach ein Thema rausgesucht zu Anton Bruckner und wir haben wirklich acht ganz verschiedene Themenfelder, die sind zufällig so entstanden. Und dann haben wir die Einteilung im Vorfeld gemacht. Wer sitzt wo an der Rolle? Und haben dann im Museum einen großen Tisch bereitgestellt bekommen, wo dann jeder ihren Platz bekommen hat. Und wir haben sie dann natürlich vor Ort überlegt. Wie passen die Illustrationen dann gut zusammen? Wir haben dann miteinander kollaborativ gezeichnet und haben sie abgestimmt, wie die Illustrationen gut zusammenlaufen können. Und was ein bisschen speziell war, wir haben mit den Besucherinnen gesprochen. Also wir sind in Interaktion mit Besucherinnen getreten und haben Ideen und Gedanken einfließen lassen in die Illustrationen, dass man teilweise vielleicht ein bisschen erkennen kann. Genau, das war eine recht schöne Erfahrung. Das Schöne am gemeinsamen Arbeiten für mich ist eigentlich tatsächlich der Austausch. Das war auch der Grund, warum ich das unbedingt nach Linz holen wollte, warum es uns jetzt auch gibt und warum wir eigentlich aktiv sein wollen. Es geht tatsächlich um das, dass wir voneinander lernen. Also wir können im Arbeitsprozess voneinander lernen, wir können in unserer Sichtbarkeit eigentlich voneinander profitieren und das macht auch Spaß. Ansonsten ist man ziemlich alleine hinter seinem Arbeitstisch oder hinter seinem iPad für sich. Es ist das gemeinsame Illustrieren, sich treffen, an Ideen feilen, einfach gemeinsam was zu machen, das ist sehr produktiv und inspirierend und bringt dann auch so ein bisschen aus seinem Arbeitsalltag vielleicht raus und es entstehen halt total viele neue Ideen. Wir haben für die Zukunft einfach sehr viel vor. Wir haben jetzt einige Ausstellungen im Plan und möchten einfach auch im Raum Oberösterreich und Linz wirklich mehr Projekte umsetzen und Illustratorinnen aus der Umgebung auch die Bildfläche bieten, die sie verdient haben. Und eben auch zeigen, dass man gemeinsam auch wirklich viel schaffen kann.