Klima und Du Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin- und hergeschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der freien Medien in Oberösterreich. Herzlich willkommen in unserer neuen Klima und Du Ausgabe. Ich bin Sabine Pommer. Gemeinsam mit Sibylle Chiari gestalten wir heute den Beitrag unter Klima und Du. Und zwar zu einem Thema, das gerade vor Weihnachten sehr interessant ist, nämlich wie kann man nachhaltigen Konsum organisieren oder als Konsument, wo kann ich nachhaltig einkaufen, was heißt das überhaupt nachhaltig konsumieren, kann ich da überhaupt etwas machen oder bin ich da hilflos, ja, das sind so Fragen, die wir uns heute stellen werden und wir haben einen sehr interessanten Gast, eigentlich Gästin da, Petra Wimmer vom Kleinstadt-Biotop Vöcklerbruck. Hallo Petra. Ja, hallo, danke für die Einladung da ins Radionest. Ich freue mich. Ja, Sibylle Chiari macht die Technik und wird mit mir Fragen stellen zum Kleinstadt-Biotop Vöcklerbruck. Die Sendereihe Klima und Du wird ja in ganz Oberösterreich ausgestrahlt und unser Ziel heute ist es, in Oberösterreich viele Begeisterte zu finden. Zum einen, dass sie sich das einmal anschauen, nach Vöcklerbruck fahren, mitten am Stadtplatz ist das Kleinstadtbiotop oder auch, dass sie in ihrer Region so etwas auch starten können. Denn wie wir heute hören werden, ist das Ganze von ein paar begeisterten Bürgerinnen entstanden. Und das wäre natürlich etwas Tolles, wenn man von so einem Beispiel auch andere gute Projekte folgen könnte. Ja, so starten wir mit Petra Wimmer. Petra Wimmer, du bist in Vöcklerbruck schon länger in regionalen Projekten auch involviert. Was ich so weiß, wir sitzen ja heute im offenen Kulturhaus, im Radionest und soweit ich weiß, bist du auch im offenen Kulturhaus sehr engagiert. Vielleicht kannst du uns kurz ein bisschen was dazu erzählen, was du so machst. Ja, ich bin 2002 nach meiner Ausbildung an der Sozialakademie nach Vöcklerbruck gezogen und neben einem Beruf als Sozialarbeiterin waren relativ schnell viele Sachen interessant in Vöcklerbruck, unter anderem die Entstehung dieses Kunst- und Kulturhauses hier und für mich insbesondere der Bereich der Kinderkultur. Wir haben ein Kinderkulturprogramm aufgebaut und dann auch Cake on Stage, wo Kinder selber auf der Bühne stehen. Es ist die Kinder-Uni entstanden und auch verschiedene Ferienangebote für Kinder. Das war so das Erste, wo ich mich in Vöcklerbruck engagiert habe. Und dann ist es auch relativ schnell in die Gemeindepolitik gegangen, weil wenn man regional etwas verändern will, dann bleibt einfach auch das politische Engagement nicht aus. Ja, das ist schon mal ein toller Einstieg. Soweit ich weiß, war das Kleinstadt-Biotop, so wie es jetzt dort ist, lange Jahre ein Leerstand. Und das ist eigentlich ein ganz tolles Beispiel, wie man mitten am Stadtplatz in einer Kleinstadt wie Vöcklerbruck ein ehemaliges, ich glaube es war mal ein Kleidergeschäft, soweit ich mich erinnern kann, oder alles mögliche war da drinnen, aber es waren leere Flächen, die nicht befüllt wurden. Und es war immer ein bisschen traurig, denn leere Flächen in einer Innenstadt sind immer sehr trist. Das Ganze wurde dann bespielt. Petra, wie ist das Ganze dann entstanden? Es war bis 2000 ein großer Textilhandel, fast im ganzen Haus. Der hat dann geschlossen, dann war der Tal ja einmal drinnen, die fast die ganzen Geschäftsflächen genutzt haben. Und dann waren immer wieder kleinere Geschäfte, das heißt, dieses große Haus ist mehrfach unterteilt worden in kleine Geschäfte, die gekommen und gegangen sind. Der Vorbesitzer war eigentlich immer sehr bemüht, Mieter zu finden und das Haus lebendig zu halten, aber es ist kein einfaches Unterfangen, Leerstände in der Innenstadt zu bespielen, zu vermieten und wie wir das übernommen haben, waren schon viele Leerstände in der Innenstadt zu bespielen, zu vermieten. Und wie wir das übernommen haben, waren schon viele Leerstände drinnen. Es waren Geschäfte drinnen, die sehr um das Überleben gekämpft haben und nicht gewusst haben, wie sie weitermachen sollen. Und es waren teilweise Mindernutzungen. Und durch das Kleinstadtbiotop, das mit einem Agenda 21 Prozess gestartet hat. Also mit einer Bürgerbeteiligung? Mit einer Bürgerbeteiligung, genau. Wo das Ziel war, gemeinsam einen Leerstand zu beleben. Also vorher war die Gruppe, vorher war das Anliegen und dieser Bürgerbeteiligungsprozess. Und danach ist man auf Suche nach einer Immobilie gegangen. Und das hat sich angeboten. einer Immobilie gegangen und das hat sich angeboten. Und dieses gemeinsam bespielen war ein langer, nicht ganz einfacher Prozess. Also viele Leute sind gekommen, wieder gegangen, manchen hat es zu lang gedauert, manche sind draufgekommen, dass sie das Einzelkämpfertum doch lieber haben. Aber die, die jetzt im Haus sind, die wollen und können solidarisches Handeln, die können Kooperation und müssen das auch jeden Tag unter Beweis stellen. Das heißt wir uns behalten, weil er uns so gut gefallen hat. Was bedeutet die Kombination aus Einzelhandel? Und wenn ich sage Einzelhandel, sprechen wir von zehn kleinen Einzelhändler und Händlerinnen, die sich da gemeinsam abwechselnd, koordinierend die Fläche teilen. Und immer ein Geschäft verkauft für alle anderen in der Markthalle. Klingt gut, ist auch gut, aber da braucht es einfach die richtigen Leute dafür. Das kann nicht jeder. Und die, die jetzt drinnen sind, können das, haben das gelernt und profitieren jetzt alle unglaublich von diesem System. Und neben dem Einzelhandel sind auch zwei Gastronomien drinnen. Die Pizzeria di Michele war vorher schon da, die konnte sich erweitern und die konnte jetzt auch viele Freiflächen mitnutzen und ist einfach ein wertvoller Frequenzbringer. Und die Eva di Michele ist auch eine sehr wertvolle Partnerin in der Weiterentwicklung und Ideengeberin für alles Mögliche. Und durch das Projekt haben wir das vegetarisch-vegane Restaurant Helis eröffnen können im ersten Stock. Der hat sich durch dieses Projekt in Vöcklerbruck selbstständig gemacht. Und es hat viele Zweifler gegeben und viele Menschen, die gemeint haben, das kann nicht funktionieren. Und wir beweisen im Kleinstadt-Biotop was anderes. Die Menschen sind offen für gutes Essen. Ich sage jetzt mal, frisch gekocht und regional, egal ob vegetarisch oder nicht, es kommen die Leute, weil es gut schmeckt. Und überall ist die Lebenshilfe mit drinnen. Beschäftigte der Lebenshilfe arbeiten jeden Tag überall mit und haben eigentlich den Überblick über alles, sind erste Ansprechperson für Gäste und Besucherinnen und auch Büros der Caritas sind mit drinnen. Wir teilen uns Lagerräume, Personalräume, Sanitärräume. Und was immer mehr zum Zug kommt, ist die große Kinder-Range, also 130 Quadratmeter Spiel- und Spaßfläche, die für Kindergeburtstagsfeiern gemietet werden kann, wo wir alle Voraussetzungen geschaffen haben, um das zu einem Green Event zu machen. Und dann, ja, und viele nehmen das so an. Ja, sehr schön. Also das mit der Fläche, ich glaube, wir müssen es dann noch ein bisschen schildern. Für die Menschen, die es nicht kennen, ihr seid ja auf verschiedenen Ebenen und du hast schon gesagt, es gibt Restaurants auf beiden Ebenen. Man kommt hinein und hat gleich die Qual der Wahl. Wir haben auch euch gebeten, ein bisschen Musik, die so ein bisschen zu eurem Projekt atmosphärisch passt, auszuwählen. Ihr wart da fleißig und du hast uns das erste Musikstück mitgebracht. Ja, das sage ich jetzt an. Die Musikwünsche sind von der Uli Meinhardt, die ich auch kurz interviewt habe. Wir starten mit dem Musikstück »Where Knows Your Name von Gary Portnoy. So ein bisschen Kleinstadt. In einer Kleinstadt kennt fast jeder jeden. Und das war so ein bisschen die Erklärung, was eine Kleinstadt ist und wie man sich da fühlt. Wenn man am Stadtplatz geht, dann kennt man viele Leute und es kommen auch viele Bekannte herein in das Kleinstadtbiotop. Ja, spielen wir das. Ja, willkommen zurück bei Klima und Du. Heute zu Gast bei uns im Studio Petra Wimmer. Wir sind gerade schon eingestiegen, haben die Tür geöffnet ins Kleinstadtbiotop in Vöcklerbruck, die erfolgreich umgesetzte Belebung eines Leerstandes in der Innenstadt. Du hast vorhin noch das Stichwort Kinder und Raum für alles Mögliche, was rund um Kinder passiert, Kindergeburtstage etc. Wie ist denn das entstanden, dass ihr auch in einem Einkaufszentrum hängend, normalerweise sage ich einmal Jugendliche in ihrer Freizeit herum, aber ihr habt es ja sehr bewusst angeboten als konsumfreien Raum, als Spielraum, als Treffen. Was war denn da der Hintergrund und wie habt ihr das umgesetzt? Also die Idee, dass man auch in der Innenstadt Räume mieten kann für Kindergeburtstagsfeiern, gibt es schon lange. Es ist halt lange niemand darauf eingestiegen. Geburtstagsfeiern gibt es schon lange. Es ist halt lange niemand darauf eingestiegen. Und das war unser besonderes Anliegen, dass es trägt auch zur Innenstadtbelebung bei. Und es kommen viele Leute. Also wir haben um die zwei bis drei Geburtstagsfeiern in der Woche mittlerweile. Und es ist viel Platz. Es gibt so lustige Reitpferde dort. Es gibt einen Saloon dort, also es ist ein bisschen im Westernstil gehalten. Die Kinder können sich austoben und wir stellen auch Becher, Teller, Wasserkrüge, Besteck zur Verfügung und ersuchen die Leute, die bei uns buchen, einfach entweder selber was mitzunehmen oder bei den Gastronomien was zu bestellen. Aber wir suchen sie auf jeden Fall auf Einweggeschirr zu verzichten. Rund die Hälfte kommt dieser Bitte nach und tun halt sehr viel dafür, dass wir sagen, das soll nachhaltig oder Green Event, Geburtstagsfeiern sein. Weil wie will ich es denn der nächsten Generation lernen, wenn nicht im Vorzeigen des, schau mal, wie wenig Müll wir produzieren können, wenn wir dieses Angebot nutzen. Und um 6 Uhr ist sozusagen der Kinderbetrieb zu Ende. Wenn keine Kindergeburtstagsfeier ist, dann freuen wir uns über Tagesgäste, die kommen und die Kinderfläche nutzen. Und um 6 Uhr haben Kurse die Möglichkeit, den Raum zu nutzen. Also wir haben zurzeit zwei Yogakurse und es startet auch dann mit 9 Jahren noch ein neuer Kurs im Kleinstadtbiotop, die einfach den Raum gerne nutzen und die auch nicht so dieses Anliegen haben, oh mein Gott, es müssen alle ständig überall parken können, weil das hört man ja ständig, so in Konkurrenz zu Einkaufszentren, wir haben zu wenig Parkplätze, aber die bei uns anbieten, das funktioniert. Also die Leute kommen trotzdem und wie gesagt, das ist im ersten Stock, das ist hinter Glas. Und wenn man da auf die andere Seite rüber schaut, der Galerie, dann schaue ich direkt ins Atelier vom Graffiti, wo ganz, ganz regelmäßig viele Kunst- und Malkurse in verschiedenen Techniken stattfinden. Und wer da nicht daheim ist oder das nicht kennt, dem lege ich das einfach als herzlich, das mal anzuschauen. Es ist unglaublich, was die Marie vom Graffiti da aufgebaut hat an einem Angebot, das ich so eigentlich in keiner Stadt kenne, in dieser Qualität und in dieser Vielfalt. Ja, das ist für mich auch jedes Mal beeindruckend, wenn ich so durch die Markthalle schlendere. Auch angenehm, dass man nicht angesprochen wird, was wollen sie, sondern einfach nur schauen und stöbern und dort eben dann sehe, wie viel man dort machen kann. Jetzt ist so meine Frage, habt ihr da im Vorfeld schon andere Projekte besichtigt oder ist das einfach so, die Fülle der Wünsche sind da zusammengekommen und ihr habt einmal geschaut, was kann man denn wirklich alles verwirklichen? Ja, also wir haben uns kein anderes Projekt angeschaut, weil es eigentlich kaum etwas Vergleichbares gibt in dieser Fülle. Es war wirklich so, dass die Mieterinnen, Nutzerinnen, die Interesse gehabt haben, mitgestaltet haben. Und wir haben diese Fülle an Wünssche, wie du so schön gesagt hast, aufgegriffen und geschaut, wo wir das unterbringen. Und ich glaube, wir haben fast alles untergebracht. Du hast unseren Marktplatz oder unseren dritten Ort, den Ort der Begegnung, wie auch immer, der hat viele Namen, wo man reinkommen kann, sich hinsetzen kann. Ich kann konsumieren, ich habe keinen Konsumzwang. Ich werde auch nicht aufgefordert, etwas zu kaufen oder zu konsumieren. Ich kann auch meine eigene Jause mitnehmen, wenn ich das möchte. Und wir schauen, dass es dort attraktiv ist, gemütlich ist. Uns war wichtig, dass es auch einen Spielbereich für kleinere Kinder gibt, dass sich die Kinder, wenn sich die Kinder wohlfühlen, gerne aufhalten. Dann haben auch die Eltern oft ein bisschen auf einer Schnaufpause. Wir sind auch sozusagen zum öffentlichen Wickeltisch der Kleinstadt geworden. Und auch unsere Sanitäranlagen werden regelmäßig benutzt. Es wäre schön, wenn wir dann irgendwann nochmal Förderungen kriegen dafür. Ja, und eine Win-Win-Situation, die wir geschaffen haben, war die mit Amnesty Youth Vöcklerbruck. Die haben dort drei große Bücherregale mit Spendenbüchern. Die kann man, wenn man sitzen bleiben will, lesen, schmökern, durchschauen und sie wieder zurückstellen. Wenn ich mir die mitnehmen will, dann lasse ich eine Spende für Amnesty News dort. Und so profitieren wir sozusagen als Markthalle und Amnesty profitiert sozusagen, dass sie da einen dauerhaften Bücherflohmarkt hat und auch noch einen Infostand, wo ich mich über die neuesten Petitionen erkundigen kann. Die kann man ausfüllen, unterschreiben und auch dort gleich in den Amnesty-Briefkasten werfen, wenn man sozusagen einen Beitrag für die Menschenrechte leisten möchte. Das heißt, wenn man seinen Bücherbestand reduzieren möchte, kann man auch Bücher vorbeibringen? Ja, richtig. Genau. Also wir freuen uns auch über Bücherspenden und wir freuen uns mittlerweile auch über Kinderkostüme, weil wir haben neu in der Kinderrange eine Verkleidungsecke eingerichtet. Genau, wir freuen uns auch über Menschen, die schöne Kleidung daheim haben und diese nicht mehr anziehen. Das soll vorkommen, dass man Kleidung kauft, die zweimal trägt und dann hängt sie im Kleiderkasten. Habe ich gehört. Was passiert dann bei euch? Also die Kinderkleidung landet in der Kinder-Ranch, die Kostüme und was passiert mit der schönen Kleidung? Die schöne Kleidung, für die kann man eine Kleiderbügelmiete abschließen. Das heißt, unser ganzer, wunderschöner, von der Lebenshilfe gestalteter Second-Hand-Bereich ist zusammengestellt aus mittlerweile sind es um die 30 Kleiderbügel- Mieterinnen und Mieter. Die erhalten 15 Kleiderbügel für 25 Euro im Monat und können die immer wieder bestücken. Die sehen über unser neu programmiertes Kassasystem eigentlich ganz aktuell, wenn sie etwas verkauft haben, wissen, jetzt habe ich wieder drei Kleiderbügel frei, jetzt fülle ich wieder nach. Der wird unglaublich gut angenommen, einerseits im Verkauf, andererseits auch von Mieterinnen, weil man ja eh nicht weiß, was man mit der Kleidung tun soll, die doch so schön ist und im Kleiderkasten hängt und nicht getragen wird. Das ist ganz was Neues. Das gibt es ja kurzen und es läuft schon unglaublich gut an. Und wie kommt es auf diese Ideen? Schaut ihr euch solche Mini-Geschäftsideen wie die Kleiderbügelmiete? Ist euch das selber eingefallen? Habt ihr immer diese Ideen? Ja, das funktioniert bei uns total nach Konzept. Sprich, wir sagen, oh, der Second-Hand-Bereich, da müssen wir was tun. Dann schauen wir, wer da ist, meistens ist das die Ulli, die Eva, die Kathi, die vom Regal und ich, dann setzen wir uns kurz zusammen, danach steht eine Idee, zwei Tage später wird die umgesetzt und ausprobiert, drei Tage später wird die optimiert und fünf Tage später wird die beworben. Wir nennen das kreative Rauchpause. Ich habe gehört, da gibt es einen professionellen Namen dazu mit irgendwas Out-of-the-Box-Thinking oder so. Genau. Also es funktioniert auf jeden Fall. Es funktioniert und es funktioniert alles relativ schnell auch in der Umsetzung. Es braucht einfach ein paar kreative Frauen und dann hat man relativ schnell kreative Lösungen, die man ausprobieren kann. Wenn es nicht funktioniert, dann machen wir zwei Tage später was anderes. Ja, die Uli Meinhardt hat mir den nächsten Titel verraten. Und zwar gibt es die Brigitte, die bei euch auch im Team ist. Und für die Brigitte hat sie sich den Song von Peter Alexander gewünscht, Rosamunde. Hat sie sich den Song von Peter Alexander gewünscht, Rosamunde? Ja, das war gerade die Rosamunde und wir sind zurück bei der Sendung Klima und Du. Bei uns im Studio Petra Wimmer, Sabine Pommer, mein Name ist Sibylle Chiari und wir haben vorhin schon gesprochen über die Vorzüge, die so ein Kleinstadtbiotop, ein alternatives Einkaufszentrum mit sich bringt. Ihr seid ja jetzt quasi, habt euren Geburtstag gefeiert, ihr seid ein Jahr alt und man muss sagen, ihr habt den ziemlich fulminant gefeiert, diesen Geburtstag. Ihr habt einen Preis nach dem anderen eingeheimst. Da möchte ich euch auch ganz herzlich gratulieren und jetzt aber natürlich auch sagen, vielleicht magst du schildern, was war für dich der schönste Preis von denen? Ich glaube drei waren es jetzt ganz aktuell oder mehr? Ja, so ungefähr. Einerseits sind wir ja thematisch schwer zuordnenbar. Sprich, wenn es um Förderansuchen geht, weiß ich nicht einmal, welche Abteilung vom Land da zuständig ist. Wenn es allerdings um Awards und Preise geht, ist das unser Vorteil. Wir haben eingereicht beim Coca-Cola Social Business Award, sind unter die, ich glaube 135 Projekte waren es insgesamt, sind unter die zehn Nominierungsprojekte gekommen, aber es war halt dann nicht der erste Preis. gekommen, aber es war halt dann nicht der erste Preis. Wir haben eingereicht beim Nachhaltigkeitspreis des Landes Oberösterreich. Da haben wir gewonnen, was uns unglaublich gefreut hat. Letztes Jahr, 2023, haben wir den Ferronia-Nachhaltigkeitspreis gewonnen. Da ist es um Vielfalt der Nachhaltigkeit gegangen und auch den Lions Nachhaltigkeitspreis 2023. Und in dem Marathon jetzt, was uns am meisten gefreut hat, war, glaube ich, der Inklusionspreis im Bereich Arbeit und Wirtschaft, wo eine große, wunderschöne Gala in Wien stattgefunden hat. Und der Upper Region Award, wo es einfach um kreative, nach Wir haben uns da eigentlich überhaupt keine Chancen ausgerechnet, weil im Gegensatz zu den anderen Projekten waren wir etwas sehr, sehr Kleines. Und auch da waren wir unter den drei Gewinnerprojekten und haben den Preis bekommen. Und beim Ö-Gut-Umwelt-Preis, das ist wieder ein bundesweit ausgeschriebener Preis, haben wir zwar in der ersten Runde nicht gewonnen, aber der ganze volle Saal von ein paar hundert Menschen haben dann einen Publikumspreis ausgesucht und wir waren dann dieser Publikumspreis, was uns auch irrsinnig gefreut hat. Also wenn jetzt von unseren Zuhörerinnen und Zuhörern da Neugier entsteht, was denn das Ganze jetzt ist auf kleinstadtbiotop.at, findet man aber sehr bescheiden, weil ich finde die Preise jetzt nicht drauf. Ja, die sind ja ganz aktuell gekommen. Ich habe jetzt gerade versucht, die Preise irgendwo zu finden. Also wie gesagt, das findet man nicht, aber eine sehr gute, übersichtliche Homepage über das gesamte Angebot, alles, was ihr so jetzt gerade habt und was dann auch noch kommt. Und wie gerade bei euch war, haben die Gruppe der Lebenshilfe den Instagram-Account bespielt. Also auf Instagram, Facebook seid ihr. Da kann man dann auch immer wieder sehen, was gibt es an Veranstaltungen. Aber es gibt auch einen Veranstaltungskalender. Also man kann dann jederzeit auch schauen, was gibt es für Kurse, was gibt es an Möglichkeiten. Genau. Sibylle zeigt mir, ich habe ein kurzes Interview mit drei Playern bei euch geführt. Zum einen mit Lebenshilfe Kerstin Schuller, dann mit Lukas Millinger von der Lebenshilfe und mit der Uli Meinhardt, eine der beiden Erstbetreiberinnen, die mit ihrer Schwester Eva Demichele das Kleinstadt-Biotop gestartet hat. Diese Einspielung ist zwar, wie gesagt, ganz kurz, aber zeigt ein bisschen von der Begeisterung bei euch. Also man merkt es auch, wenn man reinkommt, die Leute sind begeistert, also Kunden wie Mitarbeiter. Und es macht Spaß, das habe ich so jetzt einmal mitgenommen und es macht Spaß, einfach nur durchzuschlendern und nochmal zu schauen, was man da so alles finden könnte, vielleicht für Weihnachten oder auch darüber hinaus. Ja, und deshalb holen wir ein bisschen von der Atmosphäre live jetzt hier ins Studio mit der Einspielung und starten mit Kerstin Schuller. Ich bin die Kerstin von der Lebenshilfe. Wir arbeiten integrativ im ganzen Bereich mit, also eben vor allem unsere Beschäftigten. Wir sind zuständig für einen Winterjob hinten und übernehmen da gewisse Tätigkeiten eben. Wir sind auch zuständig für Differenzmitgliedschaften, das heißt wir betreiben auch den Tresen draußen im Foyer. Das heißt wir sind auch zuständig dafür,resen draußen im Foyer. Das heißt, es sind Zustände für, wenn Leute reinkommen und irgendwie was brauchen. Gewisse Beschäftigte arbeiten bei uns in diversen Gastro-, also die Gastronomiebetriebe, die wir im Haus haben, mit. Das heißt, in der Pizzeria drüben oder beim Helium, wenn es notwendig ist. Wir sind eigentlich im ganzen Haus irgendwie wo unterwegs und sind dort, wo man uns gerade braucht. Wir haben auch einen fixen Kassatag, das ist eben der Mittwoch, wo wir bis um drei Uhr bei der Kasse sind. Normalerweise habe ich mehr Kollegen mit bei mir, aber da wird gerade auf Instagram gewisse Dinge gerade gedreht. Und ja, das ist so das, was wir machen. Und wir machen weiter auf unserem kleinen Spaziergang durch das Kleinstadtbiotop und hören nach einer Einspielung von Lukas Millinger, auch von der Lebenshilfe. Wir sind da im Kleinstadtbiotop. Lukas Millinger, was ist da das Besondere daran? Was ist da das Besondere daran? Dass es nachhaltig ist und dass man eigentlich überall mitarbeiten kann, wo es sich gerade braucht. Und was macht am meisten Spaß da beim Arbeiten? In der Pizzeria der Michele. Da sind ein Haufen Leute rundherum. Was macht ihr gerade? Wir haben gerade für unsere Social Media Content produziert. Sehr gut, den werden wir uns dann gleich anschauen. Dankeschön. Und als Dritte im Bunde unseres Besuchs beim Kleinstadtbiotop fragen wir noch Uli Meinhardt. Uli Meinhardt, du bist ja eine der Motoren hinter dem Kleinstadtbiotop. Wie ist denn das Ganze entstanden? Entstanden ist schon vor drei Jahren mittlerweile mit einem Bürgerbeteiligungsprozess nach einem Abend im OKH. Genau, da haben sich ein paar Interessierte zusammengerät und zusammen da und haben eine Idee gesponnen. Und im Oktober 2023 ist die Idee dann Wirklichkeit geworden. Wahnsinn, drei Jahre intensive Arbeit. Wie blickt man da zurück? Stolz oder sentimental oder wie blickt man in die Zukunft? Indem wir ja alle da drinnen arbeiten in den verschiedensten Bereichen, kriegen wir oft gar nicht mehr mit, wie besonders das eigentlich ist. Ich glaube, wir sind alle voll stolz drauf und wir freuen uns auf alles, was künftig noch passiert. Ja, wir sind wieder zurück in unserer Klima und Du Ausgabe zum Thema nachhaltigen Konsum. Wir besuchen heute den Kleinstadtbiotop Vöcklerbrock oder das Kleinstadtbiotop. Ich habe nachgeschaut, der Begriff Biotop setzt sich aus den griechischen Wörtern Bios ist Leben und Topos ist Ort zusammen. Das passt eigentlich wunderbar, dieser Name. Und es ist der Lebensort, Lebensraum einer Lebensgemeinschaft von Organismen. Also der Name könnte nicht besser sein. Und wie gesagt, die Kleinstadt ist Vöcklobruck, ist keine so große Stadt, aber sehr lebendiges Ortszentrum und es passt einfach so gut in diesen schönen Stadtplatz, wo man jetzt ein bisschen bummeln kann und wo man dann hineinkommt in das Kleinstadtbiotop, wo, wie du, Petra, wie du uns erzählt hast, das ist so ein kleines Einkaufszentrum, weil wenn es regnet, muss man nicht draußen sein, man ist unter Dach, man kann bummeln, man kann einen Kaffee trinken, man kann auch nichts konsumieren und sich es einfach einmal gut gehen lassen. Also das kleine Einkaufszentrum, das feine kleine mit nachhaltigen Konsummöglichkeiten ist also so einmal das, was ich jetzt zusammenfassen würde. Konsumreden, gerade so auch vor Weihnachten, ein Drittel der Treibhausgasemissionen entstehen ja durch unseren Konsum und das ist schon etwas, was man sich schon gut überlegen muss. Was kaufe ich, wo kaufe ich, muss es was Neues sein? aussieht, ist ja ideal. Man spart Geld und man hat was Schönes zum Anziehen. Und man bringt auch vielleicht seinen Kleiderkasten wieder ein bisschen auf ein kleineres Format. Also diese Ideen, so alles in allem, ich habe es jetzt gar nicht gezählt, die Ideen, aber es sind viele Ideen, die ihr verwirklicht habt. Und ist Petra Wimmer, ist da jetzt noch Raum für neue Sachen? Gibt es da noch Möglichkeiten? Habt ihr noch Platz für Neues? Wir schaffen immer wieder Platz und wir schaffen immer wieder die Möglichkeit für Unternehmerinnen oder Menschen mit Ideen, sich dort auszuprobieren. Also wir haben in der Markthalle, kommt man rein und startet gleich einmal mit so einem kleinen Kindergeschäft, die zauberhafte Holzperle. Das sind sehr viel bedruckte, selbstgemachte Sachen, das sind sehr viele, sehr hochwertige Spielsachen für Kinder. Und auch im nächsten Laden findet man zum Beispiel Klemmbausteine, also ein anderes Produkt wie Lego, das wird in Europa produziert, ist kompatibel mit Lego und ist unglaublich kreativ. Und hinter dieser ganzen Lego-Geschichte, was da alles dahinter steckt, was man da lernt, irgendwie so wie hat das funktioniert mit anderen Klemmbausteinen und eine Auswahl an sehr hochwertigen Spiritosen. Am Freitag ist immer der Unternehmer dazu da und der kennt Geschichten über Klemmbausteine, über Whisky, über schottische Whiskys. Das ist mit so einer Begeisterung, mit so einer Liebe, da geht man einfach gern hin und dann kauft man einfach lieber von jemandem, wo man weiß, der hat sich ganz genau überlegt, was da in den Regalen drinnen steht. Oder auch H20, die produzieren selber aus Beton unglaublich schöne dekorative Sachen. Wir haben auch in Happy Harlequin Games drinnen, also der hat vorher schon einen Online-Handel gehabt und jetzt ist da einfach eine Auswahl am Brettspielen. So diese Idee wieder zurück zum Brettspiel als Beschäftigung, als Familien-Event. Da sind wir unglaublich stolz, dass wir den bei uns drinnen haben. Und auch der Genusskramer, der wirklich nur Bio- und Naturweine im Sortiment hat und auch ein totaler Experte auf seinem Gebiet ist. Bis hin zu, dass man die Sachen kaufen kann, die in den Lebenshilfewerkstätten in der ganzen Region produziert werden. Und unser Grundgeschäft ist das Regal, das es früher schon gegeben hat, das einfach sich verkleinert hat und jetzt sehr ausgewählte Produkte hat, von Schmuck über Designersachen, ein bisschen was an Kleidung, wo man nach dem Prinzip, dass sich Ausstellerinnen, regionale Ausstellerinnen Fächer mieten und dort ihre selbst produzierten Waren verkaufen können. Das heißt, es geht wirklich von einer Koja, die man mieten kann, bis zu einem Regal, bis hin, ganz neu haben wir einen regionalen Bierbrauer von Zell am Bettenfürst, der einfach mit einem Kühlschrank einmal probiert, was geht da, bis hin, dass wir hoffen, dass er bald einmal Bierverkostungen macht. Oder die Vogtler-Brucker-Bild-Zothek, da sind jetzt nicht so unglaublich viele Produkte, aber die Produkte, die da sind, die sind einfach, die sind mit unglaublich viel Liebe und Kreativität gemacht, wie zum Beispiel die Pilzbox, die ich mir heimstellen kann, wo ich selber meine kleine Schwammerlzucht habe, die ich wachsen lassen kann zu Hause. Und das geht eben wirklich, wie gesagt, von einem, ich glaube, 40 Quadratmeter großen Shop bis hin zu einem Regal oder einem Kühlschrank. Wir schaffen für jeden eigentlich die Möglichkeit, sich da auszuprobieren und zu schauen, wie wird das angenommen? Wie kann ich mein Produkt da einfach mal unter die Leute bringen und sichtbar machen? Und die alle gemeinsam haben wir eine gute Öffentlichkeitsarbeit und jeder profitiert von der Frequenz des anderen. Genau. Ja, wir spielen wieder ein bisschen Musik. Wir haben einen Titel, der ganz gut zu euch passt. Don't Stop Believing. Hört nicht auf, dran zu glauben. Man merkt diesen Spirit bei euch von The Journey. Ja, und wir haben jetzt schon viel gehört über das, was das Kleinstadtbiotop in Vöcklebrock ausmacht. Mich würde auch noch das Wie interessieren. Ihr schafft es ja da quasi die Magie mehr oder weniger, du hast ja gesagt, es ist nicht immer ein Spaziergang, Menschen zur Kooperation zu bringen, nicht nur zu bringen, sondern einfach zu begeistern und das zu ihrer Kultur, zu ihrer wirtschaftlichen Kultur zu machen, zu kooperieren. Wir sind ja da eher anderes gewohnt. Normal heißt es immer, harte Konkurrenz, Konkurrenz belebt das Geschäft. In eurem Fall ist es ja ganz, ganz anders. Wie seid ihr da organisiert? Wie entscheiden denn so viele Menschen, die ein Haus bespielen, gemeinsam über ganz triviale Dinge wie Öffnungszeiten, die Nutzung der Toilette, wer zahlt was etc. Ja, ich habe mal zusammengezählt. Also wenn ich sozusagen alle freischaffenden Künstlerinnen, Kursanbieterinnen, Angestellte, Menschen in der Gastronomie, inklusiv Beschäftigte, Zivildiener, Ehrenamtliche Zusammenrechen, kommen ja auf 80 Menschen, die im Kleinstadt-Biotop mehr oder weniger einen Teil beitragen und zusammenarbeiten müssen. Und das, würde ich sagen, ist Diversität auf höchstem Niveau. Und ja, es war ein Prozess. Also wir sind jetzt ein Jahr alt und ich würde es im Nachhinein sagen, die Zusammenarbeit dieser vielen Beteiligten ist die größte Herausforderung, aber auch das größte Potenzial. Und ja, es kommen viele verschiedene Anliegen, Wünsche, Bedürfnisse, die sozusagen in den Vorstand getragen werden. Also wir sind ein siebenköpfiger Vorstand. Da sind alle Abteilungen vertreten, also vom Handel über die Gastronomie, über die Sozialeinrichtungen, die da sind, haben da alle eine Stimme durch eine vertretene Person. Und da wird halt entschieden, wie man weitermacht. Und da werden halt auch schwierige Situationen besprochen. Die hat es natürlich gegeben, insbesondere bei gemeinsamen Flächennutzungen und wie du sagst, genau Reinigung und Sanitärräume, Personalräume, die dann als Lagerräume verwendet werden und so weiter. Und das waren natürlich Koordinationen und das waren viele Gespräche. Aber bei all den Gesprächen ist trotzdem immer merkbar gewesen, die Leute wissen, was das große Ganze bedeutet. Das ist oder dem Boden, dass natürlich wollen wir das gemeinsam machen, gestanden. Und unter der Prämisse findet man dann auch Lösungen und Kompromisse. Das war eigentlich immer möglich. Und das hat jetzt sicher ein Jahr gedauert. Und jetzt ist das, wo wir sagen, jetzt haben wir wirklich einen guten Stand erreicht. Also jetzt haben sich viele Sachen eingespielt. Jetzt gibt es gute Lösungen, gute Kompromisse. Sicher optimieren wir jeden Tag. Natürlich kann man ständig in allen Richtungen optimieren, das tun wir auch, aber nicht mehr unter diesem Druck, hoffentlich gelingt es, sondern mit dem Wissen, es ist gelungen und jetzt optimieren wir halt noch in alle Richtungen. Und da sind wir halt auch sehr dankbar über Unterstützungen und Kooperationen, also zum Beispiel über die Liederförderung, die wir erhalten haben, über gewisse Spenden. Wir sind dankbar und wir freuen uns über jeden Menschen, der eine Mitgliedschaft abschließt bei uns. Das ist uns unglaublich viel wert und auch das Geld wird sehr sorgfältig eingesetzt. Das heißt, man kann Fördermitglied werden bei euch oder Mitglied werden im Verein? Handlungsfähig zu bleiben. Auch diese ganzen Preise, die wir gewonnen haben, die waren dotiert, was uns jetzt wieder die Möglichkeit gibt, für das nächste Jahr zu überlegen, in welche Richtung können wir das verwenden. Genau. Ja, im Kleinstadt-Biotop, wenn man so ein bisschen blättert auf der Homepage, kommt man zu eurem Leitbild und ihr orientiert euch an den Nachhaltigkeitszielen, an den SDGs, die es ja gibt, die braucht man ja nicht neu erfinden. Gefällt mir ganz besonders gut, weil ihr das so gut und plakativ dargestellt habt. Und ich glaube, das ist auch so eure Leitlinie beim Arbeiten. 14 der 17 Nachhaltigkeitsziele kommen im Kleinstadtbiotop zur Umsetzung. Und natürlich der ganz prominent, die Nummer 12, nachhaltiger Konsum. Also das ist so eure Leitlinie im täglichen Tun. Und ich denke, das ist auch wichtig, dass die Leute, die bei euch dabei sind, im Boot sind, das auch wissen und das dann auch leben. Und da wird es auch welche geben, die sich vielleicht nicht so damit identifizieren können, dann werden sie auch nicht auf euer Boot steigen, sondern dass das so der gemeinsame Geist ist, der gelebt wird. Gefällt mir ganz besonders gut, weil lange einen Leitbildprozess zu machen, ist wahrscheinlich gar nicht notwendig, wenn man diese Ziele, wenn man sie anschaut und sagt, wo passt es dahin? Und es passt perfekt dorthin. Ja, Nachhaltigkeitsziele, Sibylle Chiari, auch etwas, das in den Klima- und Energiemodellregionen ein Thema ist. Du bist ja für die Vöckler-Ager-Region zuständig, eine sehr große Region, auch eine Leader-Region. Wir haben auch gehört von Förderungen. So ein Projekt wäre schon etwas, was man den anderen Klima-Energie-Modellregionen in ganz Österreich, da gibt es ja über 120, auch erzählen kann, weitergeben kann bei diesen Erfahrungsaustausch-Meetings. Also ich denke mal, da sollten die anderen auch lernen davon. Und man kann das auch kopieren, Petra, oder? Das ist nicht verboten. Ja, also ganz im Gegenteil. Wir sitzen jetzt da mit einem unglaublichen Wissen, dass wir uns unglaublich hart erarbeitet haben. Also die Ansammlungen, Fettnäpfchen und Mauern, gegen die wir gelaufen sind, wo wir reingestiegen sind, die Hürden, die wir überwunden haben, bringen natürlich unglaublich viel Wissen und Kompetenz mit sich, wenn man das alles zusammenfasst. Und wir haben gesagt, oh mein Gott, wen können wir das jetzt bitte weitergeben? Also wir haben natürlich angefangen, Führungen zu machen und Einblicke ins Konzept zu geben, Informationen weiterzugeben, aber am liebsten würde man mit einem weiteren Modellprojekt einfach wieder losstarten, weil es so schade wollen, einfach zu kommen, sich das anzuschauen und die Unterstützung gerne anzunehmen, die wir zu bieten haben. Also ihr wolltet auch Keimzelle sein quasi oder Hebamme für neue Projekte, vielleicht wenn man es so formulieren möchte. Ja, darf man so formulieren. Die Einladung dazu. Ja, ich glaube, das wird sicher auf euch zukommen oder kommt, merkt ihr ja jetzt schon und ist sicher etwas, was für viele ein großes Thema sein wird. Und ich glaube, an der Stelle würde ich gerne noch fragen, weil wir ja jetzt in der Weihnachtszeit sind und ihr als quasi Konsumtempel der Zukunft quasi mit neuen Werten, mit neuen Zielen und einer ganz neuen Wirtschaftsweise da auch einen Meilenstein setzt, glaube ich, dass eine Kehrtwende macht. Was steht denn auf eurem persönlichen Wunschzettel für das Kleinstadtbiotop in den nächsten Jahren? Habt ihr da eine Idee, wo geht es da hin, wo könnte es gehen? Also die Ideen gehen uns eigentlich nicht aus. Unser Wunsch wäre jetzt, dass wir Bildungsort werden für Menschen mit Beeinträchtigungen. Sprich, wir möchten so einen eigens konzipierten Lehrgang anbieten im Bereich Einzelhandlung, Gastronomie, dass Beschäftigte der Lebenshilfe dort eine Ausbildung erhalten und dann in andere Unternehmen leichter aufgenommen und tätig werden können. Das hat auch schon gestartet. Wir haben einen sehr engagierten Werkstättenleiter in Vücklerbruck, den Sebastian Thon. Der hat bereits mit einer Gruppe gestartet, sich zu überlegen, wie das funktionieren kann. Das steht bei uns noch auf der Agenda. Und was uns auch wichtig ist, wir haben so pilotmäßig in den Sommerferien gestartet eine solidarische Kinderbetreuung, weil sie ja auch zu uns passt. Sprich, die Eltern übernehmen einen halben Tag eine Kindergruppe und können die Kinder eine ganze Woche im Kleinstadt-Biotop betreuen lassen und das Programm entscheiden jeweils die Eltern. Das hat bei den Kindern, die mitgemacht haben, unglaublich gut funktioniert. Das bieten wir wieder an, zwei Wochen lang. Es müssen nur halt die Eltern diese Scheu überwinden, diese Angst, dass sie sagen, oh mein Gott, ich habe jetzt da zehn Kinder, für die bin ich jetzt drei Stunden zuständig. Also es sind drei Stunden sind es so circa. Dann könnte es wirklich ein großes Modell werden und auch wieder ganz im Kleinstadt-Biotop-Stil. Wir helfen zusammen, wir machen das solidarisch und dafür habe ich zwei Wochen lang für meine Kinder in die Sommerferien in Betreuung. Das darf ich jetzt einmal gleich bewerfen. Auf jeden Fall, für das nächste Jahr, da darf man sich an euch wenden. Jeder, der Kinderbetreuungsmangel hat oder einfach Lust hat, die Frage solidarisch anzupacken, möge sich an euch wenden. An der Stelle würde ich mich auch ganz, ganz herzlich bei dir bedanken für deinen Besuch heute bei uns bei Klima und Du. Ja, ich bedanke mich auch. Also gemeinsam mit Sibylle Chiari, ich bin Sabine Brommer, haben wir diese Sendung zum nachhaltigen Konsum am Beispiel des Kleinstadtbiotops Vöcklerbruck gestaltet. Ich habe sehr viel darüber gelernt. Ich hätte große Lust, das auch in meiner kleinen Heimatgemeinde sowas zu haben. Vielleicht kann man auch kleine Ortsbiotope machen mit ein bisschen weniger Angebot, aber doch etwas, um Leerstände zu beleben. Also man kann da viel lernen und mir gefällt auch ganz gut euer Bildungsauftrag. Also das mit Führungen zu machen und dann auch anderen zu erzählen, mit Begeisterung zu erzählen, was ihr so macht. Sehr vielen Dank, Petra Wimmer. Ja, herzlichen Dank für die Einladung da ins Radionest. Sehr gerne und wir verabschieden uns mit einem letzten Song, den ihr uns mitgebracht habt. Ja, mit Alice Cooper Poison. Klima und Du Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin und her geschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der Freien Medien in Oberösterreich.