Ich bin immer extrem nervös, wenn wenig Leute da sind. Das ist ganz komisch. Also wenn es rappelvoll wäre und am besten überhaupt niemanden sehe, dann geht es mir gut und jetzt bin ich heute ein bisschen nervös. Das heißt, ihr müsst mir ein bisschen Zeit geben oder ich bitte darum, mir etwas Zeit zu geben und ich bitte auch darum, Verständnis zu haben, dass ich jetzt keinen Vortrag halten werde, wie er normalerweise in der pädagogischen Hochschule vielleicht stattfindet oder so, sondern eher ein bisschen erzählen möchte, wie es denn so ist, wenn man anders ist auf dieser Welt, wenn man anders ist in Österreich, wenn man anders ist in Oberösterreich, wenn man anders ist in Linz und anders ist im Müllviertel. Und ein paar Impulse kann ich geben. Ich habe genug Material da, das könnte man aber auch alles nachlesen. Die Veranstaltung betitelt sich ja mit Familienglück. Also es ist jetzt ein Abend, so typisch schauspielermäßig, ich über mich könnte man das nennen, also ziemlich eitel. Aber ich glaube, die Gesellschaft braucht das jetzt ein bisschen in unserer Zeit, dass Menschen sich zu Wort melden, die vielleicht ein bisschen ein anderes Lebenskonstrukt gewählt haben oder wählen mussten, wenn man es sich eigentlich nicht aussucht. Beziehungsweise wenn man den Mut hat, sich auszusuchen, so zu leben, wie der liebe Gott, wenn es ihm den gibt, bestimmt hat, dass man leben soll, dann sollen sich diese Leute auch zu Wort melden und deshalb mache ich das. Ich bin aufgewachsen in einem ganz, ganz kleinen Dorf in der südlichsten Gemeinde Österreichs. Sie müssen sich das vorstellen, Sie fahren durch eine ganz, ganz lange Schlucht, die ist ganz eng, ganz, ganz eng, ganz, ganz eng und noch enger und dann wird es ein bisschen breiter. Und das ist Eisenkappel. Das ist die südlichste Gemeinde Österreichs. Und in Eisenkappel war es so, dass mein Vater Zollwachbeamter war und ich bin dort aufgewachsen in einer Familie, die nach außen hin ganz gut funktioniert hat. Er war Zöllner, er war Beamter, angesehen. Damals gab es noch die Grenze zum Tito-Jugoslawien, er war ganz wichtig. Meine Mutter hat das Idealbild erfüllt. Wollen Sie wissen, wann das war? Tito-Jugoslawien, oder? Weil Sie jetzt gerade etwas gefragt haben. Eisenkappl ist nahe Kärnten. Also ganz unten, wenn Sie sich die österreichische Landkarte anschauen, gibt es einen kleinen Zipfel und das ist Eisenkappl. Und gleich danach ist eben das ehemalige Jugoslawien gewesen. Und mein Vater war dort an der Grenze Zöllner und meine Mutter war auch schön, eine konservative Hausfrau. Und wir waren drei Kinder und so wurden wir nach außen hin präsentiert. Der Papa hat lächelnd aus dem Fenster gewunken, alles war gut. Ein paar haben dann gewusst, dass der Papa schwerer Alkoholiker war. Ein paar haben geahnt, dass die Schreiereien nicht vor lauter Freude kommen, sondern vor lauter Schläge. Ein paar haben gewusst, dass die Mutter unglücklich ist und den Vater immer wieder betrügt. Die Kinder haben gelitten, sind davon gerannt, zu Weihnachten hat der Christbaum gebrannt und so weiter und so weiter. Das waren so meine ersten Eindrücke von Familie. Dann gab es für mich eine zweite Art von Familie. Ein Ort, wo ich wirklich Geborgenheit gefunden habe. Ich habe immer schon gespürt, dass irgendwas nicht ganz stimmt mit mir, aber damals gab es kein Internet und gar nichts und ich war zarte sechs Jahre alt. Da habe ich schon gemerkt, komisch, also bei den Mädels fühle ich mich ein bisschen wohler. Und damals durfte man dann aber nicht Prinzessinnenkleider anziehen oder mit so klischee-mäßig Barbie-Puppen spielen. Da konnte man schon mal froh sein, wenn man irgendwie statt irgendwie was basteln, stricken durfte oder so, oder das lernen durfte. Mit sechs Jahren bin ich, ich weiß nicht warum, meine Eltern sind alles andere als religiös gewesen, in einer Kirche gelandet. Eltern sind alles andere als religiös gewesen, in einer Kirche gelandet. Bin da rein, in diese Kapelle, in Eisenkappel und ich war total begeistert. Da war ein Pfarrer im Kleid. Das hat mich total beeindruckt. Und dann hat er gelesen, so ganz schön und von Liebe erzählt und das Höchste auf dieser Welt und gesungen hat er. Und dann hat er noch auf Slowenisch gesungen. Das war auch so. Slowenisch durften wir nicht lernen, weil wir waren ja die Deutschen und ich wollte in der ersten Klassenvolksschule Slowenisch lernen. Weil ich wollte meine Freunde verstehen oder zumindest ein paar davon, aber das durfte man nicht. Slowenisch durften nur die lernen, die es schon konnten. Also das habe ich auch nicht verstanden. Ich durfte auch nicht häkeln lernen und nicht strickeln. Aber in dieser Kirche war alles zweisprachig und dann habe ich mit sechs Jahren angefangen, jeden Abend zu ministrieren. Wirklich Montag bis Sonntag war ich in dieser Kirche und war einfach wirklich glücklich, weil das war mein Zuhause. Der Pfarrer war total nett, der hat mich nicht missbraucht. Das war einfach ein ganz normaler, netter Pfarrer war total nett, der hat mich nicht missbraucht, das war einfach ein ganz normaler, netter Pfarrer, der die Menschen gerne gehabt hat und der auch die Not gesehen hat und der konnte mich da irgendwie verwirklichen. Das war so meine zweite Familie dann, diese Pfarrersfamilie, die hat mich gefördert und alles, was mir der Papa und die Mama nicht geben konnten oder wollten, die wollten nicht, dass ich ins Gymnasium gehe. Die wollten nicht, dass ich eine gute Schulbildung habe. Die haben sich nicht gefreut, wenn ich gute Noten nach Hause gebracht habe. Aber der Pfarrer hat mich gefördert und gesagt, halt, du musst aufs Gymnasium, mach mal das und mach mal das. Gut. Und irgendwann einmal habe ich gedacht, ja, der liebe Gott, das ist schon eine feine Geschichte, kam dann die Pubertät. Und dann habe ich gemerkt, also irgendwie ist es jetzt ganz grauslich, weil ich bin so, ahne ich, wie man nicht sein darf, vor allem auch nicht in der katholischen Kirche sein darf. Das heißt, der Papa mag mich nicht so, wie ich bin, obwohl er gar nicht wusste, wie ich bin, aber er hat mich einfach nicht mögen. Und die Kirche hat mich mögen, aber wenn ich jetzt so wäre, wie ich bin, dann hätten mich die Kirchen wahrscheinlich auch nicht mehr mögen. Und die Kirche war für mich immer so eine Bühne, auch so ein Forum, wo man so stehen kann und lesen kann und singen kann. Und ich wollte das auf gar keinen Fall verlieren und war wirklich im Dilemma. Und habe dann aber Gott sei Dank das Theater entdeckt. Ich bin dann wie in die Kirche auch in ein Theater gekommen, ins Weihnachtsmärchen, war total begeistert und habe dann mit 14 Jahren dort für den Chor vorgesungen und wurde genommen. Und das war dann diese zweite Welle, wo ich irgendwie Anerkennung gefunden habe und wo ich aber gemerkt habe, da darf man auch ein bisschen anders sein. Also da ist das jetzt nicht so abnormal, wenn man vielleicht auch, ich habe es ja noch gar nicht gewusst, was ich bin, ich habe nur gewusst, dass ich anders bin. Und habe mich dort sehr, sehr wohl gefühlt und die Kirche war immer noch da. Und dann habe ich gesagt, nein, ich möchte Pfarrer werden. Ich möchte Priester werden. Ich habe zwar immer die Sehnsucht gehabt nach einer Familie, nach einer Familie, die gut ist, die schön ist, die funktioniert. Ich habe immer geschaut, unsere kleine Farm. Ich weiß nicht, ob ihr das kennt. Familienidylle pur. Mit all den großen und kleinen Dramen, die das Leben so spielt. Und ich habe gedacht, mache ich mich das auch mal. Wenn ich groß bin, möchte ich ein Haus am Land. Ich möchte Kinder haben, ich möchte viele Tiere haben. Ich durfte keine Tiere haben, ich möchte so leben, wie ich kann. Ich habe es erreicht, aber bis dahin war es ein weiter Weg. Wenn euch langweilig ist, sagt auf, dann kriegt ihr einen Impulsvortrag. Okay, gut. Also, ich habe mir gedacht, ich werde Pfarrer. Ein Pfarrer braucht keine Frau haben, hat kein Problem und irgendwie kann er nicht zu den Menschen sein. Und habe mich dann aber leider mit 16 ein bisschen in meinen Geografielehrer verliebt. Und das war so schlimm, dass ich überhaupt nicht mehr wusste, was ich machen soll. Ich habe ihm dann irgendwie meine Liebe nicht richtig gestanden, aber seine Freundin ist leider schwanger geworden. Das war für mich ganz traumatisch. Ich bin zu Hause gesessen und habe einen Kinderanzug gestrickt für das Baby von der Freundin von meinem Geografie-Lehrer, in den ich so verliebt war. Und der hat das irgendwie gespürt, aber das habe ich dann noch überstanden. Und dann bin ich nach Wien, wollte Theologie studieren. Theologie oder Schauspiel. Eines von den beiden. Wenn sie mir ein Seminar nehmen oder an einer Musicalschule mache ich Schauspiel, sonst werde ich Pfarrer. Und dann bin ich in der U-Bahn in Wien und warte auf die U-Bahn, stehe so da und sehe so einen Mann, sicher zehn Jahre älter als ich, denke mir, was schaut mich denn der die ganze Zeit an? Schaut mich das gar nicht an? Das habe ich schon früher gehabt, so mit 14, 15, da waren so an der Bushaltestelle, ja, gab es diese Toiletten und da sind immer so die Männer, da haben wir so rumgerannt, ja. Meine Mama hat immer gesagt, vor denen musst du aufpassen, die sind schwul, die stinken alle und die fahrt sie an die Kinder, gell. Also ich totale Angst gehabt, bin da gestanden am Busbahnhof, aber trotzdem war da so eine Neugierde. Was sind das da für Männer? Da habe ich mich ein bisschen geschaut, aber es war nie was. Ein erotisches Knistern war trotzdem da von meiner Seite. Dann war die U-Bahn-Station. Ich mittlerweile 18, da dieser circa 10 Jahre ältere Mann. Und der schaut mich immer an. Dann erinnere ich mich an meinen Geografie-Professor. Den habe ich nämlich einmal anonym einen Brief geschrieben. Er hat uns gefragt, was uns an ihm stört. Er braucht ein Feedback. Soll ich mal anonym schreiben? Mich stört, dass Sie mich die ganze Zeit anschauen. Habe ich geschrieben. Anonym. Und er sagt dann vielleicht so, die Person, die mir das geschrieben hat, dass ich ihn die ganze Zeit anschaue, einmal schauen, vielleicht schaut die Person mich die ganze Zeit an. Ja, so war es auch. Ich habe ihn angeschaut die ganze Zeit. Und dann hat mich der Typ in der U-Bahn die ganze Zeit anschaue. Einmal schauen, vielleicht schaut die Person mich die ganze Zeit an. Ja, so war es auch. Ich bin angeschaut die ganze Zeit. Und dann hat mich der Typ in der U-Bahn die ganze Zeit angeschaut und ich habe gedacht, nein, eigentlich schaue ich ihn die ganze Zeit an. Also der hat mir gefallen. Gut, dann war er weg. Ich gehe ins Kärntnerheim, 10. Bezirk, Schicksal, stehe unten, erster Tag in Wien, bei der Waschküche, kann die Waschmaschine nicht bedienen, spüre einen Schatten hinter mir und sage, Mann, kannst du mir bitte sagen? Und das war der Mann aus der U-Bahn. So, jetzt hat es mich so erwischt, dass ich nicht mehr gewusst habe, was ich tun soll. Es war der Manfred, der war acht Jahre älter, ein Physikstudent, Stockhetero und ich unglaublich verliebt. Habe die Aufnahmeprüfung geschafft an der Musicalschule, jeden Tag getanzt, den ganzen Tag und am Abend habe ich gehofft, dass ich den Manfred sehe. So hat er geheißen. Habe mich mit seinen Freunden befreundet, um in seiner Nähe zu sein. Würstelessen gegangen, um in seiner Nähe zu sein. Nichts. Silvester, Papa hat mich rausgejagt, aus der Wohnung, war wieder absoffen, bin nach Wien gefahren, ins Kärntenheim. Ein einziges Licht hat gebrannt im Studentenheim. Das war das Zimmer von Manfred. Jetzt habe ich gedacht, Schicksal. Habe angeklopft, das war dann mein Outing, er macht die Tür auf, steht im Pyjama da und ich sage, Manfred. Jetzt habe ich gedacht, Schicksal. Habe angeklopft, das war dann mein Outing, er macht die Tür auf, steht im Pyjama da und ich sage, Manfred, ich bin seit einem halben Jahr mit deinen blöden Freunden zusammen, nur in deiner Nähe zu sein, ich bin so verliebt in dich, ich weiß nicht, was ich machen soll, ich bin am Ende, bitte, bitte, was soll ich tun? Er schaut mich an und sagt, Karl, ich mag dich auch, aber ich bin nicht schwul. Dann habe ich gesagt, also ich war verzweifelt, ich habe geweint. Es gab ja nichts, keine Infos, nichts. Und ich habe gesagt, ich mag dich sowas, will ich tun. Gut, dann dürfen wir uns nicht mehr sehen. Zwei Wochen lang geweint, liebes Kummer, Schmerz. Auf einmal klopft sie an meiner Tür im Studentenheim. Steht ein Mann vor dir und sagt, Karl, ich weiß nicht, was du mit mir gemacht hast. Ich denke Tag und Nacht an dich. Gut, dann waren wir vier Jahre ein Paar. Und das war der Moment, wo ich mir gedacht habe, also, wenn ich jemanden so gern habe, wenn ich mich so weigere gegen meine Gefühle, wenn ich wirklich alles tue, wenn ich Pfarrer werden möchte, wenn ich weiß, Gott, was werden möchte, nur um dieses Schwulsein, dieses Homosexuelle zu verdrängen. Und dann kommt dieser Mensch und ich liebe den so und der liebt mich auch, obwohl er vorher nur mit Frauen zusammen war und wir sind vier Jahre noch, dann kann das keine Sünde sein. Also wenn es einen lieben Gott gibt, dann findet der das total in Ordnung, dass ich so bin, wie ich bin, Schluss, aus, basta. Und ab diesem Moment habe ich für mich gesagt, okay Karl, du bin, wie ich bin, Schluss, aus, basta. Und ab diesem Moment habe ich für mich gesagt, okay, Karl, du bist, wie du bist, steh dazu. Es ist gut so. Und seit meinem 18. Lebensjahr habe ich nicht einmal irgendwie Angst gehabt, Freunde verloren. Es ist mir gut gegangen. Arschlöcher gibt es immer und überall, aber die hat ein Heterosexueller oder ich weiß nicht was. Aber mein Leben war gut, weil ich einfach die Stärke und die Kraft der Liebe so gespürt habe, dass ich einfach gedacht habe, es ist gut so, wie du bist. Okay, ich bin an mein Leben weitergegangen, wir haben uns getrennt nach ein paar Jahren, es kam die nächste große Liebe und so weiter und so weiter. Und irgendwann einmal kam dann der Wunsch nach Familie. Ich habe eine ganz lange Beziehung gehabt mit einem Schauspielerkollegen, der zwei Kinder mit in die Beziehung gebracht hat. Das war ein Riesenwahnsinn. Auch in der Stadt. Und dann hat er sich von mir getrennt. Nach vielen, vielen Jahren. Die Kinder waren weg. Ich war allein. Ich war traurig. Und ich wollte immer Familie haben. Aber es geht ja nicht, wenn man schwul ist. Wie soll das gehen? Habe ich mir gedacht. Aber komisch. Wenn mein Vater, der Alkoholiker, Kinder haben kann. Und wenn da und da und da schreien, warum darf ich keine Kinder haben? Ich bin ein lieber, netter Mensch. Ich mag Kinder. Unsere kleine Farm. Ich mag ein Haus am Land netter Mensch, ja, ich mag Kinder, ja, unsere kleine Farm, ich mag ein Haus am Land, ich mag Viecher, ich mag Hunde haben, Katzen und habe dann mit meinem Partner, der auch heute noch mein Partner ist, im Jahre 2004 geredet, habe gesagt, du Rainer, ich möchte kein Papa werden oder Mama oder Eltern und der Rainer war damals noch recht verliebt in mich. Oder sehr. Und hat zu allem Ja, Ja gesagt. Und dann bin ich aufs Jugendamt gegangen in Linz. Und damals habe ich einen relativ hohen Flug gehabt am Theater. Ich habe gerade Rocky Horror gespielt. Ich weiß gar nicht, was war immer in der Zeitung. Man hat mich gekannt. Und gehe aufs Jugendamt in Linz. Klopf an. Also habe ich angekündigt, ja, Karl Sibelius, ich möchte adoptieren. Ich wurde am Gang abgefangen, die Dame hat mir gefühlt, sie brauchen gar nicht reinkommen, sie sind ja homosexuell, das geht nicht, sie können nicht adoptieren. Sie können ganz normal mit mir reden, das weiß eh jeder, wie ich bin. Aber ich habe eine Gesetzeslücke entdeckt, habe ich gesagt. Das Gesetz hat eine Lücke. Und zwar bin ich nicht verheiratet, weil das dürfen wir nicht. Homosexuelle Männer durften damals nicht heiraten. Ich bin auch nicht verpartnert, weil das durften wir auch nicht. Also dem Gesetz nach bin ich einsam und allein und ein Single. Und jeder Single hat das Recht zu adoptieren. Damals auch schon. Ein Single-Mann darf adoptieren, eine Single-Frau darf adoptieren, ein Ehepaar darf adoptieren, nur schwule Paare dürfen nicht adoptieren. Aber die gab es ja offiziell damals nicht. Und diese Lücke habe ich genutzt. Ich wurde bis zur Vize-Bürgermeisterin damals geladen, die für Soziales zuständig war, die völlig fertig war, was mache ich mit Ihnen, Herr Sibelius, was mache ich mit Ihnen. Im Endeffekt war es dann wirklich so, dass ich es erreicht habe, dass ich als Single-Man diesen Adoptionsprozess durchlaufen durfte. Da waren lauter Ehepaare und der Kali, ich und mein Partner, der ja nicht mein Partner war offiziell, aber der musste das mitmachen, obwohl er dann keine Rechte haben wird, aber er musste. Damit er dann auch weiß, weil wir ja irgendwie zusammengelebt haben, haben wir dann in Wien diesen Kurs gemacht, ein Jahr. Also wir sind wirklich top vorbereitete Eltern gewesen, haben wirklich alles gelernt. Also Stilen theoretisch, aber alles andere haben wir gelernt. Aber sie haben dann gleich gesagt, sie werden nie ein Kind kriegen. Aber das war ja egal. Wir wollten mal die Voraussetzung haben für eine Adoption, weil Österreich ist klein, die Welt ist groß und adoptieren kann man ja in der ganzen Welt, haben wir gedacht. Und wir waren dann noch so, ist schon langweilig oder geht's? Passt eh. Man kann ja auf der ganzen Welt adoptieren und da gab es diesen sozialromantischen Gedanken. Wir retten ein armes Kind aus einem armen Waisenhaus irgendwo in Afrika. Wirklich, so habe ich gedacht und so haben wir gedacht. Ist dann nicht so gegangen, weil diese Adoptionsindustrie, das hat ganz viel mit Geld zu tun, mit Kinder kaufen, ganz viel mit Betrug und da haben wir ganz viele leidvolle Erfahrungen machen müssen. Auf jeden Fall in Österreich haben wir die Adoptionsgenehmigung bekommen, also ich, mein Partner nicht und sie haben es wirklich, also es war wirklich Schikane pur. Sie haben mir gesagt, ich muss zum Psychiater. Wieso müssen alle, die adoptieren wollen, zum Psychiater? Nein, warum muss ich dann zum Psychiater? Weil sie schwul sind. Ich habe gesagt, ich gehe nicht zum Psychiater. Sie müssen zum Psychologen und das gleiche Radl. Sie haben im Schlafzimmer in die Nachttischlädchen reingeschaut, ob da Pornos rumliegen. Sie haben geschaut, wie viele Schulden wir haben und so weiter und so weiter. Das haben wir alles über uns ergehen lassen. Die Pornos haben sie nicht gefunden, obwohl es natürlich auch welche gibt, weil ich glaube, jeder hat Pornos heutzutage. Das war jetzt ein kleiner Witz. Also ich denke mal, da kann man... Auf jeden Fall haben wir es dann bekommen, die Adoptionsgenehmigung. Aber kein Kind aus Österreich. Jetzt haben wir geschaut, wie können wir ein Kind adoptieren. Obwohl es schon so grotesk war. Da gibt es so viele arme Kinder und irgendwie geht es nicht. Gut, Südamerika, 30.000 Euro. Rumänien irgendwie. Und dann habe ich nach Kenia geschrieben. Ein Waisenhaus. 5.000 Euro schon überwiesen. den Flug gebucht gehabt nach Kenia. Komme ich darauf, dass die Firma gar nicht gibt, das Waisenhaus gibt es gar nicht. Und dann endlich nach einem Jahr, das ist eh schnell gegangen, habe ich dann in Chicago eine Institution entdeckt, einen christlichen Verein, einen christlichen Verein, der in Chicago erlaubt, dass auch gleichgeschlechtliche Paare adoptieren. Dann haben wir dort hingeschrieben, und das ist so typisch amerikanisch gewesen, wir mussten unsere Fotos hinschicken. Und das war ein Verein für afroamerikanische Mütter in Not. In Amerika ist es nämlich so, in den Vereinigten Staaten, dass afroamerikanische Kinder nicht adoptiert werden oder ganz selten. Und wenn, dann nur von Afroamerikanern. Also Rassismusburg, indirekter Rassismus natürlich, dass afroamerikanische Kinder nicht adoptiert werden oder ganz sollten. Und wenn, dann nur von Afroamerikanern. Also Rassismusburg, indirekter Rassismus natürlich. Offiziell sagt das keiner. Aber sie haben gesagt, sie müssen sicher lange warten, weil die Mutter, die schwanger ist, also schwangere Mütter gehen dorthin, weil sie wissen, sie können die Kinder nicht großziehen und werden dort finanziell unterstützt, damit sie zum Arzt gehen und ins Krankenhaus gehen können, wenn sie entbinden, weil da kostet ja alles ein Geld. Und die Mütter dürfen sich dort in Chicago, diese schwarzen Müttern aus den Vororten des Islams, den Ghettos, am Katalog aussuchen, anonymisiert zwar, aber die Fotos sind da, keine Namen, nicht von welchem Land, nur Kontinent, wer denn Eltern sein soll. Und natürlich waren da zwei Männer eher die Ausnahme, aber nicht so wie da in Österreich. Also da hat es von 100 Paaren fünf Männerpaare gegeben. Bei uns gibt es von 100 Paaren keine, damals. Oder uns. Mich alleine, aber offiziell. Und dann haben wir gesagt, gut, jetzt warten wir. Jetzt warten wir halt ein paar Jahre. Vielleicht sucht irgendeine Mutter in Not uns als Eltern aus. Vier Tage später läutet das Telefon, amerikanische Nummer. Ja, Herr Sibelius, eine Mutter hat sich Sie ausgesucht und ihren Partner, die ist 23 Jahre alt, hat schon fünf Kinder, ist wieder schwanger, weiß nicht mehr weiter, was sie tun soll, möchte, dass das Kind nach Europa kommt, weit weg, weil sie es sonst nicht erträgt, findet es toll, dass das zwei Männer sind, er an der Uni und sie Schauspieler. Also das hat irgendwie für die Mutter alles gepasst. Keine Ahnung, kann man jetzt sagen, die hat eine Intelligenzminderung gehabt, hat sie nicht. Die wollte für ihr Kind das Beste. Und ich habe mich natürlich wahnsinnig gefreut und habe gedacht, Wahnsinn, dass das klappt. Wir haben dann ein bisschen Geld überweisen müssen, das waren in Summe 5.000 Euro für die Krankenbehandlung. Das ist wirklich gar nichts. Das wurde auch alles belegt und steuerlich mit Rechtsanwalt und so. Und ich habe zu der Zeit noch Hockey Horror gespielt. Das war sie noch genau. Fast jeden dritten Abend bin ich auf die Bühne mit Stöckerschuhen. Und die Mutter war gefühlte 20 Monate schwanger. Das Kind ist nicht gekommen. Und dann habe ich gedacht, das kann jetzt nicht sein. Jetzt sind wir schon wieder betrogen worden. Sie war dann im neunten Monat, aber für mich war es so ewig. Und was ich nie gemacht habe vor dem Auftritt, dass ich irgendwie schaue ins Mehl, damals gab es schon ein bisschen so Mehl, so die Anfänge und auf einmal sehe ich Mutter im Krankenhaus, Tochter auf der Welt. Und ich mit meinen Stöckelschuhen, zwei Minuten vor dem Auftritt, renne auf die Bühne und singe, how do you do, und knieke es um, das erste Mal, das war die 30. Vorstellung, spüle mit diesem geschwollenen Fuß bis zur Pause weiter, mit Krücken den zweiten Teil, ich habe überhaupt nichts gespürt, vor lauter Euphorie, vor lauter Freude, Familie, Kind, ja, und dann war natürlich der Fuß die Sehne gerissen und das Kind überhaupt nichts gespürt, vor lauter Euphorie, vor lauter Freude, Familie, Kind. Und dann war natürlich der Fuß die Sehne gerissen und das Kind war auf der Welt und wir mussten zwei Tage warten, weil die Mutter hatte zwei Tage Zeit, sich zu überlegen, ob sie definitiv das Kind abgeben möchte. Und wir haben gewartet und die Mutter hat gesagt, ja, sie gibt es ab. Und ich durfte aber nicht ins Ausland, weil ich war ja im Krankenstand. Dann bin ich zur Gebietskrankenkasse, zum Amtsarzt und habe ihm erzählt, was los ist. Also das nächste Outing, schwuler Mann, schwule Familie, adoptiert Kind, der war in der Vorstellung, der war genau in der Vorstellung, wo ich gespielt habe. Ist alles kein Witz, ja. Gibt uns das Ding, wir dürfen da hinfliegen, wir fliegen nach Chicago. Da war gerade St. Givin, Truthahn, wirklich, Sozialarbeiterin hat das Baby gehabt, drei Kinder waren dort, die vergeben wurden, drei Babys. Eines davon war die Ella, die liegt da irgendwie, heute habe ich noch das Bild zwischen den Truthähnen, lauter Essen und da irgendwo die Ella und der Rainer und ich und wir zwei natürlich, das ist nicht nur schön. Ich bin nach Amerika geflogen im Flugzeug und habe mir gedacht, habe ich an die Worte von Rainers Mutter, die ist jetzt schon gestorben vor einigen Jahren, ich hoffe, sie ist mir nicht böse, wenn ich das erzähle, wir haben ihr dann erzählt, dass wir adoptieren. Und sie hat gesagt, aber bitte kein Neger. Und ich sitze im Flugzeug und es ist natürlich ein Neger-Kind. Und dann kommen bei mir meine ganzen... Wissen Sie, was so indoktriniert wird als Kind. Und von den Eltern und was man so mitkriegt in unserem germanisierten Gefilden. Und dann denke ich mir, was ist, wenn ich das Kind nicht riechen kann? Was tue ich da? Also wirklich die volle Krise kriegt. Und dann denke ich mir, was ist, wenn ich das Kind nicht riechen kann? Was tue ich da? Also wirklich die volle Krise kriegt. Und dann haben wir dem Rainer nichts gesagt, weil ich wollte ihn gar nicht belasten. Ich glaube, der hat sicher auch Gedanken gehabt, der im Flugzeug, jetzt ist es soweit. Und dann haben wir dieses Baby vor uns, machen die Windel auf und du kannst uns angebisselt. Und trotzdem hat es wunderbar gerochen. Es war alles super schön und wir sind dann mit diesem Baby nach zwei Wochen Gerichtsverhandlung und das Baby muss verteidigt werden, da gibt es einen Rechtsanwalt, der das Baby fragt, ob es nach Österreich möchte, das Baby sagt ja, der Rechtsanwalt sagt ja, wir sind mit dem Baby, der Rainer und ich, zum Flughafenfen ich mit den krücken ganz auf arm macht wurde vom schwulen stuart abgegründet wir sind erste klasse geflogen ja und so hat das alles das war wirklich wie ein märchen jetzt haben wir das kind und wir waren familie ja helfenberg unsere kleine farm haus im wald haus am land wir sind vorher schon als es wird halt leider Helfenberg. Unsere kleine Farm, Haus im Wald, Haus am Land. Wir sind vorher schon, es wird halt leider sehr oft vorkommen, das Wort schwul, mir tut es nicht weh, ich hoffe Ihnen auch nicht. Wir sind dort als schwules Paar jeden Sonntag hingegangen, um uns zu integrieren und zu sagen, wir sind da. Und dieses Haus, das wir da gekauft haben, wurde betreut von einem alten Mann. Der Vorgänger ist an Krebs gestorben, das Haus wollte keiner haben, weil es so mitten im Wald ist und ein bisschen modern und wir haben es gekauft. Und der betreut von einem alten Mann. Der Vorgänger ist an Krebs gestorben, das Haus wollte keiner haben, weil es so mitten im Wald ist und ein bisschen modern und wir haben es gekauft. Und der hat dann gefragt, wo sind denn eure Frauen? Weil das sind nur Männerschuhe. Und ich habe gesagt, nein, wir haben keine Frauen, wir zwei sind ein Paar. Und ich habe wirklich sowas in meinem Leben noch nicht gesehen. Dieser 70-jährige Mann ist wirklich zwei Meter zurückgefallen. Also wie in einem Horrorfilm. So zurückge ich kann das gar nicht vormachen. Und ist dann, ja, ich gehe jetzt, ist dann gegangen. Der war völlig fertig. Ein paar Wochen später ist er wieder gekommen. Ich war im Garten, ich arbeite viel im Garten, total verdreckt. Und der hat gesehen, was ich da aus dem Garten mache, hat sich total gefreut. Und dann habe ich zu ihm gesagt, obwohl ich nie Bier trinke, ja, jetzt trinken wir mal ein Bier und reden ein bisschen. Und dann haben wir uns zusammengesetzt und haben geredet und so haben wir uns schon langsam wieder angenähert. Und so sind wir auch jeden Sonntag mit den Reiner zum Hautumgang gegangen, zum Dorfwirten. Da haben sie natürlich auch gemauschelt, das ist der Dingo, die wohnen jetzt bei uns. Aber eigentlich ganz neutral. Und dann war ja die Ella da. Und dann kam Thema, die Sendung, ORF. Wir waren ja die ersten Schwulen, die adoptiert haben. Und dann hat das Fernsehen angefragt, ob wir nicht so als Vorbildigen unsere Geschichte erzählen können. Da haben wir lange diskutiert, sollen wir das machen? Sollen wir zeigen, was wir für eine Familie sind? Sollen wir in dieses System da einbrechen? Wollen wir so in den Mittelpunkt kommen? Mir war es wurscht, weil ich war eh oft in der Zeitung. Den Rainer war es nicht wurscht, der wollte das eigentlich nicht, aber der Rainer ist in der Hose sehr aktiv, ich nicht und dann haben wir gesagt, naja, was, eigentlich ist schon wichtig, dass wir irgendwie sagen, was wir gemacht haben. Und dann gab es diese Sendung Thema, zwei Wochen später eben, die Ella war mittlerweile vier Wochen, war bei uns, wir waren noch nicht beim Haudung mit der Ella und die Sendung Thema kam, Sonntag drauf gehen wir zum Hautum. Tisch reserviert wie immer, Rainer und ich und Ella bei mir am Bauch. Ich war ziemlich nervös. Hautum sonntags, rappelvoll. Weiß nicht, ob ihr den Hautum kennt. Speckwerkstatt. Super. Und wir gehen rein und das werde ich nie vergessen. Ich bin wieder in so einem Gruselfilm. Alle Leute schauen uns so an, wirklich. Also was sich ja alles im Kopf abspielt, wenn man ein bisschen anders ist und dafür Ängste hat. Haben wir uns hingesetzt zu unserem Tisch? Der Hauden ist gekommen. Boah. Herr Sibyllus, das ist mir jetzt ganz peinlich, ich muss jetzt was fragen. Und ich habe gedacht, der haut uns jetzt raus. Also der sagt, bitte geht es in einen anderen Raum, oder geht es nach Hause, oder was auch immer. Und ich habe gesagt, ja bitte, was ist denn los? Ja, ich habe mit meiner Frau geredet, wir würden gerne Taufpate werden. Naja, und dann habe ich gedacht, also ich habe fast zum Plärren angefangen und der ganze Saal ist gekommen und hat uns gratuliert. Und dann habe ich mir gedacht, das Leben ist schön und es ist wirklich schön. Es war einfach so, dass wir im Ort gegrüßt worden sind von den Leuten und nicht nur beim Haudum, sondern auch im Geschäft, wo es vielleicht peinlich sein könnte, dass man unsgrüßt worden sind von den Leuten. Und nicht nur beim Haudum, sondern auch im Geschäft, wo es vielleicht peinlich sein könnte, dass man uns grüßt. Also das spielt alles bei den Leuten mit. Natürlich gibt es ein paar, die uns nicht mögen haben, aber die gibt es überall. Aber es war wirklich, wir sind wirklich super aufgenommen worden. Und warum? Weil wir einfach uns auch nicht gescheut haben, mit den Menschen zu reden und so weiter. Als nächstes ist jetzt dazugekommen, eigentlich müssen wir ja jetzt die super Eltern sein. Wir müssen die perfekte Vorzeigefamilie sein, weil wehe, wenn wir das nicht sind, weil dann sind alle bestärkt. Das kann ja nicht gut gehen. Und dann schreit die Ella mit ihrer eineinhalb Jahre beim Spar bei der Süßigkeitenabteilung. Ich will nicht arbeiten. Der Lutscher und Ding und Ding und stellt sich am Boden und die denken, gut, was soll ich machen, ja, und dann habe ich mich da am Boden gelegt und geschrien, ja, und so weiter und so weiter. Also wir haben schon ein bisschen mehr Druck gehabt wie die anderen Familien, aber auch da habe ich mir gedacht, es ist unser Recht, auch zu scheitern, ja. Es ist eigentlich auch unser Recht, in der Beziehung zu scheitern, das haben wir zwar noch nicht, ich hoffe, länger nicht, aber da ist ein irrsinniger Druck auf uns gelastet. Die Folge unserer Adoption war, dass das Gesetz geändert wurde und seit dieser Zeit homosexuelle Paare, gleichgeschlechtliche Paare, Kinder als Pflegekinder aufnehmen dürfen. Mittlerweile haben der Rainer und ich drei Kinder. Das heißt, die Ella ist mittlerweile 15, ist adoptiert und da bin ich bis heute noch offiziell Alleinerzieher. Mit allen Vorteilen, Alleinverdiener, Absetzbetrag usw. Total grotesk. Das zweite Kind, der Jakob, ist von uns beiden als Pflegeeltern. Der ist mit drei Tagen zu uns gekommen, also direkt aus dem Kreißsaal. Und dann war ich schon relativ alt, vor dreieinhalb Jahren, und selber in einer schweren persönlichen Krise, beruflich eigentlich. Und dann läutet das Jugendamt und sagt, Herr Sibelius, wir haben ein Riesenproblem, wir haben da ein Kind, das will keiner haben. Und dann habe ich gedacht, war es eine schwere Behinderung vielleicht oder keine Ahnung, wo ist man mal so, ja. Nein, die Mutter ist Türkin und der Vater ist Afrikaner. Und das Kind war acht Monate alt und ich habe gesagt, nein, ich kann nicht, ja, also ich bin selber, ich bin arbeitslos, ich war damals arbeitslos, ja, ich muss mein Leben erst auf die und die Ella hat gesagt, na, schauen wir, wie es ist. Gehen wir an, schauen, Papa, ja, fahren wir mal hin, bitte. Ja, dann sind wir nach Wien gefahren und haben ihn dann mit nach Hause genommen, ein bisschen später. Und jetzt haben wir drei Kinder. Der Oma ist mittlerweile vier, der Jakob ist zehn und die Ella ist eben 15. Ja, ist herrlich, wirklich. Das ist unsere Familie, sehr bunt. Ich habe es da mitgenommen, das schenken mir die Kinder immer zu Weihnachten, da muss ich dann immer weinen, wenn ich so ein Buch von meiner Familie bekomme. und was heißt das im Alltag? 2005 ist die Ella zu uns gekommen und das war dann relativ unproblematisch, weil man ist mit dem Kind, ich war dann in Karenz, habe die Ella am Bauch getragen, bin in die Stadt gegangen, die Leute haben geschaut, ma ist das sie es, Ella war dann im Kinderwagen, ma ist das sie es, ich möchte aber im Kinderwagen. Man ist das Sirs. Ich möchte aber bitte nicht, dass sie die Haare vom Kind angreifen. Das möchte ich nicht. So ein schwarzes Negerkind will ich eh nicht angreifen. Also so, das kippt dann manchmal auch. Man fährt mit dem Fahrrad. Du scheiß Ausländer, haben wir eh schon genug da. Und so passiert es immer wieder. Aber das Grobe, also mit dem muss man schon leben. Und das passiert. Es passiert. Kindergarten. Da haben wir gedacht, okay, die Mutter ist Amerikanerin. Wir begleiten das Kind, wenn die Ella mit 18 vielleicht nach Amerika zurück möchte. Wir haben zwar keinen Kontakt gehabt. Wir haben die Mutter dann über Facebook gefunden. Und damit wir einfach wissen, wenn die Ella Fragen hat, dass wir das beantworten können. Sie hat ja gewusst, dass sie adoptiert ist hat ja dass man das beantworten können ist ja da wusste sie adoptiert ist also dass jede frage wird beantwortet nachdem wir wissen sie eigentlich zweisprachiger ziehen damit sie wenn sie wirklich zurück möchte da auch irgendwie gut englisch sprechen kann haben sie dann englischen kindergarten gegeben das ist ein bisschen so aber wirklich guter kindergarten aber es war natürlich so ich bin dann rein und da war ich der einzige Mann. Die Mütter alle rein und ich komme dann halt als Mann rein und bringe das Kind in der Früh und hole es dann ab. Da gibt es Muttertagsgedichte, für den Papa gibt es nichts. Also Vatertag schon, aber Mutter ist halt sehr präsent immer und Mama, Mama, Mama. Und ich sitze in der Straßenbahn, L1, L3, oder kleiner sogar. Straßenbahn, Ella war drei, oder kleiner sogar, ich will zu meiner Mama. In der Straßenbahn, Linie 1, rappelvoll. Und eigentlich habe ich das Gefühl gehabt, jeder kennt mich. Und jeder sagt, das kann nicht gut gehen. Ich will zu meiner Mama. Und dann bin ich zur Psychologin gerannt, nicht mit der Ella, sondern mit dem Rainer. Und da habe ich mir gedacht, was machen wir? Sie sagt, Mama, Mama. Und dann hat die Psychologin etwas ganz Tolles gesagt. Sie hat gesagt, naja, was haben Sie am Nachtkastl für ein Bild? Ja, von Ihrer Mama. Da stellen Sie einmal Ihres Kleider zu. Und die Mama so ein bisschen auf die Seite, dass alle drei da sind. Und dann sagen Sie einmal der Ella, was für Sie die Mama ist. Und im Endeffekt habe ich sie dann gefragt, ob sie zu mir Mama sagen will, weil ich war eigentlich, im Endeffekt war ich für sie die Mama. Und das Wort Mama, ja, ist so dominant, ja. Mama, schön, ja. Mama. Und das hat sie nicht gehabt. Sie hat gehabt Papa und Tatti für den Rainer, aber Mama gab's nicht. Und dann habe ich sie gefragt, willst du zum Tatti Mama sagen? Nein, nein, nein. Und dann war das eigentlich schon wieder gegessen. Aber das sind schon so Dynamiken, die mich dann auch zum Nachdenken gebracht haben, fehlt dem Kind die Mutter. Das können wir dann, da gibt es auch Studien und so, ja, was ist Mama und was ist dann mit den Einzelkindern und so weiter und so weiter. Gut, jetzt habe ich glaube ich gerade ein bisschen den Faden verloren. Passt, ich war schon wieder. Es war eigentlich damals dann alles recht gut. Ich meine, ich war privilegiert, ich war am Theater, da ist das Anderssein normal. Ich war bekannt, da ist das Anderssein auch normal. Am Land war es schick, fortgeschrittliche Gemeinde, die politische Situation war okay. Und dann kam die neue Regierung und ich will jetzt nicht politisieren, sondern ich will nur sagen, was Stimmungen und Meinungen ausmachen. Und dann kam diese große, grauenhafte Flüchtlingswelle 2015, die uns alle in die Hungersnot getrieben hat und arbeitslos gemacht hat, wo wir alle gelitten haben wie die Schweine. Sie haben sicher am eigenen Leib erfahren, wie schrecklich das war. Sind sie in Massen über uns hergestürzt und haben uns das Brot gestohlen und die Häuser abgefackelt und die Frauen vergewaltigt und mich auch vergewaltigt und alles ganz schrecklich. vergewaltigt und mich auch vergewaltigt und alles ganz schrecklich. Und in dieser Zeit habe ich dann gemerkt, bin ich, wie ich nach Österreich zurückgekommen bin, 2017, wir haben nur mehr ein Auto gehabt, mit dem Föstbus nach Linz gefahren. Und vor allem mit dem Föstbus nach Linz, das habe ich früher auch immer gemacht, und dann steigt einer ein, ein Syrer, gibt es in Helfenberg ein Asylhaushalt, steigt ein im Bus und sagt, ich bitte Linz fahren. Busfahrerin, ganz auf Fäsche, blonde, so adrett, ich habe mich hinter sie gesetzt, gleich daneben, weil es mir so sympathisch war, ich habe sie nicht gekannt. Aber vom Gefühl her war das nett. Ich setze mich gleich hinter sie, weil hinten sind die ganzen Föstarbeiter und das Bier und so, das habe ich nicht zu vertragen. Bin dort vorne bei ihr gesessen. Ja, ich bitte Linz. Ja, wo Linz? Ja, ich Linz. Du fährst aber nicht auf die Föst, weil da darfst du nicht hin, da wirst du rausgeschmissen. Wo Linz? Ja, Linz. Heim. Der andere, ja, wahrscheinlich ist dir heim. Und dann habe ich gesagt, Entschuldige, das ist jetzt aber genug, ja. Der will nach Linz und sie sagen einfach, wo er dann aussteigen soll. Ja, weil gestern war einer da, der ist bis in die Füße gefahren. Ja, den habe ich dann, aber dann habe ich dann den Aufseher gesagt, den muss er ausherauen, weil das geht überhaupt nicht, dass der da reinfährt. Und hat dann die ganze Fahrt über diesen Syrer da hergezogen. Und dann habe ich gesagt, bitte erzählen Sie auf zum Reden. Weil der hat die Fahrt genauso bezahlt. Also es war grauenhaft. Am nächsten Tag steigt meine Tochter ein mit einer dunklen Hautfarbe. Ähnliches. Ich rufe das Busunternehmen an, reiche Beschwerde ein. Die entschuldigen sich. Zwei Wochen später kommt wieder so ein syrisches Ehepaar, die haben einen Teppich, den wollten sie unten rein tun, weil es zwei Stationen gefahren sind, den haben sie dann mit ins Bus schleppen müssen, der durfte nicht unten rein und so weiter. Also Busunternehmen nochmal angerufen und so weiter. Und ich selbst spüre in dem Bus, es ist nicht mehr schön. Nicht nur wegen den Syrern, auch ich werde angegriffen. Ich bin ganz anders angeschaut worden. Und wenn es nur Einbildung war. Es war anders. Und ich habe Angst gekriegt. Ich habe wirklich Angst gekriegt. Und dann habe ich mir gedacht, das kann es ja nicht sein. So schnell geht das. So schnell kippt das. Wie wird es weitergehen? Aber damit Sie ein bisschen die Seite verstehen, sein, oder? So schnell geht das, so schnell kippt das. Wie wird es weitergehen? Ich meine, Gott sei Dank ist das dann irgendwie, aber wissen Sie, damit Sie einmal ein bisschen so die Seite verstehen, das sind jetzt nicht nur, das sind auch Menschen, ja, also auch ich, ja, weißt du, wem da noch sowas passiert? Ja, wenn er einen Daumen nicht hat, oder keine Ahnung, oder wenn er schielt, oder wenn er Brille trägt, ja, das ist aber wirklich massiv. Gut, jetzt haben wir diese Familie mit den drei Kindern, und dann kommen natürlich Sätze wie, naja, wenn sie keine anderen Eltern finden, ist es eh okay, aber die brauchen schon eine Mama und einen Papa. Und dann habe ich mir ganz lange gedacht, ja, nein, das stimmt eh. Also wir nehmen auch niemandem ein Kind weg, wie ich immer gesagt, im Jugendamt. Also wenn ein Ehepaar da ist, ein Mann und eine Frau, bitte, bitte, die sollen zuerst das Kind bekommen. Wir nehmen so den Rest, wenn was übrig bleibt. Aber wir wollen niemanden ein Kind wegnehmen. Dann gibt es Langzeitstudien in Amerika, wo diese homosexuellen Adoptionen, ich beschränke mich jetzt einmal kurz auf die homosexuellen, es gibt ja viele andere Arten des Zusammenlebens. Aber es ist doch symptomatisch. Also wo diese homosexuelle Adoption viel mehr Tradition hat, über viele Jahre, 30, 40 Jahre, 30 Jahre, nicht in allen Bundesländern, gibt es Studien, die ein bisschen so ausschalten mit den Kindern, ob die alle schwul werden. Oder Frauenhasser oder irgendwie aggressiv oder so. Und die Studien zeigen, dass diese Kinder sozial wesentlich kompetenter sind, empathischer und in Konfliktbewältigungsstrategien auch relativ gut. Also so schlimm, so schlecht kann es nicht sein. Obwohl es auch schwule Arschlöcher gibt. schwule Arschlöcher gibt. Obwohl es auch schwule... Es gibt einen Satz von einem sehr bekannten österreichischen Therapeuten, den Namen sage ich nicht. Homosexuelle schlagen sich nicht. Also es gibt in allen Arten der Beziehung schwierige Beziehungen. Aber per se sind homosexuelle Eltern nicht die schlechteren Eltern, sondern, wenn du die Studien anschaust, hat es manchmal Vorteile, in einer Gruppe aufzuwachsen, wo die Verschiedenheit gepflegt wird, weil man einfach sich eine gute Haut zulegen muss, sich Strategien überlegen muss, auch als Kind. Das Problem ist nicht die Familie, ist nicht, ob du aufwächst mit einer transsexuellen Mutter, bei zwei Müttern, bei zwei Männern, bei einer Frau, die geschieden ist und jetzt einen anderen Mann hat und so weiter. Das Problem sind meistens, und jetzt komme ich in die Schulzeit, die Eltern. Die Kinder haben überhaupt kein Problem. Die Kinder kommen, das werde ich auch nie vergessen, die Eltern kommen in den Kindergarten, ja. Und dann kommen die Kinder, die Weißen, und die so greifen, und schauen, ob die Farbe abgeht, ja. Aber die meinen das nicht besser, und dann gibt es Umarmungen, und dann gibt es Freunde, und dann wird geredet, und dann kommen die Eltern und sagen, das ist ein bisschen schade, das ist ein bisschen anders. Und das ist natürlich, das große Problem ist die Gesellschaft per se. Das heißt, wenn man sagt, die sind ja so arm, die Kinder. Zwei Männer und dann die ganzen Diskriminierungen, die es dann erleben müssen, die armen Kinder. Ja, von wem erleben sie denn die Diskriminierungen? Sie brauchen gar nichts sagen. Sie sagen, hallo, liebes Kind, lieb bist du oder gehst mir heute auf die Nerven. Aber das Diskriminieren, das machen ja die Leute selber, die das dann anklagen. Das ist genau der Punkt. Okay, also wir haben jetzt drei Kinder, wir sind zwei Männer, wir haben unsere Krisen, wir haben unsere schönen Zeiten, wir streiten mit den Kindern, wir raufen uns zusammen. Ich bin erschöpft bis zum geht nicht mehr oft. Und jetzt erzähle ich Ihnen noch eine Geschichte. Ist schon fad? Okay. Meine Tochter kommt nach Hause vor zwei Jahren und hat so lange Haare gehabt. Wunderschöne lange Haare mit diesem Kurzhaarschnitt. Und wunderschöne lange Haare mit diesem Kurzhaarschnitt. Und sagt mir, du Papa, ich glaube, ich bin pansexuell. Boah, was ist das jetzt? Warte mal. Homosexuell, bisexuell, heterosexuell, pansexuell. Ja, weißt du, Papa, ich liebe alles. Aber ich habe gesagt, Geschirrspülen Papa, ich liebe alles. Aber ich habe gesagt, Geschirr spülen auch. Also im Kopf habe ich nicht gesagt, ja, ja, also pansexuell. Und dann hat sie gesagt, sie hat sich in ein Mädchen verliebt. Da war es so 13,5 und ich war wirklich fertig. Ich bin gesessen und habe mir gedacht, scheiße, was wird die für ein Leben haben? Also wenn die jetzt wirklich lesbisch ist,iße, was wird die für ein Leben haben? Also wenn die jetzt wirklich lesbisch ist, was wird die für ein Leben haben? Also all die Gedanken, die wahrscheinlich jede Mutter, jeder Vater hat, Kinder, Beziehung, und ich habe das so intensiv erlebt und habe mir gedacht, das darf doch jetzt nicht wahr sein, dass du dir solche Gedanken machst und dass du auch so denkst. Also sogar ich bin so sozialisiert, obwohl ich 20, 30 Jahre nur mit solchen Leuten zusammen war und am Theater und was Gott weiß, dass ich mir denke, bitte, ich möchte meiner Tochter, ich möchte, dass sie glücklich wird, ich möchte nicht, dass sie so ist. Gut, mittlerweile hat sich ihre Orientierung wieder ein bisschen geändert, dann wieder zurück, mittlerweile habe ich damit auch gut für mich so, aber wissen Sie, wie arg das ist, dass die Gesellschaft einen so prägt und so einbläut, was ist richtig, was ist falsch, was ist normal, was ist okay, das ist ein Wahnsinn. ein Wahnsinn. Also das war auch noch so ein Punkt, den ich Ihnen sagen wollte. Dieser Familienbegriff, das wissen Sie ja eh auch, Mann, Frau, Kind, den gibt es ja noch gar nicht so lange. Den gibt es seit der industriellen Revolution. Am Land gibt es noch immer die Großfamilien. Sie wissen, dass die Vielehe bei den Muslimen auch seinen, wenn man mal ganz neutral darüber nachdenkt, auch, ich meine, das ist jetzt echt gefährlich, was ich sage, auch gute Seiten hat oder hatte. Wir wissen, dass in der Antike die Eheform ganz anders gelebt wurde. Wir wissen, dass es bei den Indianern, es gibt einfach, die Familie gibt es nicht. Die Familie ist ein soziales Konstrukt, das sich die jeweilige Gesellschaft, der jeweilige Kulturkreis in der jeweiligen Zeit baut. Und jetzt natürlich in der Zeit, wo alles vernetzt ist, steht halt dieses europäische Familienkonstrukt so im Mittelpunkt. Und gilt so als Norm. Und leider wird die Welt gerade jetzt im Moment immer konservativer, es wird immer schlimmer, es wird immer schwieriger, wenn ich in die Schulen gehe und irgendwie so Vorträge halte oder irgendwas, dann denke ich mir, das ist ein Wahnsinn. Also es ist ein neuer Konservatismus da und deshalb muss man da irrsinnig schauen und aufpassen, freu mich um jede Schule und freu mich um jeden Lehrer und freu mich um alle Kinder, die ein bisschen anders sind, weil wir da irgendwie so eine kleine Wende wieder vor uns haben, die mir ein bisschen Sorge macht. Ich muss jetzt kurz mich fassen mit diesem, wo war ich jetzt? Familienkonstrukt. Darf ich da mal reinschauen? Oder wissen Sie, was wir machen? Wir machen jetzt was anderes. Ich mag das nicht rein und Ihnen da was vorlesen, das ist mir jetzt zu blöd. Wie geht es Ihnen zum Beispiel, wenn Sie hören, wenn Sie diese Geschichte hören? Ja. Es tut mir leid, Prägungen nicht. Weil die Prägungen in der Gesellschaft übertragen werden. Es tut mir leid, ich muss ein bisschen dazwischen, weil es wird aufgezeichnet und die Herren nicht. Ah, ja, okay. Die Dame hat gesagt, dass sie es sehr, sehr spannend findet, obwohl sie einen anderen Lauf hat. Und eine zentrale Geschichte war die Prägung, die ihr aufgefallen ist, dass die Prägung für sie eine gute Bedeutung hat. Ich darf übrigens das Mikro nicht aus der Hand geben. Bitte möglichst laut reden oder ich werde wiederholen. Entschuldigung. Ja, diese Prägung geht sogar so weit, dass ich gemerkt habe, Ja, diese Prägung geht sogar so weit, dass ich gemerkt habe, wie mein Sohn, der Jakob, der ist jetzt zehn, eine Leidenschaft für Fußball entwickelt hat. Ich habe immer Angst vor dem Fußball gehabt. Und er kennt jede Automarke. Und er hat in der Schule ein bisschen einen schlechten Ruf, weil er eine Freundin gehabt hat, mit der er am Klo gebuzzelt hat. Und das hat mich total stolz gemacht. Also so arg eigentlich. Also bei der Ella habe ich solche, also so tief sitzt das in uns, diese Erziehung. Und das ist schon etwas, was mich eigentlich manchmal ein bisschen traurig macht. Dass sogar ich, und ich verstehe auch viele Menschen, es ist nicht so, dass ich die Leute aburteile, oder dass ich sage, die sind dumm. Sie kennen es nicht. Und die Politik, das muss ich ehrlich sagen, gewisse politische Richtungen nützen das einfach total aus. Und Sie wissen das, das brauche ich Ihnen nicht sagen, die leben davon, dass Menschen Angst haben. Jetzt haben wir Corona. Gott sei Dank, weil jetzt können die Flüchtlinge ein bisschen ausatmen. Das war ja vorher ein Wahnsinn. Das war ja nur schrecklich. Im Moment ist es ganz, es ist einfach ein bisschen auf der Seite, das Thema. Das Flüchtlingsthema ist nicht mehr so dominant. Jetzt haben wir Corona. Ich sage Ihnen ehrlich, ein Punkt. Ich war arbeitslos und habe dann nicht gewusst, was ich mit meinem Leben machen soll und habe keine Stelle bekommen und nichts und habe dann gewusst, ich möchte kein Psychotherapeut werden und habe dann bei Promethe gearbeitet, freiwillig, mit Flüchtlingen, mit minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen in Lichtenberg. Und ich bin dorthin mit meinem ganzen elan weil ich habe schon früher am theater ganz viel flüchtlingsprojekte gemacht und das war super ja so da haben linzer weil ich die max anton zu haben da waren auch viele viele asylwerber dabei und so und ich fahre nach lichtenberg rauf und habe schon mal gedacht scheiße was sich anja weil die haben gesagt sie dürfen auf keinen fall sagen dass sie homosexuell sind also in die paar stunden die afghan, ja. Und dann habe ich gesagt, ja. Ich meine, jetzt beim Vortrag, ja, aber ich sage nicht zu jedem, hallo, ich bin Karl, ich bin schwul. Ich meine, man sieht es wahrscheinlich eh, aber das mache ich ja nicht. Ja, mit meiner Arbeit, ja. Auf der Hochschule auch nicht. Aber dann habe ich gedacht, was ziehe ich mir an? Die eine Jogginghose geht nicht, die geht auch nicht, die schwarz-weiße ziehe ich an. Und so war die Überlegung, gehe dort hin. Und nach zwei Wochen bin ich zum Rainer nach Hause und habe gesagt, Rainer, ich kann dort nicht mehr arbeiten. Es ist jetzt hart, was ich sage. Die erfüllen jedes Klischee, was in der Kronenzeitung steht. Es waren 30 Flüchtlinge oben, Minderjährige. Es war Streit, es war brutal, es war grauslich, es war dreckig. Und ich war fertig. Und dann hab ich, also für mich ist echt eine Welt zusammengebrochen und dann haben wir gesagt, hey Karl, bitte, bitte, bitte, das kann es nicht sein. Und dann habe ich mich so ein bisschen besonnen auf das, was ich alles so gelernt habe und haben mir gedacht, hey Karl, du siehst nur die Masse. Du siehst diese 30, aber du siehst überhaupt keinen Einzelnen. Also du hast geschaut, dass du die alle irgendwie gut zusammenhältst und dann habe ich mir gedacht, okay, ich picke nur drei raus von diesen 30 mehr schaffe ich nicht, drei und wenn ich einen von diesen dreien frage du, Mustafa, wie geht es dir? und das habe ich gemacht und ich bin nach diesem Jahr raus, aus Lichtenberg heulend, mit drei super Burschen, wirklich, und das ist kein Märchen. Der Amir, der war auch bei dir, der macht die Altenpflegeschule mit Auszeichnung, hat Asyl bekommen, hat den Pflichtschulabschluss gemacht und so weiter und so weiter. Menschen, die wahrgenommen werden, Menschen, die angeschaut werden, Menschen, die man und man muss denen gar nichts geben, nicht viel, sondern ein bisschen Empathie und ein bisschen Liebe. Und das habe ich dann unter mir gedacht. Bitte, bitte, Gott sei Dank, Gott sei Dank. Und diese Erfahrung, das ist einfach etwas, was ich total mittragen kann. Auch in meiner Erziehung mit den Kindern. Jetzt bin ich ein bisschen ausgerutscht. Ich möchte nur sagen, auch ich bin ein Zerrissener. Das ist jetzt nicht nur so, dass ich sage, ich habe meine drei Kinder und meinen Partner und das ist super. Nein, es ist nicht nur super, es ist schwierig und es ist ein Kampf. Es ist immer wieder ein Kampf. Es ist beim Einkaufen ein Kampf. Es ist beim Hotel buchen ein Kampf. Es ist immer schauen, wo ist die Frau. Es ist in der Gemeinde ein Kampf. Ja, warum bleibst du denn nicht daheim, wenn sie Kinder haben? Ein Kindergartenplatz in Helfenberg, wo du Dienstag und Mittwochnachmittags Vorlesungen an der Hochschule hast, kriegst du nicht. Ja, wenn sie Kinder haben, müssen sie halt daheim bleiben. Was ist das für ein Weltbild? Das ist aber immer noch da. Das ärgert mich, das macht mich wütend. Und dann denke ich mir, wenn sie mir das schon sagen, Doktor, Professor, Schauspieler, was macht dann die Bilderverkäuferin? Die lässt sich abschrecken, die hat keinen Platz für die Kinder, die geht nicht mehr arbeiten und so weiter und so weiter. Also es gibt ganz viele Sachen, die wirklich einfach nicht passen in unserer Gesellschaft. Und dieses Rollenbild Mann-Frau total verstärken. Und jetzt sage ich Ihnen noch etwas. Ich bin ja auch Therapeut und mache sehr viel Sexualtherapie. Es gibt es nicht. Dieses hetero, schwul und dazwischen ist gar nichts. Vergesst es. Vergesst es. Es kommen so viele Menschen zu mir, die total fertig sind, weil sie sagen, manchmal möchte ich gerne mit einer Frau schmusen oder Männer, die sagen, ich finde einen Schwanz so geil, bin ich jetzt schwul oder so. Aber einfach wissen, der Mensch ist nicht eins zu eins so oder so gebaut. Und diese Vielfalt, die müssen wir leben und die brauchen wir. Es wäre so langweilig und so fad auf dieser Welt, wenn wir alle gleich wären. Und wir müssen uns ein bisschen dagegen weigern. Auch immer gegen dieses Buckeln. Und deshalb halte ich jetzt diese Vorlesung heute nicht und lese das vor, weil ich mir einfach denke, ich mag halt nicht. Ich mag nicht. Ich habe heute die Lust gehabt, weil ich mü einfach denke, ich mag halt nicht. Ich mag nicht. Ich habe heute die Lust gehabt, weil ich müde war, weil die Kinder anstrengend waren, weil sie drei Wochen krank waren. Ja, habe ich da mir was runtergeschrieben, 30 Seiten über das Familienbild, das könnte Ihnen jetzt auch alles nicht vorstellen. Nein, ich mag jetzt einfach nicht. Ich mag jetzt einfach lieber ein bisschen reden. Tut mir leid. Genau. Naja, ja, es ist auch anstrengend, weil es mich auch ein bisschen bewegt und berührt, weil ich mir einfach denke, warum dürfen wir Menschen nicht ein bisschen anders sein? Warum dürfen wir nicht so bunt sein? Warum dürfen wir nicht ein bisschen über unsere Sorgen, über unsere Wünsche reden, ohne dass wir gleich verurteilt werden? Mein Pfarrer, der mich da die ganze Kindheit begleitet hat, den habe ich dann, nachdem ich mich so verliebt habe, in einem Anfall damals, einen Brief geschrieben, dass mir das eben passiert ist. Und ich habe, wie gesagt, ab dem sechsten Lebensjahr bis 14 jeden Abend ministriert, dann jeden Sonntag bei Hochzeiten gesungen, Theaterstücke inszeniert in der Pfarre. Ich habe nie mehr eine Antwort gekriegt. Nie mehr. Ich habe nichts mehr von ihm gehört. Aus. Das macht schon was mit jemandem. Und dann gehen die Kinder in den Religionsunterricht, weil man denkt, Ethik gibt es nicht. Und ich finde es schon schön, wenn die Leute etwas mitbekommen. Und mir hat der liebe Gott schon gefallen. Ich mag die Kirche auch, ich gehe da gerne rein, am liebsten, wenn es leer ist. Weil da kann ich mich schön besinnen und riechen. Und dann sagt der Religionslehrer, also jetzt wird ja die gleichgeschlechtliche Ehe zugelassen. Wisst ihr, was das ist? Da können zwei Frauen heiraten. Das ist Sünde. Und der Jakob mit neun Jahren. Ja, aber ich habe ja zwei Papas. Nein, das ist nicht ganz so schlimm. Und mit dem kommt er dann nach Hause. Mit dem leben wir. Das ist nicht schön. Und ich kann in der Zeitung noch sagen, wie toll das ist. Wir sind wirklich eine gute Familie. Und wir haben uns wirklich gern. Und wir haben es schön. Aber es ist einfach trotzdem nicht so leicht. Und wenn mein Kind in die Pubertät kommt, möchte ich nicht wissen, wie das jetzt mit Jakob ausschaut, mit seinen zwei Papas. Da kommt sicher auch noch einiges auf uns zu. Franz? Ja. Ich möchte einen Aspekt vielleicht dazu bringen. Das heißt, weil es ja um Familie geht. Und mir hat dieser Einstieg mit Adoptivpflege Familie deswegen auch so gefallen. Oder finde ich auch so wichtig in der Diskussion, weil da Fragen über Erziehung oder Fragen wie bin ich, wohin soll es gehen, wie soll es denn sein, sich gestellt werden, die eine Gesellschaft, die sie stellen müsste oder hinterfragen müsste, eigentlich nicht hinterfragt. Und weil man in der Situation ist, nur um ein Beispiel zu nennen, dass man sich als Mann auch stellen muss, also zum Beispiel, wenn man jetzt Pflegevater wird, habe ich sehr stark die Frage gestellt, schaffe ich das, dass ich mein Leben lebe, ohne jetzt sozusagen, wie erzogen worden bin, eigene Kinder gezeugt zu haben? Geht das überhaupt? Also, ganz banale Fragen, die aber mehr Bedeutung haben, wie sie haben. Und wenn ich jetzt sozusagen andere Kinder habe, die immer meine eigenen sind, glaube ich, ist bei dir ähnlich, dann stehst du ganz anders an die Fragen. Und das mache ich kurz in Konnex mit Schätz. Also das heißt, deswegen finde ich das auch so wichtig, dass man sich diesen Erziehungsfragen und wohin geht die Reise und was soll jetzt eigentlich sein, stellt. Nicht, weil man es nicht kann, sondern weil man immer wieder sich selber hinterfragen muss, wie bin ich denn geprägt, wie bin ich denn eigentlich erzogen und wohin möchte ich denn gehen? Und beim Familienbegriff, und jetzt mache ich das schleifen, habe ich sehr stark den Eindruck, wie es du gesagt hast, er wird künstlich eingemauert. Er wird künstlich einzementiert. Und es werden immer wieder dieselben Bilder, was ist die ideale Familie gebracht. Obwohl es die eigentlich schon lange nicht mehr gibt, oder? Naja, es zeigen ja Studien zum Beispiel in Berlin, dass diese klassische Familie ja schon in den Hintergrund getreten ist. Also es gibt viel mehr nicht verheiratete Ehepaare, die Kinder großziehen, als verheiratete Paare. Das ist vor allem im Osten Deutschlands massiver als im Westen. Also das hat sich sowieso schon total gewandelt, dieses Familienbild. Und dieses Familienbild ist in der Realität schon viel, viel bunter und vielfältiger, als man glaubt. Es wird nur nicht kommuniziert. Es wird immer so getan, als sei das etwas ganz Besonderes. Es wird immer mehr zur Normalität. Und wir haben nicht nur homosexuelle Familien, wir haben transsexuelle, wir haben viele, viele Formen der Familie. Auch wenn sie Pflegeeltern sind, das dürfen Sie nicht vergessen. Sie sind ja nicht nur Vater, Mutter, Kind. Sie sind Vater, Mutter, leiblicher Vater, leibliche Mutter. Das kommt ja bei uns auch noch dazu. Beim Jakob gibt es keinen Kontakt zu den Eltern, weil die Mutter schwer krank ist und der Vater ist unbekannt. Aber beim Oma gibt es eben noch diese türkische Mutter und diesen afrikanischen Vater. Die gehören natürlich auch zur Familie. Und da muss ich auch die Größe haben und der Rainer auch, dass die auch ihren Anteil haben dürfen, im Sinne ihrer Möglichkeiten. Das heißt, das ist auch ein Familienbegriff. Das heißt, unsere Familie ist noch viel größer. Da kommen noch ganz viele andere Sachen. Und wir müssen uns, ob wir wollen oder nicht, auch mit diesen Menschen auseinandersetzen. Mit einer Mutter, die eine Intelligenzminderung hat. Mit einem Vater, der mit Drogen gedealt hat und im Gefängnis war. Das sind alles Herausforderungen, aber trotzdem haben die Kinder in diesem Punkt das Recht, ihre Eltern kennenzulernen, mit denen umzugehen und so weiter und so weiter. Also Familie ist ganz, ganz viel. Für mich war das Theater eine Familie. Es klingt so blöd, aber es ist so. Da war ganz viel Liebe da zu gewissen Menschen. Ich will aber damit diesen Familienbegriff nicht entwerten. Jeder traditionellen Familie gönne ich es. Wunderbar. Wunderbar, aber machen wir uns nichts vor. Wo funktioniert es richtig? Wo funktioniert es ein Leben lang? Wo gibt es keine Krisen? Wo gibt es keine Trennungen? Nirgends. Wir sind im Grunde nicht, ich würde es mir so wünschen, und ich sage dem Rainer immer, ich möchte mit dir zusammen sein bis zum bitteren Ende, aber es ist nicht die Norm. Es ist nicht die Norm. Es ist viel Arbeit, viel Beziehungsarbeit. Und manchmal habe ich mir schon die Frage gestellt, sind denn diese anderen Familienkonstellationen einfach bequemer? Dass man sagt, ich nehme jetzt den und dann mache ich das oder das mache ich das. Das kann ich so nicht beurteilen. Ich kann nur jetzt bei mir sagen, ich könnte nicht anders leben. Ich würde mein Leben auf eine Lüge aufbauen. Wenn ich jetzt mit einer Frau zusammenleben würde oder irgendwie, das würde nicht funktionieren. Das machen auch sehr viele, aber es geht nicht. Wissen Sie, ich weiß nicht, ob es jeden Eltern so geht, ich bin jetzt nicht so mit, also Spielplatz ist ja nicht so meins, ich bin ja nicht mehr weggegangen, weil man immer vergleicht, ich kann schon japanisch und chinesisch und Bogenschießen und was Gott weiß alles, das hat mir immer ein bisschen Stress gemacht, aber es ist schon, dass ich mir oft denke, ich bin so ein schlechter Vater, ja. Also es ist so normal, dass man einfach, manchmal schreit man halt und manchmal macht man Fehler und ich gehe dann abends oft, das habe ich dann aber jetzt wieder aufgehört, weil das hat dann so Ausmaße angenommen, bin dann zum Jakob gegangen und gesagt, Jakob, lass uns reden und so, ja, und dann ist er, bist du gemein, und dann hat sich das so aufgestachelt, jetzt mach ich es ein bisschen anders, ja. Aber natürlich, also wir machen auch Fehler und wir hinterfragen uns, also ich unterfrage mich extrem, der Rainer auch, die Beziehung leidet mit Kindern, also das war bei uns genauso, wir haben glaube ich das erste Jahr, weiß nicht, ob wir irgendwann einmal Sex gehabt haben, ich weiß es nicht, Also das hat nichts mit Klischee zu tun. Es ist einfach so. Die Kinder sind da und am Abend bist du mit und fertig. Und du schaust, wie du deinen Tag organisierst. Da ist nicht so viel Unterschied. Ja, wer ist denn da die Mama? Wer ist der Papa? Ich tue Staubsaugen, der Rainer macht die Küche. Ich mag kein Geschirr aufhängen, kein Wäsche aufhängen, dafür tue ich halt Geschirr spülen. Also diese Rollenverteilung ist eine andere. Aber so rein vom Gefühl her, wissen die Kinder, glaube ich, ganz genau, wo sie sich was holen können. Das hat mit dem Geschlecht nichts zu tun, sondern mit der Person. Und ich glaube nicht, dass unsere Kinder, ich meine, bei mir bin ich ein bisschen Klischee, ich sage immer so ein Klischee-Schwuchtel, aber die Kinder kriegen bei uns sicher genug weibliche und männliche Anteile. Und es gibt ja nicht nur die Familie. Es gibt ja das Ganze rundherum. Wir haben halt 99 Prozent Kindergartenpädagoginnen und 80 Prozent Volksschullehrerinnen. Es ist leider so. Auch da ändert sich ein bisschen was, auch das Lehrerbild ändert sich total, Gott sei Dank, ja, also an der Hochschule, ja, ich freue mich über jeden Quereinsteiger, ja, ich freue mich über jeden, der einen anderen Kulturkreis hat, weil die Gesellschaft dann abgebildet wird, ja, das ist wichtig, ja, und es braucht doch keiner Angst haben, ich meine Migration, entschuldige, dass ich wieder zu dem Thema komme, hat es immer gegeben. Immer. Immer, immer, immer, immer, immer. Das werden wir nicht ändern können. Und wenn wir noch so hohe Mauern bauen, ja, es ist einfach so. Da können wir jetzt in die Feinheiten gehen, wollen wir das oder wollen wir das. Das brauchen wir jetzt nicht machen. Ich möchte nur, dass Menschen sich gegenseitig respektvoll behandeln und ich möchte in der U-Bahn stehen können und wenn jemand ein Arschloch ist, zu dem sagen können, was bist denn du für ein Arschloch, egal ob er Jude ist, Muslim, Katholik oder ich weiß es nicht. In so einer Welt möchte ich leben. Das war jetzt schon fast das Wort zum Sonntag. Du bist schon ein bisschen katholisch geprägt, das merke ich dann schon. Ich überzeuge. Gut, gibt es noch Fragen? Also ich freue mich, wenn es Fragen gibt. Wir haben uns so gut gefreut, dass es nicht nur zwei Kinder war, sondern auch zwei Kinder. Ich bin ein Anwalt, der muss jetzt eben... Wollverteilung ist nicht so klassisch bei uns. Bei uns ist es so, dass der Papa in der Spielgruppe war, der Papa tut Kekse auf Boden, der Papa macht halt... Mama arbeitet ein bisschen mehr und die Kinder haben irgendwann einmal zu uns gesagt, Mapa. Mapa, ja. Mapa, also das war so irgendwie, ja. Und es stimmt, sie holen sich wirklich von den niedrigen Eltern teil, was sie brauchen. Das spielt überhaupt keine Rolle, ob das jetzt der Papa oder die Mama ist. Ich finde es aber ganz wichtig, dass man das so vorlegt, dass das so wirklich auch gut funktionieren kann. Dass der Papa Essen macht und diese ganzen klassischen Dinge. Und man findet es auch in jeder Form der Beziehung wichtig, dass man das ganz offen und ganz klar legt. Und man findet das auch so schön, weil es einfach je normalisiert und je transparenter das ist, desto weniger kann man auch das eine Ding reduzieren, weil man sich so viel schädlich da hat. Ja, wunderbar. Da fällt mir jetzt ein, diese ganzen marketingoffensiven Mädchen in technischen Berufen, ja? Ja, dann lassen wir es, ja, dann tut man diese Sachen nicht unterbinden, ja, dann lassen wir es einfach auch schon von Klaren auf die Sachen ausprobieren, die sie gerne ausprobieren und diese Überraschungseier in rosa und in blau, ja, ich meine, ich bin vor allem blind, Gott sei Dank, ja, also da, da haben sie jetzt die falsche Farbe erwischt und ich sage, wieso, das ist für Mädchen und ich sage, ist aber schön, gefällt mir, ja, und wenn dann der Oma, der hat da so eine Eisprinzessin oder was da gibt oder mit oder mit so einem Glitzer. Dann freut er sich total und geht mit den Kindergarten und mittlerweile sind wir so weit, dass das völlig okay ist. Und dann spielt er halt trotzdem, einfach ausprobieren, sich erforschen dürfen und keine Angst haben dürfen, sich zu erforschen. Das finde ich so wichtig. Okay. Haben wir noch was? Ja? Ja. Laut, ich komme schon. Ich wiederhole. Oder laut sprechen, bitte. Ich habe sehr viel Druck gespürt gehabt. Und wie hat die Beziehung mit dem Partner funktioniert? Welche Lösungen haben... Meinen Sie Druck in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung, oder? Ich meine in der Beziehung, ja, als eine Paar, weil sie hatten so viele Herausforderungen, auch mit den Kindern und mit der Geschlechtswirtschaft und mit dem ganzen Prozess. Also bei uns war es so, dass der Druck eigentlich so war, wie der Druck war in war, wie, der Druck war insofern sehr groß, weil wir doch das Gefühl gehabt haben, wir dürfen nicht scheitern. Wir dürfen als Paar nicht scheitern. Und wenn wir als Paar scheitern, da habe ich eh schon gesagt, dann bestätigen wir praktisch die Meinung der Menschen, die gegen solche Beziehungen sind. Mittlerweile sehe ich das schon ein bisschen anders. Aber manchmal gibt es schon Phasen, wo ich mir denke, also jetzt sehr privat oder gedacht habe, warum bin ich noch in dieser Beziehung? Bin ich jetzt in dieser Beziehung? Bin ich jetzt in dieser Beziehung einfach nur mehr damit, jetzt mal Plakatit ausgedrückt, die Zeitung nicht schreibt, Sibelius hat sich getrennt, ja, oder irgendein Schaß, ja. Das ist da, dieser Druck ist da, aber mittlerweile bin ich so weit, dass ich einfach sage, ich mache das wirklich mit meinem Partner aus, ja, ich rede einfach sage, ich mache das wirklich mit meinem Partner aus. Ich rede alles an, ich spreche alles an. Wir haben da wirklich diese klassische Rollenverteilung, was Gesprächsbasis betrifft, sonst nichts. Mann, Frau, ich will gern reden, der Rainer zieht sich zurück. Das ist so ein typisches Klischeebild. Und ich fordere das ein. Und das ist wichtig, dass man über die Sachen redet, damit sich das nicht aufstaut. Aber trotzdem, ich wünsche mir ein Leben lang, diese Beziehung zu leben, aber ich weiß nicht, ob es klappt. Ist so. Und Kinder, mit drei Kindern, da hast du natürlich auch eine Verantwortung und da musst du Abstriche machen. Also ich bin der Meinung, es gibt keine Beziehung, die 30, vielleicht gibt es es, ich gibt keine Beziehung, die 30, vielleicht gibt es es, ich weiß es, ich kenne es nicht, die 30 Jahre nur Glück ist und wo der Sex bis zum Schluss prickelnd ist und wo du dich jeden Abend auf deinen Partner freust und was. Nein, das ist wirklich Arbeit. Aber es gibt schöne andere Sachen. Es gibt, ja, es ist einfach wert. Es ist dieses Zusammenleben. Und ich würde so eine Familie auch nicht über Sexualität definieren. Ja, eine Familie einfach wert. Es ist dieses Zusammenleben. Und ich würde so eine Familie auch nicht über Sexualität definieren. Ja, eine Familie, Kinder auf die Welt bringen. Ja, und andererseits wollen wir dann keine zu uns holen. Ja, und lassen es dann irgendwie im Dreck liegen und so. Gut, das ist jetzt wieder etwas anderes. Okay, gut, das war jetzt wahrscheinlich kein Tipp, aber natürlich ist es, haben wir da schon wahrscheinlich mehr Druck wie andere Menschen. Ja, oder machen uns den. Gut. Gut. 20.17 Uhr. Also ich kann noch eine Frage gerne beantworten oder ich freue mich sogar über Fragen. Nachdem ich, glaube ich, auch ein Mann bin, da ist noch einer, sage ich auch etwas dazu. Ja, bitte, Frank. Ich bin zwar auch ein Mann, aber... Ja, nein, aber du hast hast gesagt, du bist ein Männer. Na, passt schon. Nein, aber weil es um Erlebnisse geht. Also wenn man praktisch einer guten, gewachsenen, Nachkriegspatriachenfamilie entstammt, das bin ich, Aachen-Familie entstammt, das bin ich, wo du sehr früh als Mann in deinen Jüngerwerden dich auch entscheiden musst, wen hilfe ich, welche Rolle nehme ich ein, welche Position nehme ich bei, wenn du eine Mutter an der Seite hast, die nur die Abnick-Ringe ist und sonst keine Rolle hat, dann musst du als Mann entscheiden, zufälligerweise, ich sage jetzt, das ist nicht die große Leistung, aber sehr früh, und hinterfragst dich dann auch anders. Und jetzt sage ich noch, träge ich gesehen, mein autoritärer, patriarchalischer Vater war mein Klick. Also nur dazu in einer Zeit, wo ein anderes Gedankengut war. Sonst hätte ich mir als Mann, so in diesem traditionellen Familienbild, sicherlich viele Fragen nicht gestellt. Und jetzt tue ich nur eine Geschichte drauf. Wir haben sicherlich keine Teilung in unserer Familie, dass wir eins, eins, alles jetzt, also es ist nach wie vor die Maria, die ordentlicher sich schaut, dass der Kragen nicht verbogen ist und solche Sachen, also es passt. Geil, jetzt ist es okay. Nein, aber es gibt schöne Erlebnisse, wie mein kleiner schwarzer Bub gerade in der Volksschule war, stellte sich neben mich her und ich sage, hilfst du mir kochen? Sie sagt, nein, heute nicht. Ich sage, was tust du denn? Sie sagt, ja weißt du, jetzt kann ich Würstchen, Toast, wenn ich Papa werden will, dann muss ich noch mehr lernen. Und das sind so Geschichten, wo ich mir denke, wie oft hinterfragen wir uns, was für ihre Kinder unsere Erlebnisse haben können in Familien. Und wie oft wird ihnen in der Gesellschaft die Chance geboten, diese Vielfalt zu sehen, wie es du schon gesagt hast. wirklich manchmal stocksauer. Wie verschwindet das eigentlich? Oder wie wir uns verarmen eigentlich? Ja, das ist, wenn wir jetzt kurz den Blick nach Ungarn werfen zum Beispiel, wie vereinheitlicht, wenn dann sogar die Kultur vereinheitlicht wird, wie schmal dann der Grat wird, wie die Vielfalt, wenn die Vielfalt aufhört und da geht es ganz viel um aushalten können und um annehmen können. Ein Beispiel noch zum Abschluss, möchte ich Ihnen noch gerne geben, weil das ist irgendwie ein sehr schönes Beispiel. Mein Sohn, der Jakob, hat Asperger und ich habe das ganz lange gar nicht gemerkt und für mich war er einfach wunderbar, weil er ein bisschen so ungelenk und dann, also er war irgendwie besonders, aber wir haben ihn dann zu dieser Testung geschickt, auf die man immerhin zwei Jahre wartet hier in Oberösterreich. Ja, und da war er schon in der zweiten Klasse, in der Volksschule und sie haben die Lehramtsschöpsel gespürt, er hat einen eigenen Tisch bekommen und Kopfhörer, wenn es ihm zu laut war. Noten waren nicht so toll und dann hat er den Asperger-Test und dann haben sie mir gleich gesagt, ja, 50% Behinderung können Sie gleich erhöhte Familienhilfe beantragen. Ich habe mit Bettnimm-Implänen geweint. Die haben mir gesagt, nein, der ist nicht anders wie gestern. Und dann bin ich in die Schule und Jakob, man wusste, das ist ein bisschen anders, und ich habe gesagt, naja, Jakob Asperger, also er ist noch mehr, also richtig zum Außenseiter geworden, und dann bin ich nochmal zum Elternsprecher und habe gesagt, das habe ich nicht vergessen, sagen, er ist überdurchschnittlich intelligent. Also der Intelligenz-Test ist fast bei 150, das war eine Lüge von mir, aber es gibt das sogenannte Pygmalion-Syndrom. Die Lehrer glauben jetzt alle, der Jakob ist überdurchschnittlich intelligent und seitdem hat er super Zeugnisse. Es wird anders mit ihm umgegangen. Es wird anders mit ihm geredet. Er bekommt mehr Zeit. Und letztes Jahr hat er, glaube ich, einen Zwarer gehabt oder so. Was das alles, wissen Sie, das ist nur so ein kleiner, bitte sagt, ruft es nicht in Heffenberg an und sagt, das möchte ich das letzte Jahr vorgestellt noch. Man glaubt es nicht, aber es ist einfach so, was wir reinprojizieren in die Leute und in die Menschen. Man kann in mich reinprojizieren, ein eitler, narzisstischer Pfau, der nur Männer verzahnen möchte und nur Sex im Kopf hat. Oder man kann sagen, da ist ein Vater, der seine Kinder gern hat und was Gott weiß, und einfach möchte, dass die Menschen ein bisschen liebevoller und toleranter miteinander umgehen. Das ist alles möglich. Und wenn Sie jetzt rausgehen aus dem Vortrag und erzählen, das war so grauenhaft und Sie sagen, ich habe mich so gelangweilt und Sie sagen, das war so super. So ist es einfach. Die Leute werden Ihnen wahrscheinlich glauben. So, passt, oder? Schönen Abend noch. Alles Gute. Danke für die Einladung. you