Was ist die Behindertenvertretung? Eigentlich hat die Behindertenvertretung ja in meinen oder unseren Augen schon ein bisschen früh angefangen. Da gibt es nämlich noch diesen Siegfried Braun, der Vorreiter war von allen Behindertenvertretern, die es heute gibt, glaube ich. Weil der ist nur noch zu am 28. Dezember geboren. Das ist auch mein Geburtsdatum, zufälligerweise. Und der ist 1893 da geboren worden mit einer schlimmen Krankheit, mit Gelenkskrankheiten, die er gehabt hat. Und ist dann mit, ich glaube, 14 Jahren ist er dann nach Wien gekommen und hat dort sich Hilfe erhofft, in seiner Krankheit Heilung zu erlangen. Das ist aber ziemlich in die Hosen gegangen und sie haben einen Arzt zum anderen geschickt. Und wie er dann sozusagen fertig behandelt war, ist er im Rollstuhl gesessen. Das heißt, er hat nur mehr Kopf und Arme bewegen können und wurde dann in das Siechenhaus, hat es früher geheißen, abgeschoben. und wurde dann in das Siechenhaus, hat es früher geheißen, abgeschoben. Und dort hat er aber dann als 22-Jähriger schon die erste Beratungsstelle eingereicht für Krüppel, haben es damals geheißen, und Körperbehinderte und auch diese Kriegsinvaliden, die vom Krieg zurückgekommen sind, die sind auch in diesen Heimen untergebracht worden. Dort hat er schon die erste Beratungsstelle eröffnet quasi und hat dann im Laufe der Jahre, also bis 19, hat er schon über 100 unterstützende Mitglieder gefunden gehabt dort. Also bevor es überhaupt das Gesetz gegeben hat. Ja, und wie es so schön war, er ist als Jude geboren und er ist dann am 23. Oktober 1944 in Auschwitz in der Gaskammer ermordet worden. Das war sein Schicksal, dann hat es diese viele verzweifelte Jahre gehabt, natürlich zwischendurch in den Kriegszeiten als Jude verfolgt worden und so weiter. Und abgeschoben worden. Ja, das zum Thema Siegfried Braun. Dann hat es vor 1920 nur ein ganz wichtiges Gesetz gemacht, das ist das Invalidenentschädigungsgesetz. Das ist auch dokumentiert auf unserem Zeitstrahl. Und das ist hauptsächlich für die Kriegsinvaliden, die vom Krieg zurückgekommen sind, dementsprechend in die Welt gerufen worden, um ihre Angehörigen entsprechend zu versorgen und entschädigen. Und dann kommen wir schon zum nächsten, zum Sozialvater eigentlich, sage ich jetzt einmal, von der Gesetzgebung. Das ist der Ferdinand Hanusch, der war maßgeblich an den ganzen und sehr vielen Veränderungen im Sozialbereich bei den Gesetzen verantwortlich. Er war auch Gründer der Arbeiterkammer, das weiß der Hans ganz genau natürlich. Als Staatssekretär für Soziale Verwaltung hat das früher geheißen. Hat er für die Regierungsvorlage dann für das Gesetz gesorgt, das am 1. Oktober beschlossen wurde, nämlich das Invalidenbeschäftigungsgesetz. Und das hat damals schon die Ausgleichstagszahlungen enthalten. beschlossen wurde, nämlich das Invalidenbeschäftigungsgesetz. Und damals hat das schon die Ausgleichstaxzahlung enthalten. Also das ist auch sehr interessant, dass die gesagt haben, wenn einer das nicht tut, dann werden wir ihm schon ein bisschen zugesteigen. Dann hat er ja weiter, jetzt muss ich über den Hannus schon ein bisschen was sagen, was der alles gemacht hat, die zeitgemäßen Krankenkassenwesen zum Beispiel, hat der die Welt gerufen. Urlaubsanspruch ist durch Ehrenkommen, Mindestlohn, Arbeitslosenversicherung, Betriebsrätegesetz, haben wir schon gehört, Verbot von Kinderarbeit, das ist auch über durch seinen Tisch gerannt, bis zwölf Jahre damals. Sechswöchige Karenzzeit hat er auch dementsprechend eingeführt. Die Sozialgesetzgebung, die er so in die Welt gerufen hat damals, wie gesagt, ist Vorbild für sehr viele Staaten Europas und auch weltweit dementsprechend worden. Weil wir immer schon gehört haben heute, es ist ja vor den 70er Jahren von Amerika wieder was rumgekommen, wo natürlich auch sehr viele Auswanderer dementsprechend drüben tätig waren und die haben dort was entwickelt. Und Ende 1920 ist er dann dein erster Vorgänger geworden, Hans, der erste Direktor der AK Wien. Das war sein Abschluss quasi bei der Sozialgesetzgebung und Verantwortung im österreichischen Staat. Ja, und neben diesen Einzelkämpfern, die wir jetzt schon erwähnt haben, gibt es ein paar Gründungen von Bündnissen, Gruppen, wie es früher geheißen hat. Zum Beispiel die um 24 Uhr, das ist die Gründung der Selbsthilfebund der Körperbehinderten Österreichs. Das war der Vorgänger von der Krüppel-Arbeitsgemeinschaft, die sich zwei Jahre später daraus entwickelt hat, weil die nur einen Teil dieser Krüppel- bzw. Behinderten behandelt haben und nicht alle. Und das war in Siegfried-Vorwahr-Braun nicht recht. Und der hat gesagt, 26, jetzt gründen wir die Krüppel-Arbeitsgemeinschaft, wo alle drinnen beschäftigt werden können. Und das hat er 26 dann gemacht. Und das war dann so, dass die gesagt haben, sie haben 60.000 Behinderte in dieser Zeit schon vertreten. Durch den ersten Weltkrieg natürlich waren dementsprechend viele, die zurückgekommen sind und nicht irgendwie arbeiten haben können. Genau diese Krüppel-Arbeitsgemeinschaft hat dann ein Jahr später, 1927, die Zeitschrift der Krüppel gegründet. Das ist auch dort dementsprechend abgebildet und das war quasi das Sprachrohr dieser Gemeinschaft. Die haben gesagt, alles was uns am Herzen liegt, hauen wir in die Zeitung rein und teilen wir den Leuten mit. Dass die alle wissen, wie es uns geht und was wir wollen von allen. Dann war 1928 die Konferenz der Grüppelvorsorge. In der ethnischen Gemeinde Wien, hat es damals geheißen. Die waren dementsprechend die Anlaufstellen in den Großstädten, wo dementsprechend auch behinderte Kinder oder Invalide oder Grüppel, wie es damals geheißen hat. Und 1928 war auch noch die Mitgliederversammlung, die Große der Grüppel Arbeitsgemeinschaft. Details dazu bitte könnt ihr dann in unserer Broschüre nachlesen, die ja jeder liegen hat. Dort liegt das Ganze ausführlich beschrieben vor. Ich würde auf die Jahrzehnte 1930-1940 Röbel passieren lassen, einfach einen kurzen Überblick geben. Beginnend mit 1931, der 10. Dezember 1931, wo die Grundsatzrede vom Nationalratsabgeordneten Jiritschek stattgefunden hat und über das Problem vom Wort her, vom Krüppelproblem publik gemacht hat und einfach auch die ethischen Gründe, die Hintergründe publiziert hat. Zeitgleich 1931 war die Krönung des Oberösterreichischen Landesvereins der Körpergeschädigten durch Geburt, Krankheit und Unfall. Geschädigten durch Geburt, Krankheit und Unfall. Gar nicht lang Abstand, vor circa zwei Jahren später, hat es einen massiven privaten Eingriff gegeben in die Privatsphäre der Menschen mit Behinderung. Und zwar war da die Zwangssterilisierung, die was durch das Reichsgesetz bleibt, zur Verhütung Erbkrankennachwuchses, wie es damals geheißen hat, Gemeinschaft 1938, wie wir schon gehört haben, das Inolidenbeschäftigungsgesetz blieb in dieser Zeit, in dieser prekären Zeit, weiterhin in Kraft und die Krüppel-Gemeinschaft passte sich 1938 auch widerstandslos den Nationalsozialisten an. Weiter, ebenso im Jahre 1938, möchte ich weitergehen zur Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Oehling. Wir sehen es auf der dritten Tafel links oben, ist eine Abbildung, was zum Ausgangspunkt von vielen Transporten zu diversen Tötungsanstalten, ich glaube insgesamt davon sechs Tötungsanstalten, was es damals unter anderem gegeben hat, wo über 30.000 Menschen das Leben an sich als unwertdefiniert worden ist und im Rahmen der NS-Alternative dann die Menschen ermordet wurden. Wie der Kollege Kalja schon bereits gesagt hat, wir brauchen gar nicht weit gehen. 1940 bekannt geworden unter der Aktion T4. Was war Aktion T4? Das war benannt nach der Adresse in Berlin, Tiergartenstraße 4, wo dann unter anderem auch in Hartheim die Mordaktionen von Anstaltspatienten durch Giftglas praktisch dann durchgeführt wurde. 1940 war dann auch noch die Verordnung über die Beschäftigung schwer beschädigter. Das war einmal die Zeittafel von 1930 bis 1940. 1940, ich habe das ganz kurz ein bisschen zusammengefasst, diverse Verordnungen, wie jene über die Einführung von Versorgungsgesetzen und jene über die Beschäftigung schwer Beschädigter wurden ebenso in dem Zeitraum erlassen. 1945 war die Gründung des KOV, beziehungsweise Kriegsopfer- und Behindertenvereins, KOBV, heute genannt. Ziel war mit der Gründung des KOBV zu diesem Zeitpunkt, dass die Wiedereingliederung bzw. die Rehabilitation sowohl der kriegsbeschädigten oder behinderten Menschen, welche eben durch Geburt, durch den Krieg, durch Unfall dann dementsprechende Rehabilitation wieder bekommen haben. 1946, nur ein Jahr später, war die Krönung des österreichischen Blindenverbandes bzw. heute des ÖBSV, des österreichischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes. Anfänge der Selbsthilfe nach dem Zweiten Weltkrieg und unter anderem durch die Gründung durch Ernst Krohn, den Krüppelverband, diverse Werkstätten, wie zum Beispiel Berufskleidung, Schuhwerkstatt, Korbflechterei, was man vielleicht selber noch so ein bisschen in Erinnerung hat, von den diversen Werkstätten, was da dann feil geboten wurde. Leider ist es zu diesem Zeitpunkt oder zu dem Zeitpunkt von 1948 unter einer Misswirtschaft gescheitert. 1948 war ebenso dann die Gründung des Krüppelverbandes in Linz. Und da sieht man auch, man hat so wie der Kollege Robert schon gesagt, irgendwann einmal vor 20 Jahren einmal so angefangen. Das Wort Krüppel, das zieht sich relativ weit und vielleicht braucht man da nur lange selber zugeschaut, wenn man vielleicht einmal gesagt hat oder wenn vielleicht irgendwer einmal gesagt hat, oder wenn vielleicht jemand gesagt hat, du bist aber eine Grippe. Und da sieht man, wie lange das sich in den Menschen im Kopf festgesetzt hat und immer wieder auch durch die Überlieferung von Person zu Person einfach leider Gottes manifestiert. 1949 war dann die Gründung des Zentralverbandes der Invaliden in Österreich. Und wir haben zuvor schon gehört, mit dem InvalidenentEinstellungsgesetz verlautbart, beschlossen hat, wo man Personen, welche eine Minderung der Erwerbsunfähigkeit von 25 Prozent haben, dass je 15 Dienstnehmer ein Invalide eingestellt werden musste, beziehungsweise dann jede 20 weitere Dienstnehmer einen weiteren Invaliden einstellen musste. Bis 1950 auch wieder kurz zusammengefasst, diverse Anpassungen und Verlautbarungen im Bereich Invalidenentstellungsgesetz wurden beschlossen, ebenso die erste Durchführungsverordnung Hizo. Nach den schwierigen Jahren des Zweiten Weltkrieges, den 30er Jahren, 40er Jahren oder der beiden Weltkriege, muss man eigentlich sagen, folgte dann das 50er, die 50er und die 60er, die jetzt meine Aufgabe sind, die zu präsentieren. Das war dann die Aufbruchstimmung nach dem Zweiten Weltkrieg. Und es ist schon eingangs erwähnt worden, 1950 wurde das Invalideneinstellungsgesetz beschlossen, vorgestellt und wurde dann 1952 erstmals auch überarbeitet, hat sich so Neuerungen, Änderungen gegeben. 1953 war auch dann eine Verbesserung im Einkommensteuergesetz, da wurden die ersten Freibeträge für behinderte Menschen eingeführt, das heißt, dass man hier auch steuerliche Begünstigungen hat und auch der Kündigungsschutz wurde wieder erweitert und verbessert. auch der Kündigungsschutz wurde wieder erweitert und verbessert. 1955 hat es dann in Wien begonnen, dass hier Demonstrationen der Behinderten stattgefunden haben unter dem Motto Arbeit und Gleichstellung mit verschiedenen Losungen, wie zum Beispiel gebt uns Arbeit statt Almosen oder wir fordern Gleichstellung mit den Kriegsinvaliden. Das waren also bei diesen Demonstrationen das Credo und beispielsweise am 14. Juni 1955 war eine große Demonstration und da hat es von einem beherzten Zeitzeugen geheißen, humpelten und zappelten und fuhren die Behinderten über die Ringstraße, um die Gleichberechtigung mit den Kriegsinvaliden herbeizuführen. Und das war dann auch der Grund, dass dann der Nationalrat 1955 das Invalideneinstellungsgesetz beschlossen hat, das spätere Behinderteneinstellungsgesetz ab 1970. Gesetz ab 1970. 1957 wurde da schon mehrmals erwähnte die erwähnte Krüppel-Arbeitsgemeinschaft, das war also die Vorgängerorganisation, wie wir heute auch von Kollegen Leitner schon gehört haben, das OÖ-ZIV wurde also umbenannt, diese Krüppel-Arbeitsgemeinschaft in den österreichischen Körperbehindertenverband und später eben dann in den OÖZIF umbenannt. In dieser Zeit, also 1957, wurde auch in Linz in der Wiener Straße ein Gebäude errichtet. Damals wurde dort eine Werkstatt für behinderte Menschen und das Büro der Landesleitung untergebracht. Damals wurde dort eine Werkstatt für behinderte Menschen und das Büro der Landesleitung untergebracht. Das waren also die ersten Grundarbeiten, um sozusagen die Basis für weitere Arbeiten zu schaffen. 1958 machte dann der ÖKV, also der Österreichische Körperbehindertenverband, für ein bundesweit einheitliches Behindertengesetz sich stark, um also die Abhängigkeit von dem Armenrecht zu beenden. Die Bundesländer lehnten allerdings diese Regelung, diese einheitliche für Österreich gleichlautende Regelung ab und es führte schlussendlich dann zu diesen heute bekannten Landesbehindertengesetzen, wie wir sie auch heute noch haben. Landesbehindertengesetzen, wie wir sie auch heute noch haben. Und Ende 1950er Jahre pachtete der ÖKV ein Gasthaus in Kirchschlag, habe ich auch gelesen, um dort ein Erholungsheim für Mitglieder einzurichten. Also das erste Erholungsheim für körperbehinderte Menschen. Dann kommen wir schon zu den 60er Jahren. 1960, das ist also dort auch ganz groß zu sehen, auf der vierten Folie ganz rechts unten. Seit 1960 gibt es auch in Österreich den Behindertenparkausweis. Das ist schon sehr lange, also das hätte ich mir selbst nicht gedacht, dass das schon so lange gibt, sehr lange, also das hätte ich mir selbst nicht gedacht, dass das schon so lange gibt, noch dort wo ja 1960 das Verkehrsaufkommen und die Parksituation noch nicht so kritisch war wie heute. 1961 war dann die Situation, dass speziell in Wien der ÖZIF sehr überaltert war, also es waren sehr viele ältere Kolleginnen und Kollegen mit Behinderungen dort. Das hat dazu geführt, dass eben die jüngeren Mitglieder, behinderten Mitglieder, eigene Vereine gründeten aus dem ÖZIF heraus, wie zum Beispiel Club Junger Behinderter oder den Club Handicap, um eben hier auch sozusagen ihre Stimme in die Organisation hineinbringen zu können. 1962, der Körperbehindertenverband, wie gesagt, vormals Krüppelgemeinschaft, beschließt sich, in den Zivilinvaliden Österreichs umzubenennen, beziehungsweise in den österreichischen Zivilinvalidenverband, also in den ÖZIF. Und nach und nach wurden dann auch in allen Bundesländern entsprechende Gruppen gegründet, wie die ÖZIF, und es entstanden weitere Landes- und Bezirksgruppen und auch Ortsgruppen dieser Organisation. dieser Organisation. 1963 wurde dann der Invalidenhof Schlüsselberg, eine Arbeits- und Ausbildungsstätte für Teilarbeitsunfähige gegründet. Und ganz ein wichtiger Eckpunkt 1966 wurde nämlich auf Basis eines Vertrages zwischen dem BFI Oberösterreich und der Landesregierung von Oberösterreich eine geschützte Werkstätte, die FAB, gegründet. Also der Verein zur Förderung von Arbeit und Beschäftigung in Linz wurde also 1966 der Grundstein gelegt. Und wir wissen ja alle, der FAB ist ein österreichweit gemeinnütziger Verein, der auf die Arbeitsmarktsituation von Menschen mit sozialen und körperlichen Beeinträchtigungen spezialisiert ist. Und Ziel dieses Vereins ist es natürlich, die Chancen für diese Menschen zu verbessern und zu erhöhen. Und gleich ein Jahr darauf, ein weiterer Meilenstein, es wurde nämlich im Juli 1967 die Lebenshilfe Österreich gegründet. Und nämlich als erste österreichweite Interessensgemeinschaft für Menschen mit intellektueller Behinderung. Also nicht nur körperlicher, sondern auch intellektueller Behinderung wurden hier sozusagen in diesem Kreis der begünstigten Behinderten aufgenommen. 1970 wurde diese lose Interessensgemeinschaft dann zu einem Dachverband zusammengeführt. eine Menge und eine ganze Litererei, auf die ich jetzt im Detail nicht eingehen möchte, die auch im Skriptum bzw. auf unseren Foldern angeführt ist, an Forderungs- und Arbeitsprogrammen und zahlreiche Forderungen aufgestellt, die dann also auch entsprechend weiter bearbeitet wurden. Und 1969, das war dann das letzte Jahr vor der 70er-Zeitwende, 1969, das war dann das letzte Jahr vor der 70er-Zeitwende, wurde auch ein einheitlicher Behindertenpass eingeführt, beziehungsweise es wurde die Forderung aufgestellt, einen einheitlichen Behindertenpass einzuführen, der dann erst sehr viel später, nämlich 1990, auch tatsächlich realisiert werden konnte. Aber es wurde bereits 1990 das Invaliden-Einstellungsgesetz auch auf die Zivilinvaliden vorerst befristet auf 20 Jahre und dann ab 1989 in eine unbefristete Regelung umgewandelt. Ja, soweit die Jahre 1950 bis 1960. Eines der Dinge, die mich am meisten freut, ist diese Zeitschiene, die wir da sehen. Nämlich einerseits, was sie inhaltlich alles darstellt und andererseits, dass sie optisch dermaßen gut gelungen ist. Also mein Respekt und meine Anerkennung an Simon Althuber, das ist der Sohn von unserem stellvertretenden Vorsitzenden, dass er das gemacht hat. Er hat das unentgeltlich gemacht und ich kann mich kaum satt sehen, weil es so schön geworden ist. Ich glaube, das verdient er wirklich einmal. In aller Kürze die 70er und 80er Jahre, ganz schnell, damit wir wieder zur Pause kommen, freut mich ebenfalls irrsinnig, dass ich ausgerechnet die 70er Jahre zugewiesen gekriegt habe, weil doch die Dekade war, wo das Thema Behinderung oder das Thema Soziales generell einen immensen Schwung gekriegt hat. Und wenn man sich die Zeittafel nur einmal anschaut, vielleicht sieht man es hinter mir, an dieser roten Zeitlinie sieht man oben und unten immer diese gesetzlichen Veränderungen, die es gegeben hat. Und oft beginnt das 70er-Jahr, wird das Thema Behinderung auch in der Gesetzgebung, spielt das massiv eine Rolle. Und ab dem Zeitpunkt beginnen massiv Gesetze, Verordnungen, Richtlinien, sich mit dem Thema Beschäftigung zu verändern. In dieser Zeit haben auch sehr viele Behinderte ihr Selbstbewusstsein entdeckt und haben auch dementsprechend viele Aktionen durchgeführt. Vorwiegend die Themen waren damals Barrierefreiheit bei öffentlichen Verkehrsmitteln und später auch Barrierefreiheit und Zugang zu Kulturstätten wie Theater und Kino. Das hat sich bis in die Mitte der 80er Jahre gezogen und das Thema Barrierefreiheit beschäftigt uns ja auch heute noch, wenn jemand einkaufen geht, in der Fußgängerzone, zu einem Wirten geht oder sonst irgendwo hin. Wie gesagt, das Thema ist noch nicht gegessen. Heute am 1. Oktober vor 100 Jahren, 1920, und das wird heute auch in den Medien so präsentiert, ist ja nicht nur das Invalideneinstellungsgesetz beschlossen worden, sondern auch die österreichische Bundesverfassung. Ganz ein wichtiges Gesetz, hat uns erst unlängst im Rahmen einer spanischen, sagen wir, die Ibiza-Krise beschäftigt und geholfen. Aber auch in dieser Bundesverfassung sind Behindertenrechte aufgelistet und geregelt. Ganz wichtiger Artikel zum Beispiel Artikel 7, in dem es um Diskriminierung von Behinderten geht. Also auch diese Bundesverfassung ganz entscheidend, ebenfalls heute 100 Jahre alt. Die Zeitspanne 1970, ich brauche euch nicht sagen, was für eine Regierung das damals gekommen ist, zuerst Minderheitsregierung mit Blau und dann ist die Alleinregierung mit Bruno Kreisky gekommen, die 1972 sinngemäß gesagt hat, er versteht das nicht, Letzte Woche waren die Gehörlosen bei ihm, gestern waren die Blinden bei ihrem Kind. Das ist ja nicht irgendeine Art Gewerkschaft für Behindertegründe, weil so geht das nicht weiter, er hat ja keine Zeit für alle diese einzelnen Probleme. Und daraus entstand die Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation, ÖAR. Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation, ÖAR, die hat sich dann 1975 als Dachverband aller Behindertenverbände gegründet. 1973 wurden alle Gruppen von Menschen mit Behinderung Kraftgesetz mit allen anderen Menschen gleichgestellt und auch der Kriegsopferverband hat sich 1973 geöffnet und ab dem Zeitpunkt nicht nur Kriegsinvalide und deren Angehörige, sondern auch alle Menschen mit Behinderungen vertreten. Wie gesagt, das war 1973. Zwei Jahre später hat es von den Vereinten Nationen eine Erklärung der Rechte der behinderten Menschen gegeben, wo es inhaltlich ebenfalls um den Schutz vor Diskriminierung gegangen ist. Zwei Jahre darauf, 1977, war die vereinsrechtliche Gründung des BBRZ. Ihr kennt es alles, BBRZ, deren Aufgabe es ist, Menschen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern bzw. nach einem schlimmen Ereignis die Rückkehr zum Berufsleben zu ermöglichen. Somit die 70er Jahre, wir kommen jetzt zu den 80ern. In den 80ern, das ist eine Dekade, in der sie vorwiegend jenes Leitbild durchgesetzt hat, dass man gesagt hat, dass Menschen mit Behinderungen mit eigenen Fähigkeiten ausgestattet sind und man soll sie auch als solche wahrnehmen. Und das Thema selbstbestimmtes Leben für Menschen mit Behinderung ist zunehmend in den Vordergrund getreten. 1981 zum Beispiel haben auch die Vereinten Nationen zum internationalen Jahr für Behinderungen ausgerufen. 1982 wurde dann die geschützte Werkstätte GmbH, die heute Teamwork heißt, gegründet und 1983 der MOHI, mobile Hilfsdienst, vom Verein miteinander gegründet. Ganz entscheidend auch 1984, in dem das sogenannte Entmündigungsrecht in das Sachwalterrecht umgewandelt wurde, das ja bekanntermaßen seit 2018 Erwachsenenschutzrecht heißt. Eines der entscheidenden Punkte war damals 1986, der ÖZIF hat eine Unterschriftenaktion gemacht. Es waren damals 64.000 Unterschriften, die übergeben wurden. Inhaltlich ging es darum zur Schaffung eines Pflegegeldes. In der Zwischenzeit hat es Neuwahlen gegeben und diverse politische Unstimmigkeiten, aber sieben Jahre später, 1993, wurde dann das heutige Bundespflegegesetz beschlossen. 1988 hat man dann mit Schulversuchen zur Integration von Kindern mit Behinderungen in der normalen Schule begonnen. Ebenfalls das Thema Inklusion beschäftigt uns auch heute noch. Und das Bundesbehindertengesetz wurde 1990 beschlossen, in dem es unter anderem ebenfalls um die Leistungen der Rehabilitation geht und die darin geregelt sind. Mich hat euch jetzt etwas aus den 90er Jahren, würde ich sagen. Und zwar wurde 1990, also im März 1990, hat es das erste Mal für psychisch Kranke, die bis dort die Zwangs eingewiesen waren, ohne irgendeinen rechtlichen Beistand oder was, hat es ab dem Zeitpunkt den rechtlichen Beistand oder was, hat es ab dem Zeitpunkt den rechtlichen Beistand gegeben, dass sie ja die gegen die Zwangseinweisungen und Zwangsunterbringungen wehren können. 1992 ist Bizeps in Wien gegründet worden unter einem internationalen Vorbild. Der schickt da immer recht interessante Artikel aus, wo man sich bei dem verlinkt hat, dass man regelmäßig die Änderungen kriegt. 1994 ist auch der SLIÖ, die Selbstbestimmtes Leben-Initiative in Oberösterreich gegründet worden. In München fand 1996 der erste europäische Konferenz zum selbstbestimmten Leben für behinderte Frauen statt. 1997 wurde die BIDOC gegründet. Das ist eine Behinderten-Inklusionsdokumentation. Da findet man alles über Gesetze oder Veranstaltungen, was es jemals gegeben hat, vor. Außerdem wurde in der Verfassung die Antidiskriminierungsbestimmung festgelegt. 1998 ist dazu im Bundeskanzleramt der Arbeitsgruppen installiert worden, die die Gesetze dahin auf die diskriminierenden Bestimmungen untersucht hat. Dann sind wir in den 2000er-Jahren. Da hat man 2001 endlich das Gesetz geändert, um die fremdbestimmte Sterilisation zu ändern, dass das die Menschen selber bestimmen können. Die Ausbildung der BVB wurde ab 2001 gestartet, wurde ab 2003, 2001 gestartet, ist mit AK, ÖGB und KOPV und eben auch, dass wir, die haben auch die Kosten dafür übernommen. 2003 wurde von der Europäischen Union das Jahr der Behinderung, also der Jahr der Menschen mit Behinderung und 2005 ist endlich die Gebärdensprache verfassungsrechtlich anerkannt worden. Das war es bis dorthin nicht. Und das Bundesbehindertengleichstellungsgesetz wurde verabschiedet. 2008 trat die UN-Behindertenkonvention in Kraft. Das war es von den 1990 bis 2010. Somit sind wir jetzt beim letzten Jahrzehnt schon wieder, vor die 100 Jahre, das ist sowieso ein Wahnsinn. Und die wichtigsten Ereignisse in diesem Jahrzehnt, das sieht man an dem, was rund um den roten Balken da los ist, wie der Gerhard schon gesagt hat, das waren anfänglich in den 70er Jahren und Co. sehr gute Jahre, sage ich jetzt einmal, für uns. Und es wird in letzter Zeit immer schlimmer. Und je mehr rote Paragraphen dort rund um die Leisten sind, umso schlechter wird es. Und da sagen wir, dass wir noch sehr viel Arbeit haben. In nächster Zeit, dass uns sicher nicht fad wird und dass wir immer wieder auf die Barrikaden steigen müssen, damit sich da was tut und schon gar nicht verschlimmert. Ja, 2012 war zum Beispiel eine ganz wichtige Zeit. Da wurde der Inclusio, der 2010 vom ÖZIF gegründet wurde, umbenannt in den Komplemento. Damen und Gärtner, der für Privatpersonen, Vereine, Institutionen und sonstiges vergeben wird für besondere Verdienste oder Einsätze für Menschen mit Behinderung. Ganz eine wichtige Sache finde ich, die es wert ist, jemanden auszuzeichnen. Dann war 2012 noch die Evaluierung des Behindertengleichstellungsgesetzes. Da sind die Auswirkungen vom Behindertengleichstellungspaket von 2005 aufgearbeitet worden, analysiert worden und dann wurde eine Handlungsempfehlung erarbeitet. Wo die hingekommen ist, das haben wir leider nicht irgendwie nachrecherchieren können. Umgesetzt, glaube ich, ist kaum was davon worden, beziehungsweise ist es nicht einmal an die Öffentlichkeit gebracht worden. Also da haben wir schon wieder Sachen, die wir irgendwo aufdecken müssten und auch werden und schauen, dass wir da wieder irgendwas in die Wege kriegen. 2014 war dann eine sehr positive Änderung. war dann eine sehr positive Änderung. Und zwar ist da das SMS, Sozialministerium Service, zuständig geworden ab diesem Zeitpunkt für die Ausstellung des § 29b Ausweises. Und das ist eine wesentliche Erleichterung für alle, die diesen Ausweis haben oder ihn beantragen, weil da gibt es jetzt nicht mehr die Hin- und Herrennerei, wie es früher war, Amtsarzt und dorthin und dahin und jeder hat irgendwie anders empfunden und empfohlen und auch andere Bescheide ausgestellt und dann hat man ganz lang den nicht gekriegt und jetzt muss ich sagen, ist es eine wesentliche Erleichterung für alle, die diesen Ausweis beantragen und ihn auch benötigen. Das passt und was war nun Positives? In dem Jahrzehnt, natürlich, unser Funktionsforum wurde gegründet. Das Positivste für uns überhaupt, weil der Gerhard eben Jahre, fast ein Jahrzehnt lang gekämpft hat, dass das passiert, dass wir in der ÖGB unseren Platz haben. Und jetzt haben wir ihn endlich und wir schauen, dass wir das Beste daraus machen und für die Zukunft auch dementsprechend uns rechtfertigen, dass wir das innehaben. Das schätzt ist natürlich auch dieses Zeitstrahl, was wir da gemacht haben und diese Zeitreise, die wir gemacht haben. Da habe ich noch einen Monitoring-Ausschluss vergessen. 2018 war das Gründung des Vereines zur Unterstützung des Monitoring-Ausschusses. Den hat es ja schon 2008 gegeben, der da die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen umsetzt und dieser Verein zur Unterstützung wurde 2018 gegründet, damit die dann dementsprechend zusammenarbeiten können. Dann war noch die Inklusion, der Inklusionsbonus für Lehrlinge. Das war 2019, das war im Vorjahr, dass es Unterstützungen gibt für behinderte Lehrlinge. Und das hat man am 1. Juli 2019 beantragen können für jede Unternehmen, die behinderte Lehrlinge einstellen. Ja, das war eigentlich schon ziemlich alles. Ich bedanke mich für eure Aufmerksamkeit, dass wir das so schön veranstalten haben können, trotz Corona-Einschränkungen und wünsche euch noch eine schöne Diskussionsrunde nachher und einen guten Nachhauseweg am Abend.