Vielen Dank für die netten, einleitenden Worte und vielen Dank für die Einladung. Herzlich willkommen zu diesem Vortrag über den Wandel der Öffentlichkeit und die Herausforderungen auf dem Weg zu einer digitalen Gesellschaft. Ich bin Philosoph und als Philosoph fängt man so einen Vortrag gerne mit einem Zitat an. Und was eignet sich da besser als ein Zitat von Immanuel Kant aus seinem ganz berühmten Zeitungsartikel, den er geschrieben hat im Jahr 1784, Beantwortung der Frage, was ist Aufklärung? Bekannt, berühmt, der Anfang Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit und die Frage ist, wie kann denn es gelingen, aus dieser Selbstverschuldeten oder Fremdverschuldeten auf jeden Fall, dieser Unmündigkeit herauszukommen. Und der Schlüssel zum Ausgang aus dieser Unmündigkeit ist letztendlich das, was heute Abend Thema ist, nämlich Öffentlichkeit, nämlich der Gebrauch der öffentlichen Vernunft. Und das Zitat, das ich Ihnen hier an die Wand projiziert habe und gleich vorlesen werde, zeigt gerade das, dass eben es, um aus der Unmündigkeit herauszukommen, eine Form von öffentlichem Gebrauch des Vernunfts braucht. Da gibt es nur wenige, denen es gelungen ist, durch eigene Bear nicht mehr in der selbstverschuldeten Unmündigkeit sind, sondern uns mündig werden, dass wir uns aufklären, dass wir Herr unseres eigenen Lebens werden. Das Ziel und die Art und Weise, wie wir das schaffen, wie uns das gelingen kann, ist dadurch, dass wir unsere Vernunft öffentlich gebrauchen, dass wir uns wechselseitig aufklären, dass wir einander informieren darüber, was uns in den Sinn kommt, dass wir einander prü darüber, was uns in den Sinn kommt, dass wir einander prüfen, dass wir miteinander ins Gespräch kommen. Mit anderen Worten Öffentlichkeit, mit anderen Worten sozusagen öffentliche Vernunft, öffentliche Aufklärung, das ist sozusagen das, worum es heute Abend geht. Ich habe meinen Vortrag heute in fünf Punkte gegliedert. Das erste ist, was ist es überhaupt, diese Öffentlichkeit, von der ich jetzt spreche, sozusagen selbstverständlich, die im Titel vorkommt. Worum geht es hier eigentlich genau? in einer öffentlichen Veranstaltung beispielsweise, das ist keine private Veranstaltung. Ich bin vorher mit einem öffentlichen Verkehrsmittel hierher gefahren, mit dem Zug, im Gegensatz zu einem privaten Verkehrsmittel wie das Auto und so weiter und so fort. Also wir haben ein Verständnis davon, was öffentlich ist, aber sozusagen philosophisch gehaltvoll wäre die Frage, was ist denn eigentlich diese Öffentlichkeit? Der zweite Punkt sind, was sind denn die Bedingungen für die moderne Öffentlichkeit? Wir werden dann sehen, die Öffentlichkeitstheorien, die nehmen Anleihen sozusagen am Bürgertum des 17. und 18. Jahrhunderts oder am antiken Griechenland bei Hannah Arendt. Aber wir leben ja in einer Zeit, wo wir mit Twitter jederzeit Informationen verschicken können, wo Bilder in Windseile zirkulieren und so weiter und so fort. Das heisst die Frage, was sind denn die Bedingungen von moderner Öffentlichkeit? Der dritte Punkt ist, wie hat sich denn die Öffentlichkeit gewandelt? Da kommen wir der Frage, die ich heute mit Ihnen diskutieren will, schon näher. Also sozusagen, wir leben in verstärkten Zeiten der Wandel, der Beschleunigung und so weiter und so fort. Also was ist denn sozusagen, was sind die gegenwärtigen Herausforderungen? Wie wandelt sich die Öffentlichkeit jetzt? Der vierte Punkt ist, was sind denn die spezifischen Herausforderungen heutzutage mit der Öffentlichkeit? Und der fünfte, da ich Sie nicht einfach nach Hause gehen lassen will, mit lauter Fragen und Problemen, vielleicht ein paar Antwortversuche, was tun, was können wir in dieser Situation tun. Was ist also Öffentlichkeit? Ich möchte drei sozusagen Schneissenschlagen oder drei Begründungen geben oder drei Theorieansätze präsentieren in aller Kürze. Wir haben ja nicht so viel Zeit. Der erste emphatische Versuch, Öffentlichkeit zu verstehen, ist vom jungen Habermas, der seine Habilitation geschrieben hat zum Strukturwandel der Öffentlichkeit. Und der sagt, Öffentlichkeit ist nichts weniger als die Ablösung von blinder Herrschaft durch den Gebrauch der Vernunft. Blinde Herrschaft durch den Gebrauch der Vernunft. Nicht mehr sollen wir einem absolutistischen Staat blind gehorchen müssen, sondern wir wollen selber Erklärungen dafür, warum welche Gesetze gelten, welchen Regeln wir folgen müssen. Das ist die Geburt der Öffentlichkeit aus den bürgerlichen Salons, Kaffeehäuser, Tischgemeinschaften im Widerstand gegen die absolutistische Staatsgewalt. in Deutschland, in Österreich geherrscht hat, haben sich Bürger, Bürgerinnen in dem Fall nicht so sehr, Bürger zusammengetan in Kaffeehäusern, in Salons, in Tischgesellschaften und haben miteinander diskutiert. Zuerst über Fragen der Kultur, später viel stärker auch Fragen der Politik und sich gefragt, ja was ist denn sozusagen eine vernünftige Form der Regierung? Welche Gesetze sollen denn gelten? Wie lässt sich Gleichheit und Freiheit im Staatswesen verwirklichen? All das sind sozusagen Fragen, die da diskutiert worden sind. Sehr stark im Gegensatz zu den Staatsstrukturen, die absolutistisch vom Kaiser her vorgegeben hat, was denn die Regeln sind. Aber in diesem Bürgertum, in diesem aufstrebenden Bürgertum, gab es eine ganz eigene, so mindestens Habermas in seinem Frühwerk, eigene Logik der Diskussion. Da hat nicht der Status oder die Herkunft entschieden, was über die Gültigkeit von dem, was gesagt wird, sondern das bessere Argument. über die Gültigkeit von dem, was gesagt wird, sondern das bessere Argument. Das heisst eine Ablösung von einer blinden Autorität durch das bessere Argument der Vernunft. Habermas zitiert hier eine Umkehrung von Thomas Hobbes, nicht die Macht soll Gesetze machen, sondern die Vernunft soll Gesetze machen. Und in diesen Kreisen, diesen bürgerlichen Kreisen von Salons und Tischgesellschaften und Kaffeehäusern gab es den Grundsatz von Inklusion grundsätzlich und den Grundsatz der Gleichheit. Es hat keine Rolle gespielt, ob der eine mehr Geld hat als der andere. Es hat keine Rolle gespielt, ob der eine einen gesellschaftlich höheren Status hat als der andere. Man hat sich zusammengesetzt und diskutiert und die Frage war, wer hat das bessere Argument. So mindestens die ideale Rekonstruktion. Natürlich haben diese Gesprächskreise, diese Tischgesellschaften, diese Salons und so weiter nur dadurch funktioniert, oder haben faktisch so funktioniert, dass weite Teile der Bevölkerung ausgeschlossen waren. Alle Frauen waren ausgeschlossen, Arbeiter waren ausgeschlossen, Landbevölkerung war weitgehend ausgeschlossen, Bauern waren ausgeschlossen. Es gab eine Reihe von Ausschlüssen. Es war ein sehr elitärer Zirkel, wo diese Öffentlichkeit Fuss gefasst hat, sozusagen. So eine Öffentlichkeit unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Aber mit dem Anspruch grundsätzlich, dass man über alles diskutieren kann. Und das gelten soll, wer die besseren Argumente hat. Sozusagen die Geburt der Öffentlichkeit aus dem bürgerlichen Salon, könnte man sagen. Wo die Autorität infrage gestellt worden ist und man gesagt hat, was gelten soll, ist das bessere Argument, nicht derjenige, der, weil er halt die Macht hat, das Sagen hat. Ein zweiter Punkt, ein zweites Verständnis davon, was Öffentlichkeit ist und wo Öffentlichkeit herkommt, ist von John Dewey, der hier im Hintergrund steht, ein amerikanischer Philosoph des Pragmatismus der 20er, 30er Jahre. Also sein primäres Werk zur Öffentlichkeit hat er in den 1920er Jahren geschrieben. sein primäres Werk zur Öffentlichkeit hat er in den 1920er Jahren geschrieben. Und er sagt, Öffentlichkeit entsteht dann, wenn mehrere Bürger, BürgerInnen sich zusammentun, um miteinander Probleme zu lösen, die sich durch die Kooperation miteinander ergeben, durch eigentlich indirekte Handlungsfolgen. Was heissen jetzt diese indirekten Handlungsfolgen? Angenommen, jemand macht eine Bäckerei auf und verkauft Semmel und findet Kunden, die geht, also das, was zwischen dem Bäcker und seinen Kunden passiert, das geht eigentlich niemandem was an. Die machen sich unter sich aus. Aber angenommen, dieser Laden hat Handlungsfolgen, die andere betreffen, zum Beispiel, weil sie sich gestört fühlen, weil der Bäcker ganz früh aufsteht und Lärm macht, dann tun sie sich zusammen und sagen, Moment, wir müssen diese Bäckerei regulieren. Wir sagen, Lärm, lauter Lärm, darf erst ab 6 Uhr in der Früh gemacht werden. Es kann aber auch sein, dass diejenigen, die betroffen sind, sagen, ja toll, dass es hier eine Bäckerei in der Gegend gibt, lass uns das fördern, lass uns alle, die vielleicht nicht hinreichend, hat nicht hinreichend gibt, lass uns das fördern, lass uns alle, die vielleicht nicht hinreichend hat, nicht hinreichend Kunden, lass uns alle das unterstützen, indem diese Bäckerei weiter existieren kann. Das heisst, wir haben es hier zu tun mit Bürgerinnen und Bürgern, die sagen, da gibt es ein Problem, wir sind irgendwie betroffen oder da gibt es einen Umstand und wir versuchen das zu regulieren. Man könnte sagen, man hat irgendwie eine Gegend, wo die Straßen nicht hinreichend gut sind und die BürgerInnen fühlen sich betroffen davon und sagen, lass uns zusammen Anstrengungen betreiben, um diese Straßen besser zu bauen. Also Öffentlichkeit entsteht dadurch, wo mehrere BürgerInnen sich zusammentun und sagen, da gibt es ein Problem, lasst uns zusammen dieses Problem beheben, lasst uns Regeln finden, um gemeinsam besser miteinander leben zu können. Also Öffentlichkeit entsteht überall da, wo Menschen miteinander kooperieren, könnte man sagen. Also ganz, ganz grundsätzlich könnte man mal grundsätzlicher könnte man sagen, als das bei Habermas der Fall ist. Das heisst, Öffentlichkeit ist ein Produkt der zwischenmenschlichen Kooperation. Jetzt könnte man sagen, und deswegen sagt John Dewey, Öffentlichkeit ist ein intellektuelles Problem. Öffentlichkeit ist sehr stark abhängig davon, dass ich die Handlungsfolgen zuschreiben kann, dass ich weiss, was ist denn verantwortlich dafür. Und ein klassisches Beispiel, Sie können sich mal schauen, wo entfachen sich ganz grosse öffentliche Debatten. Zum Beispiel, wenn bei einem Flughafen eine dritte Landebahn gebaut werden soll. wenn bei einem Flughafen eine dritte Landebahn gebaut werden soll. Oder wenn, Beispiel in Stuttgart, wenn ein Bahnhof unterirdisch gelegt werden soll. Oder wenn ein Fussballstadion neu gebaut wird. In Zürich seit 20 Jahren endlose Diskussionen um ein neues Fussballstadion zu geben. Also überall da, wo ich klar sagen kann, was ist das Problem, was passiert, ich kann die Handlungsfolgen sehr genau identifizieren. Es wird ein Bahnhof gebaut, unterirdisch, kostet, weiß nicht, für Milliarden Euro. Es wird ein Fussballstadion gebaut, mitten in einem, weiß auch nicht, einer Stadt, kostet so und so viel, da müssen so viele sein. Also überall, wo es klare, tangible Dinge gibt, wo ich klar sagen kann, was sind denn die Handlungsfolgen. Da können sich die Leute trefflich streiten darüber. Da hingegen, wo es politische Probleme gibt, wo das nicht so klar ist, denken Sie an die globale Finanzkrise beispielsweise, denken Sie an den Klimawandel, denken Sie an viele andere Themen, Fluchtursachen zum Beispiel. Da ist es nicht so gleichmässig klar, wo ist genau das Problem? Was für Lösungen gibt es für dieses Problem? Wer ist denn der Verursacher dieses Problems? Und so weiter und so fort. Und deswegen sagt John Dewey, Öffentlichkeit ist ein intellektuelles Problem. Also wir müssen versuchen herauszufinden, wer ist denn verantwortlich dafür? Wer kooperiert miteinander? Wie lassen sich die Probleme, die sich dadurch ergeben, am besten beheben? Das ist einfach in den Beispielen, die möglicherweise John Dewey vor Augen ist. Angenommen mit der Bäckerei oder der Strasse, da kann man das vielleicht einfach durchspielen. Also angenommen mit der Bäckerei oder der Strasse, da kann man das vielleicht einfach durchspielen. Mit den Problemen, die uns heutzutage beschäftigen, ist es nicht gleichermassen einfach zu sagen, was ist dann die Kooperation, wie lässt diese Kooperation, das Problem, das sich in dieser Kooperation gibt, dieses Miteinanderleben, dieses zwischenmenschliche Zusammenleben, wie lässt sich das am besten steuern. Also sozusagen, die Konsequenzen in einem Staat, in dem wir sind, wo es viele komplexe Interaktionen gibt, da ist es nicht gleichmässig einfach, wie wir diese Verursachung zuschreiben können. Aber Öffentlichkeit könnte man sagen, ohne das zu übertreiben mit der Problematik, Öffentlichkeit könnte man sagen, ohne das zu übertreiben mit der Problematik, Öffentlichkeit ist da, wo wir gemeinsam versuchen, Kooperationsprobleme zu lösen. Das ist eine zweite Antwort darauf, was Öffentlichkeit ist. Eine dritte Antwort ist, könnte man sagen, weit bescheidener. Das ist die Antwort unter anderem des späten Habermas in Faktizität und Geltung, wenn Sie es nachschlagen wollen. Der sagt Öffentlichkeit, das wäre vielleicht auch bei Niklas Luhmann so, Öffentlichkeit als Korrigierung des politischen Systems. Also wir haben ein politisches System, wir wählen Volksvertreter, wir wählen ein Parlament, das wird das Parlament wählt einen Bundeskanzler, wir wählen Bürgermeister und so weiter. Und dieses politische System funktioniert mal so. Mal besser, mal schlechter. Es ist nun mal so, demokratisch legitimiert. Wozu dient jetzt nun die Öffentlichkeit? Die Öffentlichkeit dient dazu, einerseits den Regierenden auf die Finger zu schauen und zu sagen, Moment, so geht es aber nicht, das ist ein Skandal, jemand hat Gelder veruntreut oder was auch immer, schlecht gewirtschaftet, hat was auch immer, seine Macht missbraucht. Dafür dient die Öffentlichkeit, also öffentliche Meinung, um aufmerksam zu machen, wo ein Missbrauch passiert. Und die andere Funktion der Öffentlichkeit ist, gewisse Themen, die die Bürger und Bürgerinnen beschäftigen, auf die Tagesordnung zu setzen. Zu sagen, Moment, wir haben hier ein Problem. Wir haben, ich weiss jetzt nicht, in einer kommunalen Politik, wir haben jetzt hier nicht genug Platz für Kinder zum Spielen. Wir brauchen einen Spielplatz. Und wir organisieren uns zusammen mit der Zivilgesellschaft, wir gründen einen Verein zur Errichtung eines Kinderspielplatzes und schreiben einen Brief am Bürgermeister und protestieren lautstark, dass wir diesen Kinderspielplatz brauchen. Also Öffentlichkeit als Ort, einerseits der Kritik und Überprüfung der politischen Akteure, Politikerinnen und Politiker und andererseits die Funktion der Öffentlichkeit als Themensetzung, Agendasetzung. Das sind die Themen, die uns wichtig sind und wir bringen das der Öffentlichkeit zu Bewusstsein. Fridays for Future, die die Öffentlichkeit in Beschlag nehmen und sagen, so, Klimawandel, da muss gehandelt werden. Wir machen jetzt Kampagnen, wir machen Demonstrationen und so weiter und so fort. Wir wollen ein Thema auf die Tagesordnung setzen. Das ist auch Öffentlichkeit. Das heisst, wir haben sozusagen drei Verständnisse von Öffentlichkeit und ich würde jetzt nicht sagen, die schliessen einander aus. Ich würde nicht sagen, das eine geht nur ohne, sondern es sind drei Perspektiven darauf, was Öffentlichkeit ist. Wobei sozusagen das zweite Verständnis von John Dewey ja umfassender ist. Nämlich sozusagen, Öffentlichkeit versucht, im ganzen jenseits politischen System die Probleme zu lösen, die Menschen miteinander haben. Das ist sozusagen mein erster Punkt, was ist denn Öffentlichkeit? Nun sind diese Modelle und diese Beispiele, die ich Ihnen gebracht habe, sehr stark geschuldet der Entwicklung der Öffentlichkeit im Bürgertum des 17. und 18. Jahrhunderts, Salon-Tischgesellschaften bei Habermas und so weiter. Und nun sind wir in einer Gesellschaft, die anders funktioniert. Wir leben in einem Staat mit acht Millionen Einwohnern, in einer Stadt mit einigen hunderttausend Einwohnern und so weiter und so fort. Und da kann man nicht einfach nur sich zusammensetzen und wenn eine Bäckerei zu viel Lärm macht, das einfach lösen. Oder sehr häufig geht so eine einfache Lösung nicht. Also wir haben es nicht mehr damit zu tun, bis eine schlechte Auflösung, in einem Salon zu sitzen, wo nur ganz wenige Leute Platz haben. Und da lässt sich die Öffentlichkeit des 21. Jahrhunderts nicht organisieren. Sie werden ja gehört haben, ich glaube, das ist auch in meine Vorstellung gekommen, ich bin ja Schweizer, zwar nicht aus dem Kanton Glarus, aber das ist sozusagen ein Beispiel aus dem politischen Leben der Schweiz, das es fast nicht mehr gibt, die Landsgemeinde im Glarus, wo alle Bürger und Bürgerinnen sich versammeln und auf dem Marktplatz und die politischen Entscheidungen miteinander durch das Heben des Degens, mutig in einem Stimmzettel, klären. Also sozusagen diese Formen der Öffentlichkeit, wo wir alle zusammenkommen und alle zusammen entscheiden, die sind uns nicht mehr gleichermassen möglich. Was sind also die Bedingungen der modernen Öffentlichkeit? Ich glaube, wir haben Kooperationsprobleme mit unklaren Kausalitäten. Das ist das, was ich vorhin Ihnen versucht habe zu sagen. die Flüchtlingswelle 2015 uns anschauen, wenn wir uns die Klimaerwärmung anschauen, wenn wir uns Fragen von den richtigen Massnahmen zum Coronavirus anschauen, wenn wir uns anschauen, wie Finanzkapitalismus gezähmt werden kann usw. Bei all diesen Beispielen ist es vollkommen unklar, was genau das Problem ist. Ist es überhaupt ein Problem? Ist es kein Problem? Da gibt es einen grossen Streit darüber. Also bei vielen diesen Dingen. Was genau ist das Problem? Worin besteht das Problem? Das heisst, Öffentlichkeit ist ein intellektuelles Problem insofern, weil wir uns unklar darüber sind, was ist genau das Problem? Und wenn wir wissen, was das Problem ist, was sind denn die Ursachen für dieses Problem? Das heisst, wir haben es in der modernen Gesellschaft mit sehr vielen Themen zu tun, die diese Natur haben, wo wir uns gar nicht darüber verständigen, was das Problem ist und uns auch nicht darüber verständigen, wenn wir uns über das Problem verständigt haben, was die Ursachen dieses Problem ist. Ich glaube, ein zweiter Punkt in einer modernen Öffentlichkeit ist, dass die öffentliche Meinungs- und Willensbildung halt komplexer ist. Wie bildet sich denn die öffentliche Meinung in einem Nationalstaat? Das ist nicht gleichmässig, dass man sich halt im Salon zusammensetzt, ums Feuer herum und miteinander diskutiert und am Schluss haben die zehn Leute, die da sind, eine gemeinsame Meinung. Oder nicht eine gemeinsame Meinung, aber sie können sich verständigen auf einen Dissens oder einen Konsens oder was auch immer. Das Gleiche ist bei der Landsgemeinde, die ich Ihnen an die Wand projiziert habe. Das geht vielleicht auch nicht gleich. Da ging es vielleicht auch noch einfacher. Zumal sozusagen alle im gleichen Tal, dem gleichen Kanton wohnen. Aber wir haben es mit einer pluralistischen Gesellschaft, wo Menschen zum Teil in Großstädten wohnen, zum Teil auf dem Land wohnen, zum Teil Migrationshintergrund haben, nicht Migrationshintergrund, ganz unterschiedliche Bildungsgrade haben, ganz unterschiedliche Lebenswelten haben, ganz unterschiedliche Berufe ergriffen haben und so weiter und so fort, mit einem ganz schwierigeren Prozess zu tun, der öffentlichen Meinungs- und Willensbildung. Der dritte Punkt, eine der Bedingungen der Öffentlichkeit in der modernen, also der Bedingungen moderner Öffentlichkeiten ist, darauf werde ich noch verstärkt eingehen, die Art und Weise, wie Informationen vermittelt werden und wie Meinungsbildung passiert durch die Massenmedien. Wir können uns eben nicht mehr zusammensetzen in einem Saal der Volkshochschule und sagen so, in der grossen Öffentlichkeit, so, jetzt haben wir ein Problem und wir lösen das zusammen, sondern wir müssen das vermittelt über Massenmedien machen, über Zeitungen, über Radio, über Fernsehen, über die Social Media und so weiter und so fort. Darauf werde ich noch gesondert eingehen, aber ich glaube, das ist sozusagen ein Wesensmerkmal einer modernen Öffentlichkeit. Schliesslich, glaube ich, einemerkmal einer modernen Öffentlichkeit. Schliesslich glaube ich, eine Bedingung der modernen Öffentlichkeit ist eine Veränderung der Art und Weise, wie Öffentlichkeit und Privatheit funktioniert. Lange, also die ganze Geschichte der Öffentlichkeit im 18. und 19. Jahrhundert hat eingeklagt, dass Dinge öffentlich sein sollen, dass Parlamentsverhandlungen öffentlich sein sollen, dasslagt, dass Dinge öffentlich sein sollen, dass Parlamentsverhandlungen öffentlich sein sollen, dass Gerichtsverhandlungen öffentlich sein sollen. Also diese starke Forderung, alles soll öffentlich stattfinden. Und wenn alles öffentlich stattfindet, dann wissen wir, was passiert und haben viel besseren Zugang der Kontrolle und können mit der öffentlichen Meinung das Beste beeinflussen. Und jetzt würde man sagen, vielleicht ist es bei gewissen Dingen gar nicht so schlecht, dass die nicht öffentlich passieren. Also sozusagen, wir haben vielleicht eine ganz kurze Anekdote dazu, im Kontext eines Forschungsprojekts, wo wir die sogenannte Genschere diskutiert haben, mit einem Expertenworkshop das gemacht und haben Befürwortung Gegner von so genetischen Eingriffen zusammengebracht. Und wenn das alles öffentlich gewesen wäre, hätten sie sich nie getraut, so differenziert zueinander zu positionieren. Wenn da ein Kamerad dabei gewesen wäre, wenn da eine Radiostation dabei gewesen wäre, dass alles in den Zeitungen abgedruckt werden, dann hätten sie an ihren Positionen festgehalten. Das heisst, es hätte nicht diese Form des Diskurses gegeben, die dadurch gegeben wurde, dass es eben vertraulich war, dass es eben nicht öffentlich war. Also vielleicht ist es durchaus sinnvoll, dass es auch Momente gibt, wo Sachen nicht öffentlich verhandelt werden. Also jemand, der sagt, alles muss transparent sein, da gibt es möglicherweise gewisse Dinge, die dann nicht möglich sind, wenn alles öffentlich ist. Aber das ist sozusagen nochmal ein Aspekt. Das Gleiche gilt bei Gerichtsprozessen beispielsweise. Es muss durchaus aus Persönlichkeitsgründen sinnvoll sein können, dass gewisse Teile eben nicht öffentlich stattfinden. Sonst wird es umso mehr skandalisiert und dann in der Kronenzeitung und in Ö24 usw. abgedruckt. Gut, ich komme zum dritten Punkt, Wandel der Öffentlichkeit. Punkt, Wandel der Öffentlichkeit. Walter Lippmann hat vor 100 Jahren, ziemlich genau 100 Jahren, ein maßgebliches Buch geschrieben, mit dem Titel Public Opinion. Und er hat die Frage gestellt, woher wissen wir denn, was wir wissen? Also, woher wissen wir denn die Dinge, die wir wissen, wenn sie uns nicht unmittelbar den Sinnen zugänglich sind? Also wenn wir es nicht unmittelbar sehen und unmittelbar hören. Woher wissen wir, dass der amerikanische Präsidentschaftswahlkampf stattfindet im Moment? Woher wissen wir über die Klimaerwärmung? Woher wissen wir über den Bürgerkrieg in Syrien beispielsweise. Woher wissen wir all diese Sachen? Also wir wissen sehr wenig aus direkter Erfahrung. Das, was wir sehen und das, was wir hören, unmittelbar. Aber das beschränkt sich vermutlich auf den Ort, wo wir gerade leben oder wo wir vielleicht mal hingereist sind, aber dann auch nur sehr selektiv. nur sehr selektiv. Und die Antwort von Walter Lippmann von 100 Jahren ist, wir wissen es aus der Zeitung. Das ist sozusagen der Ort, wo wir all unser Weltwissen hier haben. Und sonst verlassen wir uns sozusagen mehr oder weniger blind auf die Zeitungen, die wir lesen. Und daher wissen wir über all die Dinge Bescheid, über die wir nicht mit unseren Sinnen, vom Sehen und vom Hören das unmittelbar wissen. Und deswegen sagt zum Beispiel Herbert Brandl, der ehemalige Herausgeber oder immer noch Herausgeber der Süddeutschen Zeitung, Zeitungen sind das Brot der Demokratie. Weil wie könnten wir uns in einer Massengesellschaft oder einer grossen Gesellschaft, einer grossräumigen Gesellschaft, wo wir nur sehr wenig mit unseren eigenen Sinnen wahrnehmen, verständigen, wenn wir nicht informiert werden würden über die Zeitung. Aus der Zeitung wissen wir, was im ganzen Land passiert, was die Themen sind, die wichtig sind für die anderen Menschen, nicht nur für uns, sondern auch für uns. In der Zeitung ist der Ort, wo wir einander kritisieren können, wo wir einen Leserbrief schreiben können und sagen, da sind wir aber nicht einverstanden. In der Zeitung werden die Regierungen, wird von den Regierenden Rechenschaft verlangt, ein Ort der Kritik. Das heisst, die Zeitung ist die Diskussionsgrundlage all unseren gemeinsamen Handelns. Kurz, die Zeitung ist sozusagen die Öffentlichkeit, könnte man sagen. So mindestens die Perspektive von Walter Lippmann vor 100 Jahren. Die Frage, woher wissen wir denn, was wir über die Welt wissen? Wenn wir es nicht unmittelbar gesehen haben oder gehört haben, dann wissen wir es eben aus der Zeitung. Dabei hat die Zeitung, oder mindestens das, was wir aus der Zeitung wissen, ganz viele Einschränkungen. Sehr vieles, das wir aus der Zeitung wissen, müssen wir Vorsicht geniessen. Was sind nun die Einschränkungen dieses Wissens? Einerseits auf der Seite des Rezipienten, also des Zeitungslesers. Der hat nur eine beschränkte Zeit. Walter Lippmann macht irgendwie empirische Studien und zeigt nach, dass der durchschnittliche Bürger etwa 20 Minuten pro Tag mit Zeitung lesen verbringt. Was können wir in 20 Minuten über die Welt dann in Erfahrung bringen? Sehr wenig, also wenig Zeit. Wir haben ein begrenztes Wissen. Das heisst, wir kennen uns vielleicht aus, mehr oder weniger mit dem Ort, wo wir drin wohnen, oder dem Land, in dem wir wohnen, vielleicht noch ein bisschen darüber hinaus, aber wir haben sehr beschränktes Wissen darüber. Das heißt, es gibt Grenzen dieses Wissens beim Rezipienten. Es gibt Grenzen des Wissens beim Sender, also bei der Zeitung selber. Die Zeitung muss erstens mal überleben. Also wenn sie keine Anzeigenkunden mehr hat, die Werbung platzieren und wenn sie keine Leser haben und Leserinnen haben, die die Zeitung kaufen, dann gibt es keine Zeitung mehr. Die Zeitung muss dafür sorgen, dass das, was sie abdruckt, von Interesse ist. Und zwar von Interesse einerseits für die Leserinnen und Leser, die die Zeitung kaufen und von Interesse für. Und zwar von Interesse einerseits für die Leserinnen und Leser, die die Zeitung kaufen, und von Interesse für die Anzeigekunden, die bereit sind, Anzeigen zu schaffen, um diese Öffentlichkeit zu haben. Aber das Wissen hat in der Zeitung noch viel stärkere Grenzen durch die Art und Weise, wie die Korrespondenten der Zeitung platziert sind. Und Walter Lippen beschreibt recht umfangreich, wie das passiert, dass eine Zeitung entscheidet, naja, wir können das soziale Leben nicht vom Anfang bis zum Ende beobachten, sondern wir platzieren einen Korrespondenten bei der Polizeistation, einem Gerichtsgebäude und dem anderen beim Gemeindeamt zum Beispiel. Und da passieren die entscheidenden Dinge. Also wenn es einen Unfall gibt, dann weiss die Polizei darüber Bescheid. Das heisst, der Korrespondent kann darüber berichten. Aber alles, was davor passiert, kann sozusagen nicht berichtet werden. Das heisst sozusagen, da gibt es eine Selektion der Informationen, die berichtet werden. Und schliesslich hat dieses Wissen Grenzen im Transfer, nämlich in der Art und Weise, wie das übersetzt wird und den Stereotypen, die gebraucht werden. Das Beispiel ist sozusagen, wie wird denn eine Diskussion im russischen Parlament in einer amerikanischen Regionalzeitung dargestellt. Wir haben möglicherweise eine Diskussion, die stattfindet, da gibt es eine Agenturmeldung daraus, diese Agenturmeldung wird übersetzt und die wird nochmal aufbereitet in der Regionalzeitung. Das heisst, es ist eine mannigfaltige Übersetzungsprozesse und vom ursprünglichen Diskurs, von ursprünglich dem, was sozusagen verhandelt worden ist, bleibt noch wenig davon übrig. Das heisst, dieses Wissen hat enge Grenzen und da könnte man nochmal sagen, hinzu kommt noch, worüber wir berichten und worüber wir nicht berichten. Sie kennen Diskussionen, die vor allem in Deutschland aufgeflammt sind über Lügenpresse und so weiter von Pegida und so fort. Und dann wurde in diesem Kontext auch gesagt, es wäre keine Lügenpresse, aber eine Lückenpresse. Natürlich ist eine Presse so, dass sie gewisse Dinge berichtet und gewisse Dinge nicht berichtet. Kann gar nicht anders sein, kann nicht die ganze Realität abbilden, sondern es müssen entscheidende, wichtige Ereignisse von nicht wichtigen unterschieden werden. Das ist die Funktion von Zeitungsredakteuren. Das heißt, wir haben es hier schon im Kontext der Zeitung, schon mit der Frage, woher wissen wir über die Welt Bescheid, vor 100 Jahren mit Begrenzungen zu tun. Auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Sowohl beim Rezipienten, als auch beim Sender, als auch im Transfer. Nun spielt sozusagen die Art und Weise, und das wollte ich Ihnen mindestens in diesen zwei Zitaten noch kurz zeigen, spielt es ja eine ganz grosse Rolle, wie die mediale Umfeld ist, zur Art und Weise, wie die Demokratie ist. Und Thomas Carlyle, von John Dewey zitiert, hat sehr schön formuliert, ob es richtig ist, so Art und Weise, wie die Demokratie ist. Und Thomas Carlyle, von John Dewey zitiert, hat sehr schön formuliert, ob es richtig ist oder nicht, ist eine andere Frage, man erfindet die Druckerpresse und die Demokratie ist unvermeidlich. Das heisst, dadurch, dass viel gedruckt werden kann, dass Zeitungen gedruckt werden können, dass die Menschen sich informieren können, werden sie mündig, fordern ein und wir haben es letztendlich mit einer Demokratie zu tun. Das würde man kritisch betrachten, aber sozusagen interessant ist das Ganze dann auch aus dem, was John Dewey daraus macht. Man erfindet die Eisenbahn, den Telegrafen, die Massenproduktion, die Konzentration der Bevölkerung in städtischen Zentren und eine gewisse Form demokratischen Regierens ist aller Erfahrung nach unausweichlich. John Dewey deutlich vorsichtiger, aber die Art und Weise, wie wir leben, wie wir miteinander kommunizieren, telegraphen, wie schnell Kommunikation möglich ist, die Druckerpresse, die Form der Verbreitung von Informationen, all das hat einen Einfluss darauf, in welcher Form von Demokratie wir miteinander leben. Gut, ich bin beim Wandel der Öffentlichkeit und habe ja diese Wandel der Öffentlichkeit mit der Zeitung angefangen, um zu sagen, von wo kommen wir denn her, wenn wir die Öffentlichkeit he habe ja diese Wandleröffentlichkeit mit der Zeitung angefangen, um zu sagen, von wo kommen wir denn her, wenn wir die Öffentlichkeit heutzutage anschauen? Und heute haben wir ja jetzt nicht nur noch die Zeitung, also die Frage, die Walter Lippmann vor 100 Jahren einfach beantworten konnte und sagen, wir wissen über die Welt Bescheid, indem wir Zeitung lesen, können wir heutzutage ja nicht mehr so sagen. Wir wissen aus einer Vielzahl von traditionellen, unterschiedlichen Massenmedien Bescheid über Zeitung, über Radio, über Fernsehen und aus den neueren Internet-basierten Social Media, die uns unsere Welt oder die Welt zugänglich machen. Das heisst, wir haben eine Information von one too many, also ein Sender, viele Empfänger im Kontexten. Grundsätzlich, technologisch möglich. Wie dann sozusagen Diskurse passieren, ist nochmal eine andere Frage. Wir haben in dieser medialen Umgebung es zu tun mit einer Verlagerung von der Literalität zu einer sekundären oder Oralität. Vor 100 Jahren war es die Zeitung. Das heißt, vor 100 Jahren war es die Zeitung. Das heißt, wir haben Texte gelesen. Es waren keine Bilder oder wenig Bilder, die da drin waren. Und wenn wir uns darüber aufgeregt haben, dann mussten wir uns wieder hinsetzen und einen Lesebericht schreiben und den zur Post bringen. Und die Zeitung hat dann entschieden, ob dieser Lesebericht abgedruckt wird. Mittlerweile ist es anders. Wenn mich etwas stört, dann kann ich schnell auf Twitter oder Facebook irgendwas posten, sozusagen in der Art und Weise, wie ich in einem Vortrag dem Vortragenden sage, das stimmt doch gar nicht. Im Affekt. Plötzlich. Da gibt es keine Verlagerung mehr. Da gibt es keine Zeit, die dazwischenliegt. Da gibt es keine Übersetzung vom Denken ins Schreiben, sondern es ist sozusagen sekundäre Oralität, das heisst, ich schreibe so, wie ich gerade möglicherweise sprechen würde. So funktionieren weitgehend E-Mails, so funktionieren die Social Media. Was wir auch haben in der veränderten medialen Umgebung ist eine objektive Ordnung, die in Raum und Zeit beschränkt wird, wird abgelöst durch ein personalisiertes Feed, könnte man sagen. Das grundsätzlich grenzenlos ist. Also wenn ich sowohl bei Google eine Information suche, Google News oder so, als auch wenn ich bei Twitter schaue, was passiert in der Welt oder Facebook passiert, dann kriege ich laute Informationen. Und diese Informationen sind grundsätzlich endlos und grenzenlos, nicht begrenzt. Das ist ein grosser Unterschied zu dem, wie traditionelle Medien Informationen präsentieren. Wenn Sie eine Zeitung aufschlagen, das gilt übrigens interessanterweise bei diesem Feed, auch wenn Sie online eine Zeitung aufschlagen, wo Sie nicht wissen, was ist sozusagen zwischen den beiden Zeitungsdeckel, zwischen dem Anfang und Ende. Sowohl die Zeitung als auch die Hauptnachrichten im Fernsehen oder sonstige Nachrichten im Fernsehen, also im Radio, haben den Anspruch, alles, was relevant ist, in einer beschränkten Zeit, in einem beschränkten Raum zu präsentieren, klar strukturiert. Sie wissen, wann Zeit im Bild anfängt und wann es aufhört, ist im Fernsehprogramm vermerkt. Sie wissen, dass sozusagen in diesem Kontext eine gewisse Struktur ist und Sie wissen, da steht der Anspruch, alles, was relevant ist für einen typischen Zuseher, Zuseherin in Österreich, wird hier abgehandelt. Sie kriegen einen Überblick über das, was relevant ist für einen typischen Zuseher, Zuseherin in Österreich, wird hier abgehandelt. Sie kriegen einen Überblick über das, was aus redaktioneller Rücksicht wichtig ist. Das haben Sie nicht, wenn Sie sich online informieren. Sowohl, das kann eine traditionelle Zeitung online sein, das kann aber auch sein, dass Sie eben sozusagen über Social Media sich informieren. Zeitung online sein, das kann aber auch sein, dass sie eben sozusagen über Social Media sich informieren. Das heisst, eine mutmassig objektive Ordnung, also eine Ordnung, die immer auch von Redakteuren und Redakteurinnen kuratiert worden ist, wird abgelöst durch ein Feld, wo sie sich selber orientieren müssen. Wie wichtig ist denn das? Was ihnen zuerst gerade präsentiert wird, wenn sie Ihren Computer aufmachen oder Ihren Social Media Account aufmachen, das weiss man ja nicht, wie wichtig das ist. Das hat offenbar aus irgendwelchen algorithmischen Gründen eine Bedeutung, dass ich das gleich bekomme oder derjenige, der das aufmacht, aber das hat nicht den gleichen Objektivitätsanspruch, wie das in den Hauptnachrichten beim Radio oder Fernsehen oder der Zeitung ist. Das heisst auch, das veränderte mediale Umgebung ist geprägt durch eine Verschwimmung oder Vermischung der Grenzen zwischen privaten und öffentlichen Äusserungen. Denken Sie an den Akt des Veröffentlichens. Ich habe das vielfach jetzt mit dem Leseprief schon charakterisiert, der sozusagen ein bewusster Akt des Veröffentlichens voraussetzt. Das gilt, dasselbe haben Sie nicht in den Social Media, wo Dinge schnell, umstandslos, mit zwei, drei Klicks veröffentlicht werden können. Nur so kann ein amerikanischer Präsident mit Impuls und im Affekt Sachen ständig veröffentlichen. Das wäre ihm vor den Social Media nicht gleichermassen möglich gewesen. Das heisst, wir haben eine Verschwimmung von dem, was früher privat war und öffentlich war. von dem, was früher privat war und öffentlich war. Wir haben sozusagen eine grosse Melange, ein grosses Gemenge zwischen ehemals privaten und öffentlichen Äusserungen. Und das bringt mit sich eine Tendenz, Kurt Ibenhoff hat das sehr schön, ein verstorbener Schweizer Soziologe, formuliert. Wir haben in der Öffentlichkeit eine Tendenz zu Moralisierung, zu Personalisierung, zur Skandalisierung und zur Emotionalisierung. Also Personalisierung, es wird nicht mehr gefragt, was sind denn die strukturellen Probleme, sondern wir haben die eine Person, die diesen Grenzübertritt gemacht hat, die sich nicht richtig verhandelt hat. Wir machen es an der Person fest und dieser Person, sagen wir, das ist ein moralisches Fehlverhalten. Wir fragen nicht mehr so stark nach den Strukturen. Wir versuchen das sozusagen emotional zu machen. So, sozusagen, da wird das nächste Schwein durchs Dorf gejagt und schon zwei Tage später spielt es keine Rolle mehr. Kommt was anderes, das hochgespült wird. Die ganzen Shitstorms und so funktionieren nach diesem Modell, dass Nachrichten, die eigentlich komplex sind, personalisiert wird. Da gibt es irgendjemand, der sich was zu Schulden kommen lassen hat. Das wird so stark moralisch stark gemacht und es wird sozusagen ein Skandal daraus gemacht. Das ist sehr stark, also wenn Sie viele der Boulevardzeitungen anschauen, aber auch vieles der Medien anschauen, die in den Social Media passieren, dann funktionieren die nach diesen Gesichtspunkten der Moralisierung, der Personalisierung, der Skandalisierung und der Emotionalisierung. Das ist also das veränderte mediale Umfeld. Was sind dann nun die Herausforderungen? Damit sind sozusagen auch schon angesprochen, der Punkt vier, die Herausforderungen für die Öffentlichkeit. Ich möchte vielleicht noch einmal zurückgehen auf zwei grosse Medienteoretiker, nicht so stark Medienteoretiker, aber sozusagen öffentliche Intellektuelle, die eigentlich im Kontext von Radio und Fernsehen schon eine Kritik geübt haben, wo man sich jetzt dann fragen könnte, haben wir jetzt nicht alles, was wir brauchen, was wir uns immer gewünscht haben, dass nämlich wir nicht nur passive Empfänger von Nachrichten sind, sondern aktiv an der Zirkulation der Nachrichten mit uns beteiligen können. Bertolt Brecht hat in der Radiotheorie in den späten 20er Jahren Folgendes gesagt, der Rundfunk wäre der denkbar grossartigste Kommunikationsapparat des öffentlichen Lebens. Ein ungeheures Kanalsystem, das heisst, er wäre es, wenn er es verstände, nicht nur auszusenden, sondern auch zu empfangen. Also könnt ihr sagen, genau das ist doch Realität geworden. Also wir können bei unseren, die Art und Weise, wie wir das Internet über Social Media nutzen, ist jeder sozusagen auch nicht nur ein Empfänger von Nachrichten, sondern kann auch ein Sender werden und kann das auch zurückspielen, kann auch den Radio kritisieren und so weiter und so fort. Und Hans Magnus Enzensberger in einem Baukasten zu einer Theorie der Medien sagt sozusagen als utopisches Potenzial der Medien in der Kritik des damaligen Fernsehens, dezentralisierte Programme, jeder Empfänger ein potenzieller Sender, Mobilisierung der Massen, Interaktion der Teilnehmer, Feedback, politischer Lernprozess, kollektive Produktion, gesellschaftliche Kontrolle durch Selbstorganisation. Jetzt könnte man sagen, ist nicht vieles davon, was Hans Magnus Enzensberger als Utopie, als Ideal in den 70er Jahren, als er vor genau 50 Jahren geschrieben hat, nun Realität geworden. vor genau 50 Jahren geschrieben hat, nun Realität geworden. Dezentrierte Programme. Jeder kann sein eigenes Programm machen. Mit einem Blog oder so. Jeder Empfänger ist ein potenzieller Sender. Jeder kann das sagen, was er zu sagen hat. Die Massen können mobilisiert werden durch Social Media, durch irgendwelche Kampagnen, die online gemacht werden. Die Teilnehmenden können miteinander interagieren. Es gibt Feedback-Strukturen und so weiter. Politischer Lernprozess, alles Realität geworden, kann man sagen. Also, Frage, nochmal zurück, herausfordernde Wirflinge, wo ist denn das Problem überhaupt? Drei Autoren, dreimal ein Problem oder drei Probleme oder ein ähnliches Problem. Nikolaus Negroponte, einer der ersten Visionären des Internets zu einer Zeit, als das Internet noch voll von Utopien war, schreibt in Being Digital Mitte 90er, also vor 25 Jahren, eine Utopie und er nennt das The Daily Me. Das tägliche Ich selber, könnte man sagen. Und The Daily Me ist so etwas wie The Daily News oder The Daily Star oder The Daily Mirror, also sozusagen der typische Name für eine englischsprachige Tageszeitung. Nun ist es doch ärgerlich, wenn man eine Zeitung kauft, so argumentiert Nikolaus Negroponte, dass wir eine Tageszeitung lesen, dass uns doch nur irgendwie, weiss nicht, die Aussenpolitik und die Kultur interessiert oder nur die Sport und die Wirtschaft und wir kaufen die ganze Zeitung und schmeissen alles andere weg. Es wäre doch viel toller, wenn wir eine Zeitung hätten, die nur das druckt und nur über das berichtet, was uns auch wirklich interessiert. Und indem wir, so Nikolaus Negroponte, noch sozusagen in der Anfangszeit des Internets unsere Präferenzen eingeben, noch manuell, und sagen, uns interessiert Sport, aber wirklich nur diese beiden Sportarten und nur diese Vereine, und interessiert Kultur, aber nur wirklich, was im Theater passiert in Wien, und uns interessiert Politik, aber dann wirklich nur Schweizer Politik. Und aus diesen Informationen, die wir abgeben, wird dann eine Zeitung produziert, die auf uns zugeschnitten ist. Und Negroponte überlegt sich das noch, das ist noch ganz analog, das wird dann sozusagen in Form eines Faxes ausgedruckt und wird uns jeden Morgen in der Früh geliefert oder abgedruckt und wird uns jeden Morgen in der Früh geliefert oder abgedruckt und so weiter. Und wenn wir diese, und man sieht das sozusagen als Ideal, man muss sich nicht mehr durchqueren durch all das Zeug, das einem nicht interessiert, sondern kriegt nur noch das, was einem interessiert. Und jetzt könnte man sagen, gerade das ist Realität geworden, trotzdem ist das, was Realität geworden ist, offenbar ein Problem. Oder scheint es ein Problem zu sein. Aus was für Gründen? Und da kommen die beiden anderen Autoren ins Spiel, nämlich Karl Sandstein mit seinem Buch Republic.com, das mehrfach Fortsetzungsbücher gefunden hat, wie Hashtag Republic, das, glaube ich, letztes oder vorletztes Jahr erschienen ist. Und der beschreibt schon in seinem ersten Buch, Republic.com, das Problem einer Radikalisierung durch ein fragmentiertes Diskursuniversum. Das heisst, wenn wir Gruppen haben, die nur unter sich miteinander reden, dann neigen die dazu, und das hat er empirisch überprüft anhand von Gruppendiskussionen, dann neigen die dazu, immer radikalere Ansichten zu vertreten. Er macht das fest an den typischen amerikanischen Diskussionen über Waffenbesitz und Abtreibung und sagt also, wir setzen nur die Abtreibungsgegen zusammen und nur die Abtreibungsbefürworter und wir werden bekommen viel, viel radikalere Meinungen, als wenn die miteinander reden. Das Gleiche gilt beim Waffenbesitz. Wir setzen die Waffengegner, die Gegner des Waffenbesitzes und die Befürworter des Waffenbesitzes zusammen. Und was wir bekommen werden, ist, wir werden immer radikalere Ansichten haben. Und das ist das, was im Internet passiert. Dadurch, dass wir nur noch personalisierte Informationen bekommen, passiert eine Fragmentierung und eine Radikalisierung. Buch mit Jane Jacobs, die in den frühen 60er, 1961, das Buch geschrieben, The Death and Life of Great American Cities. Also der Tod und das Leben grosser amerikanischer Städte. Und sie beschreibt da, welche vitale Funktion die Gehsteige für die Stadt haben. Die Gehsteige, wo Vertrauen, wo Sicherheit passiert, wo man Kontakt hat mit anderen Leuten. Und dadurch, dass man Kontakt mit anderen Leuten hat, wird Vertrauen geschaffen. Ich tausche mich aus. Ich werde auch konfrontiert mit anderen Meinungen. Und wenn wir diese Gehsteige nicht mehr haben, wenn wir diese Form von zufälligen sozialen Interaktionen nicht mehr haben, wo wir auch konfrontiert werden mit Meinungen von Andersdenkenden, dann fragmentiert es und wir neigen dazu, radikalere Ansichten zu vertreten. Und das hat sozusagen dann Elie Pariser in seinem Buch Filterbubble nochmal ganz stark betont, indem er gesagt hat, wir haben das Problem, dass das, was wir im Internet sehen, durch unsere vergangenen Suchanfragen personalisiert wird. Das heisst, wir haben dann das Wegbrechen einer gemeinsamen Welt. Und die Konservativen und die Liberalen oder die ÖVP-Wähler und die Grünen-Wähler, die können jetzt gut miteinander, weil sie in der Regierung, sie verstehen sich mindestens, weil sie in der Regierung zusammen sind, aber die haben nicht mehr die gleiche Welt, die sie als Gesprächsgrundlage haben. Weil derjenige, und das ist sozusagen sein Beispiel, also einer, ich glaube, er hat zwei Freunde gebeten, wenn ich mich richtig erinnere. Sie sollen BP, also British Petrol, oder Beyond Petrol, eingeben. Und der eine hat Informationen bekommen für Aktien, die er kaufen könnte, und der andere Informationen über eine Umweltverschmutzung, die aufgrund von BP ist. Das heisst, wir haben getrennte Diskursuniversum aufgrund vergangener Suchanfragen. Und deswegen fehlt uns die Basis, miteinander zu reden. Das sind die Filterbubbles, die er beschreibt. Pariser vorgestern in Wired erschienen, seinen Vorschlag zu einer Lösung des Problems, zu sagen, wir müssen sozusagen so, wie wir Parklandschaften in der realen Stadt haben, wir müssen Online-Parks schaffen, jenseits der Social-Media-Kanäle, die von Twitter und Facebook und Google usw. besessen werden. Also, public spaces allow us to assemble, to share common experiences and to demonstrate that what might have seemed like individual struggles is actually a result of unjust systems that demand correction. Wir brauchen diese öffentlichen Orte, um miteinander zu reden, um zu schauen, wo drückt denn der Schuh, was sind denn unsere Probleme, während wir sonst alleingelassen werden mit diesen Problemen, können wir in den Parks darüber verständigen. Und da wir jetzt im Kontext von Corona nicht mehr so häufig im Park sind und viel stärker uns in digitalen Public Spaces aufhalten, in digitalen Öffentlichkeiten, brauchen wir auch parkähnliche Landschaften im digitalen Raum. Weil die sozialen Medien und all diese Plattformen der Nachrichtenvermittlung sind nicht dazu designed worden, so schreibt er, als öffentliche Plätze zu fungieren, sondern sind designed worden, um Aufmerksamkeit in Geld umzuwandeln. Das ist sozusagen sein Rat und damit schließe ich sozusagen an, was sozusagen meine Empfehlung ist, oder sozusagen neben all diesen Problemen, die ich jetzt geschildert habe und Herausforderungen geschildert habe, was könnte denn die Lösung sein? Bernhard Perksen hat vor wenigen Jahren ein Buch geschrieben über die, ich glaube, aufgeregte Gesellschaft oder so, und seine Antwort und seine Lösung für das Problem, das wir jetzt im Wandel der Öffentlichkeit haben, ist eine redaktionelle Gesellschaft. Das heißt, dadurch, dass wir alle potenzielle Sender sind, sollten wir uns auch eine Mentalität angewöhnen, antrainieren, dass wir uns selber verhalten wie Redakteureassenmedien, sozusagen Medienbildung, ein Bewusstsein zu bekommen, was wird vermittelt, wie wird das vermittelt in Form der Schule, in Form von sonstigen Weiterbildungen und selber ein Ethos zu kultivieren, dass jeder in einer Gesellschaft ein Redakteur, eine Redakteurin ist. Also die redaktionelle Gesellschaft als Utopie, als Vision, als Ziel der Art und Weise, wie wir alle mit Informationen umgehen sollten. Ich glaube, ein zweiter Punkt ist, dass wir eine Medienförderung oder ein Presseförderung, eine Medienförderung, die sich bewusst ist, was denn die Aufgabe der Massenmedien für die Demokratie ist. Und dass es wichtig ist, ohne, um dieses emphatische Wort von Herbert Brandl wieder ins Feld zu führen, die Zeitung als Brot der Demokratie, ohne diese Formen des Austausches, wissen wir nicht, was sozusagen politisch passiert ist. Wir brauchen Formen des Austausches. Und wir würden dann eine Medienförderung brauchen, die sagt, es ist uns wert in einer Gesellschaft, dass wir Inhalte fördern, die politisch Relevantes verbreiten. Wie das in der analogen Art und Weise wie eine Presseförderung funktioniert. Jedes Land leistet sich ja Informationsverarbeitungsding in Form eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks beispielsweise und auch eine Presseförderung. Nur sollte man das nochmal gezielter und spezieller zurückbinden auf die Art und Weise, wie denn eine Demokratie funktionieren soll. Was denn die Rolle ist, dass alle hinreichend und gut informiert sind. Durchaus im Politischen sehe ich umstritten und schwierig, aber ich glaube, das Umstritten und Schwierige ist Teil der Art und Weise, wie eine Demokratie funktioniert und nicht das Problem. Ich glaube, ein dritter Punkt ist eine Rückbesinnung auf die Funktion der Öffentlichkeit. Ich glaube, die Funktion der Öffentlichkeit ist das Lösen von kooperativen Problemen, wie John Dewey richtig gesagt hat. Und ob sie das einklagen dürfen, da würde ich sagen, schön und gut und man regt sich sehr gerne darüber auf, aber es sind sozusagen kooperative Probleme, die uns natürlich auf der Symbolpolitik wichtig sind, keine Frage, aber sozusagen die Frage ist, was sind denn die unmittelbaren kooperativen Probleme, die uns betreffen. Und da ist es sozusagen auch eine persönliche Bedeutung der Rückbesinnung der Öffentlichkeit auf diese Frage, was sind denn die kooperativen Probleme, die uns beschäftigen. Und ich glaube, das Letzte ist, das ist sozusagen gerne eine Forderung, die ich gerne mache, die Vergesellschaftung von grossen Social-Media-Plattformen. Sie an das Straßensystem oder an die Fernsehen. Es gibt gute Gründe, dass wir sagen, wir haben einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk und nicht nur den Rundfunk in den Händen von privaten Medienmogulen. Und wir gewinnen sehr viel dadurch, dass wir einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk haben und nicht, wie das beispielsweise in den USA ist, wo es so einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht gibt oder nicht in der gleichen Form gibt, wo sozusagen die primäre Form des Rundfunks eben privat ist. Oder denken Sie an Strassen. Also wie wäre das, wenn sozusagen sowohl die Information ist wichtig für eine Demokratie, als auch die Strassen wichtig für eine Demokratie, wenn diese Strassen nicht in öffentlicher Hand wären, sondern in der Hand von einigen wenigen, die sozusagen die eigenen Regeln machen für diese Straßen. Insofern denke ich mir durchaus, ist eine Möglichkeit, was Eliparisa empfohlen hat, nämlich Online-Parks zu schaffen, Räume zu schaffen, wo man sich begegnen kann im digitalen Raum, jenseits dessen, wo unmittelbar Aufmerksamkeit in Geld umgewandelt wird. wo unmittelbar Aufmerksamkeit in Geld umgewandelt wird. Und ein ähnliches Beispiel wäre sozusagen, man sollte hier Räume schaffen, wo man sich begehen kann, jenseits von diesen Kanälen, wo es darum geht, dass es scheinbar öffentliche Räume sind, aber de facto private Räume, wo wenige darüber entscheiden, was für Regeln da gelten. Gut, soviel zu einem Schnelldurchgang durch das, was Öffentlichkeit ist, aus meiner Perspektive, was der Wandel der Öffentlichkeit ist, was gegenwärtig die Herausforderungen sind in der Öffentlichkeit und vielleicht auch einige bescheidene Lösungsansätze. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.