🎵 Es gibt einen Live-Gast jetzt, und zwar Sigrid Ecker. Sigi Ecker als Vertreterin von Radio Froh. Radio Froh ist auch ein nicht kommerzieller Sender aus dem Land der freien Medien, wenn man so will. Sigi Ecker ist dort die Leiterin der Frosine-Redaktion. Hallo. Ja, Sigi, jetzt habe ich nur geschaut, ob du auch schon im Bild bist. Sigi, du bist ja auch so etwas wie ein Urgestein der freien Medien, wenn man so will. Wie lange machst du schon Sendung und was bedeuten die freien Medien für dich? Wie lange ich Sendung mache? Naja, so Urgestein ist es eigentlich, naja, nicht ganz Halbzeit kann man sagen. Also 20 Jahre, gut, gibt es jetzt Radio Froh. Ich bin eingestiegen vor knapp zehn Jahren oder so. Ich habe angefangen mit einem Außenstudio in Ottensheim, einem Radionest sozusagen, das ich gegründet habe und bin dann so über den freien Zugang sozusagen reingewachsen in Radio Froh. Ich habe dann die Kupfsendungen gemacht, die mache ich nach wie vor und bin dann in die Frosin-Redaktion gekommen. Freie Medien sind für mich, also als erstes kommt mir schon nach wie vor immer noch in den Sinn Selbstermächtigung, dieses Wort. Denn im Prinzip kann jede und jeder in den freien Medien tätig werden. Das heißt, das ist schon ein gutes Abbild unserer Gesellschaft, würde ich meinen. Und da sind wir auch sehr bemüht in den freien Medien, das auch so zu tun. Wir sind auch ein Sprachrohr natürlich. Wir haben die Freiheit, gerade aufgrund unseres nicht kommerziellen Status, dass wir marginalisierten Themen, Menschen, Gruppierungen, Minderheiten etc. all diesem hier die Bühne geben und ein Spotlight drauf werfen, auch das ist uns natürlich wichtig. Und wir sind aber auch, würde ich sagen, ein wichtiger und wesentlicher Teil der Medienlandschaft generell. Vielleicht etwas exotisch, auf alle Fälle sicher sehr besonders und speziell, wenn vielleicht auch kleiner, das mag sein, aber für eine Vielfalt, glaube ich, ein sehr wesentlicher Faktor in einer Medienlandschaft. Ich kann natürlich jetzt noch weiter, da könnte ich natürlich lang reden, aber wichtig ist mir noch zu erwähnen, vielleicht auch die Medienkompetenz, das heißt auch freie Medien als Ausbildungszentren, als Experimentierfeld. Ich würde es auch sehen als Experimentierfeld für dieses Schlagwort redaktionelle Gesellschaft. Man könnte ja meinen, in einer Zeit wie dieser, wo alle Menschen freien Internet oder viele Menschen Internetzugang haben und eh publizieren können, wie sie wollen, dass das dann überholt wäre. Nein, würde ich nicht sagen, denn trotz des offenen, niederschwelligen Zugangs gibt es hier eine Art von redaktionellem Zugang und ich denke mir, das kann ein Experimentierfeld oder ist ein Experimentierfeld für all das, was es hier noch zu bewältigen gilt in dieser Demokratisierung des Publizierens und des Medienmachens heutzutags, Stichwort Social Media etc. Ja, nicht nur ein Experimentierfeld, sondern auch eines, wo es sehr viel Learning by Doing und Know-how-Vermittlung gibt und wo man ja quasi auch immer eingebettet ist in einen Kontext und in ein Feedback, in eine Feedback-Schleife und in eine Reflexion und dann nicht irgendwie abdriftet in einen eigenen Channel und links und rechts nichts anderes mehr sieht. Ich glaube, das ist schon ein wichtiger Unterschied zu den Social Media. Sigi, wie geht es euch mit der Pandemie? Wie hat das bei euch ausgeschaut? Wie geht es uns mit der Pandemie? Naja, ich glaube, wir sind in Wirklichkeit, haben wir es viel besser im Vergleich zu vielen anderen Branchen. Erstens mal, wir sind halt förderungabhängig. Das ist oft ein Bummerl. Jetzt in der Pandemie ist es natürlich angenehmer, dass wir nicht jetzt vielleicht von irgendwelchen Werbungen abhängig sind, die nicht geschaltet werden können, weil es den Firmen nicht gut geht oder sonst was. Wir können sehr gut von zu Hause arbeiten. Wir haben natürlich, wir richten uns natürlich nach, wir versuchen sozusagen die Maßnahmen immer bestmöglich umzusetzen. Wir wollen da auch nichts riskieren, aber wir bieten Online-Kurse an, Workshops an, dass die Leute auch wirklich dieses Produzieren von zu Hause aus auch machen. Im Studio ist jetzt zu lange der Lockdown, Leid war halt was untertags schon. Die Möglichkeit, dass man hier produziert mit allen Sicherheitsvorschriften, die notwendig sind. Wir haben ein Konzept gemacht etc. Ich glaube, da sind wir auch der freien Kunst- und Kulturszene generell sehr ähnlich, dass wir das recht gut und recht flexibel hier auch umgesetzt haben. Ja, natürlich sind es Einschränkungen. Natürlich bringt es sozusagen die vielen Online-Talks oder Interviews, die man macht, sind jetzt für das Ohr und teilweise für das Auge vielleicht nicht immer ganz angenehm, aber es soll nichts Schlimmeres passieren, würde ich sagen. schnell umgestellt und gelernt, von zu Hause aus zu produzieren. Das heißt, die Bedeutung dieser Plattformen, die sind ja quasi, das ist ja nicht nur der Sender, sondern das sind ja darüber hinaus auch Technologieplattformen, wo man sehr schnell unterstützt wird, etwas Neues zu machen oder umzudenken. Wie ist das bei Radio Frohe abgelaufen? Ganz schnell war das. Also ich glaube, einerseits sind wir einfach generell ein Hort von flexiblen Menschen. Ich schnell war das. Also ich glaube, einerseits sind wir einfach generell ein Hort von flexiblen Menschen. Ich glaube, das muss man auch sein, wenn man in diesem Bereich tätig ist. Auf der anderen Seite ist es auch so, da kommen wir zum Stichwort Crossmediales produzieren. Wir sind seit Jahren, öffnen wir uns dem und setzen uns damit auseinander und wahrscheinlich ist auch das vielleicht ein kleiner Vorteil, wenn man sich sozusagen über den Tellerrand des Radiosmachens schon länger hinaus bewegt hat, dass dann so Änderungen jetzt vielleicht nicht so abschrecken. Genau, das war ja ein Punkt, den ich dich auch fragen wollte, weil wir haben ja als DorfTV uns durchaus immer bemüht, auch Radio ins Fernsehen zu bringen. Also bevor es das Fernsehen gab, gab es ja die Radios und in Oberösterreich sind wir sehr gut vernetzt und haben da auch immer wieder gemeinsame Experimente gemacht, auch mit dem Freien Radio Freistaat und vor allem auch mit Radio Froda, das ja wirklich sehr nahe ist, also jetzt auch von der geografischen Distanz her, einfach sehr schnell erreichbar ist. Wir haben uns einfach immer zu euch reingestellt und die Frosins gefilmt. Am Anfang gab es da Widerstand. Wie hat sich das mittlerweile entwickelt? Ich weiß nicht. Da war ich noch nicht im Frosin oder in der Frosin-Redaktion. Demgemäß kann ich das mit dem Widerstand nicht so beurteilen. Auf alle Fälle ist es so, dass natürlich alle Veränderungen immer eine gewisse Zeit brauchen. Es gibt Leute, die halt schneller sind mit Veränderungen und das gern mögen und andere, die es halt nicht so gern mögen. Ich glaube, das ist überall so. Grundsätzlich, glaube ich, war Radio Froh, und Radio Froh ist definitiv eine Pionierin, ein Pionier hier unter den freien Medien auch vor allen Dingen, was jetzt dieser Schritt zum großen medialen Produzieren angeht, dieser Schritt zu sagen, okay, Radio machen ist super. Und es gibt auch einen Grund, warum Menschen Radio machen und nicht Fernsehen. Das darf man natürlich nicht unterschätzen. Und deswegen ist diese Auseinandersetzung oder dieser Schritt zum Sagen, ja, okay, wir machen aber trotzdem auch Fernsehen, indem wir Radio machen. Wir lassen die Kamera über unsere Schulter schauen. Das ist sozusagen dieses Konzept, das 2015 begonnen hat, punktuell hier in der Kooperation zwischen Dorf und Froh und das 2017 intensiviert wurde. Wir haben dann eigenes Equipment angeschafft etc. Und jetzt weiß ich nicht mehr, jetzt habe ich den Faden verloren, aber jedenfalls dieses Konzept über die Schulter zu schauen, haben wir uns halt gedacht, dass es Sinn macht, weil das Bild natürlich, das muss man sagen, einen Siegeszug angetreten hat, weil es Reichweite erhöht, weil wir natürlich auch in dem Sinne eine Kooperation haben und alles, was gemeinsam ist, stärkt uns. Ich denke mir, alles, wo wir kooperieren, macht uns stärker und demgemäß soll man das tun. Wie wir das weiterentwickeln können, noch sozusagen diesen Blick über die Schulter, diesen voyeuristischen Blick der Kamera ins Studio und wie man das vielleicht Radio und Video noch stärker fusionieren lassen kann. Darüber denken wir viel nach, auch immer wieder auch in der Redaktion von froh, in der Frosin-Redaktion. Es ist natürlich auch eine Frage von Ressourcen. Das ist immer eine Frage von Ressourcen, ja. Das ist immer unsere gläserne Decke natürlich. Nein, aber das Feine ist ja, glaube ich, dass wir einfach hier vernetzt sind und auch mitsammen experimentieren können, also wirklich auch Dinge ausprobieren. Und teilweise ist es ja schon auch so, dass ihr uns anfragt, könnt ihr die Sendung machen, weil da brauchen wir jetzt mehr Platz und für uns ist das Studio so klein, gerade jetzt auch in Zeiten der Pandemie, wo wir ja doch alle darauf achten, nur das Nötigste zu machen und auch die Abstände einzuhalten. Und teilweise haben wir natürlich auch Radio und Fernsehen parallel gemacht, also eine Live-Sendung, die sowohl auf Radio gestreamt wird. Ich erinnere mich sogar, eine Übertragung von einer Landtagswahl haben wir so gemacht, schon vor vielen Jahren, muss ich jetzt zur Politikredaktion schauen, ich kann mich nicht an das Jahr erinnern, aber da haben wir auch quasi aus dem Landhaus Bild geschickt und im Radio-Frohstudio saß auch jemand und haben so zusammengearbeitet. Das finde ich auch immer sehr fein, wenn wir so experimentieren gemeinsam. Klar, es ist natürlich aufwendig, es ist für alle Seiten ein Aufwand, ein vermehrter, aber ich glaube fest daran, dass es wichtig ist, diese Experimente zu machen, beziehungsweise dann auch zu übernehmen und zu schauen, was geht. Weil, wie gesagt, es ist nicht nur eine Frage von Reichweite, sondern einfach auch von Netzwerk. Gut, Sie geht es schon einmal zur Regie. Wie schaut es aus mit den Videos? Das sind die weiteren Grüße. Ich bedanke mich mal für die ersten Videos von der Black Community, von Bunden Fernsehen Engelwitzdorf und von der In-Viertler Wortklauberei. War das ein Gruß? Die sind auch zu uns gekommen und haben gesagt, sie würden gerne beginnen aufzuzeichnen oder live zu senden. Sie würden gerne beginnen, aufzuzeichnen oder live zu senden. Und mit denen sind wir seit einigen Monaten in Kontakt. Und die schicken jetzt auch immer wieder was. Also im Sinne von Erweiterung des Netzwerkes. Ich schaue zur Regie. Die Regie zeigt mir drei Minuten. Dauert es noch mit den Videos? Okay, Sigi, dann machen wir weiter. Die Frohsine ist ja praktisch das werktägliche Magazin von Radio Froh. Ist sowas wie eine redaktionelle Stunde. Wo sind da die Schwerpunkte aktuell? immer bei uns auf Gleichstellungspolitik, auf Klimapolitik, auf Migrationspolitik. Vor allen Dingen geht es uns natürlich auch die Schnittstelle, den Blick in die Zivilgesellschaft hier stark zu machen. Das machen wir ständig, aber auch die Schnittstellen zu bedienen zwischen Politik, regionaler Politik und Zivilgesellschaft und Expertinnen etc. Wir haben jetzt neu ein Format, Frosin Spezial, wo wir versuchen, wo wir auch mit Radio machen, wieder ein bisschen experimentieren, vor allen Dingen mit Info-Radio machen, also sprich mit einem Infomagazin uns ein bisschen ausprobieren, ein bisschen Richtung Podcast auch gehen, da auch Kooperationen machen etc. Wir haben nach wie vor das Stimmlagenmagazin, auch das ist etwas, das gepflegt werden will und immer im Wachsen begriffen ist, kann man sagen. Es sind jetzt vier Redaktionen, da sind Redaktionen, Inforedaktionen von ganz Österreich, der Freien Radio ist dabei, vier produzieren, nämlich Linz, Graz, Wien und Salzburg, ab und zu Salzkammergut. Und übernehmen tun es, glaube ich, alle und das ist auch eine sehr schöne Kooperation, also dieses Zusammenarbeiten ist einfach ein Anliegen. Es gibt den Welteempfänger nach wie vor, den alteingesessenen schon, der Welteempfänger, wo wir quasi internationale Themen aufgreifen. Das heißt, wir sind lokal, regional verankert, schauen aber natürlich auf die Bundesebene und auch auf die internationale Europaebene. Osteuropa-Schwerpunkt mit unserem Osteuropa-a Magazin, das jetzt nicht mehr ganz regelmäßig ist, aber trotzdem, also das sind so unsere wichtigen Themen. Wir haben jetzt, glaube ich, eh noch mehr eine halbe Minute, das heißt, was ich jetzt noch machen kann, da musst du dir keine Frage mehr einfallen lassen, vielleicht kenne ich das aus, dass das ausreicht, weil wir wünschen euch natürlich alles Gute zu eurem Jubiläum und finden es grandios, dass ihr jetzt hier auch auf der Kunsthune diesen schönen Raum hier bespielt und man sieht, ihr seid gut infrastrukturiert und das finde ich toll und dass wir gut zusammenarbeiten. Super, danke dir Sigi und danke fürs Vorbeischauen. Das war die Vertreterin einer unserer Eigentümerinnen Radio 4. Die Miteigentümerin ist der gemeinnützigen GmbH von DorfTV. Thank you.