Herzlich willkommen an diesem frostig-winterlichen Dienstagabend bei einer weiteren Ausgabe der Senderei der Stachel im Fleisch, hier aus dem wiederum Corona-bedingt provisorischen Studio von DorfTV im sogenannten Wohnzimmer in der Abteilung Zeitbasierte Medien an der Kunstuniversität Linz. Ja, ich habe mir vorgenommen, heute ein Thema zu wählen, das gar nicht genug Beachtung finden kann, denn trotz der doch überwältigenden Corona-Pandemie und ungeachtet der damit auch sehr schwerwiegenden Folgen für Wissenschaft und Bildung hat die österreichische Bundesregierung aus ÖVP und Grünen noch vor dem Jahreswechsel ihre Pläne zu einer Reform des sogenannten Universitätsgesetzes vorgelegt, mit dem sie, wie es heißt, das partnerschaftliche Verhältnis von Studierenden zu den Universitäten auf neue Grundlagen stellen will. Studierenden zu den Universitäten auf neue Grundlagen stellen will. So weit, so unspektakulär, dennoch haben sich sehr schnell jede Menge Proteste sozusagen auf den Straßen eingefunden. Der Widerstand wächst, wenn man so will, von Tag zu Tag mehr. Der Hintergrund ist ganz einfach der, dass da jede Menge Probleme auch in den Details dieser Novellierung stecken, wie etwa der Punkt, dass in Zukunft die Studienleistung auf eine minimale Studienzeit reduziert werden soll, die Senate sollen beschnitten werden und gleichzeitig Direktorate mehr Mitspracherecht bei der Auswahl und bei der Bestimmung der Studienpläne bekommen. Das klingt jetzt sehr fachlich, dennoch steckt da sehr viel dahinter, vor allem nämlich die gar nicht unwesentliche Bedeutung der gesellschaftlichen Auseinandersetzung darum, welchen Stellenwert eigentlich Wissenschaft, universitäre Grundlagen und Bildung auf dem Weg in unsere Wissensgesellschaft haben sollen. Und genau das möchte ich heute diskutieren, eben unter dem Titel Leistungsdruck und Autonomiebeschränkung. Was bedeutet denn die geplante Novelle zum Universitätsgesetz? Ich freue mich sehr dazu, zwei Gäste im Studio begrüßen zu dürfen, nämlich eigentlich die Gastgeberin hier im Wohnzimmer, Brigitte Wasitschek, Professorin hier an der Kunstuniversität Linz und eben Leiterin der Abteilung Zeitbasierte Medien. Wir kennen uns schon lange, auch ist Brigitte Wasitschek ja auch sehr eng verbunden mit DorfTV. In diesem Sinne herzlich willkommen, ich freue mich, dass du heute hier bist, sowie aus Wien gekommen, Philipp Kaloumenos, Architekturstudent an der TU Wien und wie ich denke schon seit einiger Zeit aktivistisch dabei bei einer Bewegung, bei einer Gruppe, die sich nennt Uns Reichts. Wir werden mehr davon erfahren. Philipp, auch du, herzlich willkommen. Ich freue mich, dass wir heute diese spannende Diskussion gemeinsam in Angriff nehmen können. dass wir heute diese spannende Diskussion gemeinsam in Angriff nehmen können. Ja, ich möchte mit dir beginnen, Gitti, und vielleicht eine sehr persönliche Frage stellen, aber sie ist mir wichtig, weil oft werden Pläne für Grundlagengestaltung auch von Wissenschaft, der Universitäten, der Hochschulen, wie auf dem Reißbrett sehr technisch entwickelt. Aber im Grunde genommen lebt ja auch die Universität sehr stark von den Motivationen jener, die hier tätig sind. Und da geht es ja auch immer sehr stark darum oder um die Frage, wie eng wissenschaftliche Betriebe, der akademische Bereich auch sozusagen Anschluss findet oder Platz findet inmitten der Gesellschaft. Mich interessiert, was treibt dich eigentlich an, hier in der Wissenschaft an einer Kunstuniversität sozusagen deine Berufung zu finden, das, was du hier machst, auch tatsächlich gern tust. Was ist deine Motivation? Was ist meine Motivation? Also die Universitäten schaffen, oder genau um das geht es auch bei der UG-Novelle, müssen sozusagen Freiräume schaffen. Sie müssen diskretiv bleiben, partizipativ bleiben und genau das mit jungen Menschen finde ich erstens einmal wirklich spannend. Ich lerne von ihnen, sie lernen von mir oder es gibt einen Austausch, das genau wichtig ist an den Universitäten, finde ich. Oder wenn man das Wort Bildung überhaupt in den Mund nimmt. Also ja, das ist es. Also technokratisch die Studienpläne oder das Studium anlegen, weiß ich nicht, wo es technokratisch wird, ist vielleicht bei so etwas wie der Vergabe von ECTS-Punkten, zu dem Punkt werden wir ja noch kommen, weil das sozusagen ein Reglement wird auf einmal. Also ich muss es jetzt nicht unbedingt in der Lehre oder in den Angeboten machen. Die können sehr wohl offen sein, die können offen formuliert sein, die können offen in Seminaren sein, die können offen inter- oder transdisziplinär angelegt sein. Aber wo es auf einmal eine Struktur wird und wo man aufpassen muss, dass es auch für Studierende nicht eng wird, sind diese ECTS-Punkte. Das ist eigentlich ein Begriff, der vielleicht vielen gar nicht so geläufig ist, den gibt es erst seit ein paar Jahren. ECTS-Punkte beschreibt sozusagen die Quantifizierung der Leistungen, die zu erbringen sind, das hat es auch zu meiner Zeit noch gar nicht gegeben, ist sozusagen geschuldet der Internationalisierung auch der Universitäten und der Hochschulen, damit es internationale Vergleichsmöglichkeiten gibt. Aber darauf kommen wir ja noch zu sprechen. Philipp, du bist Architekturstudent und engagierst dich auch sehr sozusagen für die Perspektive der Studierenden an den Universitäten. Also es ist dir im Grunde nicht gleichgültig, unter welchen Rahmenbedingungen du dein Studium bestreitest. Mir fällt auf, dass immer wieder Menschen, die eigentlich gar keine Ahnung von Universitäten haben oder über Studienrealitäten immer sehr schnell zur Hand sind mit der Forderung, naja, dann sollte man ja durchaus die Daumenschrauben anziehen. Je mehr Leistungsdruck, desto besser. Die sollen nicht so dem Schlendri anfrönen. Die hängen ja ohnehin alle nur faul in der Hängematte. Ich glaube natürlich, dass das Bild ganz anders ist. Kannst du mal kurz darstellen, wie sich so für Studierende der Alltag darstellt? Unter welchen Bedingungen musst du eigentlich studieren? Erstmal danke für die Einladung. Prinzipiell ist die derzeitige Situation bei uns an der Uni so, dass eben schon ein sehr großer Leistungsdruck vorherrscht. Also sehr viele Studierende stehen ständig unter Druck, Leistung zu erbringen. Es gibt eine gewisse ECTS-Jagd quasi. Schon sehr früh werden nicht mehr in den ersten Vorlesungen werden nicht mehr inhaltliche oder kritische Fragen gestellt, sondern es geht eigentlich hauptsächlich darum, wie schaut der Notenschlüssel aus, bis wann muss ich welche Erfolge erzielen im Studium. Und das widerspricht natürlich eben das, was du vorhin angesprochen hast, dass eine Universität ein Freiraum sein soll, wo ein freier Diskurs herrscht, wo kritische Fragen gestellt werden sollen. Und eben das geht alles in Richtung Verschulung. Es gibt immer nur noch, wann muss diese Prüfung erledigt werden? Und dieser Forschungsdrang wird nicht mehr unterstützt. Und das sehen wir natürlich sehr kritisch. Ich finde ja, so wie das Wording sozusagen in der UG-Novelle ist, wenn man dann schreibt, ein zügiges Studieren. Also allein das Wording zügig bei sozusagen Wissenschaft und Forschung. Was heißt das? Ich bin auf einem Tempo, wo ich mich aufs Tempo konzentrieren muss und quasi nicht links und rechts schauen darf. Das heißt, da kann ich Fragen stellen oder nicht kritisch zu reflektieren. Also das ist mir vor allem aufgefallen, dass das sehr eigenartig ist in dieser UG-Novelle. Genau so ist es. Also unser Verdacht ist, dass hinter dieser UG-Novelle einfach die sehr abstrakte Betrachtungsweise liegt, dass es nur noch um Indikatoren geht, die diesen Leistungserfolg darstellen sollen. Es geht bei Bildung und Wissenschaft um etwas anderes als einfach dieses Abhacken von Prüfungen. Heutzutage bemerken wir sehr stark, dass es zu einem Polemielernen kommt. Das heißt, ich eigne mir Sachen sehr schnell an, weil ich halt durch den Leistungsdruck einfach eine Prüfung nach der anderen machen muss. Und dadurch ist eine kritische Auseinandersetzung mit manchen Themen gar nicht möglich. Und das, ja. Und da muss ich schon sagen, dass das sozusagen nicht unbedingt die Verschuldung der Universitäten ist, sondern tatsächlich das Ministerium. Weil eine Universität ist gut, wenn sie viele Prüfungen nachweisen kann. Und ein Qualitätskreatorium ist, sondern tatsächlich das Ministerium. Eine Universität ist gut, wenn sie viele Prüfungen nachweisen kann. Und ein Qualitätskreatorium ist, wenn sie seine Mindeststudienzeit oder Regelstudienzeit hat, wobei ein Regelstudio heute überhaupt keine Regel mehr ist. Das ist ja sowieso völlig absurd. Das müsste man sich untersuchen, warum ist das auch nicht mehr so. Und nennt es aber nach wie vor Regelstudienzeit. Um das besser zu verstehen, gleich eine das auch nicht mehr so. Und nennen es aber nach wie vor Regelstudienzeit. Um das besser zu verstehen, gleich eine Frage auch an euch beide. Also ich kann mich noch erinnern, auch an meiner Zeit, das ist lange zurück, da hat man schon auch das Verständnis gehabt, an der Universität zu sein und tatsächlich so etwas zu tun wie nämlich ganzheitlich, so wirklich im Sinne auch einer Universitas, ganzheitlich sozusagen den eigenen Wissenshorizont zu erweitern. Da war noch gar keine Rede von, ja das ist jetzt eine Ausbildung und je kürzer, desto besser und wir müssen uns fit und fähig machen für einen neoliberalen Markt. Aber irgendwie, das dürfte dem Zeitgeist geschuldet sein, haben sich die Paradigmen hier verändert. Mittlerweile ist eben zu lesen bei der Definition von Bildung, die man ja gemeinhin findet, die Pflicht, ich zitiere wörtlich, die Pflicht, den Studienfortschritt eigenverantwortlich im Sinne eines raschen Studienfortschrittes zu gestalten. Da hat sich sehr, sehr viel verändert. Ich fange mal mit dir an, Gitti. Wer hat die Macht, wer kann sich hier durchsetzen, sozusagen zu einer Paradigmenverschiebung vorzunehmen, dass man eben sagt, okay, wir treiben den Universitäten die Universitas aus, sozusagen diesen ganzheitlichen Erfahrungs- und Wissenshorizont, sondern wir wollen da wirklich durchgedrängte Hochschul- sozusagen Bildungseinrichtungen forcieren. Also erstens einmal muss ich sagen, es gibt ja einen wesentlichen Unterschied zwischen Ausbildung und Bildung. Die Universitäten sind keine Ausbildungsstätte, sondern Grundschulen. Das heißt, ich mache eine Ausbildung, ich lerne lesen und schreiben, um mich in Folge bilden zu können. Und da fängt einmal schon die grundsätzliche Differenzierung für mich an. Also wenn die Universitäten jetzt anfangen, Ausbildungen zu machen, dann ist das meistens für einen Arbeitsmarkt. Wie Sie ja erfahren, ist sehr stark bei der Ausbildung, die haben ja Curricula, die sie gemeinsam oft mit der Wirtschaft machen und, und, und. Und das soll an den Universitäten meines Erachtens auf keinen Fall Einzug haben. Aber ich weiß jetzt nicht, ob das die Frage beantwortet hat. Es hat quasi meine Analyse noch erweitert, aber es ist noch ein bisschen offen geblieben, wer betreibt das? Wer hat das große Interesse? Wer setzt sich durch, sozusagen diese Paradigmen an den Universitäten zu verschieben? Wenn ich da einen Verdacht äußern darf, ich glaube, dass die Bundesregierung sich sehr stark einfach an wirtschaftlichen Gesichtspunkten orientiert. Das heißt, der Einfluss der Wirtschaft auf die Bildung, die haben natürlich kein Interesse daran, dass man quasi eine kritische Gesellschaft bildet, sondern es beginnt ja schon in der Schule, man wird vorbereitet darauf, dass man, es wird einem gesagt, wenn man keine gute Ausbildung hat, dann landet man sonst wo, sondern es wird alles darauf getrieben, einen Job zu bekommen, der einen nicht erfüllt, sondern wo man gut verdient. Und so diese neoliberalistische Ausrichtung ist, glaube ich, einfach ein Ziel der jetzigen Regierung und widerspricht sich halt mit der Intention, eine freie, kritische Gesellschaft zu haben. Gitte, die Autonomie der Universitäten, die ist ja in der österreichischen Verfassung festgeschrieben. Jetzt gibt es ja jede Menge Kritik an dem, was an der Novellierung oder das, was von der Novellierung des Universitätsgesetzes bekannt ist. Und da gibt es sehr, sehr viele, die rufen, hier wird diese Autonomie massiv eingeschränkt. Kannst du ein bisschen das aufdröseln, wo genau deiner Meinung nach oder auch in Folge der vielen Kritikerinnen, mit denen du ja gemeinsam eine kritische Allianz bildest gegenüber dieser Novelle, wo da eigentlich diese Autonomie tatsächlich der Universitäten beschränkt werden soll? Na ja, zum einen zum Beispiel, wenn man, also die Universitäten beschränkt werden soll? Naja zum einen zum Beispiel, wenn man also die Universitäten haben ja seit dem UG 2002 haben die sozusagen bestehend aus dem Senat, bestehend aus dem Rektorat und bestehend aus dem Unirat eine Organisation im, na, sag schon, in Organisation und genau in der Führung. Wenn man jetzt hergeht und sagt, und den Senat beschneidet und da gibt es ein paar Punkte drinnen, das ist zum einen bei der Wiederwahl der Rektorin oder des Rektors, sollte sozusagen in Zukunft nur mehr der Unirat mit bestimmen oder dieses Bestimmen. Also wo ich mich als erstes frage, warum überhaupt zwei verschiedene Wahlvorgänge? Also warum beim ersten Mal ja und bei der Wiederwahl nicht der Senat mitstimmen muss? Jetzt da ist sozusagen sowas drinnen. Dann auch bei so Sachen, wenn sozusagen der AKG, der ja ein Kontrollorgan ist. Der AKG ist jetzt kein Organ, das ist sozusagen wie ein Vertretungsorgan, ja ein Kontrollorgan ist. Der AKG ist kein Organ, das ist sozusagen ein Vertretungsorgan, sondern ein Kontrollorgan. Also die Gewerkschaft wäre ein Vertretungsorgan oder die ÖHA ist ein Vertretungsorgan. Der AKG ist es notwendig, sozusagen Mitarbeiterinnen, die eine gewisse Kompetenz für diese Themen aufgreifen, zu nominieren. Und das macht jetzt der Senat und das soll in Zukunft gewählt werden. Und da tut man es so, wie wenn der AKG sozusagen auch nur die Leute an der Uni vertritt. So ist es ja nicht, sondern auch die, die sich bewerben, in die Uni reinkommen, die sind ja noch gar nicht da, sozusagen auch vertritt. Also das ist auch so eine Geschichte. Ich glaube, des besseren Verständnisses wegen müssen wir jetzt trotzdem nur ganz kurz erklären, um wen es sich bei wem handelt. Also das Rektorat, das sind meistens die Rektorinnen, der Rektor mit Vizes, die sozusagen nichts anderes sind als die Chefs oder die Chefinnen an einer Universität. Dann gibt es den sogenannten Senat. Das ist ein Gremium, das sich zusammensetzt aus Lehrenden und Studierenden. Aus den Lehrenden, aus den Studierenden, aus dem Mittelbau und aus dem administrativen Personal. Man könnte eigentlich sagen, das ist so etwas wie das Parlament an der Uni. Die auch gewählt werden. Die werden ja wohl gewählt und das ist auch richtig so. Der Unirat, die Unirete sind sozusagen erstmals aufgenommen nach dem Universitätsgesetz 2002, die sowas sozusagen sind. Man kann externe Kräfte hinzuziehen. Die kommen dann sehr stark auch aus der Wirtschaft oder anderen gesellschaftlichen Bereichen, die sozusagen selber auch ein bisschen mitziehen, in welche Richtung sich eine Universität entwickeln soll. Und bisher war es so, dass quasi alle gleichberechtigt das Rektorat bei der ersten Wiederwahl sozusagen bestimmen konnten. Das sollte jetzt aufgelöst werden zu Ungunsten des Senats, das heißt sozusagen, wo viele auch Demokratieverlust befürchten, während sozusagen da ja die große Gefahr sich verknüpft, dass dann eigentlich aus dem Ministerium selbst stärker eingegriffen wird noch, sozusagen wer an einer Universität ein Rektorat besetzt oder nicht. Habe ich das soweit richtig verstanden? Ja, das hast du richtig verstanden, wobei es geht jetzt nicht nur um den Senat, der dabei beschnitten wird, es wird meines Erachtens auch der Rektor und die Rektorin beschnitten, denn es ist total wichtig für so einen Job, dass ich sozusagen auch die Stimme des Senats habe, wenn ich diesen Job antrete. Also es wäre total uncool, sozusagen so ein riesiges Parlament, sage ich jetzt einmal, dieses Uniparlament davon auszunehmen und ich muss aber mit denen dann anschließend vier Jahre arbeiten. Interessanterweise, doch das er noch erwähnt, hat ja die Begutachtungsfrist bis 15. Jänner gedauert, also praktisch genau bis vor vier Tagen. Bei den tausenden Stellungnahmen, die ich überblicken konnte, hat sich übrigens niemand für diese Umstrukturierung ausgesprochen, sogar die Universitätenkonferenz ist dagegen. Aber Philipp, da wende ich mich gleich an dich. Du als Studierender, inwieweit ist das für dich von Bedeutung, diese Frage der Organisation? Wir haben schon gehört, die Studierenden sind im Senat vertreten, aber ist das jetzt wirklich für ein Gros der Studierenden so ein Herzensanliegen, ein politisches Anliegen, da auch wirklich mitzureden? Ich glaube durchaus. Also es ist ja nicht nur das, sondern es werden den Rektorinnen ja auch diese Curricularkompetenzen jetzt zugesprochen. Das heißt, dass das Rektorat dann auch in die Studienkommission zum Beispiel, dass sie da, so wird das genannt in der Universitätsnovelle, strukturell eingreifen können. Das Problem ist, bei dem Curriculum kann man Struktur jetzt nicht wirklich von Inhalt trennen. Also das ist sehr miteinander verschmolzen und da sind strukturelle Eingriffe auch gleich inhaltliche Eingriffe. Und da geht es auch wieder um diese politische Einflussnahme in Curricula und dadurch eine starke Beschneidung auch der Autonomie der Universitäten. Das betrifft uns Studierende dann auch direkt. Und ja, das Weitere, was auch Studierende noch weiter betrifft, beziehungsweise auch die Vertretungsarbeit, ist dann, dass es eine, was die Auswahl der Studienvertreterinnen angeht, dass es da auch eine Hürde von 60 ECTS, dass da so eine Hürde kommen soll. Und was wir nicht ganz verstehen, weil es wird argumentiert, dass damit eine fachliche Kernkompetenz vorausgesetzt wird, aber wenn Studierende 60 ECTS haben oder was auch immer, also abgesehen von dem Leistungsgedanken, heißt das nicht, dass ich dadurch jetzt besser oder schlechter Vertretungsarbeit leisten kann, sondern ich kann ja auch schon aus dem Vorfeld, schon vor der Universität, da mir quasi Fähigkeiten aneignen, die mich für eine Vertretungsarbeit qualifizieren. Und das betrifft dann auch uns Studierende direkt. Und vor allem finde ich es ein Problem mit den 60 ECTS. Man muss sich jetzt vorstellen, die meisten Studienpläne sind Bachelor und Master. Das Bachelor ist in den meisten Studien drei Jahre, das Master zwei Jahre. Master ist immer ein Anschluss an das Bachelor. Ist immer ein Anschluss an das Bachelor, genau. Oder es gibt ein Master an Master, das ist auch eine Möglichkeit. Und jetzt muss man sich das einmal vorstellen, das ist relativ kurz. Wir haben in neuen Zeiten studiert, wo es ein Diplomstudium gegeben hat und somit war sozusagen das Engagement ja auch noch mal ganz anderes. Jetzt müssen die 60 ECTS-Punkte haben, was ich genauso absurd finde, weil du weißt nie, mit welchem Know-how jemand schon kommt. Das kann sein, dass der schon mehr Gremienarbeit haben muss, vielleicht irgendwelche Mitglieder des Senates selber und und und. Und du musst sozusagen jetzt dieses erwerben und dann bist du aber schon fast so knapp beim Abschluss, dass nochmal die Frage ist, tue ich das oder tue ich das nicht? Oder Einarbeitungszeit braucht man und und und. Also wir merken das auch bei uns, bei den Masters, die dauern zwei Jahre. Also die Masterstudierenden, sie für die ÖH zu engagieren, geht sie eigentlich nicht aus. Und da liegt dann noch ein Riesenproblem, das man glaube ich nicht wirklich bedacht hat mit dem Bologna-Prozess, wie das für die Studierenden und deren Engagement ausschaut. Dadurch würde ein sehr schneller Wechsel von Vertreterinnen entstehen, wodurch halt nie eine vernünftige, also es ist unheimlich wichtig, dass StudienvertreterInnen auch eine gewisse Erfahrung haben und dass sie Erfahrungen sammeln können und dadurch lang auch in diesem Gremium sein müssen. Und das wird dadurch halt auch bis zu einem gewissen Grad von möglich. Ich möchte mal, weil das ist alles schon sehr komplex und kompliziert, mit sehr viel Fachchinesisch, möchte ich das mal sozusagen an einem beispiel festmachen nehmen wir mal ein ganz durchschnittliches studium ein semester das semester beginnt meiner erinnerung zufolge meistens von oktober bis ende jänner das ist das wintersemester der sogenannte wintersemester da studiert man sozusagen nach maßgabe der eigenen Möglichkeiten. Ich sage das jetzt deshalb so, weil ja viele nebenbei auch arbeiten müssen, um sich ihr Studium finanzieren zu können. Viele sind in der Gastronomie, kellnern in der Nacht. Angenommen, wir haben jetzt eine Person, die macht das Wintersemester und studiert, ich weiß nicht, ein geisteswissenschaftliches Fach, Politikwissenschaft, Soziologie, was auch immer, und muss zweimal in der Nacht sozusagen kellnern, was geht sich da eigentlich aus an Lehrveranstaltungen, die man besuchen kann, beziehungsweise Prüfungen, wirklich in einem durchschnittlichen Wert, und wie viele ECTS-Punkte sind das? Weil nämlich wirklich jemand, der das nicht kennt, hat keine Vorstellung davon, wie eigentlich Leistung hier über diese sogenannten ECTS-Punkte quantifiziert wird. Prinzipiell kann man das fast gar nicht sagen. Das Problem ist, es beginnt einmal mit dem Bologna-System, wo man versucht hat, die verschiedensten Studienrichtungen in dieses Korsett zu packen. Prinzipiell gibt es die Regel, dass ein ECTS-Punkt 25 Arbeitsstunden entspricht. Bis 30, 25 bis 30. 25 bis 30, genau. Pro Semester. Pro Semester. Das sind die 30 Wochen. Ein ECTS-Punkt sind sozusagen 25 bis 30 Stunden im Semester. Wochenstunden im Semester, so. Genau. Wochenstunden im Semester. Genau und das Problem ist, dass es Studienfächer gibt, wo es halt viele kleinere Prüfungen gibt, so wenig ECTS, die aber trotzdem einen sehr hohen Aufwand haben und es gibt Studienfächer, wo ich pro Prüfung sechs bis zehn ECTS bekomme. Also das kann man fast so im Regelfall nicht sagen. Man kann aber sagen, das hast du ganz richtig gesagt, sehr viele Studierende, also die Mehrheit aller Studierenden, arbeiten neben dem Studium. 80 Prozent habe ich mal gelesen. Genau. Und auch die Hälfte davon gibt an, das ist in der Sozialerhebung zu lesen, dass sie Probleme haben, eben Job und Studium miteinander zu vereinen. Dadurch ergeben sich viele psychische Schwierigkeiten und da kommt man dann zu diesen ganzen Hürden und dadurch wird das Ganze auch sozialselektiv. Weil natürlich, wenn ich das Glück habe, in ein Elternhaus geboren zu werden, die mir das Studium komplett finanzieren können, ich kann mich zu 100%ig aufs Studium finanzieren, dann ist es kein Problem. Aber das sind sehr viele nicht und dann schlägt das Ministerium jetzt noch solche ECTS-Hürden vor. Vielleicht nur ergänzend zu diesen ECTS, zu diesen Credit Points. Zum Beispiel auch wir haben das hier. Es gibt ein Fach, ich sage jetzt einmal, ich würde sagen meistens irgendwelche Grundlagen oder Theoriefächer, die mehrere Abteilungen besuchen können, Kunstgeschichte oder irgendetwas. Reihes oder Grafik und, und, und, schreiben ja ihre Studienpläne und schreiben in den Studienplänen rein, wie viele Punkte ihnen diese Lehrveranstaltung wert ist, wie viele ECTS-Punkte. Jetzt hast du eine gewisse Zahl von ECTS-Punkten, hast du zur Verfügung für das ganze Studium. Das sind im Bachelor 180. Genau. Und mehr als 180 darf ich gar nicht reinschreiben. Also wird das ein Rechenproblem. Dann sage ich, na ja, die Lehrveranstaltung ist mir eigentlich wichtig, daher gebe ich zwei ECTS. Ein anderer sagt, die ist mir jetzt nicht so wichtig, nur eins. Was kommt, ich sitze in einer Lehrveranstaltung mit drei verschiedenen Abteilungen und alle drei Abteilungen, also die Studierenden, haben unterschiedliche ECTS mit demselben Output. Ja, und da fängt das Problem an. Und wie ich finde, bevor man über ECTS und Regelungen der ECTS spricht, was die Leute bringen sollen, sollte man eigentlich einmal das Problem lösen, das wir haben. Ich weiß nicht, ob das bei euch auch so ist, aber sicher. Oder ich weiß zum Beispiel, bei Jus in Linz kriegst du für steuerrecht für ecds punkte was schätzt was du in wien kriegst versteuerrecht schätze einfach einmal sechs elf ist das steuerrecht jetzt von wien so ein großer schwerpunkt ja das muss man sich dann fragen und das kann natürlich zu dem kommen dass man irgendwann einmal sagt, jetzt schaue ich einmal, wo sind die ECTS-Punkte besser erreichbar und das Studium mache ich dann. Oder es gibt noch so ganz absurde Sachen, wie zum Beispiel, was ich mich immer frage und ich habe das noch nie in der Diskussion gehört, ist, es gibt ja fast für sehr viele Studien Zulassungsprüfungen. Die werden nicht das erste Mal geschafft, manchmal auch nicht das zweite Mal, oft das dritte Mal, dann wird es meist aufgeben. Was machen die Studierenden, um überhaupt im System zu bleiben? Das ist nicht ihre Schuld. Nämlich Krankenversichert und die Kinderbeihilfe. Sie gehen in ein Studium ohne Zulassungsprüfung. Das ist ja logisch. Um dieses zu überbrücken. Sie sind nicht faul und machen nichts, sondern sie bereiten sich vor auf die Zulassungsprüfungen. Meistens sind die ja noch privat und teuer, also man kann sich da anschte, weil das interessiert sich ja nicht. Sie wollen ja ein anderes Studium. Und da würde mich interessieren, wie das eigentlich überhaupt ausschaut. Also diese Überbrückungsstudien, die freien, ob das die ersten vier Semester sozusagen jene sind, über die man immer redet, dass nichts getan wird, weil die eigentlich eh ganz woanders hinwollen. Also diese Diskussion kenne ich nicht. Und ich habe auch bis jetzt noch keine Zahlen gefunden. Ich weiß nicht, ob ihr da irgendwas habt zu dem Thema. Weil das ein großes Problem ist eigentlich. Also ja, dass diese Zulassungsbeschränkungen einfach keinerlei Sinn machen, stimme ich voll zu. Also da bräuchte es einfach eine ordentliche Studieneingangs- und Orientierungsphase, die natürlich mit einem größeren Betreuungsverhältnis verbunden ist. Aber nur so schaffe ich es, dass wirklich Menschen, die ein Studium interessiert, wirklich herausfinden, okay, sind die für dieses Studium geeignet? Und wenn sie das Interesse haben, sollen sie da studieren, natürlich. Aber was anderes als soziale Selektion kommt dabei nicht raus. An diesem Punkt möchte ich auch genau noch bleiben, weil ich habe selber auch schon Demonstrationen, Proteste auf den Straßen auch besucht. Das war immer einer der wichtigsten Punkte, der auch wirklich sehr lautstark skandiert wurde, auch problematisiert wurde. Bleiben wir nochmal ganz kurz dabei. Es ist so, dass die Novelle vorsieht mindestens 24 ECTS-Punkte in den ersten zwei Jahren, in den vier Semestern. Manche sagen, es ist ganz leicht zu machen. Andere wiederum verweisen darauf, dass man ja auch eine gewisse Heterogenität der Studierenden berücksichtigen muss. Nicht jeder ist so super top leistungsfähig wie wir andere. Manche haben Krankheiten, die natürlich durch Rehabilitation, was auch immer sehr viel Aufwand bedeutet, andere haben Pflegeverpflichtungen, andere haben Kind, was immer, und können sozusagen nicht über einen Kamm geschoren werden. Wie stellt sich das tatsächlich dar? Diese Problematik hat es ja immer schon gegeben, auch sozusagen, dass man quasi sich krankschreiben lassen kann. Wie schaut der Status quo aus und wo liegen da jetzt eigentlich die geplanten Verschlechterungen, die von der Regierung ja als Optimierung verkauft werden? Prinzipiell ist es so, dass das Bild der Studierenden ein sehr breit gefächert ist. Es gibt viele Studierende, die arbeiten gehen müssen, das haben wir schon geklärt. Es gibt viele, die Betreuungspflichten haben, chronische Krankheiten haben, die es nicht ganz leicht haben, einfach Vollzeit zu studieren. Und wenn man jetzt diese ECTS-Hürde herannimmt, und nämlich da steckt der Hund im Detail, es gibt auch im neuen Universitätsgesetz diese Regelung, dass man sich im ersten Semester nicht beurlauben kann, sondern nur mit einer Ausnahme, dass man wirklich eine Krankheit abrupt bekommt, die einem jetzt als unmöglich ist. Sachen wie Betreuungspflichten oder was auch immer sind da nicht eingenommen. Das heißt, da werde ich einfach fallen gelassen. Und das schürt auch nochmal diesen Gedanken der sozialen Selektion. Da werden sehr viele Studierende daran gehindert, überhaupt wirklich richtig ins Studium einzutreten. Und das geht einfach komplett an der Alltagsrealität der Studierenden vorbei. Wir werden 100 pro eine größere Ungleichheit zu spüren kriegen. Ich muss das jetzt noch einmal sagen, und es werden vor allem wieder Frauen austragen. Also jetzt nicht nur mit der Betreuung, natürlich haben sie auch die Kinderbetreuung und, und, und, aber sie verdienen auch weniger. Das heißt, sie müssen ohne das schon mehr hakeln, damit sie sich sozusagen das Studium leisten können. Und dann gibt es immer noch den Zynismus, dass man sagt, na ja, Beruf und Familie ist ja Privates, das ist ja eigenes Wahlrecht. Und somit sind die ganz sicher wieder mal noch mehr die Gelagten als sozusagen die männlichen Kollegen. Und da wird es zu Ungleichheiten kommen. Also das ist eigentlich für mich vorprogrammiert. Ich versuche bei meiner Analyse so schwieriger Sachverhalte wie jetzt auch diese Pläne zur Novellierung des Universitätsgesetzes zu verstehen, die Hintergedanken, die Intentionen jener, die das verfasst haben. Ja, das ist richtig. Und dem möchte ich jetzt auch noch ein bisschen nachspüren. Ich kann mich ja selber noch erinnern, habe das sehr lebhaft miterlebt, diese Diskussion um die Studiengebühren, die es jetzt mal so nicht gibt, hat es gegeben vor einigen Jahren. Da wurde immer argumentiert, dass sozusagen ein Studium nur dann gut funktionieren kann, wenn es ausreichend finanzielle Ausstattung gibt. Ist das jetzt sozusagen der Versuch der aktuellen Regierung, sozusagen hier den Druck zu erhöhen, die Daumenschrauben anzuziehen, um sozusagen hier auch quasi ausgabenseitig finanziell wieder Boden gut zu machen? Möglich, weil es geht immer, in diesem ganzen Text geht es nur immer um Abschlüsse, um Prüfungen und eigentlich um Quantitäten und Zahlen. Und wir sitzen jetzt da und reden über Universitäten. Und wir haben bis jetzt nicht über Inhalte, über Visionen geredet. Auf das kommen wir noch. Das ist ja eigentlich total irre. Aber verstehe ich das schon richtig, dass wenn man diese UG-Novelle ein bisschen zwischen den Zeilen liest, dann liest man ja daraus, dass diejenigen, die studieren, eigentlich eine Belastung sind für das ganze System. Und wir müssen ein System schaffen, dass wir sie sozusagen so kurz wie möglich da haben und trotzdem Abschlüsse produzieren. Ist das eine Lesart, die ihr teilen könnt? Was man vielleicht dazu wissen muss, ist, wie die Finanzierung der Universitäten funktioniert. Die ist nämlich an sogenannte Leistungsvereinbarungen gekoppelt. Das heißt, das Ministerium stellt gewisse Anforderungen an eine Universität oder das Budget ist an gewisse Indikatoren gekoppelt. Das heißt, das Ministerium sagt, so viele Studierende müssen in dieser Periode, ich glaube es sind drei Jahre oder vier Jahre, abgeschlossen haben, diese Prüfungsaktivität muss erreicht werden. diese Prüfungsaktivität muss erreicht werden. Ansonsten, wenn die Universität das nicht erbringt, muss das Budget, da muss eine Penale zurückgezahlt werden. Und das ist, glaube ich, ein großer Punkt. Ich glaube, das wurde eingeführt mit dem Universitätsgesetz 2002, der zu dieser Neoliberalisierung der Universitäten geführt hat, dass sie wirklich quasi an diese Indikatoren gebunden sind, die eigentlich mit einer wirklichen universitären Bildung nicht wirklich was zu tun haben. Das heißt, man pickt sich Indikatoren rausunden sind, die eigentlich mit einer wirklichen universitären Bildung nicht wirklich was zu tun haben. Das heißt, man pickt sich Indikatoren raus, die einem gefallen und bringt dadurch die Universitäten unter Zugzwang, dem nachzugehen. Ich glaube, das ist ein großes Problem. Das kann man ja ein bisschen auch ablesen. Da mache ich jetzt noch kurz eine andere Thematik auf, bevor wir dann über die Visionen sprechen, die eigentlichen Visionen. Das macht ja sozusagen auch ein bisschen das Thema auf, dass ja quasi damit auch, die Entwicklung ist ja jetzt schon beschrieben, Universitäten, Hochschulen zunehmend wie profitorientierte Unternehmen funktionieren müssen, was ja auch sich widerspiegelt, etwa in der Handhabung von Beschäftigungsverhältnissen. Da sind wir jetzt bei einem ganz großen Thema, das ja auch viel Kritik findet, dass man ja quasi, wie es heißt, mit diesen Kettenverträgen Schluss machen will. Da kann man eigentlich nur dann sinnvoll darüber diskutieren, wenn man die Situation im Status quo verstanden hat. Gitte, vielleicht kannst du mal schildern, wieso freie Wissenschaftlerinnen, junge Akademikerinnen, Akademiker, die sagen, ich will in diesen Betrieb hinein, ich möchte mich da engagieren, ich möchte Visionen verwirklichen, was auch immer, unter welchen dienstrechtlichen, arbeitsrechtlichen Verhältnissen die eigentlich tätig sein können? Ja, also das mit den Kettenverträgen muss ich sagen, finde ich auch wirklich keine gute Lösung. Also die Lösung jetzt im Umgebung steht, ist eine brachiale. Und die jetzige Situation ist nicht zufriedenstellend. Das ist überhaupt keine Frage für mich. Derzeit ist es so an den Universitäten, wenn du eine ganze Stelle hast, also 40 Stunden, kannst du bis zu 6 Jahren an der Universität lernen. Das sind die befristeten Verträge. Also bis zu sechs Jahren. Ich habe nicht hier, wenn ich das richtig verstehe. Nein, das sind, ob das Lehraufträge sind, ob das Lektoren sind, ob das Assistenten sind. Also das ist eigentlich ein ziemlich großer Mitarbeiterstab. Wenn es halbtags ist, kann man das auf acht Jahre ausdehnen. Und dann ist derzeit so, das ist sozusagen eine Umgehung und da ist das Arbeitsgesetz wirklich nicht ganz glücklich und niemand ist, glaube ich, glücklich damit. Aber es war bis jetzt immer nur die Lösung, die man halt gemacht hat, wenn man keine andere gehabt hat. musste man, das ist bei Universitäten unterschiedlich, entweder ein Jahr oder manche nur ein Semester, manche anderthalb Jahre intern in der Uni, das heißt, das pausieren. Das heißt, da haben Sie keinen Vertrag, da sind Sie nicht angestellt und bewerben Sie dann nach dieser Pause quasi wieder neu auf Ihren Lehrauftrag. Und so sind diese Kettenverträge und so geht es halt immer weiter und weiter. Es sind diese Kettenverträge und so geht es halt immer weiter und weiter. Warum die Universitäten bis dato jetzt, weil wir heute ja jetzt der Vorschlag, du kannst acht Jahre an der Universität lernen, wenn du nicht entfristet wirst, also nicht sozusagen angestellt wirst, ist für alle, auf alle Universitäten Schluss. Und das wird, ich glaube, jetzt haben wir einen schon gewissen Zusammenbruch bekommen. Es gibt ja Abteilungen, da sind 85 Prozent sozusagen genau so angestellt. Ob Lektoren, Lehraufträge, also Mittelbau, also es sind ganz viele so angestellt mit diesen Kettenverträgen. Und was dramatisch bei der Sache ist, das ist das eine. Und zusätzlich kommen noch die Drittmittelprojekte. Also ein Drittmittelprojekt ist, wenn wir zwar, sage ich jetzt einmal, TU Wien und Kunsthune Linz denken uns ein schönes Projekt aus, wir schreiben auch in unserer Freizeit meistens diese Projektanträge, reichen die beim FWF, das ist der Wissenschaftsfonds, reichen die ein, bekommen die und dürfen die sozusagen auf der Uni mit den Uniresourcen und mit unserem Know-how realisieren. Diese Projekte sind meistens auf drei Jahre konzipiert. Da fangst du schon an mit den acht Jahren. Weil entweder kann ich sechs Jahre ausnützen, weil oft sind es auch Projekte, die sozusagen Folgeprojekte sind. Das ist ganz oft so. Du fängst ein Grundlagenforschungsprojekt an und es gibt ja auch anderes. Oder es gibt ja zusätzliche Kooperationen. Das ist nicht immer ganz abgeschlossen. Und wenn ich jetzt acht Jahre habe, müsste ich sozusagen das letzte Jahr das Projekt irgendwie zum Abschluss aus der Hand geben. Ich meine, entschuldige, wer nimmt denn das? Ich würde das ja gar nicht übernehmen, weil das kann ich nicht. Also da sage ich jetzt einmal, ist schon ein bisschen eine komische Unstimmigkeit allein mit diesen acht Jahren, wenn ich sage, auch Drittmittelprojekte sind drinnen, wo sozusagen auch die Leute ihr eigenes Engagement einschmeißen oder tun, um überhaupt selber zu lukrieren. Und das wird, also das ist jetzt nicht nur für die Mitarbeiter dramatisch, sondern ich finde auch, dass das für die Universitäten dramatisch ist, wenn diese Art der Forschung sozusagen vollkommen verloren geht. Weil wo ist die dann? Und man darf das nicht unterschätzen, wie diese Forschungsprojekte sozusagen Universitäten auch sichtbar machen und präsent machen und mit einer Aktualität sozusagen immer wieder nach außen gehen. Das sind die Projekte, die dann irgendwo groß stehen auf den Webseiten und und und mit Recht. Und wie soll das dann ausschauen in Zukunft? Also da gibt es ja auch keine Erläuterungen, gibt es ja dazu nichts, außer ich habe es überlesen, weiß ich jetzt nicht, ob du da jetzt mehr weißt. Ich wollte noch ganz kurz was dazu sagen. Was vielleicht auch anzumerken ist, dass wenn studentische Mitarbeiter zum Beispiel, betrifft das ja schon genauso. Ich bin auch selbst Tutor am Institut für Hochbohnentwerfung an TU Wien. Als Tutor gilt das zwar nicht für mich, aber Kolleginnen, die Studienassistentinnen zum Beispiel, da zählt das ja auch schon mit. Das heißt, denen wird eigentlich auch einfach eine zukünftige Forschungsposition verwehrt. Wenn ich jetzt, sage ich mal, während meinem Studium, über Regelstudienzeit haben wir schon geredet, es kann sich etwas länger ziehen, es kann sich über Jahre hinwegziehen, wenn ich jetzt, sage ich mal, zwei, drei Jahre studentische Mitarbeiterin bin, dann bleibt mir einfach keine Zeit mehr, dann noch ein vernünftiges Forschungsprojekt auf die Beine zu stellen, weil ich dann einfach schon an dieser Acht Jahre Grenze scheitere. Ich sehe, das ist schon mal so eine erste Zwischenbilanz, sehr, sehr wenig Anreize, gerade auch für akademischen Nachwuchs, sozusagen weiterhin akademisch eigene Werdegang zu verfolgen, hier sich sozusagen zu verwirklichen. Ich selber war schon mal in der Situation, dass ich im Studienabschluss sozusagen auch vor der Frage stand, mache ich an der Universität weiter, gibt es hier für mich Möglichkeiten? Ich habe damals schon erahnt, dass das alles sehr schwierig werden wird. Heute bin ich sehr froh über diese Entscheidung. Die Zeit schreitet voran. Ich möchte jetzt nach diesen vielen Details, wo wir noch gar nicht alle angesprochen haben, dieser Reform des Universitätsgesetzes, der geplanten Novelle, möchte ich jetzt nochmal tatsächlich ein bisschen auf die grundsätzliche Perspektive kommen, sozusagen nochmals zum Paradigma, dem eigentlich auch Universitäten und Hochschulen unterworfen sein sollten. Ich habe gelesen, es ist sehr, sehr frisch und neu, eine gemeinsame Stellungnahme der sechs Kunstuniversitäten, unter anderem auch unterzeichnet von der Rektorin Brigitte Hütter hier in diesem Hause, das eigentlich sich sehr dezidiert kritisch ausspricht gegenüber dieser Novelle, die jetzt als Entwurf vorliegt. Und darin heißt es, und da möchte ich dann auch gleich fortfahren, dass sozusagen mit dieser gemeinsgreifenden technologischen, demografischen und kulturellen Veränderungen, die Klimakrise, zunehmende Migration und die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-Pandemie als Veränderungen und Herausforderungen an den Universitäten erkannt und benannt werden sollten. Sozusagen, dass man eigentlich die Universität schon auch verstehen sollte, nämlich ganz anders, als diese Novelle es zum Ausdruck bringt, als einen Ort der sehr intensiven und interdisziplinären Reflexion dessen, was wir in dieser Welt aktuell vorfinden. Und Gitte, da bin ich jetzt gleich nochmal bei dir. Ich meine, das sind Forderungen, wo wir uns sehr schnell wiederfinden, aber dennoch gefragt, ist das nicht doch alles sehr, sehr utopisch? Wie kann man das eigentlich, wenn jetzt mal davon ausgegangen wird, dass der Widerstand Früchte trägt, auch gegen diese Novelle zum Universitätsgesetz, dass man da nochmal eine Debatte grundlegend neu aufnimmt, sozusagen zur Positionierung der Universitäten. Was ist da tatsächlich realistisch möglich, wo Universitäten auch nur annähernd diese Heerenpostulate erfüllen könnten? Also ich bin ja dafür, dass man es trotzdem denkt, unbedingt, und dass man das auch in Angriff nimmt, auch wenn das jetzt ein wahnsinniges, sehres Ziel ist. Und das können unterschiedliche Dinge sein für mich. Also das muss jetzt nicht nur immer in einem Curricula drinnen stehen, sondern das können ebenso wie, ich muss jetzt sagen, wirklich die wertvolle Kooperation mit der ORF und sowas haben wir halt einfach gar nicht gedacht. Das hat sich ergeben. Was gibt es da für einen Austausch und, und, und. Und genauso kann das sein mit anderen Fragestellungen. Wir sehen jetzt genau, ich meine, es ist ja absurd, wir sehen jetzt in der Pandemiezeit, wie wichtig es ist, interdisziplinär und ausdisziplinär zu agieren. Und sich dieser Sache zu stellen. Und dann hat man auf einmal parallel so etwas am Tisch. Aber ich weiß jetzt nicht, ob das die Frage wirklich beantwortet hat. Naja, ich meine, hier in diesem Hause ist es ja immer wieder und mehrfach zu vernehmen, auch Rektorin Brigitte Hütter hat das auch bei ihrer Inauguration angesprochen, bei verschiedenen Auftritten, dass sie tatsächlich eine sehr starke gesellschaftliche Verankerung auch der Kunstuniversität will, eben nicht irgendwo als Elfenbeinturm fernab sozusagen der wichtigsten gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit, sondern sozusagen Universität, auch die Kunstuniversität genau auf diesem Boden definieren und entwickeln. Das ist jetzt die Frage sozusagen auch, was Studierende da eigentlich beitragen können. Ich meine, vielleicht kannst du auch noch bei der Gelegenheit ein kurzer was sagen zu eurer aktivistischen Gruppe Uns reicht's. Was ist das eigentlich? Es gibt ja auch eine andere Plattform, Bildung brennt, die sich aktuell formiert hat, die ja ähnliche Forderungen sozusagen kundtun. Wie wirkt das alles zusammen? Sind diese gesellschaftspolitischen Forderungen, die hier auch in dieser gemeinsamen Stellungnahme der Kunstuniversitäten zum Ausdruck kommen, deckt sich das mit euren? Ja, also ich kann dem nur zustimmen, was da gefordert wird. Es macht auf jeden Fall Sinn und ich finde es auch nicht ganz so utopisch, weil das Curriculum ist, wie gesagt, ein Teil davon. Aber ich glaube, universitäre Bildung bedeutet wesentlich mehr. Da geht es einfach darum, dass man sich mit anderen Menschen zusammen austauscht. Bei uns in der Architektur sind es die Studios, die Zeichenzelle, die Arbeitsräume und das soll jetzt auch nicht, dass irgendwie kein Vorwurf der Lehre sein, aber es gibt einfach gewisse Kompetenzen, gewisse Fähigkeiten, die kann die Lehre uns nicht vermitteln. Da geht es darum, wie organisiert man sich selbst, wie diskutiert man untereinander und oft fruchtet das wesentlich mehr. Wir haben Arbeitsräume, die von uns selbst verwaltet werden und da wird eben darüber diskutiert, wie kann man solche Probleme angehen und da wird sehr viel aus Eigeninitiative herausgearbeitet. Und da passt das mit uns rechts und unserer Bewegung auch ganz gut dazu, weil die hat sich auch aus Eigeninitiative gebildet, weil uns eben diese Räume fehlen. Und wir haben das sehr schnell verstanden, dass speziell bei der TU die Raumproblematik auch nur ein Symptom dieser generell verfehlten Hochschulpolitik ist. Und wir haben uns Studierende selbst zusammengesetzt, was passt, was können wir dagegen machen. Wir haben versucht, darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig diese Räume sind, um eben diese ganzheitliche Bildung bereitzustellen. Und wie gesagt, da geht es nicht um Fähigkeiten, was auch immer, sondern dass man auf gesellschaftliche Probleme selbst eine Antwort finden und selbst tätig wird. Und wir haben eben Projekte gestartet, die komplett unabhängig waren von universitären Projekten, die jetzt im Curriculum stehen oder so. Wir haben jetzt wegen Corona, gab es bei uns nur noch Online-Präsentationen oder so und wir haben uns gedacht, wir machen selbst eine Ausstellung, zeigen die Arbeit der Studierenden selbst im öffentlichen Raum. Wir haben ein Ausstellungsprojekt mit einem Kassplatz gemacht, wo quasi dann die Projekte, die auf der Uni entstanden sind, in die Schnittstelle mit der Öffentlichkeit gelangen und dort auch ein Diskurs entstehen kann. Wie gehen Architekturstudierende mit dem Thema Pandemie zum Beispiel um? Wie kann die Architektur darauf reagieren? Und solche Sachen. Also ich glaube, das ist unheimlich wichtig. Und das ist ein Basisteil universitärer Bildung. Und vor allem so Themen wie zum Beispiel Diversity oder Studierende im Migrationshintergrund und, und, und. Da gab es ja schon auf der Kunsthune sozusagen Projekte, weil die irgendwann haben uns die Frage gestellt, warum sind die eigentlich nicht da? Wir haben uns auch die Frage gestellt, warum sind Gehörlose eigentlich nicht da? Wir arbeiten ganz stark mit Bild und haben dann Projekte mit, also Musikvideo mit Gehörlose versucht zu starten oder bei den Migrantinnen mit Mais haben wir gemeinsam gesagt, okay, wer ist da eigentlich interessiert an Kunst und Kultur? Und dann höre ich von ihnen, sie trauen sich gar nicht in die Kunsthunde einzugehen, das dürfen sie ja gar nicht denken. Also ich glaube, da muss man nur einmal ganz wachsam sein. Es gibt einfach Menschen, die trauen sich auch gar nicht zu denken, dass man überhaupt studieren kann. Dass das für sie überhaupt in Frage käme. Und da sozusagen auch noch einmal darauf zugehen, die Türen zu öffnen, ob das jetzt Migranten oder wer auch immer ist, ich glaube, da braucht es einiges Verständnis und auch wirklich Initiativen und Projekte. Und das muss dann gar nicht so groß sein, sondern du startest es einfach einmal, so wie ich es eben vor Jahren mit Maiz gestartet habe. Wir haben die dann ein Jahr lang quasi im Betreuertag jetzt oder mit ihnen Diskurse geführt, natürlich haben sie auch zeichnet und und und und von zehn sind auf einmal acht in Wien aufgenommen worden. Ja und mit ihre Themen, ja also es waren jetzt nicht irgendwie drüber gestülpt bei Themen, die hätte ich ja gar nicht geben können, sondern das waren ihre Themen, die sie als Migrantinnen erfahren, wo sie heute in der Kultur und in der Kunststaffel sind. Solche Dinge. Das ist insofern sehr interessant, dass ich ja auch am 18. Dezember beim ersten Protest Bildung Brandt hier vor der Kunstuniversität am Hauptplatz die Gelegenheit hatte, mit einer Schülerin für DorfTV zu sprechen. Und sie hat gesagt, sie schließt sich deshalb auch dem Protest der Studierenden an als Schülerin, weil sie sagt, das greift so ineinander, weil sie im Augenblick, sie ist in der achten Klasse, nicht einmal die Gewährleistung hat, die Matura machen zu können aufgrund von Schulschließungen und so weiter und einfach auch einem bildungspolitischen Chaos oder auch großem Unwillen, dass sie sagt, also auch da beginnt für mich schon die massive Einschränkung des Hochschulzugangs. Ich nenne das jetzt deshalb, weil wir haben das jetzt, glaube ich, schon herausgearbeitet, der Weg daraus eigentlich nur gelingen kann durch ein breites Zusammengehen verschiedenster gesellschaftlicher Interessen, auch verschiedener Wissens- und Bildungseinrichtungen. Da frage ich jetzt dich, Philipp, wir haben jetzt noch etwa zehn Minuten. Was ist denn jetzt bei euch so geplant? Wir haben schon gesehen, selten treten Studierende und Lehrende so einstimmig auf, wie jetzt in der Kritik gegenüber dieser OG-Novelle. Was kann man jetzt machen? Jetzt ist die Begutachtungsfrist zu Ende. Jetzt liegen eine ganze Menge Stellungnahmen vor. Hast du da schon mal dir einen Überblick verschafft? Wohin geht die Kritik? Wie weit zeigt sich die Regierung gesprächsbereit? Wo liegen Spielräume? Prinzipiell sehen wir das jetzt ganz speziell, also bei uns reicht es, in dieser Protestplattform geht es mal ganz stark um Aufklärungsarbeit. Ich glaube man hat gemerkt, dass sehr viel sehr detailliertes Wissen dazu notwendig ist und wir arbeiten stark daran, eben auch mit der im Zuge des Formates Bildung brennt, da Aufklärungsarbeit zu leisten, Informationsarbeit zu leisten, dass Studierende das alles auch oder auch Schülerinnen, die es besonders betrifft, dass das verstanden wird, dass man merkt, wie da quasi gerade jetzt in Zeiten der Pandemie über unsere Köpfe hinweg entschieden wird. Genau und wir wollen einfach eine Möglichkeit bieten, die Stimme dieser Leute zu erheben, quasi inklusiv alle Studierenden, alle Schülerinnen, quasi eine Stimme zu sammeln und ganz konkret zu versuchen, dass man diese Universitätsnovelle, dass diese in dieser Form einfach nicht kommt, sondern dass darüber nochmal eine breite Diskussion gibt, dass dieses Thema nochmal aufgerollt wird. Es braucht eine Novelle des Systems, keine Frage, aber sicher nicht in dieser Form. Und wir werden weiter mit Demonstrationen, Aktionen fortfahren und es ist auch, steckt schon wieder einiges in den Startlöchern und ja, wir hoffen, dass dieses auch auf Resonanz trifft. Derzeit, also uns frustrieren unheimlich die diese aussagen von zum beispiel unico präsidentin und unsere rektorin frau seidler die meint ja studierende studierenden willens ist nicht drinnen und auch man und die universitäten sind jetzt im kontext von der pandemie auch nie thema es geht immer nur um die schulen schulöffnungen, Schulschließungen. Aber wie jetzt tatsächlich die Situation der Studierenden ausschaut aufgrund der Pandemie, und da geht es auch um die Infrastruktur, nicht jeder hat die Möglichkeit jetzt an Zoom-Sessions oder mitzunehmen. Die Infrastruktur wird auch nicht bereitgestellt, solche Sachen. Und da geht es uns darum, dass man wirklich auf solche Dinge reagiert und nicht eben diesen Leistungsgedanken vorantreibt, sondern auf die Realität, also auf die Alltagsrealität der Studierenden eingeht. Eine Absurdität muss ich vielleicht jetzt erwähnen, weil du sagst, die Universitäten reagieren nicht auf die Pandemie. Ja, unterschreibe ich. Aber eine Sache habe ich gefunden, wo ich mir gedacht habe, ist sie nicht recht. Wenn du als Studierender bei der Freiwilligen Feuerwehr, beim Roten Kreuz, beim Samariterbund aktiv bist, bekommst du von der Uni vier ECTS-Punkte. Jetzt frage ich mich, ist es die neue Währung? Was heißt das überhaupt für die Lohnarbeit? Und warum kriegen die Mütter oder Väter, also jene, die sozusagen die Homeschooling gemacht haben, keine vier ECTS-Punkte? Also genau das ist es. Sonst ist Pandemie kein Thema. Aber auf einmal kriegt da irgendwer, der sich das auch leisten kann, freiwillige Arbeit zu machen, sondern nicht sozusagen erwerbstätig zu sein, kriegt vier ECTS-Punkte. Und wie wir heute schon gehört haben, ist das nicht wenig. Und noch dazu, statt einen Lohn, was hast du jetzt in Zukunft? Das ist insofern auch interessant, weil wir schon davor gehört haben, dass viele Studierende eben speziell im Bereich Gastronomie zum Beispiel gearbeitet haben, da jetzt auch die meisten ihren Job verloren haben, das war auch nie Thema, wie darauf reagiert wird, wie man die auffangen kann, was auch immer. Also da sammeln wir wirklich, also es wird zunehmend werden Studierende in prekäre Verhältnisse gebracht und da muss reagiert werden und sicher nicht mit dieser Novelle. Ja, vielleicht liegt es auch daran, wenn dann das Innenministerium zunehmend Wissenschaftspolitik macht, weil dieses ganze Ehrenamt und Vereinswesen resultiert ja immer bei Innenminister Nehammer. Wir müssen jetzt allmählich in eine Schlussrunde kommen. Gitti, da bin ich jetzt gleich nochmal bei dir. mal bei dir, vielleicht noch mal ganz praktisch aus dem Leben gegriffen. Du bist Lehrende hier, du leitest die Abteilung Zeitbasierte Medien, soweit ich mittlerweile erfahren konnte, ein sehr beliebtes Fach auch hier an der Kunstuniversität. Was kannst du den Menschen draußen sagen, warum sie doch ihre Kinder beispielsweise ermutigen sollten, eine Universität zu besuchen, vielleicht auch die Kunstuniversität hier in Linz. Warum ist das trotzdem spannend? Warum ist das von großem Wert? Warum ist es von großem Wert? Eigentlich ist es ganz einfach, weil es geht darum, dass ich mir sozusagen Bildung aneigne. Das heißt, ich lerne sozusagen ein kritisches Denken, ich lerne reflektiertes Denken, ich lerne irgendwas in Frage zu stellen, vielleicht auch nochmal anders zu sehen und ich lerne, mich in meinen Gebieten, die den jeweiligen sozusagen interessieren, mit zu vertiefen. Also ich wünsche mir immer nur, dass zum Beispiel Studierende bei mir nichts nachbeten müssen. Das wäre für mich ganz schlimm, wenn sie auf einmal sozusagen nicht mehr die Möglichkeit hätten, ihr Thema zu suchen, nicht mit diesem Thema reflektiert zu arbeiten, mit mir diskutieren. Die bringen Themen, da kenne ich mich oft gar nicht aus, sondern wir erarbeiten das gemeinsam, stellen das in Frage und das macht es aus. Da wird es spannend. Vielleicht kann ich noch etwas sagen, was mich zum Beispiel unheimlich beflügelt, ist auch einfach, was für Menschen man trifft im universitären Kontext. Es sind so viele interessante Persönlichkeiten. Natürlich wird es jetzt durch diese Mechanismen immer mehr erschwert, aber ich finde trotzdem, dass dieser Diskurs darf einfach nicht verloren gehen. Das ist auch unheimlich befruchtend. Man kommt in Kontakt mit verschiedenen Forschenden, die sich unheimlich tief mit gewissen Themen auseinandergesetzt haben. Da steckt so viel Wissen, was man mitnehmen kann. Und eben auch von der anderen Seite, was ich von Mitstudierenden mitbekomme, das ist unglaublich. Das ist ein riesiger Think Tank quasi und von seiner gesellschaftlichen Bedeutung und deswegen nach wie vor sollte es so sein, dass jeder Mensch studieren kann. Unbedingt. Zugänge müssen für alle frei sein. Und was ich noch sagen wollte, was mir sozusagen auch wichtig ist, wenn wir jetzt von der Abteilung reden, dass wir eigentlich meistens im Team unterrichten. Weil die unterschiedlichen Sichtweisen von den unterschiedlichen Lehrenden oder Lektoren oder so wichtig sind. Es gibt nicht eine Meinung. Es gibt eben zu dem Thema unterschiedliche Meinungen, unterschiedliche Herangehensweisen und, und, und. Und das ist für mich schon Universität. Herangehensweisen und und und. Und das ist für mich schon Universität. Ja, wann ist der nächste Aktionstag geplant? Was steht auf der Agenda? Wie habt ihr vor, der Regierung da jetzt noch weitere schlaflose Nächte zu bereiten? Ja, ein konkretes Datum kann ich nicht nennen. Wir sind natürlich im Aufbauen. Wir stellen uns jetzt gerade neu auf. Der letzte Aktionstag ist unheimlich gut verlaufen. Wir sind natürlich im Aufbauen. Wir stellen uns jetzt gerade neu auf. Der letzte Aktionstag ist unheimlich gut verlaufen. Wir waren wirklich baff, dass auch eben außerhalb von Wien in so vielen Städten dieser Protest stattgefunden hat. Wir sind jetzt damit beschäftigt, dass wir uns noch mehr vernetzen, auch mit dem wissenschaftlichen Personal und allen involvierten Personen. Und ja, ich darf mal so viel verraten. Also wenn uns das Ministerium Steine in den Weg legt, dann greifen wir diese Metapher wahrscheinlich auf und werden wahrscheinlich damit arbeiten. Also es kommt auf jeden Fall noch was zurück. Das nenne ich doch mal ein Schlusswort. Vielen herzlichen Dank euch beiden für diese spannende Diskussion zur Novellierung des Universitätsgesetzes. Wir wissen in Wahrheit noch nicht, was tatsächlich dabei rauskommt. Die Kritik, der Widerstand, die Proteste sind spürbar. so wie es da verfasst ist im Entwurf, so kann es nicht Gesetz werden. Da steht uns also noch eine spannende Zeit bevor, die wir auch bei DorfTV, auch in der Politikredaktion, weiterhin mit großer Aufmerksamkeit verfolgen werden. In dem Sinne darf ich mich bei euch sozusagen bedanken. Gitti Wasitschek, Professorin an der Kunstuniversität hier in Linz, sowie Philipp Kalomenos, Architekturstudent, Aktivist bei uns rechts in Wien. Vielen herzlichen Dank, wie immer, dann auch an die Zuseherinnen und Zuseher, die jetzt mit Interesse dabei waren und in diesem Sinne wünsche ich noch einen schönen Abend und auf Wiedersehen.