Vor sechs Jahren fand die letzte Landwirtschaftskammerwahl statt. Hier sieht man das Ergebnis. Auf den folgenden Bildern kann man auch schon die Veränderungen zur diesjährigen Wahl erkennen. Gewannen die Grünen ein Mandat dazu, so mussten die SPÖ-Bauern ein Mandat und die freiheitlichen zwei Mandate zugunsten der unabhängigen Bauernschaft abgeben. Unverändert blieb der Mandatstand beim Bauernbund. Wie es die Corona-Vorschrift verlangt, konnte ich mit dementsprechendem Abstand die Bezirksbäuerin für Urferumgebung, Johanna Haider, vor ihrem Hof zum Ausgang der Landwirtschaftskammerwahl befragen. Sie erklärte, dass es Corona-bedingt zu sehr vielen Videokonferenzen kam und durch das Versammlungsverbot kein echtes Feedback der Wahlberechtigten zu erfahren war. Deshalb war der Ausgang dieser Wahl sicher sehr spannend. Wie hoch war dieses Mal eigentlich die Wahlbeteiligung und gab es irgendwelche Überraschungen? Nun die Wahlbeteiligung war bei gut 49 Prozent. Wir haben ja knapp 130.000 Wahlberechtigte und wir vom Bauernbund sind schon stolz darauf, dass wir die Spitzenposition halten haben können mit 24 Mandate in der Landwirtschaftskammer, weil da gibt es 35 Sitze zu vergeben und davon entfallen 24 eben auf dem Bauernbund. Wie viele landwirtschaftliche Betriebe gibt es eigentlich in Oberösterreich und wie viele Arbeitsplätze sind eigentlich damit verbunden? In Oberösterreich haben wir 31.300 landwirtschaftliche Betriebe und im Kernbereich sind circa 30.000 Personen beschäftigt. Die Landwirtschaft ist ja ein Wirtschaftsmotor und auch da im vor- und nachgelagerten Bereich kann man circa 60.000 Menschen dazuzählen, die dort ihren Arbeitsplatz finden. Und wenn jeder Haushalt im Monat 3,50 Euro für heimische Lebensmittel ausgeben würde, dann würde das zusätzlich 550 Arbeitsplätze schaffen. Welche Bedeutung hat die Landwirtschaftskammer eigentlich für die normalen Konsumenten und nicht nur für die Land- und Forstwirte. Für uns Bäuerinnen und Bauern ist die Landwirtschaftskammer die Bildungs- und Beratungsstätte und für den Konsumenten gibt es verschiedene Angebote. Wie viele Kurse werden, wie jetzt zurzeit, im Online angeboten, Seminarbäuerinnen-Tätigkeiten, Schule am Bauernhof, so erreichen wir mit den Bäuerinnen und Bauern auch die Konsumenten draußen. Und das geschieht über die Bezirksbauernkammern und die Bäuerinnen besuchen Schulen und Kindergärten. Und davon, durch die vielen Beratungstätigkeiten profitieren dann die Konsumenten, weil ja die heimischen Bäuerinnen und Bauern sehr gute Lebensmittel hochqualitativ herstellen. Und dadurch ist das ein Vorteil für die Konsumenten. Geht eigentlich der Trend coronabedingt immer mehr zu den Direktvermarktern? Coronabedingt suchen immer mehr Konsumenten die bäuerlichen Betriebe auf und das freut uns schon sehr, weil dadurch die Wertschätzung der Produkte steigt und es bleibt dann auch die Wertschöpfung bei uns auf den Betrieben und das ist ganz ganz wichtig, damit auch unsere bäuerlichen Familienbetriebe bewirtschaftet werden können und diese auch lebendig bleiben. Weil wir sind drei Prozent der Bevölkerung bewirtschaften, 90 Prozent der Fläche. Gerade in der Corona-Zeit ist es ja besonders wichtig, die Sicherheit der Lebensmittel zu garantieren und darum, wir können ja von der bäuerlichen Seite fast zu 100 Prozent mit heimischen qualitativ hochwertigen Lebensmitteln versorgen. Hat es aufgrund dieser Wahl für dich persönlich auch Veränderungen gegeben? Ich bin mit diesem Wahlergebnis in die Landwirtschaftskammer hineingewählt worden als Kammerrätin und vertrete da den Bezirk Urfa und unter anderem auch bin dann die Vorsitzende der Bäuerinnen in ganz Oberösterreich. Ja, ich wünsche dir und deinen Vertretern alles Gute und weiterhin viel Erfolg in deiner Tätigkeit und gratuliere nochmals zu eurem Wahlergebnis.