Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer von DorfTV, liebe Hörerinnen und Hörer des Freien Radios Freistaat, ich darf Sie ganz herzlich begrüßen zur Februar-Ausgabe von Im Blickpunkt Soziales und Bildung. Mein Name ist Roland Steidl und ich habe heute einen Gast bei mir, wo unser Thema, unser Oberthema wirklich vollständig passt, Soziales und Bildung. Markus, du bist, ich muss es jetzt tatsächlich lesen, du bist Leiter des Departments Gesundheits-, Sozial- und Public Management an der Fachhochschule Oberösterreich und Campus Linz. Und das machst du eigentlich mit leicht wechselnden Titeln seit 20 Jahren. Das kann man auch dazu sagen. Damals hieß es zunächst einmal nur Sozialmanagement. Und im Laufe der Zeit hast du noch ein paar Aufgaben oder Zweige dazu bekommen. Und darüber können wir dann ja im zweiten Teil unserer Sendung sprechen. Wir haben gesagt, wir tun zunächst einmal ein bisschen eine Vorstellungsarbeit von dir machen. Du wirst 64 Jahre alt heuer. Das heißt, du bist beruflich schon lang gedient. Und wir haben im Vorgespräch festgestellt, dass deine berufliche Biografie sich mehr oder weniger in zwei große Teile teilen lässt. Aber zunächst einmal stelle ich dir die Frage, ich war ganz überrascht, weil ich hatte es vergessen, dass du ursprünglich Volkswirtschaft studiert hattest. Ja, ich habe nach der Matura damals überlegt, welches Studium mich interessieren würde und bin irgendwie auf das Volkswirtschaftsstudium an der JKU gestoßen und habe dann dreieinhalb Jahre Volkswirtschaft studiert. Hat mich auch immer interessiert, Wirtschaft interessiert mich bis heute. Aber ich habe dann doch einen Wechsel vollzogen, als das Ende des Studiums in den Blick gekommen ist und ich mir überlegt habe, möchte ich mein Leben mit Zahlen verbringen. Und ich war damals ehrenamtlich sehr stark engagiert im kirchlichen Umfeld und habe dann beschlossen, eigentlich möchte ich lieber mit Menschen arbeiten als mit Zahlen und bin dann gewechselt zum Theologiestudium in Linz. Also das ist ja doch ein bisschen der Sprung, man könnte sagen, in der Volkswirtschaft muss man auch viel glauben und weiß nicht, ob es stimmt. Aber die Theologie ist dann im Grunde schon ein ganz anderes Metier und du bist ja dann im Laufe deines Werdegangs auch Universitätsprofessor an der katholisch-theologischen Universität geworden und hast das Institut für Caritaswissenschaften begründet und geleitet. Am Schluss des Theologiestudiums hat mich der Professor Zauner, bei dem ich die Diplomarbeit geschrieben habe, angesprochen, ob ich nicht Assistent werden will. Das war für mich nie im Blick, Berufstätigkeit im Hochschul-Universitätsbereich. Aber es hat mich dann doch gereizt. Ich habe dann einige Jahre 50 Prozent in einer Pfarre gearbeitet und 50 Prozent als Assistent an der Theologischen Hochschule und bin aber dann noch drei Jahre ganz an die Hochschule gekommen und bin seither eigentlich in verschiedenen Funktionen, zunächst an der Theologischen Hochschule und seit 2002 an der Fachhochschule Oberösterreich in der Hochschullehre tätig. Aber bleiben wir noch ein bisschen beim Institut für Caritaswissenschaften. Das hört sich ja interessant an. Nicht jeder kennt die Caritas als Einrichtung für vielerlei soziale Belange und Hilfe. Aber dass es Caritaswissenschaften gibt, gibt es, glaube ich, gar nicht mehr jetzt. Das Institut gibt es nicht mehr. Es gibt schon sehr lange ein Institut in Freiburg im Breisgau, wo der Sitz des Deutschen Caritasverbands ist. Dort hat das eine große Tradition. Mein Chef, der Professor Wille Zauner, war so in Österreich der theologische Ansprechpartner für die Caritas auf Österreich-Ebene. Er war einer der wenigen Theologen, die sich für Caritas interessiert haben, hat natürlich immer wieder Vorträge gehalten für die Caritas, wenn irgendwelche theologischen Themen hier wichtig waren. Und so bin auch ich dann immer stärker auf dieses Thema gestoßen. Ich habe dann Doktorat gemacht, habe mich auch habilitiert in der Pastoraltheologie an der Uni in Würzburg. Aber für mich als männlichen Laien, also nicht Priester, war eigentlich hier eine Karriere Richtung Professur mehr oder weniger nicht möglich in der katholischen Theologie. Und so habe ich mich dann zunehmend auf Caritaswissenschaft spezialisiert und es ist dann auch gelungen in Kooperation von Caritas Linz und Diözese Linz ein eigenes Institut zu schaffen, wo ich zugleich die längste Zeit Leiter und auch einziger Mitarbeiter war. Wenn man jetzt sagt Caritaswissenschaft, womit beschäftigt man sich da im Detail eigentlich? Also was sind die Aufgaben der Caritaswissenschaft? Aufgaben der Caritaswissenschaft? Ich habe sehr viele Vorträge gehalten, habe auch publiziert zu dem Thema, habe mich sehr viel schon damals mit dem Thema Ehrenamt, Freiwilligenarbeit beschäftigt. Gerade diese freiwillige Caritas-Tätigkeit in der Kirche, in den Pfarren war etwas, was mich damals schon sehr interessiert und war viel im Weiterbildungsbereich tätig. Da sind wir uns auch damals begegnet. Es war damals Wunsch der Caritas, eine Führungskräfteausbildung zu machen, weil doch immer mehr Führungskräfte in der Caritas herangewachsen sind, die nicht aus einem unmittelbar kirchlichen Milieu gekommen sind. Da war der Wunsch der Caritas, sie sollen auch ein wenig theologisches Verständnis, Hintergrundwissen, was unterscheidet Caritas von anderen Sozialorganisationen, was ist so das Spezifikum christlicher Caritas. Und da habe ich dann eine Ausbildung konzipiert, einen Hochschullehrgang. Und ja, nach dem zweiten Durchgang habe ich dann einmal bei einer Zugfahrt nach Wien den Rektor Gebler vom Diakoniewerk getroffen. Und wir haben gut geplaudert auf der Zugfahrt nach Wien. Und das Ergebnis war, dann machen wir so einen Lehrgang gemeinsam, Caritas und Diakonie. Und da sind wir uns das erste Mal über den Weg gelaufen, weil du von Diakonie-Seite damals zuständig warst für diesen Werbe. Genau, er hat mich dann beauftragt damit. Und dann haben wir einige Jahre lang mehrere Durchgänge dieses Caritas-Diakonie-Hochschullehrgangs gemacht. Und das war eigentlich auch eine, denke, feine Sache und für viele Leute sehr spannend. Und für die Aufbauarbeit auch von Caritas und Diakonie in Osteuropa war das, glaube ich, sehr wichtig, weil wir immer geschaut haben, dass Verantwortliche aus den osteuropäischen Ländern, wo ja Caritas und Diakonie nach dem Kommunismus kaum Tradition gehabt haben, in Oberösterreich bei diesen Lehrgängen auch sich einbringen können beziehungsweise hier auch etwas mitnehmen können aus der zentraleuropäischen Tradition von Caritas und Tierkunde. Ja, und dann sind wir sozusagen weiter Kollegen geblieben, insofern dann die Phase Mitte der 90er Jahre auch anhob, Fachhochschulstudiengänge im Sozialbereich. Nicht Anlass war die Sozialakademie zunächst einmal, die eigentlich eine vierjährige Ausbildung wollte. Und da haben dann ein paar Leute, ein paar Projekte von Fachhochschulstudiengängen sich angehängt. Du dich im Wesentlichen mit Sozialmanagement und wir mit dem Studiengang Soziale Dienstleistungen. Und du hast dann, unser Studiengang ist eigentlich auch genehmigt worden, aber er ist dann irgendwann auch leider wieder abgeblasen worden, während Sozialmanagement, und jetzt kommen wir dann so grundsätzlich mal auf diesen Punkt, während Sozialmanagement ja durchgängig jetzt seit 20 Jahren mit bestimmten Erweiterungen bestehen geblieben ist, nicht? 20 Jahren mit bestimmten Erweiterungen bestehen geblieben ist. Ja, das ist glaube ich auch nicht allgemein bekannt, dass hier durchaus auch von konfessioneller Seite eine starke Initiative gekommen ist für Fachhochschulstudiengänge im Sozial- und Bildungsbereich. Studiengänge im Sozial- und Bildungsbereich. In Deutschland haben evangelische katholische Fachhochschulen eine lange Tradition seit den 1970er-Jahren. Und da gab es die Initiative, Rektor Gebler war da sehr stark auch dahinter vom Diakoniewerk, aber auch auf katholischer Seite verantwortlich im Caritas- und im Ordensbereich, dass man hier auch anknüpft und in Österreich für den Bereich Erwachsenenbildung, für den Bereich Sozialmanagement und soziale Dienstleistungen Fachhochschulstudiengänge errichtet. Ich bin damals in das Entwicklungsteam für das Studium Sozialmanagement gekommen, weil ich ja schon Erfahrung mit Hochschullehrgängen gehabt habe von der katholischen Hochschule und habe das mitentwickelt und es ist zu keiner eigenen Gründung einer konfessionellen Fachhochschule gekommen. Das hätten sich die beiden Kirchen und auch Caritas Diakonie finanziell nicht leisten können. Irgendwie ist dieses Projekt an die Fachhochschule Oberösterreich gekommen. Und als es dann 2002 soweit war, dass Sozialmanagement starten sollte und die designierten Lehrgangsleiter kurzfristig abgesprungen sind, ist der Ball dann auf mich zugelaufen und ich habe mir dann gedacht, nach 20 Jahren Theologie ist vielleicht auch spannend, was ganz anderes einmal machen, wieder zu meiner ersten Liebe, den Wirtschaftswissenschaften zurückzukommen und habe dann mich bereit erklärt, die Leitung dieses Diplomstudiums Sozialmanagement an der FH Oberösterreich zu übernehmen. Ich möchte doch ein bisschen aufgreifen, eine inhaltliche Frage und auch einen Diskurs, den wir beim Entstehen dieser Fachhochschulstudiengänge ja auch geführt haben. Nicht also einerseits gab es Sozialmanagement, relativ stark von der Caritas betrieben, und auf der anderen Seite gab es unsere sozialen Dienstleistungen von der Diakonie her betrieben. Und das war auch ein bisschen eine, sagen wir mal, unterschwellig, eine weltanschauliche Frage, wo wir gesagt haben, was brauchen Leute, Führungskräfte und Ähnliche, künftig in der sozialen Arbeit stärker? Eher Managementqualifikationen oder eher nicht der soziale Dienstleistungenstudiengang, baute stärker auf, ich sage mal, humanwissenschaftliche Kompetenzen auf. Es sind beide Studiengänge genehmigt worden, aber auf die Dauer ist der Studiengang soziale Dienstleistungen dann beendet worden, nicht mehr genehmigt worden. Sozialmanagement hat sich durchgesetzt. Vielleicht sagst du ein oder zwei Worte dann auch dazu. der Management, sage ich jetzt mal, Gedanke dort stärker bewährt als der humanwissenschaftliche Ansatz, als Kernkompetenz von Führungskräften im Sozialbereich? Sicher, es gibt in vielen großen Einrichtungen die fachliche Führung und die wirtschaftliche Führung. vielen großen Einrichtungen, die fachliche Führung und die wirtschaftliche Führung. Es sind beide Kompetenzen da, aber im Grunde für diese fachliche Führung ist, würde ich auch sagen, eine gute fachliche Ausbildung jetzt, ob es jetzt Behindertenpädagogik ist, ob Sozialpädagogik ist, Sozialarbeit, je nachdem, in welchem Arbeitsfeld jemand ist, wie ist Sozialarbeit, je nachdem in welchem Arbeitsfeld jemand ist, auch eine gute Basis für diese fachliche Führungsarbeit. Während im Management hat sich einfach gezeigt, dass es für Absolventen von Wirtschaftsstudien an Universitäten, die rein für den Profitbereich, für die Profitwirtschaft ausgerichtet sind, schon ein sehr weiter Weg dann ist, sich in den Sozialbereich und seine ganz speziellen Anforderungen hineinzubegeben. Mir war auch ganz wichtig damals bei der Konzeption, dass das nicht einfach eine Kopie eines Wirtschaftsstudiums ist, sondern dass hier schon andere Komponenten, gerade geisteswissenschaftliche Themen, auch ihren Platz haben. auch in das Curriculum hineinurgiert. Von dem Hintergrund her, wir haben im Sozialbereich mit Dienstleistungen an verletzlichen Menschen zu tun. Da genügt nicht der Rechenstift, sondern da geht es immer auch darum zu reflektieren, was ist der Mensch, wie gehen wir mit Menschen um, wie gehen wir mit Mitarbeitern um, die mit so verletzlichen Menschenigen Diplom zum dreijährigen Bachelorstudium. Aber gerade in den letzten zwei Semestern hier nur einmal auf den betriebswirtschaftlichen Basics, in den ersten vier auch reflektierende, reflexive Elemente ins Studium reinzunehmen. Für Leute, die in den Sozialgesundheitsbereich gehen, auch in den öffentlichen Sektor, ist das, glaube ich, eine ganz entscheidende Sache. Mir kam auch vor, wir haben diese Entwicklungsarbeit, glaube ich, 1995, 1996 begonnen in etwa. Entwicklungsarbeit glaube ich 1995, 1996 begonnen in etwa und für mich ist so im Nachhinein würde ich immer sagen ungefähr Mitte der 90er Jahre hat auch dieser Bruch stattgefunden, wo die soziale Arbeit an sich auch die Betreuungsarbeit verstärkt ökonomisiert worden ist. Und dadurch hat sich meine Vermutung einfach im Leitungsbereich eine Ausbildung, die halt diese Ebenen schon berücksichtigt hatte, wo die Leute bereits Kompetenzen hatten, leichter durchgesetzt und war vielleicht auch tatsächlich wichtiger. Wir führen jetzt keine Diskussion über die Ökonomisierung des Sozialen, obwohl es auch eine interessante Sache wäre. Markus, ich danke dir mal fürs Erste. Jetzt schaue ich noch mal, ob ich etwas Wichtiges vergessen habe. Nein, eigentlich nicht. Ich habe jetzt nur, muss ich noch zu deiner Person hinzufügen, wir haben Musik ausgesucht, an der du aktiv beteiligt bist, weil du auch Musiker bist. Seit langem dazu sagt bitte Anubos. auch Musiker bist, seit langem. Dazu sag bitte auch noch was. Ich habe als Achtjähriger begonnen, Geige zu lernen, dann auch Orchester und alles. Ich spiele bis heute noch in Orchestern. Aber mich haben auch andere Musikstile interessiert. Ich habe in Jazzbands gespielt, in Rockbands, aber vor allem Folkmusik gemacht. Und am intensivsten habe ich hier mit einem Freund irischen Folk gemacht. Wir waren auch gemeinsam in Irland und haben dort gemeinsam in Pubs gespielt. Aber wir haben in den 80er, 90er Jahren auch in ganz Österreich viele Konzerte gespielt und am Anfang dieser Karriere einmal eine Musikkassette aufgenommen. Und die habe ich mitgenommen als eine CD, dass man meine CD macht. Und ja, ist das erste Mal im Fernsehen zu hören. Das ist etwas, das ist etwas, was ich gar nicht wusste von dir, also wenigstens nicht erinnert habe. Und jetzt habe ich diese Musik gerade eingespielt gehört und habe gedacht, wunderschön, ich liebe auch irische Musik. Also bitte, wenn wir jetzt eine Runde Markus Lehner und, wie heißt dein Kollege? Peter Hütmannsberger. Einspielen, ja? Danke. Thank you. Thank you. © transcript Emily Beynon Thank you. Ja, also das war echt schön. Jetzt haben wir mal vorgestellt, in Irland wird ja auch viel getanzt, oder? Zu dieser Art von Musik. Ja, auch. Schon, nicht? Jetzt habe ich gedacht, wann werden wir wieder mal wild tanzen können? Nicht irgendwie der Post-Corona-Tanz oder so. Ja, Markus, jetzt haben wir uns vorgenommen, im zweiten Teil doch in den Mittelpunkt zu stellen, das, was du beruflich tust, also den Studiengang, für den du verantwortlich bist. Ich werde noch mal den Titel nennen, also Studiengang Gesundheits-, Sozial- und Public Management. Da steckt ja auch im Grunde eine ganze Geschichte dahinter, dass es zu diesem Titel gekommen ist. Und vielleicht kannst du erst einmal ein bisschen was dazu sagen, was beinhaltet dieser Studiengang, warum diese Dreigliederung und wie fühlt sich und schaut es dann in der Praxis aus? Ja, da steckt ursprünglich kein großes gemeinsames Konzept dahinter, sondern das hat sich durch historische Entwicklungen so ergeben. Wie gesagt, Sozialmanagement-Diplomstudium habe ich ab 2002 dann begonnen hier in Linz aufzubauen. Daneben gab es vor allem von der Stadt Linz eine Initiative für ein Studium Verwaltungsmanagement. Ist dann schon als Bachelorstudium gestartet worden. Und nach zwei Jahren hat es da etwas eine kritische Situation in der Leitung gegeben, worauf irgendjemand da oben beschlossen hat, ich könnte ja das Thema Public Management auch dazu nehmen. War für mich damals eine Herausforderung, weil mich eigentlich mit der öffentlichen Verwaltung bis dahin nicht wirklich intensiver beschäftigt habe. Aber war auch interessant, da näher reinzuschauen. Und das Gesundheitsthema ist dann Ergebnis eigentlich eines Konsolidierungsprozesses der Wirtschaftsstudien innerhalb der FH Oberösterreich. Es gab lange Zeit in Steyr, wo ja die ganzen Wirtschaftsstudien noch für Industrie, internationale Logistik und so sind, einen thematisch eher isolierten Studiengang für den Gesundheitsbereich, Prozessmanagement, Gesundheit. Und im Laufe der Zeit ist dann doch die Tendenz dahin gegangen, gerade wie es um Masterstudien gegangen ist, auch dieses Gesundheitsthema nach Linz zu bringen. Und jetzt haben wir eigentlich an der e.V. bei Österreich eine sehr klare Trennung bei dem Wirtschaftsstudium. Alles, was Profitwirtschaft ist, ist an unserer School of Business in Steirer und dort glaube ich in sehr guten Händen. Und alles, was dieser gemeinnützige Bereich ist, also der öffentliche Sektor, Gesundheit, Soziales, das ist an der Fakultät in Linz. Und so ist diese Dreierkombination entstanden. Jetzt machen wir es mal ganz praktisch. Ich habe vor, heuer in Pension zu gehen. Ich könnte ja unter Umständen ein Seniorenstudium aufnehmen. Was würde das bedeuten? Ganz praktisch sind es zwei Bachelorstudien. Ein Bachelorstudium Sozialmanagement und ein Bachelorstudium Public Management, wo die betriebswirtschaftlichen Basics sehr ähnlich sind natürlich, generalistische Wirtschaftsstudien. Aber dann gibt es eben spezielle Themen für den Sozialbereich, Sozialpolitik, Handlungsfelder, Sozialbereich, Sozialpolitik, Handlungsfelder sozialer Arbeit, Theorie sozialer Arbeit und so weiter. Und auf der anderen Seite natürlich dann verwaltungsspezifische Themen von Public Governance bis zum öffentlichen Dienstrecht. Und aufbauend auf diesen zwei Bachelorstudien gibt es dann ein Masterstudium Gesundheit, Sozial- und Public Management, wo auch wieder starke gemeinsame Teile sind im Bereich Führung, Innovation, Strategie, Unternehmenssteuerung, aber dann auch wieder spezifische fachliche Teile für diese drei Branchen. fachliche Teile für diese drei Branchen. Und dadurch, dass es ausschließlich berufsbegleitende Studien sind, wo die eher sich auf die zweite Wochenhälfte konzentrieren, Masterstudium zum Beispiel überhaupt nur Freitag, Samstag, habe ich tatsächlich auch immer wieder ältere Semester unter den Studierenden. Ich kann mich noch erinnern, ein Direktor war bei der ÖBB tätig und hat dann mit gut 50 den goldenen Handshake bekommen, der sich beworben hat und gesagt hat, soll ich jetzt den ganzen Tag die Enkel, mit den Enkel spielen? Das kann es nicht sein. Ich bin stark ehrenamtlich engagiert, ich möchte gern Public Management studieren, um mir hier auch mehr Kompetenz zu erwerben. Gerade im ehrenamtlichen Bereich hat sich dann auch auf das Thema Zeitbanken spezialisiert und ist jetzt vor dem ganzen Österreich herum, um dieses Thema Zeitbanken als eine Form freiwilligen ehrenamtlichen Engagements hier zu promoten. Was ist das Zeitbanken? Was ist das Zeitband? Da geht es darum, Zeit zur Verfügung zu stellen, ehrenamtlich. Das ist ein Modell, das im Sennuern-Bereich sehr stark verwendet wird, um dann auch, wenn man es selbst benötigt, auch im Sinn von Zeitspenden wieder zurückzubekommen. Ah, okay. Also das ist so die Grundidee. Wir haben hier ein Zeittauschgeschäft. Okay, das es ist mehr oder weniger ein Zeittauschgeschäft. Okay, das ist interessant. Ich meine, das ist ja ein Kennzeichen überhaupt, das kann man ja auch für die Basisausbildungen im Sozialbereich sagen. Und ich finde es auch wichtig, in Zeiten wie diesen es zu sagen, dass es ja vielerlei Formen von berufsbegleitenden Ausbildungen gibt. Und wir haben ja in unseren Ausbildungsfeldern, Altenfachbetreuer und Behindertenpädagogen, haben wir ja im Grunde genommen auch sehr viele erwachsene Leute. Und das war ja teilweise auch ein Bedürfnis vor einem Vierteljahrhundert, dass wir gesagt haben, es muss für diese Leute, die Basisausbildungen im Sozialbereich gemacht haben, eben auch weiter Qualifikationsmöglichkeiten geben. Und in dem Zusammenhang sind ja auch dann diese Fachhochschulstudiengänge entstanden nach dem Motto, das darf keine Sackgasse sein letztendlich bildungsmäßig, nicht? den Hochschulbereich reingekommen mit der Ausbildung, zuletzt ja auch noch die Pflegekräfte, vorher schon die ganzen anderen, Ergo, Physio und so weiter, Sozialarbeit eben auch. Damals, natürlich einer der wenigen Bereiche, der noch nicht akademisiert ist, ist die Behindertenbereich. Ich habe hier auch schon einige Gespräche gehabt mit den Leitern der entsprechenden Schulen, um hier zu überlegen, ob das nicht auch hier sinnvoll wäre. Ich glaube schon, wenn man gute junge Leute will, dann muss man ihnen Perspektive bieten. Dann kann das nicht eine Bildungssackgasse sein, wo man dann akademisch eigentlich nicht mehr weiter kann, sondern irgendwann einmal ansteht. Ich nehme ein bisschen ein Thema vorweg, auf das wir vielleicht im dritten Teil dann noch kommen. Es hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend auch so entwickelt, dass in den Basisarbeitsfeldern mit beeinträchtigten Menschen in der Altenpflege sowieso teilweise hohe Belastungen für die Mitarbeiter bestehen. Sodass, wenn ich heute als junger Mensch hergehe und mache eine solche Ausbildung, man wahrscheinlich nicht davon ausgehen kann, dass ich mein Leben lang in diesem Berufsfeld, in diesem unmittelbaren Basisberufsfeld bleibe. Also da muss es tatsächlich dann ja Möglichkeiten geben, irgendwie sich weiterzuentwickeln, nicht? Vielleicht in Leitungsbereiche hineinzukommen, wenn das jemand möchte. Ja und ich habe schon den Eindruck, dass langsam auch mit der Zeit dann die Politik, auch die öffentlichen Kostenträger gesehen hat, dass das schon Sinn macht. Ich kann mich noch erinnern, als wir damals noch in den Entwicklungsteams waren, gab es einmal ein Gespräch mit dem damaligen Landesrat Ackerl, der damals noch gesagt hat, ich brauche keine Häuptlinge, ich brauche Indianer im Sozialbereich. Und war dann sehr schön zu erleben. Wir haben dann im Sozialmanagementstudium ein neues Projekt gemacht für Caritas-Einrichtungen in Hagen am Haushock und dort neue Dienstleistungsangebote gemacht. Und da war er dann bei der Präsentation auch da und ist dann nachher zu mir gekommen und hat gesagt, das war mal ganz was Neues für mich, dass von mir nicht nur Geld gefordert wird, sondern dass jemand da ausrechnet, wie viel das kostet. Also inzwischen wird das schon auch sehr geschätzt, denke ich, dass in nicht nur so Forderungskultur von Sozialarbeitern, Sozialpädagogen und anderen fachlich Verantwortlichen, da ist arm die Politik, sondern dass hier auch tatsächlich gearbeitet wird am Design von Dienstleistungen, vom Personal bis zur Finanzierung hin und man hier auch auf gleicher Augenhöhe dann verhandeln kann. Das ist ja ein bisschen eine der Ideen dieses Public Sozialgesundheitsmanagement, dass am Verhandlungstisch auf beiden Seiten dann Menschen sitzen, die das gleiche Handwerkszeug haben, dann kann man das Spielchen ersparen und kann gleich offen die Karten auf den Tisch legen, weil beide dasselbe Know-how eigentlich vom Studium her haben. Jetzt habe ich noch gedacht, diese Studienstruktur, das Verwaltungsmanagement und Sozialmanagement, mehr oder weniger in der Bachelor-Fassung überschneidende Themen haben. Wo die einen und die anderen möglicherweise in gemeinsamen Lehrveranstaltungen sitzen. Finanzmanagement, Controlling, da gibt es keine Unterschiede. Und es gibt natürlich dann Themen, wo sehr wohl Unterschiede sind. Das beginnt dann beim Dienstrecht, wo halt in öffentlichen Einrichtungen das öffentliche Dienstrecht relevant ist. Dienstrecht relevant ist und bei einer Caritas, einer Diakonie, das ganz normale Arbeits- und Sozialrecht. Und das sind halt dann unterschiedliche Welten, in die man sich hineinarbeiten muss und wo natürlich auch geschickt ist, wo man sich das im Studium schon erwirbt. Was ich auch erlebe zunehmend ist, dass junge Leute dann unterschiedliche Schwerpunkte setzen im Bachelor- und im Masterstudium. Das heißt, dass jemand, der im Bachelor Sozialmanagement gemacht hat, aber dann doch sich interessiert stärker für Sozialverwaltung im Bereich Sozialhilfe Verbände zu gehen, das dann im Master den Schwerpunkt Public Management macht, dann hat er beide Welten und ist natürlich kompletter aufgestellt und hat mehr berufliche Flexibilität, als wenn er nur so einseitig gebildet ist. Ich denke, da haben es junge Leute heute schon viel mehr Flexibilität und Freiheiten mit diesem Bachelor-Master-System auch noch einmal im Studium einen anderen inhaltlichen Fokus zu setzen, einen anderen inhaltlichen Schwerpunkt. Zu unserer Zeit war es so, man hat ein Thema studiert und dann war man es. Das ist für uns schon im Hochschulbereich, vor allem in den Masterstudien natürlich, eine sehr große Herausforderung. Ich habe dann im Master oft bei den 50 Masterstudenten Leute aus 25 unterschiedlichen Bachelorstudien. Leute aus 25 unterschiedlichen Bachelorstudien und das dann irgendwie auf ein gemeinsames hinzubringen in vier Semestern, das ist schon eine anfordernde Sache für meine Kolleginnen und Kollegen und auch für mich. Ja, aber wir wissen ja, vielfältig aufgestellte Sozietäten sind resilienter als sehr monoman ausgerichtete. Aber das ist ein gutes Stichwort, Markus. Ich frage mal nach den Teilnehmern und Teilnehmerinnen. Wenn du so sagst, die kommen aus 25 verschiedenen Studien. Viele werden ja wahrscheinlich trotz allem auch aus Basis-, Praxisfeldern kommen, möglicherweise mit einer Abendmatura oder wie auch immer und sich auf diese Art und Weise dann weiterqualifizieren. Also ich habe hauptsächlich eigentlich Studenten, die über Berufsreifeprüfung, Studienberechtigungsprüfung nach einer Fachausbildung oder Lehre zu einem Studium kommen. Es sind viele Fachausbildungen, gerade im Sozialmanagement, Pflegekräfte, Kindergartenpädagoginnen, Sozialpädagogen, Behindertenpädagogen usw., die halt sagen, ich arbeite eh gern mit Klienten, mit Patienten und so, aber mich interessiert, ich möchte in den organisatorischen Bereich hinein, ich möchte auf organisatorischer Ebene etwas bewegen. Im Public Management sind es halt oft auch Mitarbeiter aus der Verwaltung oder aus der Kommunalverwaltung. Da sind die Karrieren oft sehr klar. Der Klassiker ist, dass jemand kommt und sagt, bei uns in der Gemeinde geht in fünf Jahren der Amtsleiter in Pension und er und der Bürgermeister haben beschlossen, ich soll das machen und haben mich mehr oder weniger geschickt, dass ich hier die Ausbildung mache. Das ist praktisch dann eine Art Sekundärmotivation, aber ist die Voraussetzung für den Job. Und sonst Altersgruppen, du hast vorhin gesagt, 53-Jähriger, nicht der dann noch einsteigt, sind die Ausnahme. Der Großteil der Studenten sind so um die 30, also 25 bis 35, das ist eigentlich so der große Stock. Damit zusammenhängend gibt es bei uns immer erheblich mehr Babys als bei den Sozialarbeiterinnen, weil man heutzutage eher später Kinder kriegt und nicht mit 18, 19, 20 wie die Sozialarbeitsstudentinnen. Also im wahrsten Sinne des Wortes fruchtbare Studie. Ich frage jetzt nur noch mal ein bisschen weiter. Also die Leute kommen woher? zum Beispiel dieser junge Mann aus einem Verwaltungsbereich, der sich weiterqualifiziert, wohin gehen sie dann? Also wenn du sagst, was sind die Berufsfelder und Berufsbilder, auf die hin man sich, also gibt es da so Schwerpunkte, auf die hin man sich mit diesen Abschlüssen dann zubewegt? Im Sozialmanagement geht schon ein Großteil in die Verwaltungsebenen von Caritas, Diakonie, Volkshilfe, also quer durch die Bank, die großen Sozialorganisationen, aber auch Sozialhilfeverbände und so weiter. Und so weiter. Wie gesagt, im Public Management, Großteil in Verwaltungsbereichen, Verwaltungsnahe Bereiche, Krankenkassen, AMS und so weiter, kommen immer wieder Mitarbeiter zu uns. Und im Gesundheitsbereich, die Pflegekräfte, gehen hauptsächlich in die Krankenhausverwaltungen. Also hier war gerade jetzt durch den Umbau des KUK haben wir dort Großabnehmer gehabt in dem Bereich, weil die natürlich doch ihre Verwaltung sehr neu haben aufstellen müssen und auch Kur-Reha-Kliniken und so. Das sind so die Hauptbereiche. Aber wir wissen auch, dass ungefähr 20 Prozent unserer Absolventen irgendwann einmal in der Profitwirtschaft landen. Sie haben ein komplettes Wirtschaftsstudium und wenn jemand das interessiert, ist mit uns Studium gerade in den Personalabteilungen. Personalabteilungen, auch im Profitbereich sind unsere Studenten sehr gern gesehen, weil wir gerade im Personalbereich sehr gute praxisorientierte Ausbildung haben. Es gab ja eine Phase, nicht eh so Ende der 90er Jahre, wo sich Caritas und Diakonie Profi-Wirtschaftler aus der Industrie und aus der Wirtschaft geholt haben, nicht als Verwaltungsleiter oder Finanzleiter. Das wäre ja interessant, nicht, wenn die Sozialmanager dann in die Wirtschaft gehen, inwiefern sich die Wirtschaft vielleicht verändert hat. Ich zeige auch immer den Studenten, gerade im Grundlagen derSozialwirtschaft mache ich selbst, wie vieles komplexer Wirtschaften, auch Management im Non-Profit-Bereich ist, im Sozialbereich als in der Profit-Wirtschaft, wo das Geld halt vom Kunden kommt. In diesen Bereichen haben wir viel komplexere Finanzierungs- und Steuerungsstrukturen dadurch auch. Und darum nehmen auch die Träger im Gesundheits- und Sozialbereich inzwischen viel lieber Absolventen, die so ein Studium haben, weil jemand, der von der Wirtschaftsuni kommt, doch erheblich länger braucht, bis er in die Besonderheiten dieses Bereichs hineingewachsen ist. Ja, danke, Markus, machen wir wieder mal ein Päuschen, bevor wir uns dem dritten Teil nähern und spielen noch einmal irische Musik. Ja, gerne. Thank you. ¶¶ Thank you. Thank you. Ja, Markus, wir haben gesagt, wir müssen eine kleine Korrektur anbringen. Da ist eine andere Musik jetzt reingerutscht. Das ist aus den panonischen Weisen von Toni Stricker. Also eher in Richtung ungarische Musik. Wir haben das immer sehr gern in den Pubs in England und Irland gespielt, weil das war für die dort ganz was Neues und Fremdes. Aber wie gesagt, Volksmusik ist sehr breit. Und ich liebe die Vielfalt. Jetzt gehen wir schon in die letzte Runde. So schnell vergeht ein Gespräch. Und ich fange jetzt dort an, wo wir unser Gespräch am Montag begonnen haben, nämlich bei den Bedingungen für Lehre, für pädagogische Unternehmungen, für deinen Studiengang, deine Studiengänge, jetzt durch Covid-19. Ich habe gerade heute noch mit meiner Schule telefoniert, also mit den Basisausbildungen, und die Auskunft war zunächst einmal, naja, wir werden ab nächster Woche schon zum Teil wieder ein bisschen in den Präsenzunterricht übergehen. Ja, also die Frage des Präsenzunterrichts versus digital unterrichtet werden, Videokonferenzen und was es mittlerweile alles gibt, das bleibt weiterhin ein Thema. Wir kehren nicht zu einer alten Normalität zurück. Und mich würde interessieren, wie du das jetzt in diesem, ist ja schon fast ein Jahr, erlebt hast. Was hat das für Wirkungen auf eure Ausbildung gehabt? Also beim ersten Lockdown war das schon brutal, muss ich sagen. Wir haben irgendwann am Freitag, am späten Nachmittag eine Mail bekommen von der Fachhochschulleitung der Geschäftsführung, dass ab Montag zu ist. jetzt noch reinfahren und Geräte mit heimnehmen. Das heißt, es war wirklich ohne jede Vorbereitung ein Umstieg von Präsenz auf Fernlehre. Inzwischen ist das mit einer kleinen Pause im Herbst, September, Oktober, Mitte November, mehr oder weniger Routine geworden. Aus meiner Sicht leidet schon die Qualität des Studiums darunter in unterschiedlichem Ausmaß. Es ist weniger problematisch, Fernlehre dort, wo es rein um Wissensvermittlung geht, aber gerade dort, wo es auch um Kommunikation, Persönlichkeitsbildung geht oder bei Themen, wo eine inhaltliche Auseinandersetzung, ein Diskurs stattfinden soll, ist halt schon schwierig. Auch bei uns Projekte zu machen für Praxispartner rein online ist halt, und per Telefon und so, ist halt nicht dasselbe, wie wenn man direkt dorthin gehen kann, auch beobachten kann, mit den Personen reden kann. Also aus meiner Sicht leidet schon vieles darunter, gerade in den Ausbildungen für den Sozialgesundheitsbereich, wo es um Menschen geht. Ich meine, wir gehören ja beide einer Generation an, die das Leben doch live erlebt hat und nicht nur über Bildschirme und sowas. Wie würdest du sagen, sehen das deine Studenten? Das sind ja teilweise schon, wenn du sagst 25 bis 35 Leute, die eigentlich mit einer gewissen Selbstverständlichkeit mit der digitalen Welt aufgewachsen sind? Ja, die tun sich leichter. Aber das erlebt man eh derzeit überall, dass eher die Schüler und Studenten ihren älteren Lehrkräften und Professoren da ein bisschen digital auf die Sprünge helfen. Also da hat sich so manches umgedreht auch in interessanter Weise. Es hat durchaus auch Vorteile bei uns natürlich für Studenten, die von weiter weg kommen. Also wir werden sicher auch in Zukunft Teile des Studiums online machen. des Studiums online machen. Es ist halt doch auch, wenn ich jetzt von Wien und Innsbruck nicht mit dem Zug jeden Samstag während der Semesterzeit nach Linz fahren muss, sondern ab und zu auch einen Samstag, der es von daheim über Fernlehre erledigen kann, ist das auch gewisser Komfort und eine Erleichterung. Und wie gesagt, manche Themen kann man auch ganz gut über Fernlehre abdecken. Was ich halt auch merke, für manche Studierende ist es schon die Studiensituation erheblich schwieriger geworden. vor allem für Frauen mit Familie, die jetzt neben Arbeit und Online-Studium, Familie, Haushalt auch noch Kinder im Homeschooling daheim haben. Also ich merke dieses Semester schon ein erhebliches Anstieg von Frauen in so einer Situation, die sagen, ich schaffe es nicht mehr, ich möchte mich vor einem Jahr karanzieren lassen. Es geht sich einfach nicht mehr aus mit diesen vielen Belastungen durch Corona. Vielleicht noch einmal zurück, du hast es selber angeschnitten, Markus. Ich erinnere mich noch an die Zeit, wo ich auch mit Studiengang beschäftigt war. Ich habe immer gesagt, der Dreh- und Angelpunkt und der Kern eines sozial orientierten Studiums ist der Raum der Beziehung und Begegnung. Soziale Arbeit ist Beziehungs- und Begegnungsarbeit. Nun sagen mir meine Schüler heute, die Zeiten sind längst vorbei, das kennen sie sich kräuten, Die Zeiten sind längst vorbei, das kennen Sie sich kräuten, weil wir sind so unter Überdruck teilweise, die Stellen sind reduziert, jetzt durch Covid noch dazu, Leute, die krank sind, in Quarantäne müssen und ähnliche Dinge. Also wir kommen eigentlich kaum mehr dazu, wirklich für den Klienten da zu sein, sondern es wird sehr funktionalisiert. Wie thematisierst du das? Siehst du das auch so? Hörst du das auch so ähnlich? Also dieses alte, klassische Warmsaat, sauber, mehr geht nicht mehr, setzt sich, glaube ich, schon in vielen Basisbereichen durch. Ich sehe es unterschiedlich. Ich meine, diese Beziehungsarbeit war immer am stärksten gefragt im stationären Bereich, in stationären Einrichtungen. Und das sehe ich zum Beispiel im sozialpädagogischen Bereich. Wir haben ja auch bei uns in Linz an der Fachschule einen Lehrgang Sozialpädagogik. Beziehungsaspekt ganz vor der Beziehung zu den Jugendlichen, zu den Kindern als das wichtigste Werkzeug eigentlich im sozialpädagogischen Kontext. Ich denke, dass das auch in den Ausbildungen für den Behindertenbereich nach wie vor so ist. Wie weit es dann sich auch im alten Bereich, in den alten Pflegeheimen, in dem Maß umsetzbar ist, das müsste man sich anschauen. Aber da steht sowieso durch den hohen Anteil an Demenzerkrankungen derzeit bei den Bewohnerinnen und Bewohnern in den alten Pflegeheimen nur einmal ein ganz anderes Thema auch im Vordergrund. Und ich glaube schon, dass in diesen Bereichen nach wie vor Beziehung eine sehr starke Rolle spielt und spielen muss. Aber es hängt natürlich auch immer, das ist klar, mit den personellen Ressourcen zusammen, die zur Verfügung stehen. Das ist klar. Ich meine, jetzt drehen wir mal die Frage noch um. Würdest du sagen, im Blick auf die Praxis, vielleicht auch im Blick auf die Studiengänge, bräuchte es hier mehr politisches Engagement? Also müsste man hier verstärkt fordern. Die Zeiten hat es ja auch gegeben, Demonstrationen für mehr Mitarbeiter in den verschiedenen Arbeitsfeldern. Zurzeit ist es ja sehr ruhig geworden, natürlich auch aufgrund von Covid und Co. Aber wie siehst du die Entwicklungstendenzen im Sozialbereich, also gerade in diesen Betreuungsbereichen? Es hängt ja auch wieder sehr vom Bereich ab. Man braucht nicht zu demonstrieren, dass die Politik mehr Pflegekräfte einstellt. Das würde sie ja sehr gerne tun, aber sie stehen nicht zur Verfügung, schlichtweg. Also da kann die Politik nichts machen, während im sozialpädagogischen, geht der Fachkräftemangel nicht vorbei. Die großen Unternehmen sind in einer Konkurrenz auch mit der Profitwirtschaft, mit der Privatwirtschaft. Darum haben wir ja gemeinsam mit den zwei großen Arbeitgeberverbänden vor zwei Jahren auch eine eigene Karrieremesse für die Sozialwirtschaft ins Leben gerufen, wo wir für alle diese Berufsbilder werben, weil auch die großen Arbeitgeber gesagt haben, wir müssen etwas tun, um Menschen auf das Arbeiten bei uns, auf diese Option aufmerksam zu machen. Die Profitwirtschaft macht das seit jeher sehr intensiv, ihre Karrieremessen und sowas. Wir gründen so etwas auch für den Sozialbereich. Ja, wir haben es jetzt wieder einmal Covid-bedingt verschieben müssen für dieses Frühjahr. Weil sowas ist auch was, was man eigentlich schlecht in einem Online-Format durchführen kann. Also es würde im Grunde genommen einer Bildungsoffensive letztendlich auch bedürfen und wahrscheinlich auch teilweise gewisser Verbesserungen im Bereich von Bezahlung und Ähnlichem. Ich meine, ich bin gespannt. Auch eine Frage, wie du das einschätzt, wird die Covid-Krise jetzt dazu führen, dass mehr Leute sich in diese Berufsbereiche hineinbegeben? Weil man könnte ja sagen, es schaut so aus, als wären sie relativ krisenfest. Ja, das wird immer gebraucht, abgesehen davon, dass wir so viele Ebenen haben, die eigentlich gar nicht wirklich ins System integriert sind. Ich denke jetzt an die 24-Stunden-Betreuung oder so, die ist ja auch am Rande eigentlich. Würdest du sagen, es müsste jetzt eigentlich überall anders oder an vielen anderen Stellen werden Mitarbeiter freigesetzt? Arbeitslosigkeit, wird es dazu führen, dass sich mehr Leute für den Sozialbereich interessieren? Ich hoffe es. Es ist evident, die gesunde Sozialwirtschaft sind Wachstumsbranchen und sie sind sehr krisenfeste Branchen. Das war damals schon bei der Finanzkrise so, dass gesunde Sozialwirtschaft überhaupt nicht betroffen war von diesen Einbrüchen im Beschäftigungsbereich. Und es ist jetzt auch in der Covid so, in den Sozialeinrichtungen, es hat kurz einmal beim ersten Lockdown da und dort Versuche gegeben, in Richtung Kurzarbeit zu gehen. Aber es ist in diesen Bereichen nie jemand gekündigt worden. Also mir ist nichts bekannt. Ob das jetzt einen Run auslöst, weiß ich nicht. Was im Moment beobachtet ist, dass derzeit ein ziemlicher Run ist, den ich noch nie hatte auf das Bachelorstudium Public Management. Kann sein, dass hier vermehrt junge Leute auch in Richtung öffentlicher Sektor als krisensicherer Job denken, aber das kann man im Moment noch zu wenig sagen. Da muss man erst näher beobachten. Ja, Markus, wir sind zu fast allem gekommen, worüber wir reden wollen, nicht zu allem. Also ich danke dir sehr für diese, ich denke, sehr kompetenten Ausführungen und vielleicht auch wirklich für manche Zuhörerinnen und Zuschauerinnen interessanten Ausführungen, jetzt im Sinne von, was mache ich jetzt, wenn ich denke, ich habe noch gar nicht daran gedacht, so ein Studium zu machen, wie kann ich mich leicht informieren? Ich meine, die jungen Leute wissen das eh alle. Aber willst du vielleicht noch irgendwie eine www-Adresse angeben? Am besten auf die Homepage der Fachhochschule Oberösterreich gehen, auf den Campus Linz. Wir haben auch einiges getan jetzt, um möglichst viele Informationen zum Studium auf die Homepage zu stellen. Mehr als früher ist, weil irgendwelche direkten Infotage, wo man hingehen kann, sind Covid-bedingt abgesagt. Und es gibt auch immer wieder Online-Formate, wo ich gerne Rede und Antwort stehe, wenn jemand nähere Fragen hat. Gut, danke schön. Ich danke auch ganz herzlich unseren technischen Begleiterinnen und bin gespannt auf die März-Sendung und hoffe, dass wir Anlass zu gutem Nachdenken und auch zu Informationen gegeben haben. Und ich bedanke mich für die Einladung und die Gelegenheit, wieder mal mit dir zu plaudern. Ich mich auch. Gut, danke schön. Vielleicht haben wir noch ein paar Sekunden Musik als Ausklang. Thank you. Thank you.