Thank you for watching! SILENT PRACTICE Triest Triest, Haupthandelshafen in der ehemalig habsburgischen Vielvölkermonarchie Österreich-Ungarn. Genauer gesagt Via della Caserma Nummer 9. Heute wird diese Straße mit Via Trenta Ottobre bezeichnet. der Ottobre bezeichnet. Trier ist deshalb, da der K&K-Offizier Franz Klobocznik am 28. Oktober 1898 sich mit der Anna Beksinka, Ehelichte und somit aus der aktiven Offizierslaufbahn in den Reservestand ausschied. Stationiert war und kennengelernt haben sich die beiden im damaligen Verschätz, dem heutigen serbischen Vrsak. Als zukünftiger Postbeamter gab es für ihn in Triest Arbeit, welches als Wohnsitz gewählt wurde. Am 21. April 1904 wurde an vorhin benannter Adresse das drittgeborene Kind, Lothar, Ludovicus in der Cesa San Giovanni Decolato taufen. Dass den Vornamen Lothar und Lothovikus auf hochherrschaftliche Kaisernamen hinweisen, ist der Beamtenzufriedenheit des Hauses Globocznik zu entnehmen. Otillo wurde auch ein bayerischer Herzog der Agilofinger genannt. der Agilo Finger genannt. Die gesellschaftlichen Umstände der Vielvölkermonarchie sowie die daraus folgenden namentlichen Ausformungen dürften in der Formung des Kindes als vollwertiges Mitglied einer pluralen Gesellschaft zu einer mehr als einfältigen Denk- und Handelsstruktur geführt haben. Mit der Einschulung des Knaben Odilo Lothar Ludovicos im Herbst 1910 findet die nächste Zäsur gesellschaftlicher Wesensbildung des volkstümlich-deutschnationalen statt. Der Unterricht in der Triester Volksschule findet in italienischer Sprache statt. Im elterlichen Haushalt wird jedoch weiterhin ausschließlich Deutsch gesprochen. Mit diesen neuen Bedingungen kam der Knabe Odilo bestens zurecht. Sein außergewöhnlicher Ehrgeiz ist diesmal sehr vom allgemeinen Vorteil. Die seit dem Ende des 19. Jahrhundert politisch herausbildende Gruppierung der völkischen und deutschnationalen Parteien manifestieren sich im Hause Globocznik bildhaft. Zwar geteilt in zwei mächtige Monarchien, jedoch geeint in einer Sprachgruppe, jedoch geeint in einer Sprachgruppe, welche in eine politische Identität gedeutet ein plakativ völkisches Kulturbild erzeugen soll. Die Schüsse im Juli 1914 aus der Hand eines Gabriel, Prinzip Gabrinovic, auf das österreichisch-habsburgische Thronfolgerbar in Sarajevo abgefeuert, lösten den Ersten Weltkrieg aus. Das verändert nicht nur den Wohnort der Familie Globocznik, sondern schärften ihr völkisches sowie kulturelles Urteil. Der Reserveoffizier Franz Globocznik erhält die Einberufung an seinen Einsatzstandort Czeklesc im heutigen Berner Lokhabe. Aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht zum Frontdienst eingeteilt, zieht die gesamte Familie mit. Odilu wechselt nun nach vier vollendeten Jahren Volksschule nicht nur den Wohnort. Wie der Vater soll traditionellerweise ebenso der einzige Sohn eine militärische Laufbahn in Offiziersrang oder darüber einschlagen. Dazu ist die Entscheidung nur folgerichtig, den nur mehr elfjährigen Odilo nach St. Pölten zu schicken, zur Aufnahmeprüfung in die K&K Militär- und Realschule. Nachdem diese Prüfung mit Bravour bestanden wurde, erhält Odilo als Sohn eines K&K-Offiziers einen raren Erarrealplatz zugesprochen. Mit diesem Erarrealplatz werden die Schulkosten bis auf ein kleines Schulgeld von 28 Kronen jährlich vom K&K-Kriegsministerium übernommen. Binnen der nächsten vier Jahre soll der Schüler Odilo Globocznik auf seinem weiteren Ausbildungsweg zur Militärakademie vorbereitet werden. Nicht nur Odilo, sondern auch Rainer Maria befand sich in selbiger Militär- und Realschule. Rainer Maria Rilke bezeichnet die Bildungseinrichtung als St. Pöltener Gefängnismauern, als Block eines undurchdringlichen Elends. Rilke sprach vom Aufenthalt in St. Pölten als Fibel des Entsetzens. Bölten als Fibel des Entsetzens. Odilo Globoschnig dürfte wesentlich andere Wahrnehmungen als militärische Erziehung innerhalb der St. Böltener Gefängnismauern gemacht haben. Diese sind auf fruchtbaren Boden gefallen. Seine schulischen Beurteilungen beinhalten solche eines Vorzeigeschülers. Anständig und gefällig, willig, ruhig, ehrgeizig, strebsam. In den Fächern Turnen, Exerzieren, Erzieren, Dienstvorschriften und Anstandslehre gibt es immer eine sehr gut. Quasi ein Musterschüler, wie für viele funktionierende Ausführende im Reich. Diesmal monarchischen. Mit dem Zusammenbruch der Monarchie 1918, der Abdankung des Kaisers und Platzen aller Träume von Ausbildung und Karriere, ergibt sich eine schwerwiegende Ortsveränderung. Klagenfurt ist der neue Lebensmittelpunkt, ein damaliges Zentrum von rechten, völkischen Kreisen und deren antisemitischen Dolchstoßlegenden. Juden und Sosis seien schuld am militärischen Zusammenbruch der großen Monarchien. Dagegen muss sich Kärnten mit allen Deutschtum zur Wehr setzen. Der NS-Propaganda von 1938, dem Anschlussjahr Österreichs, an Hitler-Deutschland folgend, war der damals 15-jährige Odilo an den Kämpfen sogenannter Kärntner Abwehrkämpfer oder freiwilligen Schutzabteilungen in Bleiburg und Grafenstein aktiv beteiligt. Als Zaungast oder eifriger Beobachter des völkischen Kampfes gegen das slavische Jugoslawien hat es bestimmt sein Unterbewusstsein geprägt. Diese Darstellung wird eher dem Mundstenken und als eher bekannt pathologischen Geltungsdrang Odilos entsprochen sein. Fest steht allerdings, dass für Odilo eine technische Ausbildung von seinen Eltern als zukunftsträchtig erachtet wurde. 1919 wird er in die höhere Staatsgewerbeschule Klagenfurz eingeschrieben. In der Ausbildungszeit bis 1923 gibt es etliche Konflikte mit der Schulleitung. Diese hat keinerlei Verständnis für Odilos Aktivitäten in der Vorbereitungsphase der Kärntner Volksabstimmung über den Verbleib Kärntens an Österreich. Illegales Plakatieren hinter der Demarkationslinie für deutschnationale und völkische Propaganda waren Odilo viel Schulzeit wert. Als logische Konsequenz daraus schließt Schüler Odilo sich den Klagenfurtern Burschenschafter Teutonia und Markomania an. Diese pflegten ein klar antisemitisches und völkisches Weltbild. Ein Ersatz für verlorene Fantasien und ein Vorgeschmack dessen, mit welcher Kompromisslosigkeit sich Klobocznik seinen Vorstellungen von Deutschdom und Vorhaben der Homophobie in Zukunft widmen wird. Im Dezember 1919 stirbt der Vater an einer Kriegskrankheit. Othillo ist mit seinen 15 Jahren das einzige männliche Wesen in der Familie und fühlt sich für deren Überlebenskampf zuständig. Den engen Wohnverhältnissen in der Klagenfurter Getreidegasse 3 und mittlerweile ärmlichen Lebensverhältnissen versucht er zu entfliehen. Als Kofferträger am Klagenfurter Bahnhof. Noch vor der erfolgreich abgelegten Matura im Jahr 1923 lernte Gnobocznik in einem Tanzcafé die jungen Frauen Grete und Hertha Michner kennen und damit auch den Vater der beiden Damen, den bekannten Kärntner Abwehrkämpfer Oberstleutnant außer Dienst Emil Michner. Dieser zeigte sich schwer begeistert von der eindeutig deutschnationalen und völkischen Gesinnung des jungen Schülers. Sofort nach abgelegter Matura verschaffte der einflussreiche Michner dem Hoffnungsträger Odilo eine begehrte Arbeitsstelle bei der Kärntner Wasserwirtschafts AG, in Kurzform als KEWAG bezeichnet. Das Vertrauen war groß. Klobocznik stellte sich als untriebig und fleißig heraus und wickelte nach raschem Aufstieg zum Bauleiter bedeutende Bauvorhaben, zum Beispiel den Kraftwerksbau von Herrn Tschach im Lavantal professionell ab. Es zieht den strebsamen Globotschnig zur höheren, für damalige Zeiten seltenen Bildungsgrad. Im 21. Lebensjahr beginnt er ein Studium in der Hauptstadt der als lebensunfähig bezeichneten Ersten Republik Österreich. Im Meldezettel ist Wien, Studentenheim Grinzing in der Grinzinger Allee vermerkt. Beruf Student. Doch schon am 17. Dezember 1925 kehrt Student Klopocznik wie in den Rücken und ging nach Klagenfurt zurück. In der Kehwag ist er als Bauleiter für Kraftwerke willkommen, bis dieser 1930 in das Stadtbauunternehmen des Ingenieur Robert Rapatz wechselt. Jetzt kommt Hochbau an die Reihe und arbeitet relativ selbstständig sämtliche ihm übertragene Bauvorhaben ab. Dem damit gesteigerten beruflichen Selbstvertrauen ging ein gesteigertes politisches Engagement einher. Im Freundes- und Bekanntenkreis ist Kloboczik bald als begeisterter Anhänger der nationalsozialistischen Ideologie ein Begriff. Der als fleißig, strebsam und mit guten Manieren auftretende Klopotschnig möchte sich gern vermehrt der Verbreitung von völkischer NS-Ideologie, welche seine Gedanken dermaßen beherrschen, widmen. beherrschen, widmen. Seinen Eintritt in die NSDAP als früher Parteigenosse beandaleiters einer NS-Betriebszellenorganisation in Kärnten. NSDAP-Mitglied Klobocznik rekrutierte für die in der NS-Partei bekannte Schlägergruppe SA Mitglieder und organisierte deren öffentlichen Radau-Veranstaltungen. Diese dienten einerseits zur Provokation gegenüber den verhassten Sozis und Katholiken, andererseits einer Machtdemonstration gegenüber der Staatsgewalt, welche kaum imstande war oder sein wollte, diesen brutalen Horden Einhalt zu gewähren. des Friedensvertrags von Versailles, welcher als Unrecht empfunden wurde, und der folgenden Weltwirtschaftskrise konnten weder demokratisch-republikanische Entwicklungen noch dringend notwendigere sozialer Ausgleich in der jungen Republik Österreich Fuß fassen. Der Nährboden für Extremismus aus einem reaktionären Spektrum war geschaffen und wurde durch deutschnationale und völkische Ideologien gedüngt. Thank you.