Herzlich willkommen bei Couchkultur. Mit diesem Projekt will die Stadt Linz dafür sorgen, dass Sie, wir alle, auch in Zeiten des Lockdowns live Kunst konsumieren können und gleichzeitig ein klares Bekenntnis ablegen zu unseren Linzer Künstlerinnen und Künstlern, die eben auf diese Art Auftrittsmöglichkeiten erhalten. Das ist wichtig, um die Strukturen zu erhalten, um Beschäftigung zu haben und Kunst und Kultur konsumieren zu können. Alles Gute! Sehr geehrte Damen und Herren, mit dem Format Couchkultur möchten wir jungen Kunst- und Kulturschaffenden eine Auftrittsmöglichkeit anbieten, ihnen eine Bühne geben, sie vor den Vorhang holen, auch in schwierigen Zeiten und gleichzeitig ein Kulturangebot schaffen, dass Menschen auch Kultur konsumieren können in diesen Zeiten. Wir möchten Menschen eine Chance geben, an sich und an ihre Ideen zu glauben und diese Zuversicht und diesen Mut und Optimismus möchten wir auch vermitteln, unterstützen und weitergeben. Innerhalb eines Tages kann sich die Welt drehen, kann sich deine Welt drehen, der Mittelpunkt verschiebt sich und du stolperst durch dein Leben. Wir sitzen im Garten meines Lieblingscafés. Am Tisch befinden sich deine Limonade, mein Chai Latte mit Espresso Shot und Zitronenlimonade. Die hast du bestellt. Du wusstest nicht, dass sie mich hier schon so gut kennen, dass sie gar nicht mehr fragen. Und dass ich eigentlich keine Zitronenlimonade will, das konntest du auch noch nicht wissen. Aber wir kennen uns noch nicht so lange und du hast es doch nur gut gemeint. Also trinke ich sie. Unsere nächsten Treffen laufen gleich ab und irgendwann schmeckt die Zitronenlimonade nach dir. Zitronenlimonade schmeckt jetzt nach Sommer, nach Sonnenuntergangsspaziergängen, nach Papierbootwetteren im Haselgrabenbach, nach Unterschlupfsuche im Sommergewitter. Zitronenlimonade besteht aus so vielen und sie übersteht viel. Sie hat den Herbst überdauert, wo wir zwischen den fallenden Blättern tanzten und mit deinem Bruder Kastanienmännchen bauten. Mit der Zeit kannten die Leute in meinem Lieblingscafé nicht nur mich, sondern sie kannten uns. Wir mussten nichts mehr sagen. Nach kurzer Zeit standen auf dem Tisch deine Limo, mein Gelatte mit Espresso-Shot und die Zitronenlimonade. In dieser Zeit habe ich unser Zuhause in meinem Herzen gebaut. Bitte nimm diese Worte und mach, dass alles richtig bleibt. Ich möchte unsere Namen in den Sandstrand schreiben und mit allen Mitteln verhindern, dass sie von der ersten Welle weggeschwappt werden. Ich halte mich an diesen Tagen fest. Ich halte mich an deinen Worten fest, doch der Sand läuft unaufhaltsam durch meine Finger. Zitronenlimonade besteht aus so viel und sie übersteht viel. Doch irgendwann beginnen sich kleine Schimmelkulturen festzusetzen. Irgendwann beginnen sich kleine Schimmelkulturen festzusetzen. Zitronenlimonadenzeit beinhält viele Stunden im Zug, viele Barbars und zwei Herzen, die wollen, aber irgendwie nicht können, zwei Münder, die irgendwie nicht Klartext sprechen können, zwei Menschen, die eigentlich gut mit Worten können, aber denen in den wichtigen Momenten die Worte fehlen und dann versuche ich mir deine Worte auszuborgen. Doch weil das genauso wenig klappt, sprechen mir meine Freunde zu, dass auch andere Dichter schöne Reime haben. Aber deine Reimketten, Wortschöpfungen und Assoziationsketten lösen in mir Kettenreaktionen aus, die klar nach Sonne und Zitronenlimonade verlangen. Doch Zitronenlimonade, die schmeckt nicht mehr nach Sommer, sie schmeckt nicht mehr nach dir, Zitronenlimonade, die schmeckt nicht mehr nach Sommer, sie schmeckt nicht mehr nach dir. Zitronenlimonade ist sauer geworden, sie ist bitter geworden. Und du, du gehst und siehst dir deine Möglichkeiten an. Die Welt, die dich als Mittelpunkt hat, die sich um dich alleine dreht. Du zerreißt mich und lässt mich erkennen, woran ich bin und ich falle. Ja, ich falle runter, falle raus, raus aus dieser Welt, raus aus der Situation, aus dem Gefühl, raus aus deiner Welt. Und am Tisch stehen deine Limo, mein Gelatte mit Espresso-Shirt und eine Zitronenlimonade, die niemand von uns beiden anzugreifen traut. Die Wassertropfen perlen vom Glas ab. Abwesend greife ich zum Chai. Das durch die Kälte feucht gewordene Glas gleitet aus der Hand der Schaden irreparabel. Es ist zerbrochen und liegt in Scherben vor uns. Voll entsetzend sitzen wir nun da und wissen nicht, wie das passieren konnte. Selbst die Wärme des Chais konnte die immer mehr einnehmende, immer größer werdende Kälte nicht verdrängen. Konnte nicht verdrängen und nicht verhindern, dass es aus den Fingern gleitet, außer Kontrolle gerät und letztendlich in Scherben vor uns liegt. Und egal wie sehr ich mich bemühe, die Splitter bohren sich in meine Haut und das zitronenhaltige Getränk brennt in den Wunden. Trinkt in mein Herz, das in der Säure zu ertrinken droht. Und da merke ich, Zitronenlimonade, die schmeckt nicht mehr nach Sommer. Sie schmeckt nicht mehr nach dir. Sie schmeckt nicht mehr nach uns. Zitronenlimonade ist sauer geworden und ätzt sich in meine Erinnerungen ein. Innerhalb kurzer Zeit kann sich die Welt drehen, kann sich deine Welt drehen. Zitronenlimonade kann vom süßesten Teil deines Lebens zum sauersten werden. Und ich sitze jetzt allein im Garten meines Lieblingscafés. Sie kennen mich hier schon so gut, dass sie nicht mehr fragen. Sie wissen, dass das wie immer sich verschoben und meine Welt sich gedreht hat. Sie wissen, dass ein Gelatte mit Espresso-Shot ausreichend sein muss. Innerhalb eines Tages kann sich die Welt drehen. Kann sich deine Welt drehen, kann sich deine Welt drehen, der Mittelpunkt verschiebt sich und Zitronenlimonade, die schmeckt dann halt einfach nicht mehr nach Sommer. Wenn ich aufwache, bin ich am zittern, weil ich nur noch mithilfe von Kaffee funktioniere. Denn meine Energie ist nicht mehr vorhanden. Die letzten Tage, Wochen, Monate haben mir meine Energie geraubt und mich ausgelaugt. Ich bin verloren in all meinen Gedanken, Wünschen und Zielen und finde aus diesem Irrgarten nicht mehr selber raus. Ich hätte die Zeit dafür, mich rauszukämpfen, aber keine Energiereserven, irgendwas zu tun. Keine Energie, um irgendwas zu kämpfen. Auch wenn ich es wollte. Wenn ich wollte, dass es weiter funktioniert. Ich kann nur wie gelähmt dastehen und alles teilnahmslos beobachten. In dem Porzellanladen geht gerade alles drunter und drüber. Weiß nicht mehr, wo die Tassen hingehören und merke, dass ich nicht mehr alle Tassen im Schrank habe. Vermisse die Tasse mit den blauen Punkten, die Kanne mit dem Karomuster. Und die, die mich an unsere Zeit im Sommerregen erinnert. Nachdem wir dann zitternd und von Regen durchtränkt auf meinem Sofa Apfeltee getrunken haben. Und man sagt, Abstand ist relativ. Aber relativ gesehen bin ich sehr nah dran, auseinanderzufallen, denn im Moment, im Moment fühle ich mich allein. Nein, nicht allein, sondern einsam. Ich vermisse sogar den Elefanten im Porzellanladen, aber hoffe, der Baby-Elefant zwischen uns würde gehen und hinter sich einfach die Türe schließen. Und selbst wenn er gehen würde, kann ich nicht ignorieren, dass da jetzt was zwischen uns und nichts mehr so wie vorher ist. Und es tut weh zu wissen, wie genial du bist und immer weiter auseinander zu gehen. Wir waren uns mal nah, doch jetzt, jetzt sind wir uns so nahe wie zwei Fremde und Fremde soll man ja gerade meiden. Zur Zeit fühlt es sich an, als wäre ich betrunken und die einzige Alternative, die ich geboten bekomme, ist kalter Kaffee. Und vielleicht ist es auch nur meine Einbildung. Denn alles ist gut. Ich bin gesund, ich habe eine Wohnung, ich gehe nicht pleite. Alles ist gut. Alles ist so verdammt gut. Dies könnte die beste Zeit meines Lebens sein. Wen gern für mich allein, denk gern nach und genieße die Ruhezeiten im Leben. Denn in dieser Welt, wo alles so laut ist, wo jeder schreit, ist stiller etwas, was man mal braucht. Und doch, in diesem Stillstand sitze ich die ganze Zeit im Bett und starre auf mein Handy und warte auf ein Lebenszeichen von dir. Ich merke, wie ich zittere und das nicht vom vielen Kaffee. Vor Angst, mich wieder im Irrgarten meiner Gedanken zu verlieren, frag mich selbst, was ich will, was ich nicht will, was du willst und wer eigentlich überhaupt irgendwas will. Und dann lande ich wieder in meinem persönlichen Porzellanladen. Cat Stevens läuft im Hintergrund. Auf der Fensterbank steht eine Vase mit Sonnenblumen. Meine Lieblingsblumen. Nicht wegen ihrer Schönheit, sondern weil du mich immer mit ihnen verglichen hast. Immer das Sonnezugewands. Sie machen nichts ihrer selbst wegen. Sie stehen nicht im Mittelpunkt, sondern drehen sich um die Sonne. Sie strahlen aus sich selbst. Ich schließe meine Augen und schaue Richtung Sonne. Ich atme langsam ein und langsam wieder aus. Jeder Atemzug erinnert mich daran, dass es okay ist, nicht okay zu sein. Und auch wenn Abstand relativ ist, ist es okay, wenn ich relativ gesehen mal auseinanderfalle, solange ich die Sonnenblumen am Fensterbrett habe, die für mich strahlen, bis ich es wieder von selber kann. Am Land. Wie es halt am Land so ist. A jeder weiß was über jeden, a jeder hört was von jedem. Und wenn du länger nichts von wem gehört hast, dann fragst du einfach wen. Ob der was weiß von dem, wo man schon länger nichts mehr gehört hat. Also ein Tag am Land, das ist schon schön. Acht Uhr in der Früh, Muttersäge an, weil es beim Nachbarn gerade den Dachstuhl kriegen. 9 Uhr in der Früh die Kreissäge an, weil es beim anderen Nachbarn gerade zirgisch schneien, weil da ein Rohbau aufsteht. 9 Uhr 30, Müllabfuhr kommt und presst alles zusammen. 10 Uhr 30, die Muttersäge wird abgestellt. Jetzt hört man auch die Nachbarskinder schreien. Vorher hast du ja kein Wort von denen verstanden. 11 Uhr, der Nachbar hat die Motorsäge wieder angestarrt. Nicht weil sie was zum Schneiden haben, sondern weil ihm das Schreien von den Nachbarskindern zu laut war. 11.15 Uhr. Die anderen Nachbarn fangen zum Rasenmähen an. Wahrscheinlich, weil ihnen die Motorsäge zu laut ist. Kurz vor 12 Uhr. Die Nachbarin schreit ihren Kindern, dass es zu Mittagessen ist. Aber man hört es fast nicht, weil überall noch gearbeitet wird. Punkt 12 Uhr, Mittagspause. Das ist ein Heiligtum. Da ist am Land wirklich eine Ruhe. Komme, was da wolle. Gut, heute ist ausgerechnet der Betonmischwagen zum Nachbarn mit dem halbfertigen Rohbau gekommen. Na ja, und weißt eh, wie es ist. Den Beton musst du verarbeiten, wenn er da ist. Das hilft halt nichts. 14 Uhr, die letzte Fuhr. Beton. Gerade rechtzeitig zum Ende der gesetzlichen Mittagsruhe sind sie mit dem Beton fertig geworden. Jetzt fangen auch die anderen wieder zum Schneiden, Sägen und Rasenmähen an. Es war ja eh von zwölf bis um zwei Uhr eine Ruhe. 15 Uhr, die Traktoren fahren raus in die Felder. Da haben die Bauern von dem ganzen Lärm in der Nachbarschaft der Ruhr. 16 Uhr, eine Anhängerkolonne donnert durchs Dorfweiß-Altstoffsammelzentrum, um 17 Uhr zusperrt und jeder noch schnell sein Grafe abladen möchte. Um 17 Uhr kommen dann die Männer heim, die nicht den ganzen Tag auf der Baustelle, sondern in der Arbeit gearbeitet heim. Da spülnst du dann draußen im Garten noch mit den Kindern, da darfst du dann ruhig einmal lauter werden. Um 18 Uhr schreit die Mama den Kindern, dass sie jetzt endlich zur Jausen reinkommen sollen. Der Mann von der Nachbarin streicht noch schnell die Buhlwand mit dem stinkenden giftigen Farblack fertig. Der Geruch verteilt sich in der Nachbarschaft und alle die gemütlich draußen raus wollen, gehen jetzt auch rein. Um 20 Uhr fährt der Nachbar nochmal aus, weil er noch geschwind ins Wirtshaus schaut. So wie jeden Mittwoch. Um 20.10 Uhr kommt der Nachbar, der mit einem halbfertigen Rohbau, zur Nachbarin auf Besuch. So wie jeden Mittwoch. Um 20.15 Uhr hört man die Nachbarin und den Nachbarn schreien. Um 20.20 Uhr ist der Nachbar zum ersten Mal fertig. Nicht mit dem Rohbau, aber mit der Nachbarin. Das geht jetzt noch ein paar Mal so dahin. So wie jeden Mittwoch. Um 21 Uhr kommt der Mann von der Nachbarin vom Wirtshaus heim. Heute ein bisschen früher als sonst. Nicht so wie jeden Mittwoch. Um 21.05 Uhr hören alle schreien. Nachbarin, Mann von der Nachbarin und den Nachbarn. Also den mit dem halbfertigen Rohbau. Es wird immer lauter und lauter und lauter, dann eine Pumpe und dann eine Ruhe. Endlich, mich hat man fast gezogen. Endlich eine Ruhe. Aber ich weiß gar nicht, warum ich euch das eigentlich da alles erzähle. Das ist ja da eh schon wieder alles Schnee vom Gestern. Das haben wir da mir am Land eh schon wieder alle vergessen. Gut sicher, wenn man so durchs Dorf geht und den halbfertigen Rohbau vom Nachbar sieht, fragt man sich natürlich schon, warum man von dem schon länger nichts mehr gehört hat. Schön ist am Land. Blödsinn im Schädel. Immer öfter kommen Menschen zu mir, die sagen, mein Gott, nein Manuel, also die Kinder und Jugendlichen von heute, die haben ja nur mehr Blödsinn im Schädel. Und ich sage dann meistens zu ihnen, richtig, ja, sie haben nur mehr Blödsinn im Schädel, aber sie müssen auch meistens irgendeinen Blödsinn machen, damit wir Erwachsenen sie überhaupt wahrnehmen und sehen. Weil nämlich wir in unserer Hektik und dem Stress, den wir jeden Tag haben, keine Zeit mehr haben, mit den Kindern und Jugendlichen zu reden. Sie einfach einmal ganz ehrlich wieder zu fragen, hey, sag einmal, wie geht es denn dir eigentlich? Wie geht's denn dir eigentlich? Wie geht's denn dir eigentlich dabei, wenn du schon in der dritten Klasse Volksschulgute Noten schreiben musst, damit du dann später ja in ein Gymnasium gehen kannst? Sag einmal, wie geht's denn dir eigentlich dabei, wenn du mit sieben Jahren um acht Uhr in der Früh in die Schule gehst und um 4, 5 oder 6 Uhr vom Hort abgeholt wirst. Wenn du jeden Tag von 8 bis 4, 5 oder 6 Uhr am Abend unter pädagogischer Aufsicht stehst. Sag einmal, wie geht es dir dabei, wenn du von einer Klavier in die nächste Turn- oder Reitstunde gezerrt wirst, nur weil die Leute deinen Eltern sagen, das tut dem Kind gut? Wie geht's dir eigentlich dabei, wenn du nach der Volksschule in ein Gymnasium hineingepresst wirst und dir das aber so was von zu steil ist, dass deinem ersten Jahr schon die Batschen auszieht und du nicht mehr für und zurück warst. Und jetzt zu allem Übertriss auch noch deine große Liebe mit dir Schluss gemacht hat. Du dich jeden Tag in die Schuhe kämpfst und eigentlich überhaupt nicht mehr weißt, warum du auf dieser Welt bist und warum du da noch bleiben sollst. Du gerne mit irgendwem drüber reden würdest, aber es hat halt gerade niemand Zeit dafür. Ich sage einmal, wie geht es denn dir eigentlich dabei, wenn du eine Ausbildung machst und einen Beruf ausübst und dir das trotzdem alles irgendwie viel zu steil ist. Wenn du in der Karriereleiter immer weiter aufsteigst, aber immer weniger Zeit für deine Familie, für dich selber und deine Freunde hast. Wenn du 60, 70 Stunden in der Woche hakelst, nur damit vor der Garage ein dickes, fettes Auto stehen kann. Damit demst halt nur mehr du alleine herumfährst, weil es sich jetzt wirklich scheiben lässt. Wie geht es dir eigentlich dabei, wenn du deine Kinder nicht mehr jeden Tag sehen kannst? Wenn du sie in der Früh nicht aufwecken und auf die Nacht nicht niederlegen kannst? Wenn du nicht weißt, wie es deinen Kindern gerade geht, weil du sie nur mehr gestresst von der Schule oder vom Hort abholen kannst, damit du sie in irgendeine Klaviatur oder Reitstunde bringen kannst, nur weil dir jetzt auch alle sagen, hey, das tut dem Kind gut. Sag einmal, wie geht es dir dabei? Und du auf einmal drauf kommst, dass dein Kind schon genauso groß ist wie du. Aber du von all dem gar nichts mitgekriegt hast. Hey, sag einmal, wie geht es dir dabei? Wenn du irgendwann einmal drauf kommst, dass du dein ganzes Leben lang nur irgendwelchen Idealen hinterhergelaufen bist, die irgendwer uns gesagt hat, es ist wichtig, dass wir da hinkommen und das erreichen. Wenn du am Ende vom Leben drauf kommst, dass du eigentlich dein ganzes Leben lang funktioniert hast und viel zu wenig gelebt hast. Und fühlst, wenn du nicht gelebt hast. Ja, sag einmal, wie geht es uns da eigentlich dabei? Ah ja, habe ich mir gedacht, so wie es uns heute geht, allen, die es innerlich irgendwie zerreißt, weil irgendwas im Leben falsch rennt, und wir aber gleichzeitig immer brav im Radl mitrennen und das Tempo sogar nur ein bisschen anziehen, anstatt dass wir mal einen Schritt zurück machen und durchschnaufen. Und drauf kommen würden, dass es eigentlich manchmal gar nicht so schlecht wäre, wenn wir eines im Leben ein bisschen öfter hätten. Ein bisschen am Blödsinn. Im Schädel. Ich liege in meinem Bett und starr die Dunkelheit an. Sie starrt zurück. Tick, tack, tick, tack. Und noch immer liege ich wach. Kein Schlaf heute Nacht, ich hab mich in mir verdacht und find mich draus aus meinem Kopf. Klopf, klopf, klopf, der Herzschlag pocht. Das Gedankenkarussell dreht sich schnell, schnell, schnell, steht niemals still. Sei doch endlich still, kannst du nicht endlich still sein? Schlaf ein, atme aus, atme ein. Atme aus, atme ein, atme aus, atme ein, atme aus, atme ein, atme aus. Ich will raus aus meinem Kopf. Da sind zu viele Worte, zu viele Gedanken, drehen Kreise und Spiralen, Pirouetten auf dem Fleck. Was wird übermorgen, gestern, damals, irgendwann gewesen sein? Fragen über Fragen über Fragen über, Fragen über, Fragen über. Stopp. Hör doch. Regentropfen am Fenster klopfen, Trippelschritte über mir, Motorheulen auf der Straße. Lausche deinem Atem, wie er sanft kommt und wieder geht. Und was, wenn, denk nicht dran. Aber was, wenn, denk nicht dran Aber was, wenn, denk nicht dran Ja, aber was, wenn, denk nicht dran Ich heute Nacht nicht schlafen kann Ich lieg in meinem Bett und starr die Dunkelheit an Sie starrt zurück Nur noch vier Stunden Schlaf Die Uhr erinnert mich daran Mit ihrem Tick-Tack, Tick-Tack Und noch immer lieg ich wach Kein Schlaf heute Nacht Ich hab mich in mir verdacht und find mich draus aus meinem Kopf. Klopf, klopf, klopf, der Herzschlag pocht. Das Gedankenkarussell dreht sich schnell, schnell, schnell, steht niemals still. Sei doch endlich still, kannst du nicht endlich still sein? Schlaf ein, atme aus, atme ein. Atme aus, atme ein, atme aus, atme ein, atme aus, atme ein, atme aus, ich will raus aus meinem Kopf. Am Tag fehlen mir die Worte und vielleicht ein wenig Mut, um zu sagen, was ich brauche, um zu sagen, was mir fehlt. Aber nachts fällt meinem Kopf plötzlich alles wieder ein. Und ich sag's mir selbst allein, dass das alles halb so schlimm ist, nur weil's um mich rum so still ist, sind die Ängste so laut. allein, dass das alles halb so schlimm ist, nur weil es um mich rum so still ist, sind die Ängste so laut. Und ich denke, what the fuck, den ganzen Tag bin ich ein Frack, aber im Bett hellwach. Ich verstehe mich nicht, aber das ist ja nichts Neues. Und ich sage mir selbst allein, vielleicht wird wenigstens ein Text raus, wenn es sonst schon zu nichts führt. Aber im Dunkeln schreiben geht nicht und der Griff nach dem Stift ist so schwer. Und dann ergebe ich mich. Ich liege in meinem Bett und starr die Dunkelheit an. Sie starrt zurück. Ich liege in meinem Bett und starr die Dunkelheit an. Sie starrt zurück. Ich schließe die Augen, schlafe nicht, bin nicht wach, wandle durch die Zwischenwelt. Ich bin ein Dämmerungskind, dämmere vor mich hin. Vielleicht reicht das Jahr, um den Tag zu schaffen. Vielleicht reicht das Jahr, dass ich das nur mir selbst erzähle. Vielleicht brauche ich keinen Schlaf. Vielleicht löst es sich von selbst. Das wäre so schön. Und endlich träume ich. Früher dachte ich, man muss als jemand Besonderes und Einzigartiges geboren werden, um etwas Besonderes und Einzigartiges zu leisten. Aber heute, heute weiß ich, das Geheimnis des Erfolges lautet, dranbleiben, nur so wirst du erfolgreich. Mach, mach, mach, gönn dir keine Pause, fang einfach an, besser gleich als später. Mach, mach, mach, du kannst alles schaffen, du musst es einfach machen. Ja, ja, ja, denke ich mir, wenn ich durch die unzähligen Google-Tipps scrolle, wie man sich am besten motiviert, anzufangen, um genau das nicht tun zu müssen. Anfangen. Ja, also eigentlich wollte ich ja wirklich einen neuen Text schreiben, aber irgendwie kam mir dann ständig etwas anderes dazwischen. Ja, ich müsste ja eigentlich und außerdem sollte ich auch. Aber stattdessen könnte ich mit YouTube-Videos trainieren, Detox machen für die Nieren, neue Rezepte ausprobieren, auf einer Karotte musizieren, mit Hunde Welpen jonglieren, kurz gesagt prokrastinieren. mit Hundewelpen jonglieren, kurz gesagt, prokrastinieren. Also ziehe ich mir die Bettdecke über den Kopf und hoffe, dass mich meine To-Do-Liste nicht findet, die inzwischen länger geworden ist als mein Tag. Hättest du mal früher angefangen, sagt mein schlechtes Gewissen, und ich denke mir, ja, ich weiß eh, aber guck mal, ein neues Video! Nie wieder prokrastinieren in nur einem Tag, das klingt doch spannend. Klicken wir es mal an. Fühlen Sie sich gestresst? Bereiten Pausen Ihnen Schuldgefühle? Sind Sie ausgelaugt, energielos und unglücklich? Dann probieren Sie Arm Relax. Arm Relax hat mein Leben verändert. Früher war ich gestresst, heute habe ich keine Zeit mehr dafür. Danke Arm Relax. Nun fragen Sie sich sicher, wie funktioniert Arm Relax? Ganz einfach. Arm Relax erstellt individuell To-Do-Listen und Zeitpläne, perfekt auf Ihr Leben zugeschnitten. Sie müssen nichts weiter tun, als sich an Ihren Zeitplan zu halten. Denn nur wer arbeitet, kommt ans Ziel. Deswegen ist unser Motto bei Om Relax auch, die Pause ist schneller vorbei, als Sie Om sagen können. Aber Achtung, lassen Sie sich bloß nicht von Ihren Freunden einreden. Sie werden zu gestresst. Diese Fake-Friends sind bloß neidisch, weil sie alles in ihrem Leben erreichen. Also testen Sie einen Tag lang gratis. Sie werden den Unterschied spüren. I'm relaxed, new for you. Ja, und nach diesem Video dachte ich, ja, ich könnte natürlich jetzt auf jetzt testen klicken, dann wäre ich bald schön, reich und erfolgreich. Aber irgendwie hat nur der Gedanke an so viel Produktivität bei mir Herzrasen verursacht. Schon beim dran denken hatte ich fast ein Burnout und dann dachte ich mir so, nein, wir lassen es einfach sein. Ich stehe dazu, ich prokrastiniere, weil eigentlich ist es gar nicht so schlimm, wenn man mal einen Gang zurückschaltet. Außer natürlich, man ist Politiker und es geht um die Klimakrise, dann sollte man endlich mal was tun, aber das ist ein anderes Thema. natürlich, man ist Politiker und es geht um die Klimakrise, dann sollte man endlich mal was tun, aber das ist ein anderes Thema. Und deswegen prokrastiniere jetzt sehr gerne und wenn es wirklich mal sehr, sehr dringend ist und irgendwas Dormos, dann bleibt mir nur immer der letzte Ausweg und zwar beten. Und zwar so. Vorsatz unser, der du bist im Himmel, gesteinigt werde dein Name. Wenn dein Sein käme und dein Wille geschehe, wäre Himmel hier auf Erden. Unsere tägliche Deadline gib uns heute und vergib uns die Aufschieberei. Wie auch wir vergeben uns die Prokrastination und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von Instagram, der unaufgeräumten Küche, Katzenvideos. Denn dein ist jetzt Bock, mach's jetzt wirklich. I fang jetzt an, in Ewigkeit. Ja, man. අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි Thank you.