Frau Ortner, ich stehe vor einem Rätsel. Sie haben vergangene Woche schon zu dieser Pressekonferenz eingeladen. Da haben Sie groß auf die Einladung geschrieben, Linzer Bürgerinitiativen wollen diese Stadt mitgestalten und widmen ihrem Anliegen heute eine Pressekonferenz. In den Unterlagen heute habe ich gelesen, dass sechs Persönlichkeiten aus Bürgerinitiativen für die NEOS-Vorwahl kandidieren wollen. Wie kommt es dazu? Ich löse das Rätsel gerne auf, dass wir einfach am Anfang stehen unserer Arbeit und so auch Fehler passieren. Dass die Einladungen im Namen der Bürgerinitiativen geflossen sind, war sicher nicht ganz korrekt. Dass die Bürgerinitiativen aber das sind, woher wir kommen, wir sechs, liegt auf der Hand. Antreten tun wir als Einzelpersonen. Das nächste, was aufgefallen ist, es gibt bekannte Bürgerinitiativen, die sich heute hier präsentiert haben, aber auch bekannte, die nicht dabei waren, wie etwa das Domviertel. Warum? Weil das so entstanden ist, dass wir uns aus unserer Arbeit kennengelernt haben und wir uns zusammengetan haben und das Domviertel dann nicht dabei war. Ganz einfach. Herr Zangerl, Sie haben heute in der Pressekonferenz gesprochen als Vertreter der Bürgerinitiative Rette den Andreas-Hofer-Park hier in Linz. Interessanterweise hat aber genau Ihre Bürgerinitiative wenige Tage davor eine Stellungnahme veröffentlicht, wo sie sich deutlich distanziert. Wenn hier jemand spricht, dann lediglich als Privatperson, aber ohne sozusagen eine Rückverbindung zur Initiative selbst. Wie kommt es dazu? als Privatperson, aber ohne sozusagen eine Rückverbindung zur Initiative selbst. Wie kommt es dazu? Ich spreche nicht als Vertreter, sondern ich bewirbe mich als Privatperson für die NEOS und komme aus dem Andreas-Hofa-Park. Aber auf der Presseunterlage steht ausdrücklich, dass Sie nicht als Privatperson sprechen, sondern als Bürgerinitiative rettet den Andreas-Hofa-Park. Das ist meine direkte Vergangenheit. rettet den Andreas-Hofer-Park? Das ist meine direkte Vergangenheit. Also ich habe bei der Initiative mitgearbeitet und dadurch bin ich auch dahin gekommen, wo ich jetzt bin. Herr Gusenbauer, vorweg eine ganz persönliche Frage. Wenn Sie Ihren Enkelkindern eines Tages vom Linzer Bürgermeister Klaus Luger erzählen, was werden Sie ihnen davon erzählen? Linzer Bürgermeister Klaus Luger erzählen. Was werden Sie ihnen davon erzählen? Das ist eine ganz schwierige, tricky die Frage. Grundsätzlich würde ich sagen, so wie ich es vorher auch schon präsentiert habe, Linz ist eigentlich eine sehr coole Stadt. Ich bin begeisterter Linzer, bin zwar zugezogen vor Jahrzehnten, aber ich liebe diese Stadt und würde erzählen, das, was in den letzten drei, vier Jahren passiert ist, geht nicht in die Richtung, wie es ich mir wünsche, nämlich, dass es genau für die Gruppe, die ich auch beruflich betreue, nämlich Kinder, Jugendliche, dass die tatsächlich eine Perspektive, eine sehr positive Perspektive in dieser Stadt haben. Also da fängt es an bei der Mobilität, wo einfach eine Kehrtwende gehört, Vollbremsung in Wahrheit in Linz. Es geht weiter über den Grünraum, der zerstört wird. Und es geht generell darum, dass innerstädtisch diese Kommerzialisierung und dieses, so wie es die Britta auch vorher geschildert hat, Kommerzialisierung und dieses, so wie es die Britta auch vorher geschildert hat, dieses Hinarbeiten oder einfach dieses auf Investoren zu horchen und auf Zuruf sozusagen das zu tun, was die von einem wünschen. Also das gehört einfach abgestellt. Sie haben sich als Bürgerinitiativen zusammengeschlossen, um gemeinsam mit stärkerer Stimme zu sprechen. Inwieweit entpuppt sich das Ganze nicht doch mehr als ein Personenkomitee für Lorenz Podolschnyk, eventuell auch für die Bürgermeisterwahl? Also grundsätzlich war die Idee, diese Initiativen zu bündeln. Das haben ja auch die Grünen vor ein paar Monaten versucht, indem sie einen Folder herausgegeben haben, um den verschiedenen Initiativen, die es gibt, ein Forum oder ein Handout sozusagen zu liefern, um professionell aufzutreten. Wir haben das Gleiche versucht, allerdings eben mit den handelnden Personen. Das hat sich als nicht ganz einfach herausgestellt. Aus dem heraus, ich habe es vorher schon erwähnt, ist eben diese Idee sozusagen entstanden, politisch aktiv zu werden. Die Chance jetzt da einzusteigen ist natürlich großartig, also die wird es nicht mehr geben. Und diese Chance bietet in Wahrheit nur NEOS. Als Bürgerinnenbewegung, vor allem auch auf kommunaler Ebene, ist sozusagen die Alternative nur diese Partei. Was wollen Sie denn eigentlich in der Stadt Linz verändern? Mir ist ganz wichtig die Transparenz, das habe ich auch vorher schon gesagt, weil ich bei dieser Minigolfplatz-Geschichte auf so viel Intransparenz gestoßen bin, dass mir ganz übel wurde. Warum haben Sie jetzt die Linzer Neos gewählt oder anders gesprochen vor allem Ihren Mastermind Lorenz Potocznik? Das Mastermind klingt jetzt immer so negativ, ich möchte es ganz positiv besetzen. Das ist ein Mann, der in der Stadt Linz unheimlich viel bewegt hat, bewegen kann, mit vollstem Tatendrang da ist. Und das ist auch der Grund, der zieht einen in seinen Bann, weil er so viel tut. Er hat auch bei uns in der Initiative enorm mitgeholfen. Ohne ihn hätten wir keine 10.000 Menschen auf Facebook, die uns folgen. Aber eine gewisse Skepsis darf Sie dennoch nicht überraschen, denn Bürgerinitiativen repräsentieren das, was wir als Zivilgesellschaft verstehen. Und Zivilgesellschaft per Definition existiert nur durch eine messerscharfe Abgrenzung zur Politik. Sie versuchen aber jetzt diese Abgrenzung ein Stück weit zu überschreiten. Nicht überschreiten, sondern zu vereinen, indem wir oder ich aus der Bürgerinitiative heraus jetzt festgestellt habe, ich möchte mehr tun, mehr für diese Stadt, mehr in dieser Stadt bewegen. Und ich mache jetzt den Schritt heraus und die Bürgerinitiative bleibt parteilos Bürgerinitiative. Interessanterweise hat Ihre Initiative auch in der Stellungnahme zu dieser Pressekonferenz heute deutlich hervorgestrichen die Überparteilichkeit. Das liest sich eindeutig so, als gäbe es da irgendwie doch Unmut darüber, dass man hier eine Parteinähe sucht, in Ihrem Falle auch die zu den NEOS. Wie gehen Sie innerhalb dieser Bürgerinitiative jetzt mit diesem Problem um? Es ist kein Unmut, sondern es ist einfach, ich habe mit der ganzen Initiative gesprochen, sie unterstützen mich, dass ich kandidiere, aber es sind natürlich verschiedene Köpfe und jeder hat seine Parteien und natürlich wird der Verein nicht NEOS, sondern nur ich. Inwieweit ist Ihnen bewusst, dass wenn Sie tatsächlich Erfolg haben und in den Linzer Gemeinderat einziehen auf einem NEOS-Ticket, dass Sie eigentlich das Etikett Zivilgesellschaft für sich nicht mehr beanspruchen können? Ja, das ist grundsätzlich nicht so weit entfernt. Also ich würde Bürgerinitiativen und Gemeinderat oder Bürgermeister nicht so weit voneinander sehen, sondern genau das Gegenteil ist eigentlich der Fall. So wie ich es vorher schon gesagt habe, also dort, wo wir uns treffen, um die Dinge zu besprechen, wie wir miteinander leben wollen, das ist eigentlich Politik. Und da gehört in Wahrheit alles dazu. Und das sind, ob es Bürgerinitiativen sind, ob es Leute sind, die sich engagieren für das Stadtviertel, die Festl machen in der Straße, der Bürgermeister natürlich, es sind die Gemeinderäte, es sind alle politisch Aktiven, aber auch natürlich alle nicht politisch Aktiven. Also ich würde die gemeinsam in einem Topf sehen und Polis ist ja die Sache der Stadt sozusagen, also die Sache der Leute und in dem Sinne ist das nicht so weit voneinander. Haben Sie da keine Sorge, dass Ihnen dann dieser NEOS-Anstrich einfach erhalten bleibt? Nein, überhaupt nicht. Ich habe ja kein Problem mit den NEOS. Und ob ich jetzt im Gemeinderat sitze oder nicht, ist das eine. Aber die NEOS schaden mir ja nicht. Dann werde ich wieder ganz normal als Bürgerinitiative weiterarbeiten. Was glauben Sie, wie viele Stimmen werden Sie den Linzer NEOS als Person bringen? Ich habe keine Ahnung.