Liebe Zuseherinnen und Zuseher von Dorf TV, in dieser letzten Folge der zweiten Staffel von Qigong, jetzt im Jahr 2021, möchte ich Ihnen die Qigong-Lehrerin vorstellen, Alexandra Gussetti. Und wir werden ein kurzes Gespräch führen heute. Alexandra Gussetti beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit Qigong und Tai Chi, taoistischer Meditation, chinesischer Philosophie und Medizin. Sie arbeitet als Beraterin und Supervisorin im Bildungsbereich, macht Persönlichkeitsarbeit und praktische Philosophie und vor allem ist sie auch promovierte Philosophin. Also das ist quasi ein großer wissenschaftlicher und intellektueller Background, der diese Bewegungsarbeit, darf ich das so nennen, dieses Qigong und diese Arbeit begleitet. Wir haben am Ende der letzten Staffel gesprochen über praktische Philosophie und möchten uns heute mit dem Thema Meditation etwas näher auseinandersetzen. Alexandra, was ist Meditation oder was ist dein Verständnis oder dein Zugang zu Meditation etwas näher auseinandersetzen. Alexandra, was ist Meditation oder was ist dein Verständnis oder dein Zugang zu Meditation? Ja, danke für die freundliche Vorstellung. Nachdem wir auch beim letzten haben wir eben über praktische Philosophie und auch über Qigong und Tai Chi ein bisschen so die Erklärung gesprochen. Und ich hatte so die Idee, dass wir vielleicht ein bisschen den Weg nehmen und uns über meditative Praxis unterhalten. Für mich war, also ich habe ja in den Mitte der 80er Jahre begonnen zu lernen und erst einmal war das Tai ChiChi von östlicher Bewegung. Und es hat schon ein bisschen einen Background, aber es war zu allererster Mal so eine harmonische Weise, sich zu bewegen oder irgendwie sowas in der Weise. Und ich habe aber dann gemerkt, dass da mehr dahinter ist und bin dann weiter auf die Suche gegangen, dass da mehr dahinter ist und bin dann weiter auf die Suche gegangen, habe dann bei verschiedenen Lehrern oder Lehrenden vorweg in den Privatunterricht gelernt und habe begriffen, dass es ganz, ganz viel mit meditativer Praxis zu tun hat. Diese Übungen kommen ja mal so ganz einfach daher, hat man so das Gefühl? Ja, man weiß natürlich, dass sie bei dir so einfach einfach daher, hat man so das Gefühl. Ja, ich meine, man weiß natürlich, dass es sich bei dir so einfach aussieht, weil du so eine hohe Kunst beherrschst. Nein, das ist auch so. Es ist mir auch damals, also es ist auch wichtig, dass es einmal etwas Einfaches ist. Dass es jetzt nicht etwas ganz hochkompliziertes ist, sondern etwas Einfaches ist, auf was man sich mal ganz gut einlassen kann. Wenn man dann aber tiefer einsteigt oder Guster kriegt, vielleicht denkt man, ja, das ist da was anderes, als was wir so vielleicht an Bewegung kennen, dann kommt man drauf. Ah ja, genau. Also das ist eher so ein Hineinsinken in diese Form des bewegten Übens und dass es ganz viel, man sieht Körper bewegen sich oder es gibt äußere Bewegen, aber dass es ganz viel mit innerer Bewegung zu tun hat. Die Chinesen sagten mit der Bewegung des Cheese in den Meridianen und dass durch die bewegte Übung einmal so einfach ein Cheese ins Fließen kommt. Und man vergisst natürlich oft, und das ist auch im Zugang natürlich am Anfang, lieben Menschen diese schönen Übungen, sag ich mal. Das ist auch ganz klar, das ist auch in Ordnung. Aber man vergisst manchmal ein bisschen, dass wir ja gleich gleich, also wir üben gleich viel in Bewegung und gleich viel innen. Also das heißt, es gibt dann, wenn man weiter lernt, Phasen, wo man ganz, ganz viel sich der inneren Übung zuwendet, weil durch diese innere Übung, durch, wir sagen in unserer Begrifflichkeit Meditation, durch innere Übung füllt sich die bewegte Übung dann erst auf. Also dadurch wird es dann erst zu diesen fließenden Bewegen. die du jetzt in der Diarrhoie gezeigt hast? Ja, das ist jetzt vielleicht, man begin schwer sagen. Und ja, die Bewegung beginnt sich zu verändern und dann kommt diese Leichtigkeit, gerade im Taiji, wo sieht man es natürlich dann noch besser, in diesen längeren Bewegungen, es kommt dann diese Leichtigkeit, es kommt dann dieses Gefühl des Zusammengehörens und es wird immer mehr und mehr meditative Praxis in Bewegung. Es geht jetzt nicht so darum, dass man jetzt genau schaut, wie weit sind die Hände auseinander oder so, sondern dieses Es bewegt. Es kommt immer mehr dieses Gefühl, dass sich von innen heraus was bewegt und du gehst mit einer Bewegung einfach mit. Das ist ein bisschen schwer zu vorstellen, aber man kann es am Anfang eher nur erahnen und das ist eine Erfahrung. Und ich habe dann so Mitte der 90er Jahre eben verstanden, dass es Zeit ist, in dieses Innere hineinzufinden, hat mir dann ein Lehrer gesucht. Und wie lange hast du schon die Gang gemacht? Ja, mindestens sieben, acht Jahre. Das dauert doch. Nein, nein. Also das war einfach in dieser ersten Schule nicht vorhanden. Also die haben uns das quasi nicht gelernt oder nicht gewusst oder wie immer. Und dann erst hat der Lehrer zu mir gesagt, ich habe dann irgendwie gemerkt, da muss was da ist, was dahinter. Da fehlt ein wichtiger Teil. Und der hat dann auch zu mir gesagt, ich habe dann irgendwie gemerkt, da ist was dahinter, da fehlt ein wichtiger Teil. Und der hat dann auch zu mir gesagt, Alexandra, deine Bewegung, ja, das ist gut, aber sie ist leer. Und dann habe ich angefangen mit taoistischer Meditation, dann habe ich angefangen, mir wirklich diesem inneren Weg zuzuwenden und auch diese Auseinandersetzung, die das dann bedingt. Und der bewegte Aspekt dieses Weges ist und bleibt aber auch etwas Wichtiges. Also das würde man jetzt nicht schmälern, sondern sagen ja. Und es wird immer mehr natürlich auch leichter, wohltuender und fühlt sich auch immer besser an. Aber wenn wir sagen Meditation, ist das ja eigentlich in sich, das ist ein Wort unserer Tradition, kommt aus der christlichen Mystik, das Wort Meditation. Die altäustische,-chinesische, da heißt es eher sitzen in Vergessenheit, stehen in Vergessenheit. Also das heißt, dieses quasi zu sinken in diese Vergessenheit und erst dann fühlt sich was auf. Ja, es wirkt immer ein bisschen widersprüchlicher vergessen und es fühlt sich, es ist weg und es ist da. Je mehr es weg ist, umso mehr ist es da. Das ist ein bisschen ein Paradoxon, dass man wahrscheinlich nicht durch Sprache und nicht durch Lesen und nicht durch Erzähltbekommen, sondern nur durch Tun. Durch Erfahrung. Und für mich war dann so Ende der 90er Jahre, nachdem ich gemerkt habe, dass das mir schon sehr entspricht und dass diese, also wir stehen sehr viel auf dieser Zwangszwang, stehen in Vergessenheit. Wie kann man sich das üben vorstellen? Ist das jetzt das, was du vorzeigst in dieser Staffel oder ist das jetzt wirklich eher die meditative Praxis? Viel subtiler noch. Also das, was man dann macht, ist eigentlich noch viel, viel subtiler. Und dann war für mich wichtig zu schauen, okay, wir schauen immer in den Osten und sind dann irgendwie fasziniert. Ich hatte das Glück, dass ich da irgendwie hineingefunden habe in einem guten Weg, obwohl es viele Jahre gedauert hat. Und mich dann interessiert, wie ist das bei uns? Gibt es da Entsprechungen oder welche Entsprechungen gibt es in meditativen Wegen des Westens. Und dann war es für mich ganz wichtig, so über den Tellerrand zu schauen und diese Form von Praxis einfach darüber zu forschen, das war ganz wichtig. Ist es dann deine Auseinandersetzung mit dem Philosophiestudium oder kommt das später noch? Es war dann vielleicht eine philosophische Frage auch. Was haben denn wir? Im dann im Philosophiestudium war aber dann für mich trotzdem wichtig, dass ich meine Romarbeit über Meditation, über Kontemplation schreibe und mich mit dem auseinandersetze. Was gibt es da in der westlichen Philosophie? Was waren da die Bereiche oder die Philosophen, Philosophinnen? Also für mich war immer interessant, da kommt man natürlich ganz schnell auf den Weg der Mystik, weil Erfahrungswissen von Menschen, die sich diesem Inneren zugewendet haben, das ist unter dem Begriff Mystik so summiert, diese Erfahrungen. Und da war für mich lang überlegt und lang gesucht. Und für mich war dann ganz klar, ich lange überlegt und lange gesucht. Und für mich war dann ganz klar, ich muss über Frauenmystik schreiben. Also es war irgendwie so ein interessantes Wieder-Zurück-Kommen, weil zu diesem östlichen Praxis bin ich, also ich habe vorher in einem Frauenprojekt gearbeitet, und dann ist dieser ganz intensive Weg losgegangen mit Qigong, Tai-Chi, taoistischer Meditation. Und dann ist dieser ganz intensive Weg losgegangen mit Qi Gong, Tai Chi, taoistischer Meditation. Und dann habe ich gewusst, okay, wenn ich zurückgehe, dann muss ich über Frauen schreiben in der Meditation und über diesen eher vielleicht weiblichen Weg. Und das habe ich dann gemacht und habe dann, und das war für mich ganz wichtige, also es war eine ganz wichtige Zeit, weil ich auch verstanden habe, dass es erstens einmal ist meditative Praxis, wurscht wie sie daherkommt, ob sie über Bewegung daherkommt, ob sie eher so Yoga angelehnt ist, ob das Tänze und Gesänge sind. Man denke an die Sufis zum Beispiel. Also dass man in meditativer Praxis nicht hasst, so die Bilder, die bei uns Menschen im Kopf haben, wo man sitzt und schweigt, sondern es gibt Herangehensweise in Gesängen, in Tänzen, in Mantras. in Gesängen, in Tänzen, in Mantras. Also es ist eher dieses Moment des Versenkens, was die meditative Praxis auszeichnet, der Reduktion, also einer Komplexität der Reduktion und der Versenkung. Und da kann man jetzt vielleicht den Bogen spannen schon zu diesen ganz einfachen Übungen, die wir da jetzt ein bisschen gelernt haben oder die ich da gemacht habe, dass man kann sich mal ganz lang eigentlich mit ganz wenig beschäftigen. Kann man das wirklich? Ja, das kann man. Wie lange muss man da üben? Ja, also dass man eher mal in dieses Langsame, in dieses man tut und tut und tut, ein bisschen absichtslos, dass man da mal hineinsinkt. Und einmal die Aufmerksamkeit von, geht jetzt der Arm ein bisschen weiter hinauf oder hinunter, mal loslässt und schaut, okay, was passiert dann? Aber wieder zurück. Und dann, also das ist einmal so etwas ganz Interkulturelles. Das zweite Interessante für mich war, dass es in der westlichen, in der christlichen Mystik zwei Wege gibt, und zwar diese a-personale Form und affektive nennt man die. Also ganz kurz zur Erklärung ist, dass der eine Weg, das ist das, was uns vielleicht jetzt aus unserer, müssen wir sagen, vielleicht Sozialisation ein bisschen näher ist, das ist dieses eher asketische, eher Sitzen und Schweigen oder dieses eher ganz Stille. Das sind diese ganz stillen Wege, wie man es aus den klösterlichen Bewegungen vielleicht auch kennt, auch nicht aus allen. Und die andere Form ist die affektive Form, sagt man, also nennt man das jetzt in der westlichen philosophischen Terminologie. Und das ist das, wo es ganz wesentlich ist, mitten in der Welt zu bleiben. Das heißt, du hast deine Praxis, die machst du auch, und die bedingt einen bestimmten Reifungsprozess, aber es ist ganz wichtig, die Welt oder die Vielfalt mit hineinzunehmen, auch dieses Freudvolle. Und das ist interessanterweise eben ganz viel Wege, die Frauen beschritten haben. Und das war für mich insofern interessant, weil es ja in der chinesischen, also da wo ich herkomme, daoistische Meditation ist, gibt ganz viele wunderbare Berichte von Frauen, die diese Wege, also über ihre Erfahrungen und bei uns ist es auch so, man muss nur ein bisschen nachgraben. Magst du vielleicht ein paar Namen nennen? muss nur ein bisschen nachgraben. Magst du vielleicht ein paar Namen nennen? Na ja, meine Protagonistin war Teresa von Avila, eine Mystikerin des 16. Jahrhunderts Spanien. Und warum Teresa? Weil Teresa einfach, erstens einmal, ist mir sympathisch. Wie ist das sympathisch geworden? Ganz angestanden. Was hat sie gemacht? Na ja, die war eine unglaublich energische Person. Die hat an bestehenden großen Orten als Frau im 16. Jahrhundert reformiert. Die hat einmal aufgeräumt mit allem Möglichen, womit sie in meinem Kloster beschäftigt war und hat jeden Tag zwei Stunden stille Meditation, also Meditation quasi war Tagesinhalt. Und da hat man gesagt, Frauen können das gar nicht. Also ist belächelt worden auch und so. Und sie hat das aber durchgezogen und sie hat auch, und trotzdem, aber auch die haben auch gesungen und getanzt in ihren Klöstern. Also Theresa war so eine Frau, die der Welt sehr zugewandt war, aber gewusst hat, es bedarf dieser Auseinandersetzung. Und ihre Erfahrungen, die hat tausende Seiten Erfahrungsberichte geschrieben. Die habe ich alle gelesen. Und das war für mich unglaublich wichtig. Ihre Erfahrungen, also das war für mich ganz, ganz wesentlich. Da ziehe ich immer noch davon. Kann man das lesen? Gibt es das publiziert oder ist das im Bibliothek? Ja, das kann man lesen, wenn man mag, kann man das lesen. Zu der Zeit, wo ich vor zwölf Jahren geschrieben habe, ist das gerade wieder im Herder Verlag neu aufgelegt worden. Das war für mich einmal etwas ganz Wesentliches, vielleicht auch schon, um zu wissen, dass das, was ich erlebe, oder diese Auseinandersetzung mit mir selber, da geht es ja dann schon auch um viel Persönlichkeitsentwicklung, so eine Wegwirklichkeit, das ist was, was viel Frauen in ihrer Weise, aber in ihrem sehr Welt zugewandten, dieses Inmitten der Welt, du musst jetzt nicht irgendwie asketisch mit niemanden mehr Kontakt haben oder so, sondern das habe ich sehr spannend gefunden. Und diese Prozesse sind natürlich immer Erfahrungsprozesse und da sind wir bei der Philosophie. Es geht immer um Erkenntnis. Also es geht immer um Erkenntnis. Es geht immer um eine, also dieses, ich glaube, die Sehnsucht der Menschen immer schon, sonst hätten wir so etwas wie meditative Praxis ja gar nicht erfunden. Weil man muss ja auch mal sagen, Menschen aller Kulturen haben solche Praxisformen erfunden. Das heißt, es gibt vielleicht so eine tiefe menschliche Sehnsucht oder so eine Erfahrung, dass es diese Möglichkeit gibt, in diese Tiefe zu sinken, in diese, also das mit sich quasi zu machen. Und dass das eben, also Kontemplation ist sicher jetzt etwas, das war so ein Output meiner Diplomarbeit, dass ich gesagt habe, Kontemplation ist eine Fähigkeit, die wir Menschen haben. Wir können uns quasi, wir können uns in etwas versenken, wir können in die Tiefe senken, wir können in diese Stille und in diese Tiefe sinken und das macht was mit uns. Es ist egal, was einem dann sympathischer ist. Ich frage mich schon, wie lange braucht es irgendwelche Voraussetzungen, um das machen zu können? Weil ich stelle mir jetzt nur vor, ich bin gerade gestresst und würde das jetzt gerne machen, weil es mir vielleicht hilft. Das würde wahrscheinlich nicht so einfach gehen. Naja, über das, was wir jetzt geredet haben, ist vielleicht jetzt so der Überbau oder der theoretische Background. Überbau oder der theoretische Background, da ist es so wie bei vielem, denn dann braucht es ja nicht, wenn du beginnst oder wenn du irgendwo einen Kurs machst. Das ist vielleicht also vielleicht einmal interessant darüber zu hören, aber das braucht es ja im Grunde nicht. Also ich denke mir, diese diese Künste stehen ja zur Verfügung und was jeder sich davon holt, ist ja komplett jedem überlassen. Und man beginnt wahrscheinlich einmal und oft ist ja diese, man macht eine halbe Stunde ein bisschen was und das ist gut. Und mehr ist es ja wahrscheinlich am Anfang nicht. Ich glaube, das ist wie bei allem so. Man beginnt vielleicht ein Musikinstrument zu lernen und entweder es passt dann so, dass man sich da ein bisschen herumspielt und Freude daran hat oder man denkt sich, ich habe diese Sehnsucht, ich möchte eigentlich mehr lernen. Und dann wird sich ein Weg finden. Also das fragen ja Menschen oft, ja, aber das ist ja so und ich habe keine Zeit. Und ich denke mir, naja, wenn man diese Sehnsucht spürt, dann wird sich ein Weg finden, wie man das irgendwie einbaut. Oder auch nicht. Das ist auch wurscht. Du vermittelst das ja auch. Wie vermittelst du das? Wenn du unterrichtest, unterrichtest du das? Naja, ich habe ja eigentlich nach dieser ersten Schule, wo das sehr äußerlich war, gewechselt und ich habe immer im Privatunterricht gelernt. Also ganz traditionell alte Schule, wo das sehr äußerlich war, gewechselt und ich habe immer im Privatunterricht gelernt. Also ganz traditionell alte Schule, Privatunterricht, das heißt wirklich Privatstunden und dann probiert man ja eh wieder damit aus und dann geht man wieder und lernt ein Stück weiter oder spricht über Erfahrung. Und dann und über lange Zeit, bei uns ist das ja nicht so üblich, dass man im Privatunterricht lernt, habe ich halt dann auch Kurse gehalten. Am Anfang ja ganz viele. Und für mich war aber eher, also mein Weg, dieser Boden, der ist irgendwie geblieben, aber mein Weg, mir war dann wichtig, auch in andere berufliche Zusammenhänge damit hineinzugehen oder überhaupt. Also ich liebe ja auch die Arbeit mit Menschen mittels Sprache. Mittels Sprache, wie viele Bücher hast du schon geschrieben? Eigentlich bist du ja sehr sprachlich orientiert. Und ich mag ja auch Beratungspraxis, ich mag ja auch mit Menschen reden. Also es ist ja, die Heimat ist sicher, ich bin froh, diese Welt von Qigong und Meditation und so, da fühle ich mich auch daheim, aber aus dem, ja, ich rede auch gerne. Ich habe nie das Gefühl gehabt, ich muss jetzt den Rest meines Lebens in Versenkung verbringen, sondern aus, sondern, ja. Nein, wo ich dich ein bisschen kenne, ich glaube, dir geht es eher darum, das auch weiterzugeben und weiter zu vermitteln und vielleicht sogar ein bisschen eine politische Arbeit einzubringen oder eine gesellschaftspolitische Arbeit einzubringen. Also für mich waren dann, also Kurse mache ich jetzt keine mehr, außer im DorfTV. Wie fiel sich das eigentlich an? Du hast einen Privatunterricht, hast da nur einen Schüler, Schülerin wahrscheinlich. Wenn du quasi keine Schülerin hast, sondern die vielen Tausende, die vor der Kamera zuschauen. Ja, das ist merkwürdig. Ich habe dann lange Ausbildungen gemacht. Ich habe 20 Jahre Ausbildungsgruppen, Menschen ausgebildet. Über drei Jahre. Das ist schon sehr schön, weil man Menschen drei Jahre begleiten kann. Und das ist ja immer ein Persönlichkeitsprozess. Also es geht ja nicht darum, dass man jetzt da nur die Übungen unterrichtet und die machen dann die Übungen, sondern da geht es um diese Begegnung mit sich selber und da geht es um Veränderung. Und das ist schon super, wenn man da irgendwie längerführende Sachen machen kann. Aber auch das mache ich jetzt nicht mehr, nicht wegen Corona, sondern das habe ich schon vorher beschlossen, dass das jetzt auch gut ist, 20 Jahre. Aber was ich mache, ist nach wie vor Privatunterricht, weil ich merke, da kann man Menschen länger besser begleiten. Und diese alte Form, die kommt mir recht zugute. Vielleicht auch, weil ich halt auch Beratungsausbildungen habe. Aber so dieses, jemanden zu begleiten, im Übungsweg, im Einzel-Setting, das ist das, was ich, das liegt mir. Und das werde ich machen, bis ich stirbe. Bis es nicht mehr geht. Bis das mal irgendwo, genau, bis das nicht mehr geht. Genau. Wir haben auch kurz geredet, dass du zum Thema Achtsamkeit ein paar Worte sagen würdest heute. Genau. Wir haben ja schon angesprochen, dass mir war ja auch wichtig, ein bisschen zu untersuchen in meiner Forschung, was sind so Merkmale meditativer Praxis, damit es das ist, wurscht in welcher äußeren Form das daherkommt. hineinversenken. Das ist dieses immer und immer wieder. Eben diese paar Übungen immer und immer wieder. Diese inneren immer und immer wieder und so. Das ein Stück weit auch auszuhalten. Und daraus geschieht Veränderung. Und also für mich ist Kontemplation was viel Wesentlicheres. Und Achtsamkeit ist ja vor zehn Jahren oder vielleicht ein bisschen länger schon so sehr modern geworden. Also dieser Aspekt der Achtsamkeit, der aber genauso wie Kontemplation ein Merkmal jeder meditativen Tradition ist. Also Achtsamkeit, und es wird in verschiedenen Kulturen wieder anders benannt. Achtsamkeit ist, wie man ja jetzt gar nicht auskommt zu erfahren, der Zustand dieses Hier und Jetzt. Also Achtsamkeit heißt tatsächlich dieses Ankommen, also ganz radikales Ankommen in diesem Jetzt. Ich bin hier so wie ich bin mit allem was mich ausmacht in diesem Hier und Jetzt. Und zwar ohne zu lernen, ohne zu kommentieren. Unser Bewusstsein ist ja ganz viel beschäftigt mit dem was war, also mit Verarbeitung. Das ist ja auch wichtig, weil ohne Verarbeitung gibt es uns nicht. Und auch mit Planung. Und unsere Aufmerksamkeit ist oft sehr wenig in dem, gerade jetzt zu bemerken, die Qualität eines Moments oder eines Augenblicks, wie immer die ja ist. quasi die Qualität eines Moments oder eines Augenblickes, wie immer die ja ist. Und eigentlich geht es in jeder meditativen Praxis einmal zu landen in so einer Form von Hiersein. Das ist so wie die Eingangstür. Ohne ein bisschen zu lernen in diesem gelösteren Hier-und-Jetzt-Zustand ist es schwierig, überhaupt in irgendeiner Meditationspraxis weiterzugehen. Weil das Bewusstsein lernt, sich zu entkrampfen, ein bisschen zu weiten, sich in einem Bild niederzusetzen. Und das ist kein Wunder, dass das Menschen sehr anspricht, weil Menschen sich gehetzt fühlen, getrieben fühlen oder sehr aufgeregt sind in ihrem Geist. Und Achtsamkeit hilft einmal, nicht zu entspannen, das ist ein unrichtiges Wort, sondern den Geist zu besänftigen, ein bisschen runterzukommen und einmal abzulassen von allen Inneren. Ich muss so das, ich muss so das, das ist so und das ist anders oder so. Sondern ein bisschen in diesem Raum der Nichtwertung anzukommen. Und das denke ich mir ist eine unglaubliche... Also die Menschen heute haben sicher eine große Sehnsucht danach, sich mehr im Jetzt zu empfinden. Gibt es da vielleicht auch einen Begriff, der jetzt nicht so modern ist wie das Achtsamkeit, sondern in alten taoistischen oder westlichen? Ja, das ist im Taoisten, sagt man, also zum Beispiel, Teresa hat das gut beschrieben. Also Teresa hat beschrieben, das ist so eine Form von gefühlshafter Aufmerksamkeit, also einer Aufmerksamkeit, wo du dein, in dieses Empfinden, das hier und jetzt dein Empfinden auch bewusst mitnimmst, ohne es irgendwie zu bewerten. Und sie beschreibt es auch so, dass der Verstand, also unser Ratio, das am Anfang gar nicht kennt und eher verwirrt ist, die wird das immer kommentieren. Und Theresa beschreibt das sehr schön, dass sie sagt, diese gefühlshafte Aufmerksamkeit, die geht in Meditationspraxis voran und man sollte den herumschwierenden Geist, den kommentierenden Geist einfach, es ist besser, über den zu lächeln oder über den ein bisschen zu schmunzeln, es ist besser über den zu lächeln oder über den ein bisschen zu schmunzeln, als ihn weghaben zu wollen oder sonst irgendwie oder zu Maß regeln, sondern man sollte ein bisschen an sich schweifen. Unser umherschweifender Geist, der kennt das halt nicht so, aber irgendwann wird diese gefühlshafte Aufmerksamkeit, in die man bei diesen Meditationen sinkt, so stark, dass sie das mitzieht. Das finde ich ein sehr schönes Bild. Man kann sagen, dass deine Präsenz, so eine Form von ruhiger Präsenz, so stark wird, dass dann quasi, ohne den abzuwerten, dass das irgendwie unsere Vernunft, die so wichtig sie ist, aber dann sie sogar eigentlich erholt und erfrischt und stärkt. Aber es ist im Endeffekt ein ganzheitlicher Ansatz, den du folgst. Es gibt kein Dichotomie, Vernunft, Gefühl. Das eine und das andere sind gleich wesentlich. Das eine und das andere sind gleich wesentlich. Ja, genau. Und die Chinesen beschreiben das mit Song. Song ist so, wir haben nicht einmal ein Wort dafür in unserer Sprache. Song ist so etwas wie Ablassen von unnötiger Spannung, von unnötigen Sorgen, von unnötigen, sondern Song ist so ein Sinken in einer Präsenz, in einer unaufgeregten Präsenz. Es ist mehr so wie eine Blume ist Song, die hält sich nicht übertrieben in den Wurzeln fest und blüht. Also die haben immer solche Büder. Und es ist ja nicht so, dass man jetzt dann ewig herum nicht wertend herumspazieren und nur immer irgendwie im Song sein, sondern es geht eher darum, dass die Meditation oder Praxis diese Kräfte stärkt und man eben klarer, sogar entschiedener in der Welt steht. Und da sind wir dann wieder bei den Mystikern, die waren ja oft sehr lästige Zeitgenossen und haben Hinterfragende und haben also wirklich an Traditionen auch verworfen. Und also das ist, da geht es jetzt nicht um alles hinnehmen oder so, sondern sehr klar in der Welt zu stehen und zu wissen, welche Haltung nehme ich ein. Also das ist das, was ich ganz wichtig finde. Diese Rückkehr zu einer geerdeten Lebendigkeit. So wie für Grit. Ja, Alexandra, wenn es gibt, hast du noch etwas vorbereitet. Ansonsten würde ich mich sehr herzlich bedanken für die Ausführungen und Ihnen wünsche ich viel Freude beim Nachsehen aller Beiträge, aller Qigong-Folgen auf DorfTV. Dankeschön. you