🎵 Ja, hallo Ursula. Schön, dass du dir heute Zeit genommen hast. Hallo und danke für die Einladung. Ja, du bist Kollegin von der Verena. Ihr habt gemeinsam eine Humorberater-Ausbildung gemacht. Und mich würde jetzt interessieren, du bist Clownin. Wie wird man das? Ich glaube, grundsätzlich hat jeder so seinen Clown in sich von Geburt an und bei mir ist er dann so wirklich rausgekommen, das war so nach meinen ersten Impro-Theater-Ausbildungen, da habe ich gemerkt, oh, da ist noch was anderes drinnen, das aussah wie und habe dann eben Clown-Ausbildungen mal angefangen und probiert und habe gemerkt, ui, das ist es. Da hat mich der Klaun geküsst. Und du bist ja tätiger als Kliniklaun auf Palliativstationen in Altersheime, habe ich mal das richtig gemerkt. Und jetzt finde ich das natürlich spannend, wie geht das zusammen? Lachen, lustig sein und traurig sein und weinen? Es geht gut zusammen. Ich denke, das ist so wie im Leben. Es gehört dazu das Lachen, es gehört dazu das Weinen. Auf der Palliativstation ist natürlich unsere Arbeit als Clown eine ganz andere als auf der Kinderstation. Und es geht viel um Lachen und um Freude, aber es ist auch einfach Dasein, Zuhören, miteinander singen, ist eine ganz große Komponente und einfach eine Verbindung finden zu den Leuten. Versuchen in einer kurzen Zeit eine Beziehung aufzubauen und eine andere Stimmung in das Zimmer zu bringen. Das ist so unser Ansatz. Und es nimmt der Schwere dort im Raum und in der Situation bei den Patienten einfach, es nimmt die Schwere ein bisschen aus. Es bringt einfach Leichtigkeit und eine andere Perspektive ein. Und das ist, glaube ich, das, was unsere Arbeit gerade auf der Palliativstation und im Altenheim so wertvoll macht. Genau. Und ihr werdet da eingeladen dann vom Krankenhaus oder vom Altersheim oder wie? Seid ihr regelmäßig da? Ja, also Palliativstationen, da haben wir einen Dienstplan, ganz normal, so wie die Schwestern und Ärzte auch. Und da sind wir immer unterschiedlich. In Ried zum Beispiel jeden zweiten, jeden dritten Freitag im Monat. Da kommen wir an, wir sind immer zu zweit, unsere Visiten, wir nennen das ja auch Visite, Clown-Visite, wir sind immer Partner, die miteinander gehen und wir kommen hin, erkundigen uns einmal, welche Patienten sind da, was gibt es da für Geschichten, wir fragen nach, was waren die Hobbys von den Patienten, was taugt denen recht, sind sie musikaffin oder wie können wir uns ein bisschen einversetzen in die Leute oder was ist gerade heute, ist heute etwas schwer, sollen wir auf etwas aufpassen, dass wir nicht ansprechen und kriegen wir so ein Briefing, dann tun wir uns umziehen und dann starten wir los. Und dann gehen wir von Zimmer zu Zimmer, ohne jetzt ein Programm zu haben, sondern es ist alles Improvisation. Also auf den Moment einfach schauen, wie ist die Stimmung, was kannst du brauchen? Genau, sind Besucher da, ist der Patient, ist die Patientin allein? Genau. Und was könnt ihr brauchen? Und wo findet man den Faden und den Bezug zur Person? Genau. Und das wird gut angenommen? Ja, Gott sei Dank. Vor zehn Jahren, glaube ich, waren wir gerade in einer Palliativstation regelmäßig und jetzt sind es in Oberösterreich eigentlich schon fast alle. Und wir gehören dazu zum Bild im Krankenhaus und ja, ich finde es auch wirklich eine sehr, sehr feine und ergänzende Arbeit für, also wir unterstützen die Schwestern auch sozusagen bei der Arbeit oder bei der Auseinandersetzung. Verena und du habt einen Workshop erarbeitet, den ihr anbietet. Verena, darf ich dich zu uns an die Bar bitten? Für mich wäre jetzt spannend, was ist konkret das Angebot des Workshops und mit welchen Leuten habt ihr es da zu tun? Der Titel ist Nasenstupser mit dem Tod. Und wir haben so versucht, das Thema Tod und Trauer mit dem Humor und mit der Leichtigkeit ein bisschen zu verbinden. Das heißt, die Verena macht den Part. Die Theorie vertieft aus meinem Wissen heraus und die Uschi aus ihrem Wissen, Praxis, Klinik, Clown und Impro. Und vielleicht auch warum das, also ich wollte ja auch schon immer den Tod mit dem Humor verbinden. Und ich finde das auch den Clown einfach so spannend. Deswegen war die Uschi super als Partnerin. Weil als Clown kannst du halt alles machen. Du kannst dich ausprobieren, der Clown kann sich jede Gefühle ausspielen. Und ich glaube jeder, der das einmal macht oder das so gespürt hat, weiß dann, was das heißt, wenn man der Clown ist. Der Clown ist ja nicht immer lustig, der ist ja genauso traurig. Nur es ist halt so schön, man kann aus der Rolle wieder rausschlüpfen und genau, man kann den Clown halt dann stehen lassen, so ungefähr. Und das finde ich halt einfach so schön, also dieses einfach ausprobieren. Weil es macht einem was aus, wenn man halt eine Clown-Nase aufsetzt. Also das habe ich halt bei der Ausbildung dann halt bei der Ausbildung für mich dann auch so faszinierend. Wenn man das probiert ohne Nase, geht das nicht so gut wie mit Nase. Man schläft in eine andere Rolle und dann sind andere Dinge möglich. Und man kann wirklich die Gefühle mal rauslassen. Und der Inhalt ist, in Kontakt kommen wir mit der eigenen Sterblichkeit, mit der eigenen Trauer oder wie kann man das? Genau, mal so anschauen, was ist seine eigene Trauer, was gibt es da für Felder, wann ist die erste Trauer einmal entstanden. So seinen eigenen Lebensweg ein bisschen anschauen. Dann vielleicht dorthin spüren, was war denn damals, wer hat mich denn unterstützt, was hat mir denn geholfen vielleicht. Und da dann halt auch in die Rolle gehen, dann vom Clown schauen, dann eben diese Gefühle dann ausprobieren nochmal und so richtig spüren und ja, und auch genauso, also ich habe dann eben auch selber mal so eine Ausbildung eben dann in der Schweiz gemacht, die was da da, Ausbildungs- und Klinikclown machen und das ist halt trotzdem so faszinierend, wenn halt der Clown dem Tod gegenübersteht. Was passiert dann mit dem Clown wirklich? Und das wollen wir in diesem Workshop so ein bisschen vermitteln. Natürlich auf die spielerische Art und wie weit jeder gehen will. Und das ist halt ganz spannend. Genau. Und von der Theorie her den Humor ein bisschen zu durchleuchten, dass es praktisch nicht nur immer dieses Humor ein bisschen zu durchleuchten, dass es praktisch nicht nur immer dieses Laute ist, das Lachen vordergründig, ja, aber dass da noch viel mehr dahintersteckt. Die Haltung, die humorvolle Haltung, das Gelassensein, der Leichtigkeit eben auch einmal zu versuchen, das Thema, das vermeintlich schwere Thema, einfach einmal durch die Humorbrille zu sehen. Und dass es gleichwertig ist, oder? Genau, dass es beides braucht. Dass es beides braucht im Leben und dass es gleich viel wert ist und nicht das Lachen mehr als... Genau. Und mit Leichtigkeit ein bisschen rangehen. Auch wenn dann im Spiel eben, das ist halt leicht passiert. Und eben, wie wir glaube ich bei der ersten Sendung auch schon gesprochen haben, eben auch das vorher schon ansprechen und einmal ausprobieren, weil wenn nicht wirklich dann einmal ein Feuer eintritt, dann ist es eh nicht so leicht. Aber es sind trotzdem auch so humorvolle Phasen, die sind halt trotzdem dann. Trauer oder der Unsicherheit nach einem Todesfall, glaube ich, ist es einfach dieses Ventil, das man braucht, um überhaupt weiterleben zu können und durchschnaufen zu können und das ein bisschen wieder anders nehmen können. Aber das heißt, da kommen Leute, die sich für das Thema interessieren und jetzt nicht Leute, die akut in einer Trauerphase sind. Nein, ich glaube, für die war es gar nicht so gedacht. Ich meine, das würde vielleicht auch passen, aber eher schon so vorher. Vorher. Genau. Weil ich glaube, wenn man so wirklich akut in einer Trauerphase ist, ist es glaube ich nicht so ideal. Nein, es wurde bei mir auch mal angegriffen und nachgefragt, wie das ist. Wie ich das hier gerne, ich habe gesagt, ich würde es hier nicht empfehlen. Da ein bisschen Zeit vergehen lassen. Genau. Ja. würde ich es nicht empfehlen. Da ein bisschen Zeit vergehen lassen. Du merkst es glaube ich auch, als Klinikclown auf die Stationen, was das macht, Humor und Lachen. Es sind auch ab und zu Leute, die sagen, wir wollen das gar nicht. Das wäre die zweite Frage von mir gewesen, ob es da eine Ablehnung gibt. Die akzeptieren natürlich zum Großteil, sage ich jetzt einmal. Also wenn wer wirklich sagt, nein, bitte in unser Zimmer nicht, wir sind vor der Tür, dann gehen wir wirklich nicht. Aber wenn man vorher schon hört, da sind wir uns nicht sicher, probiert es mal, schaut einmal vorsichtig rein, dann gehen wir wirklich sehr behutsam vor und stecken mal die Nasen durch die Tür und dann merkst du gleich, was ist da da und selbst wenn da noch kurz Skepsis ist, versuchen wir das ein bisschen zu überspielen und zu sagen, wir wollten nur kurz rein schauen und haben was zum Abgeben und dann haben wir manchmal entweder eine Nase oder ein Herz oder ein Bild und es reicht ganz eigentlich nur das Herz herzuschenken und sagen, es kommt einfach von Herzen. Und dann öffnet sich schon etwas und es ist eine andere Stimmung. Und dann können wir oft sogar länger bleiben, als wir es geglaubt haben. Es ist faszinierend, weil die Leute ja sich sehnen auch nach etwas anderem, nach einer Ablenkung. Das macht es einfach kurzfristig leichter. Die Situation verändert sich nicht, aber es wird einfach trotzdem kurzfristig leichter und man kann wieder anders umgehen damit was heißt davon wenn man jetzt schnell noch ein paar Karten singen und eine Runde spielen? Gerne! Und ich hätte mir jetzt gerne eine Nase aufgesetzt. Das kannst du auch, aber ich weiß nicht, ob du dann noch normal reden kannst. Also sobald ich eine Nase oben habe, verändert sich die Sprache. Probier es einmal. Ich probiere es aus. Der Clown muss es ausprobieren. Sie sind ganz neu, also frisch. Passt er gut? Ja. Und? Der Clown muss ausprobieren. Sie sind ganz neu. Passt auch gut. Ja. Und? Magst du da ziehen? Ja, da darf ich schon ziehen. Danke. So lesen, oder? Ja. Wie sieht dein Leben nach dem Tod aus? Ach. Voll lässig. Ich glaube, ich stelle mir das lässig vor. Schwerelos, warm, weich, weit. Ein Gefühl von, ja, ich stelle mir das vor, ein Gefühl von Wärme. Und Leichtigkeit und Wurstigkeit. So schaut meins aus, glaube ich. Und ich glaube, ich habe ein weißes Nachthemd da. Komisch, ja? Ich glaube, wirklich. Ich glaube, ich habe ein weißes Nachthemd da und ganz kleine Flügel hinten, durchsichtige. Und alles ist warm, weich und leicht. Danke für die Frage. Sehr schön. Also ich stelle mir das eher so vor, dass wir dann so Lichtkörper sind und dann um mich her schweben. Eben auch so diese Wärme, Leichtigkeit eben. Und dass alles so gelassen und in Frieden ist. Also warm, voller Liebe. So, dass einfach alles schön und gut ist. Und dass ich die Uschi dann wieder sehe, gell? Ja. Und dann sie mit ihren Flügeln winkt. Ja, das gefällt mir. Magst du auch, Claudia? Okay. Wenn du herausfinden könntest, in welchem Alter du sterben wirst, würdest du es wissen wollen? Ja. Echt? Wieso? Ja, weil ich mir dann die Zeit anders einteile. Weil ich dann die Dinge, die ich noch nicht gemacht habe, aber unbedingt machen will, sofort mache. Spannend. Und du? Nein, ich würde es nicht wissen wollen. Ich würde es auch nicht wissen wollen. Ich glaube, die mit daran zu stressen. Ja, genau. Genau umgekehrt. Daran müssen sie sich auch stressen. Wir können uns ja auch nicht aussuchen. Gott sei Dank irgendwie. Nein, ich möchte es auch nicht wissen. Super Frage. Tolles Spiel. Soll ich dir jetzt auch noch eine erzählen? Ja. Und Set haben wir dafür. Ui. Was passiert, wenn wir sterben? Hat sich deine Einstellung zum Thema Tod und das Leben danach in den letzten Jahren bei dir verändert? Ja, also verändert hat sich immer meine Einstellung. Schon auch nicht, dass ich durch den Bestatter gearbeitet habe, ich glaube, da verändert sich ständig durch die ganzen Trauerfälle, die man begleitet. Und ich glaube, man entwickelt sich ja weiter. Also was passiert, wenn wir sterben? Das ist sehr schwierig, weil ich sage, es gibt einen Unterschied zwischen Tod und Sterben. Also es sind zwei verschiedene Sachen. Ich glaube, beim Sterben ist es für uns, also für mich, die schwierigste, dieses Loslassen, dieses die anderen hinterlassen. Ich glaube, selber nicht das Problem dieses Gehen, sondern eher andere hinterlassen. Wäre so bei mir. Und ich glaube, die Einstellung ändert sich ständig. Wurscht, wenn man da so redet oder mit wem anderen. Ist ein Prozess. Genau, ist ein Prozess. Kommt darauf an, in welcher Lebensphase man gerade ist. Ich glaube das ist jetzt anders, als wenn es in drei, vier Jahren sein wird. Ja. Ja. Dankeschön. Ja, danke schön. Danke auch nochmal für das Dasein. Und wie war es jetzt, wie es das oben gehabt hat? Ich habe mir gedacht mit der Brünn, ich habe das Gefühl, es ist mir ein wenig zu klein. Kann das sein? Nein, wir haben eh schon die Große. Du kannst die große auch sitzen. Okay. Da ist mal die große, lieber. Danke. Thank you.