... Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Zuseherinnen und Zuseher, aber vor allem liebe Frauen. Als Frauenreferentin der Stadt Wels darf ich Sie herzlich willkommen heißen zu unserer heutigen Online-Veranstaltung Johanna Donal und Feminismus heute. Ja, ich freue mich, dass diese Veranstaltung stattfinden kann und bedanke mich beim Studio 17 und dem Medienkulturhaus für die tolle Zusammenarbeit. Und ich freue mich, meine Teilnehmerinnen begrüßen zu dürfen. Dominika Meindl, Moderation. Dominika Meindl ist Schriftstellerin, Moderatorin, Journalistin, Literaturveranstalterin. Sie leitet die 2009 von ihr gegründete Lesebühne Original Linzer Worte mit Klaus Buttinger und René Bauer. Und sie schreibt Rezensionen für den Falter. Herzlich willkommen, danke fürs Dasein. Danke, wie schön ist das denn? Ich werde einmal endlich eingeleitet und begrüßt. Ja und herzlich willkommen heiße ich Gaby Oberlinninger, Geschäftsführerin vom Frauenhaus Wels. Seit 1992 setzt sie sich mit den Themen auseinander und sie bringt 29 Jahre Erfahrung und Praxis mit ihrer Arbeit im Frauenhaus mit. Danke, dass du da bist. Danke für die Einladung. Ja, herzlich willkommen. Alexandra Weiß, Politikwissenschaftlerin, arbeitet im Büro für Gleichstellung und Gender der Universität Innsbruck. Darüber hinaus ist sie Freiwissenschaftlerin, Lektorin an verschiedenen Universitäten und als Autorin tätig. Zuletzt erschienen Johanna Donal und die Frauenpolitik der Zweiten Republik bei ProMedia gemeinsam mit Erika Turner. Danke, dass Sie dabei sind. Ja und dann Claudia Klößl, die Frauenbeauftragte der Stadt Wels, Mitstreiterin und Kämpferin für die Gleichstellung der Frau in der Stadt Wels. Und dir Claudia ein großes Dankeschön für die Organisation dieser Veranstaltung und danke, dass du immer da bist, wenn es um die Frauenrechte in der Stadt geht. Und da muss ich schon sagen, wir haben ganz wenig Ressourcen, aber bringen ganz viel weiter. Und ein Stück dazu machst einfach du. Danke liebe Claudia, dass du heute dabei bist. Der heutige Abend widmet sich Johanna Donal, der großen Frauenpolitikerin der Zweiten Republik. Sie hat einmal gesagt, aus taktischen Gründen leiser zu treten hat sich noch immer als Fehler erwiesen. Ja, Frauenrechte müssen immer aufs Neue erkämpft werden und gerade die Pandemie, die Coronakrise zeigt, wie Frauen unter Druck geraten sind, wie die Belastung für Frauen massiver geworden sind und da denke ich auf Homeoffice, Homeschooling oder die krisenbedingte Arbeitslosigkeit von Frauen und die Gewalt an Frauen, die leider auch mehr geworden ist. Es genügt nicht, wenn wir Frauen beklatscht werden. Wir wollen einfach mehr. Und in der gestrigen Nationalratssitzung anlässlich des Internationalen Frauentags wurde ja gesagt, zum Beispiel von einer Abgeordneten Eva-Maria Holz-Leitner, wir wollen nicht nur ein Stück des Kuchens, wir wollen die Hälfte der Bäckerei. Genauso ist es. Liebe Frauen, lasst uns solidarisch sein, lasst uns gemeinsam entgegentreten und lasst uns laut sein. Letztlich ganz im Sinne von Johanna Donal, die Großartiges geleistet hat und hartnäckig, lästig und trotz Widerständen bei ihren Forderungen geblieben ist. Frauenanliegen werden nur dann unterstützt, wenn sie den männlichen Unterstützer nützen und nur genau in diesem Bereich, wo sie ihm nützen. Das hat Johanna Donal 1992 gesagt und leider ist diese Aussage aktuell noch immer, so wie viele ihrer Aussagen. In diesem Sinne wünsche ich uns einen kämpferischen Abend im Gedenken an Johanna Donal, der großartigen Frauenpolitikerin, die uns Mut machen sollte, aufzustehen und für unsere Rechte zu kämpfen. Liebe Frau Vizebürgermeisterin, ich bin ganz glücklich, weil mir schon so viel Arbeit abgenommen wurde. Ich fühle mich wie eine Frau im Matriarchat. Aber ich habe jetzt Sorge, dass mein Honorar geschmälert wird. Lieber Boris, lieber Regisseur, kriege ich eh das Gleiche wie sonst immer? Das Gleiche wie immer. Okay, die gleichen 500.000 Euro pro Studio, 17 Ausgabe, die bestbezahlte TV-Show von Wels. Danke, danke wirklich für die tolle Einbegleitung. Das bin ich gar nicht gewohnt, sonst muss ich mir das immer selbst machen. Jetzt können wir dann eigentlich schon ganz steil in den Abend hinein starten. Ich möchte nur kurz dazu sagen, Damen und Herren, warum machen wir am 9. März eine Sendung zum Frauentag. Es ist jetzt so, das ist das Neue. Seit gestern, ich habe das Material hart in Linz ausgerufen, ist jetzt jeder Tag Frauentag, nur der 8. März nicht mehr. Das war gestern der letzte Frauentag, das ist jetzt offiziell der Männertag. Sind die Gästinnen einverstanden damit? Sie können jetzt E-Mails schreiben oder YouTube-Kommentare darunter. Wir werden die dann bearbeiten. Ihre Begeisterungsstürme über jeden Tag Frauentag. So, das war jetzt der obligate dumme Witz von meiner Seite zur Entspannung. Ich freue mich sehr, wir machen jetzt einmal so einen ersten Leseteil. Wir werden eben aus das erste Buch ist Johanna Donal, ein politisches Lesebuch. Gabi Oberlinninger wird daraus vorlesen. Dann folgt Claudia Klössl. Sie liest die Antrittsvorlesung, aber das bitte ich dann noch einmal speziell dazu zu sagen, was dann folgt. aus Alexandra Weiß Buch gemeinsam mit Erika Thurner. Johanna Donal und die Frauenpolitik der Zweiten Republik. Das heutige Thema ist Johanna Donal und Feminismus heute und darüber werden wir dann im Anschluss sprechen. Ich habe ein paar Fragen vorbereitet. Gehen wir es an mit dem Leseteil, dann darf ich Gabi Oberlinninger darum bitten. Ich hätte einen ganz kurzen Beitrag aus der Rede von Johanna Donal zum Thema Frauenlöhne, Männerlöhne. Das hat sie gelesen, also die Rede hat sie gehalten anlässlich der 17. Österreichischen Frauen-Aukeb am 2. Dezember 1989. Und da sagt sie folgendes, als 1979 das Gleichbehandlungsgesetz beschlossen wurde, begründete es den Anspruch gleichen Entgelts für gleiche Arbeit für jeder Mann und jede Frau. Aus den Kollektivverträgen verschwanden daraufhin die sogenannten Leichtlohngruppen. Zehn Jahre danach verdienen männliche Arbeiter im Durchschnitt mit nicht ganz 10.000 Schilling netto um 37 Prozent mehr als Arbeiterinnen mit etwas über 7.000 Schilling. Männliche Angestellte verdienen mit über 13.000 Schilling um 43 Prozent mehr als ihre Kolleginnen mit 9.400 Schilling. Diese Zahlen sind arbeitszeitbereinigt, das heißt, dass das tatsächliche mittlere Einkommen der Frauen unter Einbeziehung der Teilzeitbeschäftigung noch darunter liegt. Ich habe diesen Beitrag deshalb gewählt, weil die Differenz nach dem Gender-Bay-Gap, der EU-weit jetzt als Indikator gilt, 2019 immer noch 19,9% betrug. Die Rede könnte Johanna Donal heute noch halten mit etwas geänderten Zahlen, aber ganz grundsätzlich ist sie immer noch aktuell. Das betrifft natürlich auch unsere Frauen, die bei uns wohnen im Frauenhaus und deshalb ist das ein Thema, das uns immer wieder sehr, sehr beschäftigt. Und dann habe ich noch herausgesucht, das Eröffnungsredezion-Symposium im November 1992. Da geht es um Teste West, Geschlechterdemokratie und Gewalt. Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Frauen, ich begrüße Sie alle sehr herzlich zu diesem Symposium. Vor allem unsere zahlreichen Gäste aus dem Ausland möchte ich in Wien willkommen heißen und Ihnen jetzt schon danken, dass Sie aus Interesse an dieser Veranstaltung nach Wien gekommen sind. Über Gewalt zu reden ist ein schwieriges Vorhaben und zwar aus mehreren Gründen. Alltäglich sind wir mit Bildern der Gewalt konfrontiert, durch die Medien, in unserer eigenen Lebensrealität. Unsere Reaktionen bewegen sich auf einem Kontinuum von Betroffenheit, Abscheu, Angst, aber auch Gleichgültigkeit, Abgestumpftheit, Ignoranz. Wir wissen alle, so denke ich, dass es gefährlich ist, sich daran zu gewöhnen, dass wir zwar in einer modernen demokratischen Gesellschaft leben, aber auch in einer Gesellschaft, in der Gewalt an der Tagesordnung ist. Ich denke daher, dass es wieder einmal an der Zeit ist, wachsam zu sein. Ich kann an dieser Stelle heute nicht näher auf die schrecklichen Gewalttaten verschiedenster Ausprägungen in einigen unserer Nachbarländer, in anderen Teilen der Welt und in Österreich eingehen. Doch was ich meine, sei mit wenigen Worten benannt. Krieg und Terror zwischen verschiedenen Nationalitäten, Gewalt und Hass gegenüber Ausländerinnen und Ausländern, Rechtsradikalismus, antisemitische Aktivitäten. ländern. Rechtsradikalismus, antisemitische Aktivitäten. Ich habe vorhin gesagt, wir sollen und dürfen uns nicht an das Vorhandensein von Gewalt gewöhnen. Frauen haben sich daran gewöhnen müssen. Die lange Geschichte des Patriarchats hindurch. Sie haben Gewalt erleben, erleiden, dulden müssen, weil sie Frauen sind, weil sie aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit diskriminiert und benachteiligt werden, weil ihnen ein selbstbestimmtes Leben nicht zugebilligt wurde und wird. Und jene, denen eine eigene Identität und das Recht auf Anderssein abgesprochen wird, die ökonomisch abhängig sind oder deren Weg zur Bildung und persönlichen Entwicklung verweigert wird, sind und waren schon immer Opfer von Gewalt. So war es und ist es auch mit den Frauen. Bis mit Beginn der Frauenbewegung vor mehr als 20 Jahren, die Frauen verstärkt begonnen haben, sich zu wehren. Wieder einmal müssen wir sagen, denn Frauen haben sich immer, schauen wir in die Geschichte zurück, aufgelehnt. Es hat immer Frauen gegeben, die aus den ihnen zugewiesenen Rollen ausgebrochen sind. Das Leben dieser Frauen und auch ihr Ende war oft von Gewalt geprägt. Doch in den letzten beiden Jahrzehnten, so denke ich, sind die Frauen in einer Weise aufgestanden, haben sie auf eine Weise auf ihr Recht, auf Selbstbestimmung gekämpft, die mir Mut macht. Und dieser Kampf galt und gilt im besonderen Maß der Gewalt gegen Frauen, insbesondere der sexuellen Gewalt gegen Frauen. Das verlogene Schweigen, wie es Christa Thürmer-Schroer einmal genannt hat, zur alltäglichen sexuellen Gewalt von Männern gegenüber Frauen, musste gebrochen werden. Und wir, und jetzt spreche ich ganz besonders die Frauen an, wissen, dass dieses Tabu, dieses Schweigen nur von uns selbst angetastet und gebrochen werden kann. Doch wir haben erst die Spitze des Eisbergs zum Schmelzen gebracht. Darunter gibt es noch viel zu tun. Und ich denke mir, das ist genau das, was es einfach trifft. Es gibt noch viel zu tun. Die Rede geht dann weiter mit den Geschlechterverhältnissen, dass die Justiz und die Polizei und alle aufgerüttelt werden sollen. Und ich habe dann deshalb mal gedacht, ich höre da auf, weil da ist viel passiert durch die Gewaltschutzgesetze, die Gründung der Frauenhäuser, die Frauen und deren Kinder Wohnmöglichkeit durch sofortigen Schutz geben, durch die Gewaltschutzzentren, die es gibt, durch Frauenberatungsstellen. Aber ganz grundsätzlich hätte die Johanna Donalds, glaube ich, diese Rede heute noch lesen können. Und angesichts der bereits vier ermordeten Frauen, also von ihren Ex-Partnern oder immer noch Partnern, das ist auch so eine Frage, auf die dann, ja ich weiß nicht, ob wir überhaupt über das noch sprechen müssten, also ich hätte ja ganz gern, dass wir einen Frauentag tatsächlich nicht mehr brauchen, auch wenn ich dann finanziellen Verlust habe, weil ich ja gerne und immer wieder etwas moderiere oder Veranstaltungen durchführe, aber wir werden ihn auch nächstes Jahr wahrscheinlich noch brauchen und abhalten. Schandert, stellen Sie sich vor, diese Rede war im Jahr 1992 und Sie könnten es heute noch genauso verwenden. Ich glaube, da gibt es, und auch das, was ich zuerst vorgelesen habe, mit veränderten Zahlen, dem ist, glaube ich, nichts hinzuzufügen. Wir müssen noch etwas hinzufügen, sonst wird die Sendung zu kurz. Nein, das ist schon klar. Aber ganz grundsätzlich ist es einfach so, dass es in der Frauenpolitik so wahnsinnig viel zu tun gibt. Aber vielleicht machen wir das nachher in der Diskussion. Ja, ich habe schon so viele Notizen. Das wird halt ein Club zwei, wo wir in sieben Stunden noch da sitzen. Nein, das stimmt überhaupt nicht. Wir werden uns trotzdem relativ kurz halten, aber die wichtigen Sachen werden wir miteinander besprechen. Wir kommen jetzt zum Buch von Alexandra Weiß, also von mit oder überhaupt Herausgeberin, Johanna Donal und die Frauenpolitik der Zweiten Republik. Darf ich, weil ich gerade über die Bücher gesprochen habe, lieber Florian, du stehst mit deiner Kamera uns am nächsten, dass du die Cover der Bücher einfängst, auf das man diese Bücher dann auch bei Interesse bestellt und selbst liest. Das ist nicht mehr erhältlich. Wir haben ja immer ein Millionenpublikum und da gibt es sicher die eine oder andere Verlegerin, die sagt, das legen wir wieder auf. Das kann gar nicht schon. Und bitte in die Kamera da hinten, genau, dass man die Cover gut sieht. Das Buch gibt es noch? Ja. Ja. Gut. Claudia Klößl, Frauenbeauftragte der Stadt Welt, wird jetzt aus diesem Buch vorlesen. Es ist die Antrittsvorlesung von Johanna Donal 2006. Genau. Richtig. Wahrscheinlich auch schmerzlich aktuell. Ich will Sie nicht vorwegnehmen, die Pointe, aber… Ja, schmerzlich aktuell. Ich bin ja der Johanna Donal selbst mehrmals begegnet, also ich kannte sie noch. Und ein Grundsatz ihres Wirkens war ja das Privates politisch. Und ich denke mal, die Politik gestaltet unsere Rahmenbedingungen und mein zweiter Vorbereitungszettel ist mir irgendwie abhanden gekommen, aber ich habe es ungefähr im Kopf. Es gibt ein Statement von der Johanna Donal, die so ungefähr sagt, solange Männer, und meistens sind sie auch Männer, in der Politik die Rahmenbedingungen für Frauen und Kinder festlegen, werden für die Frauen keine großartigen Quantensprünge möglich sein. wie die Frau Vizebürgermeisterin gesagt hat, Homeoffice und Homeschooling, das regt mich schon sehr zum Nachdenken an. Aber eigentlich will ich aus der Antrittsvorlesung vom 20. Oktober 2006 an der Uni Innsbruck lesen. Sehr geehrte Damen und Herren, Herr Dekan, Professor Anton Pel Pelinka hat mir vor gut einem Jahr in einem Brief erklärt, dass die Fakultät für Politikwissenschaft und Personen, die in der realen Welt der Politik erfahren sind, eine durchaus auch persönlich gefärbte Innensicht der Politik in systematischer Form vermittelt werden. Welche Bedeutung man den Wörtern in Residenz hier an der Universität gibt, weiß ich nicht so genau. Denn ich erhielt von der hiesigen Universität einen Vertrag übermittelt, in dem ich unter Punkt 2 Arbeitnehmerin mit großem I mit dem Namen Herr Johanna Donal aufscheine. Johanna Donal aufscheine. In dem über Internet abrufbaren Lehrveranstaltungsverzeichnis wird eine Antrittsvorlesung von Dr. Donal angekündigt. Beides bin ich nicht. Weder ein Herr noch ein Doktor, auch keine Doktorin. Ich kann mir das so erklären. Der Computer verwendet einfachheitshalber eine automatisierte Anrede. Und diese ist Herr. Er setzt bei Vortragenden automatisch einen akademischen Grad ein. Und dieser ist Doktor. Daraus könnte ich schließen, an Universitäten trifft in Residenz automatisch auf Herrn Doktoren zu. automatisch auf Herrn Doktoren zu. So war und ist es noch immer mit den Platzzuweisungen einerseits und den Standortsicherungen andererseits. Beides ist weder Zufall noch Lapsus. Und so bin ich bereits bei einem Lehrbeispiel. Wenn solche Vorgänge in der Regel von Frauen problematisiert werden, hören Frauen in der Regel von Männern, dass sie hoffentlich auch noch andere Sorgen haben, nicht kleinlich und kompliziert sein sollen und sowieso mitgemeint sind. Und dann geht man zur Tagesordnung über. Zu den anderen Sorgen. Tagesordnung über. Zu den anderen Sorgen. Natürlich habe ich auch noch andere Sorgen als jene, wenn in der Bundeshymne die Heimat exklusiv großer Söhne besungen wird oder wenn ich mir in der Vergangenheit erklären lassen musste, dass weibliche Mitglieder bei den Wiener Philharmonikern das Bild und den Klangkörper stören würden. Beides hat sich Gott sei Dank verändert. Im universitären Bereich könnte ich zum Beispiel sorgenvoll auf die Diskrepanz zwischen den arbeitsintensiven und finanziell unattraktiven Bedingungen, unter denen viele Frauen arbeiten, und den oberen, bis in die Pension gut abgesicherten und überwiegend von Männern eingenommenen Positionen hinweisen. Oder die Kleinlichkeiten. Als ich das erste Mal 1979 auf der Regierungsbank Platz nahm, war ich tatsächlich so kleinlich, dass ich auf das vor mir aufgestellte Schild mit Titel und Name Staatssekretär Johanna Donal mit schwarzem Filzstift ein IN hinzufügte. Es bedurfte einer Änderung des Bundesverfassungsgesetzes und des Beamtendienstrechts und sollte dann ohnehin mehr als zehn Jahre dauern, also bis 1989, bis alle Amtsbezeichnungen und Titel in jener sprachlichen Form verwendet werden mussten, die das Geschlecht der betreffenden Person zum Ausdruck bringt. Und wir wissen, Sprache schafft Wirklichkeit. Sie spricht dann weiter. Frauen sind selbstverständlich mitgemeint. Dies war die gängige Rechtfertigung, wenn Frauen im Sprachgebrauch verschwiegen wurden. Konfrontiert mit der Wortwahl vieler Journalisten und mit Zeichnungen von Karikaturisten fühlte ich mich durchaus und ausdrücklich mitgemeint, als 1979 anlässlich der Berufung von vier Staatssekretärinnen vom Vier-Mädel-Haus, von Gehilfinnen und Puppen, vom Damenquartett und vom Frauenkleberblatt geschrieben wurde. Genauso fühlte ich mich mitgemeint, als Bruno Kreisky als Vetter Pascha präsentiert wurde, der sich vier Büstenhalter mit den Vornamen der neuen Staatssekretärin aus den Taschen seines Sarkos zieht und von vier Haremsdamen verwöhnt wird. Eine Sammlung derartiger Kommentare und Karikaturen zu meiner Person und meiner Politik würde ein Buch füllen. Sie werden solche Beschreibungen und Darstellungen von Männer vergeblich suchen. Diese waren weder Einzelfälle noch Ausrutscher. Es kann noch viel tiefer, noch beleidigender und sexistischer werden. Dann nämlich, wenn so etwas Frauen im ganz normalen Leben und im Berufsalltag widerfährt. Bevor ich zur Tagesordnung übergehe. Angesichts der von mir angedeuteten Platzzuweisungen lade ich Sie ein, sich einmal vorzustellen, womit Menschen, vorwiegend Frauen, konfrontiert werden, wenn sie ernsthaft über Feminismus, also über Teilhabe an der Macht, Handlungsspielräume und Einflussmöglichkeiten in der Gesellschaft, über Geschlechtergerechtigkeit, über Frauenrechte als Menschenrechte, nicht nur reden, sondern dies auch so meinen und konkret einfordern. Vor allem dann, wenn sie die Frage zu beantworten suchen, welche strukturelle Wirkungsmacht Geschlecht bzw. welche Konsequenzen Mannsein und Frausein in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen für den Einschluss oder Ausschluss haben kann und auch hat. Ich lade Sie aber auch ein, sich in diesem wunderschönen Raum jene Menschen, überwiegend Frauen, vorzustellen, die täglich um halb vier Uhr früh aufstehen müssen, um als Pendlerin pünktlich ihren Arbeitsplatz oder ihre diversen Arbeitsplätzchen, nämlich Teilzeit und Mac-Jobs, wie das neuerdings heißt, zu erreichen und immer noch heißt. Immer häufiger mit einem Auto, das sie sich eigentlich nicht leisten können, das sie aber gezwungenermaßen brauchen, weil der öffentliche Verkehr aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen auf ihre Bedürfnisse immer weniger Rücksicht nimmt. Stellen Sie sich vor, dass diese Frauen auch noch die eigenen Kinder betreuen und zu 80 Prozent den Pflege- und Betreuungsbedarf ihrer alternden Verwandtschaft abdecken. Väterlicher und schwiegerväterlicher sowie mütterlicher und schwiegermütterlicherseits. Wenn das alles irgendwann vollbracht ist, werden Sie möglicherweise vom eigenen Mann oder Lebensgefährten als familienangehörige Pflegeperson benötigt. Wenn diese Frauen im Alter Selbsthilfe und Betreuung brauchen, können Sie sich diese weder legal noch illegal leisten, weil Ihre Pension zu niedrig ist, nicht zuletzt wegen der zuvor beschriebenen Versorgungsarbeit, die es ihnen verunmöglicht hat, im Laufe der Jahre einen Pensionsanspruch zu erwerben, mit dem sie eine Betreuung bezahlen könnten. Das heißt, hier geht es auch ganz klar um diese finanzielle Unabhängigkeit. Unabhängigkeit. Sie spricht hier eigentlich bereits ganz, ganz viele Dinge an, die nach wie vor total aktuell sind. Ja, ich habe mir das, danke für den Beitrag, habe ich es dir nicht vorzeitig unterbrochen? Nein, das passt. Ich glaube, es ist genug. Naja, genug ist nicht genug. Wie viel hätte es noch gefällt bis zum Ende? Eine gute halbe Seite. Die möchte ich schon gerne noch hören. Okay, gut, dann lese ich noch geschwind weiter. Das ist ja die Schöne im Fernsehen. Außer der Boris sagt, das Mikrofon reicht jetzt, aber das darf ich bestimmen. Wunderbar. Wir haben alle Zeit der Welt für euch. Ich jedenfalls sehe in der jahrzehntelang herrschenden Überzeugung, dass die vornehmste Aufgabe der Frauen die Betreuung der zu Betreuenden und die Pflege der zu Pflegenden ist. Einen der größten Skandale, den diese Republik aufzuweisen hat. spätestens heute einen Aufstand, vieler Frauen gibt, gegen einen solchen parteigrenzenüberschreitenden Konsens dieser Republik gibt. Ich sage dies so deutlich, weil damit so vieles verknüpft ist, dass Frauen ihre Würde nimmt, beispielsweise der Umgang mit Gewalt gegen Frauen, die zwar seltener, aber doch immer wieder unter dem Titel Gewalt in der Familie abgehandelt wird. Auch das wieder so eine semantische Kleinlichkeit. Selbst wenn eine Frau als Opfer von Gewalt wahrgenommen und definiert wird, läuft sie immer noch Gefahr, dass ihr Selbstverschulden vorgeworfen wird. Dass die Finanzierung von autonom geführten Frauenhäusern eine selbstverständliche Aufgabe des Staates sein muss, ist im Übrigen noch immer keine allgemein geteilte Ansicht der politisch Verantwortlichen. Sie wird auf dem Altar des Föderalismus geopfert, in dem sie großteils der Landespolitik überlassen wird. Nach wie vor gibt es auch den Vorwurf der Rabenmutterschaft. Frauen mit Kindern werden noch immer der Verantwortungslosigkeit geziehen, wenn sie zu ihrer Existenzsicherung einer außerhäuslichen Erwerbstätigkeit nachgehen müssen oder wollen. Selbst wenn es bereits eine politische Debatte gibt über die Veränderung von Bedingungen, um existenzsichernde Erwerbstätigkeit und Kinderbetreuung besser vereinbar zu machen, das heißt, wenn endlich anerkannt wird, dass wir dringend Kinderbetreuungseinrichtungen benötigen, genauso wie ganztägige Schulen, geschieht dies vorwiegend unter dem Titel Vereinbarkeit von Beruf und Familie, womit man sich trefflich an den realen individuellen Lebensverhältnissen und Bedürfnissen von Frauen vorbeischwindeln kann. gehört hätten. Ich habe mir unglaublich viele Stichworte schon gemacht. Wahrscheinlich kommen wir gar nicht mit alle, wir werden bestimmt nicht alles erschöpfend ausdiskutieren können, aber ich habe schon ein paar Themenfelder. Jetzt gehen wir aber endlich nach Innsbruck zu Frau, ich nehme doch an Frau Doktorin Alexandra Weiß. Nicht Herr Doktor Donald Weiß. Ja, zu meiner Zeit war das schon so, dass man nicht mehr Doktor, sondern Doktorin war, als ich promoviert habe. Es muss ja nicht immer alles schlechter werden für Frauen. Also Sie schließen jetzt den Lesekreis, lesen aus dem von Ihnen selbst herausgegebenen Buch. Ich sage es noch einmal, damit Sie es sofort bestellen können. Sie sind ja schon online. Johanna Donal und die Frauenpolitik der Zweiten Republik von Alexandra Weiß und Erika Turner. Ich habe den Verlag jetzt verschwitzt. ProMedia. Ja, vielen Dank für die Einladung. Ich werde auch aus den Innsbrucker Vorlesungen von der Johanna Donal eine Passage vorlesen, die sie im 2006-2007 im Wintersemester gehalten hat, begleitet und unterstützt von ihrer Partnerin Annemarie Aufreiter. Es geht dabei um die Einrichtung des Staatssekretariats für allgemeine Frauenfragen im November 1979. Und es geht mir da besonders um ihr Politikverständnis, weil ich das besonders wichtig finde, wie sie das gemacht hat. Es war ganz was Neues eigentlich, so zu agieren, wie sie das getan hat. Zentral sind da die Frauenservicestellen, die sie eingerichtet hat. Also ich lese aus der Vorlesung, wie Frauenpolitik Regierungspolitik wurde, das Staatssekretariat für allgemeine Frauenfragen vom 17. November 2006. Die Frauenservicestellen haben wir gleich zu Beginn ab 1980 propagiert. Mir war es ganz wichtig, von den Frauen direkt zu erfahren, welche Probleme sie haben. wichtig von den Frauen direkt zu erfahren, welche Probleme sie haben. Deshalb haben wir jeden Mittwoch von 12 bis 19 Uhr die Möglichkeit geschaffen, dass Frauen direkt zu mir in das Bundeskanzleramt kommen konnten, damit ich mit ihnen ihre Anliegen, Sorgen und Wünsche besprechen konnte. Wir haben in der Hausdruckerei ganz einfach hergestellte Postkarten für die Frauenservicestellen verwendet und sie überall ausgeteilt, zum Beispiel bei all den Betriebsbesuchen. Wir haben in diesen Jahren über 1000 Betriebsbesuche gemacht. Die Frauen haben angerufen, es wurde ein Termin vereinbart und dann haben sie mit mir gesprochen. Wenn, was meistens der Fall war, das Problem nicht mit einem Gespräch zu lösen war, hat sich eine Mitarbeiterin die Fakten notiert und das Anliegen weiter bearbeitet. Durch die Frauenservicestellen kam es dazu, dass ganz normale Staatsbürgerinnen im Bundeskanzleramt ein- und ausgingen. Das kam einem Tabubruch gleich und war vielen Beamten suspekt. Durch die Frauenservicestelle kamen jährlich 1.000 bis 1.500 Personen zu mir. Darüber hinaus bearbeiteten meine Mitarbeiterinnen pro Jahr noch zwischen 5.000 bis 7.000 zusätzliche Anliegen von Frauen, die sich eben an uns gewandt haben. Das war eine ziemliche Belastung, aber die Frauenservicestelle war meine wichtigste Informationsquelle. Viele Gesetzesnovellen nahmen ihren Anfang in der Frauenservicestelle. Ich habe die Probleme, die die Frauen hatten, zuerst einmal erfahren und dann wurden daraus gesetzliche Änderungen. Es hat sich natürlich sehr rasch herausgestellt, dass eine solche Frauenservicestelle auch in den Bundesländern notwendig wäre, weil nicht alle Frauen die Zeit und das Geld für eine lange Reise nach Wien hatten, aber trotzdem die gleichen Möglichkeiten haben sollten. Wir nannten dieses Vorhaben Frauenservicestelle unterwegs und haben es meistens mit den Frauen vorn in den Bundesländern verbunden. Die Frauen vorn waren regelmäßige Veranstaltungen in allen Bundesländern, auch dem Auftrag Bruno Kreisky entsprechend. Der sagte eben, geh zu den Frauen und sag ihnen, was sich verändert hat. So hat es in Wirklichkeit nicht funktioniert, denn die Frauen haben mir gesagt, was wir ändern sollen. Um ihnen einen Eindruck vom Umfang dieser Aktivitäten zu vermitteln, allein vom Oktober 1982 bis November 1983 fanden in Vorarlberg, Tirol, Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Niederösterreich und Burgenland an 53 Orten Frauenservicestellen unterwegs, also fast jede Woche. Zu diesen Servicestellen kamen auch Frauen mit Anliegen, die mir ganz besonders nahe gingen. Ich erinnere mich an eine Servicestelle unterwegs im Landhaus in Innsbruck, zu der eine Bäuerin aus dem Zillertal, 60 Jahre alt, total abgearbeitet kam. Sie hat mir erzählt, dass sie sechs Kinder hat und von ihrem Mann, einem Alkoholiker, verprügelt wird. Sie wusste keinen Ausweg mehr, das war kein Einzelfall. Man muss sich vorstellen, dass die Frau hat um vier Uhr in der Früh ihr Haus verlassen müssen, um bei diesen Verkehrsbedingungen in Innsbruck sein zu können. Die Servicestelle hat um 4 Uhr in der Früh ihr Haus verlassen müssen, um bei diesen Verkehrsbedingungen in Innsbruck sein zu können. Die Servicestelle hat um 9 oder 10 Uhr begonnen. Wir haben die Servicestellen auch über Inserate bekannt gemacht. Die waren sehr wirksam, weil sie sehr viel gelesen wurden, auch von dieser Bäuerin aus dem Zillertal. Sie hat sich in den Zug gesetzt und ist zu einer Frau, die sie gar nicht kannte, nach Innsbruck gefahren. An diesem Beispiel kann man sich vorstellen, welchen Leidensdruck es gab. Helfen konnten wir ihr in Wirklichkeit nicht, weil die Frau von diesem Mann finanziell völlig abhängig war. Themen, die sich aus diesen vielen Gesprächen in den Frauenservicestellen heraus kristallisierten, waren unter anderem Scheidung, Unterhalt oder Pflegschaft, Arbeitslosigkeit und Arbeitssuche, Krankenversicherungen, Pensionen, Sozialhilfe, generell finanzielle Schwierigkeiten, Kinderversorgung, Karenz, Arbeitsrecht, Steuerfragen, Staatsbürgerschaftsfragen, Fragen zum Thema Behinderung oder Aufnahme in ein Heim. Meine Strategie war im Wesentlichen von fünf Schritten gekennzeichnet. Eine Strategie war im Wesentlichen von fünf Schritten gekennzeichnet. Thematisieren, öffentlich machen, Verbündete suchen, Lösungen mit den Betroffenen und Verbündeten erarbeiten und das Ganze sozusagen auf Schiene bringen. Wobei angesichts der Vielfalt der Inhalte, die wir bearbeitet haben und der Fülle an Aktionen ohnehin immer alle fünf Schritte gleichzeitig stattgefunden haben. Danke, Frau Doktorin Weiß. Das ist auch im Film Johanna Donal, glaube ich, spricht sie auch darüber, mir ist das Beispiel nämlich noch in Erinnerung, wo sie von dieser Zillertaler Bäuerin berichtet, wo sie von dieser Zildertaler Bäuerin berichtet, die sich fünf Stunden lang in den öffentlichen Verkehr mit dem abquält, nur um über ausweglose Situationen zu beschreiben. Apropos, der Film wird heute gezeigt, um 22.35 Uhr, glaube ich. Es ist eine sehr dringende Empfehlung. Ich habe ihn letztes Jahr, das war das letzte Mal, als wir noch alle ins Kino gehen konnten, miteinander gesehen. Wir haben dann diskutiert. Die Regisseurin, genau, wird da jetzt die gerade? Ich hole das nochmal in die Kamera. Sabine Derflinger. Coole Frau. Sehr coole Frau. Sehr coole Frau. Hat einen wunderbaren Film gemacht, nachdem ich wirklich nachher eigentlich fackelschwingend durch Wels ziehen wollte und das Patriarchat angreifen wollte. Also Vorsicht, wenn Sie sich den Film heute anschauen. Als möchte Sie fragen, der Titel des Buches ist Johanna Donal und die Frauenpolitik der Zweiten Republik. Hat es einen Unterschied oder eine Entwicklung in der Frauenpolitik gegeben, seit wir Johanna Donal nicht mehr haben als Frauenministerin. Gibt es da nennenswerte positive Entwicklungen oder auch negative? Ich will jetzt nichts vorwegnehmen. Naja, ich denke, es ist eigentlich sehr deutlich, oder? Also die einzige, sage ich jetzt mal, die eigentlich ähnliche Herangehensweise hatte und sehr grundsätzlich oder radikal war, ist Helga Konrad gewesen. Die musste auch sehr schnell wieder gehen. Also wenn Sie sich erinnern, oder ja, also ich denke, wir sind alle alt genug, dass wir uns noch erinnern, dass Helga Konrad wegen dieser Kampagne Ganze Männer machen, halbe halbe gehen musste. Die Kronenzeitung titelte Stoppt Helga Konrad und Franz Franitzky hat das dann auch gemacht. Na, der Klima, Entschuldigung. Aber ich sag mal, also das war sozusagen eine Ministerin, die noch sehr grundsätzliche Fragen stellte, wo es um den Zusammenhang von bezahlter und unbezahlter Arbeit ging, wo es um den Wert von Frauenarbeit ging und wo es eben auch darum ging, dass klar gemacht wird, dass diese ganze Last, die die Frauen mit der unbezahlten Arbeit, was jetzt ja wieder sehr aktuell ist, dass das einfach dazu führt, dass sie Nachteile haben am Arbeitsmarkt, dass sie sozusagen nicht konkurrenzfähig sind in dem Sinne und deshalb auch in einer ökonomischen Abhängigkeit verbleiben oder hineingedrängt werden wieder. Und ich sage mal, was dann gekommen ist, Recht auf Teilzeit war dann sozusagen unter der Frauenministerin Brammer, dann hat es eben verschiedene einzelne Initiativen immer wieder gegeben, die schon, also Recht auf Teilzeit ist eigentlich fatal gewesen, das fordert heute niemand mehr, weil das eigentlich genau die Falle ist, in die viele, also die Frauen dann gedrängt worden sind, also mit immer zu wenig eigenes Einkommen und eben auch keine wirkliche Lösung für diese unbezahlte Arbeit. Also statt einer Institutionalisierung ist es eine Lösung, die sozusagen Frauen individuell treffen mit der Teilzeit. Und dann, eben mit Schwarz-Blau brauchen wir nicht darüber reden. Aber wir könnten unseren Frauenminister schon einmal nur erwähnen, Herbert Haupt. Ja, Herbert Haupt ist insofern schon erwähnenswert, weil er der erste Frauenminister natürlich war, aber auch, weil er sozusagen diese Männerabteilung eingerichtet hat, also die Männerpolitische Grundsatzabteilung, und damit sozusagen eigentlich Antifeminismus auf Regierungsebene verankert hat. Weil also die Männerberichte dieser Zeit, die habe ich mir angeschaut einmal, auch für einen wissenschaftlichen Artikel, das ist ziemlich haarsträubend eigentlich, was man sie da erlaubt hat, auch weil diese Männerberichte, also auch dieser Frauenbericht sind normalerweise ja von Wissenschaftlerinnen verfasst worden und Wissenschaftlern und also beim Männerbericht in dieser Zeit hat zum Beispiel auch der Weihbischof Laun mitgeschrieben, also seine Meinung zu Gender-Theorien, aber auch ganz bekannte Antifeministik. Ich war fast aus der Moderatorinnenrolle gekippt, entschuldige, ich bin ja ganz neutral und ruhig. Ja, ich meine, das weiß man heute bei uns gar nicht so sehr mehr. Also so bei diesen ganzen antifeministischen Strömungen, die jetzt auch in den osteuropäischen Ländern sind, da ist der Weihbischof Laun auch sehr präsent und aktiv, habe ich mir von einer Kollegin eben aus Ungarn erzählen lassen. habe ich mir von einer Kollegin eben aus Ungarn erzählen lassen. Also das ist sozusagen etwas, was ja auch sehr stark präsent ist und damals einfach sozusagen so einen Schub bekommen hat, weil es eben sozusagen auch diese Anerkennung gekriegt hat, weil es im Ministerium verankert worden ist, eigene Abteilung mit eigenen Berichten, die wirklich ganz, also ganz grundsätzlich, sage ich mal, antifeministischen Argumentationen gefolgt sind. Also es spricht ja überhaupt nichts dagegen, sie mit Männerpolitischen Fragen auseinanderzusetzen. Also wenn es um Gesundheit, um häufigere Suizide etc. geht, Vaterschaftsfragen etc., aber vielleicht eben mit einem sachlichen Zugang, der eben sozusagen nicht dieser antifeministischen Propaganda aussieht. Ich schieße noch eine kurze Frage nach, aber wenn die bei mir anwesenden Damen auch dazu etwas sagen, bitte keine Scheu. Wenn ich das Zitat von Marlen Strerowicz noch halbwegs richtig im Kopf habe, sie hat einmal zum Thema Gleichbehandlung, Gleichberechtigung gesagt, dass sehr wohl jetzt Gleichberechtigung geschieht, nur nach unten hin, dass die jungen Männer jetzt auch so schlecht behandelt werden wie früher die Frauen. Ist das jetzt überspitzt von ihr oder können Sie das auch bestätigen? Da sind wir jetzt natürlich ganz schnell in so generell neoliberalen Debatten. Das will ich gar nicht so sehr dorthin drängen. Natürlich hat es eine allgemeine Prekarisierung gegeben, mit der natürlich Männer auch trifft. Aber bei Frauen trifft es nochmal auf eine andere Situation. Also das heißt, in dem Sinn sind die Männer immer noch weit entfernt von dem, was Frauen leisten müssen. Also gerade, was ich vorher angesprochen habe, die unbezahlte Arbeit in der Erziehung, in der Pflege, im Haushalt, da wissen wir, dass das immer noch zu zwei Drittel bis drei Viertel von Frauen gemacht wird. Ich meine, jetzt wird vielleicht auch wieder mal eine Studie zum Thema gemacht. Aber ich sage mal, es hat natürlich eine gewisse Nivellierung vielleicht stattgefunden, aber gleichzeitig sage ich mal, also die Unterschiede zwischen Frauen und Männern sind nicht wirklich geringer geworden dabei. Also ich sage mal, es ist allgemeines Absinken von Einkommenschancen, gerade für abhängig Beschäftigte. Das ist natürlich etwas, was wir beobachten, was mit neoliberaler Politik zu tun hat. Aber wir wissen halt auch, sage ich mal, aus der feministischen Forschung in Bezug auf Wohlfahrtsstaat etc., dass die Frauen halt einfach dringender angewiesen sind auf wohlfahrtsstaatliche Institutionen als Männer, weil sie ja genau diese ganzen Arbeiten immer zugewiesen bekommen. Und das haben wir jetzt in der Pandemie ja wieder ganz deutlich gesehen. Wer bleibt zu Hause? Wer zieht sich zurück vom Arbeitsmarkt? Aber es ist natürlich auch von den Branchen abhängig, die jetzt besonders betroffen sind, im Unterschied zu 2008 in der Krise, sind es jetzt die Frauenbranchen eigentlich. Also insofern, ich glaube nicht, dass man von einer Angleichung sprechen kann, sondern einem allgemeinen Absinken von Standards. Aber der Abstand zwischen Frauen und Männern ist, glaube ich, relativ gleich geblieben eigentlich. Also zum Pandemie-Jahr können wir noch, glaube ich, sehr lange und sehr viel sprechen, auch gerade unter dem Fokus Frauenrechte. Aber was sich wahrscheinlich in Zahlen gar nicht abbilden wird, jemals, das sind ja keine Arbeitslosenzahlen, wo sie das Familienunternehmen führt und der Mann selbstständig ist. Aber das Homeschooling macht trotzdem die Mutter, weil der Vater so ungeduldig wird mit den Kindern. Und das geht viel schneller, wenn sie das auch noch macht. Also das wird man in einer Studie wahrscheinlich gar nicht so gut erfassen können. Stichwort Mental Load können wir auch noch reden. Stichwort Mental Load können wir auch noch reden. Ich möchte jetzt aber wirklich, wie Sie sagen, ganz tief in die Praxis gehen, ohne dass, das ist ja auch die Praxis der Forschung, aber Gabi Oberlinninger, Sie sind seit 1992 im Frauenhaus, wählen und leiten es auch schon seit wie vielen Jahren? Also die wirtschaftliche Leitung habe ich seit 1992 gehabt und seit drei Jahren habe ich auch die Gesamtleitung. Und seit wann gibt es das Frauenhaus überhaupt? Das Frauenhaus gibt es seit 1986. Eigentlich auch unvorstellbar, dass es vor 1986 in Wels kein Frauenhaus gegeben hat oder eine ähnliche Einrichtung, oder? gegeben hat oder eine ähnliche Einrichtung, oder? Naja, die Frauenhäuser sind gegründet worden. Das erste ist in Wien gegründet worden und dann ist Linz gewesen und dann waren eigentlich wir. Das war, ist initiiert worden, da ist immer so um die Finanzierung gegangen, wer finanziert das, wer braucht man das, ist das überhaupt notwendig? Zerstört das nicht Familien? Naja, na klar, das war ja auch immer wieder Thema. Und es ist einfach dann das Frauenhaus durch eine Privatinitiative eigentlich entstanden, durch Frauen, die sich zusammengetan haben und eine Selbsthilfegruppe gegründet haben. Und eine Frau war dann betroffen von Gewalt und dann hat eine andere Frau die mitgenommen und dann hat sie gesagt, das kann es eigentlich nicht sein. Das sieht man auch, es gibt von der AEF einen Film, die 40 Jahre Frauenhausbewegung, da ist das auch ganz genau drinnen, dass Frauenhäuser eigentlich fast alle aus Privatinitiativen entstanden sind. Das waren andere Zeiten, das muss man jetzt einmal dazu sagen, aber es waren auch noch Frauen, die sich ganz viel getraut haben, weil das Frauenhaus in Wüst zu gründen, das war nicht ganz so einfach, weil es hat kein Geld gegeben und es war nicht klar, ob es dann eins gibt. Das war eigentlich ein Sprung ins kalte Wasser mit Spenden, mit Gutwill von Serviceclubs und so. Und dann ist die Finanzierung laufend geworden und wir sind dann, 2001 war das glaube ich, ins Sozialhilfegesetz gekommen für besondere Wohngruppen und seitdem ist unsere Finanzierung in Oberösterreich gesichert. Das heißt, wir kriegen in zwölf Monatsbranchen das Geld, wir müssen nicht jedes Mal zittern, gibt es ein Geld oder gibt es keines und seitdem ist Oberösterreich eben die Freunheiser abgesichert. Und seitdem ist Oberösterreich eben die Freundesheise abgesichert. Und Sie überblicken jetzt dann doch schon, das sollte überhaupt nicht unscharmant klingen, aber Sie überblicken jetzt doch schon drei Jahrzehnte am selben Haus. Was sind da die eklatantesten Veränderungen oder gibt es eh keine? Wir haben ja auch immer noch das Patriarchat. Bis gestern? Früher muss man sagen, wir haben Platz für sechs Bewohnerinnen und ein Notzimmer. Früher war es so, dass eine Frau einen ganzen Berg an Problemen gehabt hat, aber das Hauptproblem war die Gewalt. Das ist heute nicht mehr so. Heute ist eine Frau, die mit dem Hauptproblem Gewalt und die anderen fünf haben so viele Multiproblematiken, dass man oft wirklich schauen muss, wo setzt man sich erst an, was ist das Allerwichtigste und dass wir Frauen einfach dann schauen, wie können wir dieser Frau helfen, was ist das Wichtigste, Existenzsicherung logischerweise und zuerst das logischerweise Schutz bei uns ist klar, aber dann Existenzsicherung und dann zu schauen welche Rechte hat sie und wo kann die Reise hingehen. Arbeiten dann wie immer ganz offen mit der Frau, also die Frau, wir gehen den Weg mit ihr ganz egal was sie möchte, schauen wir wo wir sie unterstützen können, ob das möglich ist was sie möchte und wenn sie sagt, sie geht zurück zum Mann, dann ist es auch okay. Es braucht oft einen zweiten, dritten Anlauf. Es ist nicht so einfach für die Frauen, sich zu trennen, wenn vielleicht das Einkommen nicht so groß ist, wenn die Sprachbarrieren da sind, was bei unseren Frauen natürlich häufig der Fall ist, wenn sie nicht wissen, wie sie sich eine Wohnung leisten können. Und vielleicht auch noch nie die Kinder 24 Stunden alleine beaufsichtigt haben, weil sie in einer Großfamilie gelebt hat, wo sie Aufgaben zugewiesen gekriegt hat und gar nicht eigenständig einkaufen war. Man kann sich das oft nicht vorstellen, wenn Freunde zu uns kommen, die waren noch nie alleine eingegroben. Die haben manche Dinge überhaupt noch nie dürfen. Und bei uns dürfen sie und bei uns sollen sie und wir ermutigen sie. Und wir haben so tolle, tüchtige Frauen, die oft kommen und sie können wirklich auf kein Wort Deutsch, weil sie nicht Deutsch lernen durften. Und binnen kürzester Zeit können wir uns mit ihnen wirklich gut unterhalten und brauchen wirklich nur für rechtliche Fragen an Dolmetsch, weil es einfach wichtig ist, dass jede Frau versteht, wenn es um ihre Zukunft und um ihre Rechte geht, dass sie das in ihrer Muttersprache hört. Ich glaube, Sie möchten Ihnen, glaube ich, auch nicht in Englisch eine Scheidung erklären lassen. Ich möchte gar keine Scheidung erklären. Nein, das ist schon klar. Aber ganz grundsätzlich. Ich habe gerade überlegt, es gibt keine Fremdsprache, in der ich wirklich juristische Fachausdrücke verstünde. Genau, das geht. Also das war jetzt nicht irgendwie persönlich gemeint. Nein, und wen schon? Aber ganz grundsätzlich, ich möchte mir auch ganz frisch die Erfolgsangelegenheit an den Arbeitsvertrag oder sonst was nicht auf Englisch erklären lassen. Und gerade bei einer Scheidung, wo es um so wichtige Dinge geht, um so viel zu bedenken gibt, auch was die Kinder betrifft, das muss eine Frau in ihrer Sprache hören. Und können Sie Ihren Beruf, das ist ein bisschen eine fundamentale Frage, ich meine es gar nicht so, aber können Sie Ihren Beruf jetzt wirklich ungestört ausüben, so im Sinne von, kommen wir da einmal Querschüsse, die eben, also ich glaube, das Beispiel geht noch Niederösterreich, wo eine Politikerin meinte, die Frauenhäuser zerstören die Familien. Also ich kenne diesen Fall. Wenn sich eine Frauenhausmitarbeiterin von solchen Querschüssen beeindrucken lässt, ist sie ganz ehrlich gesagt falsch und blöd. Ich sage das so, wie ich es mir denke, weil das wir zu hören kriegen, es braucht das und es braucht das und das stimmt ja eh nicht. Okay. Also wenn ich mich von so etwas beeindrucken lasse, dann wäre ich nicht mehr dort. Okay, gut zu wissen. Claudia Glößl, vielleicht eine kurze Frage noch, weil Sie ja doch auch jetzt schon einige Jahre im Frauenbüro der Stadt Wels arbeiten. Gibt es da auf Ebene des Magistrats Dinge, die Sie verändert haben, was ich zuerst mit ein bisschen Missbilligung hören musste, dass die Mittel so klein sind. Soll ich mir da jetzt vielleicht das irgendwie kritisieren? Also sollte ich das jetzt übernehmen und Sie sagen, nein, es ist nicht so schlimm, aber wir hätten gern mehr Geld? Ich kann das gern übernehmen. Also mehr Geld geht natürlich immer. Das ist natürlich ein ganz, ganz wichtiger Punkt. Aber die Mittel sind schon bescheiden. Das muss man schon sagen. Die sind bescheiden. Das ist definitiv so. Naja, wir lassen das jetzt einmal sacken. In der Hoffnung an die Millionen Zuseherinnen und Zuseher und Entscheider, dass sich das ändert. Ich würde jetzt ganz gern und bitte wer auch immer von Ihnen sich zuerst zu Wort melden möchte, vielleicht ist da so offene Runden, Sie sind ja umfassend kompetent. Ich würde einfach gern jetzt über ein paar Begriffe sprechen, die jetzt auch in den Debatten oft vorkommen, die in der Pandemiezeit sehr wichtig geworden sind. Und da ist einer davon die sogenannte Care Work. Also genau diese Pflege. Es ist ja auch schon, ich glaube, es war in Ihrer Passage, die Sie vorgelesen haben, dass Sie, bitte mich zu korrigieren, dass die Frauen, die selbst pflegen müssen, dann selbst aber eine adäquate Pflege gar nicht leisten können. Beziehungsweise das ist jetzt auch mit Homeschooling so eklatant geworden, wo dann ein Männer zum Teil gesehen hat, oh Gott, die Kinder den ganzen Tag zu Hause, wie schafft es die Frau? Gibt es irgendwas, wo man da wirklich eine Reform ansetzen könnte? Also ich glaube, jetzt liegt es offen da, diese Pflegearbeit, diese Betreuungsarbeit, damit wir überhaupt als Gesellschaft funktionieren. Was könnte man da relativ schnell an Reformen anbringen? Wir sind ja eine total serviceorientierte Sendung. Ich will ja, dass nach dem Studio 17 die Welt dann immer ein bisschen besser wird. Also um es nochmal, es ist glaube ich am 7. März, am Vorabend des Frauentages, da hat es ja dann Frauen in Wissenschaft und Technik bringen und Frauen müssen sich bilden und Frauen müssen schauen, dass wir Pensionsjahre zusammen kriegen und was dann wirklich ziemlich uncool gefunden habe, um es jetzt ganz neutral zu sagen, Frauen müssen besser anlegen, Frauen müssen mehr Geld zur Seite legen. Das habe ich fast ein bisschen zynisch gefunden. Wäre es dann nicht super, also wenn die Frauen gerne in Technik gehen, aber wäre es nicht super, dass man den Sektor Pflege und Schule und Pädagogik auch entsprechend gut zahlt? Also ich habe vor 20 Jahren mit einer Politikerin einmal gesprochen und die hat mir dann erklärt, dass die Leute für Autos lieber mehr Geld ausgeben als für körpernahe Dienstleistung oder für Pflege und solche Dinge. Ich habe das damals schon nicht verstanden und es hat doch die Diskussion gegeben, ich meine, du wirst dich sicher daran erinnern, wie es heißt, das braucht mehr Pädagoginnen und Pädagogen in Kindergärten, was ich grundsätzlich einen ganz wichtigen Ansatz finde. Es gibt sehr viele Kinder und werden eigentlich von Frauen erzogen. Das ganze Umfeld ist weiblich und es fehlt eine männliche, positive Bezugsperson, was ich grundsätzlich für ganz gut und wichtig halte. Und was war der erste Aufschrei? Wir müssen die Gehälter anheben, weil sonst kann er die Familie nicht ernähren. Da habe ich mir gedacht, es ist schön, die Gehälter anzuheben, bin ich voll dafür. Aber die Motivation ist die falsche. Ich finde es auch wichtig, Frauen in die Technik zu bringen. Ich finde heute ganz wichtig, wenn Frauen, wir haben eine Bewohnerin gehabt, die ist total glücklich gewesen in einem technischen Beruf, finde ich total wichtig und gut. Man darf aber nicht vergessen, dass auch die anderen Tätigkeiten Frauen machen und die möchten auch gerne von ihrem Gehalt leben können. Und die Realität ist, also wir erleben das immer wieder, dass Frauen in ganz Nogau arbeiten gehen und alles an Beihilfen beanspruchen müssen, weil es einfach hinten und vorne nicht reicht. Ich bin ja der Meinung, dass Frauen ihre Finanzen in die Hand nehmen müssen. Das betrifft Frauen, die finanztechnisch die Möglichkeit haben. Die Frau, die am Monatsende eigentlich nicht weiß, wie sie noch die Milch und das Brot für die Kinder besorgt, die wird mit dem nichts anfangen können. Mich hat es ein bisschen an den Tipp gegen Altersarmut erinnert, dass man sich ihr eigenes Heim kaufen sollte. Ich glaube, es gibt ganz viele Lebensrealitäten von Frauen und man muss eigentlich bei jeder ansetzen. Es ist wichtig, Frauen in Führungspositionen zu bringen, für Frauen, die sehr gut ausgebildet sind und die das möchten, finde ich völlig in Ordnung. Aber es müssten eigentlich die Realitäten der einzelnen Frauen gesehen werden und nach dem gehandelt. Ja, ich will jetzt nicht sarkastisch werden, aber wenn man jetzt zum Beispiel Kindergartenpädagogik, wenn man da 5.000 Euro im Monat verdient, dann würden wahrscheinlich die Frauen total rausgedrängt werden, wenn man einen Anteil wie bei der Mechatronik. Das war ja auch früher einmal so. Pädagogen war ja eigentlich lange, lange Zeit ein männlich dominierter Beruf. Also wenn man zurückgeht in der Geschichte, die Hauslehrer, gerade im Bürgertum etc., das waren eigentlich die Männer. Und da hat sich das dann irgendwann einmal gewandelt und dann sind vermehrt die Frauen in diesen Beruf gegangen. Und das ist jetzt so mein Gefühl, dann ist auch das Lohnniveau sozusagen ein Stück weit abgesunken. Und ich denke mir, wir brauchen aber überall Männer wie Frauen. Wir brauchen beides. Und ich denke mir, genau das wäre ja eigentlich auch der Feminismus. Weil es geht ja nicht sozusagen darum, sozusagen Frauen gleich zu machen wie die Männer, sondern es geht ja darum, dass wir alle partizipieren, egal ob Mann oder Frau oder divers oder wie immer, ohne diese Über- und Unterordnungen und dass wir alle sozusagen gleichberechtigt teilhaben an der Gesellschaft, an der Macht, am Geld. Mir ist schon klar, für Männer, sage ich jetzt einmal so ganz flapsig, mag das mitunter durchaus auch unbequem sein. Sie sind ja doch eine Minderheit, auf die wir gut aufpassen müssen. Das verstehe ich schon, weil andersrum ist es natürlich bequemer. Also das kann ich ja nachvollziehen, aber trotzdem braucht es einfach dieses andere. Das ist genauso wie Frauen in Mindberufen finde ich super, aber wir brauchen trotzdem ja auch die Leute in der Pflege. Leute, Männer und Frauen, es braucht beides. Also das heißt, auch beim Lohnniveau muss sich da irgendetwas tun, weil das ist ja eben oft das, auch Männer alleine schaffen es ja mittlerweile nicht mehr, sozusagen, die Familie als Alleinverdiener zu erhalten, weil eben sich bei den Lohnniveaus etwas verändert hat, auch wie die Frau Weiß auch gesagt hat. Also ich denke mir, da bräuchte es schon Angleichungen in einer gewissen Art und Weise, wie auch immer die ausschauen mag. Aber die Lebensrealitäten sind in dem Sinn aus meiner Wahrnehmung zu wenig berücksichtigt. Und die sind einfach total bunt und vielfältig. Wir Frauen sind ja keine homogene Gruppe. So wie wir vier da jetzt sitzen, wir sind völlig unterschiedlich. Wir haben völlig unterschiedliche Geschichten. Wir sind unterschiedlich sozialisiert. Wir haben unterschiedliche Bildungsverläufe. Wir haben unterschiedliche berufliche Werdegänge etc. Wir sind keine homogene Gruppe, aber ich habe immer den Eindruck, Frauen werden gern als homogene Gruppe dargestellt und vor allen Dingen als die anderen. Ich kann meinen Vorrednerinnen nur beipflichten, Es ist eben diese Anforderung, Frauen sollten jetzt in Naturwissenschaft und Technik gehen. Also das hören wir ja schon seit 10, 15 Jahren. Das ist okay. Also ich finde das auch besser, wenn Berufe und Branchen durchmischt sind. Aber es ist keine Strategie, um die Einkommen von Frauen zu erhöhen, weil wir wissen eben, wie die Frau Klössl gerade gesagt hat, Berufe wechseln mitunter ihr Geschlecht und das ist meistens dann der Fall, wenn sie weniger Ansehen haben, wenn die Löhne sinken, dann öffnen sie sich für Frauen. Oder es ist umgekehrt, das ist so ein Henne-Ei-Problem, man weiß es eigentlich nicht ganz genau, oder wenn Frauen vor ihnen vordringen, dann sinken die Löhne, weil man immer eigentlich das im Kopf hat, Männer müssten Familienlöhne verdienen, obwohl sie das eh nicht mehr können inzwischen. Es hat auch einen Zusammenhang mit neoliberalen Wirtschaftspolitiken und Frauen müssen das nicht. Also warum das immer noch im Kopf ist, das ist etwas, glaube ich, was ganz dringend angegangen werden muss. Wir müssen alle Menschen in die Lage versetzen, ihre Existenz zu sichern, egal ob sie Männer oder Frauen sind. Also wir müssen am Individuum ansetzen und nicht an der Familie. Menschen leben heute ja auch ganz anders. Also es geht eigentlich vielmehr darum zu schauen, wie sind die Einkommen, wie kann man die Leute unterstützen, dass sie sozusagen ihre Existenz sichern können, weil wir sonst ja auch ganz schnell bei dem Problem der Abhängigkeit sind, die auch in gewalttätige Beziehungen führt. Also dass Frauen nicht gehen können, hat das ja auch diesen Grund ganz oft. Also ich denke, und ein Lösungsansatz, den ich ganz wichtig finde, den wir auch schon sehr lange diskutieren, wie könnte das anders ausschauen, ist natürlich auch ganz weitgehend eine Vergesellschaftung, Verstaatlichung von bestimmten Arbeiten, weil, ja, ich sage mal, damit spielt man Frauen frei für den Arbeitsmarkt, aber man schafft damit auch Arbeitsplätze, die derzeit sicher überwiegend von Frauen besetzt sind, Pflege, Erziehung etc. sicher überwiegend von Frauen besetzt sind, Pflege, Erziehung etc. Aber wenn man das sozusagen als Staat macht, dann kann man auch garantieren, dass das gute Arbeitsplätze sind mit guten Arbeitsbedingungen und mit einer entsprechenden Entlohnung. wieder auf eine angemessene Höhe steigen. Es gibt ja immer größere Differenz zwischen Einkommen und Lebenshaltungskosten. Ich sitze da in Innsbruck und da wissen wirklich viele nicht mehr, wie sie mit dem, was sie hier verdienen können, wir sind ja immer Letzte oder Vorletzte im Bundesländer-Ranking in Tirol, wie sie ihre Wohnungen noch bezahlen können. Und das trifft Frauen mit den niedrigeren Einkommen halt nochmal härter. Das heißt eben auch wiederum die Gefahr oder die Problematik, dass Frauen in Beziehungen bleiben, wo sie nicht mehr sein wollen oder wo vielleicht auch Gewalt eine Rolle spielt. Also das hat ja auch alles einen Zusammenhang miteinander. Diese Problematik, ein geringeres Einkommen, Diskriminierung, Diese Problematiken, geringeres Einkommen, was sie tun, immer zu wenig bekommen, weil immer das im Kopf ist, Männer brauchen mehr Geld als Frauen. Frauen haben eh einen Mann und deswegen brauchen sie das nicht. Und eben sozusagen dieses, alles was Frauen können, also ist dann auch irgendwie etwas, was keine besondere Qualifizierung braucht, wie der Arbeitsminister vor kurzem gesagt hat, als er über die Pflege gesprochen hat. Da sind die Löhne so niedrig, weil es keine besondere Qualifizierung braucht, hat Herr Kocher gesagt. Also wie man sich das heute noch trauen kann, als Ökonom, so etwas zu sagen, ist wirklich erstaunlich eigentlich. Es ist so eine Missachtung dieses Arbeitsfeldes, wo wir ganz genau wissen, das hat überhaupt nicht viel zu tun mit, die anderen sind besser qualifiziert als die Menschen in der Pflege, sondern es ist einfach, wenn Menschen mit Maschinen umgehen und das sind oft Männer, dann wird das als sehr viel wichtiger erachtet, als qualifiziertere Arbeit, als wenn Menschen mit Menschen und für Menschen arbeiten. Das ist die Krux, mit Menschen und für Menschen arbeiten. Das ist die Krux, mit der wir zu tun haben. Auch interessant, dass man das Thema Pflege so distanziert absnobben kann. Ich möchte jetzt dieses moderne Vokabel gebrauchen, wo ich mir dann denke, ich weiß nicht, das Alter vom neuen Arbeitsminister, ich wünsche ihm noch viele gute Jahre. Aber das betrifft, wer das konsequent ausblenden kann, also spätestens ab 40, ab 50 vielleicht oder 60, wie auch immer. Aber das wird einen notwendig betreffen. Auch wenn man nur eine Kreuzband- operation braucht, weil man so flott joggen geht.. Gut, ich bin jetzt aus meiner Moderatorin in Rolle gekippt. Ich finde es nur sehr faszinierend. Ich habe ja da die Lesezeichen von der Stadt Wels mit Zitaten von Johanna Donal. Und ich würde jetzt nur gerne das Thema Familie besprechen. Ich weiß nicht, warum wir das ja... Offensichtlich müssen wir Frauen über die Familie reden. Da gehört ja auch ein Mann dazu. Das wirksamste Mittel, um Frauen von bezahlten Arbeitsplätzen fernzuhalten, ist die Nicht-zur-Verfügung-Stellung von entsprechenden Kinderbetreuungsplätzen. keine Ahnung wie alt das Zitat ist, wahrscheinlich schon mehrere Jahre, Jahrzehnte. Da kommen wir auch jetzt von dem Gespräch über Ressourcen und Geld ein bisschen hinweg. Es ist ja auch in meinem Milieu akademisch wohlhabend, die Gleichberechtigung endet mit dem ersten Kind. Ist das zu grob von mir verallgemeinert? Ist das eine rein persönliche Erfahrung? Also ich habe jetzt selbst kein Kind, ich bin deswegen noch fast so dominant und ekelhaft wie ein kleiner alter weißer Mann. Nein, da haben Sie vollkommen recht. Die Lebensrealität zwischen Männern und Frauen, je besser ausgebildet umso mehr, das muss man auch oft sagen, macht einen Scheideweg mit dem, dass diese Familie ein Kind kriegt. Es ist so, dass die Frau geht in den Mutterschutz und kann ihre Karrierezeit verabschieden und dem Mann wird gratuliert. Das ist nach wie vor so. Ich weiß, dass es im Regierungsübereinkommen jetzt schon etwas gibt, nämlich das Pensionssplitting. Ich muss aber ehrlich sagen, aus den Lebensrealitäten, die ich grundsätzlich bei Frauen erlebe, geht mir das zu wenig weit. Ich bin eine Verfechterin von der Wahlfreiheit, ich war selbst eine Zeit zu Hause bei meiner Tochter, ich bin dann Teilzeitarbeit in lang eine Zeit, ich würde das wieder tun. Was ich aber schon sagen muss, bei uns funktioniert das, also, guter Dank, aber es heiraten zwar, oder heiraten auch nicht, gründen eine Familie. Und dann gibt es einen Beschluss zwischen dem Paar. Und das finde ich völlig okay, und ich finde das schon immer auch bei dieser Familie lassen, weil jedes Paar so für sich beschließen, wie sie das Leben weiterführen möchte. Also ich möchte auch nicht für irgendwen Außenaufdruck kriegen, noch so ein Zeug ist wie der Vollzeitarbeiten. Vielleicht hätte ich das nicht wollen oder vielleicht mag das wer anderer nicht. Realität, die die zwei wählen, müsste eine Verbindlichkeit haben für die Pension der Frau. Nämlich, wenn sich die dann trennen aus irgendeinem Grund und das ist einfach Realität, darf es nicht sein, dass der Mann, ich nehme jetzt immer den Mann, weil es meistens so ist, gibt sich ja umgekehrt auch, aber meistens ist der Mann, sich dann im Alter möglicherweise eine neue Partnerin sucht und die haben ein ganz gutes Auskommen und die Frau landet in der Altersarmut. Und das ist eine Realität, die einfach da ist und es muss schon extrem viel Geld in der Familie da sein, dass das nicht so ist, aber ganz grundsätzlich, sobald die Frau, wenn die Kinder draußen sind oder so häufig draußen sind, wieder arbeiten geht und selbst verdient, ist es mit Ehegarten, Unterhalt und allem schwierig. Und da finde ich, müsste es sich diese Vereinbarung, die dieses Paar trifft, zu einer Zeit, wenn die Frau sagt, okay, ich bleibe eine gewisse Zeit zu Hause, halte dem Mann den Rücken frei, er kann arbeiten gehen, kann Überstunden machen, kann ja seine Pensionsansprüche damit sehr erweitern, dann müsste das sein, dass das zwingend mit der Frau geteilt wird. Also das wäre so mein Anliegen, weil ich möchte nicht irgendwie in Familien so, alle müssen arbeiten gehen, das halte ich für keinen guten Antrag. Ich finde, es sollte von der Familie jeweils frei entscheiden. Aber das Problem ist, dass die Frauen in der Situation, wenn sie Kinder kriegen, irgendwie auch junge Frauen, und ich kenne so viele junge Frauen, nicht an das denken, dass sie später auch einmal älter werden und dass sie eine Pension brauchen. Und das ist das Gleiche wie bei der Pflege, dass man von sich fernhält und es ist ja auch sehr schön, wenn es dann nie eintritt, dass man pflegebedürftig wird. Schön, schön. Oder dass man eine Trennung verkraften muss, nämlich auch finanziell zu verkraften, aber die Realität bietet Anlass, das mitzudenken. Und da müsste eigentlich meines Erachtens irgendwie was geschaffen werden, wo man das aufzwingt. Also ich bin normal nicht für Zwang, aber in dieser Situation denke ich mir, weil ich habe so viele Frauen bei uns, auch in der Beratungsstelle, die in der Pension sind, da können sie ihr Einkommen nicht mehr verändern, das ist nicht mehr möglich. Und wo die Brille, eine Zahnreparatur, da alles ein massives Problem ist, weil die Realität dann anders ausgeschaut hat, als sie sich erträumt hat, wie sie die Kinder gekriegt hat. Also ich denke auch, sozusagen, wenn Frau Mutter wird, ändert sich definitiv etwas. Das, was ich sehr, sehr oft erlebe oder so auch wie ich das wahrnehme, das ist, dass sich bei Männern zwar auch etwas verändert, aber nur teilweise verändert, weil Frauen werden spätestens dann, wenn sie wieder in den Beruf einsteigen, gefragt, wie sieht es denn bei Ihnen mit der Kinderbetreuung aus? Ich kenne keinen einzigen Mann, der jemals gefragt worden ist bei einem Vorstellungsgespräch, wie es denn bei ihm mit der Kinderbetreuung aussieht, ob die gesichert ist, ob das eh passt, wenn das Kind krank werden würde oder Ähnliches. Diese Fragen werden aus meiner Wahrnehmung heraus und aus dem, was mir Frauen erzählen, wenn sie zu mir kommen, immer nur die Frauen erzählen, aber nicht die Männer. Ich glaube auch, dass bei einem Bewerbungsgespräch, ich jetzt generell glaube ich nicht mehr fragen darf, wie es mit Kinderwunsch aussieht, offiziell, aber ich habe 2006 ein Praktikum bei einer namhaften oberösterreichischen Tageszeitung gemacht. Da waren wir mehrere im Auswahlprozess. Mich haben sie nicht gefragt, wahrscheinlich haben sie mich für sehr viel jünger gehalten, als ich bin, wie es mit Kinderwunsch ausschaut, oder ich habe besser geschaut. wie es mit dem Kinderwunsch ausschaut, oder ich habe PES geschaut, aber eine Kollegin, die unwesentlich jünger war, ist sehr wohl noch gefragt worden. Also das ist das, was ich schon auch erlebe aus vielen, vielen Gesprächen mit Frauen, dass diese Fragen nach wie vor natürlich sehr wohl kommen. Und es ist natürlich, es ist einfach so, das ist ein ganz großer Einschnitt in der Lebensverdienstkurve. Und die wirkt sich einfach in der Pension aus. Das nützt nichts. Das ist ein ganz großer Einschnitt in der Lebensverdienstkurve. Und die wirkt sich einfach in der Pension aus. Das nützt nichts, das ist so. Und da muss man einfach ganz klar sagen, da brauchen Frauen etwas, sozusagen damit sie dann wirklich in eine eigenständige Pension kommen, von der sie dann auch tatsächlich leben können. Nicht überleben, sondern leben können. Und das finde ich schon einen ganz wichtigen Punkt. Und da bin ich trotzdem bei der finanziellen Unabhängigkeit. Ich habe auch keine Kinder und das sehe ich auch selber. Die finanzielle Unabhängigkeit ist schon sehr, sehr viel wert. Weil man hat einfach wesentlich mehr Freiraum, es macht das selbstbewusster, es bietet einfach alle Möglichkeiten. Und das finde ich schon einen ganz wichtigen Part. Natürlich, Frauen sollen auch mit Geld umgehen, ja natürlich, eh klar. Also wenn da manchmal Frauen mir dann erzählen, ja ich habe ein ganz ganz wichtige Bausteine sind, wo ich mir denke, das ist so wichtig, dass wenn ich ein gemeinsames Konto habe, das ist eine Entscheidung, die zwei Personen treffen müssen, dann bitte wenigstens beide angeschrieben auf diesem Konto, also auf beide Namen lautend, damit wenn etwas ist, damit dann die Frau nicht mit einem gesperrten Konto zum Beispiel dasteht. Das ist etwas, was ich in der Praxis immer wieder erlebe. Wirklich, ich habe mir das jetzt gerade ausgemalt. Mir macht es schon fertig, dass mein Bankberater Einblick hat in mein Konto und mich dann fragt, was ich eigentlich beruflich mache. Aber das sind nicht nur Frauen sozusagen, die ein bestimmtes Geburtsjahr haben, also nein, nein, nein, nein, nein. Das ist für mich das Äquivalent, wie sie den Vornamen des Geliebten auf irgendwo hin zu tätowieren. Das ist eh voll schön, wenn man sie so lieb hat. Aber meine Erfahrung ist die, dass die Frauen, dass halt einfach Beziehungen auseinandergehen. Man kann sich zu Beginn einfach noch so sehr lieben, das ist super und das vergönne ich wirklich jedem vom Herzen, dass er jemanden trifft, der ihn bedingungslos liebt, aber es kann passieren, dass die Beziehung auseinander geht. Und da ist es einfach wichtig, Vorsorge zu treffen und zwar vorher, nicht nachher. Ganz praktisch. Es gibt einen Kommentar auf YouTube, soll ich ihn vorlesen? Ja, wenn er gesittet ist. Ich fürchte die sozialen Medien sehr. Bereits Mädchen sollen ihr Recht auf Selbstbestimmung lernen und sie sollten lernen, egoistischer zu sein, im positiven Sinn. Eine Frau Sonja Scheibelhofer. Danke, das ist ein sehr guter Eindruck. Also jetzt bin ich schon wieder aus der Moderatorin eine Rolle gekriegt. Definitiv. Ein selbstbestimmtes Leben, das finde ein sehr guter Einfluss. Also jetzt bin ich schon wieder aus der Moderatorin eine Rolle gekippt. Definitiv. Ein selbstbestimmtes Leben, das finde ich so wichtig. Ich entscheide über mich und über mein Leben, welchen Weg ich gehe. Das ist das, was ich immer gerne vermitteln möchte. Das ist natürlich das, was wir auch wollen. Wir erleben aber natürlich, dass junge Frauen es von zu Hause anders sehen und leider Gottes ist das immer wieder, wenn die Mama und die Oma und alle ist das so gelaufen und deshalb glaube ich, dass es da von staatlicher Seite irgendwie wirklich eine Vorgabe braucht, bis das einfach in allen Köpfen so drinnen ist, dass wirklich die Frauen selber entscheiden und sagen, so und so machen wir das. Und ich rede nicht von Frauen, die immer eine schlechtere Ausbildung haben, also bei Gott nicht. Wie viele junge Frauen heiraten nicht und bleiben zu Hause beim Kind und sind eigentlich überhaupt nicht abgesichert, wenn irgendwas ist, auch nicht dann in der Pension, wenn ihnen die Zeiten fehlen. dann in der Pension, wenn ihnen die Zeiten fehlen. Und im Heidernfall gehabt, da war das genauso, Kontosperren, der Mann ist tot, Kontosperren und dann schaust. Und dann sind eigentlich so viele Ausgaben und es ist nicht zu bezahlen. Frau Weiß, bitte drängen Sie sich herein, Sie haben ja schon den Nachteil der Absenz. Ja, das ist ein bisschen blöd. Ich wollte auf einiges eben auch nochmal eingehen und das egoistische sein, das was jetzt da von der Frau Scheibelhofer gekommen ist, das finde ich sehr wichtig, weil das sozusagen Frauen ja immer vorgeworfen wird, wenn sie das, wenn sie sozusagen egoistischer denken oder sagen wir einfach ab, bis sie realistischer denken und nennen das sofort, dass sie unromantisch oder sonst was ausgelegt wird. Ja, bei Männern ist das ganz normal. Also ich denke mal, es kann ja nicht sein, dass sozusagen das gesamte soziale Risiko der Familiengründung immer die Frauen tragen. Sie haben es schon gesagt vorher, dass dann immer die Frauen, also dass das nie wieder auszugleichen ist, wenn man das Lebenseinkommen von Frauen dann anschaut. Also der Einbruch mit Kinderkriegen und Familienpause, das ist nicht mehr aufzuholen. Das sieht man dann eben auch in der Pension, beim weiteren Einkommen etc. Und ich sage mal, was dann immer argumentiert wird, ist, dass die Familie insgesamt mehr Geld hat, wenn die Frau zu Hause bleibt und nicht der Mann. Das ist ein Argument. Ich kenne das aus tausend Diskussionen zum Thema und ich denke, das ist sogar so, wenn es nur 100 Euro Unterschied sind. Es kann auch viel Geld sein, es kommt auf die Einkommenshöhe an, aber ich habe das auch eben bei Akademikerinnen genauso erlebt wie bei anderen und ich denke, man muss einfach sozusagen nicht nur die aktuelle Situation bedenken, sondern eben auch die Folge, dass Beziehungen auseinandergehen, dass Pensionen sozusagen auf dem beruhen, wie viele Arbeitsjahre wir zusammenbekommen. Und sozusagen dieses soziale Risiko muss man sich einfach aufteilen in einer Partnerschaft, weil es kann ja nicht sein, dass die Partnerschaftlichkeit endet, sobald man eine Familie gründet, im Sinne von Kinderkriegen. Was hier ganz wichtig ist, glaube ich, ist, dass man eben die Arbeitszeitverkürzung thematisiert. Wir reden eigentlich, also in der Wissenschaft wird das schon viel länger darüber diskutiert, also in der Arbeitssoziologie und ähnlichen Fächern, dass das schon lange ansteht. Also ich denke mal, wir haben ja die letzte gesetzliche Arbeitszeitverkürzung Mitte der 70er Jahre gehabt, da war ich ein Kleinkind. Seitdem ist eigentlich nicht viel geschehen. Und man muss sagen, da ist auch einfach ein Umverteilungsmechanismus außer Kraft gesetzt worden, zu Ungunsten der abhängig Beschäftigten. Und wir sind immer noch bei den 40 Stunden oder bei 38,5, wobei eben gerade Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Bereich sagen, 30 Stunden wäre sozusagen leicht genug für das, was für Produktivitätssteigerung wir haben, wie sie sozusagen Unternehmensgewinne entwickelt haben und so weiter. Also da muss man für mehr Umverteilung sorgen, weil diese Arbeitszeitverkürzung, wenn wir sagen, wir arbeiten alle nur mehr 30 Stunden und das ist Vollarbeitszeit und die, die sozusagen wenig verdienen, bekommen natürlich auch einen Lohnausgleich, damit sie davon leben können. natürlich auch einen Lohnausgleich, damit sie davon leben können, ja, dann heißt das auch, ich kann mir meinen Alltag und die Kinderbetreuung oder Pflege, je nachdem, anders organisieren. Aber da geht es natürlich auch darum, dass das nicht nur die Frauen dann sich leichter organisieren können, sondern dass es umverteilt wird zwischen Männern und Frauen. Weil, was ich sehr erstaunlich finde, ich habe ja vorher die Helga Konrad und halbe halbe zitiert, dass das so wenig Thema ist mehr. Das ist Mitte der 90er Jahre gewesen, dass diese Kampagne sozusagen gefahren worden ist von der damaligen Frauenministerin. Und im Grunde genommen hat sich da wenig getan. Es ist sogar auch von EU-Ebene, also wenn man über Gleichstellungspolitik gesprochen hat, ist diese Verhaltensänderung von Männern massiv angesprochen worden. Aber das ist mit den Nullerjahren plötzlich weggebrochen. Warum auch immer. Es geht sozusagen natürlich um staatliche Politik, es geht um Vergesellschaftung, um Verstaatlichung von bestimmten Aufgaben. Aber es geht genauso darum, dass alles kann man nicht sozusagen verstaatlichen, alles kann man nicht auslagern oder als Dienstleistung zukaufen. Ein gewisser Teil, der wird uns immer bleiben und der muss gerecht aufgeteilt werden zwischen Frauen und Männern. Also das war ja auch der Sinn oder einer der Ziele von dieser halbe halbe Geschichte, dass sozusagen diese Benachteiligung von Frauen in Bezug auf den Arbeitsmarkt und Einkommenschancen dadurch beseitigt wird. Das muss man wieder massiv thematisieren. Also es nützt halt nichts, auch wenn das manchen von uns, weil wir schon so lange dabei sind, sozusagen langweilig erscheint. Es ist ein ganz essentieller Knackpunkt, diese Ungleichverteilung der unbezahlten Arbeit und dann die reduzierten Einkommenschancen. Aber eben, ich denke mal, Arbeitszeitverkürzung hat viele Aspekte. Aber es ist auch ganz wichtiger, ist sozusagen der der Gleichstellung der Geschlechter, dass das eine Chance auftut in dem Bereich. Aber es gibt viele andere, es ist eine Umverteilungsfrage, die auch drängend ist, würde ich meinen. Und es geht natürlich auch darum, dass ganz viele Menschen das ja gar nicht mehr schaffen, was heute sozusagen an Anforderungen am Arbeitsmarkt vorhanden ist. Also wir haben, ich habe 2010 meine Dissertation abgeschlossen, das war das erste Jahr, als sozusagen die Zahl an Burnouts und Erschöpfungsdepressionen Erkrankten sozusagen in der Statistik der Krankenkassen erstmals die mit Bewegungsapparaterkrankungen überholt haben. Also das ist etwas, was massiv zunimmt. Das heißt einfach, die Menschen schaffen das gar nicht mehr. Es ist einfach zu viel. Es braucht eine Umverteilung und wir können uns das leisten. Und es ist etwas, was einfach auch ganz massiv für Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern sorgen kann, wenn wir das klug anlegen. Wenn wir alle weniger arbeiten und mehr Zeit haben, das haben wir uns, glaube ich, wirklich verdient und es ist dringend nötig für uns und unsere Familien, unsere Freunde zu sorgen. Apropos weniger arbeiten, ich gehe dann schon langsam in den Freizeitteil. Nein, das war zu billiger Witz. Ich wollte fragen, ob Sie dem zustimmen, wenn wir für die Rechte der Frauen kämpfen, dann kämpfen wir ja eigentlich für die Rechte von allen Menschen. Also warum das noch immer nicht angekommen ist und warum sie, sagen wir jetzt, den Bruchteil der von uns ja sehr befürworteten Männer so dagegen wehrt, ist mir noch nicht ganz klar. Es ist ja immer so, wenn man für Minderheitenrechte eintritt, wer profitiert als Erster davon? Die Mehrheit in Wahrheit. Also wenn wir uns dafür engagieren, dass homosexuell liebende Menschen Kinder adoptieren können, dann, ich weiß das aus Erfahrung, nicht aus eigener, aber dann sind die Ersten, die leichter ein Kind adoptieren können, eigentlich heterosexuelle Paare. Also können wir die Botschaft so rausgeben, wir kämpfen für ein besseres Leben für uns alle? Definitiv. Es geht ja auch definitiv um alle. Sie dürften widersprechen, aber da ist fast ein wenig verrascht. Nein, da geht es ja wirklich um alle. Das ist ja auch das, wie ich Feminismus verstehe, sozusagen, wir brauchen natürlich die Männer im Boot, das ist überhaupt kein Thema. Und letztendlich alles, was wir tun, hat auch einen Nutzen für die Männer. Es wäre super, wenn Sie das erkennen könnten. Wir übernehmen jetzt die Verantwortung, entspannt sich. Genau, das wäre voll toll. Ich möchte noch gern zur Aktion Halbe-Halbe von der ehemaligen Frauenministerin Konrad noch kurz was dazu sagen, weil Sie das jetzt auch erwähnt haben, Frau Weiß. Die Frauenbeauftragten Österreichs haben diesen Slogan ja wieder hervorgeholt und wir haben unter anderem Taschen mit dem Slogan halbe halbe machen lassen. Und die sozusagen verwenden wir immer zu unzähligen Anlässen wie dem Equal Pay Day, dem Equal Pension Day. Ich habe auch sogar eine Tasche mit, weil ich die immer sozusagen eben so mitnehme, aber die steht da irgendwie ganz hinten, hinter der... Wie bei Janis. Hinter der... Ja, genau, das ist sie. Vielleicht kann man die kurz holen. Um über das Team zu sprechen, es ist nicht rein männlich. Super, vielen, vielen Dank. Aber die Technik ist in Männerhand. Vielleicht kann man da kurz mit der Kamera drauf fahren. Das ist eben eine Aktion der Frauenbeauftragten, halbe, halbe, mehr Zeit für mich, für uns, für die anderen. Und das haben wir vor ein paar Jahren wieder hervorgeholt. Und mittlerweile gibt es da Taschen, es gibt auch Taschentücher, weil wir dann irgendwann einmal gesagt haben, beim gleichen Lohn sind wir leider immer noch nicht so weit. Es ist zum Heulen. Also das heißt, der halbe halbe Slogan ist nicht verloren gegangen. Wir erinnern uns immer wieder. Echte Kerle machen halbe halbe, von mir aus dürfen sie auch mehr übernehmen. Selbstverständlich. bei Formiras dürfen Sie auch mehr übernehmen. Selbstverständlich. Da bin ich in meiner Ehre als Frau nicht gekränkt. Ich auch nicht. Wie ich in meiner Praxis auch immer wieder beweise. Es ist jetzt an und für sich gar nicht so unangenehme Zustand eingetreten, dass man noch ziemlich viele Fragen, also ich habe noch viele Fragen offen, ich würde mit Ihnen gerne noch sehr viel länger diskutieren, aber es schadet auch nichts, wenn bei den Millionen an Zuseherinnen und Zusehern das Gefühl da ist, da hätte ich jetzt nur sehr lange zuhören können. Sie könnten das nämlich auch noch sieben Stunden noch sagen. Und dieses Kompliment gebe ich an Sie weiter. Vielen Dank, es war wirklich ein sehr interessanter Abend. Dann darf ich jetzt den Sinkflug eigentlich schon abschließen, einleiten und abschließen. Danke für die Kooperation. MKH Frauenbüro, Claudia Klössl. Ich habe mich so konzentrieren müssen, dass ich nicht Claudia Klössl sage. So, jetzt habe ich es gesagt. Wels grüßt Innsbruck ganz herzlich, Alexandra Weiß vielen Dank für die virtuelle Präsenz, die sehr gut gelungen ist. Vielen Dank für die Einladung, es war sehr spannend. Danke für die technische Zur-Verfügung-Stellung, das ist nämlich auch schwierig. Wir haben fast keine Probleme gehabt, weil das Team vom Studio 17 halt so gut ist. Darf ich nur kurz anmerken, dass wir eine Tontechnikerin haben, dass nicht das Technikerinnen-Männer-Handys. Ja, Nina Derflinger. Und Gabi Oberlinninger vom Frauenhaus Wels. Vielen herzlichen Dank fürs Kommen. Danke für die Einladung. Danke an mein liebes, sehr gerne, danke an das liebe Team vom Studio 17. Wir sehen einander, wenn Sie wollen, also wir im Sinne von mit mir in diesem herrlichen Sessel, im wunderschönen Bühnenbild. Ist es jetzt eigentlich fertig, lieber Boris? Ja. Also es wirkt so, weil mir hat es als Halbfertiger schon so gut gefallen. Nein, es ist fertig. Von Ali und Helene gestaltet. Ich freue mich noch auf viele Stunden hier in diesem Bühnenbild. Am 25. März bin ich wieder zu sehen. Dazwischen haben wir aber die Kinder-News. Was gibt es Neues, Boris? Es kommen ja jetzt immer mehr diese 10 Minuten Kunst erklären, unter anderem mit Zoe Goldstein. Coole Frau. Genau. Und viele verschiedene Künstlerinnen kommen dort. Also wir werden, wir arbeiten gerade intensiv an neuen Formaten und Programmen. Super. Studio 17, eine goldene Zukunft im goldenen Matriarchat. Jetzt habe ich es schon wieder gesagt. Mit diesen guten Neuigkeiten, dass jetzt auch in Wels das Matriarchat ausgerufen ist und niemand mir mehr widersprechen kann, verabschiede ich mich herzlich aus dem Studio 17 hier im MKH-Welt. Vielen Dank. Thanks for watching!