Hast du das Bild jetzt schon hingestellt? Super! Das Bild habe ich jetzt schon hingestellt. Entschuldigung. Entschuldigung. Magst du auch mal zum Reden? Also so parat oder so, war nichts für mich. Entschuldigung, nur mal. Du fängst einfach mal an, okay? Ja. Also wir setzen uns dann hin und dann fangen wir einfach zu reden an, oder? Genau, so machen wir das. Dann fangen wir dann gleich an. Genau. Super. Sehr gut. Zoe Goldstein, du bist hier im MKH demnächst in nächster Zeit zu sehen mit einer Ausstellung. Und zu sehen ist eine Serie von Fotos. Eines davon haben wir hier stehen, jetzt hier im Studio stehen. Magst du kurz mal erzählen, erstens mal vielleicht wie der Titel der Serie ist und worum es eigentlich geht? Der Titel der Serie ist Skin Tide. Ist nach einem Titel von den Ohio Players genommen. Dieses Bild ist eines, oder ist das das Startbild eigentlich, zu dieser Serie, mit diesem Bild, wo ich Killer Priest, ein Mitglied von den Wu-Tang Clan, fotografiert habe, habe ich diese Serie begonnen, Rapper oben ohne zu fotografieren. Wie kommt ein Rapper, ist er so einfach in deinem Studio plötzlich gewesen oder wie funktioniert das bei dir mit den Musikern? Wie funktioniert das bei dir mit den Musikern? Mein Mann, Lebensgefährte, organisiert schon seit Jahrzehnten Konzerte in der Capo in Linz und ist selber Musikproduzent und Flip von Texter und organisiert Konzerte mit diesen Rappern. Und so kommt es natürlich, dass die dann, wenn sie längere Day-Offs zum Beispiel in Linz haben, dass die dann diese Zeit bei uns im Studio verbringen. Und was natürlich für dieses Projekt oder mein Projekt eben von großem Vorteil ist, weil ich dann auch Zeit habe, mit ihnen zu arbeiten, sie näher kennenzulernen, zu sprechen, Geschichten auszutauschen. Und mit Killer Priest war das dann irgendwie so, der ist mit den Tragic Allies in Linz gewesen und ist eine jüngere Gruppe. Bin mir jetzt nicht sicher, ob sie aus Detroit haben. Auf jeden Fall haben die ein paar Tage bei uns verbracht und ich habe mich mit ihm sehr gut unterhalten und habe ihm auch von dieser Idee, dieses Projekt erzählt, dass ich noch nicht genau weiß, in welche Richtung es gehen wird. Aber das ist für mich so Themen der Identitätsfindung. Was ist Rap? Hip-Hop ist so stark geprägt von Marken, von Mode, von Oberflächlichkeiten eigentlich. Meinst du damit so dieses Posieren, dieses sich ständig inszenieren und eigentlich doch ganz wenig von sich selbst preiszugeben? Ja, sehr stark sich mit Themen wie Maskerade, mit Kostümen, also auch ein normales Outfit kann einfach ein Kostüm, oder ist eigentlich ein Kostüm. So wirklich real ist man ohne dem, also ist man genau so. Und das war auch dann der Grund, wieso ich dann, wie ich Killer Priest bei mir dann fotografiert habe und er dann so mit seinem Wu-Tang-Pulli und Haube vor mir postet und mit seiner mächtigen Körperlichkeit, habe mich dann irgendwas gestört. Genau das wollte ich nicht zeigen. Ich wollte nicht dieses Klischee Hip-Hop zeigen, sondern ich wollte eigentlich auf diese Poesie, die sie in ihrer Musik, in ihren Texten eigentlich verpacken oder vermitteln, die wollte ich rauskitzeln. Die wollte ich eigentlich schauen, ob die Texte, die Rhymes von ihnen auch authentisch sind oder sich durch sie auch, das ist jetzt sich durch sie auch, das ist jetzt echt schwer zu erklären, ob sie das auch im wahrsten Sinne des Wortes verkörpern. Ob sie es verkörpern, die Texte, genau. Ob sie wirklich authentisch sind. Wolltest du irgendwie mehr als diese Posen, die man eh schon tausendmal auch von anderen Musikern gesehen hat? Genau. Du wolltest nochmal, was ist denn hinter den Posen? Wie hast du das dann geschafft? Na ja, geschafft, also eigentlich war es dann wirklich dieser Moment, zieh dich aus, entblöße dich, ist natürlich auch ein ziemlich spezieller Moment, wenn eine weiße Frau einem schwarzen Mann gegenüber sagt, zieh dir ein Shirt aus. Das ist durchaus eine Rolle, die sehr interessant ist für mich. Diese, okay, sind ja, ich mich auch wohlfühle. Und das Gegenüber aber vielleicht teilweise überhaupt nicht wohlfühlt. Aber sie versuchen sich, sie sind dann, sie müssen sich dann auf mich verlassen. Sie sind eigentlich abhängig von mir ein bisschen. Sie sind nicht mehr geschützt in diesem Gewand, in diesen Posen, sondern ich sage ihnen, wie sollen sie stehen, wie sollen sie sich bewegen, wo sollen sie hinschauen, an was sollen sie denken und so weiter. Wie sollen sie sich bewegen? Wo sollen sie hinschauen? An was sollen sie denken? Und so weiter. Ich gebe ihnen diese Inspirationen und das kommt eigentlich dann dabei raus, dass es auch um diese Ästhetik der Menschen geht, dass es nicht um irgendwelche Werte, Makel oder solche Dinge einfach geht, sondern dass das in uns allen etwas Schönes steckt. Ist Killer Priest der erste gewesen, mit dem du so ein Foto gemacht hast, so ein oben ohne Foto, ohne Posen und so? Wie ist es dann weitergegangen? Wie hast du die Serie dann noch weiterentwickelt? Naja, es waren dann einige danach noch im Studio von Smith & Wesson, Cam Blow, also das sind ziemliche Größen der 90er im Hip-Hop und auch Big Daddy Kane und so. Und ich habe eigentlich, alle wollten Pressefotos haben. Es sind teilweise dann auch Bilder entstanden, die sich selbst für Cover und für das ganze Social Media Marketing dann auch verwenden und für Pressebilder verwenden. Und für das ganze Social Media Marketing dann auch verwenden und für Pressebilder verwenden. Was mich natürlich dann sehr freut, wenn dann auf den Covers die Bilder drauf sind, ganz groß, so wie Onyx letztens und so. Im Zuge dessen habe ich Ihnen natürlich von dem Projekt erzählt und auch die Geschichte dazu, was wichtig wäre, eben diese Poesie in ihren Körpern wieder zu spiegeln und dieses Losgelöste und auch diese, ja, ich habe ihnen jetzt nicht direkt vermittelt, dass es mich auch interessiert, wie weiblich der Körper dann eigentlich wirkt. Aber ich habe sie dann gefragt, ob sie einfach bei dem Projekt mitmachen möchten, ob sie ihr Shirt auch ausziehen würden. Manche haben dann gesagt, ja natürlich. Die anderen haben gleich gesagt, natürlich mache ich das, aber gib mir fünf Minuten und sind pumpen gegangen. Natürlich. Ganz eitel. Und manche ziehen sich einfach aus, denen ist es egal, ob sie irgendwie Dehnungsstreifen haben. Das gibt es dann auch. Oder unfertige Tattoos am Rücken und so. Aber durch die Bank sind sie sehr verletzlich gewesen. Das kann man durchaus sagen, dass das bei jedem der Fall war. Und natürlich, man bekommt halt dann als Fotografin dann auch irgendwo eine Machtposition, die sehr reizvoll war. Also diese Momente sind dann schon immer irgendwie auch Momente, in denen ich mich auch anders empfinde oder sehe oder mir denke, okay, das gibt mir jetzt irgendwie andere Energie. Mir ist zuerst noch aufgefallen, wie du gesagt hast, dass so ein Körper zum Beispiel von Killer Priest so fast ein bisschen auch weibliche Formen hat. Und dann habe ich mich gefragt, ist es vielleicht so, dass ein Körper, das da gar nicht so viel ausmacht, was weiblich und was männlich ist, sondern eher die Pose, das dann bestimmt. Oder die Körpersprache eben. Aber der Körper selber, und du hast ja da so, du hast hier ja auch so Posen, ist ja trotzdem eine Pose, aber ohne, wo er sich einfach zeigt und nicht etwas tut. Und dadurch, dass dann ein bisschen aufgebrochen wird von männlich und weiblich. Das finde ich voll spannend. Das war so bewusst, ja, genau. Mir eher dann erinnert. Ich habe dann selbst in den Kommandos gesehen, diese Ästhetik, diese Komposition geht eher in Richtung historischer Gemälde. Also diese Posierung, die haben eher irgendwie was Historisches. Das ist halt so ein zusätzliches Element, Stil oder Bildgebend oder gestaltendes Element eigentlich. Zoe Goldstein, wir sind am Ende unserer Zeit. Ich bitte dich um ein Schlusswort. Die Vernissage wird am 6. Mai 2021 stattfinden. Ich freue mich wirklich sehr darauf, auch über diese Einladung, da die Ausstellung, da dieses Projekt wirklich schon lange darauf wartet, einen geeigneten Raum zu haben, um gesehen zu werden. Es freut mich umso mehr, das dann in diesen wunderschönen neuen Räumlichkeiten im MKH in Wels zeigen zu können. wunderschönen neuen Räumlichkeiten im MKH in Wels zeigen zu können. Und ich hoffe, dass ein weiterer Lockdown genau zu diesem Zeitpunkt ausbleiben wird. Und ansonsten mit Maske und getestet und wie auch immer, denke ich, dass das schon ein Zeitraum sein wird, wo wir ihr gemeinsam diese Vernissage anschauen können. Ich hoffe, ihr kommt. Vielen Dank. Danke fürs Kommen ins Studio und wir sind schon sehr gespannt auf deine Ausstellung. Danke schön. Vielen Dank. Nur mal, wir machen es eh gleich nur mal. Wir haben gerade warm.