Musik Die Geschichte von Schloss Hof beginnt eigentlich mit Prinz Eugen von Savoyen, der große Feldherr der Habsburger, der schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts einige Schlösser und Paläste ein Eigen nennen konnte, darunter die beiden Belvedere-Schlösser beispielsweise. Und das Einzige, was den damals 62-jährigen Prinzen noch gefehlt hat, war ein großes Jagdgebiet mit einem Sommerschloss, um seine adeligen Freunde einzuladen, um hier auch Ruhe und Kraft zu schöpfen, bevor er sich wieder gen Osten zum nächsten Schlachtfeld begibt. Und dieses alte Kastell lässt Prinz Eugen nur mehr erweitern. Es werden diese zwei Längstrakte neu hinzugebaut, es wird dann ein großer Gutshof angrenzend von Johann Lukas von Hildebrandt, seinem Leib Architekten, geplant und es wird vor allem ein siebenterrassiger barockes Juwel, ein Gartenjuwel hier geplant. Das ist dieser alte Bestandteil von diesem Renaissance-Kastell. Und das hatte damals auch schon einen Garten. Sie sehen hier auf drei Seiten umgeben diese wunderbaren Parterreflächen, nennt man die, mit Blumenbeeten geschmückt. Die Sichtachse, die Hauptachse war damals anders orientiert. Heute gehen wir von Westen nach Osten. Der Garten ist Richtung Osten ausgerichtet, das ganze Gelände praktisch. Und wir begeben uns praktisch durch die Salat-Arena, durch den Gartensaal in den Garten, jedes Schloss, das einen barocken Garten besessen hat, hat automatisch so eine Salaterena. Denn das ist quasi die Verbindung von der Architektur des Schlosses hinaus in die Natur des Gartens. An besonders heißen Sommertagen hat man sich gerne dort hinein zurückgezogen. Konnte man bereits in den 90er Jahren diesen Raum wieder rekonstruieren. Es war alles Handarbeit. Sie sehen, wenn der Besucher den Garten betritt, liegt vor ihm die dritte Gartenterrasse. Die war, wie gesagt, noch 2016, als ich hier begonnen habe zu arbeiten, noch asphaltiert, die großen Flächen und man hat sich dann doch wieder für die barocke Struktur glücklicherweise entschieden. Anhand eines alten Planes konnte man diese wunderbaren Broderiebeete, nennt man sie, diese wunderbaren verschnörkelten Formen wieder rekonstruieren. Nachgesetzt mit über 10.000 Buchsplänzchen, alleine auf dieser Terrasse. Die Blumenauswahl übernimmt ein spezieller Gartenleiter von uns, der im Prinzip alle sechs Jahre dieses Pflanzenschema, wo das Pflanzenschema sich wiederholt. Und dann kommt die Sommerbepflanzung, also Mitte Mai, Ende Mai. Und die zieht sich dann bis in den Herbst, sodass Sie als Besucher jetzt zu dieser Jahreszeit auch noch ein blühendes Bett vor sich haben. Die Talien sind keine richtige barocke Pflanze, aber die sind eben bis in den Spätherbst noch blühfreudig. Und herausstreichen möchte ich vor allem dieses Tor hier. Diese schmiedeeisernen Arbeiten, ebenso wie das Geländegitter, sind von dem Künstler Johann Georg Oeck, einem der berühmtesten Kunstschlosser Anfang des 18. Jahrhunderts. Und der wiederum kam aus Würzburg. Das heißt, er war dort beschäftigt von Grafen Schönborn. Der Graf Schönborn, wiederum ein guter Bekannter des Prinz Eugen, erzählt dem Prinz Eugen, dass er einen guten Kunstschlosser hat und beorgt ihm den quasi für Schlosshof. Also man hat sich untereinander auch die Handwerker quasi weiterempfohlen, so wie wir es heutzutage auch praktizieren, wenn wir einen Maurer brauchen oder was auch immer. Und diese Tore sind glücklicherweise Ende des 19. Jahrhunderts abmontiert worden und nach Schönbrunn beziehungsweise ins Belvedere gekommen, dort gelagert worden und nach dem Zweiten Weltkrieg wieder rückgeführt worden und wieder restauriert worden. Ansonsten wären sie wahrscheinlich nicht mehr vorhanden. Dieses Tor war übrigens auch noch bei der Weltausstellung Ende des 19. Jahrhunderts als parades Beispiel einer barocken Schmiedekunst. L'esprit de l'esprit S.A. Aplaudiments ¶¶ Nun zur siebten Gartenterrasse. Die siebte Fläche, die siebte Terrasse ist die flächenmäßig größte, ist doppelt so groß wie die obere übrigens. Und unterteilt sich, wird von einem großen Kreuz unterteilt in vier große Bereiche. Wir hatten lange Zeit hier so einen Wildwaldbestand, der völlig wild gewachsen ist und waren uns auch nicht mehr sicher, ob hier noch etwas von der originalen Substanz vorhanden ist. Denn die Wurzeln verfälschen ja teilweise auch diese Wege, Strukturen und die Grabungen. Und man hat dann doch sich entschlossen, gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt hier archäologische Grabungen vorzunehmen, zunächst mal stichprobenmäßig. Und da entdeckte man, es ist versprechend, wenn man das Ganze großflächiger abgrabt. Und das haben wir dann auch getan, es waren zig Kubikmeter Erde, so circa 35 Zentimeter Erdschicht wurde da abgehoben, vorsichtig. Und diese Erdschicht hat dann die verschiedenen Wegestrukturen des 18. Jahrhunderts zutage gebracht. Also das, was wir da heute jetzt, wenn wir da gleich durchgehen werden, diese Wege entlang gehen, hat sich abgezeichnet. Thank you.