Liebe Zuseherinnen und Zuseher von DorfTV, ich darf Sie ganz herzlich willkommen heißen in einer neuen Ausgabe der Talkreihe Apfelbaumgespräche mit Bernhard Schwab. Heute wollen wir uns mit Ernährungssouveränität auseinandersetzen. Konkret wollen wir der Frage nachgehen, ob Österreichs Versorgung im Krisenfall gesichert ist. Ich denke, wir alle haben noch die Bilder von vor einem Jahr im Kopf. Plötzlich standen wir überraschend vor leeren Regalen im Supermarkt. Was jedoch, wenn die Lebensmittelknappheit nicht auf Hamsterkäufe, sondern mit dem Wegfallen globalisierter Lieferketten zu begründen ist. Bereits 2019 warnte die AGES, dass Österreich bei den meisten Feldfrüchten nach 2030 keine Autarkie mehr gewährleisten kann. In Zeiten der Vielfachkrise und besonders in einer verschärften Klimakrise kann es jedoch essentiell sein, dass Österreich sich auch in Zukunft selbst ernähren kann. Dazu diskutieren wir heute mit Juliana Fehlinger. Frau Fehlinger ist Geschäftsleiterin der österreichischen Berg- und Kleinbäuerinnenvereinigung Via Campesina. Insbesondere liegt ihr die Verbesserung der aktuell schwierigen Situation von Milchbäuerinnen sowie die Unterstützung von konkreten Alternativen wie Food Corps, Direktvermarktung und Höfen solidarischer Landwirtschaft am Herzen. Freut mich sehr, dass Sie bei der heutigen Diskussion dabei sind. Danke für die Einladung. Als zweiten Gast darf ich ganz herzlich Johann Schlederer begrüßen. Er ist Chef der österreichischen Schweinebörse und unter anderem auch in vielen AMA-Gremien tätig. Herr Schlederer ist dafür bekannt, sich konfrontativen Auseinandersetzungen zu stellen, insbesondere zum Thema Tierschutz. Freut mich auch, dass Sie heute Zeit gefunden haben. Frau Fehlinger, ich möchte gerne mit Ihnen beginnen. Sie waren eine der Autorinnen, die 2014 rund um das österreichische Forum für Ernährungssouveränität, die Broschüre Ernährungssouveränität jetzt herausgebracht haben. Ich halte es kurz in die Kamera. Was würden Sie sagen, was war damals der Auslöser für dieses Forum und wie hat sich die Bewegung für Ernährungssouveränität in Österreich seither weiterentwickelt? Also dieses Forum, von dem die Rede ist, steht dafür, ganz viele Akteure der Ernährungssouveränitätsbewegung zusammenzubringen. Und was ist jetzt Ernährungssouveränität? Also da geht es nicht darum, Souveränität als Souveränität eines Staates zu begreifen, sondern zu sagen, die Art und Weise, wie wir Lebensmittel produzieren, wie wir sie auch verarbeiten und verteilen und vor allem auch, wie wir sie konsumieren, wer sie wann, wo, zu welchen Preisen bekommt, das ist etwas, das wir demokratisch bestimmen müssen. Und es gibt ganz viele Menschen, die sich dafür einsetzen, sowohl im bäuerlichen Bereich als auch in der Verarbeitung. Menschen, die zum Beispiel Genossenschaften auch neu gründen, da neu beleben, als auch bis hin zum Supermarkt, wo Menschen ganz viele Probleme, die wir in der Gesellschaft haben, mit dem Lebensmittelsystem angehen und sagen, okay, wir können es auch anders gestalten. Und diese verschiedenen Menschen zusammenzubringen, das ist das Anliegen von Ernährungssouveränität und diesem Forum. Und seither gibt es zweimal im Jahr, einmal im Frühjahr und einmal im Herbst, zum Beispiel auch nächste Woche, diesmal leider online, ein Forum für Ernährungssouveränität, wo man sich dazu weiterbilden kann, wo man andere Akteure kennenlernen kann und einfach sich inspirieren lassen. Herr Schlederer, was verbinden Sie mit Ernährungssouveränität und wie kann ein Schweinebauer in Österreich konkret Ernährungssouveränität umsetzen? Das ist ein sehr komplexes Thema. Ernährungssouveränität kommt immer darauf an, für welchen Bereich man das betrachtet. Wenn jetzt eine Familie will, ernährungssouverän sein, dann muss sie einen eigenen Garten, eigene Hühner, vielleicht ein Schwein oder eine Kuh haben. Dann ist man ernährungssouverän und kann selber bestimmen, wie man sich ernährt und wann und wie und so weiter. Das spielt es aber nicht in einer modernen Volkswirtschaft. Die Gesellschaftsgruppierungen haben sich im Laufe der Jahrhunderte sortiert und die urbane Gesellschaft ist immer größer und größer geworden. So gesehen braucht es dann ein Zusammenspiel von sehr vielen Akteuren, dass dann eine Volkswirtschaft souverän ist, was die Volksernährung anlangt. Und ich würde mal das so definieren, dass man sagt, wenn es gelingt, die Bevölkerung einer Volkswirtschaft ausreichend gut, dass man nicht nur satt, sondern auch einen Genuss bei der Ernährung dabei hat, umfassend zu versorgen, dann würde ich mal sagen, dann ist man ernährungssouverän. Inwieweit dann in Zeiten wie diesen, wo wir ja seit 25 Jahren Mitglied der Europäischen Union sind, wo wir ja seit 25 Jahren Mitglied der Europäischen Union sind, des Binnenmarktes, die Ernährungssouveränität für den Einzelstaat, so wie wir das jetzt bei Covid gesehen haben, so relevant ist, sehe ich nicht mehr so, weil die Union, wie das schon das Wort in sich birgt, eine gemeinsame Volkswirtschaft quasi beschreibt, wo man sich dann gegenseitig aushilft, wenn es eng wird. Ob das alles dann immer auch, gerade im Hinblick auf Verfechter von ganz engräumigen, kleinräumigen Souveränitäten, stimmig ist, das ist dann eine eigene Diskussion, die man führen kann. Frau Fehlinger, wie würde aus Ihrer Sicht ein Schweinemastbetrieb aussehen und was wären die größten Kontrastpunkte zu einem modernen industriellen Mastbetrieb? Also vielleicht noch was zum Herrn Schlederer, zu diesem Souveränitätsbegriff. Ich glaube, das ist ganz elementar und ganz viele Dinge, da stimme ich auch mit Ihnen überein darüber, dass es eben nicht darum geht, nur eine Volkswirtschaft zu versorgen, sondern darum geht, einerseits die Weltbevölkerung zu versorgen und vor allem aber auch sozusagen jedes Souverän für sich auch sich solidarisch gegenüber den anderen verhält. Wir sind zum Beispiel Teil von La Via Campesina, das ist die weltweit größte Bewegung von Kleinbauern, Kleinbäuerinnen, aber auch Landarbeiterinnen und Landlosen. Und in diesem globalen Kontext bedeutet das natürlich nochmal etwas anderes, zu sagen, da geht es vielleicht auch darum, dass ich mein Dorf, meine Region gut versorgen kann. Und das, was wir global sehen, ist, dass Menschen die Lebensgrundlage auch weggenommen wird, weil es andere Staaten gibt und da ist die EU ein wichtiger Player. Und ich sage jetzt nicht Österreich, sondern wirklich die EU als Gesamtes, sich so verhält, dass man eben ein landwirtschaftssystem aufgebaut hat dass sie das so für die weltbevölkerung eigentlich nicht möglich ist also zum beispiel dieser enorm hohe fleischkonsum die hohen importe von soja futtermitteln die nach europa kommen sind etwas das könnte nicht jeder das land und nicht jede region zu machen und gleichzeitig nimmt aber auch die lebensgrundlage von menschen zum beispiel in sind etwas, das könnte nicht jedes Land und nicht jede Region so machen. Und gleichzeitig nimmt es aber auch die Lebensgrundlage von Menschen, zum Beispiel in Brasilien. Also Brasilien hat eine ganz große Bevölkerung, die einfach vom Land vertrieben wird und die zum Beispiel auch in La Via Campesina organisiert sind. Und da entstehen ja dann auch diese Konflikte entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Und um nochmal auf die Frage zurückzukommen, wer sind die Betriebe, die eigentlich sich auch in einer globalen Wertschöpfungskette solidarisch verhalten? Das sind halt Betriebe, die eigentlich die Rolle des Schweins, und ich meine, das Schwein ist ja ein ganz tolles Tier, weil es eben ein Allesfresser ist. Also es kann ganz viele Dinge, die für den Menschen verdaulich sind, verdauen, aber auch darüber hinaus, weil es einfach weniger hygienische Ansprüche zum Beispiel hat oder man Essensreste den Schweinen auch geben kann. Das ist auch historisch das, wofür Schweine wichtig sind. Und das ist sozusagen auch meine Vision, zu sagen, Schweine sollen Teil eines landwirtschaftlichen Systems sein, aber nicht alles darauf zu optimieren, mit möglichst hohem Input, möglichst hohem Output zu produzieren. Also sozusagen mit sehr vielen Futtermitteln, die man ins System hineinsteckt, dann einen maximalen Output an Schweinefleisch zu produzieren. Und die Maximierung liegt ja immer nur daran, möglichst wenig Arbeitszeit pro Tier einzusetzen. liegt ja immer nur daran, möglichst wenig Arbeitszeit pro Tier einzusetzen. Und da ist auch der Knackpunkt. Wir sagen als ÖBV, also die österreichische Berge- und Kleinbäuerinnen- vereinigung, wenn wir die globalen Probleme angehen wollen, dann brauchen wir in Zukunft wieder mehr Bäuerinnen und Bauern, auch in der Landwirtschaft. Herr Schlederer, wie sehr sind wir bei der Schweinemasse in Österreich, was jetzt die Futterquellen betrifft, auf das Ausland angewiesen? Ja, wir sind in Österreich mit unseren Schweinebauern Selbstversorger bei Schweinefleisch. Das ist etwa ein Quantum von fünf Millionen Schweinen, die im Jahr produziert werden. Und die eben, ich glaube, jetzt sind sind wir bald 9 Millionen Leute in Österreich, samt Hund und Katz, weil die fressen da auch ordentlich mit, wird dieser Bedarf sozusagen Jahr für Jahr gegenwärtig. Das Futter, das wir dazu brauchen, ist zu 80-85% auf heimischen Feldern gewachsen. zu 80, 85% auf heimischen Feldern gewachsen. Etwa 15 bis 20% sind Eiweißfuttermittel, die aus dem Ausland kommen. Und da hat die Kollegin schon recht, es kommt überwiegend Soja aus Nord- und Südamerika, das hier sozusagen als Eiweißbestandteil der Futterration zugefüttert wird es ist dann ungefähr 20 prozent vom schweinefutter ist so ja nicht wie da oft auch kolportiert wird unsere schweine fressen nur so ist natürlich völliger blödsinn aber es ist ein ergänzungs futter zu mais gerste weizen und anderen bestandteilen unseres Futters für die Schweine hierzulande. Der Kritikpunkt, dass man sich hier sozusagen bedient mit Futtermitteln aus anderen Kontinenten, der ist ja nicht neu, der ist Jahrzehnte alt. Das hat sich auch kein Landwirt an sich so eingebildet. Der Landwirt arbeitet draußen am Feld oder im Stall und will seine Tiere versorgen, fährt ins Lagerhaus, kauft dort die Futter mit Lein, die er braucht und ist zufrieden, wenn es dann den Tieren gut geht, wenn sie satt sind und auch entsprechend gut wachsen, damit er dann nach 200-220 Tage Lebensdauer von so einem Mastschwein schlachten kann. Da gibt es dann knappe 100 Kilogramm Schlachtkörper und mit dem werden dann sozusagen die Menschen hier in Österreich auch versorgt. Aber ich habe vorhin schon erwähnt, wir sind seit 25 Jahren gut Mitglied der Europäischen Union. Seit wir da dabei sind, ist es in Österreich auch üblich, dass die Fleischwirtschaft zusätzlich aus Europa, hauptsächlich aus Deutschland, weitere 2 bis 2,5 Millionen Schweine importiert. Das heißt, im quasi Schweinebottich Österreich, Jahresbottich, sind 7,5 Millionen Schweine drinnen. Fünf brauchen wir selber, zweieinhalb kommen dazu. Und die werden dann be- und verarbeiteterweise wieder exportiert, auch wieder in alle Welt hinaus. Also aus Österreich werden Schweine, Fleischteile bis nach Japan oder bis nach China china etc exportiert das ist globaler internationaler markt diese globalisierung hat einerseits das gute dass man am globus sozusagen die überschussregionen ausgleichen kann mit den zuschussregionen aber das hat auch viele nachteile möchte es überhaupt nicht bestreiten ich bin realist ich sehe was sache ist und solange fleisch am schiff sozusagen über den ozean schwimmt sehe ich einmal nicht so das große problem wenn allerdings lebendtiere dann ganz weit transportiert werden was auch leider vorkommt in Europa, nicht in Österreich, wir sind ein viel zu kleines Land, aber wenn Ferkel tausende Kilometer von Dänemark nach Spanien oder Serbien oder nach Polen transportiert werden, dann ist das eine Entwicklung, die ich absolut nicht gut heißen kann. Das andere, wenn Fleisch als Lebensmittel heute transportiert, es muss ja sozusagen von der Entstehung zum Verbrauch transportiert werden und das schafft ja dann auch einen gewissen globalen Ausgleich und eine gewisse, vorhin ist das Wort geworden, globale Ernährungssouveränität, weil das könnte tatsächlich in 50 oder 100 Jahren, ich weiß nicht wie viele Milliarden an Weltbevölkerung da noch dazukommen, da könnte es dann schon vielleicht ein bisschen knapp werden. Aber ich meine, es gibt so einen Detail, den Sie vergessen. Ich meine, wenn Sie jetzt von Zuflüssen und Abflüssen sprechen, das hat so etwas Mechanisches, als wäre das ein Wasser, das sozusagen von einem Becken zum anderen fließt. Tatsächlich ist es aber so, dass zum Beispiel seit den 1950er Jahren der Fleischkonsum in Österreich auf 160% gestiegen ist, also mehr als 60% gestiegen ist und Österreich Spitzenreiter ist im Konsum von Fleisch und ein ganz großer, innerhalb der EU, mit 37 Kilo. Da muss ich auch widersprechen. Wir sind sozusagen bei den Ländern dabei, die etwa diese, wenn wir von Schweinefleisch sprechen, das sind über 35 Kilo, das ist egal, das ist immer so. Das ist überweit darüber. Das ist egal, das ist immer so. In Summe sprechen wir weltweit bei den Ländern, die entwickelt sind, bei Leuten und bei Leuten mit Kaufkraft oder Volkswirtschaften, Gesellschaften mit Kaufkraft, die wollen Fleisch. Ich erfinde das ja nicht. Ich sehe ja nur die Statistik. Ich war auf der ganzen Welt außer Australien. Ich habe das gesehen. In Amerika wird Rindfleisch, so viel Rindfleisch gegessen wie bei uns Schweinefleisch und das eben umgekehrt. Ich erfinde das nicht, das ist ja die Realität. Aber trotzdem gibt es ja die interessante Phänomen, dass die Menschen, die auch sehr, sehr gut verdienen, es einen ganz großen Gegentrend gibt, weil Menschen erkennen, diese Probleme sind riesig und gleichzeitig, wenn Sie jetzt sagen, Sie unterstützen es, aber es gibt ganz viel politische Unterstützung dafür, dass die Fleischindustrie weiter wächst. Das muss man einfach mal ganz klar sagen. Es gibt massiv viel öffentliche Werbung immer noch für die Fleischindustrie. Und es ist jetzt gerade in den letzten drei Monaten ganz viel öffentliches Geld dahin hineingeflossen, dass sich gerade der Schweinesektor erholen kann. Zum Beispiel die Corona-Förderungen wurden Preise ausgeglichen für den Schweinesektor. Wie viel wurde da ausgeglichen? Wie viel macht das aus von dem Verlust, den die Bauern gehabt haben? Das ist ein ziemlicher Schwachsinn, was Sie da verbreiten. Nein, ganz ehrlich, ich habe mir die Zahl sehr genau angesehen. Es wird ausgeglichen der Preis eines totalen Höheflugs der Preise vom Vorjahr. Und natürlich sind die Schweinepreise extrem niedrig. Und ich bin die Erste, die sagt, dass Bauern und Bäuerinnen mehr verdienen sollen. Da sind wir aber dann total einer Meinung. Wie treffen wir uns dann? Ich werde mir ganz kurz... Ich darf das kurz mal ausreden. Natürlich sollen Bauern und Bäuerinnen mehr verdienen, aber es sind trotzdem die kleinen Betriebe, und es sind in Österreich ja viele, über 70% der Schweinehaltenden Betriebe halten unter 10 Schweine, das muss man einfach mal anerkennen. Es sind ganz wenig Betriebe. Ich arbeite täglich für diese Betriebe auch, ich bin das bewusst, Frau. Ja, ich auch. Dann sind wir vielleicht noch einig. Jetzt hier angelangt sind wir an der Fleischproblematik. Sagen Sie mir nicht besser. Über was reden wir jetzt? Souveränität? Oder reden wir über irgendeine Weltanschauung, die halt konträr ist? Das würde mich interessieren jetzt. Ja, wir waren jetzt gerade bei den Futtermitteln aus Übersee. Weil wir haben von Souveränität in Österreich gesprochen. Und ich kann auch nichts dafür, dass wir jetzt nur noch 20.000 Schweinebauern haben, die für die Schweinefleischversorgungssouveränität in Österreich sorgen. Eigentlich müssten wir, ich sage immer Danke, dass es die noch gibt, die sich diese Mühe antun, die sich diesen Stress antun, die von der Bevölkerung teilweise an den Pranger gestellt werden für eine Sache, die sie nicht verdienen und so weiter. Also ich schätze das. Bei allen Entgleisungen, die es in der Welt draußen gibt, bei allen Entwicklungen, da sind wir uns teilweise einig, die man abstellen sollte. Aber wie geht das? Es gibt ganz viele Betriebe, die das zeigen. Ganz kurz, die Frage ausführen darf. Sie haben es gerade angeführt, die landwirtschaftlichen Betriebe sinken, also wir werden immer weniger. Zuletzt waren nur mehr 2% unserer Gesellschaft Bäuerinnen. Wo sehen Sie die Gründe für diese Entwicklung? Und was mich auch interessieren würde, begrüßen Sie diese Entwicklung oder sehen Sie die Tendenz zu industriellen und auch einsättigen und sehr wenigen Betrieben kritisch? Ich lehne das total ab, aber ich kann es nicht bremsen. Ich lehne es total ab, weil es eine Entwicklung ist, die nicht gesund ist, weil es die Umwelt zunehmend belastet, weil es eine Zentralisierung der Produktion ist, weil es eine stärkere Konzentration, da gibt es das schlagwort massentierhaltung das geht ja alles in diese richtung ich lehne das ab aber ich kann es nicht bremsen wie soll man das bremsen es gibt ein kaufmännisches prinzip in der gesamten lebensmittelwirtschaft in der gesamten kette beim schwein müssen sie sich das vorstellen, wenn Sie den Samen, der zur Besamung einer Muttersau verwendet wird, der wird genauso gehandelt wie die Schnitzel am Ende der Kette sozusagen. Unternehmertumsübergang und diese Kette müssen sie dann so durchorganisieren und sie müssten hier diese kaufmännischen Prinzipien, was ist ein kaufmännisches Prinzip? Dass jeder sein Unternehmen so steuern möchte, dass er überlebt, dass es nachhaltig ist. Das macht jeder in dieser Stufe und dann kommen eben genau solche Entwicklungen heraus, das ist europaweit, das ist das Prinzip des freien Marktes, des Unternehmertums und wenn das dazu beigetragen hat, dass die Weltbevölkerung bisher mehr Nahrungsmittel zur Verfügung hat, als das in der Vergangenheit war, was definitiv stimmt, dann ist das jetzt bisher, würde ich mal sagen, kein ganz so falsches Prinzip gewesen. Ob es das Prinzip für die nächsten 30 Jahre oder 100 Jahre ist, darüber können wir sprechen. Dazu möchte ich jetzt einige Zeilen aus einer Broschüre zum Thema artgerechte Fütterung von Rindern und verantwortlicher Umgang mit unseren Böden, verfasst vom Tierarzt Dr. Magnus aus St. Georgen im Attergau, zitieren. Dr. Magnus aus St. Georgen im Attergau zitieren. Sehr vieles, was diese Agrarlobby an den Bauern zu bringen vermag, ist fern jeder ökologisch verantwortbaren Wirtschaftsweise, aber auch Ökonomie. Um unfaire Preise für landwirtschaftliche Produkte verkraften zu können, werden die Bauern abhängig von Subventionen gemacht und in den verhängnisvollen Kreislauf des noch mehr, noch schneller und noch öfter gedrängt. Leider wurde auf diese Weise das Sterben der Kleinbauern rücksichtslos und nicht ohne Absicht vorangetrieben. Übrig bleiben gehetzte, abhängige Bauern als Folge der Propaganda wachsen und weichen. Verantwortliche Politiker sucht man vergebens. Frau Fehlinger, welche Mechanismen führen aus Ihrer Sicht zu dieser gerade angeführten Wachse-oder-Weiche-Mentalität? Ich denke, der Herr Schlederer hat es gerade ganz gut ausgeführt, dass es ganz viele Marktprinzipien sind, die dahinter stehen, die dazu führen, dass es einerseits große Betriebe, aber auch vor allem die verarbeitende Industrie und der Einzelhandel ganz, ganz viele Vorteile haben dadurch, dass sie sozusagen in der Größe wachsen und dass sie damit eine gewisse Marktmacht haben. Ich meine, wir haben in Österreich nur noch drei Einzelhandelsketten, die an die 90 Prozent des Einzelhandels dominieren. Wir haben aber auch eine ähnliche Konzentration in der gesamten verarbeitenden Industrie, also in den Molkereien, in den Schlachtbetrieben, in den Mühlen und das führt dazu, dass Bauern und Bäuerinnen enorm abhängig sind von diesen Strukturen und eben überhaupt nicht mehr damit bestimmen können, wo der Preis hingeht. Das ist in der Schweine, im Schweinebereich sozusagen ist gefühlt der Zug schon vollkommen abgefahren, in vielen anderen Bereichen, Ringenbauern und Bäuerinnen ganz viel darum, zum Beispiel im Gemüsebereich, aber auch im Milchbereich gibt es zumindest noch gewisse Auseinandersetzungen um den Preis. Und ich meine, das zeigt ja auch, dass die Schweinebranche hat einfach ganz, ganz große Probleme, auch weil der Preis so wahnsinnig niedrig ist und weil die Marge pro Schwein, und da werden Sie mir recht geben, eigentlich zu wenig ist, um zu leben. Und deswegen sozusagen viele Betriebe darauf setzen, immer noch mehr Schweine anzusch an die 70 Prozent der Betriebe haben in Österreich halten unter 10 Schweinen. Es sind 25 Prozent der Betriebe, die Bio-Schweine halten, auch wenn sozusagen das Marktsegment für Bio-Schweine extrem klein ist. Es liegt zwischen einem und zwei Prozent. Aber es sind sozusagen sehr viele Betriebe, die daran versuchen und darum ringen und zeigen, hey, es geht auch anders, der Weg könnte auch woanders hingehen. Und das, was wir halt sagen, ist, dafür gibt es halt viel zu wenig politische Unterstützung. Wenn man sich die gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union ansieht, die ja auch in Österreich mit umgesetzt wird, hier wird sozusagen von mindestens der Hälfte des Geldes, sogar eigentlich mehr, das Geld pro Fläche ausgeschüttet. Das heißt, wenn ich sehr viel Fläche habe, bekomme ich auch viel auf Förderung. Und wenn ich weniger Fläche habe, bekomme ich wenig bis gar nichts. Wenn ich unter zwei Hektar habe, bekomme ich zum Beispiel gar nichts. Und das sind aber vor allem die Zahlungen, die Einkommen sozusagen verbessern sollen. Die anderen Zahlungen, die es innerhalb dieses Agrarsystems gibt, gleichen Umweltleistungen aus, gleichen naturräumliche Benachteiligungen wie steile Flächen aus oder halt subventionieren auch viele Projekte im ländlichen Raum, damit es wieder einen lebendigen ländlichen Raum gibt. Und da sehe ich halt ganz viel auch an fehlender politischer Unterstützung, dass man dieses Wachsen und Weichen in der Landwirtschaft auch einbremst? Also, spannende Diskussion und einiges stimmt, einiges nicht. Weil wie ist das mit der Bioförderung? Die Bioförderung ist mehr als doppelt so hoch, auch genauso auf der Fläche. Und es stimmt nicht, dass es im agrarischen Bereich nicht auch genügend Unterstützung grundsätzlich gibt. Es gibt die politischen Parteien, die sich dafür einsetzen, es gibt grüne Bauern in der Landwirtschaftskammer, also im Bauernparlament und es gibt extrem hohe Bioförderungen. Das muss man definitiv sagen. Und wenn hier bei den konventionellen die Förderungen verpönt sind offensichtlich, dann wären sie bei den Biobauern eigentlich genauso verpönt. Ich kann ja nichts dafür, dass es in der Welt der Landwirtschaft immer schon, und wenn man das genau analysieren müsste, da kann man auf der Welt sozusagen eine Laboruntersuchung machen, sie können kommunistische Gesellschaften mit rein privatwirtschaftlichen etc. Das können sie alles untersuchen. Wir in Österreich haben in der Landwirtschaft nicht die Landwirtschaft oder die Bauern, sondern wir haben von den Kleinbauern, die sich mit wenigen Hektar oder vielleicht weniger als einem Hektar. Also das müssen extrem intensive Wertschöpfungsarbeiten sein, eventuell mit Gemüse oder wie, ich weiß gar nicht wie das geht. Wenn ich vielleicht ein Hektar Gemüse mit Glashaus etc. habe, dann kann ich da vielleicht davon leben. Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite haben wir Bauern, große Gutsbetriebe, die hunderte von Hektar haben. Und genauso haben wir das bei der Tierhaltung. Da gibt es Betriebe, die dann sozusagen für die Eigenversorgung ein, zwei, drei Schweine haben oder eine Muttersau, wo sie dann die Ferkel, wo sie selber direkt vermarkten. Das ist ja alles gut und ich kann das nur gut heißen, weil mir gefällt das. Aber ich sehe die Realität und ich habe auch einen Job, wo ich als Landwirtevertreter, ich bin der Geschäftsführer von 1500 Schweinebauern in Oberösterreich, die haben alle das Interesse, dass ihre Arbeit angesehen ist, dass sie gut bewertet wird, weil es mag kein Mensch, dass er irgendein Saubattel ist sozusagen und immer sozusagen an den Pranger gestellt wird. ist sozusagen und immer sozusagen an den Pranger gestellt wird. Für die Leute setze ich mich ein, von denen werde ich auch bezahlt. So wie jeder, der seinen Job macht, von jemandem bezahlt wird. Und solange die Arbeit auf legaler Basis gemacht wird, vertrete ich das wirklich so gut das geht. Und ich versuche jede Woche den besten Preis für die Bauern in unserer Organisation. Das ist auch österreichweit, da hängt Niederösterreich und Steiermark dran. Aber wenn Sie gesagt haben, bei Schweinen ist der Zug abgefahren, dann verstehe ich jetzt nicht, was Sie damit meinen. Weil es kann jeder Landwirt und jeder Direktvermarkter, und da gibt es genug, die bestimmen den Preis ja selber. Es kann auch heute jeder Landwirt, so frei ist nämlich auch der Markt geworden, die guten alten Zeiten, als wir noch nicht bei der EU waren, so gut waren die nicht. Da war alles reglementiert, da gab es auch mehr oder weniger nur ein, zwei, drei Molkereien, die sogar vorgeschrieben haben, was eine Molkerei erzeugen darf. Das war in der Tendenz eigentlich Kommunismus, staatliche Regelung der Ernährungswirtschaft. Ja, das will im Prinzip das Volk insgesamt nicht. Die Bevölker starken Ketten, das ist Rewe, das ist Spar und das ist Hofer und ein paar kleinere gibt es dann noch, die stehen im täglichen Wettbewerb. Was machen die? Die wollen günstige und Schweinefleisch ist eben ein attraktives Lockmittel mit günstigen Angeboten die Leute in den Laden locken. Das ist tägliches Geschäft und das ist eigentlich ein Kernpunkt der Problematik. Dieser harte Wettbewerb, der Kampf um jeden Verbraucher, um jeden Euro, dass man dann auch bei den Lieferanten die Einkaufspreise drückt, so gut es geht. Und dieses Prinzip in den Griff zu kriegen, weiß ich nicht. Es ist sehr unterschiedlich in den Ländern, wie stark die Lebensmittelketten konzentriert sind. Österreich ist, das stimmt, es ist hier tatsächlich weltführend in der Konzentration, wo drei Organisationen mehr oder weniger 80, 90% Markt in der Hand haben. Da wird fest diktiert. Aber es ist nicht das einzige Übel. Es sind diese Förderungen angesprochen worden, bzw. diese Einzelmeinung von dem Herrn, weiß ich nicht, wie Sie gesagt haben, wir haben die Meinungsfreiheit in einem demokratischen Land wie Österreich, und da darf jeder etwas sagen, aber, dass er, wenn er solche Aussagen macht, vielleicht ein Hintergrund so einer Entwicklung, wie die Europäische Union sich entwickelt hat und wo die Kräfte auch mitsprechen in der Europäischen Union. Da geht es halt auch darum, dass es eine gute Lebensmittelversorgung, hochwertige Produkte zu leistbaren Preisen, das ist die politische Ansage der eu und genauso auch in österreich ich habe dinge erlebt wo ich mich einsetzt für mehr umwelt ich bin obmann stellvertreter von donau soja das ist eine sensationelle entwicklung wo wir nämlich genau diesen soja der vorhin angesprochen wurde hier in österreich produzieren wollen da ist schon viel gelungen. Aus mehr oder weniger aus dem Stand heraus haben wir jetzt 67.000, demnächst 100.000 Hektar in Österreich, wo wir diesen Soja anbauen. Das ist eine tolle Entwicklung. Gewicht auf eine günstige, ausreichende Lebensmittelversorgung extrem groß ist. Und das ist auch in der EU der Hintergrund. Es gibt nicht die Bauern, die da auf diese öffentlichen Gelder stolz sind. Die gibt es nicht. Das hat auch niemand behauptet. Ja schon, aber der Herr, der hat es behauptet. Der stellt das hier doch völlig hin. Die gibt es nicht. Ich finde das schon sehr bemerkenswert, dass sie immer so genau wissen, was sozusagen das, sozusagen die Bevölkerung will. Das ist sehr unterschiedlich. Glauben Sie all die tausenden Menschen, die auf die Straße gehen, um gegen die Klimakrise zu demonstrieren, dass sie darauf bestehen, ihre 37 Kilo Fleisch im Jahr zu essen. Nein, es ist eine riesengroße Umwälzung der Gesellschaft da und die Schweinebranche hat Muster, die sich verändern und sie sind ja auch Teil dessen. Das wird ja auch kommen und ich habe ja jetzt ein, ich möchte fast sagen, ein revolutionäres Konzept, das wir derzeit mit der AMA, mit dem Ministerium, mit der Landwirtschaftskammer sozusagen vorantreiben. Wir brauchen nicht nur die Herkunftskennzeichnung, die sich quasi alle wünschen. Auch in der Gastronomie? Natürlich. Ich hoffe auch, dass dann das stimmt, was die Leute bei Befragungen sagen. Ich habe meinen Zweifel. Ich bin lange genug, drei Jahrzehnte in deinem Geschäft. Bei der Befragung wird schnell sozusagen was gefordert. Wenn es ums Geld ausgeben im Laden oder beim Gastronomen geht, ist es ziemlich sekundär. Gut und günstig ist da sozusagen leider dann oft das Motiv. Aber da ist aber auch die Frage des Kontexts. Ganz ehrlich, wenn ich nur in einem Supermarktladen da irgendein verpacktes Produkt habe, haben die Menschen überhaupt keinen Bezug dazu. In dem Moment, wo sie zum Bauern gehen, zur Bäuerin, wo sie die Geschichte dahinter verstehen, ich kann sozusagen meine Familie da gerade zitieren, der sich auf einmal durchrechnet, wow, diese Frau, eine Studienkollegin von mir, die Schafbäuerin geworden ist, wie viel muss die Arbeit reinstecken, damit dieses Schaf quasi bis zum Schlachter geht. Unglaublich. Ich meine, es ist viel Arbeit und es ist am Ende des Tages gar nicht so viel Geld. Ich bin 60 Jahre alt, ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, ich habe die agrarische Ausbildungslaufbahn bis zum Doktorat der BOKU durchgemacht, von Kindesbeinen an mit tieren am rinderhof am schweinehof und seit 30 jahren im vertriebsmanagement ich habe leider meinen hof den hof meiner eltern nicht bekommen das hat mein bruder der bewirtschaftet ihn heute mit pferden also ich lasse mir von niemanden erzählen und daher hole ich meine Kompetenz, weil ich weltweit und auch international unterwegs war. Ich habe alles erlebt. Ich habe erlebt, wie wir zur EU gekommen sind. Dort ist plötzlich das Getreide von heute auf morgen, damals haben wir noch Schilling gehabt, da haben 100 Kilo 300 Schilling gekostet und plötzlich mit dem EU-Beitritt haben sie 150 Schilling gekostet. Ja, logisch, dass da die Bauern, die Bauernvertreter vorher bei uns gesagt haben, wenn wir zur EU kommen, das ist ja jahrelang verhandelt worden, dann haben die gesagt, ja schon, aber wenn da nicht die Bauern ein direktes Geld kriegen, damit sie überleben können, wenn das nicht kommt, dann sind die kaputt und dann ist es vorbei mit der Ernährungssouveränität. Also hat die EU gesagt, jawohl, auch die österreichischen Bauern, so wie die anderen Beitrittsländer und die Bauern dort ebenfalls dann in den Genuss dieser Fördermittel nicht. Es ist nämlich aus meiner Sicht die größte Lebensmittelpreisstützung überhaupt. Dieses Geld, das der Landwirtschaft undinen verfüttert und die rein unternehmerischen, kaufmännischen, gewerblichen Schweinebetriebe, die es in Europa genug gibt, in Österreich nicht, das sind bäuerliche Betriebe, die können dann günstiges Futter einkaufen und günstige Schweine verkaufen, aber sie können nur überleben, weil das Futter so günstig ist und die Ackerbauern können das Futter nur produzieren, weil sie pro Fläche diese Förderungen kriegen. Und die Biobauern kriegen doppelt so viel Förderung und das Bio-Getreide ist trotzdem noch doppelt so teuer. Also das ist die Realität. Die Biobauern bekommen aber nicht doppelt so viel einkommensrelevante Förderung. Ich habe gesagt, auf der Fläche kriegen sie mehr als doppelt so viel Förderung. Sie haben aber auch mehr als doppelt so viel Arbeit. Es gibt genug große Biobauern, die auch hektarweise und hunderthektarweise haben, die kriegen dort die doppelte Förderung. Das ist die Realität, das lässt sich nicht wegleugnen. Es ist trotzdem so, dass sie dieses Geld, können Sie mir einfach mal mein Argument machen lassen? Ja, natürlich. Bitte. Dass sie diese Förderung bekommen, weil sie auch mehr Arbeit auf der Fläche haben und weil sie auch viele gesellschaftliche Leistungen bringen, die sich Menschen wünschen in diesem Land. Und das können sie auch nicht wegdiskutieren. Und dass es halt trotzdem so ist, dass genau vor allem diese 5% der Schweinebetriebe, die eben sehr, sehr intensiv arbeiten, die weit über 400 Schweine, teilweise über 1000 Schweine im Stall haben, sind halt die Betriebe, die auch sehr viele Probleme verursachen, sei es in der Nährstoffüberlastung, die bis ins Grundwasser hineinreicht, sei es in den Emissionen, die wir haben in diese Luft, also sozusagen bezüglich der Luftemissionen, die höchst klimarelevant sind. Und das, wo wir uns einig sind, ist, dass Bauern und Bäuerinnen mehr Geld verdienen müssen, weil sie sonst hinten und vorne nicht rausgehen. ist, dass diese Art von Landwirtschaft einfach nicht zukunftsträchtig ist. Und dass wir da eine Veränderung brauchen, dass gerade die Schweinebranche dem auch öffnen muss und nicht sozusagen mauern und sagen, wir müssen all das verteidigen, wie wir wirtschaften, weil wir sind da in eine Sackgasse geraten und das muss man sich auch einmal zugestehen. Und es gibt unglaublich viele Bauern und Bäuerinnen in Österreich, die das erkennen und in eine andere Richtung gehen. Es ist die Anzahl der Biobetriebe, die Schweine halten, steigend. Im Gegensatz zu diesem Sektor der höchstintensiven Schweinemass, die eigentlich sinkt. Das ist ja eigentlich kein Konzept, dass viele Bauern und Bäuerinnen davon leben können, sondern eben man kann nur wachsen oder weichen. Das ist sozusagen sehr ein enges Feld und es ist eigentlich nicht das, wo wir uns als Gesellschaft hin entwickeln wollen. Und das ist vor allem auch nicht insofern zukunftsträchtig, dass wir in fünf bis zehn Jahren da sehen werden, das schlittert uns immer tiefer in die Sackgasse und wir müssen die Struktur der Landwirtschaft umstellen. So schlimm ist es natürlich nicht, wie Sie schreiben, weil ich bin vor 30 Jahren in dieses Geschäft gekommen und da waren die Argumente, die kritischen Argumente an der Schweinehaltung praktisch gleich groß. Ich kann einmal sagen, die Welt hat sich nicht verändert in diesen 30 Jahren, sicher nicht zum Besseren. Aber ich kann darauf verweisen, dass ich mit meiner Organisation, wir haben ein Markenprogramm schon vor 30 Jahren gegründet, Gustino, dann Gustino Stroh, jetzt wird das erweitert auf Klimafit, da wird Donausäure verfüttert. Und es ist jetzt das Konzept, was ich vorhin angekündigt habe, wir kriegen jetzt noch im Sommer wahrscheinlich, verhandle gerade mit der AMA, ein Konzept, wo nicht nur die Herkunft dargestellt wird, sondern auch die Haltung. Es gibt einen gesetzlichen Standard und dann gibt es qualitätsprogramme da ist das am gütesiegel mit einem das wird jetzt abgegradet zehn prozent mehr platz und dann in weiterer folge noch mit einer steigerung programm wo 60 und der programm wo 100 prozent mehr platz angeboten wird werden muss wenn man in diesem programm produziert. Und dann gibt es noch Bio. Und das ist eine Qualitätspyramide. Und das wollen wir sehr transparent bis hinein in den Supermarkt auch kommunizieren, dass die kritischen Verbraucher, und mein großer Wunsch wäre es, dass dann auf diese sauber deklarierte Qualitäts- und Herkunftsdeklaration die Leute auch wirklich zugreifen. Aber da brauchen wir auch den Handel und wir brauchen den konsumenten dazu es müssen die schlachtbetriebe die fleisch zerlegung der fleisch handel die verarbeitet die müssen da alle mitmachen dass sie sagen jawohl wir haben einen eine differenzierte welt es ist nicht so auch wenn es für manche bevölkerungskreise wünschenswert wäre dass es nur bio gäbe aber das ist ein relativ kleiner teil auch wenn es für manche Bevölkerungskreise wünschenswert wäre, dass es nur Bio gäbe. Aber das ist ein relativ kleiner Teil, auch wenn es Demonstrationen gibt etc. Mit Abstand, der größere Teil der Bevölkerung will gut und günstige Fleischversorgung. Ich habe Verhandlungen geführt, wo am Ende gestanden ist, dass das Schweinefleisch in Österreich ungefähr um einen Euro teurer wird. Wissenswerter war sofort die Arbeiterkammer war dagegen, dass wir so ein Programm einführen. Da ist es um gentechnikfreie Schweinefleischproduktion gegangen. Ich bin jahrzehntelang sozusagen da in leidvoller Erfahrung, was es bedeutet Programme zu installieren, die mehr wert sind, wo die Bauern es verdienen, dass sie mehr abgegolten bekommen. Aber wir brauchen auch den Handel und letztlich den Verbraucher, dass der wirklich dazugreift. Weil das in der Breite nicht geht, ist jetzt dieses Pyramidenkonzept da, wo ich hoffe, dass dann die kritischen Leute wirklich diese Ware kaufen. Und dann wird sich das im Laufe von es geht nur im Sinne eines evolutionären Prozesses. Wie manche glauben, das kann man von heute auf morgen ändern, das geht nicht. Was sich in 50 Jahren entwickelt hat, da brauchst du mindestens 20 Jahre, dass du das wieder sozusagen, wenn es eine falsche Spur war, dass du das wieder auf die richtige Spur zurückbringst. Es ist im Gange, es ist jetzt auch die Diskussion, würde ich mal sagen, so umfassend wie nie zuvor. Wenn ich 30 Jahre zurückschaue, habe ich so eine breit angelegte Haltungs- und Umweltdiskussion nie gesehen, ist auch logisch. Und daher ist auch die Anforderung an die Schweinebauern, an die Schweinebranche jetzt, würde ich mal sagen, auf ein Niveau angestiegen, dass es tatsächlich Bereitschaft gibt bei den Bauern. Und das stimmt. Es gibt ich meine, genug ist immer relativ, wenn wir uns in die Statistik schauen. 22.000 stehen insgesamt in der Statistik österreichweit. Einige hundert davon wollen Tierwohlställe jetzt bauen. die werden auch gefördert es wird der vollspaltenboden der praktisch so verpönt ist der wird nicht mehr gefördert der wird auslaufen aber der wird nicht auslaufen in drei oder fünf jahren sondern der wird auslaufen in zehn und zwanzig jahre so lange dauert es bis diese st, die ja rechtmäßigerweise gebaut wurden, heute gesetzlich noch erlaubt sind und daher von Landwirten betriebswirtschaftlich sinnvoll auch noch genützt werden. besser fördert, die eben höhere Tierwohlstandards haben und sie müssten aber auch gleich so gebaut werden, dass man vielleicht, wenn man es sich in zehn Jahren überlegt, auf Bio umstellen kann. Das wird aber nicht gemacht, das wird genau unter diesem Niveau gefördert. Doch, das ist wirklich, das ist so, schauen Sie sich das an. Das ist eine Blödsinn, was Sie da verzapfen. Und das ist halt auch das Problem, was ich meine mit, es gibt zu wenig politische Unterstützung für eine wirkliche Transformation. Man macht hier eine Verbesserung, man macht ein bisschen ein Qualitätsprogramm, aber es gibt keine gesamtösterreichische und europäische Debatte und auch österreichische Debatte, die sagt, okay, wir transformieren wirklich die Landwirtschaft. Und das ist aber dringend nötig. Wir haben nicht noch 100 Jahre Zeit, diese Klimakrise zu bewältigen. Wir haben sie einfach nicht mehr und das wissen wir auch schon seit 40 Jahren. Sie sagen mir selber, Sie sind seit 30 Jahren in diesem Geschäft und die Landwirtschaft muss einen Beitrag leisten, genauso wie das in Bezug auf das Artensterben ist. Und die Landwirtschaft kann auch einen riesengroßen Beitrag leisten. Das ist ja die Leistung. Er ist leider sehr bescheiden, muss ich sagen. Die wesentlich größeren Probleme, die sind schon bei der Energiegewinnung und beim Verkehr und all diesen Dingen. So ehrlich muss man auch sein. Aufs Artensterben ganz bestimmt. Sicher auch aufs Artensterben, weil es glimmt dann mit dem Artensterben, was es zu tun hat. Aber trotzdem ist es so sozusagen, dass die Zecken sterben. Und das wird dann oft... Ich bin ja auch bei Ihnen, dass sich auch da ganz viel verändern muss. Ja sicher, das ist ganz klar. Wenn die Landwirtschaft 10% an den CO2-Emissionen beteiligt ist, das ist ziemlich unstrittig in Summe, weil Forst und Landwirtschaft... Es ist insofern unstrittig, wenn ich alle externen Faktoren wie Düngemittel zum Beispiel, wie Futtermittel nicht ins System reichen, dann bin ich nämlich schon bei 20 Prozent. Und wenn es 20 Prozent sind, ist es wohl unstrittig, dass die Landwirtschaft, und wir haben von Souveränität gesprochen, dass die systemrelevant ist. Systemrelevant. Und das würde ich mal sagen, der Urlaub auf den Malediven ist nicht systemrelevant. Um nur ein Beispiel zu nennen, das auch wichtig ist, wenn wir jetzt über Klima sprechen. Vorhin haben wir über Souveränität eigentlich gesprochen, Ernährungssicherheit. Wie wir jetzt heute schon gehört haben, liegt das Bauer-Konsumenten-Verhältnis eher gesagt im Argen. Aus Bauernsicht soll der Konsument einfach schlicht viel mehr zahlen für die Produkte. Und generell kann man eigentlich auch von einem haarsträubenden Gegeneinander und einem Mangel an gegenseitigem Verständnis sprechen. Frau Fehlinger, sitzen Bauer und Konsument nicht eigentlich im gleichen Boot? Auf jeden Fall. Also ich verstehe ja dieses haarsträubende Gegensatz ist mir haarsträubend unverständlich, weil das, was zum Beispiel unsere Mitgliedsbetriebe sagen, ist das, worauf ich meine Zukunft baue, das, worauf ich meinen Betrieb ausrichte und das, warum ich es auch gern tue, obwohl ich wenig verdiene, ist, weil ich so ein supertolles Feedback von meinen Kundinnen und Kunden habe, weil die zu mir am Hof kommen oder in meinem Hofladen das abholen oder auch sozusagen mir mal anrufen und das einfach mitkriegen, wie sie Menschen da bemühen in der Landwirtschaft, Dinge so zu verändern und so eine Landwirtschaft zu betreiben, die eben tierwohlgerecht ist, die auch versucht, das Artensterben aufzuhalten. Und natürlich macht das jeder Betriebssitzung mit seinen Möglichkeiten, aber trotzdem ist das eine enorme Leistung und die Konsumentinnen sehen das auch und anerkennen das auch. Und da liegt ganz viel Zukunft drin, weil sie ganz viele Menschen, und das hat man jetzt auch in der Corona-Krise gesehen, extrem danach sehnen. sie ganz viele Menschen, und das hat man jetzt auch in der Corona-Krise gesehen, extrem danach sehnen. Also ich kann das auch nicht bestätigen, was Sie da sozusagen suggeriert haben, dass es hier einen Zwist gibt zwischen Landwirtschaft und Verbraucher, den gibt es nicht. Alle Befragungen sagen, dass Landwirte und Landwirtinnen der zweitwichtigste Beruf ist nach den Medizinern. Also alle Befragungen zeigen das und dass gerade in so Corona-Zeiten dort beide Berufsgruppen da natürlich nur weiter im Ranking nach oben wandern, ist auch klar. Und insofern sehe ich den Zwist überhaupt nicht. Es gibt kritische Gesellschaftsgruppen, NGOs, die davon leben, Entgleisungen aufzuzeigen. Das ist auch gut so in Tier- und Umweltbereichen. Und da muss man sich dann in einer Demokratie eben damit auseinandersetzen. Und die Landwirtschaft gibt sich da nicht sozusagen hin als Brunnenvergifter und Tierquäler. Das ist es nicht. Tierquälerei ist ein strafbarer Akt, der in einem Rechtsstaat ziemlich hohe Strafen nach sich zieht. der in einem Rechtsstaat ziemlich hohe Strafen nach sich zieht. Und in Österreich gibt es Behörden, zuständige Behörden, vom Amtstierarzt bis zu den Landesveterinärdirektionen und bis hin zum Ministerium, die dafür zuständig sind, dass das Recht eingehalten wird, wenn es Entgleisungen gibt, gibt es eine Anzeige und es wird abgestraft und so weiter. Das gibt es überall in allen Lebenslagen und Gesellschaftsbereichen, dass es Entgleisungen gibt und da wird überall genauso vorgegangen. Aber in Summe, wie gesagt, dürfen wir im internationalen Vergleich, das ist heute auch noch nicht angesprochen worden, einige Bauern gibt es in Österreich, die 1000 Schweine haben. Da gibt es nicht viele. Die kann man wahrscheinlich auf drei, vier Händen abzählen. Aber wir sind im internationalen Vergleich und fürs Klima und so weiter, da ist nicht Österreich entscheidend, sondern die Welt. Da sind wir ein Schrebergärtenland, was unsere Landwirtschaft in der Größenstruktur anlangt. Und ich möchte diesen Schrebergarten Österreich erhalten. Da sind wir uns sicherlich einig. Aber ich weiß, dass wir ihn nicht zurückdrehen können. Das wird nicht gehen. Wenn wir das System, so wie es jetzt ist, abgesehen von gewissen Haltungsverbesserungen, all diese Dinge, aber ich spreche von der Betriebsgrößenstruktur, wenn wir das so halten können, dann haben wir schon sehr viel erreicht. Wir leben eben auf einem globalisierten Markt und da gibt es auch globalisierte Kräfte. Und wie vorhin gesagt, in der EU gibt es auch das große Ziel, gut und günstig die Bevölkerung mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Es sind nicht einmal nur 10% von den Haushaltsausgaben, die in die Ernährung gehen. Das ist eigentlich beschämend. Wenn Sie jetzt erwähnen, wir leben in einem globalisierten Markt und da gibt es globalisierte Kräfte, die vielleicht nicht mehr bändigbar sind. Sie haben auch erwähnt schon, dass Ihnen oft selbst die Hände gebunden sind und dann zum Beispiel auch das Herz blutet. Oder wenn Sie sehen, wie viele Bauern jeden Tag einfach aufhören und das lassen mit der Landwirtschaft. Wo sehen Sie denn die Hebel? Gibt es überhaupt eine Kraft, wo man ansetzen könnte? Wenn es in Ihrer Kraft steht, würden Sie die Globalisierung zurückdrehen oder ist es doch? Ja, in gewissen Bereichen müsste man dringend handeln, keine Frage. Tierverkehr und Leventier und so weiter. Und, und, und, da gäbe es genug, aber da müssten wir weitere drei Stunden jetzt diskutieren. Für den Schweinebereich in Österreich habe ich ja mein Konzept vorhin dargestellt. Wir, die Förderung hat sich darauf konzentriert, den Vollspaltenboden, der so verbönt ist, nicht mehr zu fördern. Tierwohlgerechte Investitionen zu fördern, da gibt es 35% Investförderung, das ist zwar gedeckelt mit einigen hunderttausend Euro. Und wir müssen es jetzt noch schaffen, dass die Bauern, die da bereit sind, solche Stallungen zu bauen, die man sehr wohl auf Bio dann auch upgraden kann, dass wir die Schweine, die die auf den Markt bringen, ab nächstes Jahr, da gibt es TW100 mit Klimafitstufe und so weiter, 100% mehr Platz mit Auslaufstroh und so weiter. Ich habe 10 Bauern momentan, die das produzieren wollen ab Neujahr, ich habe erst für 4 einen Absatz. So schaut es nämlich am Markt aus. Wo ist denn der oder die Herr oder Frau Österreicherin, die uns dann diese Schweine, die sind nicht zwei- und dreifach so teuer wie Bio-Schweine, mit Recht sind, sondern die sind um 50, 60 Prozent teurer, also nicht um 100 oder 200 Prozent. Insofern gibt es da leider noch viel zu arbeiten und da brauchen wir die Unterstützung von den Medien und auch natürlich von den Kleinbauern, weil da sind wir völlig in einem Boot. Nur unterstützen, mitmachen, dass sich sozusagen diese so wünschenswerten und sozusagen trendwendigen Haltungssysteme, dass sich die durchsetzen. Das kann man politisch nicht verordnen. Das geht eigentlich nicht. Nein, aber was man durchaus könnte, ist, man könnte einfach diese Haltungssysteme für alle upgraden. In dem Sinne, dass es halt dieses andere Fleisch aus Österreich gar nicht gibt. Weil dieses Branding aus Österreich zieht den Markt schon so sehr, dass das für Konsumenten extrem wichtig ist. Und um auf die Frage zu kommen, was kann man tun? Ich meine, wir sind jetzt in dem Moment, wo politisch entschieden wird, wie die nächsten zehn Jahre der gemeinsamen Agrarpolitik, der EU und damit auch Österreich aussehen. Und da ist extrem viel Handlungsspielraum drinnen. Und wenn Sie jetzt sagen, da brauchen wir alle, wir brauchen vor allem auch bessere Einkommen, vor allem für die Kleinbetriebe, weil die Ungleichheit der Einkommen ist innerhalb der Landwirtschaft schon auch riesig, das muss man einfach mal zugehen. Und wir sagen deswegen, es braucht in diesen Agrarförderungen eine doppelte Förderung der ersten 20 Hektar in den Direktzahlungen, damit eben dieses enorme Ungleichgewicht, das es auch innerhalb der Landwirtschaft gibt, abgefangen wird. Und dafür gibt es auch die Möglichkeit, das anderen mehr, wo man sagt, okayung ist, weil man eben die Schweine sehr gut zäunen muss aufgrund der afrikanischen Schweinepest. Oder auch für viele andere sehr viel tiergerechtere Haltung noch. Oder auch für viele andere Sektoren, weil wir haben jetzt sehr viel über die Schweinebranche geredet, aber eigentlich muss die Transformation auch dahin gehen, dass wir insgesamt mehr Pflanzlichprodukte essen und das Schwein oder das Rindfleisch sozusagen ein, wenn man es essen mag, ein ab und zu ist und nicht ein immer sozusagen noch mehr und ich kann so viel davon essen, wie es mir beliebt, weil es halt einfach nicht für menschen auf diesem planeten sich ausgeht wie noch nie gehört haben dass ich so ist mehr schweinefleisch oder erst mehr fleisch das soll jeder für sich selber entscheiden ich selber bin überzeugt dass zu viel fleisch gegessen wird aber ich gehe nicht hinaus und so und nehmen dem schnitzel weg oder et cetera das ist ja wohl noch das werden niemand das werden ins wert nehmen schaffen was ist die realität würden sie denn davon das weiß eben der lh und deswegen sind die so anführungszeichen geil drauf dass Das werden die niemanden schaffen. Das ist die Realität. Und das weiß eben der LEH und deswegen sind die so, Anführungszeichen, geil drauf, dass sie ausreichendes Fleischangebot gut und günstig immer zur Verfügung haben, weil dieser Wettbewerb so brutal ist. Was würden Sie denn... Sie kaufen es international. Wenn es die österreichischen Bauern nicht produzieren, wo glauben Sie, wo das herkommt dann? Dann kommen es aus Spanien, Holland, Dänemark, Deutschland, Polen. Jetzt hat die AMA dennoch auch eine gewisse eigene Macht. Was würden Sie jetzt davon halten, wenn die AMA morgen rausgeht mit einer Kampagne und sagt, wir treten dafür ein, statt siebenmal nicht ethischen Fleischgenuss, billigen Fleischgenuss, jetzt wieder einmal Fleischgenuss, dafür in guter Qualität und zu angemessenem Preis. Was würden Sie davon halten, wenn die Ammert morgen damit rausgeht und versucht aufzuklären und eine Trennwende einzuleiten? Das ist ja eben genau diese Nonsensstrategie oder Meinung, dass das geht. Es sagen ja immer wieder, ja, esst weniger Fleisch, zahlt dafür mehr. Wie soll man denn das am Markt regeln jetzt? Wir haben den freien Warenverkehr in der EU. Wenn wir weniger erzeugen, wird mehr importiert. Das realität ich kann es nicht weg ich weiß wenn wenn nur die hälfte fleisch gegessen wird sind die leute mindestens so gesund ist wie sie jetzt da bin ich überzeugt davon ich bin überzeugt dass vegane ernährung verbrechen ist. Da bin ich auch überzeugt davon. Aber ich bin nicht davon überzeugt, dass man sich mit Fleisch zu Tode fressen muss. Sicher nicht. Also diese Formel, die so schnell gesagt wird, ja, esst weniger und zahlt dafür mehr, wie soll man denn diesen Markt realisieren? Die Leute, die das für sich umsetzen wollen, die fahren zu einem direkt vermarktenden Landwirt oder zu einem Metzger ihres Vertrauens, wo sie wissen, dass da noch zwei, drei Landwirte dranhängen, die hier die Tiere liefern, die tun das. Aber wie viele Leute unserer österreichischen Bevölkerung können das? Das sind ein paar Prozent. Die meisten leben in der Stadt. Wenn 20% der Bevölkerung diese Chance hat, bei einem direkt vermarkteten Landwirt die Produkte direkt zu kaufen, ich finde das toll, ich kann nur jedem gratulieren. Ich weiß auch, wie mühsam diese Arbeit ist, wie schweißtreibend 365 Tage im Jahr die Arbeit ist. Aber Sie haben Recht, das machen viele gerne. Ich habe ein Angebot zum Schluss. Ich lebe ja selbst da in der Stadt. Ich habe selbst drei Jahre in der Landwirtschaft gearbeitet, habe viele Sommer auf den Alm verbracht, lebe jetzt aber in Wien und es gibt auch in den Städten viel Angebot. Einerseits gibt es die große Szene der Foodcops, der Einkaufsgemeinschaften, es gibt Bauernmärkte in den Städten, es gibt ganz viel Möglichkeit, direkt einen Kontakt herzustellen und jetzt gibt es sozusagen auch eine neue Bewegung, die sagt, okay, wir müssen auch den Supermarkt, sozusagen das, was so praktisch ist am Supermarkt, dass ich wohin gehe und da alle Dinge bekomme, das müssen wir auch demokratisieren. Und hier gibt es ein Projekt, das heißt MILA, den Mitmach-Supermarkt, wo eben Menschen mitarbeiten können, um dann aber zu sehr viel günstigeren Preisen hochwertige Produkte einkaufen. Nur der Punkt ist, ich muss mich damit auseinandersetzen. Und das ist genau, diese Verbindung zu dem Lebensmittel wiederherzustellen, das ist das, wo wir auch sie brauchen. Ich schiebe von der Seite immer an. Ich bin kein Konsument, ich bin der Manager, der für den Verkauf zuständig ist und ich wünsche mir, dass es da dann eine Sogwirkung auch auf der anderen Seite in der Stadt gibt. Aber welche Ketten sind da affin sozusagen, dass sie das überhaupt erlauben? Den müssen wir vielleicht dann neu erfinden. Und schön wäre auch, wenn man sich ein Beispiel an der Stadt Kopenhagen nimmt, die es geschafft hat, 90% Bio-Lebensmittel in der öffentlichen Versorgung anzubieten, ohne dafür mehr zu zahlen, weil sie weniger Fleisch auf dem Teller haben. Und das ist unglaublich gelungen, weil dadurch auch im Umland ganz viele Betriebe aufgesperrt haben. Und das sind die Visionen, die wir uns zum Vorbild nehmen müssen. Aber im Schweinebereich ist Dänemark nicht mehr Vorbild. Da sind wir in Österreich hundertmal besser. In der öffentlichen Versorgung eben schon. Nur weil wir von Kopenhagen sprechen. In Dänemark habe ich bisher wenig Biobetriebe gesehen. In Schweden gibt es es. Schweden ist vorbildhaft. Finnland auch da in der Beziehung. Aber da sind wir wir wieder einer meinung wir fordern dass die öffentliche hand bei ihren versorgungsstätten bio und tierwohlprodukte forciert und einkauft weil nur öffentlich zu fordern die verbraucher sollen das tun und die landwirte sollen sie erzeigen und dort wo sie selber entscheiden können das jetzt gut und gut und günstig sein, das ist nicht unsere Linie. Und dann brauchen wir natürlich auch noch die Gastronomen dazu. Okay, dann schließen wir fast mit einer Übereinstimmung. Ganz herzlich möchte ich mich bei meinen heutigen Gästen für die spannenden und informativen Einschätzungen und auch für die Diskussion bedanken. Ebenfalls vielen Dank liebe Zuseherinnen und Zuseher für ihr Interesse. Schließen möchte ich die heutige Sendung wie immer mit einem Zitat von Greta Thunberg. You are never too small to make a difference.