Ich bin seit Oktober in Linz, hier am Institut für Chemische Technologie organischer Stoffe. Und jetzt werden Sie sich vielleicht fragen, was will uns eine Chemikerin erzählen? De facto bin ich keine Chemikerin. Ich habe eigentlich Astronomie studiert, habe auch meinen Doktor in Astronomie gemacht und bin allerdings während meines Doktorats von der Astronomie irgendwie, fragen Sie mich nicht wieso, wie das passiert ist, in die Mikrobiologie hineingerutscht. Das heißt, ich habe quasi das Teleskop gegen das Mikroskop getauscht und ja, im Prinzip kann man mich quasi als Astrobiologin bezeichnen. Das heißt, wir Astrobiologen, wir sind jene Wissenschaftler, die im Prinzip keinen Gegenstand zur Forschung haben. Ist recht traurig die Geschichte, aber wir suchen nach den Gegenständen der Forschung. Wir suchen nach dem Leben außerhalb der Erde. Und ja, heute möchte ich Sie auf eine Reise mitnehmen durch unser Sonnensystem und Ihnen zeigen, welche Orte vielleicht mögliches Leben beherbergen könnten oder vielleicht einmal beherbergt haben. Und wir starten gleich einmal hinein, würde ich sagen. Die erste Frage ist natürlich, gibt es Lebenszeichen im Sonnensystem? Und ich darf Ihnen das schon einmal vorwegnehmen, die gibt es. Definitiv. Wenn wir auf den Merkur schauen, dann haben wir dort eine zerschellte Sonde und zwar haben wir dort die Messenger-Sonde, die im April 2015 auf den Merkur gestürzt ist und quasi ein Lebenszeichen, wenn es auch von unserer eigenen Erde kommt, aber im Prinzip haben wir ein Lebenszeichen dort hinterlassen. kommt, aber im Prinzip haben wir ein Lebenszeichen dort hinterlassen. Wenn wir einen Planeten weiterschauen, zu Venus, dann haben wir mit Venera 7 und Vega weitere Lebenszeichen diesmal auf der Venus hinterlassen in den 70er Jahren. Auf der Erde habe ich mir sagen lassen, dass es angeblich intelligentes Leben gibt. Da besteht noch Diskussionsbedarf, aber angeblich haben wir dort Leben. Auch gleich daneben auf dem Mond haben wir Zeichen für Leben. Dort haben wir einige Dinge gelassen, unter anderem dutzende Sackerl für mein Gackerl von den Astronauten. Also auch dort haben wir Lebenszeichen. Wir haben einen Planeten weiter am Mars natürlich Lebenszeichen. Wir haben einen Planeten weiter am Mars natürlich Lebenszeichen, allein die erst vor kurzem gelandete Perseverance-Sonde oder Rover eigentlich von der NASA, die jetzt dort ihre Kreise dreht. Wir haben sogar auf einem Kometen was hinterlassen mit viele, der auf dem Kometen Churyumov-Gerasimenko oder wie wir ihn Gott sei Dank kürzer nennen dürfen, auf Chury gelandet ist. Und sogar weiter draußen, am Titan, auf dem größten Saturnmond, haben wir mit Huygens eine Sonde hinterlassen. Das heißt, wenn jemand durchs Sonnensystem reisen würde, könnte er sich fast, also zumindest von den terrestrischen Planeten jeden aussuchen und auch einige Monde oder sogar einen Kometen aussuchen und würde Lebenszeichen finden, indirekte Lebenszeichen. Beziehungsweise, wenn der Plan der NASA und der Chinesen aufgeht, auch vielleicht bald richtige Lebenszeichen, wenn wir den Mond und den Mars kolonieren. Schauen wir mal, ob wir das schaffen. Ja, das war jetzt natürlich mal so ein bisschen ein Überblick. Und Sie haben schon gesehen, wir haben im Prinzip schon unsere, wie gesagt, unseren Fußabdruck hinterlassen. Und das bringt mich schon noch zu einem ganz wichtigen Punkt, mit dem ich das Ganze hier starten möchte. Und zwar zum Punkt der Planetary Protection. Planetary Protection sind im Prinzip die Maßnahmen, um eine interplanetare Kontamination mit Lebensformen zu verhindern. Das bedeutet beides, passiv und aktiv, beziehungsweise vorwärts und rückwärts. Das bedeutet, wir sollen keinen anderen Planeten, keinen anderen Mond kontaminieren. Aber auch wenn wir uns Proben von anderen Monden, anderen Planeten auf die Erde holen, so müssen wir auch achten, dass wir nicht irgendwie kontaminiert werden von außerirdischen möglichen Leben. Auch wenn dafür wahrscheinlich die Wahrscheinlichkeit eher gering ist. Um das Ganze irgendwie in gewisse Bahnen zu lenken, hat die COSPA, das Komitee für Space Research, fünf Missionskategorien aufgestellt. Und diese Missionskategorien sollen quasi klassifizieren, in welche Richtung oder wie gefährlich in Bezug auf Kontamination eine Mission ist, die man plant. Die Kategorie 1 Missionen sind jene Missionen, wo man keinen Schutz braucht. Das heißt, Missionen zum Beispiel zur Sonne oder zur EU, wo man im Prinzip heutzutage könnte man sagen, ja, da könnte man drauf husten auf die Sonde trotz Corona und es würde eigentlich ziemlich wurscht sein, ob wir da jetzt Viren, Bakterien oder was immer zur Sonne bringen, da werden wir nichts kontaminieren. Das heißt, Kategorie 1 Missionen sind ohne Bedenken jederzeit durchführbar, wenn man das Geld dafür hat natürlich. jederzeit durchführbar, wenn man das Geld dafür hat. Kategorie 2 Missionen, da geht es zu Planeten oder Himmelskörpern wie der Venus oder eben Kometen oder Gasriesen, wo es eigentlich de facto nicht wirklich die Möglichkeit gibt, etwas zu kontaminieren, weil wir nicht davon ausgehen, dass das Leben, das auf der Erde gedeiht, auch dort lebensfähig wäre. Allerdings muss man hier schon eine genaue Dokumentation führen. Das heißt, man muss genau wissen, was man da mit auf die Reise geschickt hat, um einfach sicherzugehen, dass da alles irgendwie zumindest protokolliert ist. Bei Kategorie 3 Missionen, da geht es schon so darum, dass wir Clean Rooms einsetzen müssen. Das heißt, hier muss man aufpassen, dass man wirklich schaut, dass die Mission, dass die Sonde, der Rover, was auch immer, in dem Fall bei Kategorie 3 geht es um Flyby und Orbiter Missionen, dass diese Geräte schon eine sehr geringe Keimbelastung aufweisen. Hier geht es nämlich schon darum, dass wir Sonden zu Mars, zu Europa oder zu Enceladus schicken, also das heißt zu astrobiologisch sehr interessanten Objekten, wobei wir hier nur von Flyby und Orbitern reden, das heißt keine Länder, also wirklich nur vorbeifliegen oder umkreisen. Aber man muss natürlich immer bedenken, da kann es nicht nur einmal passieren, dass sich die hellsten Köpfe bei allem möglichen Weltraum einsetzen, dass man sich da verrechnet hat. darum einsetzen, dass man sich da verrechnet hat. Das heißt, es kann immer passieren, dass so eine Sonde auch einmal auf einen Mond oder auf einen Planeten abstürzt und da sollte man eben schauen, dass man eben diese Sonde recht sauber gemacht hat. Was bedeutet recht sauber? Weniger als 500.000 Sporen sollen drauf sein. Klingt jetzt viel, ist aber sehr wenig. Das heißt, weniger Sporen pro Quadratzentimeter. Das ist schon ziemlich schwer hinzubekommen. Also deswegen eben Einsatz von Cleanrooms. Bei Kategorie 4 Missionen, da geht es dann wirklich um die Wurst. Also da muss man aufpassen, die müssen extrem sauber sein. Also wirklich sauberer als jeder OP-Raum, das Beste, was geht. Weil hier geht es darum, hier möchte man wirklich auf dem Mars, auf Europa, auf Enceladus landen. Und hier hat man so eine Faustregel, dass man, wenn man zum Beispiel auf Eismoden landen möchte, dass man nur mit einer Wahrscheinlich und dass da nichts passieren kann. Kategorie 5 Missionen sind dann solche, wo man Proben wieder auf die Erde zurückholen möchte. Und da geht es dann darum, die Erde und auch den Mond, also das Erde-Mond-System zu schützen. Das heißt, wenn man etwas auf die Erde zurückholt, muss man das genau planen. Was macht man mit den Proben? Wie geht man mit den Proben um, sobald sie auf der Erde sind? wenn das eine Partnerschaft ist und man muss die Proben aufteilen, wie macht man das? Also das muss genau geplant sein und dann muss es eine genaue Liste geben, wie das ablaufen wird. Und das sind die sogenannten Kategorie 5 Missionen. Gut, jetzt haben wir davon geredet, dass wir Lebenszeichen suchen. Wir haben davon geredet, dass wir schauen müssen, dass wir uns nicht irgendwie einen Mars schnupfen oder was auch immer einfangen. Und ja, da geht es eigentlich immer um den Begriff Leben. Aber die Frage bleibt, was ist eigentlich Leben? Und ich kann Ihnen schon mal sagen, es gibt keine allgemeingültige Definition. Es gibt Definitionen, die lauten zum Beispiel, Life is death, das heißt Leben heißt Sterben. Wenn etwas lebt, dann muss es auch sterben und das wäre im Prinzip eine Art, das zu definieren. In der Steiermark hat man das ein bisschen abgewandelt und hat gesagt Life is Life. Auch eine Variante, Leben zu definieren, aber nicht sehr hilfreich. Die NASA hat auch schon versucht, eine Definition zu finden. Die hat Joyce 1994 aufgestellt. Und zwar ein sich selbst erhaltenes chemisches System, das eine Darwinische Evolution erfahren kann. Da steckt einerseits drinnen, dass Leben einen Stoffwechsel haben muss und dass es ein chemisches System ist, das heißt keine elektronischen Konstrukte wie zum Beispiel Roboter. Das ist jetzt natürlich eine sehr gut klingende Definition, die auch Sinn macht. Auch wenn man kann im Prinzip immer wieder was zwischen den Zeilen lesen und rein interpretieren. Aber das ist keine Definition, die uns hilft, mit der wir quasi einen Roboter oder eben einen Rover die Information geben können, damit er uns mit dieser Definition Leben sucht. Das bringt uns eigentlich nicht wirklich viel. Oder besser gesagt, welche Charakteristika müsste ein Planet, ein Mond oder was auch immer für einen Himmelskörper haben, damit wir glauben, dass es dort Leben geben könnte? Und da gibt es im Prinzip drei Punkte. Leben, wie wir es kennen, live as we know it, braucht unserer Meinung nach flüssiges Wasser. Flüssiges Wasser haben wir gefunden auf der Erde und haben wir gefunden auf manchen Eismunden unteririsch. Flüssiges Wasser macht Sinn, ist ein wichtiger Lösungsmittel und braucht Leben, wie wir es kennen. Neben flüssigem Wasser gehen wir davon aus, dass wir diese sechs Elemente brauchen. Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor und Schwefel. Und ja, die chemischen Elemente, also die Kürzel dafür sind CHNOPS und auf Englisch spricht man das Schnops aus. Das heißt, wir wissen, wir brauchen flüssiges Wasser und Schnaps, damit wir Leben finden können. Macht Sinn, meiner Meinung nach. Auch in Corona-Zeiten hilft flüssiges Wasser und Schnaps. Und der dritte Punkt ist Energie. Wir brauchen eine Energiequelle. Sei es die Sonne zum Beispiel, Fotosynthese, Stichwort Fotosynthese, sei es Energie aus irgendeinem, zum Beispiel aus Blitzen, sei es Energie aus einer thermalen Quelle. Also irgendwo muss quasi Energie herkommen, die wir für das Leben nützen können. Diese drei Punkte brauchen wir. Flüssiges Wasser, Schnaps und Energie. brauchen wir. Flüssiges Wasser, Schnaps und Energie. Wenn wir jetzt nach Leben suchen, dann ist das immer so eine Sache. Wonach suchen wir denn genau? Hier sehen Sie, es ist ein bisschen schwer zu lesen, ich weiß, Sie müssen jetzt diese Tabelle nicht auswendig lernen, keine Sorge, ich prüfe sie nachher nicht ab. Was man hier sehen kann, ist im Prinzip zusammengefasst, welche Charakteristika Leben auf der Erde hat und wie spezifisch die für Leben sind und wie man sie messen kann. Bedeutet zum Beispiel, hier in der obersten Zeile haben wir Darwinische Evolution. Das ist ganz typisch für Leben auf der Erde, wie wir es kennen. Allerdings können wir das nicht mit irgendwelchen Rovern messen. Das könnte man nicht mal auf der Erde messen, weil die Evolution einfach viel zu lange abläuft oder viel zu träge ist, könnte man sagen, dass man das innerhalb weniger Monate oder so bestimmen könnte. Was wir aber bestimmen können, ist das, was weiter unten in der Tabelle steht. Das sind solche Monomere, bestimmte Biomoleküle, wie zum Beispiel Aminosäuren, Lipide oder Nukleotide, also im Prinzip Bausteine, die den Zellkern ausmachen oder die die Zelle prinzipiell ausmachen. Und da nicht nur, dass man die einzeln findet, weil das Problem ist, dass die einzeln auch natürlich gebildet werden können durch abiotische Prozesse, sondern dass man da gewisse Strukturen erkennt. Das heißt, dass die in gewissen Mustern vorkommen. Und danach suchen wir, danach sucht zum Beispiel auch Perseverance. Das Problem ist allerdings, wir nehmen jetzt einmal an, wir haben die Bausteine, wie unser Leben gebastelt wird. Und damit wird, nehmen wir mal an, wird Leben generell gebastelt. Aber mit Bausteinen kann man, man kann auch andere Bausteine nehmen, um Leben zu basteln. Das ist ein bisschen so wie mit diesen zwei Häusern. Beides würden Sie als Häuser definieren. Links allerdings haben wir das mit Lego-Bausteinen gebastelt. Rechts haben wir das mit Holzsteinchen gebastelt. Beides sind Häuser. De facto, beides ist Leben. Aber wir haben unterschiedliche Bausteine benutzt. Und das ist ein bisschen so das Problem in der Astrobiologie im Moment. Wir müssen uns darauf einigen, nach welchen Bausteinen wir suchen. Aber es könnte sein, dass die Bausteine, mit denen wir suchen, oder nach denen wir suchen, nicht universelle Bausteine sind. Und dass wir zum Beispiel dann eben Holzhäuser nicht erkennen können, weil wir uns auf Lego fokussieren. Das war mal so eine allgemeine Einführung, wie wir Astrobiologen ein bisschen arbeiten. Und jetzt habe ich Ihnen ja versprochen, ich möchte Sie gar nicht lange davon abhalten, durch unsere Reise durch Sonnensystem. Wir fangen natürlich chronologisch an, das heißt ganz innen, beim Merkur. Ja, Merkur oder wie er ja ab, ich glaube, Mai genannt wird, Billa Plus, ist vielleicht jetzt nicht unbedingt der Platz, wo man die beste Astrobiologie vermutet. Also wenn man beim Pila Plus oder beim Merkur einkaufen geht als Astrobiologe, dann steht man vor leeren Regalen. Da gibt es nichts zu holen als Astrobiologe. Dennoch ist der Merkur nicht ganz uninteressant, vor allem für Planetologen. Also wenn Sie ein Planetologenherz haben, dann wird natürlich der Merkur für Sie ganz spannend sein. Wir sehen hier im Prinzip einen Blick ins Innere, Vergleich Erde-Merkur. Hier unten in der quasi Wahn-Größenordnungsvergleich Erde-Merkur und hier ist der Merkur. Hier unten in der quasi Warengrößenordnungsvergleich Erde Merkur und hier ist der Merkur, rechts ist der Merkur aufgeblasen worden. Und was man hier recht spektakulär sieht, ist, dass dem Merkur der Mantel fehlt oder beziehungsweise, dass da nur ganz wenig vom Mantel mehr übrig ist beim Merkur. mehr übrig ist bei Merkur. Und ja, woher das kommt, da gibt es verschiedenste Theorien von extremen Sonnenwinden, die es weggeblasen haben, über einen Impact oder was auch immer. Ja, viel zu entdecken gibt es da noch. Und so viel zu entdecken, dass die ESA auch gedacht hat, okay, das ist uns zwei Milliarden wert, da schickt man einfach einmal eine Mission hin. Die ist im Oktober 2018 gestartet, soll dort im Dezember 2025 ankommen und mindestens zwei Jahre versuchen, den Merkur zu analysieren. Als Astrobiologin tun mir die zwei Milliarden ein bisschen weh, die wir da in Beppe Colombo gesteckt haben. ein bisschen weh, den wir da in Beppe Colombo gesteckt haben. Ich hätte mir da bessere Ziele woanders ausdenken können, aber ja, wir müssen den Planetologen auch mal was zum Spielen geben, wie Astrobiologen. Schauen wir weiter. Eins weiter sind wir bei der Venus. Die Venus, ja, ist im Prinzip, wie Sie sicher alle wissen, ungefähr so groß wie die Erde. Sie wird deswegen auch gern Schwesternplanet genannt. Ich nenne sie ja gern unsere heiße Schwester, weil wir dort einen extremen Treibhauseffekt auf der Oberfläche haben. Und dieser extreme Treibhauseffekt hat dazu geführt, dass wir eine extreme Oberflächentemperatur haben von ca. 460 Grad Celsius. Wir haben durch diesen Treibhauseffekt, oder besser gesagt, das eine ging ins andere über. Die dicke Atmosphäre hat zum extremen Treibhauseffekt geführt und der wiederum zu einer dicken Atmosphäre. Und wir haben einen Oberflächendruck quasi am Boden von der Venus von 92 Bar. Das heißt extremer Druck, so wie bei uns in circa einem Kilometer Tiefe unter Wasser. Und diese Atmosphäre ist auch noch vorwiegend aus CO2, ganz wenig Stickstoff und auch Schwefeldioxid aufgebaut. Also auch nicht unbedingt gerade die Wohlfühloase. Interessanterweise dreht sich die Venus sehr langsam um die eigene Achse und ein Venustag dauert somit sogar länger als ein Venusjahr, was auch recht spannend ist. Ich glaube, 20 Tage dauert der Venustag länger als das Venusjahr. Jetzt spricht das nicht unbedingt für Leben, diese ganzen Charakteristika, die ich Ihnen gerade von der Venus erzählt habe, die hohen Temperaturen, der hohe Druck und das viele CO2 und auch der Schwefeldioxid. Aber trotzdem ist die Venus astrobiologisch gesehen recht interessant. Und ich möchte Ihnen da zwei Geschichten erzählen. Die erste ist eine Geschichte, die, ja, 2011 war ich noch eine junge Masterstudentin, damals, boah, schon zehn Jahre her, habe ich das erste Mal bei einer Organisation von einer Konferenz teilnehmen dürfen oder mithelfen dürfen. Und da habe ich den Herrn Leonid Xanformaliti kennengelernt. Das ist ein russischer emeritierter Professor gewesen, der an der Venera oder an den russischen Venera-Missionen mitgearbeitet hat. Und dieser Herr Xanformaliti hat sich Venera 13 Bilder genauer angeschaut. Venera 13 ist 1981 auf der Venus gelandet und hat dieses Manuskript rausgebracht. Und in diesem Manuskript hat er diese Bilder gezeigt, diese Bilder von der inneren Sonde. Und spezielles Augenmerk muss man hier auf dieses Bild hier legen. Wenn man das ein bisschen ranzoomt, sieht man hier irgendwie verschwommen eine Figur. Und der Herr Xanthomaledi hat das Ganze als Skorpion interpretiert. Das heißt, im Prinzip hat er da ein Manuskript geschrieben, in dem er erklärt hat, dass er vermutet, dass wir bei der Venera-Mission eine Skorpionwanderung beobachtet haben. Wie Sie sich das vielleicht vorstellen können, ist er ein bisschen alleingelassen worden mit seiner Meinung. Nicht viele glauben an die Skorpion-Theorie. Vermutlich ist es eher ein Teil von der Venera-Sonde selber, der da irgendwie durch den Wind abgedeckt worden ist oder aufgedeckt worden ist. Abseits von diesem Skorpion aber, haben Sie wahrscheinlich im September, Oktober mitbekommen, dass wir einen Nervengasalarm auf der Venus hatten. Da ist nämlich dieses Paper rausgekommen. In diesem Paper, in diesem Manuskript haben die Autoren geschrieben, dass sie das sogenannte Monophosphan, also pH3, in 50 bis 70 Kilometer Höhe entdeckt haben. pH 3 in 50 bis 70 Kilometer Höhe entdeckt haben. Und eigentlich sollte eine Verbindung mit Schwefelsäuren den festen Schwefelpartikeln in den Wolkendecken und mit den festen Schwefelpartikeln der Wolkendecke reagieren und somit rasch abgebaut werden. Und wenn wir dann so ein Monophosphin haben, bedeutet das, dass das eigentlich ständig nachproduziert werden muss. Durch was auch immer. Und dieses durch was auch immer wurde in diesem Artikel beschrieben als, es könnte sein durch Blitze, durch Vulkanausbrüche oder durch irgendwelche physikalischen Ursprünge, Wobei sie nicht wirklich verifizieren konnten, dass es wirklich physikalische Ursprünge sein könnten. Und deswegen haben sie es in einen kleinen Satz noch dazu geschrieben. Es könnte auch sein, dass Leben für dieses Monophosphan quasi verantwortlich ist. Dieser kleine Satz oder dieser kleine Absatz, wo drinsteht, ja, es könnte auch Leben dafür verantwortlich sein, hat natürlich in den Medien für Aufsehen erregt. Also auf einmal hat es geheißen, uh, die Venus, wieso haben wir die bis jetzt nicht angeschaut? Es könnte dort Leben geben. Und ja, es gab eine helle Aufruhr in der wissenschaftlichen Welt. Und alle haben auf einmal, ja, mich inklusive, gegoogelt, was überhaupt Monophosphan ist. Noch nie davon gehört davor. Wie gesagt, das ist ein Nervengift. Und ja, alle haben versucht herauszufinden, ob das wirklich so sein könnte. Weil Monophosphan ist zwar ein Nervengift, aber es wird auch durch Bakterien hergestellt oder kann, auch das ist noch immer ein bisschen umstritten, durch Bakterien hergestellt werden. Und ja, es ging dann hin und her. Also es haben, wenig später gab es eine Aussendung, die dagegen argumentiert hat. Daraufhin haben wieder die Autoren von diesem Paper erklärt, nein, ja, die haben zwar recht, die Kollegen, aber wir haben das und das gefunden. Und das ging eigentlich hin und her. Also es war ein bisschen so ein Ping-Pong-Ereignis, das sich über Monate hingezogen hat. Und mittlerweile, wenn man heute auf diese Nature-Seite geht, dann sieht man diesen Hinweis dabei. Und zwar sagt dieser Hinweis, dass wir wahrscheinlich ein Problem beim Prozessieren der ALMA-Daten aufgelaufen sind. Das heißt, dass die ALMA-Daten von der ALMA-Daten aufgelaufen sind. Das heißt, dass die ALMA-Daten, von der ALMA-Sternwarte im Prinzip, vermutlich falsch umgerechnet worden sind. Und mittlerweile geht man davon aus, dass dieses Monophosphon gar nicht in den Daten drin ist, dass das eben falsch gerechnet worden ist und dass das sich einfach um ganz normales Schwefeldioxid handelt. Also dass wir das Monophosphan gibt es vermutlich nicht. Das heißt, wir haben weiter die Annahme, dass die Venus im Prinzip nicht interessant ist für Leben, wie wir es kennen. Trotzdem hat die Venus so in den Medien geschafft und trotzdem wird das wahrscheinlich helfen, wieder mal eine Mission zur Venus zu schicken, weil auch schlechte Publicity ist Publicity. Und sobald es die Venus in den Medien geschafft hat, macht es das leichter für mögliche künftige Missionen irgendwo Geld herzubekommen. Die Erde lassen wir aus. Wir schauen gleich einmal zum Mars. Was können wir zum Mars alles sagen? Naja, er ist klein. Er hat nur 50 Prozent des Erddurchmessers und nur ein Zehntel der Erdmasse. 15 Prozent des Erdvolumens. Die mittlere Oberflächentemperatur ist ungefähr bei minus 23 Grad Celsius, wobei bei Sonnenschein haben wir auch gescheite Plus-Temperaturen. Ein Marsjahr dauert ungefähr 687 Erdtage und ja, das sagt jetzt noch nicht viel aus darüber, ob der Mars jetzt interessant ist oder nicht astrobiologisch gesehen. Dafür müsste man auch ein bisschen ins Innere vom Mars schauen. Das heißt, wenn wir uns jetzt den Mars von innen anschauen, dann haben wir dort eine Gesteinskruste, wir haben einen Gesteinsmantel und wir haben einen Eisensulfidkern, der ungefähr 30 bis 50 Prozent des Marsinneren ausmacht. Das ist vielleicht eine eher unkonventionelle Darstellung von Mars. Vielleicht kennen Sie eher den Mars so dargestellt. Und ja, das Problem bei Mars ist, dadurch, dass er so klein ist, ist im Prinzip die Konvektion in seinem Kern zum Erliegen gekommen, weil er nämlich so schnell abgekühlt ist, weil die ganzen Radionuklide quasi ausgebrannt sind, könnte man sagen. Und dadurch, dass im Prinzip die Konvektion weggefallen ist, hat er auch sein Magnetfeld verloren. Und das hat wiederum zur Folge, dass er auch seine Atmosphäre nicht mehr halten konnte und deswegen heutzutage so ein ausgetrockneter Wüstenplanet ist, könnte man sagen, also Eiswüste oder wie auch immer. geschildert hat, der ist nicht sofort abgelaufen, sondern innerhalb der ersten Periode. Und beim Mars spricht man von drei wichtigen Perioden, die drei Marszeitalter. Wir haben die noachische Periode, die von der Entstehung des Mars ungefähr eine Milliarde lang gehalten hat, in der auch die Dichotomie stattgefunden hat, das heißt die Zweiteilung des Mars. Wir haben im Norden eher die tieferen Gegenden und im Süden, in der südlichen Hemisphäre, die Hochplateaus. Wir hatten extrem viele Einschläge, so wie auch auf der Erde. Und es gibt die Vermutung, beziehungsweise mittlerweile ist das schon recht fix, dass wir Ozeane und Seen auf dem Mars hatten. Vor allem in der nördlichen Region, zum Beispiel dort, wo Perseverance gelandet ist. Der ist ja gelandet in einem womöglich oder vermutlich früheren ausgetrockneten See. Und wie gesagt, am Ende dieser noachischen oder im Zuge dieser noachischen Periode ist er dann langsam ausgeschlütert am Mars und hat das Magnetschild verloren. Und in der hesperianischen, der darauffolgenden Periode, hat er dann seine Atmosphäre langsam abgeben müssen, beziehungsweise ist immer dünner geworden. Die hesperianische Periode ist von 3,5 bis 3 Milliarden Jahren und ist geprägt durch sehr starke vulkanische Aktivität. Und ja, hier in der Periode begin Und seit etwa drei Milliarden Jahren hat sich am Mars nicht mehr viel getan. Natürlich sind immer wieder Asteroiden oder Meteoriten eingestürzt auf den Mars. Und es haben sich mehr Krater gebildet. Aber prinzipiell schaut der Mars seit drei Milliarden Jahren gleich aus. Und das macht es auch sehr spannend, weil manche Gebiete auf dem Mars, dadurch, dass es eben keine Erosion zum Beispiel gab seit der hesperianischen Periode, sind immer noch so, wie sie vor entweder wie sie in der hesperianischen Periode waren oder norrischen. Das sieht man hier recht gut abgebildet. Das sind verschiedene Farben, die die verschiedenen Perioden darstellen. Und wir Astrobiologen versuchen natürlich, unsere Rover dort hin zu landen oder landen zu lassen, in den Gebieten, die die norrachische Periode noch widerspiegeln, weil dort am ehesten Leben, ja, wie wir das dort am ehesten oder zu der Zeit am ehesten Leben vorkommen hätte können. Ja, ich sage immer, auf den Mars fliegen ist so ein bisschen schauen wie auf einem Friedhof. Da kann man natürlich auch Zeichen für Leben finden, aber ich gehe lieber in einen Zoo als auf einen Friedhof, um nach Leben zu suchen. Deswegen beim Mars geht es darum, ausgestorbenes Leben zu finden und eher weniger um jetziges Leben. Ja, der Mars hat sich auch ein bisschen die Rotation oder eigentlich extrem die Rotationsachse geändert. Also teilweise war die über 40 Grad im Vergleich zu 22 bis 26 Grad heute, was natürlich auch zu starken Klimaänderungen geführt hat und starken Vereisungen, zum Beispiel in der Äquatorregion. starken Vereisungen, zum Beispiel in der Äquatorregion. Was Sie hier sehen, ist das sogenannte Familienporträt der bisher 47 Missionen, die auf dem Mars gelandet sind. Im Moment sind die drei gerade im Gespräch. Das ist die Mission von den Emiraten, die chinesische und natürlich die NASA-Mission. Noch nicht auf dem Weg, aber hoffentlich bald, ist der ExoMars-Rover. Das ist die europäische Version. Mittlerweile heißt er Rosalind Franklin, eine der Biochemikerinnen, die quasi mitgeholfen hat, die DNA zu identifizieren oder das Rätsel zu lösen, soll hoffentlich nächstes Jahr starten und ebenso auch astrobiologische Messungen durchführen. Im Moment schon unterwegs und das sehr erfolgreich ist Perseverance und Ingenity. Ingenity ist dieser kleine Hubschrauber, der da abgebildet wird oder diese Drohne. Perseverance, ja, haben Sie sicher mitverfolgt. Ich habe trotzdem ein Video mitgebracht, weil ich kann mir eigentlich nicht, ich kann mir dieses Landevideo vom Perseverance eigentlich nicht oft genug anschauen, weil ich es immer wieder spektakulär finde. Deswegen habe ich Ihnen das Video mitgebracht und werde es Ihnen jetzt auch zeigen. E aí Ja, das war Perseverance als Computeranimation und jetzt schauen wir uns das Ganze noch an, wie es in Wirklichkeit dann abgelaufen ist. Das sind echte Aufnahmen. Current velocity is about 75 meters per second at an altitude of about a kilometer off the surface of Mars. T-R-N-50 Bravo. We have completed our terrain-related navigation. Current speed is about 30 meters per second, altitude about 300 meters off the surface of Mars. We have started our constant velocity accordion, which means we are conducting the sky crane, about to conduct the sky crane maneuver. Sky crane maneuver has started. About 20 meters off the surface. We're getting signals from MRO. Ja, also ist gut angekommen, ist mittlerweile auch schon unterwegs auf der Oberfläche und macht auch schon die ersten Messungen. Also das hat super funktioniert. Ja, eine Woche ungefähr vor Perseverance ist Hope angekommen. Ich erspare Ihnen jetzt den arabischen Namen. Mein Arabisch ist ein bisschen eingerostet. den arabischen Namen, mein Arabisch ist ein bisschen eingerostet. Hope ist ein 200 Millionen US-Dollar schweres Mission, ist im Prinzip ein Wettersatellit und hätte einfach mal, also die Emiraten wollten einfach mal zeigen, sie können auch bis zum Mars fliegen. Und was ich besonders witzig finde, ist, Hope ist genau einen Tag vor dem chinesischen Pendant angekommen, womit Hope, womit quasi die Emiraten die fünfte Nation sind, die es zum Mars geschafft haben und China hat nur den sechsten Platz gemacht in dem Fall. Die chinesische Mission, Yinghu 2, zumindest hat sie so geheißen, wie sie losgeflogen ist, weil es so viel heißt wie Leuchtkäfer. Leuchtkäfer 1, Yinghu 1, ist leider kaputt gegangen, ist in der Erdmodusphäre verglüht, also war ein richtiger Leuchtkäfer. Und sie haben das anscheinend irgendwie ein bisschen als schlechtes Omen genommen und deswegen haben sie ihn einmal umgenannt. Also mittlerweile heißt der Tianwen 1. Sie haben das anscheinend ein bisschen als schlechtes Omen genommen und deswegen haben sie ihn einmal umgenannt. Also mittlerweile heißt der Tianwen eins. Tianwen heißt sowas wie Fragen an den Himmel. Und die nächsten Missionen werden dann Tianwen zwei, drei und vier und so weiter heißen. Tianwen ist wie gesagt circa eine Woche vor Perseverance angekommen und soll jetzt einmal den Mars insgesamt drei Monate umkreisen. Und dann im Mai wird dann auch ein Rover abgesetzt. Und dieser Rover soll circa 90 Tage unterwegs sein im südlichen Teil der Utopia Planitia. Und hier haben wir ein Foto vom, das erste Foto, was die chinesische Regierung veröffentlicht hat, von Mars. Ja, wo landen diese ganzen Rover? Also der Rosalind Franklin, der hoffentlich nächstes Jahr landet, oder in zwei Jahren, Entschuldigung, ist hier. Der wird hier landen, in dem Gebiet. Der chinesische wird hier landen, im Prinzip sehr nahe an Perseverance. Perseverance ist hier. Perseverance ist im Jesero-Krater gelandet. Jesero heißt nichts anderes als See. Das ist auch ein See in Bosnien-Herzegowina, wurde es benannt. Und war vermutlich vor vier Milliarden Jahren überflutet. Wen haben wir da noch? Wir haben noch Curiosity natürlich hier. Curiosity ist auch noch im Einsatz. Curiosity ist mittlerweile über 25 Kilometer gefahren, soweit ich weiß, und befindet sich hier im sogenannten Gale Crater. und befindet sich hier im sogenannten Gale Crater. Gut, ja, wenn von Mars die Rede ist, ist auch immer von den Marsmännchen die Rede. Vor allem Ende des 19. Jahrhunderts wurde viel spekuliert über die Möglichkeit von Leben auf dem Mars, was auch von der Science-Fiction-Literatur aufgegriffen worden ist. Also als Beispiel nenne ich da gerne immer den Krieg der Welten- von H.G. Wells. Ich weiß nicht, ob Sie das wissen, aber der wurde ja im Radio übertragen und anscheinend hat der Sprecher das so realistisch vorgetragen, dass viele der Radiozuhörer dachten es, wer war und haben sich quasi irgendwo in Bunkern versteckt vor dem Außerirdischen. Ja, das hat natürlich dazu geführt, dass die Marsmännchen recht populär geworden sind, aber gefunden haben wir sie bis jetzt immer noch nicht. Wir haben ja gesagt, wir suchen nach flüssigem Wasser. Damit haben wir am Mars ein bisschen Probleme. flüssigem Wasser, damit haben wir am Mars ein bisschen Probleme. Es könnte sein, dass es unterirdisches flüssiges Wasser gibt, unterhalb der Kryosphäre, das heißt des kalten Teils, quasi des oberen Teils der Oberfläche vom Mars. Man hat auch schon einen See gefunden, unterhalb des Südpols. Allerdings glaubt man, dass da ziemlich viel Perchlorate, das heißt, dass da sowas wie Frostschutzmittel drin ist, was jetzt nicht unbedingt dem Leben dienend ist. Also das ist eher giftig für Leben, wie wir es kennen. Und somit wird eher nicht angenommen, dass wir, auch wenn es dort flüssiges Wasser gibt, dass wir dort Leben finden. Aber man weiß ja nie. Man hat auch einmal einen Mars-Meteroiden gefunden, ALH 84001, 1996 hat man den gefunden, in der Antarktis. Und der hat diese wurmartigen Strukturen gehabt. Und da hat man damals geglaubt, dass es sein könnte, dass das potenzielle Spuren von fossilen Bakterien sind, die vom Mars stammen. Auch das konnte nicht verifiziert werden und ist eher im Moment umstritten, sagen wir mal. Bei der Marsforschung selber kommt oft das Thema Methan auf. Und zwar ist es recht interessant, man hat in der Atmosphäre oft lokale Stellen gefunden, wo es Methan gibt, beziehungsweise immer wieder wird Methan entdeckt und wieder nicht. Das ist recht witzig. Es wird eine Sonde raufgeschickt, die entdeckt Methan, die nächste Sonde wird raufgeschickt, kein Methan mehr da und es geht eigentlich immer hin und her, gibt es Methan in der Atmosphäre oder nicht. Was ist diese ganze Geschichte um das Methan? Naja, Methan auf der Erde wird vorwiegend von Mikroorganismen produziert, von den sogenannten Methanogenen, das sind Achäen. Und man geht eben davon aus, dass wenn wir immer wieder Quellen haben von Methan, dass es sein könnte, dass da quasi Mikroorganismen am Werk sein könnten. Ist aber auch bis jetzt nur eine Theorie und wir haben keinen Beweis dafür gefunden. Ja, ich würde sagen, wir verlassen den Mars, wir verlassen den Friedhof und wir reisen lieber ins äußere Sonnensystem. Weil im äußeren Sonnensystem gibt es auch noch ganz viel zu sehen. Da gibt es ganz viele Monde. Hier mal im Vergleich, Größenordnungsvergleich, also wir haben hier die Erde, wir haben hier unseren Mond und das sind alles Monde vom äußeren Sonnensystem. Und als Wissenschaftlerin bin ich ja zur Objektivität verpflichtet. Das heißt, ich werde Ihnen sicherlich vollkommen objektiv sagen, welche Monde gut sind, welche nicht so gut. Aber ich werde Ihnen nicht gleich meinen Favoriten irgendwie mitteilen. Also das würde ich nie machen. Ich möchte, dass Sie sich selber eine Meinung bilden. Wir fangen einfach einmal an. Wir fangen beim Jupiter und seinen Monden an, wobei wir da eigentlich nur einen Interessanten haben und das ist Europa. Europa hat einen Durchmesser von ca. 3100 Kilometern, ist somit ungefähr so groß wie unser Erdmond, hat eine gebundene Rotation, so wie auch unser Erdmond uns immer nur eine Seite zeigt. Zeigt auch Europa im Prinzip dem Jupiter immer nur eine Seite. Und was ist jetzt das Besondere an Europa? Naja, da müssen wir uns mal ins Innere von Europa blicken. Wenn wir Europa aufschneiden, dann sehen wir Folgendes. Wir haben einen Eisensulfidkern oder einen Eisenkern. schneiden, dann sehen wir Folgendes. Wir haben einen Eisensulfidkern oder einen Eisenkern. Wir haben einen Mantel und dann das Blaue ist, wie Sie schon richtig erwarten werden, Wasser. Wir haben eine Riesenmenge an Wasser. Wir gehen davon aus, dass diese Wasserschicht bis zu 100 Kilometer tief sein könnte. Und somit ist es so, dass Europa vermutlich doppelt so viel Wasser hat wie die Erde, die gesamte Erde, beziehungsweise eher wie das Oberflächenwasser der gesamten Erde. Außenrum haben wir noch eine Eiskruste. Wie dick die ist, wissen wir leider auch nicht. Und das ist recht eine schwierige Geschichte, weil wenn wir etwas hinschicken wollen, das sich durchbohren soll, um dann den Ozean zu analysieren, müsste man eigentlich wissen, wie dick die Eiskruste ist. Weil es macht schon einen Unterschied, ob die einen Kilometer oder 15 Kilometer tief ist. Sie müssen sich nur vorstellen, wenn man da ein Kabel mitliefern muss, damit dieser Bohrer mit Strom versorgt wird, ob man jetzt ein Kilometer Kabel oder 15 Kilometer Kabel mitliefert, macht einen gewaltigen Unterschied. Und ja, das Wasser. Wir haben hier das flüssige Wasser. Das flüssige Wasser, haben wir ja gesagt, ist einer der Punkte, die wir ganz dringend suchen, bei der Suche nach Leben. Wir haben den Unter- und Wasser-Ozean. Was recht interessant ist, ist, diesen Wasser-Ozean haben wir nicht unbedingt entdeckt, weil wir mit unserem Laserblick da durchblicken konnten durch die Eiskruste, sondern man hat erkannt, dass die Eiskruste entkoppelt ist. Das bedeutet, über schwere Feldmessungen hat man gesehen, dass sich der Kern mit einer anderen Geschwindigkeit dreht als die Eiskruste. Und somit wusste man, dass quasi der Kern und die Eiskruste nicht fest miteinander verbunden sind. Und da konnte man quasi indirekt darauf schließen, dass da irgendwas Flüssiges dazwischen sein muss, wo sich die Eiskruste quasi eigenständig dreht. man so eine Art Plattentektonik interpretieren. Also es könnte sein, dass man so eine Art Plattentektonik auf Europa haben. Das heißt aber, das bedeutet natürlich, dass auch das Innere über Prozesse hinausgetragen werden kann. Das heißt, wenn man Glück hat, könnte man auch, wenn man dort auf Europa landet, in der Nähe von so einem Riss landen und schauen, ob man da im Prinzip Material finden könnte, das vom Inneren hinaus getragen worden ist durch eben diese Plattentektonik oder ähnlich der Plattentektonik-Prozesse. Und dann gibt es noch die Idee, dass es vielleicht Blooms geben könnte. Was sind Blooms? Blooms sind im Prinzip riesige Geysire. Man hat dafür sich Hubble-Daten angeschaut aus dem Jahr 2014 und 2016 und hat hier solche weißen, in dem Fall in dieser Darstellung, weißen Erscheinungen gesehen und vermutet, dass hier vielleicht ein Geysir tätig war. Und das würde natürlich sehr helfen. Also wenn es da solche Geysire gäbe, dann müsste man da eigentlich nur vorbeifliegen und sich Wasser mitnehmen. Müsste man nicht einmal landen vielleicht, weil so groß wie dieser Geysir sein scheint, müsste man da nur vorbeifliegen und quasi einmal die Hand aus dem Gefährt raushalten, einsammeln und weiterfliegen. die Hand aus dem Gefährt raushalten, einsammeln und weiterfliegen. Diese Blumen hat man nicht nur in den Hubble-Daten gesehen, sondern auch in den Galileo-Daten. Da hat man im Prinzip die Magnetfeldanomalien sich angeschaut und erkannt, dass es da welche gibt. Und wenn wir Magnetfeldanomalien haben, dann heißt das, dass wir da bewegte Ladung haben. Das heißt, dass wir Wasser mit Ionen drinnen haben, Wasser mit Salzen. Und davon geht man aus, dass es vielleicht auch ein Hinweis darauf sein könnte, dass man eben die Galileo-Daten vom, Galileo war um die Jahrtausendwende bei Europa, dass man vielleicht da schon indirekte Beweise für diese Blooms hatte. Ja, wie ist das denn jetzt mit Leben auf Europa? Es gibt die Möglichkeit, dass es auf dem Boden vom Ozean hydrothermale Quellen gibt. Und hydrothermale Quellen sind immer ein heißer Tipp auch auf der Erde für den möglichen Ursprung des Lebens. Das heißt, hydrothermale Quellen sind eine Energiequelle, bringen ja Wärme. Wärme ist nichts anderes als im Prinzip eine Energiequelle. Das heißt, wir haben auf Europa eine Energiequelle, wir haben flüssiges Wasser und wir haben ziemlich sicher Schnaps. Das heißt, alle sechs Elemente, wo wir gesagt haben, dass wir die für Leben, wie wir es kennen, brauchen. Insofern scheint Europa ein guter Platz zu sein. Sie könnte eine lebensfreundliche Bewegung darstellen. Jedoch diese 100 Kilometer Wasser, die vermutlich überhalb dieser hydrothermalen Quellen gehen, erzeugt natürlich einen immensen Druck. Also wir haben dort einen Druck, den wir ungefähr umgerechnet haben in Marianengraben, also im tiefsten Punkt in den terrestrischen Ozeanen. Das heißt, immenser Druck. Sie können sich vorstellen, wie leicht dort Leben entstehen kann. Das hätte ein bisschen Probleme. Und recht sicher haben wir Wasserstoffperoxid. Eine große Menge Wasserstoffperoxid in diesem Ozean. Das heißt, wenn sich diese Mikroorganismen, die dort leben, nicht gerne die Haare bleichen, ist es sonst recht giftig für sie. Und Schwefelsäure haben wir vermutlich auch. Das heißt, wir haben hohen Druck, wir haben Wasserstoffperoxid und Schwefelsäure haben wir vermutlich auch. Das heißt, wir haben hohen Druck, wir haben Wasserstoffperoxid und Schwefelsäure. Und diese Kombination scheint eher, sagen wir mal, schwierig zu sein für Leben auf Europa. Trotzdem nicht auszuschließen und es ist auf jeden Fall wert, dorthin zu fliegen und sich das Ganze nochmal genauer anzuschauen. Wird übrigens passieren. Wir haben die Choose Mission von der ESA. Die wird an Europa vorbeifliegen, sollte sie starten, hoffentlich Ende des Jahrzehnts oder vielleicht sogar Ende des Jahrzehnts schon am Weg sein. Die ESA-Mission hat aber vorwiegend vor, sich Ganymed anzuschauen. Es gibt dann auch die Clipper Europa Mission, die ist von der NASA. Die möchte wirklich Fokus auf Europa legen und die wird hoffentlich auch bald starten und um 2030 herum vielleicht sogar schon dort ankommen. Ob sie einen Länder an Bord haben wird, ist glaube ich, jetzt wird immer noch diskutiert. Wäre natürlich super, wenn sie das schaffen würden, dass sie da auch einen Länder an Bord mitbringen. Ja, wir hüpfen einen Planeten weiter, wir gehen zu Saturn. Und im Prinzip alles, was wir, oder sagen wir mal den Großteil, oder das genaueste Wissen, was wir über Saturn haben, haben wir natürlich von der Cassini-Huygens-Mission. Hier sehen Sie, wie Cassini-Huygens zusammengebastelt wird. Von der Größenordnung her sieht man recht gut, wie groß Cassini ist. Cassini ist ungefähr 6,8 Meter. Also da haben wir Menschen im Vergleich dazu. Huygens ist die Sonde, die auf Titan gelandet ist, ist 2,7 Meter. Und wenn man da genau hinzoomt, sieht man, dass die nicht einmal Masken oder FFP2, wie wir sie jetzt kennen man da genau hinzoomt, sieht man, dass die nicht einmal Masken oder FFP2, wie wir sie jetzt kennen, aufhaben. Das heißt, sie können sich denken, wie sauber Huygens war, wie er auf Titan gelandet ist. Also da gab es das mit diesen Kategorien noch nicht so ganz. Und ja, Titan ist wahrscheinlich ein bisschen verschmutzt worden von uns, wobei nicht auszugehen ist davon, dass unsere Bakterien oder Archeen oder was auch immer wir dort mitgebracht haben, dort auch wirklich lebensfähig sind. Dafür ist Titan viel zu unwirtlich. Ja, die Cassini-Huygens-Mission ist im Oktober 1997 gestartet und im Juli 2004, nachdem es immer wieder die Venus und auch beim Jupiter durch Swing-By-Manöver Schwung geholt hat, im Juli 2004 angekommen beim Saturn. Geplant war die Mission eigentlich nur für vier Jahre und Sie sehen hier schon, Geplant war die Mission eigentlich nur für vier Jahre und Sie sehen hier schon, besonderer Augenmerk wurde dabei gelegt, dass wir uns Titan genauer anschauen. Im ersten Jahr gleich ist Huygens gelandet, gleich am Anfang, wie wir angekommen sind und ja, auch Enceladus wurde viermal besucht und auch andere Eismonde. besucht und auch andere Eismonde. Weil die Mission aber so gut funktioniert hat und weil alle Instrumente immer noch funktioniert haben, hat man es mal zwei Jahre und dann sogar noch weitere sieben Jahre verlängert, wenn ich mich jetzt nicht verzählt habe. 2017 ist sie dann eingeschläfert worden, kann man sagen. Ja, Cassini-Huygens oder vor allem die Cassini-Mission ist mir besonders wichtig. Wir teilen im Prinzip einen gemeinsamen Lebensweg. Also die Cassini-Mission ist 1987 quasi in die Phase A gegangen. Da wurde es ernst bei der Cassini-Mission und da wurde es auch bei mir ernst. Das heißt, wir haben beide quasi ins Leben gestartet 1987. 1997 ist die Mission gestartet, wie ich gerade erzählt habe, ist sie wirklich zusammengebaut geworden und abgehoben von der Erde. Da bin ich auch abgehoben quasi von der Volksschule in die Mittelschule und habe von meiner Horttante damals dieses Plakat geschenkt bekommen. Und dieses Plakat ist seitdem in meinem Kinderzimmer gehangen. Das heißt, ich habe eigentlich seit der vierten Klasse Volksschule diese Cassini-Mission aktiv begleitet, mehr oder weniger kann man sagen. 2005 ist dann Huygens auf Titan gelandet und ich habe Gott sei Dank das Glück gehabt, dass ich eine sehr motivierte Physik-Wahlpflichtfach-Professorin hatte. Und die hat es geschafft, dass wir 2005 als Wahlpflichtfach nach Graz fahren durften und in der Akademie der Wissenschaften live dabei sein durften, wie Huygens gelandet ist. Und mit den Wissenschaftlern, die an Huygens mitgearbeitet haben, die ersten Daten uns anschauen konnten. Das heißt, ich habe hier dieses Plakat bekommen und wir waren quasi dabei live, wie Huygens gelandet ist. Das hat natürlich, wie Sie sich vorstellen können, bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen, wo ich mir gedacht habe, ja, das will ich auch mal erleben. 2017 ist Cassini dann von uns gegangen, in den Saturn hineingestürzt, war beabsichtigt, weil man sich gedacht hat, wenn Cassini nicht mehr funktioniert, ist es besser, wenn es in den Saturn stürzt, als wenn es zum Beispiel auf Titan stürzen oder auch auf Enceladus stürzen würde. Und genau am ersten Todestag von Casini habe ich promoviert, mit den Daten von Casini. Also in meiner Doktorarbeit ging es um Enceladus und um die Interpretation der Daten von Casini. Mein Lebensweg geht Gott sei Dank noch weiter. Der von Cassini ist leider vorbei, wobei wir immer noch mit den Daten arbeiten, die Cassini uns geliefert hat. Gut, wie gesagt, Titan war sehr interessant für Cassini und natürlich auch für Huygens. Hier sehen Sie Titan in verschiedenen Wellenlängen dargestellt. Titan ist der einzige Mond im Sonnensystem, der eine Atmosphäre hat. Er ist eine Spur größer als der Merkur und die verschiedenen Fotos hier zeigen ganz links, dass dieser orangene Darstellung. Das ist Titan im sichtbaren Licht, mit sichtbaren Wellenlängen. Und das Orangene sind die organischen Verbindungen, die wir da in dieser Atmosphäre haben. In der Mitte haben wir eine Darstellung im Infraroten. Da kann man quasi durch die Atmosphäre durchschauen. Und ganz rechts ist eine Kombination aus Infrarot und sichtbar. Wobei in grün, das sind die Regionen, wo man bis zum Boden durchschauen kann. In rot ist es Methan. Also in rot sieht man im Prinzip Methandetektion. Und der blaue Schleier unten im Süden, das zeigt die äußere Schicht der Atmosphäre an. Die Titanatmosphäre ist, also auf der Oberfläche von Titan haben wir einen Druck von 1,5 Bar, das heißt es ist im Prinzip dichter oder ein höherer Druck als auf der Erde und sie besteht aus 99% aus Stickstoff mit ein bisschen Methan und Argon und ein paar anderen organischen Verbindungen. Auf der Oberfläche selber ist es recht frisch. Wir haben 94 Kelvin, das heißt minus 180 Grad Celsius. Innen aufgebaut haben wir wieder unseren unterirdischen Wasserozean, auch bei Titan, allerdings hier quasi im Sandwich zwischen zwei Eisschichten. Und dadurch, dass der im Sandwich ist zwischen zwei Eisschichten, ist dieser unterirdische Wasserozean nicht so interessant astrobiologisch wie bei Europa. Weil nämlich interessant macht es einen unterirdischen Ozean, wenn er im direkten Kontakt ist mit der Gesteinsschicht drunter. Weil dann können da hydrothermale Quellen sein, dann können da Interaktionen zwischen dem Wasser und der Gesteinsschicht sein. Das heißt Auswaschungen. Das heißt, so könnten dann Mineralien und Nährstoffe für mögliches Leben ins Wasser gelangen. Hier im Prinzip liegt eine Eisschicht dazwischen und somit haben wir da keine Chance auf Interaktion, würde ich mal sagen. Das heißt, Titan ist vielleicht jetzt nicht unbedingt interessant für Leben, wie wir es kennen. Allerdings würde ich ihn nicht ganz abschreiben. Er ist im Prinzip interessant für eine alternative Form von Leben oder eine Möglichkeit, dass es eine alternative Form von Leben gibt. Das muss ich leider abbrechen, weil ich bin schon ein bisschen mit der Zeit drüber. Komme ich gleich einmal zum Enceladus. Wie gesagt, der Titan ist spannend. Der Titan gibt uns einen Einblick in eine alternative Chemie. Dort haben wir auf der Oberfläche vom Titan Seen aus Kohlenwasserstoffen, das heißt Methanol, Ethanol-Seen, Methan-Seen, Entschuldigung. Was spannend ist, aber vielleicht jetzt nicht unbedingt darauf hinweisen könnte, dass wir dort leben, wie wir es kennen, finden würden. Anders ist das bei Enceladus. Das ist jetzt quasi das große Finale. Enceladus finden wir hier mitten im E-Ring. Der Titan ist irgendwo da draußen, außerhalb der Ringe, aber Enceladus ist hier mitten im E-Ring. Was immer schon für Kopfzerbrechen geführt hat bei den Astronomen. Denn normalerweise wissen wir, dass die Monde eigentlich immer am Rand der Ringe sind, nachdem sie ja quasi Hirtenmonde sind und die Ringe quasi im Zaum halten. Und Enceladus ist aber mitten im Ring. Und das hat man sich immer schon gedacht, dass das irgendwie komisch ist, dass das irgendein, was der Grund dafür sein kann, dass Enceladus mitten in dem Ring sich befindet. Und eine Antwort hat man dann endgültig erhalten, wie man oder wie Cassini eben im Saturnsystem angekommen ist. Das sind jetzt echte Bilder. Hier ist der E-Ring, hier die dichteste Stelle und mittendrin ist Enceladus. Und das war das erste Bild aus der Nähe von Enceladus. Und ja, es ging ein Aufschrei durch die Wissenschaftswelt 2005, 2006, wie man erkannt hat, dass es dort Blums gibt. Das heißt, Enceladus ist Inkontinent. Enceladus verliert im südpolaren Bereich die ganze Zeit Flüssigkeit. Und diese Blums, diese Geysire, die auf Europa angenommen werden, die wissen wir mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit, dass es die auf Enceladus gibt. Und weil das eben so spannend ist, ist halt die Frage, wo kommt denn diese, was ist die Quelle dieser Blumen? Woher kommen diese Geysire? Wenn wir jetzt wieder einen Blick werfen ins Innere von Enceladus, sehen wir, dass wir auch bei Enceladus annehmen, dass wir einen unterischen Ozean haben. Und dieser unterirdische Ozean ist dann jetzt im Vergleich oder im Gegensatz zu Zitane in Verbindung, also in Berührung mit dem Gesteinskern. Und aufgrund der Dichte und Masse von Enceladus gehen wir davon aus, dass dieser Gesteinskern recht porös ist, was bedeutet, dass wirklich Wasser sehr gut eintreten kann und wieder austreten kann. Das heißt, dass das ein gutes Wechselspiel ist zwischen dem Wasser und dem Gesteinskern. Messungen haben auch gezeigt, also man hat diesen Blumen dann analysiert, diese Geysire, haben gezeigt, dass es auch ziemlich sicher hydrothermale Quellen gibt. Das heißt, wir haben hydrothermale Quellen auch auf Enceladus, obwohl Enceladus winzig ist. Also Enceladus ist 500 Kilometer im Durchmesser. Das heißt, es ist nichts anderes als die Luftlinie Wien-Pregens. Das heißt, Enceladus ist wirklich nicht groß. Und trotzdem geht man davon aus, dass es dort hydrothermale Quellen gibt. Das heißt, wir haben hydrothermale Quellen, wir haben eine Nekkequelle. Wir haben flüssiges Wasser und wir haben im Prinzip alle sechs Elemente, von denen wir schon am Anfang gesprochen haben. Was macht ihn jetzt besser als Europa? Naaja, einerseits haben wir die Plums, das heißt, wir wissen, dass wir dorthin fliegen können. Im Prinzip wird uns sein Inneres auf dem Silbertablett gereicht und wir müssen nur hinfahren und es einsammeln. Jetzt werden Sie sagen, naja, wir waren ja schon dort, wir hatten ja schon mit Cassini eine Mission dort, wieso haben wir das nicht gemacht? Naja, das Problem war, wie Cassini gestartet ist, hat man das noch nicht gewusst. Und deswegen hat man auch quasi die falschen, oder nicht die falschen, sagen wir mal, nicht die Instrumente an Bord gehabt, die vielleicht das hätten messen können, die Instrumente an Bord gehabt, die vielleicht das hätten messen können, was wir uns jetzt im Endeffekt oder retrospektiv betrachtet gewünscht hätten. Die haben eine, im Prinzip haben sie Instrumente an Bord gehabt, die natürlich für die Mission selber super gepasst haben. Aber was wir dann gemacht haben oder was dann die NASA gemacht hat, war, sie hat im Prinzip die Mission, während sie lief, ein wenig umgebaut. Es ist dann ein bisschen der Fokus von Titan auf Enceladus gerichtet worden und sie haben die Orbits von Cassini so angepasst, dass Cassini wirklich ganz knapp an Enceladus vorbeifliegen konnte und sogar durch den Bloom durchfliegen konnte. Und ja, dieses Durchfliegen wird in diesem Video gezeigt. Da sieht man, wieso alle unbedingt bei der NASA arbeiten wollen, weil die haben einfach das coolste Spielzeug. Also ich würde auch den ganzen Tag stehen und mit meinem Cassini-Spielzeug durch diesen Plump fliegen. Es zeigt aber nicht nur, dass die NASA das coolste Spielzeug hat, sondern auch, wie man sich vorstellen kann, dass da gemessen worden ist. Also sie sind wirklich ganz knapp an Enceladus vorbeigeflogen, mit wenigen Dutzend Kilometer Höhe. Also ich glaube, der näherste Vorbeif mit wenigen Dutzend Kilometer Höhe. Also ich glaube, der näherste Vorbeiflug war knapp über 20 Kilometer nur, überhalb der Erzellarus-Oberfläche und haben versucht, das Beste rauszuholen, was geht aus den Instrumenten an Bord. Sie hatten, sie haben auch viel entdeckt. Also hier sehen wir ein Spektrogramm, was sie für Elemente entdeckt haben. Sie haben auch viel entdeckt. Also hier sehen wir das Spektrogramm, was sie für Elemente entdeckt haben. Sie haben natürlich Wasser entdeckt. Also ich glaube 96 Prozent des Inhalts von diesen Blumen ist Wasser. Blums ist Wasser. Und dann haben sie noch entdeckt Methan, Ammoniak, CO2, später auch Wasserstoff, also H2 und verschiedenste organische Stoffe. Das klingt schon mal recht spannend. Aber wir Astrobiologen, wir suchen ja nicht unbedingt nach so kleinen Molekülen, sondern wir suchen nach größeren Molekülen. Wir suchen nach Molekülen wie zum Beispiel Aminosäuren. Und Sie sehen schon, die Aufnahmen hier, die spektroskopischen, hören auf bei ungefähr 80, vielleicht bis zu 100 Dolton oder Mass Units gingen die. Das heißt, das da war so die Möglichkeit des Instruments. Und ab hier, ein bisschen überhalb von 100, bei 110, 120 Mass Units, da geht es los mit den Aminosäulen. Da wäre es interessant gewesen für uns Astrobiologen. Da hätten wir vielleicht schon indirekte Lebenszeichen detektieren können, war aber nicht möglich mit den Instrumenten an Bord. Natürlich größere Sachen wie Nukleotide oder auch Proteine, von dem konnten wir nur träumen. Also das war leider alles nicht möglich zu entdecken auf Enceladus oder in den Blumen von Enceladus. Das heißt, grob gesagt, es hätten sogar mit groben eine Corona-Party auf Cassini feiern können und wir hätten es einfach nicht gecheckt, weil wir nicht die richtigen Geräte an Bord hatten, leider. Oder sagen wir mal, nicht die Geräte, die zu der Messung gepasst hätten. Das heißt, im Prinzip müssten wir eigentlich nur einfach Cassini wiederholen und ein hochauflösendes Massenspektrometer mit an Bord haben und wir könnten schon echt tolle Wissenschaft betreiben und vielleicht schon die ersten indirekten Nachweise haben von Leben auf Enceladus. Leben auf Enceladus. Wie müsste Leben auf Enceladus ausschauen? Was müsste es für Eigenschaften haben? Naja, es müsste Chemotroph sein. Chemotroph bedeutet die Energie erhaltend aus chemischen Verbindungen im Vergleich zu Phototroph. Phototroph-Organismen erhalten ihre Energie über die Sonnenstrahlung. Wieso müssen sie chemotroph sein? Na ja, wenn wir davon ausgehen, dass die Organismen im unterirdischen Wasserozean sind, dann ist eine Eissticht drüber, da kommt kein Sonnenlicht hin. Also deswegen chemotroph. Wenn Sie chemotroph sind oder besser gesagt, wenn keine Photosynthese möglich ist, dann sind natürlich auch nicht die Nebenprodukte der Photosynthese zur Verfügung. So etwas wie zum Beispiel Sauerstoff haben wir dann dort nicht zur Verfügung. Das heißt, wir müssen uns auch Gedanken machen, dass diese Mikroorganismen vermutlich anaerob sind. Das heißt, ohne Sauerstoff klarkommen, besser gesagt, dass sie sogar für den Sauerstoff giftig ist. Und mit all diesen Voraussetzungen bleibt eigentlich nicht viel über. diesen Voraussetzungen bleibt eigentlich nicht viel über. Wenn man uns den Baum des Lebens anschaut, gibt es da nur wenige Organismen, die diese ganzen Eigenschaften haben und ein Typ davon sind die sogenannten Methanogenen. Und diese Methanogenen, das sind jene Organismen, die Methan produzieren. Wir kennen sie vermutlich vor allem allem zum Beispiel sind das jene Organismen, die in den Kuhmägen das Methan produzieren. Das heißt, wenn man immer sagt, die Kühe sind für den ganzen Treibhauseffekt oder sind ein Teil des Treibhauseffekts zuständig, dann muss man eigentlich genau sagen und sagen, nein, es sind nicht die Kühe, sondern es sind die Methanogenen in deren Pansen, die das Methan produzieren. Und mit denen habe ich gearbeitet, das war im Prinzip meine Doktorarbeit, war herauszufinden, ob Methanogene, ob spezielle Methanogene auf Enceladus überleben könnten, in diesem unterirdischen Wasserozean. Und ich habe gearbeitet hier mit diesen wunderschönen Organismen. Er heißt Methanothermococcus okinavensis. Und weil wir wirklich eng vier, fünf Jahre miteinander zusammengearbeitet haben, darf ich ihn Oki nennen. Und wenn ich diese Bilder sehe, dann geht mir das Herz auf. Wahrscheinlich ungefähr so, wie wenn Sie solche Bilder sehen. Also für mich ist mein Oki mein Katzenbaby, mit dem ich viele, viele Jahre gearbeitet habe. Und was habe ich jetzt mit dem Oki gemeinsam gemacht? Also im Prinzip, was ich in meiner Doktorarbeit gemacht habe, ist, wir haben in solchen Anaerobzelten gearbeitet, anaerob zelten gearbeitet, weil er wie gesagt ein anaerobor Organismus ist und mit dem nicht an der Luft hantiert werden darf. Und da drin im Prinzip habe ich mir meine Enceladus-Mischung zusammengebastelt. Mit solchen kleinen Fläschchen habe ich gearbeitet. Hier diese Flüssigkeit ist im Prinzip ein nachgestellter Ozean, also ein nachgestellter Enceladus-Ozean, so wie wir vermuten, dass er zusammengesetzt war. Im Prinzip kann man sagen, es ist recht ähnlich zu Ozeanwasser auf der Erde. Auch der Salzgehalt vom Enceladus-Ozean ist ungefähr der Salzgehalt vom Mittelmeer. Also wir haben da wirklich Bedingungen, die recht fein sind. Und was hier gerade reingeblasen wird, ist im Prinzip Enceladus-Atmosphäre. Man hat in diesen Blumen nicht nur Flüssigkeiten oder Feststoffe, sondern auch Gas entdeckt. Und dieses Gas wird da gerade hineingeblasen. Und dann sollte das passieren, was natürlich Schwimmbadbesitzer nicht haben wollen, dass das helle Durchsichtiger sich dunkel trübt. Das ist das, was wir uns wünschen, wir Biologen, weil wenn sich helles dunkel trübtrüb bedeutet, dass da drin was wächst. Und das konnten wir auch zeigen. Also wir konnten zeigen, dass unser Oki in Enceladus-Bedingungen wächst. Natürlich sind jetzt diese Fläsche nicht unbedingt ein super Simulant für die Enceladus-Bedingungen. Wir mussten natürlich auch ein bisschen gefinkeltere Geräte anwenden. Das hier ist an der JKU ein Hochdruckreaktor, mit dem wir die unterirdischen Bedingungen noch besser simulieren konnten. Also hier konnten wir im Prinzip diese Hochdruckbedingungen, wie sie auf Enceladus sind, also wir haben ja da einen unterirdischen Ozean mit einer ordentlichen Schicht an Wasser drüber, wo wir davon ausgehen, dass es auf der Oberfläche oder auf der Grundfläche dieses Ozeans ungefähr einen Druck haben von etwa 50 bis 100 Bar, also ungefähr so wie in einem Kilometer Tiefe im Ozean oder Erde. Das haben wir dort im Prinzip simuliert. Und auch unter Hochdruckbedingungen konnten wir zeigen, dass unser Okinawenses wächst. Und wie wir unsere Daten publiziert haben, ist natürlich wieder eins passiert, so wie immer, ja, die Medien haben es in den falschen Hals gekriegt und haben gemeint, ja, wir haben im Prinzip Leben auf Enceladus entdeckt. Das ist natürlich nicht der Fall. Wir haben nicht Leben auf Enceladus entdeckt, sondern wir konnten nur zeigen, dass Leben, wie wir es kennen von der Erde, dort lebensfähig wäre. Bedeutet natürlich wieder, Planetary Protection mäßig, wir müssen aufpassen, wenn wir dorthin fliegen, dass wir nicht zum Beispiel meinen Freund Oki dorthin mitnehmen, weil der könnte dort gedeihen, sage ich jetzt mal. In unserem Sonnensystem gibt es noch viele andere Ozeanwelten neben Enceladus. Auch Ganymed, Callisto, Triton und so weiter sind interessant. Astrobiologisch würde ich mal sagen, haben wir den Enceladus und Europa besonders interessant. Und bei Enceladus fällt auf, dass 87 Prozent seines Radiuses ist im Prinzip Wasser. Das heißt, man sieht hier, was für eine enorme Menge an Wasser bei Enceladus zur Verfügung ist. Bei der Erde im Vergleich haben wir 11%. Ja, jetzt haben wir im Prinzip die Reise durch unser Sonnensystem fast abgeschlossen. Weiter draußen im Sonnensystem gibt es eigentlich nicht wirklich interessant, also gibt es, Entschuldigung, ich möchte natürlich niemanden da draußen irgendwie kleinreden, es gibt natürlich interessante Planeten draußen irgendwie kleinreden. Es gibt natürlich interessante Planeten draußen und Monde, aber astrobiologisch wird es dann ein bisschen schwierig. Eine Sache möchte ich Ihnen noch erzählen. Und zwar kann es auch mal passieren, dass da irgendwas von außen kommt. Und dieses irgendwas von außen, das ist passiert mit diesem Objekt hier. Dieses Objekt ist natürlich nur eine künstlerische Darstellung. Wir wissen nicht genau, wie es ausgeschaut hat, aber ich finde, es schaut hübsch aus. Das ist im Jahr 2017 quasi an uns vorbeigerauscht. Am 19. Oktober und einen Monat später, am 21. November, wurden die Daten erstmals veröffentlicht und auch hier gab es wieder einen Schrei in den Medien. Und zwar wurde das erste interstellare Objekt entdeckt. Die ersten Meldungen der Medien waren ja noch recht gut. Interstellares Objekt, Rast durch Sonnensystem, ist nichts daran auszurichten. Recht bald kamen dann aber die Alubutträger und Verschwörungstheoretiker und haben gemeint, na, wir haben hier ein Sonnensegel aus einer anderen Galaxie, wir haben ein Alien-Raumschiff, wie auch immer. Mittlerweile gibt es auch schon prominente Professoren, die ganze Bücher darüber schreiben, dass Oumuamua, so heißt dieses Ding, ein außerirdisches Objekt ist, das durch das Sonnensystem gerast ist. Dieses Buch von dem Kollegen Avi Löb wird leider auch ziemlich gehypt in den ganzen Buchgeschäften. Und es ist halt die Frage, ob das eine gute Idee ist, dass man sowas so quasi hochleben lässt. Weil es halt die Astrobiologie immer ein bisschen in die Verschwörungstheorie-Sektion abschweifen lässt leider. Die wissenschaftlichen Daten zu Oumuamua sind eben am 19. Oktober 2017 entdeckt über das Pan-STARRS-1-Teleskop, das auf Hawaii steht. Oumuamua heißt sowas wie Speha, ist ein hawaiianisches Wort, ist ungefähr 100 Meter wahrscheinlich lang gewesen und vermutlich, so wie man es in der Darstellung vorgesehen hat, zigarnförmig, ungefähr im Verhältnislängebreite 6 zu 1 und hatte vermutlich so eine rötliche Färbung. Es wurde kein Staub oder Gas in seiner Nähe beobachtet. Das heißt, falls es ein Komet war, war er bereits inaktiv. Könnte aber auch sein, dass es ein Asteroid war oder ein Überbleibsel, was auch immer. Das Wichtigste an diesem Objekt war, dass es das erste identifizierte interstellare Objekt war, das man im Sonnensystem entdeckt hat. Und das hat man als solches identifizieren können anhand seiner Geschwindigkeit und Bahn. Also man sieht hier schön, es ist ziemlich steil hereingekommen, ist dann um die Sonne herum. Hier ungefähr, wie schon wieder am Weg weg war, haben wir es entdeckt und ja in diesem kleinen Bereich auch beobachten können. Dadurch, dass der eben nur 100 Meter lang war und natürlich inaktiv war, haben wir es auch nicht wirklich lange beobachten können, weil es einfach zu klein und zu dunkel war. Durch den Einfallswinkel und durch die Geschwindigkeit war ziemlich schnell klar, dass das Objekt interstellaren Ursprungs ist. Vermutlich ist es ein Planetesimal, das heißt ein Bruchteil von einem Planetenbaustein und aus irgendeinem fremden, jungen Planetensystem. Ist leider nicht mehr nachvollziehbar, woher es kam, weil es sein könnte, dass es mehrmals umgelenkt worden ist, so wie es bei der Sonne den Weg quasi geändert hat. So kann es auch woanders schon einmal seinen Weg geändert haben. Das heißt, man kann im Prinzip nicht feststellen, woher es kam. Die Form und Entstehung sind immer noch unklar. Ob es sich oder wie es rotiert ist, ist unklar. Und wie gesagt, die Herkunft auch. unklar und wie gesagt, die Herkunft auch. Ja, es soll bald ein neues Teleskop online gehen, das Large Synoptic Survey Teleskop und das soll bis zu, das soll einen Oumuamua quasi pro Jahr entdecken. Schauen wir mal, ob das wirklich dann funktioniert. Ich glaube immer noch, dass das recht eine Glückssache ist. So, wir haben jetzt im Prinzip unsere Suche nach Leben im Sonnensystem abgeschlossen. Und was wir gelernt haben ist, ja, die Venus ist astrobiologisch eher nicht so interessant, weil zu heiß, zu hoher Druck. Der Mars, ja, ist interessant für ein ausgestorbenes Leben. Also ein Besuch auf dem Friedhof ist auch interessant, ist aber mittlerweile eher lebensunfreundlich. Die Gasriesen kann man sowieso vergessen. Das einzige Interessante bei den Gasriesen sind die Monde, wie zum Beispiel der Titan. Allerdings beim Titan ist es recht kalt und für Leben, wie wir es kennen, eher unwirtlich. Europa ist schon nicht so schlecht. Europa haben wir eigentlich alle Bausteine beisammen. Allerdings haben wir einen sehr hohen Druck und wir wissen nicht, wie dick die Eisschicht ist und ob es Plums und Geysire gibt. Das heißt, wie schnell man da an Daten kommt, ist die Frage. Und dann gibt es natürlich Enceladus. Enceladus, dort haben wir alles, was wir brauchen. Dort haben wir einen Plum. Man muss nur vorbeifliegen und die Proben einsammeln. Und ja, bald werden wir dann mehr wissen, hoffentlich. Das heißt, falls es irgendwann mal eine sinnvolle Umfrage gibt und sie gefragt werden, wo sollen wir unser Geld reinstecken, dann hoffentlich werden sie sagen, ja, wenn dann in die Forschung von Enceladus und ja, damit möchte ich diesen Vortrag auch schließen, bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und ja, falls es Fragen gibt, nur her damit. Dankeschön.