Herr Kummer, Sie sind mit der Tagesbetreuung hier im Haus Bethanien befasst. Können Sie uns kurz so einen Tagesablauf schildern? Die Tagesbetreuung in Gallner Kirchen ist grundsätzlich spezialisiert auf Menschen mit Demenz. Ein Tag beginnt um 8 Uhr mit dem Ankommen der Tagesgäste. Dann gibt es gemeinsames Frühstück, das wird gemeinsam hergerichtet, gemeinsam konsumiert. Weitere Angebote, die den Tagesgästen sehr viel Freude bereiten, sind Bewegungstraining, Gedächtnistraining. Es wird gemeinsam Suppe gekocht. Wir machen bei uns in der Tagesbetreuung immer die Suppe selber. Die Tagesgäste helfen auch gerne mit, schneiden das Gemüse und natürlich geht es auch um den Geruch sehr viel. Also ich lasse die Tagesgäste immer riechen an die Lebensmittel. Und so ein-, zweimal im Monat tue ich auch gerne selber kochen. Da darf sich jeder Tagesgast einmal etwas aussuchen. Da ist eben sehr beliebt die Hausmannskost, so wie Fleischknödeln oder Agrischmann natürlich. Am Nachmittag gibt es Spiele und Singen, eine gemeinsame Kaffeepause. Der Tag ist strukturiert von Fachkräften. Es sollte sehr angelehnt sein an dem, was zu Hause passiert und dadurch sehr viel Normalität erlebbar sein. Welcher Zielgruppe kommt diese Betreuung zugute? Wie bereits erwähnt, ist die Tagesbetreuung spezialisiert auf Menschen mit Demenz. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das Angebot der Tagesbetreuung unseren Tagesgästen unglaublich viel Freude und Spaß bereitet. Man darf aber auch nicht vergessen, dass auch das Angebot der Tagesbetreuung eine große Entlastung für die Angehörigen darstellt. Seit gut einem Jahr erleben wir alle die Höhen und Tiefen mit den gesetzlichen Bestimmungen. Was bedeutet das für die Tagesbetreuung? Also ich glaube in erster Linie waren die sich ständig verändernden gesetzlichen Bestimmungen das Herausfordernde für die Mitarbeiter, aber natürlich auch für die Tagesgäste, die ja oft nicht verstanden haben, warum diese Veränderungen jetzt passieren. nicht verstanden haben, warum diese Veränderungen jetzt passieren. Wir haben Vorgaben wie Sitzordnung, ich muss mit Abstand essen, ich muss beim Aufstehen eine Gesichtsmaske tragen, das war alles sehr, sehr herausfordernd. Ja, ich gehe gerne her, weil ich dann einmal alleine bin und neben mir zum Reden habe, weil ja alle in der Arbeit sind, Kinder sind in der Schule und da gefällt es mir eigentlich, weil es nicht so langweilig ist. Daheim habe ich nur einen Hund und eine Katze, mit der ich auch gerne gehe, aber nur kriege ich keine Antwort. Ja und unsere Tagesgäste sind natürlich ganz wichtig, dass um 12 Uhr gegessen wird. Wenn die ersten Kirchenglocken läuten von der evangelischen Kirche, dann werden wir schon bereit zum Mittagsgebet und dann halt um 12 Uhr das Essen. Aufpassen die Suppe ist sehr heiß, gell? Ja, muss schon da oben sein. Sehr heiß, gell? Ja, sicher. Sehr heiß, gell? Auffassen. Das mag ich nicht. Das kommt gleich, gell? Ja, die Rutscht immer ein wenig zu. Dass du es schön essen kannst. Passt das? Ja. Hups. Das hält nicht schön. Das ist der V-Kopf. Das hält nicht, das ist der V-Kopf. Auch die Tagesbetreuung hatte einen Lockdown erlebt. Was hat Sie bewogen, ab Ende jener dieses Jahres doch wieder zu öffnen? Also während der Zeit, wo die Tagesbetreuung geschlossen war, haben wir ganz, ganz viele Anrufe von Angehörigen bekommen, aber auch von Tagesgästen. Das hat uns recht schnell deutlich gemacht, dass der Bedarf des Angebots der Tagesbetreuung sehr groß ist. Wir haben uns dann selber sehr viele Regeln auferlegt, verschärfte Regeln wie Abstand, alle Mitarbeiter sind geimpft, also was noch geht von unserer Seite her, um quasi dieses Angebot wieder anlaufen lassen zu können. In der Tagesbetreuung bin ich seit Oktober 2020. Es gefällt mir sehr gut, weil man einfach viele Geschichten von den Leuten vorhat, viele Sachen vorhat, wie früher, wo es abgerannt ist, wie Sachen passiert sind, alte Begriffe, Ausdrücke, Sprichwörter. Das ist jeden Tag spannend, dass man wieder etwas Neues vorhat, wie es früher war. Und worin sehen Sie eigentlich den Sinn des Mottos Gemeinsam gegen Einsam? Ich glaube, für unsere Tagesgäste ist ganz ganz wichtig Gemeinsamkeit zu erleben. Gemeinsamkeit bietet Schutz, bietet Sicherheit und ja und schafft psychisch natürlich ein anderes Wohlbefinden, als wenn ich ständig alleine zu Hause sitze und nicht weiß, was morgen passiert. Ich bin halt auch da heim alleine. Und da geht es uns recht gut. Das ist eine Gemeinschaft. Wir verstehen uns recht gut. Und somit haben wir Beschäftigung. Also das ist unsere Erinnerungsecke in der Tagesbetreuung. Das ist großteils von Tagesgästen, die uns diese Sachen zukommen haben lassen, wie das Service oder die Zittern. Die hat zwar leider keine Seiten, aber... Und ein altes Waschbrett, das verwendet man meistens beim Singen, als Instrument. Wie gesagt, unsere Tagesgäste genießen da auch die Ruhe herinnen, recht Mittag genießen sie die Gelegenheit für ein Mittagsschläfchen. Und oft gehen sie dann noch her und schauen sich einfach die Sachen an und unterholen sich untereinander, dann Erfahrungen austauschen. Ich bin circa ein kurzes halbes Jahr da und gehe sehr gerne her. Es passt uns die Gemeinschaft und das ist wirklich schön und kann man nur empfehlen, sage ich. Und wie oft? Wie oft? Ich gehe zwei Mal in der Woche, Dienstag und Freitag. Herr Kummer, was können Sie jetzt zum Abschluss unseren Seherinnen und Sehern mitgeben? Also lieber gemeinsam als einsam. Wir haben sehr viele Angebote für Menschen im Alter und auch für Menschen mit Demenz. Scheuen Sie sich nicht, uns zu kontaktieren. Rufen Sie an, wir versuchen Sie zu unterstützen, wo es nur möglich ist.