Ja, herzlich willkommen, liebe Damen und Herren, Buben und Mädels, liebe Haustiere, hier im Kepler-Salon, dem Pavillon des Wissens, dem Lusthaus des Wissens. Mein Name ist Dominika Meindlich, darf durch die nächsten eineinhalb Stunden führen, wobei ich das Wort gerne und oft an unseren Gast abgeben werde. Ich komme sofort zu ihm. Sie sehen ihn schon. Der Titel des heutigen Abends dürfte Ihnen bekannt sein, sonst hätten Sie vielleicht gar nicht eingeschalten. Georg Thiel spricht über Pachinger, ein Herr aus Linz, ein Herr. Die Frage wird Sie gleich verstehen, also warum die Herrlichkeit dieses Mannes leicht in Frage zu stellen ist. Zu unserem Referenten. Ah, vielleicht sollte ich vorher noch das Pragmatische erledigen, bevor ich mit Lobhudelei des Gastes ergehe. Sie können selbstverständlich, wie gewohnt, beim Kepler-Salon mitsprechen und Fragen stellen. Ich ersuche Sie sogar innigst darum. Je mehr Sie fragen, desto weniger muss ich arbeiten. Weniger muss ich arbeiten. Ich habe aber selbst ausreichend Fragen vorbereitet, weil das Thema so super ist. Sie können hier im YouTube Live-Chat Fragen stellen. Der Herr Kumpenberger wird die Stimme aus dem Off erschrecken Sie nicht, wenn Sie seine Stimme hören. Er wird mich mit Fragen konfrontieren. Er wird Ihre Fragen vorlesen. Wenn Sie nicht über YouTube schauen oder nicht registriert sind, können Sie gerne per E-Mail Ihre Fragen uns schicken. Kepler, Sie wissen, Kepler mit einem P. Kepler-salon.at. Kepler-salon.at kepler-salon.at Ich sage es vielleicht später nochmal aus, es kommen eh schon so viele Fragen. Georg Thiel. Ich kann gar nicht vortäuschen, dass wir per Sie wären. Ich kenne und mag ihn. Geboren 1971 in Wien. Wichtige Information, immer das Geburtsdatum. Freier Autor, Ausstellungskurator und in meinen Unterlagen steht auch Seminarleiter. Ja, im weitesten Sinne. Also man kommt mit irgendeinem Bedürfnis zu dir und du schaust, ob es das Seminarleiter ist. Mit einem Bedürfnis und ich versuche es irgendwie zu erfüllen und zu stillen. Manchmal gelingt es vielleicht auch heute Abend. Also könnten auch die Zuseher Ihnen schon in den Chat reinschreiben, sie brauchen ein Seminar zum Thema Hilfe. Mein Großvater war Messi und hat Keuschheitsgürtel im ganzen Keller verteilt. Was tue ich damit? Keuschheitsgürtel waren interessant, weil sie sehr selten sind. Du merkst schon meine Überleitung. Ja, die ist sehr elegant. Naja, nein. Überhaupt nicht elegant. Ich möchte zu dir noch einiges sagen. Du bist Autor, hast sehr schöne Bücher geschrieben. Unter anderem, ich habe immer so ein Slapstick-Element eingebaut mit dem Mikrofon. Ich hoffe, Sie ergötzen sich daran. Ich halte das so ein bisschen in die Kamera. Das ist das. Ah, schau her, so. eingebaut mit dem Mikrofon. Ich hoffe, Sie ergötzen sich daran. Ich halte das so ein bisschen in die Kamera. Das ist das. Ah, schau her, so. Das habe ich gelesen und ich habe ein paar schöne Sätze unterstrichen. Wenn Sie keine Fragen stellen, dann sprechen wir über dieses Buch zum Beispiel oder über dein Neues, die Natur der Dinge. Können wir gerne tun, aber jetzt versuchen wir mal den Herrn Pachinger hinter uns zu bringen. Nicht nur die Reichhaltigkeit, die barocke Reichtum der Themenvielfalt. Das Füllenfahren, die Scheide ausschütten werden. Aber ich mache mir ja selbst auch keine Sorgen, was wir mit dem Thema so schnell durch wären. Genau, das letzte Buch, der letzte Roman, die Natur der Dinge im Braumüller Verlag erschienen. Und jetzt könnte ich relativ lange ankündigen, worüber du bald sprechen wirst, über diesen Herrn Anton de Padua Maximilian Pachinger, eine der skurrilsten Figuren des Linz im 19. Jahrhundert. Soll ich noch etwas dazu sprechen oder möchtest du jetzt sofort hinein starten, wer dieser Herr Pachinger war, der große Erotomaner und Hochstapler und Nordic-Kuh-Sammlungsstifter? Ich würde sagen, gehen wir gleich in Medias Res und fangen wir mal an. Also dieser, wie du schon sagtest, Anton Maximilian Pachinger war sicher einer der erstaunlichsten Söhne der Stadt Linz im 19. Jahrhundert. Geboren wurde er am 22. November 1864. Also wer Linz im November kennt oder Österreich generell im November, keine besonders prickelnde Jahreszeit. Und zwar wurde er geboren in der Altstadt, im heutigen Altstadt Nummer 28. Das ist das Haus rechts neben dem Aquarium. Das ist das große Gelbe. Es ist ein asiatisches Restaurant, glaube ich, drinnen. Mittlerweile. Ich möchte übrigens jetzt nur unterbrechen und das nutzen. Es gibt einen sehr super Reiseführer von einem gewissen Herrn Georg Schwarzbach. Den kann man jetzt, wenn man nicht daheim hat, hernehmen und da gleich nachschauen. Da kommt Pachinger vor. Es ist ein breiter Raum eingeräumt, weil man kommt an Pachinger nicht vorbei, wenn man sich mit Linz beschäftigt. Jedenfalls ist dieser Anton, wie du gesagt hast, de Padua. Man merkt, dass er kommt aus einer vornehmen Familie, aus einer alteingesessenen Familie und sein Vater entstammt einem Kaufmannsgeschlecht. Das lässt sich bis 1688 zurückverfolgen in Linz. Mütterlicherseits stammt er aus einer Wirtshausfamilie, denen gehört die Blaue Traube, die ist in der Kapuzinerstraße, das ist die damalige südliche Ausfallstraße von Linz. Und von der mütterlichen Seite hat er auch noch eine Linie mit Fassziehern. Das ist heute vielleicht kein besonders geläufiger Beruf mehr. Das sind Leute, die Schiffe be- und entladen. Also Fassziehermeister. Also er kommt von beiden Seiten von wohlhabenden Strängen, sage ich einmal. Was ihm später auch nicht zum Verhängnis wird, sondern er zum Glück wird, weil er muss eigentlich nie arbeiten, zeitlebens. Also als er auf die Welt kommt, gibt es bereits zwei Kinder. Nach ihm kommt dann noch eine Schwester, aber alle drei sterben relativ früh. Also ein Bruder wird zwei Monate alt, eine ältere Schwester wird neun Jahre alt und die Jüngere vier oder fünf. Also er ist das einzig überlebende Kind und man kann sich ja vorstellen, dass er mit der entsprechenden Ängstlichkeit und schwer behütet aufwächst. Nehme ich einmal an, man weiß es natürlich nicht. Der Vater hat eines der renommiertesten Geschäfte von Linz, die Eisenwarenhandel in Pachinger, wo er halt alles aus Metall verkauft, was es so gibt. Angefangen von feuerfesten Tresoren, Blechen, Gerätschaften, jeglicher Natur, Waffen auch. Und er ist selber ein Sammler. Also Pachinger Senior, auch heißt auch Anton Pachinger, sammelt in erster Linie Numismatik. Wenn man die Zeitungen aus der Zeit durchliest, stößt man immer wieder auf Anzeigen, die er drin schaltet, dass er eben jegliche Form von antiquarischen Münzen sammelt. Daneben beschäftigt er sich aber auch mit Lizenzia, also alles, was mit Linz zu tun hat. Das beginnt mit Möbeln, aber auch Kleidungsstücke. Also er hat zum Beispiel aus der eigenen Familie bis hin zum Mieter seiner Großmutter alles aufgehoben, aber er besitzt zum Beispiel aus der eigenen Familie bis hin zum Mieter seiner Großmutter alles aufgehoben. Aber er besitzt zum Beispiel auch die Hauskappe von Adalbert Stifter. Ein heiliger Schauer, da strömt ich natürlich als Oberösterreicherin. Du hast das ganz richtig erkannt. Als aktuelle Trägerin des Adalbert Stifter Stipendiums habe ich einen pflichtgemäßen Schauer gezeigt. Bist du das wirklich? Entschuldigung, das ist unglaublich schlecht moderiert von mir. Moderiert und dann noch angeben mit sich selbst, bitte sprich weiter. Na gut, also dieser Pachinger, wir nehmen einmal an, dass er wohlbehütet aufwächst und er beginnt wohl zur Freude seines Vaters bereits als Kind selbst Dinge zu sammeln. Die Überlieferung will, dass er mit Briefmarken beginnt, das ist ja oft die Einstiegsdroge bei Sammlern, und dass er dazu die Kuverts aus dem väterlichen Misskübel hinaus glaubt und die Marken ausschneidet und löst und einklebt in allem. In weiterer Folge sammelt er dann noch Druckgrafik, als er etwas älter ist, aber noch sind wir nicht so weit, noch ist er ein Kind und ein Schüler. Und als Schüler macht er seinen Eltern nur geringe Freude. Also er erhält ängstlich behütet wohl bis 13 Privatunterricht im Hause. Und dann kommt er, ich glaube, zunächst einmal ans akademische Gymnasium, wo er also ein sauschlechterchter Schüler, um es kurz zu machen, er fliegt aus der Schule, wird woanders eingeschult, dann wird er nach Freistaat gebracht, auch Freistaat schafft er nicht. Und man kann sich vorstellen, dass viele Jahre danach, also im 22. Lebensjahr steht, die Sektkorken gegen die Decke knallen, der väterlichen Wohnungen, weil er endlich, endlich die Matura geschafft hat. Man kann vielleicht auch noch ein paar Worte sagen, wie das gehobene Bürgertum, und dem gehören die Pachinger sehr an, im 19. Jahrhundert in Linz gelebt haben, weil es gibt, wie heißt der Bar mit Vornamen? Ja, der Bam. Ah, Herrmann-Bar. Ja. Herrmann-Bar. Schon wieder voll schlecht moderiert. Also Herrmann-Bar ist ein Jahr älter als Pachinger und wächst unter ähnlichen Bedingungen als Sohn eines Abgeordneten und Notars in Linz auf, also auch gehobenes Bürgertum. Die Stadt ist damals, sollte man vielleicht noch dazu sagen, relativ klein, hat keine 50.000 Einwohner. Also das entspricht heute etwa zwischen Dornbirn und Wiener Neustadt liegt Linz damals. Und Hermann Bahr macht 1923, publiziert eine Autobiografie und da schreibt er sehr anschaulich, wie dieses Linz in den 1860er, 70er, frühen 1880er Jahren gewesen ist und wie das Bürgertum gelebt hat. Dass es eben im Winter immer in vollkommen überheizten Stuben saß, ängstlich vor jedem kalten Luftzug, sich schirmend mit zugeklebten Fenstern. Das ist etwas, was der Pachinger übernehmen wird. Dazu komme ich später noch. Pachinger sitzt auch immer in stark überheizten Stuben dann später im Leben. Dass es kein gesellschaftliches Leben eigentlich gibt im Bürgertum. Ein paar Mal pro Jahr tut man so, als hätte man eins. Also es gibt in den Häusern Empfangszimmer, die werden Sitzzimmer genannt. Da sitzt aber nie einer. Man hat es, aber man tut es nicht. Man hat es, aber man tut es nicht. Es riecht so süßlich, miefig nach dem Klima eines selten genutzten Raumes. Die Herren sind in Vereinen aktiv und treffen sich sonst im Wirtshaus. Die Damen haben ihre Kaffeekränzchen und gehen zum Milchmaridl am Freienberg, den du als Alpinistin ja wohl kennst, vielleicht auch schon bestiegen hast. Mit Sauerstoff. Mit Sauerstoff. Also es ist wenig aufregend. Gut, dann hat der Anton Pachinger endlich die Matura und wird nach Wien geschickt zum Studium. Und ist, man kann sagen, von dem Zeitpunkt an ein weitgehend freier Mann, also er wird mit großzügigen Wechseln ausgestattet, ist dann in Wien, wo er zunächst einmal acht Semester Jus studiert. Dann erkennt er, das ist nicht ganz das Seine und sattelt zu Medizin um. Studiert vier Semester Medizin, erkennt dann, er ist auch nicht zum Arzt geboren und dann erfüllt sich das schöne Beaumont von Bismarck, dass die erste Generation das Vermögen schafft, die zweite vermehrt es, die dritte verwaltet es und die vierte studiert Kunstgeschichte. Also auch Pachinger studiert letztendlich Kunstgeschichte. Das ist auch das einzige Studium, wo Zeugen so überliefert sind. Also tatsächlich macht er da die eine oder andere Prüfung, kehrt aber nach zehn Jahren nach Linz zurück ohne einen Abschluss. Also er hat als Akademie... Er nennt sich zwar dann nachher immer wieder Doktor, aber er hat nie ein Studium abgeschlossen. Er kehrt zurück und ist fortan Privatgelehrter, als solcher Filmierter, das ist ja nicht geschützt, oder als Archäologe. Das sind also seine zwei Bezeichnungen und er lässt sich auch gern Doktor nennen. Es gibt sogar Ex Libris, wo steht Doktor Anton Pachinger. Der Vater ist, ob aus Gram vor dem Sohne, sei dahingestellt, schon ziemlich krank, als Pachinger zurückkommt und stirbt um 1900, was Pachinger dann instand setzt, eigentlich wirklich nichts mehr tun zu müssen. Das einzige Sohn ist ja auch Alleinerbe. Die Mutter lebt noch, stirbt aber dann vier Jahre später, 1904. Es gibt einige Nachrufe auf den Vater, was das für ein solider, braver, toller Mann gewesen ist, der selber aber auch schon mit 47 Privatier geworden ist, also sein Geschäft verkauft hat und fortan sich wohltätig für die heutige Landesgalerie eingesetzt hat, für den Bau des Mariendoms, für diverse Waisenstiftungen und, und, und. Also er sagt auch explizit im Testament, er möchte, dass keine Kränze gespendet werden, sondern für den Bau des Mariendoms. Also der Paching ist frei und beginnt dann auch schon zu publizieren. Das erste publizistische Zeugnis, das wir von ihm haben, ist aus dem Jahr 1896 in der österreichischen Zeitung für Volkskunde ein Beitrag, der Ostereier übertitelt ist. Dann ist er offensichtlich ziemlich erschöpft, weil es vergehen weitere acht Jahre, bis er das nächste publiziert. Aber dann geht es Schlag auf Schlage publiziert, über Kahlscheizgürtel, über Amulette, über Gebräuche bei der Geburt und, und, und, und. Es sind immer so Grenzsachen. Es ist meistens keine echte Wissenschaft, aber ein bisschen was Esoterisches oft dabei. Also Richtschwerter, mit dem Karl-Schatz-Gürtel hat es eine ganz eigene Bewandtnis, weil den behauptet er selber gefunden zu haben. Also es gibt ja verschiedene Geschichten, ob er den vom Skelett einer Leiche aus dem 16. Jahrhundert in Linz, in Efferding oder in Freistaat gezerrt hat, aber mit diesem Karl-Schatz-Gürtel wird er berühmt. Es ist offenbar der einzige Karl-Scheitz-Gürtel, der je gefunden wurde. Er ist aber nicht auf uns gekommen. Also ich muss da jetzt alle sehr enttäuschen, der Karl-Scheitz-Gürtel ist nicht unter uns, nicht auf uns gekommen. Also er publiziert und publiziert und man merkt dann auch bei Pachinger, er ist auf der Suche und Jagd nach Titeln. Also er sammelt natürlich weiterhin, er verkauft sein Elternhaus, als die Mutter stirbt, 1904. Es bleiben ihm zwei Immobilien in der Bethlehemstraße. Eins dieser Häuser, ich glaube Bethlehemstraße 35 ist, das steht heute noch, das ist an der Fassade auch sein Monogramm. steht heute noch, das ist an der Fassade auch sein Monogramm. Und in diesem Haus, also in diesen zwei Häusern in der Bethlehemstraße, da ist ja eins Bewohner und in dem anderen Haus baut er auf elf Zimmern seine Sammlungen auf. Und das sind halt zum Teil diese Sammlungen, die er von seinem Vater übernommen hat, Stifter's Hauskappe, solide, dunkelbraune Möbel, Kleidung. Und er sammelt halt alles, was ihm irgendwie unterkommt. Er ist ja nicht sehr selektiv. Er ist ein großer Weiberer, das vergaß ich zu erwähnen. Das ist vielleicht für das Psychogramm des Herrn Pachinger auch nicht irrelevant. Also er sammelt zum Beispiel Strumpfbänder von Damen. Er hat während seiner Studienzeit in Wien zwar wenig studiert, aber er hat als Statist gearbeitet in der Hofoper und im Hoftheater, also heutige Staatsoper und Burgtheater, und hat auch Kontakt mit allerlei Sängeringen geknüpft und mit Schauspielerinnen, da gibt es einen recht regen Briefwechsel. Ich glaube, der haart aber noch der Aufarbeitung. Der ist auch nicht in Linz, sondern in München interessanterweise. Und die erste große Beschreibung von seinen Sammlungen ist von einem Freund, der heißt von Lüchhoff und der schreibt in einer Sonderbeigabe von der Linzer Tagespost, denke ich, im Jahr 1904, diese Sammlungen. Und da gibt es auch Fotos davon und das ist, mir ist eingefallen, eine Passage von Selin Reise ans Ende der Nacht, eine byzantinisch-bürgerliche Scheußlichkeit ersten Grades. Es sind halt wirklich zu- und vollgestopfte Zimmer mit Zinnkrügen und anderen Krügen und Waffen und Pfeifen. Und es ist halt alles, alles zusammengescharrt, was man nur zusammenscharen kann. Aber dem Paching ist auch klar, er muss sich auf irgendwas spezialisieren, um wirklich ernst genommen zu werden. Er scheint ein guter Rhetoriker gewesen zu sein. In den Zeitungen tauchen auch immer wieder Vorträge auf, die er macht, zum Beispiel im Kaufmännischen Verein verströmt er sich über die Hallstattzeit, beim Linzer Alpinistischen Verein macht er etwas über Münzen, Numismatik, also er konzentriert und fokussiert sich dann mehr und mehr auf Numismatik. Das ist zwar jetzt auch ein sehr, sehr weites Feld, aber er findet dann einen Randbereich, der noch nicht so gut erforscht ist, und zwar sind das Wallfahrtsmünzen und Medaillen. Da trägt er eine große Sammlung zusammen, darüber publiziert er, das macht er halt nach den verschiedenen Kronländern, über Salzburg, über Tirol, über Österreich, ob der 1, unter der 1, Wahlfahrtsmedaillen und zwei Amulette. Und da publiziert er darüber. Und dann macht er sich langsam einen Namen und weil er so eine große Sammlung hat und weil er ein relativ unkomplizierter Leihgeber ist, werden auch diverse Ausstellungsveranstalter auf ihn aufmerksam und borgen sich Dinge von ihm aus. Also man findet immer wieder aus der Sammlung Pachinger Gegenstände zu den unterschiedlichsten Themen, weil er auch fast alles bedienen kann. Klar, wenn man elf Zimmer voller Zeug hat, sage ich einmal despektierlich, kann man auch jede Ausstellung bedienen, von Luftfahrt, Schifffahrt angefangen bis weiß der Teufel was. Und so bekommt er dann im Jahr 1911, weil er ist ja auch weiter auf der Suche nach Ehrungen, seinen ersten großen Orden umgehängt, und zwar von Hessen-Darmstadt, verleidender Großherzog, irgendeinen Hausorden. Und da geht also von seiner Kanzlei eine Anfrage an die KK-Stadthalterei in Linz an der Donau ein, ob er gegen den Herrn Pachinger irgendetwas Negatives vorlege und das Büro des Bürgermeisters sagt, na, also soweit bekannt sei der Herr Pachinger nicht vorbestraft, aber er ist, ich glaube 1889 oder 1899, weiß ich nicht genau, einmal kurz in Untersuchungshaft gesessen, weil er im Verdacht stand, zwei Frauen umgebracht zu haben. Und man hat daraufhin eine Hausdurchsuchung gemacht bei ihm. Und da seien halt sehr viele bedenkliche Fotos aufgetaucht, auch teils von ihm selber, auch gemacht, pornografischer Natur. Dickpics? Pics. Dickpix? Pix? Dickpix. Das weiß ich nicht, die sind auch nicht so auf uns gekommen, aber dicke Damen, glaube ich, in erster Linie, hat ein Faible gehabt. Ja, dann Dickpix mit CK. Dicke Damenpix. Das gibt es auch bei Toderer, diese Sehnsucht nach dicken Damen, die war ja ziemlich ungestillt. Ja, gut, das stört den Herzog nicht. Er bekommt das auf jeden Fall im Jahr 1911. Er will zu dem Zeitpunkt seine Sammlungen, weil er hatte keinen Sohn und er hat keinen Nachfolger, er hat auch niemals geheiratet, er hat halt nur offenbar etliche Verhältnisse, übrigens dem Deutschen Nationalmuseum in Nürnberg hinterlassen. Warum dort, weiß kein Mensch. Und es tauchen dann in Linz auch schon diese ersten, die Frage taucht auf, wäre es nicht ewig schade um die schönen Sachen, wenn das alles nach Nürnberg gehen würde. Das spielt dann in der weiteren Geschichte noch eine gewisse Rolle. Aber noch sind wir nicht so weit, noch sind wir im Jahr 1911, er hat seinen ersten großen Orden bekommen. Und jetzt sollten empfindsame Gemüter vielleicht abdrehen, weil jetzt wird es derb. Weil jetzt kommt Franz Kafka ins Spiel, der an sich ein schuldloser, nicht derber Mann ist, aber es gibt eine berühmte Begegnung zwischen Pachinger und Kafka. Dazu gibt es eine Vorgeschichte, die auch ganz interessant ist. Und Kafka. Dazu gibt es eine Vorgeschichte, die auch ganz interessant ist. Und zwar ist der Pachinger, ob wegen dieser Mordsgeschichte oder nicht, kann man nicht mehr sagen, aber er verlegt seinen Lebensmittelpunkt mehr und mehr von Linz weg hin nach München. Er steigt dort ab im Hotel Fränkischen Hof. Da ist er zu finden. Ab den Nullerjahren des Neuen Jahrhunderts, damals Neuen Jahrhunderts. Und es gibt 1911 eine große Hygieneausstellung in Dresden, wo der Pachinger ein wichtiger Leihgeber ist. Ich darf da vielleicht kurz etwas zitieren, auch von der Ausstellungsleiter der internationalen Hygieneausstellung Dresden 1911. Werder Pachinger gibt seinen Keuschheitsgürtel her, er gibt diverse Amulette her und dann schreibt dieser Ausstellungsmacher den Herrn Dr. Pachinger. Wir sehen nun Ihren weiteren Mitteilungen, was Sie uns noch aus Ihren schönen Sachen aussuchen wollen, mit Interesse entgegen. Herr Professor Sudhoff sagte aber, dass wir auf die wunderschönen Urin-Gläser unmöglich verzichten könnten. Das seien mit die schönsten und interessantesten Sachen, die sie haben. Also so viel Zusammlung vielleicht, wo die Urin-Gläser doch eine sehr prominenten, wichtige Rolle einnehmen. Vielleicht sogar Stift aus Urin-Gläser doch eine sehr prominenten, wichtige Rolle einnehmen. Vielleicht sogar Stift aus Urin-Glas, das weiß man nicht. Diese Ausstellung findet jedenfalls statt und der Pachinger reist dann hin, um zu beaufsichtigen, dass alles ordentlich eingepackt ist, als sie zu Ende ist und auf seiner Rückfahrt macht er in Prag Halt. In Prag war ein paar Wochen zuvor Alfred Kubin, mit dem Pachinger bekannt ist. Und so hat sich Kubin auf einer Lustreise befunden in Prag. Seine Frau hat sich wieder einmal versucht, von ihrer Morphium-Sucht zu kurieren und der Mann geht nach Prag, wo er Franz Kafka trifft, dem er ein Abfüllmittel empfiehlt auf Algenbasis und Franz Werfel trifft und Max Broth trifft und ein Bordell aufsucht, wo er unter allen sexuellen Tächtigen ausgerechnet den Kunilingus ausübt und dann voll Angst ist, dass er jetzt von einer venerischen Krankheit erfasst, dass er sterben wird. Das zieht sich bei Kubin übrigens durch. Das findet sich auch in allen Briefen bei ihm, indem er das Muttergeier schon sehr vernehmlich nach ihrem Kind ruft und er hat immer Angst gehabt zu sterben. Und auf der Rückreise von Prag übernachtet er beim Pachinger in Linz in seinem Haus an der Bethlehemstraße. Wahrscheinlich entsteht da auch so ein Ex-Libris, das der Kubin den Pachinger gemacht hat, so eine Sphinx mit gewaltigen Brüsten. Er schreibt dann auch an den Herzmannowski Orlando, dass er beim Busenfetischisten Pachinger genächtigt hat. Und er empfiehlt auf jeden Fall dem Pachinger den Kafka und den Brot. Und es kommt dann zu dieser denkwürdigen Zusammenkunft im Hotel Graf in Prag, gibt es unten ein Kaffeehaus, trifft sich Pachinger dem armen Kafka, muss man sagen, der dann am Abend vollkommen zerstört nach diesem Treffen einen langen Tagebucheintrag macht, der seinesgleichen sucht, also er hat drei Taschenbücher, er publiziert das drei oder vierbändig, sind die Tagebücher aus Kafka und es fällt wirklich komplett aus dem Rahmen, weil was ist geschehen? Also Pachinger erklärt sich einmal, dass er ein Sammler ist und dass er spezialisiert auf Wallfahrt und frommen Medaillen und dann scheint dieses Gespräch aber irgendwie aus dem Ruder gelaufen zu sein und es scheint dem Kafka und dem Broder aus dem Ruder gelaufen zu sein. Und es scheint dem Kafka und dem Broder ein bisschen peinlich gewesen zu sein, dass dieser Mann dauernd über seine Potenz spricht und sein mächtiges, gewaltiges Glied. Und Kafka schreibt halt, wie er seinem Angst und Bange werden wird, wie er schildert, wie er sein riesiges Glied in die Frauen hineinstopft, bis sie vollkommen erschöpft sind und wie die Tiere sind und keine Seele mehr haben. Und das sei ein Kunststück seiner früheren Zeit gewesen. Und sie gehen dann rauf auf sein Zimmer. Das Zimmer ist vollkommen überheizt, schreibt Kafka. Entschuldigung, was ja wirklich unglaublich skurril ist. Sie fühlen sich unwohl im Café. Ich habe die Passage dann nämlich auch noch gelesen und bin das zweite Mal wieder darüber gescholpert. Sie fühlen sich im Café total unwohl und Passage dann nämlich auch noch gelesen und bin das zweite Mal wieder drüber gescholpert. Sie fühlen sich im Café total unwohl und gehen dann mit ihm aufs Zimmer. Ich kann mir vorstellen, diese Zeit ist ja doch etwas brüder als unsere. Und es wäre auch heute unangenehm, wenn neben uns einer säße oder wenn da jetzt auf einmal so irgendein aus der Stimme aus dem Off so etwas erzählt. Und es gibt da Zuhörer und Rinnen. In dem Zimmer ist meine Vermutung. Warum sollen sie mitgehen? Sie werden sich nicht irgendwie in Dreierspielen oben erfreut haben, das glaube ich nicht. Und oben bewirft er sie dann regelrecht. Er zieht aus seiner Portemonnaie die Fotos von seinen aktuellen Favoritinnen. Das ist ein Meer von Fett und Wülsten, wie Kafka so schreibt. Und er ist wirklich fertig. Und zum Abschluss gibt er Pachinger dann noch so Tipps, wo man es kriegen kann. Und empfiehlt also München, seinen jetzigen Wohnsitz zur Faschingszeit. Das sei ganz großartig, weil da tausende Frauen kämen, nur auf der Suche nach einem Mann, um ein bisschen Spaß zu haben. uns jetzt zur Faschingszeit. Das sei ganz großartig, weil da tausende Frauen kämen nur zu dem Grunde auf der Suche nach einem Mann, um ein bisschen Spaß zu haben und irgendeine Stadt am Schwarzen Meer, wo es ausgehungerte Kaufmannsfrauen hat und dies und das. Also Kafka ist wirklich schwer verstört und ja. Er schreibt sogar zwei Jahre später noch mal etwas. Sein weiteres Treffen hat es offenbar nicht gegeben, aber er schreibt dann noch einmal, dass der Paching einfach ein Sammler ist, ohne jedes Gewissen. Und wenn er irgendetwas sieht, das ihm gefällt, an einer einsamen Kirche oder Kapelle oder wo auch immer, ein Bild oder eine Bibel, wo ein Blatt drinnen ist, das er haben möchte, dann fetzt das raus oder hängt es ab und legt ein zweiheller Stück hin, um sein Gewissen zu beruhigen, so als Bezahlung gewissermaßen. Dafür das Zitat von Kafka in seinem Tagebuch oder Reisebuch, sein Leben ist sammeln und koitieren. Ja, genau, das trifft, ich meine, eine bessere Zusammenfassung über Anton Maximilian Pachinga gibt es eigentlich nicht. Schrecklich eigentlich. Jetzt habe ich befürchtet, dass du gar nichts mehr weiter dazu sagst, aber das wäre schade. Ich glaube, man kann es nicht nur in dem Ansatz. Nein, ich war gerade ergriffen, der Kafka tut mir so leid. Kafka hat in diesen vier Bänden dreimal ein männliches Glied erwähnt. Bei Pachinger ist es halt gehäuft. Gut, Pachinger ist also in München. Er ist der Erste Weltkrieg, wir müssen ein bisschen weiter tun, bricht an. Und er ist an Ehrungen noch nicht satt. Er möchte noch mehr, möchte noch mehr. Und er entschließt sich, seine wunderbare Sammlung an Weihe, Amuletten und Walfahrtsmünzen dem kaiserlichen Münzkabinett zu stiften. Wohl nicht ganz ohne Hintergedanken, weil er bekommt im Gegenzug den Orden der eisernen Krone dritter Klasse verliehen. Orden der eisernen Krone dritter Klasse verliehen. Das klingt jetzt nicht nach viel, aber es zieht an sich die Nobilitierung nach sich, also die Erhebung in einem, wenn auch bescheidenen Adelstand. Man darf nachher das Prädikat Ritter von führen. Nur ist dieser Orden dermaßen inflationär vergeben worden, dass der Pachinger aus dem Ersten Weltkrieg als Bürger herausgeht. Als Bürger ist er hineingegangen, als Bürger kommt er raus. Also er kriegt kein Adelsprädikat. Er verarmt aber durch den Ersten Weltkrieg massiv, klarerweise, wie alle, die Geld haben und sieht sich halt jetzt doch genötigt, ein bisschen was nebenbei für seinen Lebensunterhalt tun zu müssen, vor allem, weil er auch weiterhin sammelt. Und zu diesem Beruf verlässt er sich in München 1922 als gerichtlich beeideter Sachverständiger ausbilden und ist dann fortan für Kleinkunst ein Sachverständiger, von erster Linie für Kleinkunst und vermittelt da allerlei Geschichten an Museen und an Sammler hin und her wobei er, wenn wir jetzt wieder den Kubin der aber immer böse über den Pachinger spricht und ihn halt Onkel Pachus und Fäkalrat Pachinger nennt und und und Glauben schenken darf, dann sagt der Pachinger bei irgendeiner Gelegenheit, jetzt trinkt man noch dreimal Kaffee auf den Tisch und dann schickt man ans Tiroler Landesmuseum. So macht er das. Also Nürnberg, das ist eine Folge dieser Verarmung, in Anführungszeichen, wirklich arm ist er zeitlebens nie, ist da nicht mehr im Fokus. Er schielt und er blinzelt wieder nach Linz, was er in Linz machen könnte und scheint irgendwelche Kontakte zu knüpfen. Und nach nur fünf Jahren ist es dann tatsächlich so weit, dass sich der Gemeinderat in Linz mit dieser Sache befasst. Und zwar zwischen zwei Punkte eingeklemmt. Punkt vier ist, dass jetzt Linz unbedingt ein Bad braucht. Das ist das Parkbad, das dann begonnen wird. Und Punkt 6, dass sich Linz nicht länger dem internationalen Flugverkehr verschließen darf und also einen Flughafen braucht, wird diese Sammlung Pachinger aufs Tapet gebracht. Dass es ein unermesslicher Verlust wäre für die Stadt Linz, weil das Ausland ja auch schon Interesse gezeigt hat, etc., etc., dass das hier bleiben soll. Und da beginnen zähe Verhandlungen, weil es gibt natürlich auch Stimmen, die mahnen zur Vorsicht, die 20er Jahre sind jetzt auch nicht so gut, was das Pekuniäre betrifft, und die sagen, ist das eigentlich so viel wert, diese Sammlung, was sich der Herr Pachinger vorstellt? Weil der Herr Pachinger möchte eine einmalige Zahlung von 2000 Goldmark haben und dann bis zum Lebensende eine Leibrente in der Höhe von 600 Goldmark. Das dürfte ja ziemlich ein Patzen sein. Und das Nationalmuseum Nürnberg sagt, das ist es eigentlich nicht wert. Also die Sammlung, die er hat, ist es nicht, aber er kriegt es dann. Also ab 1927, 1928 ist es so, er träumt dann auch von einem Pachineum in Linz, also von einem eigenen Museum, der vorsteht, das er leitet, das er gestalten kann, wie er will, weil er musste auch in seinem Haus in der Bethlehemstraße von den elf Zimmern vier räumen nach dem Ersten Weltkrieg, weil halt eine akute Wohnungsnot war. Ja, und dann, das ist elf Jahre vor seinem Tod und der Rest ist dann eine ziemliche Trauergeschichte, weil es gibt da einige Aktenordner, die halt mit der Korrespondenz mit dem Herrn Pachinger sind, weil Pachinger ist meistens ungnädig dann, also er hat sich ja die Schlüsselgewalte für seine Sammlungen ausgedrungen und er will aber dann immer mehr. Er will ein eigenes Museum, er will einen Professorentitel, nicht den Einblödsinn, er will eine Ehrenbürgerschaft der Stadt Linz, er will diese 600 Goldmark nicht brutto, sondern er will das Netto haben, er will das, das, das und die Stadt sperrt sich dann irgendwann und sagt, das geht nicht mehr und der Pachinga sperrt sich dann irgendwann und sagt, das geht nicht mehr. Und der Pachinger sperrt sich und fährt einfach nicht mehr nach Linz. Und dann gibt es halt aus konservatorischer Sicht Besorgnisse, wo man sagt, naja, es sind viele Textilien drin in der Sammlung, das ist halt die Gefahr, dass das ein Fraß der Motten wird. Aber man setzt dann alles auf eine Karte und die Karte ist der schlechte Gesundheitszustand von Pachinger. Und die erfüllt sich dann, als sie ausgespielt wird. Der Pachinger hat Herzprobleme und Probleme mit den Nieren und Probleme mit dem Zucker. Und 1937 verlässt er dann München, kehrt zurück nach Österreich. In der Literatur heißt es immer wieder, aus politischen Gründen, nur warum einer 1937 politisch aus Deutschland rausgeht, ist mir unklar. Er geht nach Graz, nicht nach Linz, nimmt dort wieder die österreichische Staatsbürgerschaft an, er ist seit 1914, glaube ich, deutscher Staatsbürger gewesen, und fährt dann noch zum Sterben mehr oder weniger nach Wien, wird in Wien dann eingeäschert und ein Jahr später in Linz am Barberer Friedhof beigesetzt. Das Grab ist heute noch zu sehen, weil Teil des Kontraktes mit der Stadt Linz war, dass man ihm ein Ehrengrab zur Verfügung stellt. Die schöne Laich war ihm offenbar wichtig. Wo auch dann seine Wirtschaftlerin, kann man sagen, die letzten 20 Jahre hatte, eine Wirtschaftlerin, die nicht nur die Wirtschaftlerin gewesen ist, dann einige Jahre später nach ihrem Tod auch beigesetzt wird. Also das ist jetzt einmal so in Kürze die Geschichte von Herrn Anton Maximilian Pachinga. Emilion Pachinger. Und dann stelle ich gleich die erste Frage, beziehungsweise ist einfach die Überleitung zu deinem nächsten Gesprächsblock, wenn du willst, die Sammlung ist aber dann eben so eine Art Fundament oder Ausgangskern für das Nordico geworden. Genau so ist es. Das heißt, es gibt diese Sammlung an sich noch? Die Sammlung an sich noch? Die Sammlung ist in alle Himmelsrichtungen zerstreut. Wir haben schon gesagt, die Münzen sind in Wien, die Korrespondenzen sind in München, die Stiche, das ganz grafische Werk ist zum überwiegenden Teil in Nürnberg, das ist an das Nationalmuseum gegangen. Wobei, da gibt es noch einen amüsanten Nachtrag, weil Pachinger hat eine sehr große Erotikersammlung gehabt, natürlich. Und wenn man sich so Publikationen aus den 1920er und 30er Jahren anschaut, diese Sittengeschichten, die damals sehr populär waren, Sittengeschichte des Intimen, Sittengeschichte des Dies und des Des und des Jenes. Und da gab es auch so Serien über Frauen, das Weiber damals noch, das fefeile-Weib und das dicke Weib und das Blabla-Weib. Das ist irrsinnig oft illustriert mit Stücken aus einer Sammlung. Da steht dann unten einfach immer, das mit Aufmerksamkeit durchblättert, Sammlung Pachinger. Und ursprünglich hat es geheißen, also diese Erotiker, die hat er in seiner Privatsammlung und das grafische Werk kommt nach Linz. Und der Bürgermeister hat aber dann gesagt, die Erotiker, die hat er in seiner Privatsammlung und das grafische Werk kommt nach Linz. Und der Bürgermeister hat aber dann gesagt, die Erotiker wären schon wichtig auch. Und also kam das grafische Werk. Aus künstlerischen Gründen. Aus künstlerischen Gründen kam das grafische Werk dann. Blieb nicht in Linz, sondern ging nach Linz. Ich glaube, es war Ex Libris gesehen, wo eine Frau, die nur mit einer Goldhaube begleitet ist, für Linz repräsentativ in der Landschaft steht. Ja, die ist schwanger auch und das schreibt ja auch Kafka bei dieser Begegnung, weil Pachinger sagt ja auch, am liebsten vögelt er den schwangeren Leib, am liebsten. Und sein Standard oder sein wichtigstes Werk ist ja auch Mutterschaft. Das macht er halt. Das heißt, man kann aber mit dem Hintergrund auch nicht der Stadt Linz empfehlen, dieses Postkartenmotiv wieder mehr zu nutzen, die Kulthaube. Ich glaube, das kann man sogar, wenn man das Nordicum besucht, gibt es das sogar als Postkarte. Ja, ich denke schon. Man hat relativ lange gebraucht, erstens einmal dieses Museum zu installieren. Das Nordic ist, glaube ich, erst in den 70er Jahren entstanden, also Jahrzehnte nach seinem Tod. Und es hat dann noch einmal relativ lang gedauert, bis vor ein, zwei Jahren, bis eigentlich diese Bestände alle aufgearbeitet waren. Hast du nicht geschrieben in diesem Artikel, dass die, also ich würde jetzt nicht mit dir selbst korrigieren, sondern das ist eh schon eine Frage, die Inventarisierung seiner Sammlung wurde 2019 abgeschlossen. Das heißt, man war da jetzt, da war dann eigentlich 30 Jahre, 40, 50 damit beschäftigt. Oder hat man das ich glaube nicht, dass man es so prioritär behandelt hat, man hat wohl so Zimelien, sage ich einmal, wie die Hauskappe von Stifter, weil der beneidet ja die Welt, die Stadt Linz, muss man sagen, weil es der einzige ist ich konnte da versuchen widerstehen, sie aufzusetzen, aber ich habe sie schon in Händen gehalten, also es ist schon ein ein gewisses Beben ein Seelenbeben wenn man so etwas in der Hand halten darf. Ja, mein Gott, der Mann hat zum Beispiel Klistiere gesammelt. Das kann ich mir vorstellen, das ist eine unangenehme Aufgabe, wenn man dann sagt, man muss diese 40 oder wie viele Klistiere es immer sind. Ich stelle mir da immer so... 3000 Strumpfbänder. Im Stifterhaus, das war mein erster Job, der irgendwie mit meinem Studium zu tun hatte. Und da habe ich den Vorlass von der Gertrud Fusse gesichtet. Und da ist auch einfach viel, ich glaube, man nennt das Epiphernalie. Also eher nicht ganz glamouröse Stücke waren da dabei. Und da hat mir das sehr gut gefallen, was eben vom Stifter alles aufbewahrt wurde. Und das machen aber eben diese jungen, frisch gefangten, ohne Absolventinnen, die dann Glistiere inventarisieren müssen. War bei der Fuzze-Necke übrigens nicht, ich möchte mich da nicht so stehen lassen. Derlei nicht, auch keine Urin-Gläser. Nein, auch keine kleinen Hakenkreuz-Fähnchen? Nein. Fusze-Necke? Nein. Keine? Nein, das war ja alles ein Irrtum der jungen Jahre. Ach so. Ich muss gestehen, ich kann über Fussenegger wenig sagen, ich habe sie nicht gelesen. Ja, vielleicht kriege ich meinen eigenen Kepler-Salon dazu. Fussenegger-Pflege. Glaube ich nicht. Es war jetzt einmal die Zeit, dass wir an unseren Herrn Regisseur, unseren Bill, noch keine Fragen. Ich glaube, die Leute hängen noch bei der seelenlos gebummsten Frau. Dann gebe ich mir selbst das Stichwort. Ich habe natürlich einige Fragen vorbereitet. Ich knüpfe beim hypersexuellen Erotomanen an, das ist jetzt natürlich ein bisschen quotentauglich. Kannst du einmal beobachten, ob jetzt die Quoten aufgeschissen sind? Wahrscheinlich schon. Dieses Kepler-Salon-Publikum ist ja auch nicht aus Beton. ist ja auch nicht aus Beton. Nein, Blödsinn. Was mich tatsächlich ein bisschen interessiert, um das ins seriöse Gewässer zu führen, ein Typ wie der Pachinger, ungelegt, ich würde jetzt gar nicht die Harry-Weinstein-Schiene da zu stark befahren, aber der wäre ja eigentlich irgendwie gar nicht okay. Also ungelegt jetzt auf unsere Zeit, würde man von dem überhaupt der Sammlung behandeln? Naja, man kann das nicht auf unsere Zeit umlegen, würde ich sagen. Und man muss ja auch sagen, dass der Pachinger dem Schönheitsideal zumindest im 19. Jahrhundert entsprochen hat. Also der Pachinger war ein sehr großgewachsener Herr, mit sehr dichten Haaren, mit einem verwegenen Schlapphut am Kopf, den hat er sogar am Reisepassfoto. Also so ein bisschen wie ein Wagner-Sänger, ein Zivil im Privatleben. Also ich glaube schon, dass er sich bei der Damen- und Frauenwelt großen Anklang gefunden hat. Also er war kein Erotomane aus Projektionsgründen oder Verklemmung, sondern aus der Reiche. Er verklemmt war er sicher nicht. Nein, ich glaube nicht, dass der Pachinger verklemmt war. Absolut nicht. Naja, eben. absoluten... Naja, eben. Er hat so quasi aus der Praxis seine Leidenschaft heraustheoretisiert und nicht wie das Klischee vielleicht von einem Erotomanen, der ja selbst nicht drankommt. Nein, nein, der ist schon drankommen. Ich glaube, der Pachinger ist durchaus drangekommen. Ich frage das wirklich nur aus Quotengründen. Ach so, ja. Ich wollte mich ein bisschen über die Weihmedaillen... Nein, das machen wir nicht, aber wir weihen sich jetzt auch zu wenig. Was mich überrascht an dieser ganzen Geschichte ist, dass der so offen eigentlich mit seiner Sexualität umgeht. Überhaupt nicht zeitgemäß. Die Zeit selbst ist ja furchtbar verklemmt. Das 19. Jahrhundert ist ja wahrscheinlich auch in österreichischer Fastnacht gerade viktorianisch Brüde. Naja, wenn man Stifter liest, Stifter in den Tagebüchern, der dann schreibt, das ist ein bisschen später, wenn er sagt, wenn er drei Tage keinen Geschlechtsverkehr hat, hat er solche Kopfschmerzen, dass er glaubt, dass er in der Kopf platzt und so. Also ich glaube, die Möglichkeiten... Nicht Stifter, Schnitzler. Schnitzler. Schnitzler? Nein, Stifter nicht. Entschuldigung. Stifter hat alles nach Essen sublimiert. Ja eben, die werden offensichtlich bezahlt. Das Stipendium, die Höhe hängt davon ab, wie oft ich Stifter sage in diesem Semester. Man sollte vielleicht zu dem Punkt auch sagen, dass Hermann Bahr, der heute schon zu Wort kam, maßgeblich daran beteiligt war, eine Stifter-Renaissance einzuleiten in dem Lande. Damit noch einmal Stifter sagen. Und dass ich es endlich in der Pandemie geschafft habe, den Nachsommer zu leben. Gratulation. Und nicht, dass wir jetzt vom Thema abkommen, ein wahnsinnig interessantes Thema, also eben Sexualität oder Nachsummer. Der Nachsummer ist so schön frei von Sexualität, dass man ihn jederzeit... Aber absolut. Ich habe es als Erziehungsmittel angewandt, dass ich zu meinem Sohn gesagt habe, also wenn du jetzt nicht dies und jenes machst, dann das ich stifter. Wie gemein. Und das wirkt immer. Kinder kann man wunderbar mit Stifter bedrohen. Im Volksschulalter zumindest. Das geht gut. Aber wir waren bei Pachinger. Die Bibliothek von Pachinger befindet sich übrigens auch in Linz, aber nicht im Nordico. Das wäre zu einfach, wenn wir ein paar Sachen an einem Platz wären. Sondern im Archiv der Stadt Linz. Und da merkt man wirklich sehr viel zum Thema Eros gesammelt. Hebammen, Kunst und aber sonst auch alles, was es gab. Und es gibt aber auch, da bin ich drauf gestoßen, in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek so ein eindeutig pornografisches Werk, das ja ziemlich abenteuerlich ist, das hat er sich abschreiben lassen und illustrieren lassen, weil eine hochschwangere und dicke Frau in allen Praktiken, die man sich nur vorstellen kann, zu Gange ist. Und das geht auf ihn zurück? Ja, das hat er einem befreundeten Volkskundler geschenkt. Er hat auch einiges verteilt in alle sieben Himmelsrichtungen. Und das geht auf ihn zurück? Ja, das hat er einem befreundeten Volkskundler geschenkt. Einige Stücke. Also er hat auch einiges verteilt in alle sieben Himmelsrichtungen. Das macht es wahrscheinlich auch schwierig, sich der Person wirklich einmal zu nähern. Man müsste das einmal alles irgendwie zusammenfassen, was er so hinterlassen hat. Auch an Briefen. Der war ein sehr, sehr fleißiger Briefschreiber. Und er kommt als Figur in relativ vielen Büchern, zum Beispiel bei, du hast schon Herzmannowski Orlando erwähnt, wo er immer wieder vorkommt, bei Kafka beschränkt sie sich auf die nicht fiktionalen Texte. Kubin? Texte. Kubin? Also Kubin führt mit Herzmann-Ofsky-Orlando über knapp oder über 50 Jahre einen Briefwechsel, einen sehr regen. Und da kommt Pachinga 32 Mal vor. Und ich sage das schon, immer despektierlich. Also sie haben ihn eher verarscht. Herzmann-Ofsky-Orlando hat ihn als Vorlage genommen. Es gibt jedes Berühmte, der sucht den ausgestopften Mops von der Fanny Elsner, von dieser berühmten Tänzerin. Wäre tatsächlich eine Frage von mir gewesen, welches ist das Sammelobjekt, das du am spannendsten gefunden hast in deiner Auseinandersetzung? Ich hätte vorgeschlagen den Mops, der hat mich sehr fasziniert. Ja, aber der ist ja fiktiv. Ach so. Der ist fiktiv. Es gibt so ein Bild, das ihn in eines dieser elf Zimmer zeigt und hat auch seine Katzenbilder und Hundebilder und das und das. Nockate und Viecher, ne? Das sind zwei Kernbestände der Sammlung. Ich wollte gerade sagen, eigentlich ist das ja vorweggenommenes Internet. Es ist auch alles drinnen, aber hauptsächlich erotisches Katerl und Hunde. Und viel Korrespondenz. Und viel Korrespondenz, ja. Aber auch Miniaturen und Parfumfläschchen und, und, und. Er hat halt wirklich einen ungehemmter Sammler. Er hat angeblich auch besessen den Bart von Nietzsche, hat aber dann erkennen müssen, schmerzlich, dass er einer Fälschung aufgesessen sei. Also es war ihm auch wichtig, Dinge zu besitzen, die irgendeinem bekannten Menschen zuzuordnen waren. Also er hat angeblich auch die Weste von Ferdinand Raimund gehabt, wahrscheinlich die, in der er sich erschossen hat. Sonst wäre es ja kein begehrenswertes Stück gewesen. Er hat angeblich einen Hut von Toulouse-Lautrec gehabt, der 1902 gestorben ist. Das heißt, man könnte schon behaupten, dass so eine Art Wunderkammer des 19. Jahrhunderts, also diese Gedanke der Wunderkammer, die die Habsburger auch oder überhaupt Königshäuser gehabt haben, wo dann irgendwelche Elfen bei Einhornhörner aufbewahrt wurden und alles, was ja, wobei diese Renaissance-Wunderkammer, wo der Rudolf II. ein sehr prominentes Beispiel ist, weil der hatte wirklich eine Fiole mit der Milch von der Jungfrau Maria gehabt und ein Stück von der Windel von Jesus Christus. Haben wir eine Frage? Das rechte Mikrofon. Die Windel von Jesus Christus, da möchte ich vielleicht noch nur einhaken. Aber die Frage soll vorgehen. Ja, wir haben eine E-Mail bekommen Jesus Christus, da möchte ich vielleicht noch nur einen hacken. Aber die Frage soll vorgehen. Ja, wir haben ein E-Mail bekommen von Botus, der schreibt uns, oder die schreibt uns, gibt es ein Denkmal oder irgendetwas im öffentlichen Raum, das direkt an Pachinger erinnert oder ihm gewidmet ist? Und wenn nicht, wie stellen Sie sich ein Denkmal für ihn vor? Die nackte Goldhautenträgerin. Ein Denkmal für Herrn Pachinger. Naja, es gibt ein Ehrengrab auf Friedhofsdauer. Also solange der Barbara Friedhof Bestand hat, kann man das Ehrengrab besuchen. Es ist nicht sehr gut gelegen. Also dahinter brausen gleich die Züge vorbei. Es ist direkt an der Mauer. Ich hätte mir was anderes gewünscht und erwartet. Vielleicht der Pachinger gewesen. Es ist auch nicht sehr schön bepflanzt. Ich muss sagen, die Stadt Linz ist, was einen ihrer größten Söhne betrifft, schäbig wäre zu hart ausgedrückt, aber man könnte es besser als mit fetter Henne bepflanzen. Vielleicht ist der, lieber Herr Bürgermeister, unter unseren Fußwehren... Sonst, ich weiß gar nicht, ob es eine Gasse gibt, die nach Pachinger benannt wird. Pachinger Straße ist es schon. Ich glaube, dass es eine gibt, aber man kann das Internet jetzt gerne nutzen, um zu googeln und mich gleich korrigieren. Ich glaube, es gibt nur ein Grab und wie ein Pachinger Denkmal beschaffen sein könnte. Es gibt so ein schauriges Laserschwert in der Altstadt, wenn man den Hofberg so rauf geht. Was ist das eigentlich? Ich glaube, das ist so eine Vogeltränke mit Solarpaneele. Nein, das ist das Denkmal des Leuchtturmprojekts, weil Oberösterreich ist Digitalisierungssperrspitze und das ist deswegen das Leuchtturmprojekt. Man könnte es, weil es ja doch eine gewisse fallische Komponente in sich trägt, vielleicht umwidmen als Pachinger-Denkmal. Es stimmt übrigens eh nicht, aber ich traue mir das immer zu sagen, wenn wir im Stream sind, weil da kann sofort im Internet ein Shitstorm gegen mich losgetreten werden und alles, was der Quote dient, aber auch der Wahrheitsfindung, kann jetzt ins Internet reinkommen. Kommt aber nichts, gell? Also man kann gern ganz seriös schreiben, wofür dieses Denkmal dient mit dem Licht, und da könnte man Pachinger mit einnehmen. War dein Vorschlag? Ich glaube, er braucht kein Denkmal mehr. Also es ist Nordico, ist eigentlich Denkmal genug, weil das sind ja nicht unbeträchtliche Prozentsätze der Sammlung, die gehen auf ihn zurück. Also eine kurze Google-Recherche hat ergeben, dass es wirklich nur das Ehrengrab am Barbara-Friedhof gibt. Wo ist die Straße? Puh. Nein, also wie gesagt, es gibt das eine Haus in der Bethlehemstraße, da ist unten so der Hades von einem Lokal namens Ephesus, oder gab es da drinnen auf jeden Fall. Da ist noch sein Monogramm an der Fassade, das sagte ich bereits, aber sonst erinnert nichts mehr an Pachinger. Wie bist du eigentlich auf diesen Pachinga gekommen? Du als Wiener? Ich bin zu dem Pachinga gekommen, weil ich 2010 bei der ersten Ausstellung im Nordico mitgemacht habe, aber da kam ich noch nicht auf Pachinga. Ich glaube, auf Pachinga bin ich wirklich durch die Lektüre von Kafka gekommen erstmals. Daran kann ich mich erinnern. Und ich habe vor, ich weiß gar nicht, zwei Jahren den Auftrag bekommen, weil es eine Neuaufstellung gab, es gibt ja so von dieser Wunderkammer, einen Saaltext zu schreiben, so ein Saalheft eigentlich mehr. Und dadurch war ich genötigt, mich mit Paching auseinanderzusetzen. Und hatte das große Glück, es gibt eine Mitarbeiterin am Nordico, das ist die Lisa M. Schmidt. Und die hat sich während ihres Studiums immer wieder mit Pachinger beschäftigt und war so freundlich, mir ihre Unterlagen zur Verfügung zu stellen. Und dann habe ich halt weiter recherchiert noch und so dies und das zusammengetragen. Aber wenn man sich wirklich ernsthaft mit ihm beschäftigen würde, hätte man viel zu tun noch. Genau, weil wir zuerst über die Wunderkammer der Renaissance gesprochen haben, die ja auch entsprechend bestückt ist, also wirklich von höchsten Königswürden und Partikeln von Jesu Kreuz und Windeln. Aber ließe sich behaupten, dass der Pachinger so eine Art bildungsbürgerliche Wunderkammer, ist das da unsystematisch gewesen? Ich glaube, ein Kennzeichen dieser Wunderkammern war, dass sie wirklich sehr, sehr rare Dinge versammelt haben. Nijes Bart ist ja nicht nichts. Aber den hat er ja noch schmerzlich als Fälschung erkennen müssen. Wie kauft man Nzsches Bart? Wo ist der Markt für einen Bart von Nietzsche? Der Totenmaske ist ja noch mit Bart. Es müsste nachher einer den Bart abgeschnitten haben. Aber gut. Es klingt auf jeden Fall wie eine Vorlage zu einer sehr billigen Satire. Eigentlich wäre es für dich etwas. Ich merke schon. Wenn du den Pachinger, so wie man früher in strafgefangenen Häusern Werk gezupft hat, könntest du den Pachinger und sein Leben zerzupfen, bis das Fräulein Florentine sinkt. Herrlich. Darf ich das als Überleitung nehmen, weil mich das wirklich sehr interessiert hat, dieser Gedanke, also manisch gesammelt, eine wirkliche Sammelwut und Kafka, du hast es ja erwähnt, Kafka hat gesagt, er rupft irgendwelche Büdeln raus und beruhigt sein Gewissen, indem er da bei Münzen hinliegt. Diese wahrscheinlich schon psychopathologische Störung des Messianismus, aber Messianismus im Sinne von Leute, die kaufen, kaufwut und sammeln. Beim Pachinger war das ja, es war erstaunlich, weil sich damals ja noch niemand irgendwie leisten können hat, so viel Klumpert auch anzusammeln. Also er hat das Geld entsprechend gehabt und bei ihm ist es ja irgendwie nur lustig und bemerkenswert, weil er ja eh halbwegs brauchbares Zeug gesammelt hat. Aber siehst du da auch schon einen psychologisch bedenklichen Zug? Also ich bin kein Sammler, muss ich vorausschicken, aber ich las einmal vor langer Zeit, dass das ja mit der Störung der analen Phase einhergeht, laut Sigmund Freud zumindest. Das macht den wahren Sammler auf. Nicht alle haben das Glück, diesen Entwicklungsschritt gestört zu haben. Was mir aufgefallen ist, dass auch der Leopold hat zum Beispiel diese schrecklichen Biergrüge gesammelt, die der Pachinger, für die hat er auch eine Schwäche gehabt. Ich habe übrigens auch zwei Meter Biergrüge im Haus. Ah, doch. Das hat man, glaube ich, einfach. Die sammelst du? Nein, es ist auf mich gekommen. Darum beschäftigt mich der Aspekt mit, ich habe ein Haus voll, ich habe elf Räume voller Zeugs und was tue ich jetzt damit? Ich habe den Gedanken heute bei der Vorbereitung, er überfiel mich wie ein Strauchtieb, ob ich vielleicht nicht doch bei meinem Oeuvre anzahlen sollte, dass dann das Stifterhaus mein ganzes Haus übernimmt und als Außenstelle ein Museum daraus macht. Ihr wollt es damit ja wahrscheinlich unsterblich machen, oder? nimmt und als Außenstelle ein Museum draus macht. Er wollte sich damit ja wahrscheinlich unsterblich machen, oder? Wenn ich so darüber nachdenke, er hat ja doch von, ich sage jetzt einmal 1907, 1908 bis 1937 so eine Wohnhöhle in diesem Hotel Fränkischen Hof in München bewohnt. Das heißt, da wird er nicht so wahnsinnig viel Platz gehabt haben. Das wird wohl mehr als ein Zimmer gewesen sein. Aber er scheint die Fähigkeit gehabt zu haben, denke ich, sich auf seine Lieblingsstücke zu beschränken. Es gibt von dieser Wohnhöhle Fotos. Das ist halt wirklich messiartig eigentlich, ein Schreibtisch und ansonsten alles vollgestopft. Viele Mappen auch. Er hat, das ist noch ganz interessant, in den 20er Jahren muss das gewesen sein, eine gesellige Vereinigung gegründet, die Mappe. Die hat sich in Hinterzimmern von verschiedenen Wirtshäusern getroffen. Er präsidierte da immer mit seiner Haushälterin, die halt nicht nur Haushälterin war. Und da konnten sich dann Leute zwanglos treffen mit ihren Schätzen, also mit Druckgrafik. Und dem war eine sehr, sehr lange Lebensdauer beschieden. Also laut Wikipedia Eintrag gibt es diesen Verein, die Mappe noch immer. Ich habe aber jetzt keine Spuren gefunden sonst. Ich weiß nur, dass es so eine Jubiläumsschrift gab in den späten 70er Jahren über die Mappe. Unter anderem auch der Eugen Roth. Das war damals sehr, sehr popat. Jeder, der bei einem Buchclub war, hatte ein Eugen Roth Buch zu Hause. Dieser Einmensch. Hast du auch, gell? Eugen Roth. Und der gibt auch eine-Mensch-Der. Habe ich. Hast du auch, gell? Birkrüge, Eugen Roth. Und da gibt es auch eine Kurzbeschreibung von Pachinger, eben von dieser sagenhaften Wohnhöhle und wie speziell der war. Wahrscheinlich wäre es ja tatsächlich extrem interessant gewesen, diese elf Räume oder die sieben, die dann nach dem Ersten Weltkrieg übrig waren, als Illustration dieser Person an sich erhalten zu haben. Also es haben Urin-Gläser und den Herrlichen, wobei das dann natürlich schon wieder fast ein Psychogramm wäre und nicht echt eine Ausstellung. Naja, man hat das ja nachgestellt zum Teil im Nordico. Man hat nicht alles nachgestellt, aber die Fotos sind vorhanden und man hat halt, ist natürlich auch einiges geplündert worden davon. Eine Sammlung ist nicht 40 Jahre lang unter Verschluss, sondern da gibt es immer wieder Leute, die was wegnehmen und wahrscheinlich sind Sachen auch veräußert worden von ihm noch, von den Bekannten, aufgrund der Fotos, dass er es jemals gehabt hat, aber er scheint ein bisschen auch wie das Ganze schon an die Stadt Linz gegangen ist, also unter der Hand weiterverkauft zu haben. Aber die Dinge, die man rekonstruieren konnte, die hat man rekonstruiert. Teil. Auf der anderen Seite, wenn wir heute durch elf Räume gehen würden, die so vollgestopft wären, dann wären wir auch nicht angetan und begeistert. Wäre wahrscheinlich auch schwer zu sichern, stelle ich mir vor. Wahrscheinlich wäre wirklich nur so eine Replika ohne, wenn ich an die Motten denke. Da geht jetzt aber die Hausfrau mit mir durch. Genau, er war also ein Sonderling, der es aber auch deswegen war, weil er sich das leisten konnte. Ich finde das Interessante, meine Urgroßeltern, die haben bis auf eine Taschenuhr von meinem Urgroßvater, ist nichts Materielles erhalten. Mein Urgroßvater ist gestorben, er hemmt die Bibel und diese Uhr. Dann wird es ein bisschen mehr von den Großeltern, aber das hat sich auch verspült, wie man so schön sagt. Und jetzt aber ist die nächste Generation, der ich noch ein langes Leben wünsche, die plötzlich den materiellen Besitz exponentiell steigern konnte. Also an das habe ich jetzt immer wieder denken müssen, weil der Pachinger hat es sich damals schon leisten können, diese unglaubliche Besitzanhäufung. Ja, das ist sicher ein großes Problem, Lagerung unserer Zeit. Es gab auch eine schöne Ausstellung im Wien-Museum vor zwei, drei Jahren, denke ich, über das Einlagern und das Phänomen Storage. Ah, die Sale of Storage. Man darf halt nicht vergessen beim Pachinger, wenn ich einer Familie, das weder du noch ich entstammen, einer Familie, die seit 1688 als Kaufleute und das erfolgreich tätig ist, wenn man sich dieses Stammhaus allein ansieht in der Altstadt 28, das ist einfach ein Riesenkasten. Und das dauert natürlich, bis man sowas füllt. Und wenn der Vater schon gesammelt hat und vielleicht der Großvater gesammelt hat Und der hat ja auch nichts weggeschmissen. Es war auch keine Notwendigkeit da, irgendwann einmal etwas zu selektieren, weil der hat von Speisekarten vom Wirtshaus seiner Großmutter über die Mieder bis zur Urgroßmutter alles, alles aufgehoben. Wahrscheinlich auch, weil er von einer so ewig bestehenden, uralten Familie, dann ist es wirklich, weil es auf ihn zusammengekommen ist und er der Letzte seiner Art war. Wahrscheinlich war das auch irgendein Auslöser, sie unsterblich zu machen. Ja, dass er nie geheiratet hat, ist so wunderlich. Ja, und keine Nachkommen? Ja, es gibt eine Quelle, die sagt, er habe eine Tochter gehabt, aber es ist nicht relevant, weil sie taucht nicht mehr auf. Dass er in der Wiener Zeit als einer Studentin ein Kind gezeugt habe mit einer Dame. Ich merke gerade, ich möchte immer mit psychologischen Fragen hinein, aber sie sind natürlich jetzt kaum zu rekonstruieren. Gar nicht so interessant. Ich schaue gerade, welche Fragen ich noch habe. Bitte. Es gibt eine Frage aus dem Internet. Frage nicht direkt, aber nur mal bezüglich der Straße. Auf Wikipedia steht eben auch unter Ehrung, dass es eine Linzer Pachinger Straße seit 1977 gibt. Die befindet sich in Kleinmünchen und zweigt von der Franz-Kurz-Straße zur Dürer-Straße ab. Na? Seit 1977 erst. Und es wäre interessant, wer war die treibende Kraft? Da müsste man jetzt direkt das Stadtarchiv Linz anchecken. Wenn ich das vorher gewusst hätte, dann hätte ich das noch erledigt. Der Walter Schuster hätte das bestimmt gewusst. Also ich hätte jetzt meine nächsten Fragen würden eigentlich schon fast das Thema ein bisschen verlassen, denn Pachinger muss aber nicht sein. Gibt es wesentliche Aspekte von Pachinger, die du nicht sein. Gibt es wesentliche Aspekte vom Pachinger, die du noch nicht besprochen hast hier? Ich könnte mir vorstellen, dass nach der heutigen Veranstaltung ein Stimmenlaut wäre, ob man die Straße nicht umbenennen sollte. Dieses ekelhaften, widerlichen, grausigen Menschen. Er hat es halt einfach gern da. Und wenn die Frauen einverstanden waren, dann, naja, man sollte ja nicht so Brüde sein, weil das sind so Sätze, die man heutzutage gar nicht mehr gern sagt. Sei doch nicht so Brüde. Das ist ein bisschen abgekommen. War das noch üblich in deiner Jugend? Ja. Wirklich? Ja, ich bin ja nicht 21, da habe ich geschwindelt. In meiner Jugend ist nur so ein bisschen der letzte Geist der 68er, die haben nur gesagt, sei nicht ich geschwindelt. In meiner Jugend ist nur so ein bisschen der letzte Geist der 68er, die haben nur gesagt, sei nicht so Brüder. Die Generation X ist damit noch konfrontiert gewesen, aber die Woken Generation Settler, die da ist die Brüderie, glaube ich, als Kategorie gibt es das gar nicht mehr. Wir kommen jetzt total vom Thema ab. Wir müssen uns zurückzwingen zum Pachinger. Zum Pachinger selbst, ich bin eigentlich total fasziniert, warum du dich überhaupt mit unserem lieben Linz so liebevoll und genau auseinandersetzt, weil ich stelle jetzt einfach noch einmal den... Das ist zwar von einem Georg Schwarzbach, aber da ist ein bisschen die Aura von dir auch eingeflossen. Erzähl noch einmal kurz. Du hast gesagt, wie du auf den Pachen gekommen bist, dass du für das Nordico Ausstellungen kuratiert hast. Aber was ist dein gesonderter Bezug zu Linz? Du kennst dich einfach wirklich gut aus, ich kann das bezeugen. Naja, an Linz kommt man nicht vorbei in Österreich. Also Linz ist schon essentiell, was täten wir ohne Linz? Ja, weil die Westbahnstrecke durchgeht. Weil die Westbahnstrecke durchgeht, weil Linz von eminenter Bedeutung ist, was die Wurstkultur in Österreich betrifft. Die Enz scheidet einfach in einen baryo-warischen, in einen avarischen Teil. In meiner Jugend heute ist das ja mittlerweile auch wieder anders. Und was gibt es über Linz sonst noch zu sagen? Eine Stadt, die sich rasend schnell verändert. Und ich habe eben für das Nordico gearbeitet und Ausstellungen mitkuratiert über geteilte Stadt Linz 1945 bis 1955 oder im Wirtshaus, da kommt man auch an den Pachingern nicht vorbei, weil dieses Wirtshaus so blauen Traube eben hat und dann sieht man auch die Miniatur von seiner schönen Großmutter, also auch seine eine wohl dekultierte Wirtin, da gibt es so zwei Miniaturen, die Ja, man kommt halt zu Linz, nach St. Pölten kommt man eher nicht. Ja, ich überlege gerade, ich war noch nie in St. Pölten kommt man eher nicht. Ja, ich überlege gerade, ich war noch nie in St. Pölten. Wirklich? Nein, an der FH war ich einmal. Aber da bin ich direkt durchgefahren. Versandt man? Nein, ich glaube, ich bin nicht durch die Innenstadt von St. Pölten gefahren. St. Pölten besteht aus einer Innenstadt. Also, wenn du nicht dort gewesen bist. Nein, ich will jetzt nicht polemisch sein, ich finde nicht, dass man von Linz aus über St. Pölten abtritt, das finde ich unangenehm. Nein gut, aber ich meine, ich höre das natürlich gern, weil ich Linz ja auch sehr gern mag. Und es stimmt aber wirklich, das mit der Veränderung, du hast das vielleicht sogar noch besser beobachtet, aber mein Eindruck ist, mit diesem Kulturhauptstadtjahr ist ja die wichtigste Veränderung gewesen, dass eine Stadt wie Linz endlich beginnt, über sich selbst zu sprechen, sich selbst von außen wahrzunehmen, nämlich auch kritisch. Also ich bin 2006 nach Linz überhaupt erst gezogen und in diesem Beobachtungszeitraum habe ich schon das Gefühl gehabt, eben durch die Kulturhauptstadt, dass irgendwie auf einmal so ein Diskurs über sich selbst als Stadt, als urbaner Raum angefangen hat überhaupt. Aber vielleicht ist das jetzt eh schon falsch oder zu spät festgestellt. Vielleicht macht das Linz eh schon seit 1886. Nein, das eher nicht, aber mir ist aufgefallen, sie haben einfach sehr konsequent und sehr früh eine Imagekampagne gemacht. Das ist in den späten 80er Jahren, das ist Graz schaut Linz und Wien schaut Linz und und und. Das wurde ja alles affischiert in den anderen Städten. man ist halt weg von dem Image der Industriestadt. Also die oberösterreichischen Freunde, die ich habe, die keine Linzer sind, und die meisten sind ja keine Linzer. Es gibt keine echten Linzer. Es ist ja keiner gern Linzer. Mittlerweile ist es vielleicht anders. Aber früher galt ja Linz als hässliche Stadt. Also ich glaube, sie sind mittlerweile... Nicht zur Zeit von Pachinger und das Seil zurückzuwerfen. Da war es ja ein sehr beschauliches, hübsches Städtchen. Du zitierst da den Patrick Lee Furmer. Übrigens, wunderbares Buch, die Zeit der Gaben. Es ist eine Riesenempfehlung, das zu lesen. Der kommt durch Linz, ist zwar nur ganz kurz unterwegs, 1933. Und ich war selbst überrascht, dass der Linz eigentlich total schön und richtiggehend prachtvoll findet. Ja, vor allem aus der Perspektive des Skifahrers, das fand ich faszinierend. Also er geht 1933 von, er lässt sich über den Kanal bringen und geht dann von irgendwo in den Niederlanden bis Konstantinopel, Istanbul über zwei Jahre hindurch. Kommt in Linz vorbei und steigt ab am Hauptplatz. Es sagt leider nicht wo, es sagt nur, dass der Wirt Hans heißt. Und die brauchen ihn dann Ski und dann geht er Skifahren. Auf der, wie heißt die Wiesn? Bötlingberg Wiesn. Meier Wiesn. der, wie heißt die Wiesn? Die Meierwiese. Also der glaubt ja, dass er im Innsbruck gelandet ist. Alpinistisches Österreicher auch in Linz, irgendwie ein früher schöner Irrtum. Na gut, er kommt irgendwo aus dem flachen Teil von England. Tatsächlich hat es ja mal Pläne gegeben, also es ist ein bisschen verrückter, ein wenig gigantomanisch, oder das Kleine, aufpassen, dass das Lalom-Weltcup-Rennen wirklich in Linz von Bösselberg stattfindet. Da muss man ja oben. Aber jetzt kommen wir schon wieder vom Thema ab, wo wir eigentlich über Linz sprechen. Ich möchte eigentlich ganz gerne noch, außer es kommen andere Fragen, Paching ist still on, Paching is still topic, aber eigentlich möchte ich noch ganz gerne über dein belletristisches Schaffen sprechen, wo man ja thematisch eigentlich auch noch anknüpfen kann an das bisher Geschehene. also ein real historisch gegebener Kern, um den du dann ein Textgewebe spinnst. Weil Jude zum Beispiel, das ich hoffentlich schon sehr zur Lektüre empfohlen habe, eine zum Teil auf beste Art durchgeknallte Nachkriegsgeschichte. Da reist er ja durch Brüssel im Benzedrinrausch, glaube ich. Aber der Nukleus der Geschichte für die Handlung ist dieses real existierende Bild, wo ein Junge gezwungen wird, das Wort Jud an die Wand zu schmieren und eine der, nicht Hauptfiguren, aber so Hassobjekt ist dieser Mensch, den du da offensichtlich zwingst, der mit dem Haken grölzt. Also arbeitest du gerne mit, in realen, historischen Kontexten? Naja, bei Jude hat es folgende Geschichte auf sich, dass ich in meiner eigenen Art als Historiker versucht habe, ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen, was es mit dem Foto auf sich hat und wer diese zwei Leute sind, wer der Knabe ist und wer der Wampate Nazi ist. Und da bin ich einfach gescheitert. Also ich habe zwar herausgefunden, wo das Foto aufgenommen wurde, nämlich in der Heine-Straße im zweiten Bezirk. Das Haus gibt es noch immer. Schaut ein bisschen anders aus, als wenn die Fassade abgeklopft haben. Aber man kann ja auch feststellen, wer in dem Haus gewohnt hat im Jahr 1938 und was mit den Leuten passiert ist. Man sieht halt, diese Heine Straße hat natürlich 1939 nicht mehr Heine Straße geheißen, weil Heine bekanntermaßen ein Jude war, sondern Georg Ritter von Schönerer Straße. Und dann sieht man, dass sich halt diese ganze Struktur der Mieter komplett verändert. Es sind halt 39 ganz andere. Und dann schaut man, wo sind die, die vorher da waren? Und das ist ja vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes sehr ordentlich aufgearbeitet worden. Es sind halt etliche in den Gasöfen von Auschwitz gelandet. Und nachdem ich da doch viel Zeit in der Recherche investiert hatte und mich das weiterhin umgetrieben hat, das Thema, habe ich mir gedacht, wir sind ja beide in der glücklichen Position als Autorin oder als Autor, dass wir alles als Hilfswissenschaft haben, steht uns zu Gebote. Das war auch die Geschichte und ich habe halt einen Roman darüber geschrieben. Du hast aus der Not eine Tugend gemacht. Und dieses Foto ist das erste Mal 20 Jahre danach publiziert worden. Das war so 1958 und ich wollte den halt entkommen lassen, sonst hätte ich auch keine Geschichte erzählen können oder eine, die ich nicht erzählen wollte. Man hätte ihn ja auch nach Auschwitz schicken können, das Kind. Ja, und so habe ich mir gedacht, er ist im Krieg halt nach England gekommen und ist dann Fotograf geworden und bekommt den Auftrag, 1958 die Weltausstellung in Brüssel zu fotografieren. Gemeinsam mit dem Rupert, das ist seine kleine Nebenfigur gewesen, die war dann, kennst du sicher auch, wenn Nebenfiguren auf einmal sich aufblähen und wie der Golem durchs Buch oder durch den Text stampfen. Ja, und er hat halt 1958 dann dieses Erlebnis im Pavillon im Österreichischen, wo er nicht hinein will, dass er wieder zurückgeht und sich seiner Vergangenheit stellt. Und das ist jetzt natürlich klischeehaft ein ernstes Thema mit Ironie, aber es zieht sich wirklich durch das ganze Buch. Also erstens man frisst es richtig. Es sieht jetzt eine Zeit lang aus, ich habe es jetzt nicht aktuell frisch gelesen, da muss ich mich entschuldigen. Aber ich habe zum Glück damals immer wieder Sätze unterstrichen, die mir sehr gut gefallen haben. Zum Beispiel, das lese ich vorhin, sie bestellen jetzt schon das Buch. Das ist ja das Praktische beim Streaming. Man kriegt einen Tipp und kann gleich zum Buchhändler des Vertrauens. Man ruft an den Alex und sagt, ich will das Buch, weil die Meindl diesen Satz vorgelesen hat. Also ich glaube, er geht da zu einem Love Interest. Ich lese es lange läuten, wobei ich daran dachte, dass die Uniform bei den Deutschen seit den Tagen Friedrichs des Großen das Vorspiel ersetzt. Das hast du unterstrichen. Ausgerechnet. Spricht das etwas Schlechtes über mich? Nein, nein. Ich bin wahrscheinlich das ist passt jetzt gut zum Paching. Jetzt habe ich mich selbst nicht gewöhnt. Die Uniform. Okay. Da hast du die Feststellung, das ist nicht angenehm, da Katholiken nur halb so viel Seife verbrauchen wie Protestanten. Ja, das ist aber statistisch erwiesen. Das ist tatsächlich so. So arg. Bitte sprich darüber. Das ist nicht einmal erfunden von mir. Aber wieso? Haben die Protestanten diesen anarkastischen Waschzwang? Ich weiß es nicht. Ich bin ja weder Katholik noch Protestant. Ich kann das nicht beantworten. Ach so, weder noch? Also nicht mehr. Wann haben wir da Atheisten? Nehmen wir doch das nicht erlaubt im Kepler-Sohn. Ha, ha, ha, ha, das ist ein Witz. Es ist wirklich ein sehr schönes Buch und dein neuestes Buch, also du arbeitest natürlich schon wieder an einem weiteren, dein neuestes Buch ist Die Natur der Dinge. Der neueste Buch ist Die Natur der Dinge. Da geht es um einen alter, weißen Mann, der ein Schreibin im Oktober erschienen war, diese Kriegskindergeneration, die vaterlos aufgewachsen sind meistens. Und das sind ja ein paar hunderttausend gewesen, deren Väter entweder gefallen waren im Zweiten Weltkrieg oder die in irgendeiner Kriegsgefangenschaft waren und dann kommt der Vater zurück. Und das war ja meistens nicht die reine Freude, weil mein Großvater ist 1948 zum Beispiel zurückgekommen und da gab es halt schon, meine Tante hat ihm gesagt, wann geht der Mann endlich wieder am zweiten Tag? Also es geht um dieses Eindringen einer dämonischen Vaterfigur in ein halbwegs fröhliches Familienleben, der alles durcheinander bringt. Und dann das andere Phänomen ist, dass diese Leute wirklich oft ihr ganzes Leben bei einem Arbeitsgeber verbracht haben, in Pension gegangen sind. Und bei ihm ist es halt ein Rüstungskonzern, nicht mehr und nicht weniger. Es ist schon alleine literaturwürdig und memorabel, bei einem Konzern seine Arbeitszeit zu verbringen, seine Lebensarbeit abzusitzen. Er sitzt sie ab, das fand ich auch so faszinierend. Und wird dann in Frühpension geschickt, bei vollen Bezügen. Das hat es in meinem Freundeskreis durchaus gegeben immer wieder, wo die Väter dann mit Mitte 40, Ende 40 mit vollen Bezügen zu Hause gesessen sind, allen wahnsinnig auf die Nerven gegangen sind, im besten Fall halt irgendein kleines Hobby betrieben haben in irgendeinem Herrenzimmer oder in der Karikatur eines Herrenzimmers, in Kellnerräumen, und das gelötet haben oder was weiß der Teufel aus. Und dann nämlich auch wirklich, wahrscheinlich nicht erst mit der Pensionierung, sondern ich weiß nicht, ob was für ein Zeitpunkt, dann auch wirklich einfach so richtig aus vollem Herzen alt geworden. Also mir fehlen meine Großeltern sehr, aber wenn ich jetzt büde sehe, ist es schon faszinierend, was für alte Leute es waren. Mein Großvater ist ja zum Beispiel mit 63 gestorben. Das sagt man heutzutage zu Recht. 63 ist das neue 38. Aber eben, das ist schon faszinierend. Man geht in Pension und dann wartet man irgendwie eh schon nochmal aufs Absterben. Das ist ein bisschen ein Phänomen, das aus der Zeit fehlt. Oder man beginnt zu leben. Wenn man es vorher nicht getan hat, dann lebt man auch in der Pension. Das ist jetzt dieser neoliberale Druck der Best Ages, dass sie jetzt noch recht konsumieren müssen und recht viel Ausflüge machen und mit irgendwelchen Hurtigruten, eigentlich auch stressig. Es wird uns nicht widerfahren, beiden. Vermutlich werden wir doch jeder mit einem Blechnapf bei der öffentlichen Ausspeisung. Ich finde, das ist ein wunderschönes Schlusswort. Ist das nicht ein herrliches Schlusswort? Wir Künstler mit dem Blechnapf. Lieber Benjamin, gibt es noch etwas aus dem Internet? Gibt es überhaupt irgendeine Zuschauerin oder ein Zuschauer? Lass ich das nachher folgen. Keiner traut sich, irgendwas über Pachinger zu sagen. Und alle entsetzt. Dieser Schuft oder dieser Geinspecht. Und die Pachinger Straße, Aberkennungsverfahren. Schauen wir mal. Und alle entsetzt. Dieser Schuft oder dieser Geinspecht und die Pachinger Straße, Aberkennungsverfahren. Schauen wir mal, vielleicht kommt jetzt was. Da können wir eine Bürgerinitiative machen. Ich fühle mich jetzt auf jeden Fall schon sehr gut informiert über diesen Pachinger. Ich werde aber nur überlegen, ob ich das unterstütze, weil eigentlich möchte ich ja nicht den Geist der Brüderie das Wort reden. Ich werde Recherchen machen, ob die Frauen auch zufrieden waren mit seinen Avancen und seinen körperlichen Dienstleistungen. Also ab ins bayerische Staatsarchiv, da könnte man jetzt diese Briefe aufarbeiten. Aber man könnte der Wirtschaftlerin eigentlich einen Gedenkstein irgendwo setzen, der Frau Bayerlacher. Oder man könnte sie zumindest richtig schreiben am Grabstein, sie ist nämlich falsch geschrieben. Das ist doch einmal eine konkrete Aktion. Bei aller Freude an der Theorie könnten wir aber das jetzt im Gemeinderat einbringen. Zwischen Westring-Ostring-Antrag und internationaler Flughafen am Hauptplatz könnten wir eine Initiative hineinbringen, dass die Wirtschaft darin richtig geschrieben wird. Es ist übrigens eine interessante Sache. Ich lade jede und jeden ein, das nachzumachen, und zwar das Grab vom Herrn Pachinger aufzusuchen. Weil wenn man sich dem Grab nähert, zumindest wie der Fuhrer es mir, brechen links und rechts so Hasen durchs Gestrüpp. Und es ist, glaube ich, kein Zufall, dass es Hasen sind, die beim Pachinga durchbrechen. Die Totentiere suchen ihn. So wie die Löwen auf Dennis Finch hätten Grab ruhen, bumsen die Hasen auf dem Grab vom Pachinga. Ist das jetzt nicht nur für dieses Schlusswort? Aber wir haben ja noch, wir werden ja wahnsinnig üppig bezahlt. Wir könnten jetzt natürlich noch über... Also ich will jetzt nicht nur ein viel besseres Schlusswort? Aber wir haben ja noch, wir werden ja wahnsinnig üppig bezahlt. Wir könnten jetzt natürlich noch über... Also ich will jetzt nicht vorzeitig abbrechen. Ich will nur nicht, dass die Menschen sagen, man, hören die zwei endlich auf? Ich kann ja jeder abschalten. Nachdem im Internet das stimmt. Die haben wahrscheinlich schon vor fünf Minuten abgeschaltet. Weil sie sind online. Der Benjamin würde ja schon auf Facebook nebenbei seine neuen Lieder posten. Nein, es ist einfach so, ich habe jetzt den Singflug deswegen eingeleitet, weil meine Fragen gar wurden. Ich plane ja immer fürs Publikum sehr viele Fragen ein und normalerweise, es kommt jetzt natürlich auch immer ein bisschen auf das Thema drauf an, gibt es ja sehr viel anregende, nicht nur Fragen, sondern manchmal Ergänzungen oder Kritik. Aber ich glaube, sie sind halt so zufrieden mit dem, was du über den Pachinger erzählt hast, dass sie da keine Gegenstatements reinschreiben und auch keine kritischen Fragen. Es ist schade, ich hätte mir schon gehofft, dass irgendwas kommt. Welche Frage hat dir zum Beispiel? Vielleicht sind wir gar nicht online, vielleicht ist das Ganze jetzt so ein was auch immer. Vielleicht schauen die Leute jetzt erst einmal nach. Der letzte Kepler-Salon. Nein, der nächste Kepler-Salon, ich weiß das, der muss stattfinden, weil da geht es um, das ist ein Thema, wo ich ursprünglich, ich habe mich geschreckt, ich habe mir gedacht, habe ich das eh nicht übersehen, muss das eh nicht ich moderieren. Es geht nämlich um, was haben Computer mit Aristoteles zu tun? Die Geschichte der Logik. Schön. Und weil ich ja Philosophie studiere, habe ich befürchtet, dass ich das moderiere, aber es macht Klaus Buttinger. Nächsten habe ich jetzt nebenbei nämlich auch schon ganz gut eingeflochten, die Artificial Intelligent Professorin Martina Seidel von der JKU spricht über die Logik. Und ich habe einen kurzen Flash gehabt, also eine kurze Retraumatisierung, weil ich fast mein Studium nicht geschafft habe, weil ich die Logik nicht gecheckt habe. Logik hat übrigens auch der Pachinger absolviert. Also der hat alles studiert. Eine Logik. Nichts fertig, aber Logik hat er fertig. Logik hat er, naja, eine zweistündige Vorlesung oder was. Ja, es ist eh nicht mehr, aber das habe ich so schwierig gefunden. Du hast Philosophie studiert? Mhm. Mit Mühe und Not. Worüber hast du deinen Abschluss gemacht? Über die Ethik und Politik der Dekonstruktion. Ich muss aber leider jetzt selbst über den Titel nachdenken. Singularität und Alterität, Ethik und Politik, unter besonderer Berücksichtigung autobiografischen Schreibens und irgendwo gehört noch Dekonstruktion einer. Bei wem? Du musst aber dann zum Nachfragen aufhören, weil ich habe wirklich alles vergessen. Ludwig Nagel. Respekt. Ich bin selbst ganz beeindruckt. Und diesen fantastischen Reiseführer hast du da nachgeschrieben oder davor? Der ist wirklich exzellent. Dem wünsche ich eine Neuauflage. Reiseführer hast du danach geschrieben oder davor? Danach. Weil der ist wirklich exzellent. Also dem wünsche ich eine Neuauflage. Danke. In einem größeren Verlag, weil ich glaube, der Verlag hat es nicht geschafft. Nicht wegen des Buches, aber er hat es generell nicht geschafft. Nein, es gibt ihn nicht mehr. Ja, das war überhaupt, sollte er das zufällig anschauen, der Günther Millie war gleich der erste und beste Lektor, eigentlich der einzige, den ich jemals hatte. Der hat das Buch mit so viel Sorgfalt, Korrektur gelesen und das Projekt so lieb unterstützt. Ich muss das Buch aber jetzt aus einer ganz anderen Perspektive schreiben, nämlich da bin ich frisch angekommen in Oberösterreich und habe mich gewundert über Verschiedenstes. Ich habe versucht, diesem Bundesland mich wieder anzunähern. Und mittlerweile bin ich aber so, dass ich gar nicht mehr wegzukriegen bin da. Also schon fast zu heimisch. Mein Gott, da ist ja noch der Heimbucher mit dem HC Strache schon. Wange an Wange. Ein historisches Buch. So schnell ist historisch. Du wolltest auch ein Thema noch. Du hast, der Herr Pachinger ist ein Spezial, also du hast dich gerne an historischen Persönlichkeiten abarbeiten, aber Detlef Wimmer ist auch ein Studienobjekt von dir. Die Firma? Nein, Detlef Wimmer. Detlef Wimmer? Der FPÖ-Linz-Vorsitzende. Detlef Wimmer hat mich sehr fasziniert von dem Augenblick an, wo ich einmal ein Interview oder einen Bericht über ihn in der Presse gelesen habe. Den fand ich bemerkenswert. Und dann gab es so ein kurzes Filmchen im Internet, wo es muss eine Waffengeschichte gegeben haben. Ich glaube, beim Bundeswehr haben sie ihn aus psychologischen Gründen nicht genommen. Er wollte eigentlich Offizier werden. Er sagt, das war eine Intrige. Eine schreckliche Intrige. Und dann gab es aber irgendeine Geschichte, da haben sie ihn eingetunkt oder nicht eingetunkt, aber die Polizei war, glaube ich, in der Wohnung und es war seine Waffe da und die Munition auch. Manche sagen, die Frau hätte es böswillig. Man weiß es nicht. Polizei war, glaube ich, in der Wohnung und das war seine Waffe da und die Munition auch. Manche sagen, die Frau hätte es böswillig. Man weiß es nicht. Man weiß über Detlef Wimmer nicht viel mehr als über Pachinger. Das heißt, es kommt dann das nächste Studienprojekt? Nein, über Detlef Wimmer keine Zeile, nein, nein, nein. Aber mir gefiel das sehr gut, weil er dann sagte, in seiner rhetorisch auch ziemlich einzigartigen Art, ein bisschen aufzogen, finde ich. Er habe, mir gefiel das sehr gut, weil er dann sagte in seiner rhetorisch auch ziemlich einzigartigen Art, ein bisschen aufzogen finde ich, er habe, der Onkel habe ein Reh oder Wildgehege und da helfe er immer wieder aus, deswegen brauche ich eine Pistole. Ich habe mir gedacht, das knallt jetzt da irgendwie Rehe ab mit der Pistole oder was macht er? Aber es ist sicher bösartig. Ich habe keine einschlägigen Kompetenzen, aber es ist nicht weit gerecht. Wahrscheinlich versucht er, Fressfeinde zu vertreiben, könnte ich mir vorstellen. Das heißt, er als Wächter des Rehs, des Rehleins, wie auch das brav ein Heger. Ich glaube überhaupt, in dieser Partie sind ja sehr viele Heger vorhanden. Heger. Aber es reicht nicht immer für einen Jagdschein. Naja. Der Heger ist ja relativ einfach. Wenn man einen Jagdschein nicht schafft, kann es ja auch eine Intrige sein. Heutzutage ist da schon sehr viel möglich. Dass man es unzuverlässig hingestellt hat. Aber was würde aus dem Wander eigentlich? Ich habe schon lange nichts von ihm gehört. Er ist verschwunden, oder? Ich glaube, dass er nur segensreich aus dem Hintergrund für unsere liebe Stadt Linz wirkt. Das ist schön. Ja. Nein, es ist misserliegen. Es ist jetzt schon wieder das nächste Schloss. Wir haben noch drei, vier Schlüsse. Aber ich will nicht sklavisch, weil wir können nämlich, das ist das Privileg, wir zwei können ja privat noch weitersprechen und werden das auch noch machen. Aber habe ich das jetzt schon gefragt, diesen super Moderationstrick, wenn mir nichts mehr einfällt, welche Frage wurde Ihnen noch nie gestellt? Oder welche Frage wollten Sie immer schon einmal beantworten? Eigentlich keine. Na geh. Nein, es tut mir leid. Also ich habe jetzt wirklich keine Frage, die ich immer schon beantworten wollte. Ich hätte gerne gewusst, dass mir das wie immer passiert ist, aber das kann mir kein Mensch sagen. Nein, es ist wahrscheinlich auch im Chat nichts drin. Nichts drin. Vielleicht schaut er zu. Nicht? Das ist ein Jammer. Woran arbeitest du gerade? Ich arbeite gerade an einem Roman, der sollte bis September fertig sein. Ich weiß nicht, ob ich es schaffe, aber ich möchte damit nächstes Jahr in Leipzig reüssieren. Weil mein letzter Roman aufgrund dieser widerlichen, schmutzigen kleinen Pandemie so untergegangen ist, weil die Buchhandlungen alle zu hatten. Und ich bin vielleicht auch deshalb so ein großer Fan der Stadt Linz, weil es in Linz tatsächlich zwei ganz großartige Buchhandlungen gibt. Ich brauche nicht sagen, welche es sind, es gibt glaube ich nur mehr zwei, Fürstlberger und Alex, die wirklich jeder für sich einzigartig sind und die auch alles gelesen haben, die einfach gut sind einfach gute buchhändler mir gefällt fallen der umstand fürstlberger wie sie noch immer sehr lässig neben dem talia sind wo sich ja viele alle schon umgebracht hätten nicht also seit amazon bin ja wieder ab und zu gerne im talia drinnen also dass man wirklich realht und dort auch sehr freundliche Menschen arbeiten. Ich trage natürlich mein Geld hauptsächlich zu den Kleinen. Eigentlich kriegt der Alex hauptsächlich alles, da will ich mich gar nicht in die Schleichwerbung machen. Aber ich gehe mittlerweile wieder gerne zum Talier. Ja, sie haben auch durchaus kompetente Leute. Große Brauchtumsabteilung, habe ich gesehen. Aber sprich bitte, weich mir nicht aus, dein Roman, mit dem du in Leipzig realisieren wirst und den du nicht kurz vor dem zweiten Lockdown präsentieren wirst müssen, weil ja alles super wird, ab September. Schauen wir mal, was kommt. Ich fürchte mich ja vor Tirol, vor den Tiroler Varianten, weil aus Tirol kommt immer viel Übles. Das ist, weil die anderen so schwach sind. Die Tiroler halten das gut aus, aber die unterschätzen das. Ich fürchte mich auch, das ist ein Ausmerzungsprogramm. Auf der anderen Seite gibt es wahrscheinlich keine genetisch erfolgreichere Gruppe als Tiroler Skilehrer. Man kann ja hoffen, dass dieses Genmaterial, das die Tiroler Skilehrer seit Jahrzehnten in die Welt tragen, zumindest Europa immunisiert. Das ist eigentlich schon das wahre Ischgl. In Ischgl kann ja nichts mehr passieren. Ich glaube in Ischgl haben es alle resistent mittlerweile, oder? Ja. Die können es nach Indien schicken eigentlich. Ich würde jetzt überhaupt zur einer Zwangsverpflichtung von den Ischglianern... Freiwilliges Soziales Monat, Hilfestellung, Hilfe vor Ort. Ich möchte jetzt aber nicht zynisch werden. Du weichst schon wieder aus. Worüber schreibst du? Ja, ich schreibe einen Roman. Der wird den schönen Titel Nachtfahrt tragen und handelt von vier jungen Männern, die ums Jahr 1997 eine Geschichte mitsammen erleben. Und viel mehr kann ich dazu nicht sagen, weil das verändert. Du weißt ja eh, wie das ist mit dem Schreiben. Vielleicht gibt es auch Leute, die einen Plot haben und die das dann sklavisch nachverfolgen, aber es ändert sich ja dauernd immer irgendwas. Ja. Das ist vielleicht ein Thema eines eigenen Abends. Das wäre unser Oeuvre. Wechselseitig eine kleine Lesung machen. Das wäre der kurze Abend. Woran arbeitest du gerade aktuell? Ich arbeite an einem Manuskript, mit dem ich mit dem Adalbert-Stifter-Stipendium des Landes Oberösterreich unterstützt werde. Und was zahlen die? Ich komme darauf an, wie oft ich jetzt noch Stifter sage. Und dass ich Stifterstipendium des Landes Oberösterreich unterstützt werde. Und was zahlen die? Das darf ich, glaube ich, nicht. Es kommt darauf an, wie oft ich jetzt noch Stifter sage. Und dass ich Stifter nämlich schon alles gelesen habe vom Stifter bis auf Wittiko, dann kann man mich schon in vierstelligen Bereichen nehmen. Nein, das Stifterstipendium ist super. Vor allem gefällt es mir, dass Stefan Reus der Zweite der Mitprämierte ist, weil das schaut für mich wieder gut aus, dass so wer cooler wie der Stefan Reus der Zweite ist. Und wir schaut für mich wieder gut aus, dass so wer cooler wie der Stefan Reuss der Zweite ist. Und wir stellen uns das dann so vor, dass wir so ein Ort, wo man wieder alles aufmacht, wir das dann so machen wie die Faschingsprinzen. Das Faschingsprinzen Paar der oberösterreichischen Nachwuchsliteratur und dass wir da dann verschiedenste Eröffnungsfeiern vornehmen. Und da Partys crashen, indem wir Lesungen den Menschen aufzwingen. Ich habe den Peter Patzak ein paar Tage vor seinem Tod getroffen und habe ihm voller Stolz erzählt, dass ich den Nachsommer endlich fertig habe. Und er hat gesagt, es hat in den 70ern ein Projekt gegeben vom ORF, den Nachsommer zu verfilmen. Der Wippersberg hätte das Drehbuch schreiben sollen. Und er hat dann auch missmutig das zu verfilmen. Der Wippersberg hätte das Drehbuch schreiben sollen. Und er hat dann auch missmutig das Quer und Kreuz und so hinten und vorn gelesen. Und er hat keinen dramaturgischen Punkt gefunden, wo er ansetzen hätte können. Es ist unmöglich. Du kannst nicht 30 Minuten lang eine Kamera auf eine Heckenrose richten. Es geht nicht. Nein. Das noch zur Stifter. Und es gibt ja auch aus den Beständen des Nordico das Sterbesofa von Stifter. Mit Blutfleck? Das ist irgendwie ergänzt. Der Stoff ist, glaube ich, ausgetauscht. Das ist auch so ein literarisches Mirakel. Ich möchte das jetzt auch wirklich nicht zynisch verstanden wissen, aber es gab ja diesen schrecklichen Rasierunfall, wo sie irrtümlich die Kehle durchgeschnitten hat, um nicht seiner Leberzirrhose zu erliegen. Ich habe die Probleme noch nicht, dass ich in meinem Damenbad mit mehr als einer PZ zu Leib rücken muss, aber ich habe seitdem wirklich die Neurose, wenn man sich so Filme anschaut, dann denke ich wirklich sehr oft an Stifter, wie er so rasiert und ernährst vielleicht, hat Ski und geht ab und schneidet sich dann die ganze Kehle durch. Ja, der wird sich unten am Hals rasiert haben und dann ist die Frage, ob es wirklich suizidal war, hier, oder ob das ein Schmerz der Leber war? Ah, und dann hat er Aua. Wir werden es nie erfahren, wie bei Pachinger. Wir werden es nie erfahren. Das ist eigentlich tragisch. Wir werden es nicht wissen. Jetzt haben wir überzogen von lauter Spannung. Wie ist Stifter gestorben? Man könnte jetzt nur geschwind drei Sekunden reinschreiben. Ich weiß es. Aber wir tragen deinen Chat jetzt ab. Also, Zehnter, danke. Ich habe zu danken, es war sehr viel Glück. Danke fürs Kommen. Dominika Meindl, danke schön. Mit dir ist es überhaupt sehr angenehm. Ja, das war es beim Kepler, so im Namen des Teams verabschiede ich mich. Danke, lieber Benedikt Kundenberger, der Mann aus dem Off und am 10. Mai nächste Woche ist es noch einmal gestreamt. Klaus Buttinger hat Martina, ich habe Ihren Namen vergessen, ich bin ein schlechter Mensch. Entschuldigung, liebe Frau Doktor, Martina Seidl wird über die Geschichte der Logik sprechen und damit verabschiede ich mich und wünsche Ihnen noch einen wunderschönen Abend.