Schönen guten Tag, ich freue mich zu einer neuen Ausgabe von im Gespräch mit Frauen aus dem Kunst- und Kulturbereich begrüßen zu dürfen, der Streichengesellschaft für Kulturpolitik. Und freue mich besonders heute bei mir zu haben, haben zu dürfen, Gunilla Blank. Hallo Gunilla. Freut mich auch. Schön, dass du da bist. Gunilla Blank ist in Oberwölz aufgewachsen. Ich glaube, das war das erste Mal, dass wir uns getroffen haben im Zuge der Regionale. Oberwölz aufgewachsen. Ich glaube, das war das erste Mal, dass wir uns getroffen haben im Zuge der Regionale Oberwölz sperrt zu. Ein sehr schönes Format, wo du Projektleiterin warst. Du bist Projektleiterin im Bereich Kunst und Kultur in der Holzwelt Murau. Du bist ganz frisch quasi im Kulturkuratorium des Landes Steiermark. Du betreibst, glaube ich, oder betreust oder hast ins Leben gerufen seit vier, fünf Jahren so gefühlt, das Festival Stubenrein im Bezirk Murau. Der Andrea Staudinger hat es ins Leben gerufen. Genau, wir machen das gemeinsam. Im Paarlauf, ja genau. aber wir machen das gemeinsam. Im Paarlauf, ja genau. Ja, und auch bei dir habe ich mir natürlich angesehen, was dein Name bedeutet und ob der irgendwas mit dir zu tun hat. Und dein Name bedeutet die Kämpferin. Hat das was mit dir zu tun, Manila? Ja, ich glaube schon. Also nicht, dass ich es darauf anlege, aber es passiert einfach ständig. Ich glaube, dass es Sachen gibt, wo man sich dafür einsetzen muss und wo sich das auszahlt, wenn man dafür kämpft. Da sollte man, glaube ich, nicht so eine große Scheu haben. Ich glaube, es passiert bei Frauen sogar relativ oft, dass die Sache mit dem Kampf gern ein bisschen vermieden wird, aber wenn es sein muss, muss es sein. Da kann man schon mal durch. Du bist bei unserem eigentlichen Thema, nämlich Feminismus im Kunst- und Kulturbereich. Man muss sagen, du bist im aufgewachsenen Bezirk Murau, bist dort im Bereich Kunst und Kultur zuständig. Und jetzt der Bezirk Murau ist doch sehr, wenn ich mir zum Beispiel die Bürgermeisterdichte anschaue, doch sehr männlich dominiert. Wunderschöner Bezirk, ich liebe ihn zum Wandern. Wie ist da zu Beginn gegangen? Wie geht es dir jetzt? Wie war dein Weg? Ich glaube, mein Weg hat sich irgendwie so ergeben. Also aus dem Grundverständnis heraus, dass es Sachen gibt, die es einfach wert sind, dass sie durchgeführt werden. Eben begonnen mit Oberwürzmacht zu und hat dann eben weitergeführt zur Holzwelt, zu dem zuerst Holzwelt Kultur, jetzt Kulturspielräume. Und puh, das ist immer so eine schwierige Frage in Bezug auf die Männer, weil das ist halt eine wahnsinnig glatte Eisfrage. Da kann man dann ganz schnell ganz wilde Shitstorme ernten. Wie ist mir gegangen? Ich glaube, dass in Murau manche Sachen einfach sichtbarer sind. Weil weniger Leute da sind. Du musst mit denen klarkommen, die da sind. Dass sich in Murau jemand mittels einer sehr guten Sprechweise tarnen wird und in Wirklichkeit der Fulles Exist ist, das passiert einfach nicht. Du weißt das halt relativ gleich. Das heißt, das ist sogar eine gewisse Art von Ehrlichkeit. Ja, durchaus. Und jetzt vor kurzem, genau. Wir haben so ein Vorgespräch schon gehabt, deshalb überhänge ich jetzt gerade ein bisschen, aber wir haben vor kurzem, gratuliere, hat die Uli von Bank ja einen wunderbaren Preis bekommen. Ja, hat sie. Und die Uli von Bank ist ja eine Kollegin von dir im Bereich von Stummrein, eine Künstlerin, oder? Und sie hat den Hans-Korin-Preis bekommen. Genau, die Uli ist Kollegin und Freundin. Kollegin bei Stumrein, aber auch bei den Murauerinnen. Und es ist einfach so wahnsinnig großartig, dass sie den Preis gekriegt hat, weil, wenn man der Uli im Lebenslauf recherchiert, guckt man erst drauf, wo die überall dabei war, dass die bei der Regionale mitgemacht hat, dass die wahnsinnig viele Ausstellungen betreut hat, dass die immer wieder bei Rechercheprojekten im Hintergrund die ganze Arbeit macht oder soziale Projekte startet, wie Mora Strick. Und die ist jetzt aber nicht eine, die sich auf die Bühne stellt und das ins Mikro plärrt, die ist nicht einmal eine, die das in geordneter Form irgendwo im Internet auflistet, Uli übrigens. Und genau dieser Bereich, der sehr oft von Frauen bedient wird und der sehr wichtig und gleichzeitig so unsichtbar ist, dass der jetzt mit einem Preis gewürdigt wird, das ist einfach nur großartig, finde ich. Genial, wirklich. Du hast jetzt ganz was Wichtiges angesprochen, die Murauerinnerung. Das ist ja ein geniales Regionsprojekt im Bezirk Murau, oder? Das du ins Leben gerufen hast. Erzähl einmal drüber. Also ich liebe es ja. Ich denke, die Murauerinnen waren einfach notwendig für Murau. Das ist entstanden auf einem Korn hin vom Land Steiermark, Frauenleben, Regionen. Die Holzwelt hat dann die Basisfinanzierung zugeschossen und seitdem sind wir da unterwegs. Das ist ein Vernetzungsprojekt mit einem Fuß auch, vielleicht sogar mehr, im Kunst- und Kulturbereich und die eigentliche Aufgabe war, dass wir gesagt haben, es gibt so vielfältige Frauen, so vielfältige Lebensweisen, aber transportiert wird immer nur das eine gefestigte Rollenbild. Und wir sollten einfach mal aufzeigen, was es alles gibt. Was für großartige Frauen es gibt, wie viele verschiedene Möglichkeiten es zu leben in Wirklichkeit gibt im Mura. Und mit dem haben wir einfach angefangen. Ganz viel über Social Media. Jetzt zum Beispiel bereiten wir eine Ausstellung vor. Die wollten wir ursprünglich im Museum machen, aber aufgrund der gegenwärtigen Situation haben wir uns gedacht, ist vielleicht nicht so eine gute Idee. Und wir bringen das raus in den öffentlichen Raum, in die Bushütten. Ja, ich finde das auch großartig. Da freuen wir uns schon viel drauf. Bei der Ausstellung geht es eben um die Frauen des Bezirks, um eine historische Aufarbeitung. Was hat es schon alles gegeben? Was haben die Frauen schon alles geleistet, einen statistischen Bereich, wo man sieht, wie schaut es jetzt aus und einen persönlichen und wir werden das wahrscheinlich nennen die Steiermarkfrau und genau, und die Bushütten sind unsere stabilen Pavillons, wo wir unsere Inhalte dann reinhängen. Perfekt, wirklich perfekt. Du hast ja auch immer so Zwischenformate, wenn ich es richtig verstanden habe. Einerseits, ihr seid sehr oft sichtbar. Du kuratierst das ja, wenn ich es richtig verstehe. Es sind ganz viele Frauen, die sichtbar sind. Du hast aber auch ein Format, korrigiere mich bitte irgendwie, Weggegangen, Heimkommen oder so. Du hast, glaube ich, zu Beginn einen großen partizipativen Prozess auch gestartet, oder? Genau. Das war das erste World Café, das wir gemacht haben. Das hat eben geheißen, Weggegangen, Heimkommen, eigentlich. Oh Gott, das ist schon so lange her. Aber jedenfalls die Zielgruppe, oder die Frauen, an die sich das gerichtet hat, waren halt Frauen, die entweder frisch zugezogen sind oder nach längerer Abwesenheit wieder zurückgekommen sind. Und die tragen ja ein wahnsinniges Potenzial in sich. Die haben Ausbildungen, die haben Erfahrungen, die haben gesehen, wo es anders wohl läuft, was man vielleicht mitnehmen kann. Und das ist ein großer Bereich, der halt weitgehend einfach ignoriert wird. Ich würde sogar sagen, nicht nur ignoriert, sondern eher sogar so, ach, die sind wieder da, die brauchen wir aber wirklich nicht. Und das wollte man einfach auffangen mit der Veranstaltung. Und das war die beste Startveranstaltung ever. Da war so eine Energie drin. Und das war so cool. Und du hast gesehen, wie viele Frauen in Wirklichkeit da sind, die sich einfach gern engagieren würden und einfach keinen Platz finden in dem System, das wir heute haben. Und welche Frauen zum Beispiel, was kann ich mir da vorstellen? Du hast ja eingeladen zu einem Word-Café, eben explizit Frauen und zu sagen, was könntest du daraus machen, oder? Und welche Frauen zum Beispiel? Also ich kenne eine Bienenärztin zum Beispiel. Ich glaube, konkrete Beispiele sind doch jetzt schwierig. Man hat einfach gemerkt, die würden gerne was machen, die haben vielleicht eine eigene Idee, die sie umsetzen möchten, ob das jetzt Geschäftsidee ist oder Kunst- und Kulturbereich oder was auch immer. Und für diese Ideen ist es einfach sehr schwierig, in der ländlich üblichen Struktur einen Platz zu finden. Und da haben wir schon das Gefühl gehabt, dass wir über die Mura-Rennen zumindest nochmal die Idee transportieren können, die sie haben. Dann vielleicht auch noch ein paar Leute suchen, die das auch gut finden, die mitmachen wollen. es ist ja auch so ein bisschen der Vorbild-Effekt, wenn du siehst, dass einer sich noch v paar Leute suchen, die das auch gut finden, die mitmachen wollen. Und es ist ja ein bisschen der Vorbild-Effekt, wenn du siehst, dass einer sich noch vorn traut, das Vorstellen folgen dann auch wieder gleich ein paar andere. Das hat einfach so eine Auswärts- Spirale ausgelöst, kommt mir vor. Wo man gesehen hat, was ist da, die macht das, ich kann das auch machen. Sehr cool. Und du hast ja jetzt auch gerade wieder ein Projekt, wenn ich es richtig verfolgt habe den roten Teppich ausrollen, oder? Ja genau, der rote Teppich, der ist zufällig entstanden das Lisa Rücker Moment Action Forum das war es, gell das Bündnis eigentlich zum Weltfrauentag hat überall angefragt, was man machen könnte am Weltfrauentag. Und unsere erste Reaktion war nach einem Jahr Lockdownerei, warum ist denn so Fertiges interessiert uns überhaupt nicht mehr. Am liebsten wollen wir einfach nur am Sofa liegen und schlafen. Und dann ist aber doch in einem Gespräch auf einmal eine Idee gekommen. Und zwar gibt es die Soziologin, die Rosemarie Fuchshofer, auch eine sehr sehr großartige Frau aus dem Lunga und die hat einmal in einem Vortrag gesagt, dass die Gemeinden eigentlich für jede Frau, also die Gemeinden am Land, für jede Frau die bleibt und die sich engagiert einen roten Teppich ausrollen sollten. Was halt nicht passiert, aber dann haben wir auch gedacht, hey, machen wir das. Und natürlich, wegen Corona ist es wieder eine Social-Media-Aktion geworden. Aber Social Media ist im Land eigentlich eh super, grundsätzlich, finde ich. Und da haben wir die roten Teppiche eben ausgerollt für verschiedene Bereiche, wo Frauen ganz viel leisten, was halt einfach nicht so sichtbar ist. Und da waren halt so Themen dabei wie, was ist Mental Load? Wie viel leisten die Frauen eh? Das allgegenwärtige Corona-Thema in Pflege und so weiter bei den Vereinen. Welche Frauen übernehmen politische Verantwortung? Also da haben wir einen großen Bereich aufgemacht, den wir jetzt eben auch zum Teil mit der Steiermark Frau in den stabilen Pavillons weiterführen werden. Wirklich genial. Für die zwei Menschen, die uns zuschauen und das Stubenrhein nicht kennen, das Festival, was ist das? Stubenrhein ist ein bezirksweites Festival. Die Idee ist eben von Andrea Staudinger. Wir haben 2016 angefangen damit und der Grundgedanke war, wie kann man möglichst viele Leute, wie kann man alle Gemeinden des Bezirks integrieren? Und rausgekommen ist das Konzept, dass man in 14 Gemeinden 14 Stuben macht, wo man im Zeitraum von zwei bis drei Wochen eine Stube, eine Veranstaltung macht. Und vor Corona waren das halt wirklich so Privaträume, wo man dann reingegangen ist, wo Diskussionsveranstaltungen, Theater, also wirklich alles quer durch die Bank mit Profis, mit Leuten, mit einfach nur engagierten, lieben Leuten gemacht worden sind. Coronamäßig hat es uns natürlich auch vollgeschlagelt, weil das eigentliche Wesen von Stubenreihen, dass man wo reingeht und sich trifft, halt nicht möglich ist. Und heuer haben wir das Thema neue Horizonte, wo es ein bisschen um die Frage geht, wie wird es weitergehen bei uns und grundsätzlich. Und das ist vielleicht, was ich glaube, die großen zwei Baustellen, die Corona hinterlassen wird, das werden Bildung und Soziales sein. Und ich denke, dass es absolut logisch ist, dass sich in der Wertschätzung endlich einmal steigen, weil die in Wirklichkeit so viel bewirken können und einfach den Boden bereiten für ganz viel anderes, was folgt. In kreativer Hinsicht, in künstlerischer Hinsicht, auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Also das wollte ich ansprechen mit all den Projekten, die du bisher schon gemacht hast. Das hat immer was mit Partizipation zu tun. Das ist immer auch ein gesellschaftspolitisches Statement. Du holst da ganz viel Player und Playerinnen von unterschiedlichen Bereichen herein, also ob es jetzt die Blasmusik ist, bis zur Künstlerin, die eigentlich in Wien ist und dann wieder zurück nach Murau kommt. Das heißt, das ist eigentlich das, was dich daran interessiert, oder? Ja, total. Das finde ich halt, ist ja Spannende an der Kulturarbeit, zumindest so wie ich sie verstehe, da wird ein Raum aufgemacht, teilweise ein geschützter Raum, und du kannst dich einfach treffen drin aus unterschiedlichen Bereichen und die Sachen vernetzen sich. entwickeln sich ganz viele neue Sachen. Und du merkst das eben speziell am Land, wo jetzt durch das eher engmaschige soziale Netz, nennen wir es mal so, die Freiräume halt kleiner sind. Und dann hast du die Möglichkeit, so einen Raum zu öffnen, wo einmal die gängigen Regeln nicht gelten und dann siehst du, was da alles entstehen kann daraus. Und das ist schon voll faszinierend. Und das macht ja auch was mit den Leuten. Also wenn es das... Das öffnet ja auch ein ganz anderes Denken. Und wenn der Raum einmal offen ist, kannst du ihn für alles benutzen. Total super. Also das ist, wir haben ja schon geredet, das ist ja genau der Bereich, der mich auch interessiert an Kunst und Kultur. Also dieses gesellschaftspolitische, dieses Widerspielen und natürlich auch Zukunftsweisende. Das ist, glaube ich, schon das Interessante. Das heißt, du planst jetzt Stubenreihen, wobei Stubenreihen im Corona-Jahr war auch sehr präsent, das war auch im öffentlichen Raum. Ja, natürlich. Also im vorigen Jahr war ja auch schon die Frage, soll man es überhaupt machen und wir haben es dann Gott sei Dank durchgezogen und es war wahnsinnig lehrreich, weil wir einfach gesehen haben, was funktioniert, was funktioniert nicht. Es ist aber, also jetzt, wo ich direkt die zwei Projekte vergleiche, die Murarinen und Stubenrein, es ist ein ganz anderer Kraftaufwand, wenn du wie bei Stubenrein ein Konzept, das schon vor Corona in einer anderen Form sehr gut funktioniert hat, umstrukturieren musst und wieder aufbauen, oder wenn du ein neues anfängst. Weil beim Umstrukturieren, so nötig es ist und so wichtig es ist, es hängt immer noch die Erwartungshaltung für früher dran. Und man tut sich einfach viel leichter, wenn man von null weg startet. Das ist leider so. Naja, das ist glaube ich auch eine Typfrage. Also muss man auch sagen, das hängt schon mit dir und mit deinem Namen zusammen, meine Liebe. Weil dass man sagt, man tut etwas um unstrukturieren, ist schwieriger als was Neues zu starten, bin ich mir nicht sicher, wie viel wir das sagen würden. Wirklich? Mir kommt das total logisch vor. Mir auch, aber das ist ein... Ich glaube jetzt nicht. Was, wenn du dir was wünschen könntest, jetzt im Bereich, sagen wir ganz explizit, auch frauenpolitischer Bereich. Was wäre das? Was ist so deine Zukunftsvision? Also wo siehst du den Feminismus in fünf Jahren? Sag ich einmal. Ich bin da eigentlich recht optimistisch, muss ich sagen. Ja, überraschenderweise. Ich glaube, dass fünf Jahre vielleicht ein bisschen zu kurz gegriffen sind. Aber, also ich habe das Gefühl, man merkt das ja, wenn Frauen was sagen, was nicht so Richtung Patriarchat geht, wie stark der Gegenwind mittlerweile ist. Man hat ja keinen Gegenwind, wenn es nicht irgendwas gibt, wogegen es andere anwarten wollen. Man merkt schon, dass sich ein paar Leute jetzt wirklich in Bedrängnis fühlen. ich glaube, wo ich den Feminismus sehe, wenn ich einen Wunsch hätte, wäre grundsätzlich, dass ich gerne verbreiten möchte, das Gegenteil von Patriarchat ist nicht das Matriarchat, sondern der Feminismus. Es geht nicht darum, dass wir die Macht übernehmen, es geht darum, dass wir gleichberechtigt sind. Und ich glaube, deswegen fürchten sich auch so viele Männer davor, wenn man sagt, man ist Feministin und man will das, dass ein kleiner paar Scheißer jetzt an mir 100 Jahre lang am Arsch stehen. Also wenn ich mir etwas wünschen könnte, politisch für den Feminismus, dass ein kleiner paar Scheißer jetzt an mir 100 Jahre lang am Arsch oder so, nein. Also wenn ich mir etwas wünschen könnte, politisch für den Feminismus, dann wäre es einfach, den Denkraum zu öffnen. Dass die Strukturen, in denen wir leben, dass die wahnsinnig patriarchal aufgebaut sind und dass das nicht normal ist. Also das ist kein Zustand, den die Natur von sich aus so will. Das ist einfach eine Struktur, die wir aufgebaut haben und die es zu verbessern gilt. Ich glaube, du hast ein ganz wichtiges Anspruch, das Thema Macht. Und ganz viele Frauen haben irgendwie Sorge oder nicht nur, oder allgemein ist das Wort Macht tendenziell negativ pulsiert. Wie geht es dir denn? Ja, also auf einen gewissen Punkt, es ist halt notwendig. Das ist, glaube ich, auch nichts, wofür man sich fürchten muss. Ich glaube schon, dass Menschen sich brutal verändern können, wenn sie Macht kriegen. Und das ist auch keine gute Idee, Menschen Macht zu geben, die nur hinter der Macht her sind. Aber wenn du für etwas kämp zu geben, die nur hinter der Macht her sind. Aber wenn du für etwas kämpfst, es kommt irgendwann der Punkt, wo du eine Stimme hast, wo du eine Verantwortung hast und wo du dementsprechend dann auch eine Macht hast. Und die muss man verantwortungsvoll einsetzen. Und natürlich passieren dann Fehler, aber das ist ja kein Beinbruch. Solange die Macht nicht in Korruption umschlägt, ist alles okay. Aber ich glaube, das ist genau der Unterschied, dass du gesagt hast, dass die Männer sich eh nicht fürchten brauchen, weil wir würden mit Macht einfach anders umgehen, oder? Vielleicht ein bisschen menschlicher. Möglich. Und in Murau, ich meine, das, was du machst in Murau, ist ja mächtig. Also auch von Kolleginnen und Kollegen in Murau, ich meine, das, was du machst in Murau, ist ja mächtig. Also auch von Kolleginnen und Kollegen in Wien, wo es jetztige verbalen und inhaltlichen Auseinandersetzungen. Was tut das mit dir? Wie geht es dir da? Ich glaube, so wie es jeder Frau geht, die sich in dem Bereich engagiert, also zuerst, natürlich, das trifft die fast immer. Und da muss man halt Strategien entwickeln, wie man damit umgeht. Also, dass das... Ich glaube, das Schlimmste, was passieren kann, ist eh, wenn es die in Rache Gedanken versumpft oder so in einem Blödsinn, weil das bringt überhaupt niemandem was. Das Beste ist eh der Satz, den ich da geschrieben habe. Ich weiß gar nicht mehr, was die Frage war, weil ich gesagt habe, scheiß dir nichts und führ dir nichts. Ich glaube, man muss es nicht immer so tragisch nehmen. Es kommen schon gewaltige Stürme daher und manchmal sind sie stärker und manchmal weniger stark, aber sie bringen auch nicht um. Und Frauen, die in solchen Bereichen sind, die müssen sich, glaube ich, einfach dringend zusammenschließen, weil man kann sich gegenseitig in solche Situationen wahnsinnig gut durchhelfen. Also wenn wieder einmal irgendetwas daherkommt, es sind ja eh immer die gleichen Strategien, es sind eh immer die gleichen Systeme. Genau, das denke ich mir auch. Also als Frau, Solidarität untereinander ist schon sehr wichtig. Also ich glaube, dass es wichtig ist, auf der einen Seite zu verstehen, wie tickt dein Gegenüber. Dann wird man auch am meisten sanfter. Mir geht es halt so. Das Einstehen füreinander, das ist ja so großartig, dass du einfach so viele tolle Frauen die Möglichkeit gibst, im Rahmen deiner Projekte sichtbar zu werden in dem wunderbaren Bezirk Murau. Ja, das ist mittlerweile echt so ein großartiges Netzwerk. Wenn man merkt, dass es einem schlecht geht, klingt es sich kurz ein und wird von den anderen wieder aufgebaut. Das ist schon ziemlich cool. Also du stehst einfach nicht mehr allein da. Da sind ganz viele Frauen, die einfach mit dir stehen. Und wie hältst du es eigentlich, also ich weiß, du bist Verschwingtheit verpflichtet, hast eine Tätigkeit im Kulturkuratorium anlangt, aber schaust du dir das dann auch von einer feministischen Perspektive an, diese Begutachtungen? Und hast du, fällt dir das auf, wenn in einem Bezirk besonders viel diesbezüglich getan wird? Oder schaust du auch, wie viele Frauen beteiligt sind an Projekten und so? Ich glaube, ich muss jetzt tatsächlich zugeben, dass ich mir die Ansachen eher strukturell anschaue. Genau, aber das ist so, wie du sagst, das ist ja eine Struktur. Ja. Also. Ich suche. Also die erste Frage, die ich mir immer stelle, ist, kann das funktionieren, was ich da sehe? Und dann ist natürlich, also das ist mein Feministischen, das stimmt schon auch, aber da ist das wirklich schwierig, das rüberzubringen, weil bei ein paar hätte ich wahnsinnig gern gesagt, können wir denen bitte eine E-Mail schreiben, wenn sie es schaffen, dass das Programm gendergerecht aufgestellt ist, dann werden wir weiter. schon noch eine Arbeit, die vor uns liegt, also speziell im Kunst- und Kulturbereich. Weil du merkst, dass Frauen sehr gern in dem partizipativen Bereich arbeiten und Männer gern auf der Bühne stehen. Kann man jetzt wahrscheinlich nicht so pauschalieren, aber es wird ein bisschen so wahrgenommen. Und das Problem ist halt echt, es gibt wahnsinnig viel Preise für Theater und für Musik. Also alles, was auf einer Bühne präsentierbar ist, wird gerne ausgezeichnet. aber es gibt einen Scheiß, was Preisgelder für partizipative Projekte halt einfach das Bewusstsein noch nicht da ist, was da eigentlich gemacht wird und wie viel da geleistet wird und natürlich ist es viel schwieriger messbar. Ja, und die Frage muss ich stellen, auch wenn sie eh von selbst beantwortet wird, weil jetzt ist ja auch im Filmbereich im Bund ist ja jetzt quasi ein Gleichstellungsziel erlangt worden. Was hältst du von einer Quote? Ja, notwendig. Wenn man es nicht brauchen hat, dann muss man es ja nicht tun. Also, nein, das Quotenfragen, das ist so arg. Also immer wenn es da auf das ich liebe ja social media obwohl es eine naturgewalt ist und immer wenn auf social media das thema quotenfragen kommt dann kannst du 3 2 1 runterzahlen und dann kommt schon das erste posting ich will aber noch meine leistung dort hinkommen und dann denke man ja das will ja und deswegen brauchen wir eine Frauenquote, weil du kannst noch so viel leisten, wie du willst, wenn du in diesem System nicht die richtigen Verbindungen hast oder das Vorwissen, dann wirst du es einfach nicht schaffen. Und ich glaube nicht, dass eine Frauenquote was ist, was wir für immer und ewig haben werden. Also ich habe jetzt gehört, oder ich habe die Theorie, die Idee gehört, dass es eigentlich schon besser wäre, einfach früh strukturell zu fördern, was ich auch finde, aber noch sind wir nicht so weit, dass man eine Quote abschaffen könnte. Und dann muss man das ein bisschen verrenken. 197 Jahre, glaube ich, braucht es, bis wir echte Gleichstellungen erreicht haben. Na dann. Na dann, freut mich, dass du besonders positiv bist, wo du sagst, wir sind auf einem guten Weg, das glaube ich grundsätzlich auch. Ja, und weißt du, darf ich jetzt nur kurz, warum ich auch lange, wir haben nämlich voriges Jahr bei Stubenrein einen Männerpodcast gehabt und da ist in einem Vorgespräch einer dieser Männer, die interviewt worden sind, gefragt worden, was er so heute von der Frauenquote und wie er glaubt, dass sich das entwickelt. Gar nicht die Frauenquote, es war grundsätzlich die Frauenfrage und es war ein Mann, der von anderen Männern, also wirklich einer, und der hat gesagt, der hat von sich aus gesagt, dass die Frauen am Vormarsch sind und dass es so wie es jetzt ist, nicht mehr lang bleiben kann. Ja, genau. Und das war jetzt weder jemand, den man zu einem feministischen Thema eingeladen hat, noch jemand, der sich aus philosophischen Aspekten drüber Gedanken macht, sondern jemand, der rein vom wirtschaftlichen Standpunkt aus das gesagt hat. Und wenn man denkt, möglich, gell? Ja, sehr gut, ja. Super. Danke, liebe Gunilla, für das Gespräch, für deine Zeit, für deine Einblicke, für die Einblicke, die du uns gegeben hast. Und ich freue mich schon auf die nächste Aktion im schönen Bezirk Murau, die du machen wirst. Ich denke, dass wir im Juni unseren ersten stabilen Pavillon eröffnen werden. Sehr super, ich bin dabei. Bitte so. Danke, Gunilla. Schönen Tag wünsche ich dir. Voll gern. Dir auch.