Musik Ich möchte mich ganz herzlich den Philipp Buchmeier vorstellen. Der Philipp hat Arabistik, Islamwissenschaft, Turkologie und Geschichte an der Uni Wien studiert, wo er jetzt auch am Institut für Orientalistik lehrt. Und ist einer, der nicht nur darüber studiert, sondern auch mit der afghanischen Bevölkerung sehr eng in Kontakt ist, beziehungsweise auch mit der Community in Oberösterreich sehr vertraut ist. Wir sind ja auch bei der Caritas. Und ich bin sehr froh und stolz, dass du uns jetzt auch bei der Vorbereitung zu dem Fernsehtafganistan, zu diesem Filmfestival, gut beraten hast, auch unterstützt hast bei der Programmzusammenstellung. Und möchte jetzt aber gern dir das Mikrofon überreichen. Ja, danke für die Einladung. Ich freue mich da zu sein. Ich wollte nur ein paar Dinge aufgreifen aus dem Film. Ich wollte nur ein paar Dinge aufgreifen aus dem Film. Erstens eben die Region, um die es hauptsächlich geht. Bad Akschan oder dieser Wachan-Korridor, diese Gebirgsgegend, in der der Großteil des Filmes spielt, ist eben, wie man schon an den Bildern gesehen hat, eine sehr besondere Gegend. Das heißt, da ist man auf einer Höhe von über 2000 bis fast 5000 Metern Seehöhe. Eben eine Region, wie Martin schon gesagt hat, die in einem Mehrländereck liegt. Also zwischen Tatschikistan, das ja im Film prominent vorkommt, aber eben auch Pakistan auf der Südseite und im Osten China. Das ist auch sonst bei diesem Filmfestival, wo der Martin gesagt hat, wir haben versucht, dass es nicht immer nur um Taliban und Krieg und so weiter geht. Das Thema Krieg ist ja auch in dem Film sehr prominent, aber auf der anderen Seite kommen eigentlich konkret, außer in dieser einen Szene, wo da die US-Propagandamaschine ein bisschen läuft, kommen die Taliban eigentlich so gut wie nicht vor. Und da ist eben zu erwähnen, dass auch in dieser Region, im Wachan-Korridor, die Taliban auch nie Fuß gefasst haben, also weder in der Zeit, als sie über 90% Afghanistan kontrolliert haben, also vor der US-Invasion noch heute, wo sie ja auch schon wieder große Teile des Landes kontrollieren. Das heißt, dieser Wachan-Korridor ist irgendwie natürlich weit vom Schuss. Erstens und außerdem leben dort auch andere Ethnien. Die Taliban sind ja eine hauptsächlich pasturische Bewegung und die Pasturen sind ja auch die dominante Ethnie in Afghanistan. In Badrashan, in dieser Provinz an der Grenze zu Tatschikistan, dort leben andere Völker, vor allem die Pamiris bzw. die Wachis. Die sprechen auch andere Sprachen und haben eben auch eine andere Religion, weil die Pamiris hauptsächlich Ismailiten sind. Die Ismailiten, das ist ein Strang des schiitischen Islams. Die Älteren können sich vielleicht erinnern, also die Ältesten sind es nicht. In den 70er, 80er Jahren gab es die Society Größe noch, den Aga Khan. Und der Aga Khan ist eben der Führer der Ismailiten. Das heißt eben, die Pamiris und die Wachis in dieser Region sind hauptsächlich Anhänger des Aga Khan ist eben der Führer der Ismailiten, das heißt eben die Pamiris und die Wahis in dieser Region sind hauptsächlich Anhänger des Aga Khans und seiner Richtung des schiitischen Islams, die nur sehr wenig zu tun hat mit dem schiitischen Islam, wie man jetzt aus dem Iran oder aus dem Irak oder dem Libanon kennt. auch beispielsweise dieser platz den man immer wieder gesehen hat wo die hörner des asiatischen steinbocks aufgestichtet waren und diese stäbe mit den stoffen drauf das ist ein sogenannter masar also ein schrein ein ismailitischer wo man eben glaubt dass dort ein ismailitischer heiliger ein nachfahre des propheten Mohammed begraben ist. Und auch immer wieder hat man so halb verfallene Strukturen gesehen oder eben auch nur so Steinhaufen. Das sind meistens eben solche Schreine, wo entweder sozusagen laut dem lokalen Glauben jemand begraben ist oder wo man glaubt, dass zumindest ein Prophet oder ein israelitischer Heiliger zumindest dort gewesen ist und eben eine segensbringende Wirkung hinterlassen hat. Also das nur zur religiösen Welt der Bevölkerung dort, die eben sehr weit weg ist von der religiösen Welt, von Bastunen in Südafghanistan beispielsweise. Ein anderes großes Thema ist natürlich, außer den Patronenhülsen, Opium. Wie man gesehen hat, spielt Opium in der Region eine sehr große Rolle. Das begleitet sozusagen die Familien und die Bevölkerung oft natürlich schon seit Generationen oder vielleicht seit Jahrhunderten. Das hat natürlich ähnlich wie das Kakao in den Anden auch praktische Übersetzungen. Da geht es jetzt nicht nur um Drogen als Spaßkultur, wie man auch gesehen hat, vielmehr das Gegenteil davon, sondern aufgrund der Höhe und dem Nahrungsmittelmangel in der Region, der natürlich chronisch ist, wird das Opio vor allem natürlich auch als Schmerzlinder verwendet, sowohl was den Hunger betrifft, als auch natürlich die Schmerzen, die mit der Kälte einhergehen. Das hat man sich ja, glaube ich, in dem Film auch ganz gut vorstellen können, die klimatischen Bedienungen und sozusagen die Nahrungsmittelversorgung, die dort sehr prekär ist. Vielleicht anwartet Details am Rande. Die Region ist natürlich immer für Schmuggel prädestiniert gewesen, nachdem sie da mehrere Grenzen aufeinandertreffen. Und der Wachankorridor auch nicht besonders breit ist. Er ist nur zwischen 10 und 100 Kilometer breit. Das heißt, da kann man schnell was nicht nur nach Tatschikistan, sondern auch nach Pakistan schaffen. Und da findet natürlich jede Art von Handel statt. Aber vor allem, wie wir gesehen haben, natürlich auch Spulhandel. Auch der Rapis-Razuli kommt eben aus der Region Badakhshan, nicht aus Orhan, aber auch sozusagen aus dieser Gegend. Und außerdem ist eben Badakhshan ein großes Opium-Anbaugebiet, vor allem seit den Mitte 90er Jahren geworden. Das bringt uns auch wieder zu der afghanischen Geschichte, warum ist dort besonders ab Mitte 90er Jahre der Opiumanbau so in die Höhe geschossen, also innerhalb von ein paar Jahren um 43 Prozent. Das ist natürlich deswegen, weil die Russen abgezogen sind, das heißt der über zehn Jahre dauernde Bürgerkrieg zwischen den Mujahedin und der afghanisch-sozialistischen Regierung und ihren sowjetischen Unterstützern, der ging zu Ende und wir wissen alle, auch die USA, insbesondere Saudi-Arabien, Pakistan haben in diesen Krieg Milliarden, muss man ja sagen, investiert. haben in diesen Krieg Milliarden, muss man ja sagen, investiert. Auch die Sowjetunion hat natürlich sehr viel investiert. Und diese Mujahedin-Gruppen und die Verbündeten der Region in Kabul waren natürlich, sagen wir mal, Gewaltprofis. Das heißt, das waren Mordorts, entweder auf der Mujahedin-Seite oder auf der anderen Seite, die da mit Geld von außen ausgestattet worden sind. Und nach dem Abzug der Sowjetunion und dem Sturz des Regimes war es mit dem Geld aus. Also auch die USA wollte natürlich nichts mehr investieren, denn die Mission war erfüllt. Die Sowjetunion war weg und natürlich auch die Sowjetunion wollte nach dem Abzug nichts mehr investieren. Das heißt, diese ganzen Gewaltprofis, diese Warlords haben ihre Einnahmequellen verloren und mussten natürlich neue generieren und da war natürlich der Opium-Schnugel prestigiert dafür. Auch die Taliban haben ja massiv vom Opiumanbau profitiert, haben dann aber im Jahr 2000 auch auf Druck der UNO den Opiumanbau plötzlich in ihren Gebieten verboten. Damit ist natürlich der Preis in die Höhe gefahren und das hat dazu geführt, dass in den von ihnen nicht kontrollierten Gebieten wie Bad Aschan dann noch einmal mehr Opium angebaut worden ist. Übrigens hat der Aga Khan schon vor etlichen Jahren verfügt, dass seine Anhänger kein Opium mehr anbauen dürfen. Das hat sozusagen im Wachan beispielsweise durchaus gefruchtet, hat aber nichts daran geändert, dass jetzt sehr viele Leute Opium konsumieren, einfach deswegen, weil sie aufgrund der vorher beschriebenen Gründe abhängig sind, logischerweise. Und wie man auch hier gesehen hat, drückt man beispielsweise in der Wachegesellschaft auch Gastfreundschaft damit aus, dass man den Besuchern Opium in der Region einfach als Geldersatz dient und das hat man auch sehr gut in dem Film gesehen, dass einfach Dinge, die sonst mit Geld bezahlt würden, einfach mit Opium bezahlt werden und das ist nicht nur unter Schwungland so, sondern zum Teil zahlen auch Arbeitgeber sozusagen ihre Angestellten in der Region bis heute in Opium. Deswegen ist es natürlich auch sehr schwer auszumerzen. Und wie man auch ganz gut an der Szene mit den amerikanischen Soldaten gesehen hat, hieße das Auszumerzen natürlich auf den Leuten, die lebensgrundweich entziehen. Und speziell in Südafghanistan waren die von der UN und den US-Truppen geleiteten Maßnahmen gegen den Ombiomanbau natürlich ein Grund dafür, dass erst recht wieder Teile der Bevölkerung sich den Taliban angeschlossen haben, weil ihnen einfach die Existenzgrundlage genommen worden ist, weil keine andere Form von wirtschaftlichen Perspektiven wirklich in der Region gegeben ist. Das ist ein bisschen anders. Auf der anderen Seite der Grenze in Tajikistan ist eben das Aga Khan Development Network, also die Wohlfahrtsorganisation des Aga Khan schon seit 1996 sehr aktiv, weil dort ja Frieden herrscht. Und das heißt, dort eigentlich auf der anderen Seite der Grenze, wie Pamir ist, haben wir einen viel höheren Lebensstandard als in Afghanistan, weil dort einfach die Sicherheitslage zugelassen hat, dass über Geldern jetzt von der Organisation von Aga Khan Straßen gebaut worden sind, Brücken, Bildungsorganisationen und so weiter. Also da hinkt Afghanistan, auch wenn dort die Organisation jetzt auch seit 2002 aktiv ist, noch sehr weit hinterher. die auch seit 2002 aktiv ist, noch sehr weit hinterher. Das wär's einmal zu der Hauptregion, zu Bad Ascham und dem Orsan-Korridor. Ein paar Worte noch zu zwei der anderen Regionen, die vorkommen, nämlich Kunar und Nuristan. Da, wo man gesehen hat, da waren eher die grünen Felder und so weiter und der schöne Fluss. Auch das sind innerhalb Afghanistans durchaus besondere Regionen, die sind eben dann südlich von Badakhshan, Grenzen auf, beide an Pakistan. Nuristan heißt übrigens Land des Lichts oder auch Land der Erleuchteten. Aber ich habe gesehen, der Film heißt in Wirklichkeit gar nicht Land der Erleuchteten, sondern Land der Erleuchteten Kinder. Also sollten wir jetzt diese Parallele eh nicht überschrecken, sozusagen. Weil in Nuristan ist interessant, dass dieses Land bis ungefähr 1900 Kafiristan geheißen hat, also Land der Ungläubigen. Und das weist uns darauf hin, dass das die letzte Region war in Afghanistan, in der Nichtmuslime gelebt haben, die noch eine Mischung aus Hinduismus und Animismus praktiziert haben, bis vor ungefähr 120 Jahren. Und dann ist aber im Zuge der Staatswerdung des modernen Staates Afghanistans, hat sich die zentrale Macht auch dorthin ausgebreitet und hat eben die Bevölkerung zwangsislamisiert. Zur gleichen Zeit, weil solche Staatswerdungen, das war ja in Europa auch nichts anderes, sind oft für die nicht dominante Gruppe, das was wir jetzt Minderheiten nennen würden, leider oft keine angenehme Sache. Das sieht man eben bei den Muristanis, die zwangskonvertiert worden sind, aber speziell auch im Landesinneren von Afghanistan beim Volk der Hazara. Und in Österreich, innerhalb der afghanischen Gemeinde, sind ja sehr viele Hazara, weil die Hazara eben eine besonders stark verfolgte Gruppe auch in Afghanistan darstellen. Und auch an den Hazaren sind in dieser Zeit sehr schwere Massaker durchgeführt worden, weil eben auch zu dieser Zeit, wo Nuristan zwangskonvertiert worden ist, auch zum ersten Mal der afghanische Emir Abdulrahman dieses Gebiet sozusagen wirklich für sich beanspruchen wollte, Steuern einheben wollte und dann eben auf Rebellionen, man kann sagen, mit einem Genozid reagiert hat. Und schon damals, also in den 1880er Jahren, vermutlich 60% des Volkes der Hazara entweder vertrieben, verskraft oder ermordet worden sind. Das heißt auch, dieses Problem, dass die Hazare eine besonders volatile oder gefährdete Volksgruppe in Afghanistan darstellen, das dauert bis heute an. Und eben auch in Nuristan ist eine Unruhe-Provinz geblieben. Da sieht man ja eben die US-Truppen in Kuna und in Nuristan. Und es muss gedreht worden sein, wahrscheinlich ungefähr am Anfang dieser sieben Jahre, wahrscheinlich, also im Jahr 2008 vielleicht. Und aus Nuristan musste sich 2009 die US-AB sogar zurückziehen, weil sie das Territorium gar nicht halten konnte. Und in Kuna und Nuristan, also interessanterweise, obwohl das sozusagen die am letzten islamisierte Region in Afghanistan war, war das dann 100 Jahre später die erste, in der, sagen wir, ein islamistischer Kleinstadt gegründet worden ist. Also noch bevor überhaupt die Taliban aufgekommen sind, gab es in Nuristat und Kuna schon die ersten salafistischen Emirate, die sich aber nur sehr kurz gehalten haben und die dann ins Taliban-Gebiet einverleibt worden sind. Das wäre vielleicht noch der letzte Satz von mir. Was die Taliban betrifft, also diese Situation, die wir dort gesehen haben, dass sozusagen die Karawanen, die müssten sich sozusagen mit, in dem Fall sogar mit Kindern, mit Lokalen sozusagen ausüben und von Gewalt arrangieren, die entweder im Sicherheitsdienst sind oder sie müssen zumindest sichergehen, dass sie nicht überfallen werden. Und es ist natürlich sinnbildlich auch für das nächste große Problem, das sich nach dem Abzug der Sowjetunion und nach dem Sieg der Mujahedin in Afghanistan ergeben hat. Nämlich, wie ich vorher schon erwähnt habe, diese ganzen Boardboards, die brauchen neue Einnahmequellen. Und das tut natürlich nicht nur der Opiumschmuggel, sondern was diese ganzen Boardboards gemacht haben, ist nicht nur sich gegenseitig zu bekriegen, sondern vor allem die Bevölkerung ausbeuten. Das heißt, überall ist Wegzoll eingehoben worden, Leute sind bedroht worden, Händler mussten Teile ihrer Waren abgeben und das ist eigentlich genau der Nährboden, auf dem die Taliban groß geworden sind. Das heißt, die Taliban waren eine Bewegung von religiösen Gewährten, in die die Bevölkerung Hoffnung gesetzt hat, dass sie diese Gesetzlosigkeit, dieser Checkpoint, alle Zweifel wird ein neuer Checkpoint, wo man ausgebeutet wird, sagen muss und froh sein muss, dass man lebendig durchkommt, das ist eben der Eindruck, auf den die Taliban groß geworden sind, dass Teile der Bevölkerung gewohnt haben, die werden damit aufräumen, damit aufgeräumt haben sie auch, aber es ist natürlich so, wir wissen, eine neue Form von Unrechtsstaat und Gewaltstaat entstanden. Das ist sicherlich auch wichtig für den Aufstieg der Taliban, dass der eben aufgrund einer gewissen Gesetzlosigkeit im Rahmen zu sehen ist, die Gründe für diesen Aufstieg. Ich glaube, das wäre es meiner Seite eh schon. Ein Detail fällt mir noch ein. Dieses Dorf, das man da auch gesehen hat, wo diese Karawane aufbricht nach Tajikistan, das ist übrigens das höchstgelegene permanent besiegelte Dorf im Wachan-Korridor. Danach gibt es eben keine permanenten Dörfer mehr, da gibt es nur noch einzelne Zepter oder Jurten, wie man auch im Film gesehen hat. Und eben auch dieser Schrein, den ich vorher erwähnt habe, mit den Steinbrockhörnern, der befindet sich dann schon zwei Tagesmärsche entfernt von diesem Dorf beispielsweise. Und in der Tradition der Religiösen, der Pamir ist, ist es eigentlich so, wenn jemand am Pamir stirbt, dann soll er eigentlich bei diesem Schrein dort begraben werden, was aber natürlich nicht immer möglich ist, auch meine Ausführungen. Falls es Fragen gibt, werde ich versuchen, sie zu beantworten. Ich kann aber natürlich nichts garantieren. Danke für die Ausführungen. Der Film war sicherlich beeindruckend. Ich habe jetzt nicht die Kompetenz, dass ich geografisch, ethnisch oder religiös irgendeinen Kommentar abgeben könnte oder eine Frage stellen könnte. Aber mir hat der Film sehr gut gefallen und er hat mich erinnert an unsere, an meine Nachkriegszeit. Wir waren auch in Situationen, wo wir mit Waffenresten, Überresten, Munition, Karabinen, Sprengsätzen zu tun hatten, weil die einfach noch zugegen waren. Und ich möchte vielleicht zu bedenken geben, bevor wir jetzt diese Jugend hier klassifizieren, die haben Abenteuer, haben Herausforderungen, haben Notwendigkeiten. Und da würde ich vielleicht an unsere Jugend hier, die hier draußen oder in unserer Gesellschaft sich etabliert hat oder sich will, die haben Übergewicht, Zuckersucht und vier Stunden Hände am Tag. Also ich frage Sie jetzt sehr provokant, wohin wollen denn wir eigentlich oder sollten wir uns eventuell ein Urteil bilden oder gar eine Betroffenheit zu dem Film darstellen? Ich weiß jetzt nicht genau, welche Message der Film darüber bringen will. Natürlich löst die Betroffenheit aus und natürlich sehen wir eine Szene, die Gott sei Dank weit entrückt ist, weil wir hoffen, dass diese kriegerischen jungen Leute nicht auf uns überschwappen. Meine Frage war eigentlich mehr ein Kommentar. Danke dafür. Ja gut, eben, euer Kommentar kann man jetzt eh nicht viel dazu sagen. Ich meine, außer dass sich sicher die Jugend Afghanistans ein friedlicheres Leben wünschen würde, das ist sicher. Aber ich meine, was Sie gesagt haben über die persönliche Erfahrung, das ist repräsentativ für Nachkriegsgesellschaften, was ich mir jetzt natürlich aus der Erfahrung von meiner Generation ja nicht vorstellen kann. Aber in Afghanistan ist natürlich der Begriff Nachkriegsgesellschaft auch verfrüht. Denn in Wirklichkeit hat der Krieg natürlich nie aufgehört. Weil von einer Befriedung kann man ja jetzt, ich meine, auch diese Rede von Obama war ja auch verfrüht. In Wirklichkeit sind ja die Truppen nicht abgezogen, sondern die werden erst vorher abziehen. Und natürlich werden sie nicht abziehen, weil Truppen nicht abgezogen, sondern die werden erst vorher abziehen. Und natürlich werden sie nicht abziehen, weil Friede herrscht, sondern weil man die Mission einfach mittlerweile aufgibt, so wie es auch die Sowjetunion aufgegeben hat. Das heißt, von einer Nachkriegsgeneration kann man leider noch nicht sprechen, denn der Krieg wütet fast vielleicht, also mehr denn je ist vielleicht der falsche Ausdruck, aber mehr als vor zehn Jahren, beispielsweise wieder, also er wütet heftiger als zu der Zeit, als der Film gedreht wurde, eigentlich muss man sagen. Und wie jetzt die Prognose ausschaut mit Friedensverhandlungen, finde ich auch sehr düster, vor allem weil sich doch auch Dynamiken ergeben haben, wo ich jetzt nicht nur bei den Taliban, sondern auch bei der Regierung nur sehr begrenzten Friedenswillen sehe. Und es hat natürlich auch wieder mit dem Geld sozusagen zu tun und dem US-Einfluss. Denn was ich nicht erwähnt habe, ist, dass natürlich, es hat ja eigentlich eine Art World-Demokratisierung in Afghanistan gegeben. Das heißt, besonders in der Region in Bad Ascham, da sind ja die World-Words eigentlich eingekauft worden. Das heißt, da hat man ja auch extrem viel Geld in die Hand genommen von US-Seite, dass man die Leute kauft. Und in dieser Region hat es sogar ganz gut funktioniert. Aber die verdienen halt jetzt wieder mit an dem Opiumhandel und so weiter und so fort. Und es ist natürlich ein größeres Phänomen. Das heißt, man hat ja auch in die Regierungen der Leute, wie den berühmten Vorurteiler Dostum, den Usbekischen, der auf jeden Fall Kriegsverbrecher war, den hat man auch eingekauft. Und der kommt sozusagen als tolle Figur in den Hollywood-Streifen sogar vor. Das heißt, das muss man natürlich auch mitbedenken. Besonders für die Frauen in Afghanistan hat sich die Situation natürlich wirklich, zumindest in den Regionen, die nicht von den Taliban kontrolliert werden, sehr stark verbessert. Aber was die Gesamtsituation betrifft, sind es leider nach wie vor sehr schlecht. Das heißt, es ist immer noch Krieg und die tatsächlichen Chancen auf Frieden sind sehr begrenzt. Erstens, weil die Taliban Oberwasser haben, zweitens aber sicherlich auch wegen der Regierung. Die Auseinandersetzung in den 70er, 80er, 90er Jahre war eine stark geprägt vom Kaltkrieg. Die russische Besetzung, weil er auch eine Teil des Rücksichts von Taliban ist, ist ja ist ja auch sich zu erklären, durch den Einfluss von anderen Ländern durch die Krieg damals. Welche internationalen Interessen gibt es heute, die möglicherweise auf die weitere Entwicklung in Afghanistan einen Einfluss geben. Gibt es in den USA Interessen, hat Afghanistan eine Bedeutung für andere Länder, andere Regionen oder geht es um einen reinen islamischen Konflikt zwischen Schieden und Süden? Ja, danke, das ist eine gute Frage. Erstens natürlich, der ganze erste Afghanistan-Krieg ist natürlich nur vor dem Hintergrund des Kalten Kriegs zu verstehen. Wobei eben die USA auch nicht die Taliban in der Form jetzt direkt unterstützt haben, weil die gab es ja damals noch gar nicht, die haben sich erst nachher entwickelt. Aber natürlich die Gruppen, aus denen sich die Taliban entwickelt haben, waren natürlich unter denen, die als Mujahideen finanziert worden sind von den USA. Was die heutige Situation betrifft, sozusagen nach dem Kalten Krie Südasien, Ostasien und sozusagen Russland und den Ex-Sowjetrepubliken nach wie vor von größter strategischer Bedeutung ist. Also das war sicherlich auch ein Grund, wieso das den USA so wichtig war. Weil die Taliban waren ja sofort erledigt, muss man ja auch sagen. Im Gegensatz zum Irakkrieg, der sich sehr lange hingezogen hat, waren ja die Taliban einfach sofort erledigt, jetzt militärisch gesehen. Zumindest als Regime, als Guerillakraft waren sie bis heute nicht erledigt. Aber das heißt, der Grund war natürlich nicht nur der, die sozusagen zu stürzen, die man jetzt verantwortlich gemacht hat für den 11. September, aber als Gastgeber von Bin Laden, sondern es hat natürlich eine größere strategische Bedeutung gehabt. Also da würde ich jetzt auch sagen, dass der Konflikt Sunniten, Schilden bzw. Iran, Saudi-Arabien, der jetzt sehr stark natürlich in den Syrien-Konflikt, Jemen-Konflikt und so weiter hineinspielt, der ist in Wirklichkeit für Afghanistan eher irrelevant. Weil die Unterstützung, die jetzt sozusagen noch kommt, beispielsweise auf den Golfländern für die Taliban, ist, glaube ich, relativ verschwindend. Also das hat jetzt eher andere Gründe, aber wir sehen ja auch, der Kalte Krieg ist eigentlich in gewisser Weise wieder da. Das heißt, der Konflikt, speziell zwischen Russland und den USA, der spielt sich ja jetzt auch in Syrien oder in Libyen wieder ab. Und insofern ist es kein Wunder, dass da alles in Afghanistan auch noch sozusagen weiter droht. Außerdem hat natürlich ein Interesse an Pakistan, seit jeher ein Interesse sozusagen in Afghanistan, vielleicht die Politik kritisieren zu können und natürlich haben sie recht, der Iran als Nachbarland auch, aber der Iran hat beispielsweise jetzt sogar die US-Invasion anfangs unterstützt. Das heißt, leider hat sich in diesem globalpolitischen Gefüge eigentlich in Wirklichkeit relativ wenig verändert oder nur temporär. Und was war in dieser temporären Phase, wo das eher irrelevant war, da konnten sich dann die die Taliban ausbreiten in der Zeit. Ja, jetzt ist es so viel über die Machtverhältnisse in den jahrzehntelangen Kriegen und über die Interessenslagen und so gekriegt worden. Was mich jetzt noch interessieren würde, gibt es in Afghanistan irgendwas ähnliches wie eine Friedensbewegung oder Menschen oder Politiker, sage ich mal, die sich in irgendeiner Form glaubwürdiger Weise für Frieden oder für die Befriedung des Landes einsetzen oder ist es einfach eh unmöglich und über Lebensstrategie dann in so einem Land, sie mit dem Kräuter zu arrangieren? Ja, also Bewegung ist jetzt vielleicht der falsche Ausdruck, aber ich glaube, es gibt da schon was auf mehreren Ebenen. Also das eine ist natürlich, dass Friedensverhandlungen geführt werden, jetzt schon mal offiziell eben in Doha. Das heißt, ein Teil der afghanischen Politik hat sich das sehr wohl auf die Fahnen geschrieben und eben auch ein Teil der Taliban. Es gibt natürlich Zweifel auf beiden Seiten, wie ernst man das Ganze nehmen kann. Seiten sozusagen, wie ernst man das Ganze nehmen kann. Und was natürlich typisch ist, ist, dass man versucht, wenn Verhandlungen laufen, natürlich vorher noch so viel Gebiet und anderes zu gewinnen wie möglich. Also dass es dann zu besonders viel Gewalt noch kommt, ist oft kein Widerspruch, sondern leider sozusagen der Lauf der Dinge, das wäre die politische Ebene. Auf der Ebene der afghanischen Bevölkerung würde ich sagen, dass weite Teile der Bevölkerung einfach überhaupt nichts anderes mehr wollen, als einfach nur Frieden. sozusagen dieses Fenster zumindest für gewisse Regionen gegeben hat, jetzt wo einigermaßen Befriedung war und sozusagen jetzt das in Kombination mit diesem Wiederaufnahmen, in Kombination mit Corona, das natürlich auch an einem Land wie Afghanistan nicht spurlos vorbeigegangen ist. Also deswegen würde ich mal sagen, für die normale Bevölkerung, auch wenn man das jetzt nicht Friedensbewegung nennen kann, das was man durchhört ist, dass die sich alle nur Frieden wünschen. Egal ob sie potenziell eher Unterstützerzberechtigung auf der Ausübung von Gewalt basiert, die haben natürlich kein Interesse daran und die dominieren natürlich die Gesellschaft. Aber das ist natürlich nicht nur in Afghanistan so, sondern leider noch nach wie vor in vielen Ländern. Ja, also zuerst einmal danke für die interessanten Ausführungen. Ich bin selber in Kontakt mit der Leiterin von Women Network in Afghanistan. Diese Frau lebt selber allerdings in den Niederlanden, ist selber mit zehn Jahren aus Afghanistan eben geblieben und dann mit circa 24 wieder zurückgegangen, um ihre Mutter zu pflegen und ist dann einige Jahre in Afghanistan geblieben und hat mit anderen Frauen ein Netzwerk aufgebaut, um vergewaltigte oder misshandelte oder vermachlässigte junge Mädchen in Frauenhäusern aufzunehmen und ihnen eine neue Chance zu geben. Und sie verurteilt eben die jetzt begonnenen Friedensgespräche sehr stark, weil sie eben sagt, das ist ein Kaschball-Theater für die Öffentlichkeit, dass die Amerikaner zum Beispiel eine Ausrede haben, wieso sie das Land praktisch ohne wirklich gewonnen zu haben einfach verlassen oder sich auch zurückziehen. Und meine Frage ist, könnte es denkbar sein, dass es in den nächsten Jahrzehnten auch einmal so weit kommt, dass man es nicht mit gewalttätiger Auseinandersetzung in den Bergen oder sonst wo versucht, sondern eben mit Bildung, also für Kinder, die auch für Erwachsene, also dass statt Soldaten eben Lehrende ins Land kommen und die tatsächlich eine Chance für Erinnerung bringen könnten. Also wäre das denkbar oder ist das eine absolute Illusion? Ja, es ist natürlich auch sehr schwer, immer Zukunftsprognosen anzustellen. Prinzipiell ist natürlich schon auf dem Bildungssektor auch sehr wohl sehr viel bewegt worden, auch in den letzten Jahren. Da mussten sogar in gewisser Weise ein bisschen die Taliban mitziehen. Die greifen zwar immer noch gerne Schulen an, leider, aber vor allem greifen sie Schulen sozusagen auch als Symbol der afghanischen Staatsmacht an, haben aber selbst sich ein bisschen zumindest in ihren Verlautbarungen ein bisschen gedreht, beispielsweise was die Bildungsrechte für Frauen betrifft und so weiter eben. Ja, es wäre natürlich schön, wenn das passiert, was Sie auch gesagt haben, dass statt Soldaten eher die Organisationen ins Land kommen, die Schulen aufbauen. Leider ist zur Zeit eher, sieht man da sehr rückläufige Tendenzen. Das heißt, aufgrund der Sicherheitslage, die immer prekärer wird, und eben auch dem Abzug der Truppen, haben sich eigentlich sehr viele Organisationen jetzt zurückgezogen, vor allem eben westliche Organisationen. Das war ja eh bei Fernsehen auch schon in einem anderen Gespräch ein Thema. Und auf der anderen Seite sozusagen, ja, gerade vor letztem Monat war ja eben auch dieser schlimme Anschlag auf eine Hazara-Mädchenschule in Kabul, der wahrscheinlich nicht einmal auf das Konto der Taliban gegangen ist, sondern auf den Ableger des islamischen Staates, der sich ja auch ausgebreitet hat. Und das heißt hier, das sind E-Organisationen, die eher jetzt mit dem Iran verbunden sind, die diese Schule betreiben oder mit den großen schiitischen Gelehrten in Najaf im Irak. Das heißt, die sind sozusagen eh gewöhnt, mit Gefahr zu leben. Aber wenn natürlich solche schweren Anstiege passieren, wird es auch für diese sehr mutigen und die eben auch sehr viel in der Frauenbildung tun, sehr schwierig. Das heißt, wenn sich nicht die Sicherheitslage ändert oder es vielleicht wirklich zu einem Frieden kommt, und wie Sie schon gesagt haben, auch viele Afghanen haben nicht sehr viel Hoffnung, dass da in Doha wirklich ein bleibender Frieden ausgehangen wird. Dann wird es schwierig. Und auch die USA, die haben ja eigentlich ihren Frieden mit den Taliban schon gemacht, nämlich 2019, glaube ich, und Anfang 2020, in dem ja einfach die afghanische Regierung gar nicht involviert war. Die mussten dann nur für die Amerikaner gefangene Taliban freilassen sozusagen. Und für die Amerikaner war da die Sache eigentlich schon gekehrt. Man hat den Frieden geschlossen und fertig, was natürlich Augenausmischerei war. Das ist klar. Ich habe eine Frage. Wird es in den Frauen in dem Land und werden immer noch kleine Mädchen verheiratet? Ja, das ist auch eine gute Frage. Was man auch gesehen hat in dem Film ist natürlich auch, wenn es dort bei den Pamiris mit einer anderen Kultur und ethnischen Gruppe zu tun haben, ist doch eines gleich mit vielen anderen ethnischen Gruppen in Afghanistan, nämlich erstens, dass Bautpreis bezahlt werden muss. damit auch in gewisser Weise, jetzt hart ausgedrückt, Handelsware sind. Aber eben nicht nur Handelsware, sondern vor allem auch Vehikel zur Bindung von Allianzen. Das heißt, es werden ja oft auch sozusagen Frauen ausgetauscht zwischen Familien, zwischen Clans, zwischen Stämmen und das natürlich über den Kopf der Kinder hinweg, vor allem über den Kopf der Frauen hinweg, zum Teil aber durchaus auch über den Kopf der Söhne hinweg. Maria Theresia war nicht schon da. Solche Konstrukte kennt man natürlich auch aus Europa und man muss da auch nicht eben hunderte Jahre zurückschauen. Das ist natürlich auch ein Punkt, aber trotzdem liegt bei uns das natürlich weiter zurück und gerade in solchen Gesellschaften und auch Umgebungen, wo allein die Subsistenz, also sozusagen sich das Ernähren so beinhart ist, sind natürlich diese Gemeinden auch auf diese Austauschmechanismen sehr stark angewiesen. Das heißt, es passiert zum Teil das ganze Sozialleben auch, das Gefüge darauf. Deswegen kann man das natürlich auch nur extrem schwer ändern. Trotzdem natürlich in Kabul oder in den großen Städten ist sowas natürlich rückläufig. Dort gibt es auch mehr interethnische, also ethnienübergreifende Heiraten usw. Und das hat natürlich was mit der Bildung zu tun. Das heißt, da hat sich schon was bewegt in den letzten Jahren, aber nur bedingt, muss man trotzdem sagen. Das ist etwas, was natürlich nur langfristig passieren kann. Und auch gesetzlich gibt es jetzt ein Mindesteinheitsalter beispielsweise. Das gab es aber in Afghanistan, glaube ich, schon in den 20er oder 30er Jahren zum ersten Mal sogar. Aber dann gibt es auch wieder gegenläufige Tendenzen, so wie beispielsweise 2009 dann für die Hazara eigenes Familienrecht eingeführt worden ist, das wieder in dem relativ konservative gelehrte sozusagen Federführendbahn, da ist beispielsweise das Mindestheiratsalter wieder extrem niedrig. Das heißt, es gibt auch da, würde ich sagen, gegenläufige Tendenzen. Auf der einen Seite haben eben sogar die Taliban zum Teil schon ein bisschen mitgezogen, was das betrifft. Auf der anderen Seite haben wir sogar die Taliban zum Teil schon ein bisschen mitgezogen, was das betrifft. Auf der anderen Seite ist aber immer noch diese Befreiung der Frau, wie jetzt speziell von den Taliban beispielsweise, immer noch als ein imperialistischer Schachzug gesehen. Und genau deswegen leiden dann natürlich die Frauen auch wieder sehr stark, wenn sie wieder Gebiete zurückerobern und ähnliches. Das heißt, wie gesagt, da bewegt sich schon was. Es gibt auch immer mehr Afghanen, die das Wissen, oder die das als falsch empfinden, wie eben sozusagen das Thema verkaufte Bräute oder arrangiert in, wenn man so organisiert wird. Aber daraus auszubrechen, aus dem Gefüge, ist eben sehr schwer. Aber es muss natürlich zuerst einmal die Bewusstseinsbildung irgendwie auch als erster Schritt stehen und da hat sich auf jeden Fall schon einiges bewegt. In der Gegend von Arakan? Ist das genau so? Ja, unter den Palmyris kann ich jetzt nicht zweifelsfrei beantworten, aber ich glaube, wie man auch an dieser Geschichte mit dem Brautpreis und so weiter sieht, ist es ähnlich. Was vermutlich schwächer ist, aus einem ganz einfachen Grund, am stärksten sind durch solche Dynamiken natürlich in Stammesgesellschaften beziehungsweise in Pastoralen, also welche, die Weidewirtschaft betreiben. Das heißt, diese Kutschis, Kutschis ist ja eigentlich keine Ethnie, sondern es bedeutet ja nur, dass das Nomaden sind oder eben auch die Paschets sind überhaupt eine der größten Tribalen, also Stadtmeistergemeinschaften der Welt heute. In denen ist sowas natürlich ganz, ganz wichtig. Bei den sesshaften Pamiris ist es allein aufgrund der Lebensweise schon wahrscheinlich weniger prägend, aber ich glaube trotzdem, dass es dort nach wie vor auch ähnlich läuft. Dass natürlich die Ehen, dass das keine Liebesheiraten meistens sind, sondern dass die Ehen von den Eltern geschlossen werden. Was ja nicht immer sozusagen in einer schlimmen Situation enden muss, aber natürlich immer wieder und die Hauptleidtragenden dabei sind natürlich die Frauen. Das versteht sich von selbst, auch wenn die Söhne mit ihnen zwangsfrei heiratet werden. Vielen Dank für diese tolle Filmreihe. Ich habe einige Filme gesehen und ich bin selber beteiligt und habe dazu eine Frage, weil auf dem Film gezeigt wurde, diese Jugendgesellschaft von Afghanistan und wie sich die Aufgaben der Landespartei, der eigenen Standespartei, Wie sehen Sie das? Die Hürde der afghanischen Bevölkerung ist der Junge unter 25. Diese junge Gesellschaft hat Vorbilder, die nicht gerade unseren zivilisatorischen Gegebenheiten entsprechen, sondern sie haben ihre Traditionen, ihre Einstellungen, ihre Lebensweisen. Ich sehe, dass eine junge Bevölkerung sehr gerne in den Westen geht, weil sie einfach keine Möglichkeit hat, weil sie dort keine Arbeit gibt, aber auch weil sie sich eher abwenden darf von diesen Traditionen und wenn sie sehen, dass sie sich auch dort für die Lebenschancen einigen können. Ich frage mich, wie kann denn so eine junge Gesellschaft sich aus sich heraus entwickeln, wenn sie eben dort nicht möglich der Pause entwickelt wird, aufgrund der Traditionen, aufgrund der internationalen Einflüsse. Sehen Sie da überhaupt eine Chance für Afghanistan? aufgrund der internationalen Einflüsse. Sind da überhaupt die Beschaußen in Afghanistan? Ja, das ist natürlich auch sehr schwierig zu beantworten, die Frage. Generell ist es natürlich, sollten wir uns nicht täuschen lassen, also statisch ist natürlich die Gesellschaft in Afghanistan auch nicht. Das heißt, natürlich haben wir auf der einen Seite den Fortbestand sehr starker Traditionen, aber auf der anderen Seite passiert natürlich genauso wie in jeder anderen Gesellschaft auch dort sehr viel Veränderung. Das sieht man natürlich in erster Linie würde ich jetzt einmal sagen in städtischen Biliösen, wie es häufig so ist. Und auf dieser Ebene gibt es natürlich würde ich sagen in manchen Städten Afghanistans auch schon eine ganz andere gesellschaftliche Orientierung. Das sage ich jetzt nicht, um das Land schlecht zu machen, aber es ist einfach so, in den Städten treffen verschiedene Einflüsse aufeinander. Es gibt auch andere Formen von Austausch zwischen den EPN. Und eben auch, was die Bildung betrifft, sind viele Regionen auch wirklich sehr schwer erreichbar natürlich. Das heißt, wenn wir jetzt über Hilfsorganisationen zum Beispiel aus dem Westen reden, die sind ja fast nur in ein paar großen Städten aktiv. Das sind ja sozusagen nur die ganz Tollkühnen, die jetzt da mehr am Land machen. Aber auch natürlich, für eine Stadt wie Kabul gibt es nichts anderes, als wie für eine Stadt wie Kairo oder Istanbul, auch deshalb zwei Seiten. Die Städte ziehen natürlich so viele Menschen auch an, dass wir so auf der einen Seite ein Milieu haben, auch in Kabul, das einigermaßen kosmopolitisch ist. Auf der anderen Seite, wir haben natürlich Vororte mit Neuzugezogenen, die aufgrund dieser Konfrontation mit diesem Stadtleben sich mehr auf, würde man bei uns sagen, archaische Traditionen stützen als zuvor. Weil man natürlich auf diese Art von Entwurzelung dazukommt. Weil man kann sagen, es ist sicher nicht nur ein Kulturschock, wenn man den Ausdruck verwenden will, wenn man von Afghanistan nach Mitteleuropa kommt, sondern es ist sicher auch ein Kulturschock, wenn man von Wachan in die Millionenstadt Kabul beispielsweise kommt. War jetzt oft wieder nur ein Exkurs und eine wirklich gute Antwort auf die Frage, aber wie gesagt, mir ist es schon wichtig auch zu sagen, statisch und so zurückgeblieben, wie bei uns oft getan wird, ist die afghanische Bevölkerung sicher auch nicht. Ihr Hauptproblem ist einfach, dass das Land, und es ist ja fast unvorstellbar, seit 1979 vom Krieg überzogen ist. Weil eben, wir haben jetzt auch bei uns natürlich noch Leute, die den Zweiten Weltkrieg mitgemacht haben, aber zeitlich gesehen, mit allen gigantischen Verwerfungen, waren die zwei Weltkriege überschaubar, sozusagen zeitlich. 40 Jahre Krieg ist natürlich schon wieder, oder mal was ganz anderes. Nach einem Krieg, der ein paar Jahre dauert, kann man eine Gesellschaft noch relativ schnell wieder aufbauen. Aber das ist natürlich ein Zustand, den man sich, glaube ich, nur einfach sehr schwer vorstellen kann. Das ist in Afghanistan auch kein Einzelfall. Wir haben auch Gegenden von Kolumbien, wo seit den 1960er Jahren permanent Krieg ist. wo seit den 1960er Jahren permanent Krieg ist. Aber eben, damit ist einfach die Jugend und Afghanistan, ein sehr junges Land, in ihren Entwicklungschancen einfach allein dadurch schon extrem beschnitten. Da brauchen wir noch gar nicht anfangen mit archaischen Traditionen oder sonst was. mit archaischen Traditionen oder sonst was. Ich möchte an dieser Stelle den Dankesang herbeiführen und möchte aber gerne diese Stelle behindern. Ich möchte am Ende noch einmal den Beschluss von Herrn Hützen hier ganz herzlich danken für die Ausführungen. Vielen Dank für die Ausführungen. Vielen Dank für die Ausführungen. Thank you.