Weil ja die Schulgeschichte in Gallenkirchen eine lange Tradition hat, haben wir uns gedacht, wir müssen das hier im Heimathaus ein bisschen darstellen. Und da ist dann die Idee geboren worden, eine Schulklasse einzurichten. Die Kaiserin Maria Theresia hat am 6. Dezember 1774 die allgemeine Schulpflicht eingeführt. In der Pfarrchronik steht aber, dass auch zuvor schon Unterricht erteilt worden ist und zwar 1340 hat ein Tächern Stefan schon Unterricht erteilt, Wahrscheinlich im Pfarrhof. Es sind aber nur die Knaben unterrichtet worden. Und man hat Schulgeld zahlen müssen. Und wenn man lesen und schreiben gelernt hat, hat man einen bestimmten Betrag zahlen müssen. Und wenn man aber rechnen hat auch noch lernen wollen, dann hat man noch ein bisschen was drauflegen müssen. Die Volksschule ist gestanden, wo jetzt der Parkplatz ist gegenüber vom Rathaus Gönikirchen. 1816 ist er gebaut worden, war aber 23 Jahre später schon recht baufällig. 1856 ist dann sogar der Landesschulinspektor gekommen und hat das Gebäude inspiziert. Und das war kein geringerer als der Adalbert Stifter. Und der hat dann festgestellt, dass in diesem Gebäude, in dieser Volksschule, drei Klassenzimmer waren. Und in einer Klasse waren 105 Schüler, in der zweiten Klasse waren 160 Schüler und in der dritten Klasse waren 183 Schüler. Und da hat eben der Landesschuleinspektor, der Adolf-Belt-Stifter, gesagt, das ist fast unzumutbar. Eigentlich heute unvorstellbar, wenn man sich bedenkt, dass 160 Schüler in einer Klasse, heute ist ja das Limit, glaube ich, bei 25 Schülern. Limit glaube ich war 25 Schüler. Ja, die Entwicklung ist natürlich nicht stehen geblieben. Und dann 1928 ist dann die neue Bürgerschule eingeweiht worden, am 2. September 1928. Dann ist 1964 eingeweiht worden die neue Hauptschule. 1975 mit dem Bau des Schulzentrums begonnen worden. Es war dann relativ bald ein Teil bezugsfertig und 1977 war es dann wirklich fertig, das Schulzentrum. Und jetzt haben wir in Goldenen Kirchen mit der Martin-Poos-Schule und dann haben wir noch die Musikschule und dann haben wir in Goldenen Kirchen sogar die Erwachsenenbildung, die was heute die Schule für Sozialberufe ist, im Ludwig-Schwarz-Weg. Die Schüler hat, und da muss ich mich jetzt ganz herzlich bei einer Kollegin im Heimatverein bedanken, der Frau Eva Mayer, die hat die Puppen alle selbst gemacht, auch die Kleidung und dann die liebevoll gestaltete Garderobe. Und die Schüler schreiben ja nicht in einem Heft, sondern auf Schiefertafeln mit einem Griffel. Auf Schiefertafeln haben sie aber nur in der ersten Klasse geschrieben. In der zweiten Klasse haben sie dann schon mit der Gänsefeder und Tinte geschrieben. Darum heißt es so schön, die erste Klasse Toffelkratzer, zweite Klasse Tintenbrotzer. So, und dann haben wir noch zusätzlich eine Esselsbank. Und zwar in die Esselsbank haben sich die Schüler setzen müssen, die eigentlich ein bisschen unartig waren oder vielleicht was angestellt haben oder vielleicht sogar die Hausaufgaben nicht gemacht haben. Die haben sich in die Essselsbank sitzen müssen. Das war eigentlich ein Pranger gewesen. Er hat einen Strohkranz bekommen, den Strohkopf hat man das dann genannt. Und alle Schüler haben dann gesehen, dass derjenige halt ein bisschen ein schlimmer Schüler war. Die Mädchen haben in der Schule die ganzen Stiche lernen müssen und zwar auf einem sogenannten Fleck. Da haben wir im Heimathaus wirklich zwei seltene Stücke, 1885, also 1856 und 1885. Und die Besonderheit ist ja die, dass man hat, habe ich mir sagen lassen, die zukünftige Schwiegermutter, wenn das Mädchen erwachsen war, sich sogar die ehemaligen Flecks, die Brat seinerzeit als Mädchen in der Schule macht hat, noch angeschaut hat, damit sie die Gewissheit hat, dass das Mädchen eigentlich schon immer eine ordentliche Arbeit drin war. Die Schulbänke, das war natürlich das Problem. Von wo bekommen wir Schulbänke her? Und da habe ich Gott sei Dank einen Spätzle, der mir diese Schulbänke nachgebaut hat, uneingeltlich. Dafür herzlichen Dank, Leo.